Prolog meines "Buches"

      Prolog meines "Buches"

      hallo an alle die mich kennen (oder auch nich)
      hab vor etwa nem jahr angefangen was zu schreiben..
      habs dann aber net mehr durchgehalten
      *sosehrmichangestrengthab* war sehr zeitraubend...

      wennts wollts könnts ja mal lesen:

      ich stell mal einen Teil vom Prolog rein, k??

      Prolog

      Die Feste Gargar
      6589 Sonnenzyklus
      Reich der Zwerge

      Kalter Schweiß lief Ternatir langsam den Rücken hinunter und auf seiner Stirn bildeten sich kleine Tröpfchen, die gemächlich sein Gesicht hinab rannen, um dort in seinem buschigen rostbraunen Bart zu versickern.
      Nervös kaute der Zwerg auf seiner selbst geschnitzten Kirschholz-Pfeife herum, steckte sie dann aber schnell wieder weg, um das gute Stück nicht zu zerstören. Sie erinnerte ihn an seine Frau und seine drei Kinder, welche vor zwei Tagen zur Nebelfeste, die auf der anderen Seite des düsteren Nebelgebirges lag, aufgebrochen waren. ?Hoffentlich ist ihnen nichts zugestoßen. Es ist doch ein beschwerlicher Marsch über die steilen Gebirgspässe. Und jetzt machen diese Grünhäute den Weg unsicher..?
      Er würde sich ewig Vorwürfe machen, falls seinen Liebsten etwas zustoßen würde, vordem er sie hätte schützen können.
      Wahrlich, ihm gingen im Moment andere Dinge durch den Kopf als sich um die Tröpfchen in seinem Bart zu kümmern. Ternatir konnte nur vermuten was sich unter ihm abspielte, welches emsige Treiben im Lager der Grünhäute vor sich ging. Dem strengen Geruch nach zu Urteilen handelte es sich um mehrere tausend dieser Biester.
      Vor knapp neun Stunden hatte die Belagerung begonnen. Seitdem hatte es keine ruhige Minute mehr für die Krieger der Feste Gargar gegeben. Vorräte wurden in die sicheren Verstecke unter der Feste und teils auch in die überfüllte Schatzkammer des Königs gebracht. Selbst die Regentonnen wurden versiegelt und gesammelt, keiner kann wissen wie lange eine solche Belagerung dauert. In zwei Tagen könnte sie vorbei sein, aber sie könnten auch in einigen Monaten noch mit den Vorräten auskommen müssen.
      Panzer wurden angelegt, Lederriemen festgezurrt und die Waffen wurden ein letztes Mal geprüft und auch geölt. Es war ihnen nicht genug, dass Zwergenstahl das härteste bekannte Metall war, nein, alles musste glänzen und blitzen. Reich verziert, mit Juwelen bestickt, stellten die stolzen Zwergenherrscher selbst auf dem Schlachtfeld ihren unermesslichen Reichtum zur Schau. Keiner der Krieger, mochte er auch zu den Ärmsten zählen besaß eine Rüstung, die mehr Wert war, als alles was ein Menschenkönig besitzen konnte.

      Für Ternatir als Armbrustschütze war das Ankleiden ein Leichtes gewesen. Er hatte nur einen Lederwams mit dem Banner des Nebelgebirges, einem Adler auf rost-rotem Hintergrund, überstreifen, sich eine Armbrust und dreißig Bolzen aus der Rüstungskammer holen und auf seine hohe Position herauf laufen müssen. Erheblich schwerer hatten es die schwer gepanzerten Elite-Krieger. Sie brauchten Stunden um ihren gewaltigen Panzer überzustreifen, alles zu fixieren, die Waffen an ihre Hände zu ketten, damit sie im Kampf nicht verloren gingen, und schließlich ihre Position in der untersten Verteidigungsebene zu beziehen. Doch das war ebenfalls nicht so leicht, für einen Menschling zu Mindest. Die schweren Waffen und Schilde waren viel zu schwer, um sich damit schnell zu bewegen, wenn man nicht geübt war zumindest. Von der Wiege an wurden sie zu Kriegern erzogen, und selbst in der 450 Pfund schweren Rüstung bewegten sie sich meisterlich schnell und jeder ihrer geführten Schläge war tödlich.

      Nun warteten er und der Rest der siebenten Armbrustschützeneinheit seit einigen vier Stunden auf ihrer hohen Position, keiner von ihnen wusste genau wie lange schon und wie lang sie noch warten mussten.
      Ternatir hatte ein seltsames Gefühl in der Magengrube, es war nicht die Angst um sein Leben, nein, es war viel mehr eine dunkle Vorahnung. Es war mehr als eine einfache Belagerung, etwas weitaus Gefährlicheres als Orks bedrohte ihr Leben. Der Armbrustschütze blickte sich um. Wo er auch hinsah erblickte er junge Zwerge sowie auch Alte, denen es wahrscheinlich gleich erging wie ihm. Keiner zeigte es, auch Ternatir selbst nicht. Es war nicht die Art der Zwerge ihre Ängste zu zeigen, sie erschlugen sie lieber mit ihren Äxten und Hämmern, wenn es sei auch mit den Fäusten. Aber offen zur Schau gestellt wurde sie nie.
      Sein ehemaliger Mentor stand auf einem kleinen Podium und riefe den Kriegern aufmunternde Worte zu. Sie wären nicht nötig gewesen, doch sie beruhigten die Schar und vertrieben die Gedanken an ihre Familie aus ihren Köpfen. Weitere Sorgen waren das Letzte was sie jetzt brauchten.
      Ternatir wurde an sein Training vor knapp drei Zyklen erinnert. Seitdem hatte er nur ein paar Mal auf lebendige Ziele, meist Wölfe oder Wildschweine, geschossen. Noch nie auf eine Grünhaut. Es würde das erste Mal sein, dass er einen Ork tötete. Und er freute sich schon sehr darauf.
      Der Wind drehte. Langsam lichtet sich der Nebel und Teile der zu ihren Füßen liegenden Ebene wurden sichtbar. Zuerst kleine Grasflecken, dann vereinzelt kleine hüpfende Punkte und schließlich immer mehr Teile der Armee wurden sichtbar.
      Den Zwergenschützen war klar, wenn sie tödliche Bolzen absenden wollten, mussten sie frei von jeglicher Furcht sein. Ihnen war klar, sie hatten nicht endlos Munition und ihnen sollten in der entscheidenden Phase nicht die Pfeile ausgehen. Also musste jeder sitzen. Die motivierenden Reden funktionierten. Ternatirs Puls kontrollierte sich allmählich, und spannte seinen ersten Bolzen ihn seine Armbrust, lauernd auf sein erstes Opfer.
      Der Schlachtennebel hatte sich nun vollends verzogen.
      Ternatir blieb die Luft weg. Die gesamte Stärke der Armee war nun zu sehen. Verdammt. Es waren ungefähr Dreitausend mehr als er erwartet hatte. Doch sofort erkannte er auch den Vorteil darin, mehr Opfer.
      Die marodierenden Orks waren gerade im Begriff ihre Katapulte aufzubauen. Das vergammelte schwarze Holz, das sie dafür verwendeten, sonderte den süßlichen Geruch von Moder ab, der vermuten ließ, dass sie alles andere als robust waren. Ein gezielter Schuß mit der Speerschleuder würde genügen und sollte ein Ausfall von Nöten sein, würde ein leichtes für die Krieger sein, die minderwertigen Kriegsmaschinen auseinander zu nehmen. Sollte ihnen das nicht gelingen, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis ihnen die Felsbrocken ausgingen, sie hatten zwar die Berge in ihrer Nähe, die sie hätten als Steinbruch verwenden können, hätten sie keine Chance diese zu Nutzen. Sie wurden trotz der Belagerung von den Zwergen kontrolliert und waren leicht zu verteidigen und gaben einen guten Platz für einen Hinterhalt.
      Die Goblinführer versuchten in der Zwischenzeit einzelne ihrer feigen, quiekenden ?Krieger? einzufangen, um sie dann unter Aufsicht eines großen Orks mit Peitsche und einem krummen Schwert, das heute schon mehrmals durch Gobbofleisch gefahren war, in ein Regiment zu quetschen. Legendlich mit einem Lendentuch, manchmal auch mit einer gestohlenen Rüstung bekleidet, waren sie leicht zu töten, doch durch ihre enorme Zahl machten sie es jedem Feind schwer, sie zu besiegen, da sie ihn einfach überrannten.
      Regiment um Regiment grunzender und nach Exkrementen stinkender Orks und feigen, weibisch winselnder Gobbos wurden auf der kahlen Ebene aufgereiht. Heute würde die Axt eines Zwerges viele verschiedene Grünhautsorten zu kosten bekommen.
      Angefangen mit den dunkelgrauen Sumpforks, die mit vergifteten Waffen kämpfen, und einen Gestank verbreiteten, der nur noch von den Ausdünstungen ihrer abgerichteten Kampftrolle übertroffen wurde. Daneben standen Schwarzorks, deren Haut aus verschiedensten Schwarztönen bestand, wodurch sie aussahen, wie eine oft geflickte, ausgewaschene Hose. Sie trugen meist ein leichtes, schwarzes Kettenhemd, das, gleich wie ihre Waffen von äußerst schlechter Qualität war.
      Daneben standen etliche tausend Gobbos aller Art und normale Orks, die im Gegensatz zu ihren Verwandten einen eine rein hellgrüne Haut besaßen. Sie waren knapp zwei Meter hoch und so breit gebaut, dass man annehmen musste, dass sie einen mit bloßen Händen erdrücken könnten. Man könnte meinen, dass sie einen Kleiderschrank verschluckt haben, so breit waren ihre Schultern.
      Orks trugen, nach den Gobbos, die Hauptlast eines jeden Krieges. Ternatir vermutete, dass das gesamte Dunkle Land vor den Mauern der stolzen Zwergenfeste versammelt war. Die genaue Anzahl der Scheusale, die dort hausen, kannte niemand, alle Expeditionen, die ausgesandt wurden, kehrten nicht mehr zurück. Von jenen mutigen, die sich dort hingewagt haben, kehrte nur einer zurück. Angeblich. Bombaf. Der Blutrote Zwerg. Eine Legende. Sieben Orks in voller Rüstung mit einem Schlag seiner gewaltigen Axt zerteilt.
      ?Achtzehntausend sagen sie. Untertrieben? murmelte Ternatir und seine Meinung wurde gewiss von so manchem anderen Zwerg auf dieser Mauer geteilt. ?Naja, hoffentlich geht?s gut??
      Er spannte die Rosshaarsehnen seiner Armbrust und pickte einen Bolzen aus seinem Köcher auf. Mit einem flinken Handgriff hatte er ihn eingespannt und sogleich auch entsichert. Ohne auf einen Feind zu zielen feuerte er ihn ab, um ein Gefühl für die Entfernung zu bekommen. ?Ausgezeichnet! Die Katapulte werden nicht viel Schaden anrichten. Die Entfernung ist viel zu groß für diesen Mist. Sie werden nicht einmal unsere Mauern kratzen. Kommen sie Näher spicken wir sie mit Pfeilen bis sie aussehen wie Igel.? jauchzte er. ?Auch die siebenhundert Bogenschützen werden nicht allzu viel Ärger machen. Was für eine Verschwendung von Leben. Auch wenn es nur Orks waren.
      ich habe nichts gegen Elfen --- ich denke jeder sollte einen haben

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      geht mal ein wenig weiter....

      Vier Verteidigungsringe, also knapp 100 Meter unter Ternatirs Füßen versammelten sich die Nahkampfregimenter, alle mit dem Emblem des Nebelgebirges auf Schildern und Mänteln. Bis auf die Slayer, welche für niemanden kämpften, einzig und allein um einen ruhmreichen Tod zu sterben. Jeder von ihnen war schon auf etlichen Schlachtfeldern gestanden, wartend auf einen Gegner, der sie besiegen konnte. Doch die waren rar.






      Ihr Plan sah so aus: nachdem der Beschuss ihrer Mitstreiter von den oberen Verteidigungsebenen beendet wäre, würden sie Reihe um Reihe aus den Toren strömen. Dann gab es nur noch den Frontal-Angriff.
      Waorn war einer der Slayer, und ihm oblag die entscheidende Aufgabe, sein Horn erschallen zu lassen wenn der Nahkampfangriff erfolgte.
      Dies wäre das Zeichen für die versteckten Minentrupps und die verstreuten Grenzgänger aus dem Gebirge aufzutauchen und den Bestien in den Rücken zu fallen, während sie an der Front gegen die einfachen, aber durch ihre dicken Kettenpanzer und massiven Schilden gut geschützten, Kriegern fochten. Somit würden sie die verhassten Orks in einem Zweifrontenkrieg aufreiben und ihnen gleichzeitig den Fluchtweg abschneiden.
      Von dieser Ebene gäbe es für Orks und ihren kleineren Verwandten, den feigen Goblins, kein Entkommen. So hatten es schon ihre ehrwürdigen Ahnen getan, so sollte es auch jetzt sein.

      Zufrieden strich sich der junge Slayer durch sein orange gefärbtes Haar, er genoss die Blicke, die auf ihn gerichtet waren. Slayer sind nicht wie normale Zwerge, nein, sie sind schon eine Welt für sich. Durch gebrochene Eide wurden sie von der Gesellschaft ausgestoßen und färbten sich ihre Haare grell Orange. Gab es gerade keinen Krieg durchstreiften sie trotzdem, einzeln oder in kleinen Gruppen von bis zu dreißig Stück, die Wälder und Berge um vereinzelte Orks, Goblins und noch weit aus gefährlicheren Monstern zu vernichten. Führten die Zwerge Krieg, so finden sie sich in der betroffenen Feste ein, um den normalen Zwergen beizustehen. Waorns Truppe war schon kampferprobt und jeder war auf den anderen eingestellt. Dadurch würde es für die knapp dreihundert Slayer kein Problem sein, die Trolle auszuschalten, die sonst das Ende für so manch anderes Regiment bedeutet hätten.
      Da diese Wahnsinnigen keine schweren Eisenrüstungen trugen waren sie extrem wendig, und durch ihren ständigen Krieg hatten jeder von ihnen genug Muskeln, um einen Bären auch ohne im Ringen zu besiegen. Wenn in den winzigen Hirnen der Trolle Platz für Furcht gewesen wäre, würden sie vor den Slayern, noch bevor sie Kontakt mit ihnen gehabt hätten, fliehen, wie eine Maus vor einer großen, gemeinen Katze.
      Die gesamte Feste wartete auf den erlösenden Einschlag des ersten, grob gehauenen Steinblocks der Orks. Erst dann hatten sie die Feuererlaubnis ihres Königs.
      Die Maschinistengilde würde aud die gedrängten Gobboregimenter zielen, denn durch die erlittenen Verluste würde ihnen sicher die Kampfeslust vergehen und die Angst mit den Bestien durchgehen lassen. Dass wären dann etliche tausend weniger zu töten. Irgendwie Schade. Beide Armeen standen sich gegenüber. Achtzehntausend Grünhäute gegen nicht ganz siebentausendfünfhundert Zwerge.
      Machbar, aber nur für Zwerge und nicht für die schwächlichen Menschlinge, die gleich wie die Orks, nur im Kampf als Übermacht zu gebrauchen waren.
      ?Man muss nur wissen wie man es angeht.? hatten sie die Strategen sagen hören. Jeder in der Zwergen-Armee wusste, nachdem sie von ihren Führern in ihren Plan eingewiesen wurden, wie es anzugehen war.
      Plötzlich gab es eine spürbare Erschütterung, dann noch eine und immer mehr. Einige Zwerge, welche an den unteren Mauern standen wurden zermalmt. Die Katapulte der Orks vermochten es zwar nicht, die massiven Burgmauern zu durchdringen, doch die durch die Luft fliegenden Gesteinsbrocken töteten dennoch einige Zwerge, welche durch den Schlag in die Front, rücklings über die schützende Absperrung, nach unten in den Hof, geschleudert wurden.
      Ein stilles Kommando erfolgte und fast gleichzeitig surrten hunderte Bolzen durch die kühle Winterluft. Der Geruch von brennenden Kanonenlunten lag über der Feste und der Qualm von einigen Fehlzündungen schlängelte sich in den Himmel. Es dauerte nicht lange, und die Katapulte der Grünhäute lagen in Trümmern und die Besatzung war so mit Bolzen gespickt, dass sie aussahen wie grüne Igel.
      Ohne Ablass wurde gefeuert und nachgeladen, um auch den letzten der Feinde in Schussweite zu töten. Die Orkbogenschützen richteten minimalen Schaden an, als die Hälfte ihrer Mitstreiter gefallen war, ließen sie ihre Bögen fallen, um ihre eigene Haut zu retten.
      Die anfängliche Aufregung fiel, nach dem sein erster Bolzen durch die Luft segelte und sein Ziel in der Stirn eines großen Orks fand, von Ternatir ab und es war ihm möglich, nach gefährlicheren Zielen Ausschau zu halten, um nicht weiterhin wahllos in die Menge zu feuern. In einer ruhigen Minute überschlug er ihre Verluste. Fünfhundert Gefallene bei den Orks, nicht ganz dreißig bei ihnen. Er hatte die Verletzten auch mitgerechnet.
      ?Diese Horde scheint einen strengen Oberork zu haben. Sie fürchten ihn anscheinend noch mehr als unsere Bolzen.? Seine Gedanken trafen die Wahrheit fast exakt. Als er seinen suchenden Blick über die Ebene streifen ließ, erblickte der Zwerg etwas weiter hinten, dort wo sich die Kommandeure und Fürsten vor den Artilleriegeschützen in Sicherheit gebracht hatten, einen riesigen Ork auf einem noch weit aus größerem Lindwurm hocken.
      Gelangweilt hing dieser im Sattel und kaute auf einer Keule von irgendetwas herum, das sowohl Mensch als auch Gobbo sein konnte. Die dunkelgrüne Haut harmonierte perfekt mit dem geschwärzten Kettenpanzer den er trug.
      Dass diese Rüstung magisch war, stand außer Frage. Sie reflektierte weder Licht, noch waren auch nur der kleinsten Kratzer darauf zu sehen, was jedoch normal gewesen wäre. Orks fochten die meiste Zeit um ihre Rangordnung zu erhöhen und zu seinem langen Überleben als Kommandant trug diese Rüstung sicher auch bei.
      Auf seinem Rücken wer ein kleiner, brauner Schild befestigt, der mit daumenlangen Stacheln bestückt war. Eine gigantische Axt baumelte an der linken Flanke seines eindruckvollen Reittiers, dessen Schuppen schwarz von getrocknetem Blut der Orks, Menschen und Zwerge war. Mit seiner langen grünen Zunge leckte es sich über die Schnauze und sein Besitzer warf ihm ein Stück seiner Mahlzeit hin, welche das Ungetüm ohne weiteres Verschlang.
      Eines war klar, wenn dieser Ork überhaupt fiele, würde es eine Menge Zwergenleben fordern um dies zu erreichen.
      Rund um den Orkboss herum standen in braun gekleidete Schamanen, die mehr rituellen Zwecken dienten, als die verletzten Krieger zu heilen. Das wäre zwar ihr eigentlicher Sinn gewesen, doch darauf verstand sich fast keiner, der den Beruf eines Schamanen nachging. Wie gesagt, sie dienen meist nur rituellen Zwecken und werden in den Krieg mitgenommen, um die Moral der Streiter zu erhöhen.
      ich habe nichts gegen Elfen --- ich denke jeder sollte einen haben
      Vier Verteidigungsringe, also knapp 100 Meter unter Ternatirs Füßen versammelten sich die Nahkampfregimenter, alle mit dem Emblem des Nebelgebirges auf Schildern und Mänteln. Bis auf die Slayer, welche für niemanden kämpften, einzig und allein um einen ruhmreichen Tod zu sterben. Jeder von ihnen war schon auf etlichen Schlachtfeldern gestanden, wartend auf einen Gegner, der sie besiegen konnte. Doch die waren rar.






      Ihr Plan sah so aus: nachdem der Beschuss ihrer Mitstreiter von den oberen Verteidigungsebenen beendet wäre, würden sie Reihe um Reihe aus den Toren strömen. Dann gab es nur noch den Frontal-Angriff.
      Waorn war einer der Slayer, und ihm oblag die entscheidende Aufgabe, sein Horn erschallen zu lassen wenn der Nahkampfangriff erfolgte.
      Dies wäre das Zeichen für die versteckten Minentrupps und die verstreuten Grenzgänger aus dem Gebirge aufzutauchen und den Bestien in den Rücken zu fallen, während sie an der Front gegen die einfachen, aber durch ihre dicken Kettenpanzer und massiven Schilden gut geschützten, Kriegern fochten. Somit würden sie die verhassten Orks in einem Zweifrontenkrieg aufreiben und ihnen gleichzeitig den Fluchtweg abschneiden.
      Von dieser Ebene gäbe es für Orks und ihren kleineren Verwandten, den feigen Goblins, kein Entkommen. So hatten es schon ihre ehrwürdigen Ahnen getan, so sollte es auch jetzt sein.

      Zufrieden strich sich der junge Slayer durch sein orange gefärbtes Haar, er genoss die Blicke, die auf ihn gerichtet waren. Slayer sind nicht wie normale Zwerge, nein, sie sind schon eine Welt für sich. Durch gebrochene Eide wurden sie von der Gesellschaft ausgestoßen und färbten sich ihre Haare grell Orange. Gab es gerade keinen Krieg durchstreiften sie trotzdem, einzeln oder in kleinen Gruppen von bis zu dreißig Stück, die Wälder und Berge um vereinzelte Orks, Goblins und noch weit aus gefährlicheren Monstern zu vernichten. Führten die Zwerge Krieg, so finden sie sich in der betroffenen Feste ein, um den normalen Zwergen beizustehen. Waorns Truppe war schon kampferprobt und jeder war auf den anderen eingestellt. Dadurch würde es für die knapp dreihundert Slayer kein Problem sein, die Trolle auszuschalten, die sonst das Ende für so manch anderes Regiment bedeutet hätten.
      Da diese Wahnsinnigen keine schweren Eisenrüstungen trugen waren sie extrem wendig, und durch ihren ständigen Krieg hatten jeder von ihnen genug Muskeln, um einen Bären auch ohne im Ringen zu besiegen. Wenn in den winzigen Hirnen der Trolle Platz für Furcht gewesen wäre, würden sie vor den Slayern, noch bevor sie Kontakt mit ihnen gehabt hätten, fliehen, wie eine Maus vor einer großen, gemeinen Katze.
      Die gesamte Feste wartete auf den erlösenden Einschlag des ersten, grob gehauenen Steinblocks der Orks. Erst dann hatten sie die Feuererlaubnis ihres Königs.
      Die Maschinistengilde würde aud die gedrängten Gobboregimenter zielen, denn durch die erlittenen Verluste würde ihnen sicher die Kampfeslust vergehen und die Angst mit den Bestien durchgehen lassen. Dass wären dann etliche tausend weniger zu töten. Irgendwie Schade. Beide Armeen standen sich gegenüber. Achtzehntausend Grünhäute gegen nicht ganz siebentausendfünfhundert Zwerge.
      Machbar, aber nur für Zwerge und nicht für die schwächlichen Menschlinge, die gleich wie die Orks, nur im Kampf als Übermacht zu gebrauchen waren.
      ?Man muss nur wissen wie man es angeht.? hatten sie die Strategen sagen hören. Jeder in der Zwergen-Armee wusste, nachdem sie von ihren Führern in ihren Plan eingewiesen wurden, wie es anzugehen war.
      Plötzlich gab es eine spürbare Erschütterung, dann noch eine und immer mehr. Einige Zwerge, welche an den unteren Mauern standen wurden zermalmt. Die Katapulte der Orks vermochten es zwar nicht, die massiven Burgmauern zu durchdringen, doch die durch die Luft fliegenden Gesteinsbrocken töteten dennoch einige Zwerge, welche durch den Schlag in die Front, rücklings über die schützende Absperrung, nach unten in den Hof, geschleudert wurden.
      Ein stilles Kommando erfolgte und fast gleichzeitig surrten hunderte Bolzen durch die kühle Winterluft. Der Geruch von brennenden Kanonenlunten lag über der Feste und der Qualm von einigen Fehlzündungen schlängelte sich in den Himmel. Es dauerte nicht lange, und die Katapulte der Grünhäute lagen in Trümmern und die Besatzung war so mit Bolzen gespickt, dass sie aussahen wie grüne Igel.
      Ohne Ablass wurde gefeuert und nachgeladen, um auch den letzten der Feinde in Schussweite zu töten. Die Orkbogenschützen richteten minimalen Schaden an, als die Hälfte ihrer Mitstreiter gefallen war, ließen sie ihre Bögen fallen, um ihre eigene Haut zu retten.
      Die anfängliche Aufregung fiel, nach dem sein erster Bolzen durch die Luft segelte und sein Ziel in der Stirn eines großen Orks fand, von Ternatir ab und es war ihm möglich, nach gefährlicheren Zielen Ausschau zu halten, um nicht weiterhin wahllos in die Menge zu feuern. In einer ruhigen Minute überschlug er ihre Verluste. Fünfhundert Gefallene bei den Orks, nicht ganz dreißig bei ihnen. Er hatte die Verletzten auch mitgerechnet.
      ?Diese Horde scheint einen strengen Oberork zu haben. Sie fürchten ihn anscheinend noch mehr als unsere Bolzen.? Seine Gedanken trafen die Wahrheit fast exakt. Als er seinen suchenden Blick über die Ebene streifen ließ, erblickte der Zwerg etwas weiter hinten, dort wo sich die Kommandeure und Fürsten vor den Artilleriegeschützen in Sicherheit gebracht hatten, einen riesigen Ork auf einem noch weit aus größerem Lindwurm hocken.
      Gelangweilt hing dieser im Sattel und kaute auf einer Keule von irgendetwas herum, das sowohl Mensch als auch Gobbo sein konnte. Die dunkelgrüne Haut harmonierte perfekt mit dem geschwärzten Kettenpanzer den er trug.
      Dass diese Rüstung magisch war, stand außer Frage. Sie reflektierte weder Licht, noch waren auch nur der kleinsten Kratzer darauf zu sehen, was jedoch normal gewesen wäre. Orks fochten die meiste Zeit um ihre Rangordnung zu erhöhen und zu seinem langen Überleben als Kommandant trug diese Rüstung sicher auch bei.
      Auf seinem Rücken wer ein kleiner, brauner Schild befestigt, der mit daumenlangen Stacheln bestückt war. Eine gigantische Axt baumelte an der linken Flanke seines eindruckvollen Reittiers, dessen Schuppen schwarz von getrocknetem Blut der Orks, Menschen und Zwerge war. Mit seiner langen grünen Zunge leckte es sich über die Schnauze und sein Besitzer warf ihm ein Stück seiner Mahlzeit hin, welche das Ungetüm ohne weiteres Verschlang.
      Eines war klar, wenn dieser Ork überhaupt fiele, würde es eine Menge Zwergenleben fordern um dies zu erreichen.
      Rund um den Orkboss herum standen in braun gekleidete Schamanen, die mehr rituellen Zwecken dienten, als die verletzten Krieger zu heilen. Das wäre zwar ihr eigentlicher Sinn gewesen, doch darauf verstand sich fast keiner, der den Beruf eines Schamanen nachging. Wie gesagt, sie dienen meist nur rituellen Zwecken und werden in den Krieg mitgenommen, um die Moral der Streiter zu erhöhen.

      Ternatir dachte nicht mehr sonderlich lange darüber nach sonder spannte einen neuen Bolzen, es war der Siebzehnte, ein und suchte sich ein Ziel. Diesmal war es ein, nur mit einem Lendentuch bekleideten, Troll, der mit seinem Hammer auf das Tor zuging, um es mit diesem zu bearbeiten.
      Trolle waren mit normalen Bolzen nur sehr schwer zu verwunden, da ihnen die blaugraue, äußerst dicke Haut vor jeglichem Beschuss, außer in eines der großen, brutalen Augen, schützte. Dass man sie mit einem Schuss in den Mund töten konnte, wurde zumeist nicht einmal erwähnt, da es äußerst unwahrscheinlich war, lebendig bis in den Rachen eines Trolls schaffen, ohne als Mahlzeit gedacht zu sein.
      Ein Ding der Unmöglichkeit für durchschnittliche Zwerge, doch nicht für Ternatir.
      Mit leisem Surren schnellte sein Bolzen durch die Luft und traf sein Ziel genau. Grünes Blut sprudelte aus der Wunde, und lief dem Troll die hässliche Visage hinab. Tödlich getroffen taumelte der gemeine Ork zurück, doch ehe er ein Rudel Gobbos zermatschte fing er sich wieder.
      ?Mist? rief ihm sein Kumpel zu, welcher drei Meter weiter neben auf der Steinmauer stand und gerade einem Ork einen Ork durch die Kehle jagte. Auch ihm war klar, dass sich dieser Troll nun voller Wut gegen eines der untersten Tore werfen würde und verheerenden Schaden anrichten könnte, bis er dann an seiner Verletzung starb. Noch mehr Schaden als sonst.
      Unbeeindruckt vom Ernst der Lage schlug Ternatir seinem Kumpel scherzhaft vor. ?Ich wette 10 Goldmünzen, dass du das Auge nicht triffst.? Sein Kumpel spannte einen Bolzen ein und nahm Mass. ?Das Linke oder das Rechte??
      ich habe nichts gegen Elfen --- ich denke jeder sollte einen haben
      Eineinhalb Stunden nach Beginn des Fernkampfangriffes endete dieser von einer Minute auf die Nächste.
      Ternatir waren seine Pfeile ausgegangen, der Vorrat seiner gefallenen Kameraden war auch schon erschöpft. Es war für ihn eine harte Zeit gewesen, das ständige Nachspannen zog enorm in den Armenmuskeln. Er richtete die den letzten Ork in Reichweite und fluchend ließ er seine Armbrust sinken.
      Glücklicherweise war er nur einmal von einem Auf?s Gerate Wohl Schuss einer fliehenden Grünhaut gestreift worden. Er kratzte sich das verkrustete Blut von der Wunde um diese genauer zu besehen als sein Blick, eigentlich beabsichtigt, auf die Ebene unter ihnen fiel.
      Das sonst so saftige Grün war übersät mit Leichen diverser Bestien, von Gobbos bis zu vereinzelt gefallenen Trollen, welche über und über mit Pfeilen gespickt waren. Ihr dunkelgrünes Blut ließ die Ebene schaurig glitzern.
      ?Da wird uns nicht mehr viel übrig geblieben sein. So wie die da Oben abgearbeitet haben, möchte man meinen die Schlacht sei vorbei.? befürchtete Waorn, als er die schweren, steinernen Tore langsam aufgehen sah und die verstümmelten Leichen auf dem niedergetrampelten Grasboden liegen sah.
      In den Köpfen vieler steckten die Bolzen, andere wiederum hatten so viele Einschüsse, dass man annehmen musste, dass sie als Schilde für die Fliehenden benutzt worden seien. Die darunter liegenden Leichen ließen aber vermuten, dass es nicht viel genutzt hatte.
      Waorn blickte weiter nach links und erblickte noch Ekelhafteres: Kanonenkugeln waren durch Gobbo-Regimenter gehopst und hatten alles getötet was ihnen im Wege war.
      Kopflose Torsos lagen verstreut herum, die übergroßen, von Menschlingen erbeuteten Kettenpanzer und deren Helme hatten ihre unrechtmäßigen Besitzer nicht vor dem Tode retten können. Niedergetrampelte Leichen bestätigten die Annahme, dass die Goblins geflüchtet waren. Aufgeschlitzte hingegen verrieten, dass ihr Führer sie daran hindern wollte und selbst beim Versuch verreckt war. Der Anblick der Innereien, die weitläufig am ganzen Schlachtfeld verteilt waren, vermochten es nicht, dem jungen Slayer auch nur im Geringsten auf den Magen oder gar aufs Gemüt zu schlagen. Er hatte schon Schlimmeres gesehen.
      ?Es gibt nichts, was ich lieber habe als ein gutes Gefecht gegen die Brut des Dunklen Landes.? gestand Waorn, ?Außer vielleicht eine knusprige Schweinskeule. Kommt wir vernichten sie und dann gibt?s was Deftiges zu essen.?
      Kräftig stieß er in sein silbernes Horn, das mit Runen aus reinem Gold verziert war, und ein furcht erregendes Signal schallte über die Ebene.
      Dies war das Zeichen der Zwergenarmee zum Angriff. Sie marschierten los und eine gigantische Streitkraft wälzte sich auf die Orks und Goblins zu. Zehntausend Zwergenstiefel setzten sich in Bewegung, während Hämmer und Streitäxte wurden gezogen. Vereinzelt schickten gläubigere Zwerge als Waorn Stoßgebete zu ihrem Schöpfer hinauf, in welchem sie um Schlachtenglück flehten.
      Die noch übrigen Grünhäute hatten sich nun weiter auf die Ebene zurückgezogen, dort wo Ternatir ihren Anführer gesehen hatte, um nicht völlig von der Artillerie der Zwerge vernichtet zu werden. Noch niemand in der Armee wusste von dem schrecklichen General Bescheid, und das war auch besser so.

      Waorns Augen funkelten verrückt, denn er war in eine Art Trance verfallen, nun wollte er nur noch grünes Blut spritzen sehen. Dies war eines der Dinge an Slayer, die sie berüchtigt unter Feind und Freund gemacht hatten. So erging es allen Slayern wenn sie ihre Gegner bereits riechen konnten, aber nicht noch erreicht hatten.
      Sie rannten brüllend, den Rest der Armee hinter sich lassend, auf eine Gruppe von hundertvierzig, mit Knüppeln und primitiven Hämmern bewaffnete, Trollen zu.
      Ein Troll hatte etwa gleich viel Kleidung am Körper wie ein Slayer, ein Lendentuch oder eine zerschlissene Hose.
      Noch knapp zweihundert Meter. Hundertfünfzig, hundert? Pfeile zischten durch die Luft und der Slayer links neben Waorn fiel durch einen Schuss in die Brust. Es war ein großer Nachteil, wenn man keine Rüstung trug, das fast jeder Pfeil war tödlich war sobald er sein Ziel fand.
      Noch weitere fünfundzwanzig Slayer fielen, bevor die Slayerhorde die Trolle erreichte. Der Pfeilbeschuss endete. So blöd waren nicht einmal Orks, eigene Streiter zu beschießen als wendeten sie sich der übrigen Armee zu, bevor sie, um nicht in den Nahkampf verwickelt zu werden, sich zurückziehen würden.
      Jetzt könnten sie nur zwanzig Minuten alleine ?arbeiten?, bis die Minentrupps eingreifen und die Gegenwehr der Grünhäute zerstreuen würden. Danach gäbe es nur mehr ein kurzes, aber hartes Massaker.
      ich habe nichts gegen Elfen --- ich denke jeder sollte einen haben
      Waorns blinkende Axt lag selbstsicher in dessen angespannten Händen und die funkelnde Schneide lechzte nach Blut. Kurz schimmerte sie rot auf, dann grub sie sich in die Kniekehle des ersten Trolls in seiner Reichweite und trennte sie fast zur Gänze ab. Das Einzige was diesen nun noch am Fuß hielt waren ein paar Sehnen.
      Waorn zog seine zweischneidige Axt aus der tiefen Wunde des Getroffenen und schlug gleichzeitig eine weitere Wunde in den Bauch eines anderen Trolls, dessen Gedärme langsam aus der Wunde glitten. Dieser Troll wollte ihn gerade mit seinem gezackten Schwert von hinten erschlagen. Wie feige.
      ?Das würde dir so gefallen!? schrie er und als dieser in die Knie ging, sprang Waorn hoch und schlug dem Monster den Kopf von der Schulter. Der Blut spritzende Rumpf sank zu Boden und Waorn ergriff den Kopf am Schopf und sah ihm in die Augen. War der vielleicht hässlich und spuckte ihm in die mit Narben überfüllte Visage.
      ?Hier, ihr Bestien!? spie er aus und warf den abgeschlagenen Schädel einem anderen Troll an die Stirn, den er daraufhin ebenfalls von ihm geköpft wurde.
      Rund um Waorn herum spritzte grünes Blut. Die Slayer leisteten ganze Arbeit und mittlerweile waren auch die anderen Zwerge eingetroffen.
      Sie machten die restlichen Trolle nieder. Trollkörper lagen zerstückelt vor den Füßen der Slayer. Aber auch einige seiner Kollegen lugten mit eingeschlagenen Schädeln oder sie waren gar ganz zerdrückt von dem Gewicht der auf sie gefallenen Trolle darunter hervor. Kaum hatte dieses Scharmützel unter den Trollen begonnen, so war es auch wieder vorbei.
      Siebzig gefallende Slayer überschlug Waorn, doch dieser Tag würde noch mehr Todesopfer fordern. Auf Seiten der Grünhäute sowie auf der der Zwerge.

      Eine weitere Stunde lang wütete der Kampf erst dann fiel vereinzelt Zwergen auf, dass sie ohne die Verstärkung kämpften. Waorn war einer von diesen. Er konnte fühlen, dass etwas nicht stimmte, doch es war nicht mehr als ein Gefühl, wahrscheinlich haben sich auch Orks schon im Gebirge breit gemacht und die Verstärkung säuberte es gerade von den Bestien. Sie würden sicher kommen, auf Zwerge war verlass.
      Von den siebentausendfünfhundert ausgezogenen Zwergen waren noch etwa fünftausendsiebenhundert übrig, die noch nicht schwer- oder tödlich verletzt waren.
      Die anderen Orks zogen sich nun noch weiter vor den blinkenden Klingen der Unterirdischen zurück, doch jeder Meter war hart umkämpft und es forderte viele Zwergenleben die Orks zurückzutreiben. Den General und seine Schamanen hatten sie noch nicht zu Gesicht bekommen. Zum Glück für die Moral der Krieger. Es wäre sicher nicht gut, wenn ein riesiger Ork auf einem Lindwurm über das Schlachtfeld zog und alles vernichtete, was sich ihm in den Weg stellte.
      In der Feste standen noch weitere tausend zur Reserve zu Verfügung, weiters auch noch die gesamte Artillerie. Wenn alles gut ginge, und so sah es aus, würden sie nicht gebraucht werden.
      Die Zeit verging, und niemand merkte es so wirklich. Es wurden zwar die Arme schwerer, doch wenn neben dir ein Freund fällt, kämpfst du weiter, koste es was es wolle und trotz jeglicher Müdigkeit. Es vielen immer mehr Zwerge, und die Hitze des Gefechts stachelte Orks wie Zwerge gleichermaßen zu Höchstleistungen an.
      Mit der Zeit hatte Waorn schon eine kleine Verschnaufpause nötig. ?Nur noch fünfzehn Gobbos.? sagte er sich selbst während er die Axt aus dem gespaltenen Schädel eines Schwarzorks zog.
      Wie ein Falke war er auf der Suche nach Beute ? die fand er rasch. Mit einem horizontal geführten Hieb spaltete er einen Gobbo, samt Waffe von Schritt weg, bis diese oben aus dem Kopf wieder ins Tageslicht drang.
      Nummer eins, jetzt Nummer zwei. Der Zwerg musste nicht lange suchen, er fand einen Ork und spaltete diesen knapp über der Lende in zwei Hälften.
      Der nebenstehende Goblin sah das und rannte heulend davon. ?Lauf nur, dann stirbst du halt müde. Mir egal.? höhnte er ihm nach und als der Gobbo immer weiter rannt nahm Waorn des Orks Dolch und schleuderte ihn dem Gobbo nach. ?Der hat gesessen.? Im Hinterkopf schaute nur noch das Heft der Klinge hinaus.
      Mittlerweile war Waorn fast zur Gänze mit grünem Blut besudelt, in seinem Bart hatte sich auch ein Arm eines Goblins verfangen, den der Zwerg grunzend abschüttelte. ?Erst drei! Jetzt noch zwölf.?
      Der Slayer würde nicht mehr lange kämpfen müssen, denn er und einige seiner Mitstreiter hatten soeben, grob geschätzt, hundert kreischende Goblins von der Hauptarmee abgesondert und an eine Wand aus Orkleichen gedrängt.
      Jetzt mussten sie die Gobbos nur noch einkreisen um ihnen dann den Gar auszumachen.
      ?Gleich gibt?s ne Pause!? schnaufte Waorn als er einen Vorbeilaufenden um seinen Kopf erleichterte.

      Viele Lebensadern hatte jeder einzelne Zwerg schon durchtrennt, doch trotzdem schrieen manche Waffen immer noch an Blut. So wie Waorns, deren Besitzer sich mühte ihrem Wunsche nachzukommen.
      Endlich hatte Waorn seinen selbst gesetzten Soll erreicht und wischte die scharfe Schneide, die nicht einmal eine Scharte vorzuweisen hatte, an einem Lendentuch einer toten Grünhaut ab.
      Zwergenklingen war für die Ewigkeit geschaffen und das Durchtrennen eines nachlässig gearbeiteten Kettenhemdes der Grünhäute war für einen starken Zwerg kein besonders großes Hindernis. Eine lange Verschnaufzeit blieb ihm jedoch nicht, obwohl sie verdient gewesen wäre.
      Kaum war Waorn wieder einigermaßen zu Atem gekommen, da sprang schon ein großer, vielleicht sogar der größte Ork, den er je gesehen, auf ihn zu.
      Um den auf den Kopf gezielten Schlag zu parieren musste Waorn in die Knie gehen. Der Zwerg überlebte, obwohl der Aufprall der beiden Waffen so hart war, das sie Funken stoben.
      Um einen Zwerg zu köpfen brauchte es mehr als eines einzigen Angriffs. Die Grünhaut grunzte ihn an. Waorn grunzte zurück, spie dem Ork auch gleichzeitig ins Gesicht. Provokant leckte dieser die Spucke aus seinem Gesicht und warf dem Slayer etwas vor die Füße.
      Erschrocken wich Waorn zurück. Ein Zwergenkopf. ?Du verdammtes Schwein! Dafür stirbst du.? Hörte man ihn schreien kurz bevor er sich auf die Bestie stürzte. Sein Feind parierte, doch der Zwergenstahl durchschnitt die minderwertige Orkklinge und trennte deren Besitzer auch gleich die Hand ab.
      Unter Schock stehend starrte der Ork auf den blutenden Stumpf, der früher einmal sein Arm gewesen war und war fassungslos. ?Du wirst Leiden.? lachte Waorn, als er auch noch den schützend vor den Ork gehaltenen Schild zerteilte.
      Einen weiteren Hieb später lag die zweite Orkhand am Boden. Waorn duckte sich und führte einen waagrechten Hieb aus, der die Beine des Orks etwas über den Knien abtrennte und der Besitzer flog unsanft auf die Erde. So würde er ihn liegen lassen. Mit einigen letzten flinken Bewegungen schnitt er des Orks Kettenpanzer von dessen Brust und ritzte ihm eine Rune auf den Brustkorb.
      ?Beleidige niemals einen Zwerg? stand dort sowohl in Zwergen- als auch in Orksprache. Er drehte sich um, und überließ den Krüppel seinem Schicksal am Schlachtfeld. Niemand würde ihm Helfen.
      Als er sich gerade abwenden wollte, stieg über dem Ork ein Feuerkranz auf. Vom Geruch des Feuers in seiner Nähe wurde Waorn noch einmal aufmerksam auf den Krüppel. ?Magie!? murmelte er. ?Mein Bruder wird mich rächen! Du wirst sterben, du Missgeburt!? schrie ihn der Verstümmelte an, kurz bevor er Ohnmächtig wurde. ?Den werde ich dir neben dich legen. Lachhaft. Dein Bruder. Sehr amüsant.?
      Plötzlich bebte der Boden unter seinen Füßen, verunsichert sah sich der Slayer um.
      ich habe nichts gegen Elfen --- ich denke jeder sollte einen haben
      Zwerge flogen gleich wie Orks und Goblins durch die Luft, und dem Zwerg offenbarte sich ein Bild des Grauens: Er hatte den Bruder des Lindwurmreiters getötet. Verdammt.
      ?Endlich mal ein interessanter Kampf!? rief er und die Umstehenden vergaßen für kurze Zeit ihre Rivalitäten um den ungleichen Kampf zu beobachten.
      Der Slayer spannte seinen Sehnen, als er sich duckte um für einen Sprung soviel Schwung wie möglich zu holen. Die Axt lag fest und sicher in seinen Händen. Waorn stieß sich vom Boden ab.

      Hilflos sah Ternatir zu, wie einer seiner Kameraden nach dem anderen fiel. Er konnte ihnen nicht helfen, er durfte seine Position nicht verlassen, und er war im Nahkampf nicht sehr gut ausgebildet.
      Von seiner Mauer konnte er nicht gut unterscheiden, ob es Goblins oder Zwerge waren, welche wie Fliegen fielen. Wahrscheinlich beides.
      ?Hoffentlich kommen sie heil zurück:? bangte er, während er nervös auf der Mauer auf und ab lief, um sich die Zeit tot zu schlagen. Er wusste, dass seine Bitte einfältig war, also fügte er noch hinzu ?So viele wie möglich.?
      Das Gefecht dauerte nun schon zweieinhalb Stunden und die Minentrupps waren immer noch nicht angekommen. Auch für sie betete er, denn einige seiner Freunde, auch sein Bruder waren angehörige dieses Trupps.
      Minentrupps sind stark gepanzerte, gut ausgebildete Krieger, welche mit Spitzhacken kämpfen, die sie in ihren unterirdischen Gängen oft genug brauchten, aber sich auch gut im Nahkampf benutzen ließen. Ein Jungzwerg, der einen besonders guten Orientierungssinn besitz, wird meist von den Ältesten auserwählt, die geheimen Durchgänge zu bewachen. Um diese Zwerge zu testen, werden sie, vor Beginn ihre Ausbildung, mit verbundenen Augen in ein Labyrinth geführt, und müssen wieder herausfinden. Stirbt der Zwerg beim Versuch, so war er wahrscheinlich nicht für einen solchen Trupp geeignet.

      Plötzlich wurde es still am Schlachtfeld. Die erbitterten Kämpf hatten gestoppt und es schien, als wanderten beide Armeen, den Krieg vergessend, auf einen Punkt weiter im Osten zu. Ternatir erkannte sofort, dass es sich um den Lindwurmreiter handelte, den er schon früher ersäht hatte. Es sah aus wie ein Duell. Den anderen Streiter konnte er wegen der Entfernung nicht genau erkennen, aber es schien, als habe er Oranges Haar. Ein Slayer.
      ?Bitte lass es nicht Waorn sein.? murmelte er. Ternatir hatte diesen jungen Slayer vor zwei Jahren kennen gelernt, als sie gemeinsam dieselbe Feste verteidigt hatte. Sein großes Maul hatte ihn schon des Öfteren in Schwierigkeiten gebracht, bei Feinden als auch bei anderen Zwergen. Ternatir hatte ihm prophezeit, dass dies einmal sein Ende sein würde. Aber bitte nicht heute. Nicht heute.

      Waorn konnte den stinkenden Atem des Lindwurms riechen. Er stank. Igitt! Goblinfleisch, Exkremente und Blut. Riecht wie ein riesiger Ork. Pfui!
      Dem Slayer wurde beinahe schlecht, als er in die vernarbte Visage des Monsters blickte. An seinen gelben Zähnen klebte Blut, und er konnte ein Kettenhemd zwischen den Klauen erkennen. ?Bist du vielleicht hässlich. Komm ich erlöse dich von deinem Leid! jauchzte er, während er die Axt schwang, bereit das Reittier zu erlegen. Kein Slayer würde Chancen haben, wenn er gegen den Reiter den und Lindwurm gleichzeitig kämpfte musste. Der Wurm musste zuerst sterben.
      Während er durch die Luft segelte, zog der Kommandeur leicht an den Zügeln seines Reittiers, dessen Kopf schnellte blitzschnell in die Höhe. Das riesige, weit aufgerissene Maul wartete nur noch darauf, einen leckeren Happen Slayer abzubekommen doch der Zwerg wollte ihm diesen aber nicht kampflos überlassen. Nicht freiwillig jedenfalls.

      Die Axt pfiff durch die Luft, einen Feuerschweif hinter sich herziehend, um sich in die Schnauze des Monsters zu bohren. Die Waffe glitt durch das Fleisch wie durch Butter. Sie stoppt erst, als sie am Schädelknochen abprallte, den aber sicherlich beschädigte.
      Schmerzerfüllt schüttelte die Bestie den Kopf um den Krieger loszuwerden. Das gelang dem Wurm zu seinem Glück auch und erneut segelte Waorn durch die Luft. Leider nur ohne Waffe. Hart schlug er am Boden auf. Grunzend stand er auf, reib sich das Gesäß und warf dem Ork am Wurm diverse Schmähungen zu. Es wirkte.
      Das riesige Maul des Wurms kaum auf den Slayer zugeschossen, was Waorn nutzte um seine Waffe wieder zu ergreifen.
      ?Dein Kopf wird eine nette Trophäe abgeben!? lachte er, als der Kopf erneut auf ihn zuschnellte. Die Fangzähne bohrten sich in den Boden, sein Nacken entblößte sich.
      Diese Chance ließ sich der Zwerg nicht entgehen und trennte mit einem gigantisch starken Hieb den Kopf von den massigen Schultern des Monsters. Die Wirbel knirschten, als sie der Zwerg spaltete.
      Notgedrungen musste nun der Ork abspringen, um nicht von den Zuckungen des Wurms erdrückt zu werden. Schwer landete er auf dem Boden, zog aber sogleich seine Axt.
      Der erste Hieb war nicht für Waorn gedacht sondern für sein Reittier, das mittlerweile in die Knie gegangen war. Fast ohne Schwung zu holen zerschmetterte er die Rippen des Monsters und riss dessen Herz heraus, wodurch das Vieh regungslos liegen blieb.
      ?Wirf?s weg, dann können wir ja endlich kämpfen! Zwerg gegen Scheusal!? forderte der Slayer, der langsam ungeduldig wurde. Eindeutig hatte der Ork die besseren Karten: er war stärker, besser gepanzert und wurde ziemlich sicher von Magie geschützt. Waorn war rüstungslos, kleiner, dafür aber erfahrener und wendiger. Ein guter Kampf.
      Während Wurmblut die Ebene tränkte, umkreisten sich Ork und Zwerg, beide mit dem ewigen Hass der beiden Völker aufeinander, in den Augen. Der Ork biss vom Herz ab, und während Blut an seinen Hauern herab lief, warf er es dem Zwerg vor die Füße.
      ?Das mache ich mit deinem auch!? versprach der Ork.
      ?Nichts versprechen, was man nicht halten kann.? antwortete der Slayer knapp. Beide Waffen surrten durch die Luft. Waffen und Streiter waren bereit das Gegenüber zu töten. Keine Gnade.
      Niemand traute sich einzugreifen.
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      Funkenstobend trafen die Äxte aufeinander.
      Heller Zwergenstahl, mit kunstvollen Runen verziert, um die Schneide zu verstärken stieß auf die, mit Ruß geschwärzte und dank dunkler Magie gehärtete, riesige Orkaxt.
      Die sich Klingen fanden, hatten die Streiter ihre liebe Müh damit, dass sie ihnen nicht durch die Vibrationen aus den Händen glitt. Die riesigen Muskeln des Zwerges spannten sich und die Adern an seinem Kopf traten heraus. Er wurde so rot, und es sah aus, als drohte er zu platzen.
      Schneller als man glauben konnte zog der Zwerg seine Waffe aus dem Geschehen zurück und führte einen erneuten Hieb aus. Mit unglaublicher Wucht geführt prallte sie auf den Schild des Orks. Die langen Stacheln wurden mit Leichtigkeit abgetrennt und der Schild in zwei Hälften geteilt. Die Zwergenwaffe drang zwar bis zum Panzer vor, vermochte es aber nicht durch die Stahlplatten dringen.
      ?Verdammte Magie. Macht nichts, beim nächsten Mal mit mehr Wucht.?
      Mit einem Hieb an den Kopf stieß der Ork Waorn von sich, der benommen zurücktaumelte.
      Den nutzlosen Schild beäugte die Grünhaut noch einmal, dann nahm er eine Hälfte in seine rechte Hand und schleuderte sie auf den Zwerg. Nur mit viel Glück konnte Waorn der Hälfte ausweichen, der Folgenden jedoch nicht so gut. Das Blut spritzte aus der Wunde, den ihm der Schild am linken Arm beigefügt hatte.
      Unbeeindruckt beschaut er den Schnitt: nicht schlimm, nur drei Zentimeter tief. Ohne auch nur das Gesicht zu verziehen, drückte er seine glühende Axt auf den Schnitt um ihn auszubrennen. Man roch kurz verkohlendes Fleisch, doch sofort stürzte sich der Slayer wieder auf den Feind. Eine Disziplin, von der die Menschlinge nur träumen konnten. Deren Soldaten waren feig wie führerlose Gobbos.
      Dann tobte der Kampf mit erneuter Härte weiter. Minute um Minute dauerte der Kampf an und die beiden Kontrahenten wurden immer erschöpfter. Dann jedoch gelang es dem Slayer des Orks Verteidigung zu brechen.
      Um nicht geköpft zu werden, riss er seine Waffe hoch, doch da die gesamte Wucht des Schlags vom Schaft abgefangen wurde, brach er in zwei Teile. Ein glatter Schnitt durchs eisenbeschlagene Holz. Der Ork starrte entsetzt. Aus der Drehung heraus schlug der Zwerg, unter aufkreischen der Menge, erneut zu. Gleich darauf lagen zwei abgetrennte Beine am Boden. Etwas weiter dahinter auch dessen Besitzer.
      Mit der Spitze seiner Axt wollte Waorn ihm den Gnadenstoß verpassen, doch die Spitze vermochte es abermals nicht, den Panzer zu durchdringen. Die hilflose Grünhaut lag am Boden und blickte fassungslos auf den Zwerg, der gerade wieder seine Axt hob. Das war das letzte was er sah, bevor Waorn ihn köpfte. Blut spritzte in einer Fontäne aus dem Hals. Das war des Orks Ende.
      ?Haha, du warst nicht viel stärker als dein Bruder.? höhnte der Zwerg und ein aggressives Grunzen ging durch die Orkarmee. Mit einer Handbewegung deutete der Sieger einigen Zwergen, die beiden Köpfe aufzuheben und sie in die Feste zu tragen. Der Kommandeur war der Letzte, der heute gefallen war.
      Bis morgen würde weder Zwerg noch Ork sterben. Die Verwundeten würden vom Schlachtfeld getragen werden, sie würden wieder zusammenflicken und dann, bei einem Schluck Wein seine Sorgen für ein paar Stunden vergessen.
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      Langsam fing es an zu dämmern. Die rote Abendsonne tauchte die Feste in ein zartes Blutrot.
      Die letzten Verwundeten wurden behutsam vom Schlachtfeld getragen und in die Feste transportiert.
      Tausendfünfhundert Gefallene. Ein harter Schlag für die Zwerge. Ihr Volk war schon immer recht klein gewesen, ob sie sich von diesem Schlag erholen würden blieb fraglich. Es würde viel Arbeit werden, das alles wieder aufzubauen.
      Die siebenhundert Leicht- und Schwerverletzten waren versorgt worden und der Geruch nach diversen Heilkräutern lag in der warmen Sommerluft.
      Vierhundert von ihnen wurden morgen nicht mehr kämpfen können, die Unglücklicheren niemals wieder. Ternatir blickte in die Ferne, dort wo die Grünhäute ihr Lager aufgeschlagen hatten.
      Der Wind drehte, trug er den Geruch von gebratenem Ork mit sich. Sie aßen ihre Verwundeten und Toten. Abstoßend.
      Zum Glück hatten sie keinen einzigen Zwerg auf dem Feld zurückgelassen, der würde sonst auch brennen. Drei riesige Lagerfeuer konnte man von der Feste aus erkennen.
      Gegröle und Schmählieder schallten zu ihnen herüber, von rauen Kehlen gesungen und von Betrunkenen erfunden. Doch die Verteidiger ließen sich nicht beeindrucken und schon gar nicht verängstigen.
      Der Armbrustschütze wandte seinen Blick vom Schlachtfeld ab und ging durch die Reihen der Verletzten. Sie lagen auf rauen Feldbetten, die mit etwas Stroh gepolstert waren. Neben ihnen ruhten zugedeckten Leichen und weiteren noch weitere Verletzte. Der Anblick tat ihm in der Seele weh. Viele der Gefallenen waren seine Freunde gewesen, jetzt waren sie so entstellt, dass er sie nicht einmal mehr zu identifizieren vermochte.
      ?Hoffentlich ist dieser Krieg bald vorbei. Das Sterben muss ein Ende haben!? flehte er zu seinem Schöpfer. Er spürte plötzlich eine raue Hand auf seiner Schulter.
      ?Ich weiß, was du denkst.? sagte Waorn. ?Dieses Gemetzel ist schrecklich.? Stumm bejahte Ternatir mit einem Nicken. Eine kurze Pause entstand, jeder hing fest in seinen eigenen Gedanken.
      ?Mit dir muss ich noch ein ernstes Wörtchen reden, mein Lieber!? fuhr ihn Ternatir aus heiterem Himmel an und brach somit die unangenehme Stille. ?Bist du nicht mehr ganz bei Trost??
      ?Ich verstehe nicht?.? zögerte der überraschte Slayer.
      ?Wie verrückt muss man sein, alleine gegen einen Lindwurm zu ziehen. Du hättest draufgehen können, du Irrer. Ich sagte dir doch, sei vorsichtig. Aber was machst du??
      ?Es ist doch alles gut gegangen.? konterte Waorn, der die Überraschung über den plötzlichen Angriff überwunden hatte und deutete mit seiner Hand auf die Mauer. ?
      Hier?, er zeigte auf die dort befestigten Trophäen. Es war grausam anzusehen. Aufgespießt auf Lanzen steckten ein Lindwurm- und ein Orkkopf
      ?Ist ja alles okay. Reg dich nicht so auf.? beruhigte ihn der Slayer und lachte erheitert. Die Heiterkeit ergriff auch von Ternatir besitz und er konnte seinem Freund nicht mehr länger böse sein.
      ?Ich wollte dich aber eigentlich mit in die Ratshallen nehmen, wir werden entscheiden, was wir morgen machen werden.? begann Waorn, als er sich wieder gefangen hatte.
      ?Da sollte aber lieber der Regimentsführer mitgehen.? lehnte Ternatir ab. ?Aber der ist tot! Du bist der neue Anführer. Komm mit!? verlangte der Slayer, ?auch wenn ich dich mitschleifen muss, du wirst dabei sein.?

      Die beiden gingen gemeinsam die Mauer, auf der Ternatir Wache gehalten hatte, entlang um nach zweihundert Metern Fußmarsch zum Eingang der Burg zu gelangen.
      Ternatir teilte einem Wachposten mit, dass er seine Position verlassen hatte und ließ einen Ersatzmann kommen. Die schweren Eichenflügel schwangen auf und als sie den Raum betraten schlossen die Wächter sie sofort wieder hinter ihnen.
      Die Empfangshalle besaß einen Boden aus weißem, auf Hochglanz poliertem Marmor. Ein purpurner Teppich geleitete jeden Besucher auf direktem Wege zum Verhandlungssaal, indem der König seine Audienzen abhielt. Mächtige, kunstvoll verzierte Säulen, ebenfalls aus Marmor stützten die Decken. Mit speziellen Runen verlieh man ihnen mehr Haltbarkeit und je nach Jahreszeit ändern sich die Muster von selbst. Die Wände bestanden aus schwarzem Stein und erzählen die Geschichte der Feste.
      Alle Kriege und Handelszwiste waren, sowie alle Herrscher, kunstvoll in den Stein gehauen. Diese Runen bestanden aus reinem Gold und waren so fein in den Stein gehauen worden, dass man hätte meinen können, es wäre Elbenarbeit gewesen. Wahrlich, ein meisterlicher Steinmetz musste dies geschaffen haben.
      ?Hoffentlich überleben wir diesen Ansturm. Bitte lass uns diesen Krieg noch in die Wand treiben.? dachte Ternatir halblaut. Er war sich sicher, dass ihn Waorn verstanden hatte, doch der Slayer zeigte keinerlei Regung.
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      Schweigend gingen sie weiter und erreichten endlich das Tor. Erneut öffnete sich eine Eichentür vor den Beiden und sie betraten den Verhandlungsraum. Heute würde dort Kriegsrat gehalten.
      Der Raum war komplett in schwarz gehalten. Selbst die Decke war nachtschwarz und Goldornamente ließen sie aussehen, als sei sie der Abendhimmel und nicht die Decke eines Saales. Um den riesigen Tisch in der herum saßen schon acht weitere Zwerge auf Ternatir und Waorns Ankunft.
      Ihre Schritte wurden von einem roten Teppich, der Rund um den Tisch herum verlief, gedämpft. Weder Waorn noch Ternatir waren jemals zuvor hier gewesen. Sie waren beeindruckt. Die Wände hier bestanden aus schwarzem Marmor, in den jede wichtige, hier getroffene, Entscheidung in Silber in den Stein getrieben worden war. Als die Beiden ihre Plätze erreichten, verneigten sie sich und nahmen auf den gepolsterten Sesseln platz. Das war das Reich des Königs Tornorn des Gerechten.
      ?Ihr wisst alle, wieso ich euch herbeordert habe.? begann der König mit rauer und sicherer Stimme. ?Ich kann einige neue Gesichter in der Runde erkennen. Ihr seid durch ein Unglück hierher geraten, doch seid gegrüßt. Bitte stellt euch vor.? Er nahm Platz.
      Der Zwerg links neben Ternatir stand auf. ?Mein Name ist Nurmuran Schwerhammer. Ich gehöre zu einem, ehemals fünfhundert Mann starken Axtschwingerregiment.? Er räusperte sich. ?Wir haben zweihundert Mann verloren, als wir die Schamanen und zwei Regimenter Schwarzorks ausgelöscht haben. Weitere zwanzig Mann liegen sterbend draußen auf den Baren. Darunter auch unser Anführer. Da ich ihn vom Schlachtfeld trug und seinen Körper vor Goblins verteidigte, ernannte er mich zu seinem Nachfolger.?
      Namuran setzte sich. Einige Sekunden lang war es still, dann erhob sich Ternatir. ?Mein Name ist Ternatir Bolzenschuss und ich befehlige vierhundert Armbrustschützen.? Kurz schluckte er, als er bemerkte, dass alle Augen auf ihn gerichtet waren, doch mit fester Stimme fuhr er fort. ?Mein Anführer, sowie dreiundvierzig meiner Freunde starben durch Geschütze der Bestien und verirrte Bolzen. Schwer verwundet ernannte mich mein Führer zu seinem Nachfolger, denn er sah, wie ich einen Troll mit einem einzigen Schuss erlegte.? Ternatir senkte seinen Blick und setzt sich wieder hin.
      Nun stand Waorn auf. ?Man nennt mich Waorn Todesaxt. Fast jeder in meiner Slayereinheit starb, als wir uns gegen zweitausend Gobbos warfen. Siebenundneunzig haben überlebt, der Rest möge in Frieden ruhen. Die anderen Slayer haben mich zu ihrem neuen Anführer gewählt und jetzt sitze ich hier.? schloss er und ließ sich schwer zurück in den Sessel fallen.
      ?Willkommen in unserer Runde. Ich hoffte, es gäbe einen erfreulicheren Anlass für unser Zusammentreffen, doch leider sind wir im Krieg. Hier und jetzt soll die Entscheidung über die Zukunft Gargars getroffen werden.? Der Zwerg holte tief Luft.
      ?Wir stehen einer Übermacht gegenüber, die wir nur schwer überwinden können. Selbst wenn, wir würden so hohe Verluste erleiden, von denen sich das Volk des Nebelgebirges nie wieder erholen kann. Vor zwei Stunden habe ich dreißig Späher los geschickt, welche mit Aufklärung über den Verbleib der Minentrupps und der Grenzgänger zu uns stoßen werden.?
      Just in diesem Moment öffnete sich das Tor erneut. Ein blutüberströmter Zwerg, dessen Kettenhemd nur noch in Fetzen von seinem Körper hing, trat humpelnd ein. ?Mein König!? rief er, kurz bevor er zusammenbrach.
      Die Ratsmitglieder standen alle auf, doch bis auf Ternatir kam dem offensichtlichen Späher niemand zur Hilfe. Erst als der Armbrustschütze um Wasser rief kam Leben in den Saal.
      Gemeinsam legten Waorn, Ternatir und zwei andere Zwerge den Verwundeten auf den Tisch, der mit Decken gepolstert worden war. Er blutete stark aus einer Wunde in seinem Rücken, die aussah, als stamme sie von einem Raubtier. Wasser wurde ihm eingeflösst, und prustend kam er wieder zu Bewusstsein.
      ?Der Nachschub wurde überrannt?, berichtete er mit schwacher Stimme ?Ich habe den letzten Überlebenden der Grenzgänger gefunden.? Er spuckte Blut. ?Laut seinem Bericht standen sie zweitausend Wolfsreitern gegenüber. Die Grünhäute ließen ihn absichtlich als einzigen schwer verwundet liegen, um einem Späher von den Geschehnissen zu berichten. Das war durch Zufall ich. Siebentausend Orks sind bei Anbruch der Dunkelheit aus dem Gebirge geschlichen, zusammen mit den Wolfsreitern und vierhundert Riesen. Dann?.? begann der Späher, ?griff uns ihre Nachhut an. Bevor er mir mehr sagen konnte, tötete ihn ein Goblin. Sie metzelten alle Späher nieder, ich selbst überlebte nur knapp.? Der Späher deutete auf seine Wunde. ?Dieser Wolf hat es bereut mich angegriffen zu haben!? Er lächelte. ?Es tut mir Leid, mein König dass ich versagt habe.? keuchte er und starb.
      Tornorn schloss ihm die Augen ?Du hast nicht versagt, du hast allen Zwergen einen großen Dienst erwiesen.?

      Etliche Stunden später verließen die Ratsmitglieder den Saal um zu ihren Einheiten zu gehen.
      ?Was hältst du von dem Beschluss?? fragte Waorn seinen Freund. ?Es ist gut so. Die Feste mit Fallen übersäen und anzünden. Sie wird ein würdiger Ruheort für die Gefallenen sein.? Ternatir erreichte seine Einheit, stellte sich auf eine herumstehende Schatel und begann zu sprechen. Er teilte ihnen vom Beschluss mit, die Feste so gut wie möglich zu versiegeln und dann einen Ausfall zu starten, der möglichst vielen Grünhäuten das Leben kosten solle. Seine Mitstreiter waren nicht sehr schockiert darüber, denn sie hatten beobachtet, wie der Orknachschub das Lager der Feinde erreichte. Ihnen war klar, dass sie sterben würden, denn es waren einfach zu viele.
      Jedermann im Lager rüstete sich für den Ausfall. Die Maschinisten montierten die Fallen und selbst die Verwundeten griffen wieder zu ihren Waffen.
      Als der Morgen dämmerte öffneten sich alle drei Tore des unteren Verteidigungsrings und alle Zwerge der Feste stürmten heraus, vorneweg Tornorn der Gerechte. Mit Fackeln zündeten die Maschinisten die Feste an und schlossen sich der Hauptarmee an. Mit der brennenden Feste im Hintergrund erreichten sie das feindliche Lager, wo die Orks noch schliefen.
      Jeder der Zwerge schwor sich, seine Haut so teuer wie möglich zu verkaufen.
      ?Lieber soll sie die Feste brennen, als dass sie euer Eigentum wird? rief der König und warf sich auf ein Rudel Goblins.
      Es war das letzte Gefecht der Krieger der stolzen Feste Gargar. Ihre Legende wird ewig weiterleben.
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