"Alles hat eine Ende..."

      Die Musik wurde leiser, das Lied war zu Ende. "Klammer..ich bins.." brummte Colban. "Colban,..bin ich erleichtert..". Klammer kam Colban aus dem Wohnzimmer entgegen. "..dachte schon du.." "..will nicht reden, nich jetzt.." "Caro..?" "Fresse..."

      Tür zu, Lampe an. Das Fenster war offen, man hörte den Lärm der Nacht. Sein Zimmer war klein, und nur dürftig eingrichtet. Ein Tisch, ein Bett, ein Regal, das wars. Billigstes Material, mehr ging nicht.

      "Soviel Kram, soviel Mist.." fluchte Colban und durchwühlte seinen Tisch.
      Alte Bücher, Fotos, Erinnerungen. Er muss doch noch eine Einheit rumliegen haben. "Wo is diese SCHEISSE!" schrie Colban, trat gegen das Bein vom Tisch.

      Schmerz, allerdings nicht im Bein, sondern im Herz. Das is noch viel schlimmer.. Hastig durchwühlte Colban die Schubladen. Eine Knarre, sein Abzeichen, lauter Müll. Ein Ring..


      DER Ring. Der einzig wichtige Ring.
      Der Ring, den er Caro schenken wollte, er wollte sie heiraten . ER...

      Doch nun ist es nur noch ein Stück Metall. Lange hatte er für den Ring gespart, dann war sie gegangen. Wertlos. Volkommen Wertlos.

      Voller Wut nahm er den Ring und das Kästchen in dem er sich befand.
      Wurf, mit aller Kraft. Aus dem Fenster. Aus dem Auge. Aus dem Sinn.

      Soll sich doch ein Junkie einen Fix darum besorgen, er konnte ihn nicht behalten. Er hätte ihn verkaufen können, nein, hätte er nicht. Er hätte es nicht übers Herz gebracht.

      Endlich gefunden. Eine Spritze. "...ich schaffs nicht mehr.." schnauft Colban. Er legte sich aufs Bett, suchte eine Ader, und jagte sich das Zeug rein. Woher es kam? Er wusste es nicht. Was es war? Wusste er auch nicht.

      Er hatte eine kleine Kiste mit 20 dieser Spritzen einmal hinter einem Lagerhaus gefunden. Er wusste nicht was es war, es stand nichts darauf. Aber es lies ihn abheben, vergessen, träumen. Zum Himmel fliegen,...

      Zum Himmel? Nicht so ein Himmel. Colban glaubte nicht an ein Leben nach dem Tod und einen Himmel und ein Wiedersehen mit den Leuten die man liebt. Sonst hätt er sich schon längst ne Kugel durch den Kopf gejagt um bei seiner Caro zu sein.

      Das Zeug begann zu wirken...
      Er legte sich aufs Bett und hob ab..
      Huiiiii...
      lg
      Kapitel III: "Sonntage..verdammte Sonntage"
      Licht. Colban schlug die Augen auf. Es war heller Tag. Schmerz . Colban schloss die Augen wieder. "Scheisse..." schnaufte er leise. Schon wieder das Fenster offen gelassen. Ebenso das Licht brinnen lassen. Zum Glück waren die Insekten alle durch irgendeine Substanz in der Luft unfruchtbar und schon lange ausgestorben.
      Sonst wäre er nun voller Stiche...

      Augen wieder auf. Essen...
      Colban war immernoch voll angezogen. Doch seine Kleidung war durchgeschwitzt. Er hatte wohl die ganze Nacht wild um sich geschlagen.
      "Erstmal was essen.." Er ging in die Küche. "Klammer..?" schrie er genervt.

      Ein Kühlschrank, ein Herd, eine Spüle und ein Schneidbrett. Mehr war da nicht. Mehr wird da warscheinlich auch nie sein. Er öffnete den Kühlschrank.
      Schön kühl....
      "Scheisse KLAMMER!" Where the fuck is Klammer?
      "Hey..du verdammter Arsch..alles Leer!" schrie Colban, nicht wissend ob Klammer überhaupt da ist. Vielleicht war er sprayen gegangen, oder schläft noch. Grummelnd schlug er die Kühlschranktür wieder zu.

      "Hilft ja doch nix..." Schweiß, klebrig. Colban zog seine Sachen aus. Er stellte sich vor den Spiegel, und spannte seinen Bizeps an. "Auch nicht mehr das was es einmal war...aber immernoch ok.." Durchschnitt. dachte er bei sich.

      Neues Shirt, neue Hose, neuer Tag. Und neues Glück. So schlecht sah er ja gar nicht aus, nur eben etwas...naja..wie man halt nach einem Trip aussieht. Aber für Chill reichte es vollkommen. Er ging zur Tür. Er hatte die Sachen des alten Mannes auf eine Ablage gelegt. Der Commlink war weg. Die Maschinenpistole auch. Halt nein, sie war nur herunter gefallen. Sie steckte hinter einem Regal.
      Sie steckte fest. Er langte nach hinten um sie zu holen. Er hatte mal eine Video gesehen, wie ein Typ seine Knarre gesucht hat und sich dabei in den Bauch geschossen hat. Colban kicherte. Hoffentlich passiert ihm das nicht.

      Da war sie ja. Klammer hatte das Magazin enfernt. Clever clever.
      Er nahm sich das Geld. So alles dabei? Check...ja alles dabei.

      Colban ging zur Tür. Sie stand offen. "Ach Klammer.." Wie vergesslich er doch war. Moment mal..was..das kann doch nicht wahr sein. Das Schloss war schon wieder kaputt. Jugendlich spielen den Leuten hier öfters Streiche. Schlugen die Schlösser an den Türen auf, man konnte sie nicht mehr schließen und sie gingen auf.

      "Doch nicht vergesslich.." Egal...was sollten sie schon stehlen? Hier gibts ohnehin nichts.

      Raus auf die Straße und ab zu Chill.
      lg

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      Die Eingangstür stand offen. Schon lange. Es würde sich nicht auszahlen, die Eingangstür zu reparieren, bei irgedeinem Bandenkrieg oder soetwas ähnlichem würde sie ohnehin wieder kaputt gehen.

      Es war hell draussen, Colban kniff die Augen zusammen, sie taten weh von der hellen Sonne. "Geht schonmal gut los der Tag.." dachte er bei sich, als er hinaus auf die Straße ging. Nach 2 Schritten blieb er stehen.

      Sein Herz tat weh. Es musste wohl dieses Zeug sein. Er hielt sich die Brust. Ging in die Knie. "Fu.." schnaufe Colban. Der Schmerz hatte sich auf den rechten Arm ausgebreitet. Mit seinem linken hielt er sich seinen rechten. Ihm wurde heiss, er begann zu schwitzen. Colban taumelte 2 Schritte zurück, und lehnte sich gegen die Hauswand, setzte sich.
      Das hatte er heute zum ersten mal. Geht ja schonmal gut los. Sein Gesicht verzog sich, schmerzerfüllt.
      Nach einigen Momenten lies der Schmerz nach. Der Griff des linken Arms lies nach. Colban hob die Knie und stützte seine Arme darauf. Auf die kam sie ein Kopf. Er sah nun aus wie einer dieser Junkies. Nach einigen Momenten lies er seine Arme zur Seite hängen, lehnte seinen Kopf zurück und streckte seine Füße aus. Normalerweise würde er sich jetzt eine Zigarette anzünden, stattdessen bewegte sich sein Arm zu seinem Hals und zupfte an der Halskette. Colban atmete tief durch.

      Er stand wieder auf. Der Tag geht schonmal gut los...
      Auf auf, weiter, konnte ja nur besser werden. Nach 2Minuten erreichte er "Chill's Chill Out". Ein scheiss Name für ein Lokal, aber er kannte Chill schon seid sie damals aus dem Gefängnis gekommen waren. Sie hatten beide so tolle Vorsätze gehabt. Tolle Körper ausserdem. Colban musste lächeln. Man konnte eben nicht viel anderes machen als trainiern. Doch was war davon geblieben? Nichts. Nichtmal der tolle Körper. Wieder lächtelte er.

      Er öffnete die Tür, hörte die klingeln, welche signalisierten das jemand gekommen war. "Hey..Chill du Bastard!" schrie Colban. "Komm aus deiner scheiss Küche und begrüß deinen Gast!". Einige Momente nichts. Die anderen Gäste schauten auf, zumindest die die Colban nicht kannten. Denn er aß oft hier. "Halts Maul und verscheuch mir nicht die Kundschaft!" kam es nach einigen Momenten zurück. Colban grinste. Das war ihre Art miteinander umzugehen. Schon seid vielen Jahren.
      "Ich hab doch gesagt ich will keine Penner in meinem Resteraunt!" Chill kam aus der Küche. Ein weißes Tuch über der Schulter, zumindest war es mal weiß und ein dreckiges graues Hemd. Das war auch mal weiß, irgendwann mal...

      Chill hatte stark abgenommen. Er war genauso wie Colban durchschnittlich groß, 1.75 vielleicht. Als sie aus dem Gefängnis entlassen wurde hatte Chill 103 Kilogramm gehabt, Colban 95. Jedesmal wenn Colban Chill besuchen kam, war er ein Stück kleiner und dünner. So war zumindest der anschein.

      "Ohne Penner wie uns müsstest du schon längst zusperren..!" kam die Antwort. Beide bewegten sich auf einander zu. Ein Handschlag, schon oft ausgeführt. Schnipsen, bewegungen, alles perfekt eingespielt.

      "Aaah alter Kumpel, schön das du da bist.." meinte Chill schließlich und streckte ihm die Hand entgegen. Auf dem Unterarm warin großen Buchstaben "Chill" tätowiert. Colban nahm die Hand und sie umarmten sich.

      "Einmal das übliche Chill..." Colban ging zu seinem Tisch.
      lg
      Ein weiss grauer kleiner Tisch in der Ecke. Ein Schild. "Reserviert". Das war Colbans Stammtisch. Er war immer für ihn reserviert. Denn der Laden lief gut, und oft waren keine Plätze frei,deswegen war dieser immer für Colban "zurückgelegt". Colban setzte sich auf die Eckbank. Sie war teilweise aufgrissen, und man sah den Schaumstoff unter dem roten Lederimitat herausquillen.

      Das der Laden bei so einen Namen gut läuft..."Chill's Chill Out" Colban musste lachen. Chill's Laden lief echt gut, zumindest war er gut besucht.
      Chill bekam jedoch nicht wirklich viel von dem Geld das er einnahm.

      Schutzgeld, Miete, Ware und ein Haufen gefälschter Lizenzen mussten natürlich Monat für Monat bezahlt werden. So blieb Chill gerade genug für ihn und Yaia. Wer Yaia war? Seine Freundin, er hatte sie kurz nach seiner Entlassung kennengelernt. Das ist nun schon...

      Colban dachte nach. Wie schnell doch die Zeit vergeht...9 Jahre her. Yaia war die Schwester von Caro. Es war wie in einem Märchen gewesen. Sie hatten die beiden 5 Tage nach ihrer Entlassung kennengelernt. Irgendwo in einem Park. Sie wurden von 3 heruntergekommenen Zuhältern dumm angemacht, Yaia hatte laut geschrien. Scheinbar mehr als nur eine dumme Anmache..Caro wollte es ihm allerdings nie erzählen. Colban hatte es akzeptiert. Die beiden hatten über viele Dinge geschwiegen...so war es besser gewesen.

      Colban und Chill waren sofort zu den beiden gelaufen, und machten die Penner freundlich darauf aufmerksam, sie würden Probleme kriegen wenn sie sich nicht verziehen würden.
      Zwei aufgepumpte Kerle mit einer Gefängnistätowierung auf der Hand, viele hätten sich da verzogen. Doch die Kerle suchten wirklich Streit.

      Wieder musste Colban lächeln. Er hatte schon viele Schlägerein hinter sich gehabt, wurde oft verprügelt, und hatte auch öfter gewonnen.

      Aber diese Kerle wurden sowas von vermöbelt, Colban hatte sich fast geschämt sie so fertig zu machen...

      Chill war dem ersten mit dem Knie ins Gesicht gesprungen, der rührte sich sowieso nicht mehr. Dem stärksten der drei hatte Colban einen Kick gegen den Oberschenkel verpasst. Der hatte voll gesessen. Der Kerl sackte zusammen, sein Gesicht schmerzverzerrt. Schon kam Colbans Ellbogen und traf den Kerl voll auf dem Jochbein.
      Wir Colban später erfahren hatte, war das Jochbein gesplittert und der Sehnerv gerissen. Der Kerl war also auf einem Auge blind.
      Er hatte ihm noch einen Tritt in die Rippen verpasst, dann war der Kerl auch weg...

      Der Dritte, uh..da übertrieb Chill wirklich. Colban wollte gar nicht daran denken. Die Notärzte dachten er sei von einem Auto überfahren worden.

      Danach hatten sie die Damen auf einen Kaffee eingeladen, ab da ging es dann los. Das war die schönste Zeit seines Lebens gewesen...

      Ein Geräuscht. Etwas aus Porzellan schlug auf einem Tisch auf. Er blickte auf. Chill. Chill und ein Teller mit Ham&Eggs. "Dazu eine Tasse Kaffee.." Chill grinste.

      "Danke Mann.." Colban klopfte Chill auf die Schulter.
      "Alter..ich sag dir..scheiss Tag..wie gehts dir so..?" begann Colban.
      "Yaia is schwanger.." Chill sah Colban tief an und er Chill.

      "JO MANN GEIL!" Colban sprang auf und umarmte Chill.
      "Saubere Arbeit Mann.." Colban hatte Tränen in den Augen.
      "...Danke.." Chill war ruhig. Er wusste wie sehr es Colban weh tat, seine Frau hatte er ja verloren.

      "Wir werden sie Caro nennen..es wird ein Mädchen"...

      Verdammte Sonntage
      lg
      "Ihr wisst das sie ein Mädchen wird.." fragte Colban, sah Chill jedoch nicht an. Er sah auf seine Hose, und sah einige Tränen darauf aufschlagen. Dunkelbraune Flecken. Scheiss Sonntage

      "...wielange ist sie schon schwanger..?" er hob seinen Blick, die Augen rot. Es machte ihm nichts aus das Chill ihn weinen sieht, er wusste warum.

      "...im 5. Monat..."
      Colban nickte. Schmerz, wieder im Herzen. Aber diesmal nicht von den Spritzen. Hastig nahm Colba eeinen Schluck Kaffee. "Ich will es dir nicht sagen..." "ich weiß...verstehe dich..." Egal. Alles Egal.

      Chill sah er oft, Yaia dagegen hatte er das letzte mal vor 4 Monaten gesehen. Colban atmete Tief durch. ",...ich..ich..hab noch was in der Küche zutun.." Hastig erhob sich Chill. Lange starrte Colban in seinen Kaffee. Die rechte Hand spielte wieder mit dem Halskettchen.

      Scheiss Sonntage. Der Tag war ja echtmal zum kotzen. Konnte er noch schlimmer werden? Glaube nicht..

      Schnell aß Colban sein Essen auf. Jedesmal schlucken tute weh, seine Nase rann. Er wischte sich immer wieder hastig die Tränen von den Backen. Sofort als er aufgegessen hatte stand er auf und verließ das Lokal.

      Normalerweise trug er seinen Teller immer zurück und redete noch ein wenig mit Chill, bevor er sich verabschiedete. Heute nicht. Chill würde es verstehen.

      Die Wand an der er vorher gelehnt hatte. Warm und weich in der Sonne, die sich teils auf dem warmen Stein reflektierte. Verdammter Mist.
      Er ging durch die offene Tür seines Hauses ins Stiegenhaus. Kühl. Aber egal welche Temperatur es hatte, es war unangenehm.

      Er lief die Stiegen hinauf. Schnell, nach Hause, Scheiss Sonntage.

      Die Tür war offen. Er ging hindurch ohne sie wenigstens anzulehnen. "Klammer.." schrie er. "Hast du noch einen.." er schlug schwungvoll die Tür zu Klammers Zimmers auf. Doch dann blieb sein Herz stehen. Er konnte nicht glauben was er sah. Perplex drehte er sich langsam um, verließ das Grafyti geschmierte Zimmer, schloß die Tür. Er atmete einmal tief durch. Er schluchzte. Sein ganzes Gesich war voller Tränen. Langsam drehte er sich um, machte die Tür wieder auf.

      Da lag der Körper eines kleinen dicken dunklen Menschens. Klammer...in Boxershorts mit einem viel zu großen T-Shirt auf dem "Final Rise" in weißer Schrift stand. Es war schwarz. Klammers Lieblingsband. Er hatte eine Kugel im Kopf. Seine Augen offen. Er lag auf dem Rücke, halb gegen das Bett gelehnt.

      Verdammte Scheiß Sonntage...
      lg
      Kapitel IV: ?Set me off like dynamite?

      ??strapped tight around my waist..? erklang ein Lied aus dem Computer von Klammer. Colban verlies die Kraft. Er fiel nach hinten, rutschte die Wand hinab. Eine Schweißspur makierte den Weg den er hina rutschte. Er lag einfach so da, sagte nichts, tat nichts, nichts. Auch Colban saß, oder lag, es war irgendwas dazwischen, einfach so da. Sagte nichts, tat nichts, nichts. Minuten vergingen. Absolute Stille.

      Dann, langsam, drehte Colban den Kopf in Klammer?s Richtung. Ein lauter Schrei vor Schmerz und Trauer, Wut und Hilflosigkeit. Sekundenlang, doch er wurde schwächer, endete schließlich in einem bitterlichen weinen. Colban war nach vorne über gekippt und kniete nun, die Hände vor seinem Kopf ausgebreitet. Als würde er den Leichnam anbeten. Ein makaberes Szenario.

      Es war alles vorbei. Warum? Warum starben alle Menschen die er liebte?
      Colban hatte nie mit seinem Schicksal gehadert. Er glaubte ja nichtmal daran.
      Er war der Herr über seine Taten, seine Taten hatten Konsequenzen. Jedoch langsam begann er zu glauben, das es sein Schicksal war, zu leiden. Das die Menschen die er liebte ebenfalls leiden und sterben müssen und er niemals glücklich sein würde.

      Es machte einfach alles keinen Sinn mehr. Langsam, beschwerlich, als wäre er schwer krank, drehte Colban sich auf den Rücken und starrte die Decke an. Voll geschmiert mit Grafyte. Alles verloren. Er wischte sich mit einer Hand die Tränen aus der den Augen. Alles vorbei. Ein Einfall.

      Zeit hatte keine Bedeutung mehr. Langsam stand er auf. Die Maschinenpistole.
      Er nahm Sie, und ging ins Bad. So würde es also Enden. Colban glaubte an keinen Himmel. Aber, ein Teil von ihm dachte: ?Es muss doch einen Himmel geben, gibt schließlich auch eine Hölle, und zwar diesen Ort...? ?Irgendwo, nur nicht hier...alles was kommen mag is besser als das hier, auch wenns nichts is..? stammelte er. Sah in den Spiegel. Seine Augen waren rot vor Tränen, die rannen zu beiden Seiten seine Backen hinab, seinen 3 Tage Bart, seine Narben. Alles was ihm geblieben war waren Narben. Narben und Schmerz. Lange sah er in den Spiegel, die Pistole in der rechten Hand. Er sah sich, er sah Caro, er sah Klammer. Und wie wünschte er sich, sie wären bei ihm. Jetzt. In dem Moment, DEM Moment. Seinem letzten auf dieser Welt.

      ?Alles hat ein Ende..? murmmelte er. Diese Worte hatten sein Leben geprägt. Sekunden vergingen, immernoch stand er da, wackelte, seine Beine waren schwach. Colban schloss die Augen, er sah Caro und Klammer. Und alle anderen die er verloren hatte. Seine Freunde bei der Armee. Seine Freunde im Gefängnis. Soviel Tod. Es war sein Schicksal. Schicksal, scheiss Wort.
      Wie sehr wünschte Colban sich, ein gläubiger Mensch zu sein, die hatten es einfach.
      Die glaubten an ein Leben nach dem Tod,oh die glücklichen Irren. Die glaubten auch, alles würde Sinn haben. In Gedanken schüttelte Colban den Kopf.

      Es war soweit. Colban lächelte. Eine Träne rann in seinen Mund. Salzig. Mit der linken Hand umklammerte er die Halskette. Langsam, zitternd, kraftlos. Seine rechte Hand hob die Pistole, langsam, zitternd, kraftlos. Ein letzte mal öffnete Colban die Augen und sah sich im Spiegel. ?Hasta la vista...? schoss es ihm durch den Kopf. Galgenhumor.

      Erneut schloss er die Augen, ein letztes Mal. Beten? Nein, wofür, sein Kopf war total frei. Die Pistole kam an. Er fühle kalten Stahl an seiner Schläfe. Er drückte ab.

      Alles hat eine Ende.
      lg

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      Klick. Alles hat ein Ende. Nur war das von Colban's Leben noch nicht gekommen. Komplette Stille. Alles war im Einklang. Er dachte nichts, doch an alles was er je erlebt hatte. Dieser Moment war unbeschreiblich. Übelkeit. Einige Sekunden hielt er die Waffe zitternd in der Hand, dann lies er sie fallen und übergab sich ins Waschbecken.
      Er würgte, würgte, wie wenn er alles schlechtes aus sich hinaus pressen wollte. Wieder ein ziemlich makaberes Szenario.

      Nach einigen Sekunden kam nichts mehr. Langsam richtete er sich wieder auf, sah sich im Spiegel. Er sie die Narben, die verweinten Augen, seine Augen, seine Haare. Er sah sich...

      Langsam, zittrig, kraftlos, sackte er zusammen. Setzte sich hin. Lehnte sich gegen die Wand, der Raum war klein.
      Es war heiss und kalt gleichzeitig. Doch wunderschön. Seine Haut glänzte von Schweiß. Colban wandte den Kopf nach rechts. Da lag die Waffe. Ein Gedankenblitz. Klammer hatte das Magazin entfernt. Schicksal? Nein, das konnte nicht sein. Nein, nein das konnte nicht sein. Schicksal....

      Verdammter Mist. Geiles Gefühl. Colban lächelte. Dann lachte, er dann prustete er los.

      Schicksal.


      für alle die nicht wissen warum, nächste seite ums spannnender zu machen ;)
      lg

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