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  • Kalenderwoche 7:
    the daily and weekly feature - an II:
    Lugdunum, 19.2.197 n.Chr.


    Die Schlacht von Lugdunum wurde am 19. Februar 197 n. Chr. bei Lugdunum (heutiges Lyon, Frankreich) zwischen den Armeen des römischen Kaisers Septimius Severus und des römischen Usurpators Clodius Albinus ausgetragen. Der Sieg von Severus machte ihn schließlich zum alleinigen Kaiser des Römischen Reiches. Die Schlacht gilt als die größte, am härtesten umkämpfte und blutigste aller Zusammenstöße zwischen römischen Streitkräften, wobei der Historiker Cassius Dio 150.000 Soldaten auf jeder Seite beschreibt. Diese Zahl mag übertrieben sein, da sie etwa drei Viertel der Gesamtzahl der Soldaten ausmachte, die zu dieser Zeit im gesamten Römischen Reich anwesend waren, es besteht jedoch kein Zweifel, dass die Zahl erheblich war und wahrscheinlich über 100.000 lag.

    Severus war durch Gewalt als Kaiser hervorgegangen, als sich das Chaos des Jahres der Fünf Kaiser 193 und seine Folgen abspielten. Anfangs waren Severus und Albinus Verbündete gewesen, wobei letzterer den ersteren bei seiner Bewerbung um den Kaiser unterstützte. Im Gegenzug erhob Severus Albinus, der bereits der mächtige Befehlshaber der Legionen in Britannien war, zum Cäsar. Im Jahr 195 jedoch, als alle seine Feinde besiegt waren, versuchte Severus, seine Macht zu legitimieren, indem er sich mit Marcus Aurelius verband und seinen eigenen Sohn in den Rang eines Cäsars erhob. Dieser letzte Akt brach Severus' Bündnis mit Albinus, der vom Senat zum Staatsfeind erklärt wurde.

    Nachdem Albinus 196 von seinen Truppen als Kaiser gefeiert worden war, brachte er 40.000 Mann in drei Legionen von Britannia nach Gallien, wo er sein Hauptquartier in Lugdunum errichtete. Zu ihm gesellte sich Lucius Novius Rufus, der Gouverneur von Hispania Tarraconensis, der die Legio VII Gemina unter seinem Kommando hatte.

    Aber Severus behielt eine mächtige Position, insbesondere weil er die donauischen und deutschen Legionen auf seiner Seite hatte. Um diesen Vorteil zu minimieren und möglicherweise ihre Unterstützung zu gewinnen, schlug Albinus zuerst gegen die deutschen Streitkräfte unter Virius Lupus zu. Er besiegte sie, aber nicht entschieden genug, um ihre Treue zu Severus herauszufordern. Albinus überlegte dann, in Italien einzufallen, aber Severus hatte sich darauf vorbereitet, indem er die Garnisonen der Alpenpässe verstärkte. Albinus wollte die Verluste oder die Verzögerung nicht riskieren, die das Erzwingen der Pässe verursachen würde, und war abgeschreckt.

    Im Winter 196/197 sammelte Severus seine Streitkräfte entlang der Donau und marschierte in Gallien ein, wo er zu seiner großen Überraschung feststellte, dass die Streitkräfte von Albinus ungefähr so stark waren wie seine eigenen. Die beiden Armeen stießen zuerst bei Tinurtium (Tournus) aufeinander, wo Severus den besseren Tag hatte, aber nicht in der Lage war, den entscheidenden Sieg zu erringen, den er brauchte.

    Nach den Ereignissen und Tinurtium fiel Albinus' Armee mit Severus in der Verfolgung nach Lugdunum zurück. Die Armeen trafen am 19. Februar aufeinander und es folgte eine gewaltige und letztendlich entscheidende Schlacht über zwei Tage. Die Armeen. Beide, angeführt von ihren jeweiligen Anführern, waren ungefähr gleich groß und es scheint, dass sich die Flut im Verlauf der Schlacht viele Male verschoben hat. Cassius Dio beschreibt, wie Severus an einem Punkt, als er sah, wie seine Armee schwere Verluste erlitt, versuchte, ihnen mit der Prätorianergarde zu Hilfe zu kommen, und dabei fast auch sie verlor. Er verlor sein eigenes Pferd und versuchte zu Fuß, seine schwankenden Männer zu sammeln und ihnen zu helfen, lange genug durchzuhalten, damit seine Kavallerie eintraf und die Schlacht drehte. Erschöpft und blutig wurde Albinus' Armee niedergeschlagen.

    Laut Cassius Dio:
    Viele sogar der Sieger bedauerten die Katastrophe, denn man sah, dass die ganze Ebene mit den Leichen von Männern und Pferden bedeckt war; einige von ihnen lagen verstümmelt von vielen Wunden da, als wären sie in Stücke gehackt worden, und andere, obwohl unverwundet, waren zu Haufen aufgehäuft, Waffen waren überall verstreut, und Blut floss in Strömen, ergoss sich sogar in die Flüsse .

    Albinus floh nach Lugdunum, wo er sich laut Dio das Leben nahm. Severus ließ Albinus' Leichnam ausziehen und enthaupten und ritt mit seinem Pferd vor seinen siegreichen Truppen über die kopflose Leiche. Den Kopf schickte er zusammen mit den Familienoberhäuptern von Albinus als Warnung nach Rom zurück. Dio kritisierte dies und schrieb, dass „ diese Aktion deutlich zeigte, dass er [Severus] keine der Qualitäten eines guten Herrschers besaß, er alarmierte sowohl uns [den Senat] als auch die Bevölkerung mehr denn je durch die Befehle, die er sendete; denn jetzt, da er alle bewaffneten Widerstände überwunden hatte, ließ er all den Zorn, den er in der Vergangenheit gegen sie aufgespart hatte, an den Unbewaffneten aus."

    Irgendwann nach dieser Schlacht wurde die mächtige römische Provinz Britannien in eine obere und eine untere Hälfte aufgeteilt (lateinisch: Britannia Superior & Inferior). Die römischen Streitkräfte in Britannia wurden ebenfalls stark geschwächt, was zu Einfällen, Aufständen und einem Rückzug Roms vom Antoninuswall nach Süden zum Hadrianswall führen würde . Während er einen dieser Aufstände niederschlug, starb Severus selbst am 4. Februar 211 in der Nähe von Eboracum, nur wenige Wochen vor dem 14. Jahrestag seines Sieges bei Lugdunum.


    die Legionen von Clodius Albinus aus Britannia:
    a) Legio II Augusta - Isca Silurum (Caerleon), 74 - 274 n.Chr.
    b) Legio VI Victrix - Eboracum (York), 2. - 3.Jahrhundert n.Chr.
    c) Legio XX Valeria Victrix - Deva, Britannia, 94 - 2.Jhdt. n.Chr.
    Legio VI und Legio XX waren definitiv unter den besiegten Legionen von Clodius Albinus und wurden danach zur Strafe beim Abbau der Bleivorkommen in Britannien eingesetzt
    d) Cohors XIII Urbana (eine römische Stadtkohorte), kämpfte mit Clodius Albinus bei Lugdunum und wurde danach aufgelöst


    die Legionen von Septimus Severus:
    a) Legio I Minervia (vexillatio)
    Während der innerrömischen Konflikte zwischen Septimius Severus und Clodius Albinus stand die Legion seit 193 auf der Seite des Severus und war 196/197 aktiv an den Kämpfen beteiligt. Wahrscheinlich erhielt die Legion den Ehrentitel Antoniniana bereits um 196 von Septimius Severus. Seit 197 war eine Vexillation aus Legionären der I Minervia,VIII Augusta, XXII Primigenia und XXX Ulpia Victrix in Lugdunum (Lyon), der Hauptstadt der drei gallischen Provinzen, stationiert.
    b) Legio VIII Augusta war 197 n.Chr. in Lugdunum (Gallia Lugdunensis) stationiert
    Im Zweiten Vierkaiserjahr 193 schloss sich die Legion Septimius Severus (193–211) an. Eine Vexillation kämpfte 196/197 gegen Clodius Albinus, dem sich in Lugdunum die Cohors XIII Urbana angeschlossen hatte
    c) Legio XXII Primigenia war 197 n.Chr. in Lugdunum (Gallia Lugdunensis) stationiert
    Im Bürgerkrieg 196/197 kämpfte die Legion auf der Seite des Kaisers Septimius Severus gegen den Usurpator Clodius Albinus in den Schlachten bei Augusta Treverorum (Trier) in Lugdunum (Lyon).
    d) Legio XXX Ulpia Victrix war 197 n.Chr. in Lugdunum (Gallia Lugdunensis) stationiert
    Im Bürgerkrieg des Zweiten Vierkaiserjahres 193 unterstützte die XXX Ulpia Victrix Septimius Severus und kämpfte 196/197 gegen Clodius Albinus, wofür ihr der Titel Pia Fidelis (treu und loyal) gegeben wurde.


    Quellen u.a.:
    bricktothepast.com/blog-to-the-past/battle-of-lugdunum
    Osprey Men-at-arms 506: Roman Army Units in the Western Provinces (1): 31 BC - AD 195


    SAGA - Age of Caesars wird uns die Truppen dieser Schlacht bringen, denn für Age of Invasions passt es noch nicht wirklich.


    Stay tuned
  • Kalenderwoche 6:
    the daily and weekly feature - an II:
    Grand Pre, 10.-11.2.1747


    Die Schlacht von Grand Pre, auch bekannt als die Schlacht von Minas und das Massaker von Grand Pre, war eine Schlacht im King-George-War, die zwischen den Streitkräften Neuenglands und den kanadischen Mi'kmaq- und akadischen Streitkräften im heutigen Nova Scotia stattfand. Die Neuengland-Streitkrafte den Kopf der Bay of Fundy sichern. Unter der Führung von Nicolas Antoine II. Coulon de Villiers und Louis de la Corne, Chevalier de la Corne und unter dem Oberbefehl von Jean-Baptiste Nicolas Roch de Ramezay uberraschten und besiegten die französischen Streitkräfte eine Truppe britischer Truppen, Milizen aus Massachusetss und Ranger, die im Dorf stationiert waren.

    Grand Pre war 1744 und 1745 Schauplatz der Belagerungen von Annapolis Royal durch die Franzosen und Mi'kmaq gewesen. Infolgedessen forderte der New England Ranger John Gorham nach der ersten Belagerung im Jahr 1744 und erneut nach der zweiten die Kontrolle über Grand Pre zu erlangen.

    Die Franzosen unternahmen 1746 unter dem Kommando von De Ramezay einen weiteren Versuch, musste sich aber nach Beaubassin zurückziehen. Währenddessen sandte De Ramezay Truppen nach dem von Großbritannien besetzten Port-La-Joye auf dem heutigen Prince Edward Island. In einem erbitterten Gefecht töteten de Ramezays Manner 34 Mann britische Truppen und sperrten den Rest ein.

    Als Reaktion auf die Angriffe auf Annapolis Royal, die in Grand Pre (und Chignecto) durchgefuhrt wurden, sandte Gouverneur Shirley Oberst Arthur Noble und Hunderte von Neuengland-Soldaten, um die Kontrolle über Grand Pre zu sichern. Anfang Dezember 1746 wurde eine Truppe von einhundert Mann unter dem Kommando von Captain Charles Morris nach Grand Pre geschickt. Zu diesen Truppen gesellten sich weiters Truppen unter dem Kommando der Captains Jedidiah Preble und Benjamin Goldthwaite sowie der Rangers von Colonel Gorham. Oberst Noble kam Anfang Januar 1747 mit weiteren einhundert Mann auf dem Seeweg an. Insgesamt waren in Grand Pre circa 500 Mann Neuengland-Truppen stationiert. Anfangs wurden die Truppen in Grand Pre und mehreren nahe gelegenen Gemeinden untergebracht. Bei Nobles Ankunft befahl er, alle Truppen nach Grand Pre zu bringen, wo sie in vierundzwanzig Häusern untergebracht wurden, die sich fast zweieinhalb Meilen über das Dorf erstreckten. In diesem frühen Stadium warnten einige der Einwohner von Grand Pre die Neuengländer, dass "Messieur Ramezay einen Plan entworfen hatte", um sie anzugreifen. Die Warnung wurde ignoriert, da die Neuengländer es für "undurchführbar" hielten, einen solchen Angriff zu projizieren, der einen langen Marsch durch tiefen Schnee und über "Flusse, die mit schwebendem Eis gefroren sind" bedeuten würde.

    Nach den Strapazen des Vorjahreskampfs in Nova Scotia wurde die kanadische "Abteilung durch Krankheiten außerordentlich geschwächt", einschließlich von De Ramezay, und aus diesem Grund delegierte er das Kommando für den Angriff an Captain Coulon de Villiers. Am 21. Januar 1747 begann ein einundzwanzig Tage dauernder Wintermarsch zu den Minas. Die Truppen, auf Schneeschuhen und mit Schlitten, überquerten die Bay Verte, folgten der Küste von Northumberland nach Tatamagouche, überquerten die Cobequid Mountains bis zur Cobequid Bay in der Nähe des heutigen Truro und erreichten am 2. Februar den Shubeacadie River, wo sie den Fluss durch Eis blockiert und zu gefährlich für die Überquerung fanden. De Villiers befahl Boishebert mit zehn Männern den Fluss zu überqueren und "die Straßen der Einwohner dieses Bezirks zu blockieren, um sicherzustellen, dass wir nicht entdeckt werden". Während des gesamten Marsches schlossen sich sowohl die akadische Miliz als auch die Mi'kmaq-Krieger der kanadischen Truppe an. Weitere Hilfe kam, als sie von einheimischen akadischen Familien verpflegt wurden, die auch Informationen über die Positionen in Neuengland lieferten. Es gab jedoch Akadier, die keine Verbündeten waren. In Cobequid (Truro) traf de Villiers Vorsichtsmaßnahmen, "um alle Wege zu blockieren, weil die schlecht meinenden Bewohner sich verpflichten könnten, die Englander passieren zu lassen und auf unseren Marsch aufmerksam zu machen".

    Da der untere Shubenacadie-Fluss durch Eis blockiert war, marschierte die Hauptmacht am Ostufer des Flusses entlang, bis sie die Gezeitenreichweite passierten und dort zur Westseite übergingen. Sie überquerten schnell das Land zum Kennetock River und dann weiter zum akadischen Dorf in Pisiguit, wo die Dorfbewohner ihre Lebensmittelvorrate auffüllten, die zur Neige zu gehen drohten. Gegen Mittag des 10. Februar befanden sich die Truppen trotz eines wütenden Schneesturms auf dem letzten Teil ihres Marsches und nahmen die alte akadische Straße über den Horton Mountain nach Melanson im Gaspereau Valley, nur wenige Kilometer von Grand Pre entfernt. In Melanson wurden die Truppen von akadischen Führern begleitet, die sie direkt zu den Häusern führten, in denen die Neuenglander untergebracht waren.

    De Villiers 'kombinierte Truppe aus Kanadiern, Mi'kmaq und Akadiern belief sich auf etwa fünfhundert Mann. Ein franzosischer Bericht besagt, dass de Villiers das Gebiet von Beaubassin mit 250 Kanadiern und 50 Mi'kmaq verlassen hatte. Diese Truppen wurden, wie bereits erwähnt, durch zusatzliche Mi'kmaq sowie Akadier weiter verstärkt. In der Nacht des 10. Februar griffen die Franzosen in einem dichten Schneesturm zehn der Häuser an, in denen die Neuengländer untergebracht waren. Abgesehen von Wachposten schliefen die meisten.

    Die Franzosen waren zunächst in den Nahkämpfen erfolgreich. Colonel Noble wurde zusammen mit vier anderen britischen Offizieren getötet, und die Franzosen nahmen die meisten Häuser ein und töteten mehr als 60 Mann der britische Truppen in heftigen Nahkämpfen, bei denen auch viele der Angreifer ums Leben kamen. De Villiers 'linker Arm wurde gleich zu Beginn von einer Musketenkugel zerschmettert, eine Wunde, die später zu seinem Tod fuhren würde. Er wurde durch seinen Stellvertreter La Corne ersetzt.

    Die Schlacht tobte weiter durch das Dorf, und es gelang den Briten, einige der Häuser zu halten. Die Kanadier griffen auch das kleine Fort in Hortonville an und eroberten es, und die beiden britischen Versorgungsschaluppen machten im Becken fest. Schließlich sammelten sich die britischen Streitkräfte, um ihre Truppen in einer befestigten Steinhaus im Zentrum des Dorfes zu konzentrieren, das sie mit 350 Mann und mehreren kleinen Artilleriegeschützen hielten. Die Briten machten am Nachmittag einen Ausfall aus dem Steinhaus, um zu versuchen, ihre Versorgungsschiffe zu bergen, konnten sich jedoch nicht durch die tiefen Schneeverwehungen kämpfen und mussten sich in das Steinhaus zurückziehen. Die Kämpfe dauerten bis zum nächsten Morgen, als ein Waffenstillstand vereinbart wurde, um die Pattsituation zu beenden, da die Franzosen das Steinhaus nicht stürmen konnten, während den Briten die Munition und das Essen ausgegangen waren. Dieser Waffenstillstand hielt den ganzen Tag und am nächsten Morgen stimmten die Neuengländer zu, unter ehrenwerten Bedingungen zu kapitulieren. Captain Charles Morris berichtete, dass 67 der New England-Truppen getötet wurden, einschließlich ihres Kommandanten Colonel Noble, zudem kamen mehr als 40 Gefangene und 40 weitere, die verwundet oder krank waren. Morris schätzte, dass die Franzosen 30 Männer verloren hatten, aber dass die Akadier später "bestätigten, dass sie von beiden Parteien 120 Männer begraben sahen". Dies wurde die französischen Verluste auf 53 bringen.

    Nach dem Waffenstillstand einigten sich beide Seiten auf Bedingungen, die es den Briten ermöglichten, nach Annapolis Royal zurückzukehren. Die 350 Briten im Steinhaus durften ihre Waffen behalten und nach Annapolis Royal zurückmarschieren, während die Franzosen die in den Kämpfen gefangenen britischen Truppen sowie die beiden Versorgungsschaluppen behielten. Die Briten marschierten mit vollen militärischen Ehren ab.


    die beteiligten Truppen:

    Briten:
    40th Regiment: das Regiment wurde im August 1717 in Annapolis Royal in Nova Scotia von General Richard Philipps als Richard Philipps's Regiment of Foot aus unabhängigen Kompanien aufgestellt, die in Nordamerika und Westindien stationiert waren
    military-history.fandom.com/wi…te_man%252C_40th_1742.jpg

    Gorham's Rangers (circa 500 Mann)
    kronoskaf.com/syw/index.php?title=Gorham%27s_Rangers


    Franco-Allianz:
    Troupes de la Marine
    thecanadianencyclopedia.ca/en/article/troupes-de-la-marine

    Miliz von Acadia

    Wabanaki Confederacy (Truppen der Mi'kmaq und Maliseet Miliz) (circa 250 - 300 Mann)
    military-history.fandom.com/wi…aq_people?file=Micmac.jpg



    Muskets & Tomahawks at it's finest. Und ein Gefecht im tiefsten Winter noch dazu. Es ist eine Partie zu Beginn der French & Indians Wars, und man kann dafür guten Gewissens Englische Truppen aus der Culloden-Zeit nehmen. Die Mi'kmaq-Indianer sind den späteren Stämmen nicht wirklich unähnlich.



    Stay tuned
  • Teil 2

    Der rechte Flügel wurde besonders heftig bedrängt und umgangen, sodass man in westliche Richtung zurückgetrieben wurde. Der Oberst Bülow warf sich vergebens mit dem 1. Bataillon Besser der linken Flügelkolonne des Feindes entgegen und suchte sie durch Bataillonssalven aufzuhalten. Die Preußen wurden nun aus beiden Seiten umgangen und formierten ein offenes Quarree, um, den Narien-See umgehend, nach Mohrungen (Morąg) zu gelangen. Das 1. Bataillon Besser setzte sich hierbei rechts abmarschiert in die linke Flanke, die 4 Füsilier-Bataillone an die Queue. Die 5 Schwadronen Prittwitz -Husaren bildeten die rechte Flanke der feindlichen Kavallerie gegenüber. Die Towarczys verteilten sich an der Tete und links des 1. Bataillons Besser. So ging der Marsch von Groß-Bergling, am Vorwerk Sanglau vorbei, aus Alt-Reichau, nach Willenau, wo man auf die Baggage des Bataillons Towarczys und des Füsilier-Bataillons Bergen stieß. Die Kavallerie und reitende Artillerie trabten voraus durch das Dorf, doch nun verstopfte die Baggage den Weg, die Marsch-Ordnung ging verloren. Die Infanterie konnte nicht schnell genug über die Zäune und durch die Gehöfte entkommen, die französische Kavallerie des Generals Lasalle (Anm.1) hieb auf sie ein, ein großer Teil der preußischen Infanterie wurde niedergehauen oder gefangen. Dem 2. Bataillon Prittwitz-Husaren glückte es wieder vorzugehen und einen Teil der Infanterie zu retten. Der Feind verfolgte bis zur Dunkelheit, wo man Mohrungen erreichte. Da die Ordonnanz-Offiziere, welche den Befehl zum Marsch aus Sportehnen bringen sollten, bei Waltersdorf auf den Feind gestoßen waren, so hatten die Vorposten-Brigaden gar keine Kenntnis, wohin das Korps marschiert sei. Man beschloss daher, die Nacht in Mohrungen zu rasten und am 6. Februar um 5 Uhr morgens aus Preußisch-Holland zu marschieren, um Braunsberg zu erreichen.

    Der Verlust der Vorposten-Brigaden ist nicht zu ermitteln gewesen. Die Franzosen geben ihn mit 2000 Mann und 16 Geschützen an. In Wirklichkeit fiel der in Liebstadt eindringenden Division Marchand nur eine wegen Achsenbruchs zurück gelassene Kanone in die Hände. Die preußischen Verluste betrugen nicht weniger als 35 Offiziere und 1098 Mann. In Gefangenschaft gerieten davon 33 Offiziere und 856 Mann, welche später bei Willenberg am 15 Februar durch den russischen General Lwow, der von Iohannisburg mit 2 Eskadrons und einem Kasakenkommando aufbrach, befreit wurden. Das Gesecht von Waltersdorf wurde dem preußischen Korps aber dadurch besonders empfindlich, dass 5 Bataillone, 10 Eskadrons und 1 Batterie dem Tage der Entscheidung entzogen wurden, darunter 4 Füsilier-Bataillone, so dass von dieser sehr guten und gewandten Truppe dem General L'Estocq überhaupt nur noch 2 Bataillone verblieben.

    Bei den sehr schlechten Wegen und dem Aufenthalt, welchen die 12-Pfünder- Batterien veranlasst, kamen die Truppen des Hauptkorps erst in der Nacht in die auf dem Marsch angewiesen Quartiere; manche Abtheilungen langten erst am Morgen des 6. an. Die Masse des Korps kantonierte aus dem rechten Ufer der Passarge um Wuhsen in der Richtung aus Mehlsack (Pieniężno) und Wormditt (Orneta).


    Quellen (u.a.):
    Höpfner, Otto: Der Krieg von 1806 und 1807. Zweiter Theil - Der Feldzug von 1807. Dritter Band. Berlin 1855.
    Lettow-Vorbeck, Oscar von: Der Krieg von 1806 und 1807. Vierter Band: Pr.-Eylau bis Tilsit. Berlin 1896.
    Schachtmeyer, Ferdinand von: Die Schlacht bei Preußisch-Eylau und das Gefecht bei Waltersdorf im Jahre 1807 sowie meine Theilnahme an beiden Aktionen. Berlin 1857.


    Anmerkung 1:
    Am 30. Dezember 1806 wurde der Général Antoine Charles Louis de Lasalle abberufen und durch Colonel Victor de Fay de La Tour-Maubourg ersetzt. Der Colonel Francois Xavier de Schwarz wurde zum Général de brigade befördert und der Colonel Pierre César Dery, Aide-de-camp von Murat, wurde neuer Kommandeur des 5e régiment de hussards.
    Am 5.Februar war das Regiment am Gefecht bei Waltersdorf beteiligt, wo es 13 Mann verlor.
    Das Regiment bildete in diesem Feldzug ab 1806 mit dem 7e régiment de hussards (Colonel Ferdinand-Daniel Marx) die berühmte "brigade infernale" (Höllenbrigade) unter dem Kommando von Lasalle.


    Die Verfolgung der flüchtenden Preußen wurde durch die Infanterieregimenter der 25e legere (3 bataillons, Colonel Morel) und 27e ligne (2 bataillons, Colonel Bardet) unter General de brigade François Roguet (Marcognet bei Eylau) und den 20e dragons (3 Escadrons, 265 Mann, Colonel Jean-Baptiste-Juvénal Corbineau)und 26e dragons (Colonel Vital-Joachim Chamorin ?) unter General de brigade Pierre Delorme von der Division Dominique Louis Antoine Klein, durchgeführt.


    Wir sind wieder zurück im Winterkrieg 1806-1807. Es geht auf die Hauptschlacht, Preußisch-Eylau (8.2.) zu, und Waltersdorf war ein erstes Kräftemessen mit dem übermächtigen französischen Gegner.
    Hier tritt klar die Uneinigkeit und Überalterung der preußischen Kommandeure zutage, die viel an der Niederlage der Preußen im Feldzug von 1806 - 1807 Schuld trug.
    Dennoch - der gesamte Feldzug und auch jede einzelne Partie bietet viele Möglichkeiten für tolle Szenarien auf dem Spieltisch.
    Vielleicht findet sich ja jemand aus dem Comitatus, der einen teil seiner Franzosen auf Winter "umbased".


    Stay tuned
  • Kalenderwoche 5:
    the daily and weekly feature - an II:
    Das Gefecht bei Waltersdorf am 5. Februar 1807


    Die Vorposten-Brigaden Maltzahn und Bülow und das Soutien des General-Majors Karl Ludwig Ferdinand von Klüchtzner waren zur bestimmten Zeit nach ihrem Rendezvouspunkt Waltersdorf abmarschiert.

    Es waren gesamt auf dem Platze respektive im Gefecht:
    4 Füsilier-Bataillone: von Bergen Nr.11, von Wackenitz Nr.3, von Bülow Nr.24 und von Schachtmeyer Nr.23;
    1. Musketier-Bataillon des Regiments von Besser Nr.14;
    Grenadier-Bataillon von Braun / 2 Grenadier-Kompanien Ruits Nr.8 (lt. Lettow-Vorbeck);
    5 Schwadronen Prittwitz-Husaren Nr.5 (2.Bataillon) unter dem Major Karl Anton Stephan Paul von La Roche-Aymon;
    das Bataillon Towarczys (5 Schwadronen Ulanen);
    30 Pferde Detachement von Auerstädt ranzionierter Kavallerie unter den Lieutenants von Rottberg (Irving-Dragoner) und von Frehber g (König von Bayern-Dragoner).
    10 Geschütze unter den Offizieren Graumann (reitende Batterie) und Fischer.
    Die ganze Truppenmasse, wenn man die Bataillone zu 600, die Eskadronen zu 80 und die Geschütze nebst 35 Munitionswagen zu 8 Mann effektiver Stärke einschätzt, ergibt 4.510 Mann.

    Schachtmeyer (siehe Quellen) schreibt über seinen Kommandeur: "Dieser ganzen Truppenmasse war als Kommandeur vorgesetzt der General-Major von Klüchtzner, eigentlich aber führte das Kommando ....Niemand. - Die Brigade-Führer, ja selbst die Truppen-Chefs widerstrebten einander sich unterzuordnen. Der General-Major von Klüchtzner aber hielt sich bei den Musketieren, die zu dem Regiment gehörten, dessen Oberst und Kommandeur er kurz zuvor noch gewesen war, auf, ohne allen Einfluss auf die Geschehnisse. Diesen hochbetagten und noch dazu schwerhörigen, gleichwohl ehrwürdigen Greis hatte bis dahin niemand gesehen und es stand daher anzunehmen, dass ihm das Kommando gerade nur für diesen Tag und für diesen unbekannten Konzentrierungszweck über tragen worden sein konnte, zumal das L'Estoq'sche Korps nicht eben einen großen Überfluss an General Offizieren hatte."

    Klüchtzner war Jahrgang 1736, d.h. er war zum Zeitpunkt des Gefechtes bei Waltersdorf 71 Jahre alt. Auch er geriet hier in Gefangenschaft (zusammen mit seinen Musketieren), wurde aber ebenfalls durch die Prittwitz-Husaren befreit.


    Nach 11 Uhr stieß man hinter Groß-Bergling (Brzeźno Mazurskie) auf Truppen des Marschall Ney, die im Marsch aus Liebstadt begriffen waren. Der Oberst von Maltzahn, an der Spitze der Marschkolonne seiner Brigade, ging gegen die anfangs schwache Truppenabteilung sofort vor. Rechts vom Dorf wurden zwei Bataillone Füsiliere und Grenadiere aufgestellt und links desselben hatte man die Kavallerie postiert, die ihre Plänkler durch Flanquier-Züge unterstützen ließ. Anfänglich verbreitete sich die Nachricht, nicht feindliche Truppen, sondern Russen vor sich zu haben, und um diesen Umstand aufzuklären, entsandte der Oberst von Maltzahn die Rittmeister von Arensdorf und von Stolterfoth, sowie seinen Adjutanten, den Lieutnant von Glaser, die aber bei dem Schneetreiben von der feindlichen Kavallerie, die wegen ihrer grauen Mäntel von der gleichartigen russischen Bekleidung nicht zu unterscheiden war, sogleich gefangen genommen wurden.

    Der Oberst von Maltzahn, an der Spitze der Kolonne, warf dann den Feind gegen das Defilee vor Waltersdorf, welches hinter einem mit der Stellung parallel liegenden langen schmalen Walde lag. Zwei Kompagnien Grenadiere waren zur Besetzung des Dorfes Groß-Bergling zurückgelassen worden, bis die nachfolgende Brigade von Bülow sie ablösen würde. Das Ganze formierte sich gegen ein vom Feinde besetztes Gehölz. Der Oberst Bülow umging dasselbe links, die Husaren noch weiter links warfen sich dem Feinde in den Rücken. Das Gehölz wurde geräumt und die Vorposten-Brigaden befanden sich nur noch wenige hundert Schritt von Waltersdorf, als man bemerkte, dass man bisher nur mit einer Arrièregarde zu tun gehabt, das Gros des Feindes aber kehrt gemacht hatte, um die geworfenen Truppen aufzunehmen. Mit vielfacher Überlegenheit an Infanterie und Kavallerie rückte der Marschall Ney in drei Kolonnen, Tirailleurs in den Intervallen, vor und warf die preußische Infanterie nach heftigem Widerstande mit großem Verlust aus dem eroberten Gehölz.
    Gerade als das Treffen gestellt war und eben der Angriff wiederholt werden sollte, um den langen schmalen Wald aufs Neue wieder zu nehmen, wurden links zur Seite der Aufstellung aus einem rechtwinklig auf diesem Walde stehenden zweiten Walde circa drei Bataillone sichtbar. Abermals hielt man sie wegen der gleichartigen Mäntel und Tschakos für russische Truppen, zumal Nachrichten eingegangen waren und sie durch den nahen Kanonendonner bestätigt wurden, dass 6.000 Mann Russen bei der ebenfalls links gelegenen und 4 Meilen entfernten Stadt Mehlsack engagiert sein sollten. Der Oberst-Lieutenant von Bülow entsandte den Towarzcys-Major von St. Paul, um die vermeintlichen Russen, die für ein Hilfs-Detachement gehalten wurden, anzuweisen, sich dem linken Flügel-Treffen anzuschließen. Doch dieser Offizier bekam eine Bataillons-Salve entgegen gefeuert, sprengte zurück und man sah nun mit Bestürzung dass circa 3.000 Mann Franzosen in der linken Flanke standen.


    Ende Teil 1
  • Das passende System wäre dann "Broken Legions" von Osprey. Kleine Antike Warbands mit Fantasy Elementen, mir gefällt es gut.

    Vielen Dank Walter für Deine toll recherchierten und spannenden Beiträge hier!
  • Kalenderwoche 4:
    the daily and weekly feature - an II:
    Sutrium - als Einstieg zur geplanten Italien-Kampagne für SAGA - Age-of-Hannibal

    Die Belagerung von Sutrium von 311/10-310/9 v. Chr. sah die ersten Kämpfe im kurzen Etruskerkrieg von 311/310 - 308 v.Chr. . Chr . und sah die Etrusker bei ihrem Versuch, diese wichtige Grenzstadt zu erobern, scheitern.

    Sutrium liegt etwas mehr als 50 km nordwestlich von Rom, an einer der Hauptstraßen zwischen Rom und Etrurien, und nahe am Rand des Ciminischen Waldes, einer damals weglosen Wildnis, die seit circa 375 v.Chr. als Grenze zwischen den Etruskern und den Römern diente .

    Die Belagerung begann 311/10 v. Chr. (das erste Datum stammt aus der Tradition der römischen Chronologie, die ein wahrscheinlich fiktives „Diktatorenjahr“ im Jahr 309 enthielt, daher das zweite Datum). Die Etrusker hatten sich seit dem Vorjahr auf den Krieg vorbereitet, wahrscheinlich in dem Versuch, die römische Beteiligung am Zweiten Samnitenkrieg auszunutzen. Die Römer antworteten, indem sie einen der Konsuln für 311 v. Chr., Quintus Aemilius Barbula, entsandten, um die Belagerung aufzuheben. Seine Ankunft löste eine Debatte im etruskischen Lager aus, und schließlich beschlossen sie, eine Schlacht zu riskieren. Zwei Tage nachdem Aemilius in Sutrium angekommen war, formierten sich die beiden Armeen und führten eine Standardschlacht. Laut Livius waren die Römer zahlenmäßig unterlegen, obwohl sich dies möglicherweise nur auf ihre Truppen der ersten Linie bezieht.

    Der erste Teil der Schlacht war gleichermaßen ausgeglichen, wobei beide Seiten schwere Verluste erlitten. Als die Römer ihre zweite Linie heranbrachten, konnten die Etrusker nicht reagieren und standen kurz vor der Niederlage, als die Nacht hereinbrach und die Schlacht beendete. Beide Seiten hatten schwere Verluste erlitten, aber die Etrusker konnten die Belagerung bis ins nächste Jahr fortsetzen.

    310/9 wurde Aemilius durch den neuen Konsul Quintus Fabius Maximus Rullianus ersetzt. Beide Seiten schickten Verstärkung nach Sutrium, und die Römer waren erneut zahlenmäßig unterlegen.

    Livius zeichnet zwei verschiedene mögliche Enden der Belagerung auf. In beiden Fällen errang Fabius kurz nach Erreichen der Stadt einen Sieg, und die Etrusker wurden in ihr Lager zurückgedrängt. Die Römer durchquerten dann den Ciminischen Wald und griffen das etruskische Kernland an. Die Etrusker reagierten mit der Aufstellung einer neuen, größeren Armee, aber auch diese wurde im Kampf besiegt. In Livius' Hauptbericht fand diese Schlacht bei Sutrium statt, und erst dann wurde die Belagerung aufgehoben. Livius berichtet jedoch von einer zweiten Überlieferung, in der diese Schlacht in Perusia auf der anderen Seite des Waldes stattfand. Diese Niederlage zwang die Etrusker, die Belagerung von Sutrium aufzugeben. Die wichtigen etruskischen Städte Perusia, Cortona und Arretium zogen sich alle aus dem Krieg zurück, nachdem sie mit den Römern einen dreißigjährigen Waffenstillstand vereinbart hatten.


    Livius: Ab urbe condita, 9, 36: Silva erat Ciminia magis tum invia atque horrenda quan nuper fuerunt Germanici saltus .......
    "Der Ciminische Wald war damals noch unwegsamer und schauerlicher, als jüngst Germaniens Gebirgswälder, und bis dahin hatte ihn auch nicht einmal ein Kaufmann betreten. Sich in diesen hinein zu wagen, hatte fast niemand den Mut, den Feldherrn allein ausgenommen: den übrigen Allen war das Andenken an das Unglück bei Caudium (Caudinische Pässe gegen die Samniten) noch zu neu. Da erbot sich von den Mitgliedern des Kriegsrats des Consuls Bruder (...) als Kundschafter hinzugehen, und nächstens von Allem sichern Bericht zu geben. (...) Er soll Einen Sklaven mitgenommen haben, (...) Sie gingen als Hirten gekleidet, mit ländlichem Geräte bewaffnet, jeder mit einer Sichel und zwei gallischen Wurfspießen. Allein weder die Bekanntschaft mit der Sprache, noch ihr Aufzug in Kleidung und Waffen schützte sie so, als die Unglaublichkeit, dass sich ein Nicht-Einheimischer in die Ciminischen Waldungen wagen werde."

    Der Ciminische Wald ist im Umfeld der Monti Cimini in der heutigen Provinz Viterbo anzunehmen.

    Mehr dazu hier:
    de.wikibrief.org/wiki/Silva_Ciminia


    Sutri (das antike Sutrium) ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Viterbo in der Region Latium. Sutri liegt 51 km nordwestlich von Rom und 27 km südöstlich von Viterbo zwischen den Ausläufern der sich nordöstlich erstreckenden Monti Cimini und der südlich angrenzenden Monti Sabatini, die beide vulkanischen Ursprungs sind. Die Altstadt liegt malerisch auf einem von tiefen Tälern umgebenen Tuffsteinhügel, wobei lediglich ein schmaler Vorsprung im Westen die Stadt mit ihrer Umgebung verbindet. Sutri befand sich seit der Antike in strategisch bedeutsamer Position. Es beherrschte die vom Latium nach Etrurien führende Straße, die Via Cassia (die von Rom über Siena nach Florenz führt). Livius nannte es, neben Nepet (heute Nepi), den „Schlüssel zu Etrurien“. Die Distanz zwischen den beiden Orten beträgt 11,9 km.


    Quintus Aemilius Barbula war ein römischer Politiker aus dem Geschlecht der Aemilier. Er war in den Jahren 317 v. Chr. und 311 v. Chr. römischer Konsul. Sein Amtskollege war während beider Konsulate Gaius Junius Bubulcus Brutus.
    Nach Livius hatten beiden Konsuln des Jahres 317 v. Chr. ein Kommando in Apulien und Lukanien.
    Die Fasti triumphales verzeichnen für das Jahr 311 v. Chr. an den Iden des Sextilis (13. Juni) einen Triumphzug der beiden Konsuln Aemilius Barbula und Iunius Bubulcus für einen Sieg über die Etrusker, der jedoch von der Forschung als fiktiv angesehen wird.
    Sein vollständiger Name lautete Q. Aimilius Q. f. L. n. Barbula. Für den Beinamen Barbula (Bärtchen oder Milchbart) ist auch die Form Barbulo und Balbulo überliefert.


    Quintus Fabius Maximus Rullianus (oder Rullus = Grobian), Sohn des Marcus, aus der römischen Patrizierfamilie der Fabier, war ein römischer Staatsmann und Feldherr. Er war im 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. insgesamt fünfmal Konsul und gelangte zu großem Ruhm durch seine Erfolge in den Samnitenkriegen.

    Seine erste Erwähnung in den erhaltenen Dokumenten ist als Magister equitum im Jahr 325 v. Chr., als er einen gewagten Sieg gegen die Samniten bei Imbrinium erkämpfte. Der Angriff erfolgte ohne Zustimmung des römischen Diktators Lucius Papirius Cursor, der über dieses Vorgehen verärgert war und vom Senat verlangte, Fabius wegen Missachtung der Befehle zu bestrafen. Fabius beendete schließlich die Krise, indem er sich dem Diktator zu Füßen warf, um Vergebung bat und sie auch erhielt. Fabius wurde erstmals Konsul im Jahr 322 v. Chr., erscheint dann im Jahr 315 als Diktator mit einer erfolgreichen Belagerung von Saticula, und dann, weniger erfolgreich, in der Schlacht von Lautulae (Diodorus Siculus erwähnt eine weitere Diktatur 313, unterliegt dabei aber wahrscheinlich einem Irrtum). Als Konsul im Jahr 310 kämpfte Fabius bei Sutrium gegen die Etrusker, verfolgte sie auf ihrer Flucht in den Ciminischen Wald, wo er sie erneut schlug. Ein weiteres Mal Konsul im 308, besiegte er Perusia und Nuceria Alfaterna. Ab 304 diente er als Censor.

    Fabius war zum vierten Mal Konsul im Jahr 297, als er die Samniten bei Tifernum schlug, indem er einen Teil seiner Kräfte um einen Hügel herum in den Rücken des Feindes schickte. 295 wurde er einstimmig (zusammen mit Publius Decimus Mus) für eine fünfte Amtszeit gewählt, in der er dauerhaften Ruhm durch die Schlacht von Sentinum (heute Sassoferato) erwarb, in der er eine Koalition aus Etruskern, Samniten und Galliern schlug.

    Rullianus’ Sohn war Quintus Fabius Maximus Gurges (Schlemmer), sein Urenkel Quintus Fabius Maximus Verrucosus (voller Warzen), genannt Cunctator (Zauderer), Kommandant im Zweiten Punischen Krieg.

    Obwohl Rullianus’ Ruhm außer Zweifel steht, ähneln Details seines Lebens auffällig Geschichten aus dem Leben Cunctators. Die Hauptquelle für seine Vita ist Livius, der sich aus den Annalen des Quintus Fabius Pictor und anderer bediente.


    Ich hoffe das dies Lust auf die Kampagne und das Spielen in ungewöhnlichen Szenarien und/oder Terrains macht (Ciminischer Wald etc.).
    Allerdings wäre das Eindringen in einen landläufig als "verflucht" bekannten und in dauerndem Halbdunkel liegenden Wald auch eine Anregung für ein Spielsystem wie "The Silver Bajonet" - welches man ja auch ganz leicht ins Altertum transponieren könnte. Monster und Banditen hat es da auch schon zur Genüge gegeben.


    stay tuned
  • Kalenderwoche 3:
    the daily and weekly feature - an II:
    Arquillos, 20./21.1.1810


    Diese Episode sollte nicht als ein Feldschlacht verstanden werden, sondern eher als ein Gefecht, das innerhalb einer Kampagne stattfand, die sich entlang der gesamten Front der Sierra Morena in Jaén entwickelte, in der die spanische Armee für die Verteidigung des natürlichen Zugangs zu Andalusien von Despeñaperros verantwortlich war. Unter dem Kommando der Generäle Juan Carlos de Areizaga und Conde de González de Castejón de Ágreda musste sie sich jedoch vor dem mächtigen französischen Angriff zurückziehen, der von einem der angesehensten und berühmtesten napoleonischen Marschälle, Horace-François-Bastien, comte Sébastiani de la Porta, kommandiert wurde und vor den Mauern von Cádiz endete, einer Stadt, die sich einer harten Belagerung unterwarf, nachdem Sébastiani die Städte Jaen, Granada, Córdoba und Sevilla brillant eingenommen hatte.

    Auf diese Weise wurde am 20. Januar 1810 in einer koordinierten Aktion der kaiserlichen französischen Armee die spanische Verteidigungslinie zwischen Puerto del Muradal und Santa Elena auf der Höhe von Las Correderas demontiert, wurden die spanischen Streitkräfte im Rücken von einem brillanten Vormarsch der französischen Kavallerie überrascht, und die Auflösung der Spanier erfolgte derart hastig, dass 15 Kanonen und zahlreiche Gefangene verloren gingen. Polnische Lanziere sollen an die 2.000 spanische Gefangene gemacht haben. Sir Charles William Chadwick Oman (A History of the Peninsular War) spricht von der Kapitulation von Castejon mit seiner kompletten Division von 4.000 Mann und 10 Geschützen.

    Während einige spanische Soldaten auf den Hügeln Zuflucht suchten, zogen sich die anderen nach Arquillos in Richtung Jaén zurück, in der Hoffnung, vor der Ankunft der Feinde sicher zu sein. An diesem Tag wurden in der Sierra Morena verschiedene Aktionen ausgelöst, aber erst am folgenden Tag trafen sich die Überreste der spanischen Verteidiger, die sich von Despeñaperros zurückzogen, in der Nähe der Stadt, in der Nähe des Guadalimar, mit Sebastianis Armee, die die Sierra im Montizon-Gebiet überquert hatte.

    Die in Arquillos stationierten Streitkräfte standen unter dem Kommando von General Castejón und bestanden im Wesentlichen aus den Überresten des Málaga -Regiments, bekannt als Fijo de Málaga, unter dem Kommando von Hauptmann Vicente Moreno Baptista , einem Mann von großer Tapferkeit und Mut, dem es den Chroniken zufolge gelang, sich zusammen mit einigen seiner Untergebenen und einigen Kommandanten zu retten. Nach der Schlacht von Ocaña am 19.11.1809 war nur die 1. Kompanie des Bataillons übrig geblieben, die 1. des Málaga-Regiments Nummer 35.

    Es war diese Aktion von Arquillos, zusammen mit den schwerwiegenden Mängeln in der taktischen Planung der Schlachten, wie sie bereits einige Monate zuvor in Ocaña passiert waren und die zu einer Katastrophe für die spanische Armee geführt hatten, die Kapitan Moreno dazu veranlasste, eine "Guerilla" unter seinem Kommando zu schaffen, die dann so schnell wie möglich auf sein Heimatland Malaga zu marschierte. Von den Höhen von El Torcal Alto bis zur Sierra Pelada in der Nähe von Antequera belästigte Vicente Moreno weiterhin die französischen Truppen, bis er, von einem Spanier gegen Geld verraten, gefangen genommen und am 10. August 1810 in der Stadt Granada mittels Garotte hingerichtet wurde.


    Vincent W. Rospond listet in seinem Buch "Orphan Eagles" Arquillos als eines der Gefechte des Regiment de Lanciers de la Vistule auf, des polnisch-französischen Lanzierregiments, das viele Schlachten und Gefechte im Spanienfeldzug mitgeprägt hat, wie durch ihre Attacke die Schlacht von Albuera 1811, wodurch mehrere britische Bataillone nahezu aufgerieben wurden (diese Einheit habe ich mir vor vielen Jahren bereits erstellt und bemalt, single-based, jetzt ein Vorteil für die vielen Skirmish-Systeme).

    Kleinere Aktionen in den Napoleonischen Kriegen wie Arquillos bzw. deren Nachgang wie eben hier die Entstehung einer Guerilla-Truppe und deren Überfälle auf französische Konvois lohnen weitere Recherchen allemal.

    Das könnte der Ausgangspunkt für ein Szenario für "The Silver Bajonet" sein: Guerilla (Spanier) treffen in den Bergen von El Torcal Alto auf einen Konvoi der Franzosen, es sind aber auch unheimliche Kräfte unterwegs, die als dritte Partei mitmischen. Ich habe schon extrem fein umgebaute Revenants gesehen, napoleonische Soldaten als Untote. Und wenn jemand reguläre Infanterie als Verstärkung für seine Spanier sucht würde sich das Regiment Fijo de Malaga mit seinen mittelblauen Aufschlägen förmlich anbieten.

    Das könnte auch der Ausgang für eine Partie Muskets & Tomahawks sein, nämlich für den bald auch in Deutsch erscheinenden Band "Shakos and Bajonets". Ich habe die englische Version bereits gelesen, ja, das hat was. Und über das System M&T wird in nächster Zeit auch noch von anderer Seite berichtet werden.

    Oder auch für Sharp's Practice, oder, oder, oder.


    stay tuned
  • Teil 2

    Als der nächste Morgen heranbrach, ließ Alexander seine Krieger auf die befestigten Stellungen der Perser anrennen, die aus ihrer Nachtruhe aufgeschreckt und durch die unerwartete Richtung des Angriffs in Panik versetzt wurden. Schnell flohen sie in die Berge und entblößten somit das persische Lager von seinem Schutz. Die eroberten Plätze ließ Alexander mit 3.000 Makedonen unter der Führung Ptolemaios' besetzen und begann darauf den Direktangriff auf das persische Lager. Mittels eines Trompetenlauts gab er zugleich den in der Schlucht vorrückenden Männern des Krateros das Signal zum gleichzeitigen Angriff auf den Wall. Nun waren es die Perser, die von zwei unterschiedlichen Richtungen aus bedrängt wurden. Und da sie im Gegensatz zu den Makedonen nur leicht gerüstet waren, unterlagen sie schnell im folgenden Nahkampf. Die Perser versuchten sich in ihre Stellungen zurückzuziehen, wo sie allerdings von Ptolemaios und seinen Männern empfangen wurden.

    Laut der Überlieferung wurde das persische Heer in einem regelrechten Gemetzel vernichtet, nur wenige Krieger konnten vom Schlachtfeld entkommen. Darunter auch Ariobarzanes, der nach Persepolis floh, um sich dort mit seinen verbliebenen Männern zu verschanzen. Doch die Nachricht von seiner Niederlage war ihm vorausgeeilt, so dass ihm von dem abgefallenen Burgkommandanten der Stadt der Einzug verweigert wurde. Mit den Resten seines Heeres zog er deshalb zurück an den Araxes, der inzwischen von Alexander überschritten wurde. In einem letzten Kampf mit dem Eroberer wurde Ariobarzanes getötet.

    Nach dem abschließenden Kampf am Araxes konnte Alexander in den letzten Januartagen 330 v. Chr. in der ältesten persischen Königsstadt Persepolis kampflos einziehen. Für das als Rachefeldzug der Hellenen deklarierte Unternehmen stellte diese Station ein wichtiges propagandistisches Ziel dar, hatte man doch das politische Zentrum der Perser in ihrem Kernland erobern und damit Vergeltung für die Plünderung Athens durch Xerxes I. im Jahr 480 v. Chr. üben können. Und genauso wie damals der Tempel der Athene (Parthenon) zerstört worden war, wurde nun der persische Königspalast niedergebrannt und die Stadt selbst zur Plünderung freigegeben. Das religiöse Zentrum der Perser, das nah gelegene Pasargadae, wurde von Alexander bewusst geschont, war ihm doch die Bedeutung dieses Ortes für den persischen Herrscherkult bewusst. Längst schon hatte er selbst die Nachfolge der Achämeniden in Asien angestrebt, als würdiger Nachfolger von Kyros II., zu dessen Grab er gleich nach dem Einzug in Persepolis eine Wallfahrt unternahm.

    Im Frühjahr 330 v. Chr. nahm Alexander die Verfolgung des flüchtigen Dareios III. wieder auf und zog in die medische Hauptstadt Ekbatana ein. Der persische König beabsichtigte sich ihm an den „kaspischen Toren“ bei Rhagai erneut zu stellen, doch dieses Mal fand er keinen Rückhalt mehr bei seinen Gefolgsmännern, die nun freiwillig zu Alexander übergingen. Auf der weiteren Flucht wurde er bald darauf von Bessos ermordet.



    SAGA - Age of Alexander, voraussichtlich im Frühjahr zuerst in Englisch erscheinend, wird dann der richtige Rahmen für dieses und andere Gefechte werden, und voraussichtlich auch eine indische Warband und andere mehr enthalten.
    Man darf gespannt sein.
    Wer jetzt bereits an Graeculi für Zeitalter des Hannibal arbeitet hat sicher den Vorteil in diesem kommenden SAGA-Buch schnell spielen zu können.
    Oder man schafft sich gleich die feinen neuen Perser von Victrix an. Generell stellt Victrix eine feine Range an Griechen, Makedoniern und Persern, mit welcher nahezu alles nachbaubar sein sollte.

    Ich hätte auch noch eine nicht gerade kleine Makedonische Armee in 15mm (circa 150 Miniaturen), also wäre auch hier Mini-SAGA ein Thema.



    stay tuned
  • Kalenderwoche 2:
    the daily and weekly feature - an II:
    Schlacht an den persischen Toren - Januar 300 v.Chr.:


    Die Schlacht an den persischen Toren (oder dem persischen Tor) war eine militärische Auseinandersetzung des Alexanderzugs im heutigen Iran, in der Alexander der Große im Januar 330 v. Chr. einen strategisch bedeutenden Engpass einnehmen konnte, der ihm den Weg nach Persepolis eröffnete. In dieser Schlacht stellte sich ihm das letzte Aufgebot des persischen Heeres vor dem Ende des Großkönigs Dareios III. entgegen.

    Im Oktober 331 v. Chr. erlitt der persische Großkönig Dareios III. in der Schlacht von Gaugamela eine vernichtende Niederlage gegen Alexander, nach der sich sein Heer auflöste und er selbst sich auf die Flucht in die persischen Kernprovinzen im heutigen Iran begab. Nach einigen Ruhetagen in Babylon nahm der siegreiche Alexander die Verfolgung auf, um Dareios III. schnellstmöglich zu einem letzten Kampf zu stellen. Nachdem er zum Herbstende 331 v. Chr. die Königsstadt Susa kampflos eingenommen hatte, wählte er Persepolis als nächstes Ziel, die älteste Hauptstadt der Perser, gelegen in der Zentralprovinz Persis. Der persischen Königsstraße weiter folgend, überquerte er vermutlich bei Schuschtar den Pasitigris (Karun) und erreichte im letzten Monat des Jahres die Ausläufer des südlichen Zāgros-Gebirges. Hier verlangte das Bergvolk der Uxier von ihm einen Tribut für das Passieren ihrer Höhenpässe, den zuvor schon die persischen Großkönige zu entrichten hatten. Aber nach einer militärischen Blitzaktion, nach der sich die Uxier unterwerfen mussten, konnte Alexander den Marsch fortsetzen. Dabei eröffneten sich ihm zwei Alternativen zum Erreichen von Persepolis. Entweder er folgte weiter der Königstraße, die allerdings den Zāgros südlich umrundend mehr Zeit in Anspruch nahm, oder er verkürzte den Weg, indem er die Gebirgsregion auf direktem Weg passierte.

    Vermutlich beim heutigen Haftkel (oder Haftgel, ein Ort in der Provinz Chuzestan im Südwesten des Iran beschloss Alexander die Teilung des Heeres und betraute Parmenion mit dem Kommando über den Tross, die thessalische Reiterei, die griechischen Bundestruppen, die Söldnerverbände und weitere schwergerüstete Einheiten. Parmenion sollte die ihm anvertrauten Truppen die Königsstraße entlang weiterführen. Alexander selbst beabsichtigte mit der makedonischen Infanterie, der Hetairenreiterei, den Agrianes, der leichten Reiterei und den Bogenschützen den Weg über die von Gebirgspässen geprägte Landschaft zu nehmen, die als „persische Tore“ bekannt waren, da sie in der Antike die Grenze der Landschaften Elam und Persis markierten. Nimmt man die Größenordnungen der einzelnen Heereskontingente zu Beginn des Asienfeldzugs als Grundlage, so dürfte die Truppe bis zu 17.000 Mann ausgemacht haben. Südlich des Denar-Berges beim heutigen Yasudsch mündet die gewählte Route in eine bewaldete Ebene (Mulla Susan) ein, die Alexander nach einem Fünftagesmarsch erreichte. Nach Osten hin kann diese Ebene nur durch die besonders enge Schlucht des Meyrantals (Tang'e Meyran) verlassen werden, die beiderseits von steil aufragenden Felswänden flankiert wird. Sie liegt an der Grenze der Provinz Kohgiluyeh und Boyer-Ahmad zu Fars und wird von der nach Eglid führenden Straße passiert. Alexander erreichte diese Schlucht in den ersten Tagen des Jahres 330 v. Chr., die sich für ihn als das Tor erweisen sollte, dessen Passage gegen ein persisches Heeresaufgebot erkämpft werden musste.

    Statthalter (Satrap) der Persis war zu jener Zeit Ariobarzanes, der bereits bei Gaugamela das Aufgebot seiner Provinz angeführt hatte. Im Gegensatz zu manch anderen Statthaltern war er nach der Niederlage nicht auf die Seite Alexanders übergegangen, sondern Dareios III. treu geblieben, für den er den Vormarsch des Gegners nach Zentralpersien an den Grenzen seiner Provinz aufhalten wollte.

    Mit seinen Truppen hatte Ariobarzanes den Ostausgang der Schlucht besetzt, den er mit einem aufgeschütteten Wall unpassierbar machte. Hinter diesen wie auch auf den Felsflanken der Schlucht hatte er seine Bogenschützen Aufstellung beziehen lassen. Über die Glaubwürdigkeit der überlieferten Stärkenangaben seines Heeres herrscht in der Geschichtswissenschaft weitgehend Unklarheit, da vor allem die von Arrian angegebenen Zahlen als zu übertrieben hoch erscheinen. Alexander ließ seine Truppe auf der Waldebene am Westausgang für eine Nacht lagern und wollte mit ihr gleich am nächsten Tag den Weitermarsch direkt durch die Schlucht antreten. Offenbar hielt er einen Durchbruch durch den Wall mittels eines Frontalangriffs für möglich. Doch als die Makedonen die Schlucht bereits zur Hälfte passiert hatten, begannen die Perser auf ein Signal hin sie von den Felsen und dem Wall her mit einem Pfeilhagel einzudecken. Außerdem rollten sie von den Felswänden große Gesteinsbrocken hinab, gegen die sich die Makedonen auch nicht mit ihren Schilden in defensiver Phalanxaufstellung erwehren konnten. Nachdem sich ob der hohen Verluste und des Beschusses von drei Seiten her Verunsicherung unter ihnen verbreitet hatte, führte sie Alexander auf dem Rückzug wieder aus der Schlucht heraus in ihr Lager.

    Da Alexander und seine Gefolgsleute über keine ausreichende Ortskenntnis verfügten, er aber auch keinen zeitraubenden Marsch zur Umgehung der Verteidigungsstellung in Kauf nehmen wollte, weil dies mit dem Eingeständnis einer Niederlage verbunden gewesen wäre, ließ er die Gefangenen nach anderen Wegen zur Umgehung der Schlucht ausfragen. Unter ihnen fand sich ein ortskundiger Ziegenhirte, der väterlicherseits ein Lykier und mütterlicherseits ein Perser war und beide Elternsprachen beherrschte. Für eine Belohnung von 30 Talenten verriet er Alexander einen von Felsen verborgenen Pfad, auf dem sich die Schlucht und die persischen Verteidigungsstellungen umgehen ließen. Angeblich hatte das Orakel von Delphi viele Jahre zuvor den Hilfsdienst des Lykiers für Alexander vorausgesagt, wonach ihm ein Wolf (Λύκος Lykos) im Kampf gegen Persien führen würde. Nach Aufteilung der Truppen führte Alexander das Gros seiner Krieger in einem nächtlichen Gewaltmarsch an den persischen Stellungen vorbei in den rückwärtigen Bereich von deren Lager. Der Marsch war aufgrund einer hohen Schneedecke strapaziös aber auch im Schutz der Dunkelheit von den Persern unbemerkt vonstattengegangen. Zurück hatte er lediglich zwei Abteilungen der Pezhetairen (Krateros, Meleagros), sowie einige hundert Reiter und Bogenschützen gelassen, denen er den Befehl zum erneuten Anmarsch gegen die gegnerischen Stellungen für den kommenden Morgen erteilt hatte. Nach der erfolgreichen Umgehung teilte Alexander seine Männer erneut auf, indem er drei Truppenteilen (Philotas, Koinos, Amyntas) den Weitermarsch bis zum Fluss Araxes (Bendemir) befahl, der die letzte natürliche Barriere zehn Stadien vor Persepolis darstellte, die mit einer zu errichtenden Brücke überwunden werden sollte.


    Ende Teil 1
  • Kalenderwoche 1:
    the daily and weekly feature - an II:
    Pistoria - Januar 62 v. Chr.

    In der Schlacht bei Pistoria beendete der vom römischen Senat dazu beauftragte Feldherr Marcus Petreius im Jahre 62 v. Chr. die Catilinarische Verschwörung des Lucius Sergius Catilina.

    Nach dem missglückten Versuch Lucius Sergius Catilinas, das System der römischen Republik umzustürzen, versuchte er sich mit seiner Armee, bestehend aus zwei provisorischen Legionen aus Etrurien, nach Gallia Cisalpina zurückzuziehen. Viele seiner Anhänger hatten ihn nach seiner Niederlage in Rom verlassen. Er wurde von zwei Heeren des Senats verfolgt: von Quintus Caecilius Metellus Celer und von Gaius Antonius Hybrida. Catilina beabsichtigte, sich auf eines der beiden Heere zu werfen, und hoffte, dass nach seinem Sieg das andere senatorische Heer demoralisiert abziehen würde.

    Die beiden Heere des Senats konnten ihr militärisches Vorrücken aber unerwartet gut koordinieren, so dass sie gleichzeitig bei Pistoria eintrafen und so mit vereinten Kräften dem Feind entgegentreten konnten. Ursprünglich war geplant, Gaius Antonius Hybrida den Oberbefehl über das Heer zu geben; dieser verletzte sich aber kurz vor der Schlacht am Bein und musste so den Befehl an seinen Legaten Marcus Petreius übergeben.

    Die beiden Kommandanten der Heere des Senats (3 Legionen + 2 Legionen) konnten nicht unterschiedlicher sein:

    Quintus Caecilius Metellus Celer war Metellus Statthalter der Provinz Gallia cisalpina. Cicero nannte ihn einen „überaus angesehenen, mutigen und patriotischen Mann, der, sobald er nur den Fuß über die Schwelle seines Hauses setzte, beinahe alle seine Mitbürger an Tüchtigkeit, Ruhm und Ansehen übertraf“.

    Gaius Antonius Hybrida machte sich immer wieder einen negativen Namen durch Ausplünderung seiner ihm unterstellten Provinzen. Er unterstützte im Geheimen Lucius Sergius Catilina, wechselte aber die Seiten, als er von Cicero zugesagt bekam, Prokonsul der reichen Provinz Macedonia zu werden. Beim Ausbruch der Verschwörung des Catilina war Antonius als Konsul verpflichtet, den Oberbefehl zu übernehmen und eine Armee nach Etrurien zu führen, übergab aber am Tag der Schlacht wegen Erkrankung das Kommando an Marcus Petreius.

    Der erste Angriff der Truppen des Petreius richtete sich gegen die Mitte der feindlichen Linien. Aufgrund der großen Überzahl der für den Senat kämpfenden Legionäre wurden die Truppen Catilinas zurückgedrängt. Daraufhin befahl Catilina, die Flanken des Feindes mit Pfeilen und Speeren anzugreifen, was viele Legionäre des Petreius das Leben kostete. Nach kurzem Kampf gaben die Infanterietruppen Catilinas allerdings auf und zogen sich zurück. Der römische Historiker Sallust schrieb, dass Catilina, als er die Schlacht verloren sah, sich mit erhobenem Schwert in die Reihen des Feindes stürzte, wo er nach kurzem Kampf den Tod fand. Damit war die Schlacht für Petreius gewonnen.
    Nach dem Tod Catilinas war die Catilinarische Verschwörung endgültig beendet.


    Zur Schlacht selbst zitiere ich noch aus dem Sallust:

    C. (Gaius) Sallustius Crispus: De Catilinae coniuratione
    Die Catilinarische Verschwörung 56-61 - Catilinas Niederlage bei Pistoria

    LIX (1) Nachdem er dies gesagt hatte, ließ er nach einer kurzen Weile zum Appell blasen und führt die Reihen geschlossen an eine ebene Stelle. Dann ließ er von allen die Pferde weit wegbringen, damit dadurch die Gefahr für die Soldaten gleich sei und ihr Mut wachse; er selbst ordnet zu Fuß das Heer entsprechend dem Gelände und der Besonderheit seiner Truppen. (2) Da nämlich die Ebene links von Bergen und rechts von steilen Felswänden eingeschlossen war, stellte er acht Cohorten in das erste Treffen, die übrigen ließ er als Reserve enger zusammenrücken; (3) doch zieht er aus diesen die Centurionen, lauter ausgesuchte und altgediente Leute, außerdem von den gemeinen Soldaten alle Tüchtigen, soweit sie Waffen hatten, in das erste Glied vor. Gaius manlius überträgt er den Befehl über den rechten, einem Faesulaner den über den linken Flügel; er selbst bezog in der Mitte der Freigelassenen und Siedler bei einem Adler Stellung, von dem man sagte, Gaius Marius habe ihn im Krieg gegen die Kimbern in seinem Heer gehabt. (vgl.Cic. Catil. 1,24).

    (4) Auf der Gegenseite übergibt Gaius Antonius (Hybrida), weil er Gicht hatte und nicht mitkämpfen konnte, dem Legaten Marcus Petreius das Kommando über das Heer. (5) Dieser stellt die Veteranenkohorten, die er wegen der Unruhen aufgeboten hatte, ins Vordertreffen, hinter sie das übrige Heer als Reserve. Er reitet durch die Reihen und ruft jeden einzelnen mit seinem Namen an, ermuntert, bittet sie, sie sollten nicht vergessen, dass sie gegen unbewaffnete Räuber für das Vaterland, für ihre Kinder, für ihre Altäre und Herde kämpften. (6) Als ein echter Kriegsmann kannte er, weil er länger als dreißig Jahre als Tribun, Präfekt, Legat oder Praetor mit großem Ruhm im Heer gedient hatte, die meisten persönlich und auch ihre tapferen Taten. Dadurch dass er sie in Erinnerung rief, entflammte er die Herzen der Soldaten.

    LX (1) Nachdem Petreius alles hatte erkunden lassen, ließ er mit der Trompete das Zeichen geben und die Cohorten sich langsam in Bewegung setzen. Das Heer der Feinde macht das selbe. (2) Nachdem man sich so nahe gekommen war, dass die Plänkler den Kampf eröffnen konnten, stürmen sie unter lautem Kampfruf in frontalem Angriff aufeinander los. Sie lassen ihre Wurfspieße beiseite und kämpfen mit dem Schwert. (3) Die Veteranen kämpften im Bewusstsein ihrer altbewährten Tapferkeit verbissen Mann gegen Mann. Jene leisten ohne Angst Widerstand: man kämpft mit aller Kraft. (4) Dabei eilte Catilina in Begleitung einer leicht beweglichen Schar durch das vorderste Treffen, leistete den Bedrängten Beistand, ersetzte die verwundeten durch frische Soldaten, traf für alle Fälle Vorkehrungen, kämpfte oft mit eigener Hand, schlug oft einen Feind nieder, kurz, erfüllte zugleich die Pflichten eines braven Soldaten und eines tüchtigen Feldherrn. (5) Sobald Petreius sah, dass Catilina wider Erwarten den kräftigsten Widerstand leistete, führte er die Leibkohorte gegen die Mitte des Feindes, bringt die Feinde dort in Unordnung und haut sie nieder, wenn sie hier oder dort noch Widerstand leisten. Dann greift er die übrigen auf beiden Seiten in der Flanke an. (6) Manlius und der Faesulaner fallen mit als erste im Kampf. (7) Als Catilina sah, dass seine Truppen geschlagen und er mit nur wenigen übrig war, stürzt er sich im Bewusstsein seiner Abstammung und seines früheren Glanzes in die dichtesten Reihe der Feinde und wird dort im Kampf zusammengehauen.

    Wer's (für's historische Feeling) im (lateinischen) Original lesen möchte dem empfehle ich den Gottwein:
    gottwein.de/Lat/sall/cat56.php

    Gaius Manlius stammte aus Faesulae (oder Faesulum, dem heutigen Fiesole bei Florenz) und führte dem Catilina 63 bewaffnete Anhänger aus Etrurien zu (manliana castra). Er fällt bei Pistoria als Kommandant des rechten Flügels, der den linken Flügel kommandierende Mann aus Faesulae ebenfalls. Faesulae war eine etruskische Gründung namens Vipsul, die aber nicht zum 12-Städte-Bund gehörte. Über die "angespannte" Geschichte zwischen Rom und den Etruskern habe ich ja schon des Öfteren berichtet.


    SAGA - Age of (the) Caesar(s), in etwa 100 v.Chr. bis 100 n.Chr. angesiedelt, wird dann der richtige Rahmen für diese und andere Gefechte zwischen römischen Armeen werden.
    Man darf gespannt sein.


    stay tuned
  • Kalenderwoche 52:
    the daily and weekly feature - an II:
    die Belagerung und Einnahme von Veji 396 v. Chr.


    Die Schlacht von Veii, auch bekannt als die Belagerung von Veii, wird ungefähr datiert auf das Jahr 396 v. Chr. Die Hauptquelle darüber ist Livius' "Ab Urbe Condita". Die Schlacht von Veii war eine Schlacht zwischen den Römern, die von Marcus Furius Camillus geführt wurden, der zum Diktator gewählt worden war, und der etruskischen Stadt Veii, etwa 18 km nordnordwestlich von Rom entfernt am Cremera, einem Nebenfluss des Tiber gelegen, und in Kontrolle der Handelsstraße am Tiber.

    Obwohl in der Kriegsführung des Altertums unüblich zog sich die Belagerung von Veii in diesem Jahr bis in den Winter.

    Veii hatte die Römer in einen langen und bisher unentschiedenen Krieg verwickelt, während dessen die Stadt auch oft belagert wurde. Um die Belagerung ein für alle Mal zu beenden wurde von den Römern angeblich unter der Stadt ein Tunnel gebaut (allerdings dürfte es eine historische Dopplung eines ähnlichen Vorfalls bei der Belagerung von Fidenae 435 oder 426 v. Chr. handeln). In Wirklichkeit drangen die Römer (nachdem sie den Lago Albano umgeleitet hatten) durch die in die Stadt führenden Wassertunnel in Veii ein und konnten so die Belagerung umgehen (Liv 5, 19, 10). Die Vorarbeiten dazu sollen bereits in der Zeit der Canicula (Hundstage, 3.Juli bis 11. August) stattgefunden haben, und unter anderem durch die Neptunalia, die jährlich am 23. Juli stattgefunden haben, verborgen worden sein.

    Livius beschreibt die Szene mit den Veientinern, die sich in ihrer Stadt niedergelassen haben, die römische Hauptstreitkraft, die draußen lagert, und eine zweite Truppe, die von innen über den Tunnel angreift. Nachdem Camillus die Schirmherrschaft übernommen hatte, hatte er folgendes Gebet ausgesprochen:

    Pythischer Apollo, geleitet und inspiriert von deinem Willen, gehe ich hinaus, um die Stadt Veii zu zerstören, und einen zehnten Teil ihrer Beute widme ich dir. Auch dich, Juno Regina, die du jetzt in Veii wohnst, bitte ich, dass du uns nach unserem Sieg in die unsere Stadt folgen wirst, die dir bald gehören wird, wo dich ein Tempel empfangen wird, der deiner Majestät würdig ist. Man nannte dies eine "Evocatio", eine Herausrufung, mit welcher man die anscheinend übermächtigen Stadtgötter auf seine Seite ziehen wollte. Offenbar war Juno Regina bestechlich, und das Kultbild wurde nach Rom gebracht, wo Juno Regina als „ausländische/nicht-römische“ Gottheit außerhalb der Stadtmauern in einem Prachttempel ihre neue Heimat fand.

    Auf der Grundlage der überlegenen Größe der römischen Armee griff Camillus die Stadt auf allen Seiten an. Die Absicht von Camillus' Angriff war, die Veientiner von der Mine abzulenken, indem sie ihre Soldaten zwangen, die Mauern zu verteidigen.

    Die Veientiner fragten sich, "was passiert war, um die Römer, nachdem sie nie gerührt von ihren Linien für so viele Tage, jetzt rücksichtslos bis zu den Wänden laufen, als ob mit plötzlichen Raserei getroffen".

    Als die ahnungslosen Veientiner eilten, ihre Mauern vor der plötzlich hektischen römischen Armee zu verteidigen, traten die Römer in den Tunnel ein. Zu dieser Zeit traten die Römer aus dem Eingang des Tunnels innerhalb des Tempels von Juno hervor und die Kräfte innen und außen überwältigten schnell Veii. Nachdem die Kämpfe nachgelassen hatten, bot Camillus an, die Unbewaffneten zu schonen, die sich zu ergeben begannen, als die Soldaten Beute sammelten.

    Der Reichtum beeindruckte Camillus so, dass er eine Rede hielt, während der er sich drehte und dabei stolperte, was als ein Omen seiner späteren Verurteilung und der Plünderung Roms gesehen wurde.

    Die männliche Bevölkerung von Veii wurde abgeschlachtet, die Frauen und Kinder versklavt und der Grund und Boden zum ager publicus erklärt. Diese Zerstörung der etruskischen Hochburg sicherte Rom seinen Platz in der wachsenden Einflusssphäre Mittelitaliens und mehr Raum für die Römer.



    Nachdem das Preußen-Projekt historische Pause bis Ende Januar/Anfang Februar hat habe ich das Etrusker-Projekt wieder angestoßen. Die Einnahme von Veii 396 v. Chr. passt genau in diese Zeit, also Thema der Woche und des Jahresbeginnes.

    Generell möchte ich die Etrusker als SAGA-Warband wieder vorantreiben und dann austesten, ob sie von der Systematik besser zu den Graeculi oder zu den Römern passen.

    Alle historischen Quellen sprechen zwar von griechisch-inspirierten Hoplitentaktiken mit Reiterei an der Flanke und leichten Truppen, vornehmlich Schleuderern.

    Andererseits waren sie der "Ideengeber" für die römische Manipulartaktik, also ......

    Man wird sehen, und austesten ist sicher eine Möglichkeit den passenden Spielstil zu finden.



    stay tuned
  • Kalenderwoche 51:
    the daily and weekly feature - an II:
    der Winterfeldzug 1806 - 1807 - Biezun und Soldau


    Um Mitternacht zum 19.Dezember traf Kaiser Napoleon in Warschau ein. Eine Schlacht lag in der Luft........

    Für L'Estocq's Preußen würden es Biezun (23.12.) und Soldau (25.12.) werden.



    Am 19. Dezember standen folgende französische Truppen bei Bieżuń:
    vom II. Korps Kavalerie unter General de Division Jean-Baptiste Bessières:
    die leichte Kavallerie-Brigade unter General Jacques-Louis-François Delaistre de Tilly: 2., 4. und 5 Husaren (jeweils 3 Escadrons)
    die 2. Dragoner-Division unter General Emmanuel de Grouchy: 3., 6., 10. und 11. Dragoner (jeweils 3 Escadrons)
    die 2. schwere Kavallerie-Division unter Jean-Joseph Ange d'Hautpol (nach einer schweren Wunde bei Preußisch-Eylau am 14.2.1807 verstorben): 1., 5., 10. und 11. Kürassiere (jeweils 3 Escadrons)
    jede dieser Divisionen bzw. Brigade hatte eine reitende Artillerie-Batterie zugeteilt

    Am 21. Dezember sandte L'Estocq General Diericke durch Soldau (Działdowo) und Kudsburg (Kuczbork), um Bieżuń zurückzuerobern. Diese Stadt war als Kommunikationsweg mit den Russen von eminenter Bedeutung. Die preußischen Truppen erreichten Kurkau am 21. Dezember und Kudsburg am 22. Dezember. Diericke befehligte die Infanterieregimenter Rüchel Nr.2 und Schöning Nr. 11, den Baczko-Dragoner Nr. 1, die halbe reitende Batterie Renzel (oder Rentzel) und die halbe reitende Batterie Kühnemann.

    Am 22. Dezember traf auch der Major Antoine Charles Étienne Paul de La Roche-Aymon mit dem 2. Bataillon der Prittwitz-Husaren Nr. 5 in Kudsburg ein und bestätigte die Anwesenheit der Franzosen bei Bieżuń.

    Auf dem Marsch nach Zielona stieß Diericke auf die Truppen des Generals Kall, der sich ihm mit dem Füsilier-Bataillon Wackenitz, dem 2. Bataillon der Towarczys und 2 Geschützen anschloss.

    Am 23. Dezember erschienen die Preußen vor Bieżuń. Der Versuch, Bieżuń wiederzugewinnen, endete in einer vollständigen Niederlage. Nachdem anstatt 60 Husaren ganze 3 Eskadronen gegen den Feind geschickt worden waren, ließ der General Kall zudem 3 Eskadronen Towarczys, 50 Schützen vom Regiment Schöning, 150 Mann vom Regiment Rüchel (unter dem Stabs-Kapitain von Crimnitz) und sämtliche Schützen des Füsilier-Bataillons Wackenitz über Chamsk hinaus folgen. Die Preußen, die mehrmals von der Dragoner-Division Grouchys angegriffen wurden, wurden hinter Kudsburg zurückgedrängt und verloren etwa 500 Gefangene, 5 Geschütze und 2 Standarten. Wie viele von welchen Regimentern lässt sich nicht nachvollziehen, auch sind die beiden angeblich eroberten Fahnen strittig; zumindest das IR 2 Rüchel verlor keine einzige seiner 4 Fahnen im gesamten Feldzug. Die Geschütze gehörten zur halben reitenden Batterie Kühnemann.

    Die Franzosen begnügten sich damit, bis an die Defilees von Chamsk und Dembsk vorzustoßen, wurden aber bei einbrechender Dunkelheit von ein paar Kanonenschüssen verjagt. Am 24. Dezember setzten die Preußenunter Diericke ihren Rückzug nach Soldau fort, General Kall blieb mit seinen Truppen hinter Kudsburg stehen.


    Ebenfalls am 24. stieß Ney bei Górzno auf eine preußische Nachhut unter Oberstlieutnant Friedrich Wilhelm Freiherr von Bülow und drängte sie zurück. Bülow schloss sich La Roche-Aymons Abteilung an und die beiden wichen weiter zurück. Ney schickte die Division des Divisionsgenerals Jean Gabriel Marchand voraus in Richtung Soldau und Mlawa, während er die andere Division in Górzno hielt.


    Am 25. Dezember griff Marchand mit zwei Regimentern (69e und 76e Infanterie de Ligne unter General de Brigade François Pierre Felix Vonderweidt) das einzelne preußische Bataillon (1. Bataillon des Infanterieregiments Besser Nr. 14) beim Damm von Kurkau nach dem Vorwerk Niederhoff an, wurde aber durch die dort postierten 12-Pfünder, die den Damm der Länge nach bestrichen, wieder vertrieben. Nachmittags gegen 2 Uhr wandte sich Ney gegen Kyschienen, und griff dort mit Vonderweidt's Brigade, unterstützt von den 27e und 38e Regiments de Infanterie de ligne (die einen Umweg durch Mława genommen hatten), den Damm an und vertrieb die dort postierten Schützen und die durch Verluste an Mann und Pferden geschwächte Artillerie. Diericke griff nun Soldau mit den 4 Bataillonen der Regimenter Rüchel und Schöning an, konnte trotz heftigem Nahkampf durch das deutsche Tor bis zum Markt vordringen, wurde aber wieder hinausgeworfen. Gegen 17:00 Uhr versuchte der Hauptmann Grolmann mit den 2 Bataillonen Rüchel nochmals Soldau zu zwingen, unterstützt von den restlichen Truppen von Diericke. Doch auch diesmal kam man zwar bis in die Stadt, wurde aber durch mörderisches Feuer aus den Häusern zurückgeworfen, zumal die Preußen wenig Übung im "zerstreuten Kampf" hatten. L'Estocq veranlasste den Rückzug nach Norden über Usbau, Frödau und Wierzbau gegen Neidenberg (Nidzica) und brach damit den Kontakt mit der russischen Armee ab. Aufgrund des einsetzenden starken Regens und der morastigen Straßen, besonders zwischen Frödau und Wierzbau, erreichte man Neidenburg erst am 26. Dezember.


    Die Truppen von L'Estocq, die der Brigade von Generalmajor Christoph Friedrich Otto Diericke angehörten, umfassten 3.000 Mann in vier Bataillonen und acht 12-Pfund-Geschütze. Die beteiligten Einheiten waren das Infanterie-Regiment Nr. 2 Rüchel und das Infanterie-Regiment Schöning Nr. 11. Preußische Verluste wurden nicht gemeldet, obwohl Ney behauptete, seinen Feinden 800 Verluste zugefügt und zwei Geschütze und eine Fahne erbeutet zu haben.

    Am Tage des Gefechts bei Soldau (25.12.) hatte eine andere Brigade des Marschall Ney die Vorposten des General Kall angegriffen und mit bedeutenden Verlusten auf Neidenburg zurückgeworfen. Doch über dieses Gefecht sind keine Details zu finden. General Kall konnte sich nur mit Hilfe der von Neidenburg auf Mlawa vorgehenden Reserve des General Plötz der Hauptarmee wieder anschließen.


    stay tuned
  • Kalenderwoche 50:
    the daily and weekly feature - an II:
    der Winterfeldzug 1806 - 1807 - Manöver


    Es war ein Feldzug der alten Männer:
    L'Estocq (68), Prittwitz (59), Rouquette (64), Esebeck (61), Rembow (66), Kall (64), Diericke (63) und Plötz (67)

    gegen die "Jugend" Frankreichs:
    Napoleon (37), Murat (39), Ney (37), Augereau (49), Lefebvre (51), Bernadotte (41), Davout (36), Soult (37), Lannes (37), Lasalle (31), Mortier (38), ......

    und dennoch brannte in den alten Herren teilweise ein Feuer, das mit dem spätrevolutionären Elán der Franzosen locker mithalten konnte. Viele kamen aus der Schule Friedrichs des Großen und hatten bereits im Siebenjährigen Krieg als junge Männer ihre Erfahrungen gesammelt, hatten im Bayrischen Erbfolgekrieg gefochten und waren in den Revolutionsfeldzügen eingesetzt gewesen. Nun standen sie wieder im Feld um Preußen gegen den übermächtigen Gegner zu verteidigen.



    Am 11. Dezember erfuhr General L'Estocq, dass die Franzosen Thorn (Toruń) verbarrikadiert hatten und gleichzeitig die Friedensverhandlungen abgebrochen waren. Daher beschloss er sein Zentrum und seinen linken Flügel hinter die Welle (Wel) und die Soldau (Działdówka) zurückzunehmen, und sich über Biezun in direkte Verbindung mit den hinter der Wrka stehenden Russen zu setzen, was am 13. Dezember ausgeführt wurde.

    Das Streifkorps unter Generalmajor Siegmund Moritz von Prittwitz (das Füsilierbataillon Rembow Nr.6, das 1 Bataillon Prittwitz-Husaren Nr.5 und eine halbe reitende Batterie) blieb bei Bischoffswerder (Bieskupiec). und Deutsch-Eylau (Iława) postiert stehen,

    der rechte Flügel unter Generalmajor Hans Stephan von Rouquette (das Füsilierbataillon Stutterheim Nr. 21, das Dragoner-Regiment Rouquette Nr. 13, das 1. Bataillon Towarczys und eine halbe reitende Batterie) war von Kauernick (Kurzetnik) gegen Lautenburg (Lidzbark) aufgestellt.

    Das Zentrum unter Generalmajor Karl Christian Burghard von Esebeck (die Füsilierbataillone Bergen Nr.11, Schachtmeyer Nr. 23 und Bülow Nr.24, die Dragoner-Regimenter Esebeck und Baczko, das Bataillon Towarczys und die reitenden Batterien Graumann und Kühnemann) war rings um Lautenburg aufgestellt,

    das Hauptquartier unter Generalmajor Michael Szabszinski von Rembow (die 3 Grenadier-Bataillone Schlieffen 2/11, Fabecky 14/16 und Massow 8/42, das Dragoner-Regiment Auer Nr. 6 unter Oberst Johann Leopold Konstantin von Larisch und die reitende Batterie Bredow) in Lautenburg daselbst.

    Der linke Flügel unter Generalmajor Friedrich von Kall (das Füsilierbataillon Wackenitz Nr.3, das 2. Bataillon der Towarczys und 2 reitende Geschütze sowie das 2. Bataillon Prittwitz-Husaren) war als Vorpostenkette von Gurzno (Górzno) gegen die Soldau verlegt worden, und dann weiter entlang der Soldau über Biezun und Radzanowo hinter der Wkra.

    Der Generalmajor Friedrich Otto von Diericke stand mit seinen Truppen zwischen Lautenburg und Soldau (Działdowo). Diericke kommandierte die Infanterie-Regimenter Rüchel Nr.2, , von. Schöning Nr.11 und das 1. Bataillon Infanterieregiment Besser Nr.14, die l2-Pfünder Batterien Nr. 34 und 35 und die reitende Batterie Nr. 13.


    Am 14. Dezember traf Generalleutnant Franz Heinrich Christian von Plötz (damals 67 Jahre alt und gesundheitlich schwer angeschlagen) zwischen Soldau und Neidenburg (Nibork) ein, und wurde als Reserve hinter Neidenburg postiert. Doch die ehemaligen Warschauer Garnisonstruppen waren durch Desertionen bereits stark geschwächt, denn sie bestanden zu einem großen Teil aus polnisch-stämmigen Soldaten, die sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit absetzten. Plötz' eigenem Regiment (IR 42) verblieb aufgrund der Desertionen nur mehr 1 Bataillon.


    Nafziger (806KBM) gibt die Warschauer Garnison wie folgt an:
    IR Plötz Nr. 42 (2 Bataillone, Egalisierung Orange)
    IR Ruits (oder Rüts) Nr. 8 (2, Egalisierung Scharlachrot), unter Oberst von Wulfen
    IR Chlebowski Nr. 60 (2, Egalisierung Zitronengelb) - es gab nur 1 Bataillon dieses Regiments, denn zu Kriegsbeginn bestanden nur 2 Kompanien und das 3. Bataillon. Aus diesen Teilen wurde ein Feldbataillon formiert, welches dann im Feldzuge mitfocht.
    Grenadier-Bataillon Braun (1) - es war "Jung-Braun", bestehend aus IR31 Kropf (Egalisierung Rosa) und IR46 Thile (Egalisierung Scharlachrot) - es wurde nach 1807 dem Grenadier-Bataillon Massow (8/42) einverleibt
    Wagenfeld-Kürassiere Nr. 4 (5 Eskadronen)
    berittene Batterie Nr. 13
    Die 12-Pfünder Batterien Nr. 37 und 39 sowie die Fuß-Batterie Nr. 8 waren zur Disposition der Russen gestellt worden.

    Am 20. Dezember 1806 umfasste diese Truppe 20.000 Mann.

    Am 20. Dezember wurde das Grenadier-Bataillon 8/42 von Massow aufgelöst und die Grenadier-Kompanien wurden ihren Stammregimentern wieder zugeschlagen, allerdings nur bis zum 16 März 1807. Ab diesem Datum heißt das wiedervereinigte Grenadier-Bataillon Wangenheim (IR8).


    Die Tage verliefen mehrheitlich ruhig, doch war der nahe Feind zu spüren. Das französische 85. Linieninfanterieregiment war bei Thorn übergesetzt und stand bei Pomiechowo, wo es sich mit den Russen schlug, die Aufklärer-Eskadronen der preußischen Prittwitz-Husaren trafen sowohl bei Drobin (Rittmeister Lockstädt) als auch zwischen Sierps und Biezun (Rittmeister Lossow) auf den Feind.

    Um Mitternacht zum 19.Dezember traf Kaiser Napoleon in Warschau ein. Eine Schlacht lag in der Luft........

    Für L'Estocq's Preußen würden es Biezun (23.12.) und Soldau (25.12.) werden.


    Das Wetter in dieser Woche:
    15. Dezember: kein Frost, jeden Tag Sonnenschein (Korrespondenz Napoleon I., II, S. 497)
    17. Dezember: das Tauwetter sorgt für dick verschlammte Straßen (Larrey, iii. 22)


    Im Rahmen meines Preußen-Winterfeldzug-Projekts habe ich inzwischen auch das (desertionsgeschwächte) Bataillon des IR42 Plötz aufgestellt, da es mMn für die Nachstellung des Feldzuges notwendig sein wird, auch die ehemalige Warschauer Garnison unter General Plötz zur Verfügung zu haben.



    stay tuned
  • Kalenderwoche 49:
    the daily and weekly feature - an II:
    der Winterfeldzug 1806 - 1807 - die Belagerungen


    Nicht nur Feldschlachten, sondern auch Belagerungen prägten den Feldzug Napoleons gegen Preußen.

    Die schlesischen Festungen unterteilte man in Oder- und Bergfestungen. Zu den ersteren gehörten Glogau, Breslau, Brieg und Cosel, zu den zweiteren Schweidnitz, Neisse, Glatz und Silberberg.

    Glogau, 3000 Verteidiger, kapitulierte am 3.12.1806
    Breslau, 600 - 7000 Verteidiger, kapitulierte ebenfalls am 5.1.1807
    Brieg, 1500 Verteidiger, kapitulierte am 16.1.1807
    Schweidnitz, 6000 Verteidiger, kapitulierte am 16.2.1807
    Neisse, 6000 Verteidiger, kapitulierte am 14.6.1807
    Silberberg wurde mit dem Waffenstillstand am 30.6.1807 aufgegeben
    Danzig wurde vom 23.2. - 26.5.1807 belagert
    Graudenz wurde von Juni bis Dezember 1807 belagert
    Cosel, 4000 Verteidiger, wurde gehalten
    Glatz, 6500 Verteidiger, wurde gehalten
    Kolberg wurde ebenfalls gehalten (hier war auch Schill zugange)
    Pillau, die "Zitadelle" von Königsberg, wurde nie angegriffen


    Die Angreifer / Belagerer waren oft Bayern:
    Generalmajor Franz Xaver Graf von Minucci belagerte Breslau, und Generalmajor Clemens Baron von Raglovich belagerte Cosel mit mehr als 5000 Mann, allerdings erfolglos.


    Die Festung Cosel wurde von Oberst David von Neumann befehligt, damals bereits 69 Jahre alt. Seine Truppen bestanden aus den 3. Musketierbataillonen der Regimenter von Pelchrzim Nr. 38 (9 Offiziere und 911 Mann unter Major von Brünnow, Egalisierung Scharlachrot) und von Sanitz Nr. 50 (15 Offiziere und 921 Mann, Egalisierung Dunkelrosa/Dark Pink). Hinzu kamen die beiden Nationalbataillone Falkenstein und Hahn mit je 14 Offizieren und 496 Mann. angeführt von den Hauptleuten Wostrowski, Caspary und Lüttwitz. An Kavallerie stand das Dragoner-Depot von Osten mit 1 Offizier und 82 Mann, allerdings ohne Pferde, in der Festung, sowie das Kürassier-Depot von Bünting mit 2 Offizieren und 141 Mann, jedoch nur 40 davon beritten.
    In der Festung gab es 5 Artillerieoffiziere und 139 Artilleristen. Als Handlanger und Trainknechte waren 160 Infanteristen sowie 165 Rekruten hinzugezogen worden. Kommandeur der Artillerie war Oberst von Puttkammer, der mit 71 Jahren ebenfalls sehr alt war.
    Zudem gab es in der Festung noch zwei Invalidenkompanien mit 4 Offizieren und 118 Mann, allerdings für den Dienst kaum brauchbar, sowie 3 Ingenieuroffiziere und 20 Mineure.
    An Geschützen zählte die Festung 229, allerdings waren deren Lafetten teilweise in schlechtem Zustand. Kugeln gab es genügend, nur das Pulver war knapp, an die 1000 Zentner unter Soll.
    Oberst von Neumann verstarb am 16.4.1807 an den Spätfolgen eines Schlaganfalles im Februar. Sein Kommando übertrug er vorher dem Oberst Wilhelm Ludwig von Puttkammer (damals auch bereits 71). Er konnte, obwohl zur Kapitulation genötigt, die Übergabe der Festung bis zum Frieden von Tilsit erfolgreich verhindern, wodurch diese und die Provinz Schlesien bei Preußen blieben. Dies sollte sich im Befreiungskrieg von 1813 - 1814 noch bezahlt machen.

    Die gesamte Geschichte der Belagerung der Festung Cosel und der Kämpfe im Umland der Festung kann man u.a. hier nachlesen:
    file:///G:/Dokumente/Napoleonics/Feldzug von 1806 und 1807/Festungskrieg und Belagerungen 1806 - 1807/Die Belagerung der Festung Cosel 1807.html



    Aber auch die Württemberger hatten einen teilweise signifikanten Anteil am Belagerungskrieg, wie z.B.bei Glogau, Breslau (mit den Gefechten bei Strehlen und Ohlau), Wartha, Schweidnitz, Neisse, Glatz und Kolberg.
    Sie standen als 3. Division unter General Dominique-Joseph René Vandamme im IX.Corps von Jérôme Bonaparte, und umfassten 9 Bataillone Infanterie in 3 Brigaden (von Lilienberg, von Schröder und von Neubronn), 1 Kavalleriebrigade zu 3 Regimentern und 3 Batterien Artillerie, eine davon beritten.

    Eine interessante Quelle hiezu ist u.a. das Werk "Tagebuch eines Beobachters während der Belagerung der Festung Glogau in den Monaten November und Dezember 1806", erschienen in Berlin und Leipzig im Jahre 1807, zu finden auch hier:
    sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/dpage/5487303



    Kolberg, wohl eine der bekanntesten Festungen, wurde vom 14.3. bis 2.7.1807 belagert, und zwar durch Franzosen, Italiener, Holländer und Kontingente einiger Rheinbundstaaten, anfänglich unter dem Kommando von General Pierre Teulié, ab dem 25.3.1807 unter dem Kommando von General Louis Henri Loison.

    Die Festung wurde zuerst von Oberst Ludwig Moritz von Lucadou (damals auch bereits 66 Jahre alt) kommandiert, dieser am 29.4.1807 jedoch (aufgrund von unbegründeten Vorwürfen der Unfähigkeit )von August Neidhardt von Gneisenau abgelöst. Eine aus heutiger Sicht umstrittene Rolle in der Verteidigung von Kolberg spielte auch der Bürgerrepräsentant Joachim Christian Nettelbeck, der maßgeblich an der Absetzung von Lucadou beteiligt war, jedoch die verteidigenden Bürger "bei der Stange hielt".

    Es gibt einen im 2. Weltkrieg von Veit Harlan gedrehten Film "Kolberg", der allerdings zum Durchhaltedrama "aufgebrezelt" wurde und daher vom historischen Gehalt mit Vorsicht zu betrachten ist.
    Besser geeignet ist da sicher die " Chronik der Belagerung der preußischen Festung Kolberg 1807" von F.W.Roth aus dem Jahre 1808.



    Silberberg wurde von Oberst Magnus Carl Ferdinand Bogislaus von Schwerin gegen die bayrischen Truppen des IX. Korps verteidigt. Die Festung blieb in preußischer Hand, da die Bayern während der Waffenstillstandsverhandlungen zu plündern begannen und Schwerin daraufhin die Verhandlungen unterbrach.

    Silberberg ist auch der größte Festungsbau in Europa mit dem höchsten Bastei-Donjon. Diese Festung wurde niemals eingenommen. Dies erklärendes Bildmaterial findet man u.a. hier:
    de.wikipedia.org/wiki/Festung_…Twierdzasrebrnogorska.jpg

    Auch diese beiden Youtube-Videos sind sehr empfehlenswert:




    Ordres de bataille gibt es natürlich auch einige. George Nafziger bietet da u.a.:
    French Siege Force, Danzig, 15 May 1807 (807EAP) und French Forces, Siege of Colberg, 29 May 1807 (807EXD):

    bei Danzig z.B. war das X.Corps unter Marschall Lefebvre mit Franzosen, Sachsen, Badensern und Polen anwesend;

    bei Kolberg zählte man am 29. Mai 1807 folgende Truppen:
    1st Italian Légère Regiment (54/1,355)
    2nd Italian Légère Regiment (55/1,530)
    1st Italian Line Regiment (45/1,305)
    1st Polish Line Regiment (30/817)
    von Seckendorf (Württemberg) Infantry Battalion (12/587)
    Romig (Württemberg) Infantry Battalion (12/662)
    Saxon Ducal Houses Regiment (40/790)
    2nd Dutch Hussar Regiment (12/244/34/207 = Offiziere, Mann, Offzierspferde and Mannschaftspferde)
    French Dragoons (1/64/2/56 = w.o.)
    5/5th French Sapper Battalion (2/43)
    7/6th Foot Artillery (1/13)
    13/8th Foot Artillery (2/75)
    Horse Artillery(2/82)
    2/,3/,5/11th (bis) Train Battalion (2/75)
    French Archives, Carton C2 484 - Copyright, GFN 1990


    Zu allen
    diesen Belagerungen hier etwas zu schreiben würde den Rahmen sprengen, aber ich werde bei Gelegenheit und passend zum Thema (The Day ...) immer wieder darauf zurückkommen.

    Denn eine der Festungs-Besatzungen der Jahre 1806 und 1807 respektive Einheiten der Belagerer aufzustellen und dann eine Belagerung oder Abschnitte davon nachzustellen wäre auch ein interessantes Projekt.

    Zumal u.a. die Perrys viele der beteiligten Einheiten bereits in ihrer Napoleonic-Range anbieten.


    stay tuned
  • Kalenderwoche 49:
    the daily and weekly feature - an II:


    7.12.1806 - das Gefecht von Gülzow

    Unter den preußischen Soldaten, die sich nach der Niederlage von Jena und Auerstedt in die Festung Kolberg zurückgezogen hatten, befand sich auch Leutnant Ferdinand Baptista von Schill, der nach seiner Genesung von einer schweren Kopfverletzung im Hause des Kolberger Senators Westphal mit einer kleinen Kavallerieeinheit die Gebiete westlich der Festung patrouillieren sollte . Von Bauern der Umgebung mit Informationen über französische Bewegungen versorgt, gelang es ihm, eine Reihe französischer Offiziere und Soldaten gefangen zu nehmen, in benachbarten Städten und Dörfern Lebensmittel und Geldmittel zu acquirieren und Freiwillige innerhalb und außerhalb Kolbergs für seine Einheit zu rekrutieren.

    Der Sieg im Gefecht von Gülzow (in der Nacht vom 7. auf den 8. Dezember 1806), gilt, obwohl aus militärischer Sicht eher unbedeutend, als der erste preußische Erfolg gegen die französische Armee.

    In der "Geschichte des 9.Infanterieregiments genannt Colbergisches" beschreibt Karl von Bagensky das Gefecht sehr ausführlich:

    Schill, mit 10 Infanteristen und 10 Kavalleristen auf dem Rückweg von einer Aufklärungsmission, stieß auf eine Abteilung von 50 Badenser Infanteristen und 20 französische Kavalleristen, die Gülzow besetzt hatten. Er teilte seine Einheiten auf und griff sowohl von der Gollnower Straße als auch von der Greiffenberger Seite mit wenigen Männern, aber großen Getöse an. Insgesamt wurden nach einem heftigen Gefecht rund um den Kirchhof 3 Offiziere und 33 Mann gefangen genommen.


    Während preußische König Friedrich Wilhelm III Schill als „Art des vom Vaterland geschätzten Menschen" lobte, bezeichnete ihn Napoleon als "elenden Briganten". Als Folge dieser Erfolge und Schills zunehmenden Ruhm ordnete der preußische König am 12. Januar 1807 die Errichtung eines Freikorps an, welches in den folgenden Monaten die Festung gegen französische Angriffe mit verteidigen sollte.




    Übersicht der weiteren Ereignisse des Jahres 1806

    9. Dez. 1806 – Frankreich/ Bayern (Vandamme/ Deroy) belagert die Festung Breslau (Wroclaw)

    11. Dez. 1806 – Frieden von Posen zwischen Frankreich und Sachsen
    Sachsen tritt dem Rheinbund bei und wird am 20. Dez. zum Königreich erhoben

    19. Dez. 1806 – Napoleon I zieht in Warschau (Warszawa) ein

    20. Dez. 1806 – Friedrich August von Sachsen wird in Dresden zum König erhoben

    23./ 24. Dez. 1806 – Gefechte bei Breslau (Wroclaw) und Strehlen (Strzelin)
    Frankreich/ Bayern/ Württemberg (Vandamme/ Deroy) gegen Preußen (Thiele/ Anhalt-Pleß)

    23./ 24. Dez. 1806 – Gefechte bei Czarnowo
    Frankreich (Napoleon I/ Davout/ Augereau) gegen Russland (Kamenski)

    25. Dez. 1806 – Gefecht bei Soldau (Dzialdowo)
    Frankreich (Ney) gegen Preußen (Lestocq)

    26. Dez. 1806 – Schlacht von Pultusk
    Russland/ Preußen (Bennigsen/ Barclay/Tolstoi) gegen Frankreich/ Bayern (Napoleon I/ Lannes/ Suchet)

    26. Dez. 1806 – Gefecht bei Golymin
    Russland (Golyzin) gegen Frankreich (Murat/ Davout)

    30. Dez. 1806 – Gefecht bei Breslau (Wroclaw)
    Frankreich/ Bayern (Vandamme/ Deroy) gegen Preußen (Anhalt-Pleß)



    Teilnehmende Nationen/Staaten/Fürstentümer/etc.:

    A) Frankreich, Italien, Bayern, Württemberg, Hessen-Darmstadt, Baden, Würzburg, Frankfurt, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Coburg-Altenburg, Sachsen-Meinigen, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Weimar, Nassau, Holland und Polen sowie polnische Insurgenten

    B) Preußen, Russland, Schweden



    stay tuned
  • Kalenderwoche 49:
    the daily and weekly feature - an II:
    der Winterfeldzug 1806 - 1807 - Frankreich gegen Preußen


    Sind 215 Jahre ein Anlass für ein historisches Jubiläum ?
    100, 150, 200 oder ein andere "runde" Zahl sind es allemal.
    Warum nicht auch 215 Jahre ?

    Denn vor 215 Jahren fand Napoleon's Winterfeldzug gegen das bei Jena und Auerstadt geschlagene Preußen und die mit ihm verbündeten Russen statt.


    Zu Beginn des Dezember 1806 hatten die meisten Armeeteile Preußens bereits kapituliert. Lediglich dem Generallieutnant Anton Wilhelm von L'Estocq war es aufgrund seiner weitab von Jena und Auerstadt stationierten Truppen gelungen, dem Desaster zu entgehen und als sozusagen letzte Hoffnung Preußens den Kampf gegen Napoleon und seine Verbündeten aufzunehmen.

    Es gelang aber auch einzelnen Truppenteilen und Einheiten den Franzosen und der Kapitulation zu entkommen und sie schlossen sich entweder L'Estocq an und verstärkten eine der verbliebeben Festungen in Ostpreußen, die zum Teil den Franzosen bis zum Ende im Sommer 1807 widerstanden.

    Ich möchte in mehr oder weniger "daily features" den Gang dieser Kampagne nachzeichnen und erwähnenswerte Ereignisse präsentieren.

    Vielleicht findet es ja der eine oder andere Leser nicht nur interessant, sondern lässt sich in eine Kampagne dieser Art "hineinziehen", vielleicht ja sogar in eine meiner zukünftigen ;)



    Der Winter von 1806 auf 1807 war außergewöhnlich. Einem langen milden Herbst folgte eine heftige Regenzeit von Oktober bis zu Beginn des November. Danach eine Phase mit viel Sonnenschein und ohne Fröste, aber die Straßen waren derart schlammig, dass viele der Kutschen steckenblieben oder gar versanken. Larrey, Napoleon's Leibarzt, berichtet, dass in den erstenDezembertagen das Wetter trocken und kalt war und die Tage ungewöhnlich hell. (Larrey, iii. 22).


    Am 1. Dezember begann der Rückzug der Russen von der Weichsellinie. Die Preußen unter L'Estocq hatten die untere Weichsellinie ab Thorn bewacht, obwohl diese Strecke für die kleine Streitmacht viel zu weit auseinandergezogen war. Obwohl L'Estocq gegen Bennigsen's Rückzugsbefehl protestierte war er dennoch gezwungen zu gehorchen, vor allem weil sonst seine linke Flanke ungeschützt gewesen wäre.

    Am 5. Dezember war sein Hauptquartier in Gollub, und am 6. Dezember in Strasburg. Die südlicheren Detachements zogen sich auf Deutsch-Eylau, Bischofswerder und Löbau zurück (Hoepfner, iii. 67).

    Während Murat und Davout den Übergang über die Weichsel an der extremen rechten Flanke durchführten war Ney an der linken Flanke der Linie, vor Thorn, angekommen, welches nur von einer Nachhut L'Estocqs gehalten wurde. Bereits am 5. Dezember wurde durch einen Offizier, begleitet von einem Tambour, die Übergabe der Stadt verlangt. Unmittelbar darauf besetzte ein beim Kruge Schwarzloch - 1 Meile unterhalb von Thorn - übergegangenes Infanterie-Detachement das Kulmer Thor, und der in Thorn zurückgebliebene Kavallerieoffizer Lieutnant Tarnow musste sich mit aller Tapferkeit durchaschlagen, was ihm auch gelang.
    Am Abend des 6. Dezember (St. Nikolaus-Tag) setzten polnische Schiffer ein paar französische Kompanien Grenadiere und Voltigeure unter dem Kommando von Colonel Savary mit Booten, die im Schutze der Inseln versammelt worden waren, über den Fluss. Nach einem kurzen, aber heftigen Gefecht wurde die kleine preussische Truppe aus der Statdt vertrieben. Weitere Franzosen setzten über den Fluss, und ein Bataillon sowie zwei Eskadronen folgten der Nachhut der Preußen bis Gollub.

    Bei den Franzosen dürfte es sich um das 14e régiment d'infanterie de ligne gehandelt haben, dessen Colonel Charles Joseph Louis Marie Savary war, gefallen am 24. Dezember 1806. Sein Nachfolger war Colonel Jean-Francois Henriod, der sowohl am 8.2.1807 bei Preußisch-Eylau und am 10.6.1807 bei Heilsberg verwundet wurde.


    stay tuned......
  • Kalenderwoche 48:
    the weekly feature - an II:
    Lübeck 1813 - Ende November - Anfang Dezember


    Die Hanseatische Legion 1813

    Die Hanseatische Legion war eine Truppe in den Befreiungskriegen, die sich aus Bürgern der drei Hansestädte Hamburg, Bremen und Lübeck zusammensetzte. Die Hanseatische Legion ist nicht zu verwechseln mit dem Hamburger Bürgermilitär, dem Bremer Stadtmilitär oder der Lübecker Bürgergarde. Die Aufgabe dieser städtischen Truppen beschränkte sich in der Zeit des gemeinsamen Bestehens der drei Formationen auf die Befreiung Hamburgs und der anderen Hansestädte, während die Legion darüber hinaus unter russischem Oberbefehl am Koalitionskrieg teilnehmen sollte.


    Heute mit Schwerpunkt auf die Hansestadt Lübeck:

    30.11.1813: Die Vorposten der Hanseaten beobachten in der Nacht ein helles Feuer in der Gegend von Mölln und die Morgenpatrouille findet die Stadt von den Franzosen verlassen vor.

    01.12.1813: Aufgrund des Vormarsches russischer Streitkräfte auf Hamburg, ziehen sich die Franzosen und Dänen von ihren Stellungen an der Stecknitz zurück. Daraufhin besetzt die 1. Kompanie des 1. Hanseatischen Bataillons Mölln und die Oberschleuse, das 2. Bataillon postiert sich an den Stecknitz-Übergangspunkten Donnerschleuse, Anker und Hollenbeck. Ein Kavallerie-Kommando verfolgt die Franzosen und kann bei Trittau und Hamfelde einige Gefangene machen und ein paar Pferde erbeuten. Das gleiche Kommando kann einen Boten an Marschall Davout abfangen. Die Papiere des Boten enthalten alle Truppenstärken und die Positionierung aller Einheiten und Posten.

    Die Kavallerie der Hanseaten schwimmt, da die Brücke abgerissen worden war, über die Stecknitz und nimmt erneut die Verfolgung der Franzosen auf. Die Brücke kann bald repariert werden, so dass auch die Infanterie und Artillerie folgen kann.

    02.12.1813: Die Kavallerie marschiert über Ruß und Casdorf in Richtung Lübeck. In Casdorf und Siebenbäumen hält sich noch eine dänische Abteilung Jäger. Rittmeister Leppien lässt deshalb die 1. Hanseatische Schwadron absitzen und den Feind aus den Dörfern vertreiben.

    Das 2. Bataillon marschiert nach Grönau.

    03.12.1813: Am Abend greifen das 2. Bataillon und die 3. Schwadron der Hanseaten am Grönauerbaum die Verteidigungsstellungen der Franzosen an. Es gelingt den Hanseaten im starken Schneegestöber den Langgraben unbemerkt zu überwinden und die Franzosen in ihrer Schanze an der Brücke zu überraschen. Die Franzosenkönnen jedoch eine zweite Schanze und ein Waldstück halten. Der Hanseatischen Kavallerie gelingt es jedoch zumindest die feindliche Kavallerie zu vertreiben. Um 3 Uhr in der Nacht müssen sich die Hanseaten jedoch zurückziehen.

    04.12.1813: Das 2. Bataillon marschiert von Grönau über Krummesse nach Siebenbäumen, wo es auf die Russisch-Deutsche Legion trifft. Die Hamburger Bürgergarde wird nach Bergedorf in Marsch gesetzt, wo sie sich dem Belagerungs-Korps des Generals Woronzow anschließen soll. Die 3. Schwadron der Hanseatischen Kavallerie wird an das Schwedische Korps abgegeben.

    Die Kavallerie erobert das Dorf Meusling an der Trave. Alle Brücken über den Fluss sind abgebrochen und aus einer Schanze am anderen Ufer werden die Hanseaten in Meusling beschossen.

    05.12.1813: Die Franzosen und Dänen verlassen Lübeck in langen Kolonnen und führen große Mengen an voll beladenen Wagen und Karren mit sich. Bei Recke schwimmen die 1. und die 2. Schwadron der Hanseaten durch das kalte Wasser und setzten dem Feind nach. Die Reiter können die französische Infanterie der Kolonne auseinandertreiben und erbeuten so viele Fahrzeuge und Pferde. Die Hanseaten haben einen Toten und 3 Verwundete zu beklagen.

    Die restliche Hanseatische Kavallerie und Infanterie stand unterdessen vor Lübeck und auch der Kronprinz von Schweden und seine Truppen waren eingetroffen. Schließlich kapitulierten die restlichen Dänen und General Lallemand konnte so mit seinen Truppen um 10 Uhr abends nach Segeberg abziehen. Um 11 Uhr ziehen schließlich die Schweden und die 3. Schwadron der Hanseaten in Lübeck ein.

    Aus: tabletopdeutschland.com/.../na…atische-legion-teil-1 bis teil-3



    Ich habe diesen Abriss der exzellenten Miniserie von Tabletop Deutschland entliehen, um Möglichkeiten für eine Mini-Kampagne aufzuzeigen - auch hier im Winter. Hier kommen sehr spezielle Einheiten wie eben die Hanseatische Legion zum Einsatz, als Verbündete die Schweden, als Gegner Franzosen und Dänen.

    Nafziger gibt uns wie immer formidable Armeelisten sowohl der Franzosen als auch der Dänen.

    Die Uniformen der Hanseaten findet man u.a. im 1.Teil dieser Miniserie, und auch die kompletten Truppenaufstellungen mit Offizieren und Mannstärken:
    tabletopdeutschland.com/2017/0…nseatische-legion-teil-1/


    Für "Kit-basher" ein El Dorado, kann man doch Preußen, Russen und Briten verwenden, um diese hanseatischen Einheiten nachzubauen.


    stay tuned......
  • Kalenderwoche 46:
    the weekly feature - an II:
    24.11.1805: Castelfranco Veneto


    Eine österreichische Brigade unter der Führung von Generalmajor Prinz Louis Victor de Rohan-Guéméné wurde von Erzherzog Johanns Armee getrennt. In der Hoffnung, sich Feldmarschall-Leutnant Johann von Hiller's Flügel der Armee von Erzherzog Karl in Italien anzuschließen, orientierte sich Rohan nach Süden. Ausgehend von Landeck in der Grafschaft Tirol marschierte er am 10. November mit seinen Männern nach Süden. Da er sowohl Hiller als auch Karl verpasste, beschloss er, sich den Weg nach Venedig zu bahnen. Am 18. November eroberte er Bozen und marschierte mit seiner Brigade nach Süden nach Trient. Von dort bog er nach Osten in das Val Sugana ab, bevor er nach Süden in die Senke des Flusses Brenta einschwenkte. Dort, wo die Brenta die Berge verlässt, überraschten die Österreicher die französische Garnison von Bassano und vertrieben sie am 22. November. In einem harten Marsch erreichten die Österreicher am nächsten Abend Castelfranco Veneto. Am 24. November endete Rohans epischer Marsch, als seine Truppen zwischen den Divisionen der Generale der Division Jean Reynier und Laurent Gouvion Saint-Cyr gefangen waren. Nach einem kurzen Kampf ergaben sich die österreichischen Soldaten.


    Reyniers Division zählte 8000 Mann in 11 Bataillonen mit 12 Geschützen. Sein Kommando bestand aus dem 1. Schweizer Infanterieregiment und dem 10., 53., 56. und 62. französischen Linieninfanterie-Regiment. Die Stärke und Zusammensetzung der Division von Gouvion Saint-Cyr wurde nicht angegeben.


    Nafziger gibt für den 23.10.1805 folgendes an:
    2nd Division: Général de division Verdier (HQ at Casa Carli)
    Brigade: Général de brigade Digonnet: 23rd Légère Regiment (3)(l,409), l0th Line Regiment (3)(l,292)
    Brigade: Général de brigade Brun: 56th Line Regiment (3)(l,090), 62nd Line Regiment (4)(l,428)

    die 53e ligne befand sich in der 5.Division (Seras), in der Brigade Gilly:
    Brigade: Général de brigade Gilly: 8th Légère Regiment (2)(l,062), 53rd Line Regiment (3)(l,587), Chasseurs Corses (5 companies)(484)


    Für den 25.11.1805 gibt Nafziger folgendes an:
    Right Wing: Général de division St.-Cyr
    1st Division: Général de division Reynier
    Brigade: Généraux de brigade Digonnet Herbin & Grigny:23rd Légère Regiment (3)(l,255), l0th Line Regiment (3)(l,06l), 56th Line Regiment (4)(947), 62nd Line Regiment (4)(l,200), 4/lst Swiss Line Regiment (573)
    4th Chasseur à Cheval Regiment (4)(420), 6th Chasseur à Cheval Regiment (4)(489)
    17/2nd Foot Artillery (86), 3rd Horse Artillery (38), 4/4th Train Battalion 5/, 7/3rd Sapper Battalion (88)

    Vielleicht hat hier eine der Quellen das 23e Legere und das 53e Ligne verwechselt.

    Historische Listen und Quellen zu hinterfragen ist immer wieder angesagt, und bringt oft interessante Varianten zutage.


    Die Kavallerie von
    Rohan umfasste acht Eskadronen des Erzherzog Ferdinand Kürassier-Regiments Nr. 4 (grüne Egalisierung) und eine Schwadron des Hohenzollern Chevauleger Regiments Nr. 2 (grüner Rock, rote Egalisierung) sowie eine kombinierte Schwadron. Seine Infanterie bestand aus vier Bataillonen des Duka-Infanterie-Regiments Nr. 38 (Ungarn, Egalisierung Pondeaurot), dem 2. und 4. Bataillon des Beaulieu-Infanterie-Regiments Nr. 58 (Galizier, Egalisierung schwarz), und einem kombinierten Bataillon. Insgesamt wurden den Franzosen 4.400 Soldaten, fünf Artilleriegeschütze und vier Fahnen übergeben. Getötete oder verwundete Österreicher wurden nicht gemeldet, obwohl Rohan verwundet wurde. Es ist bekannt, dass die Franzosen während der Kämpfe 16 Offiziere verloren haben.


    Eine kleine, relativ unbekannte Aktion, die man leicht nachstellen könnte. Marschieren, einkesseln, ein kleines Gefecht ohne viele Verluste - und Sieg. Typisch für die Taktik des Drucks durch Marschieren.


    stay tuned......
  • Kalenderwoche 45:
    the weekly feature - an II:
    16.11.1805: Hollabrunn und Schöngrabern


    Ich habe vor einem Jahr über genau diese Begegnung im Spätherbst 1805 berichtet:
    THE DAY - in wargaming history

    Da inzwischen das Napoleonic wargaming beim Comitatus wieder Einzug gehalten hat, und auch weitere österreichische Truppen aufgestellt werden, greife ich auf diese interessante Begegnung zurück, konzentriere mich aber ausschließlich auf die Teilnahme der wenigen Österreicher daran.


    Die k.k. Brigade unter Generalmajor Johann Nepomuk Graf Nostitz-Rieneck bestand an diesem Tag aus dem Husarenregiment Friedrich Erbprinz von Hessen-Homburg Nr. 4 und einer kleinen Abteilung von unbekannter Stärke der Peterwardeiner Grenzer Nr. 9.

    Am Nachmittag des 15. November standen sich die Gegner auf nur kurze Distanz gegenüber, wobei die Nachhut unter dem Kommando von Graf Nostitz (Hessen-Homburg-Husaren, eine schwache Abteilung Peterwardeiner Grenzer und 3 russische Jägerbataillone) vor Schöngrabern postiert war.

    Später am Tag kam es zu einer Besprechung zwischen General Sébastiani, Marschall Murat und Nostitz nahe Suttenbrunn, wobei man Nostitz einen Waffenstillstand zwischen Frankreich und Österreich vorgaukelte, wonach dieser seine Arrieregarde hinter Schöngrabern zurücknahm und die 6. russischen Jäger das Dorf räumten.


    Am Samstag, den 16.11.1805 bezogen die Franzosen zwischen Hollabrunn und Suttenbrunn Position, denn Napoleon hatte nicht vor, die Verbündeten einfach davonkommen zu lassen.

    Im flachwelligen Hügelland des Weinviertels nördlich von Hollabrunn standen sich an diesem Tag etwa 8.000 Russen und 30.000 Franzosen gegenüber. Das verschneite Gelände bot lediglich an den von Westen nach Osten verlaufenden flachen Bodenwellen geringe Deckung. Nostitz bildete mit seinem Husarenregiment und 2 Kosakenregimentern bei dem in der Senke zwischen Schöngrabern und Grund liegenden Nexenhof einen Schwerpunkt. Der russische General Wintzingerode und Nostitz trafen sich im Laufe des Vormittages mit den Franzosen zu weiteren Waffenstillstandsgesprächen, wurden jedoch festgesetzt und konnten an den Gefechten nicht teilnehmen. Die Franzosen griffen bei einbrechender Dunkelheit gegen 17 Uhr an und warfen die Verbündeten nach zähem Kampf aus Schöngrabern und dem Nexenhof.


    Der zwischen den Orten Grund und Schöngrabern liegende Nexenhof war ein zur Herrschaft Immendorf gehöriger Gutsbetrieb, der im 18. Jahrhundert errichtet wurde. 1805 wurde der Hof in den Franzosenkriegen eingeäschert.

    Eine Übersichtskarte der Schlacht auf der heutigen Landkarte findet man u.a. hier:
    google.com/maps/d/viewer?mid=1….171661&z=13&source=embed

    Alle Ansichten des Schlachtfeldes findet man hier:
    entelijan.net/wolfi-hp/schoengrabern/index.html

    Eine weitere sehr gute Karte findet man hier:
    opac.geologie.ac.at/wwwopacx/w…es&value=ATA_1999_324.pdf

    Bilder der alten Hofmühle in Hollabrunn findet man u.a. hier:
    hollabrunn.gv.at/?kat=2270


    Die beteiligten österreichischen Truppen:

    Die 4er Husaren hatten eine der farbenprächtigsten Uniformen: himmelblauer Tschako, apfelgrünen Dolman und Pelisse und rote Hosen. Uniformen etc dazu u.a hier:
    impereur.blogspot.com/2018/08/…t-nr4-hessen-homburg.html

    Franz Joseph Adolph Schneidawind gibt in seinem Buch über das Jahr 1805 an, dass die Hessen-Homburg-Husaren, am Abend bei der russischen Nachhut befindlich, mit großem Heldenmut fochten.


    Die 9er Grenzer oder Slavonisch-Peterwardeiner trugen im Jahr 1805 noch die weißen Röcke mit den lichthechtgrauen Aufschlägen und die blauen ungarischen langen Hosen. Enrico Acerbi zeigt dieses lichthechtgrau als eher rosa, und auch das Reglement von 1798 hatte die Egalisierungsfarbe als Krystallin (malvenfarbig) bezeichnet. Der Wechsel zu den braunen Uniformröcken erfolgte erst ab 1807, wobei Knötel u.a. für die Peterwardeiner noch für 1812 die weißen Röcke angibt. Mehr dazu u.a. hier:
    napoleon-series.org/military-i…/c_AustrianArmyGrenz.html


    Wieder ein Ausschnitt aus einer größeren Bataille, den man mit wenigen Mitteln darstellen könnte. Und eine winterliche Partie auf österreichischem Boden.

    Und eine Schlacht, die noch viel Raum für historische Forschungsarbeit lässt.


    stay tuned