Hej,
Bin gerade mit einem Buch über die Zukunft des Kapitalismus fertig geworden und dachte mir ich trage die Diskussion hier rein, falls es wen interessiert...
Fakt ist, dass die Art des Kapitalismus so wie wir ihn jetzt kennen nicht mehr lange tragbar ist. Dabei rede ich nicht von moralischen Bedenken, die schon lange untragbar sein sollten, sonder vom
Der ökologische Aspekt: Würden alle Menschen so leben, wie es der oder die typische westliche BügerIn, dann bräuchten wir etwa 3 Erden um genügend Resourcen bereitzustellen und die Umweltbelastung aufzufangen. Der Fischbestand wird mehr als drei mal überfischt um sich regenerieren zu können, die C0? Emissionen steigen, anstatt dass sie fallen. Die Schwellenländer und die 3te Welt Länder steigern ihren Verbrauch immer mehr und das ohne jegliche Umweltauflagen, um ihre Industrie zu stärken. Kurz: Der Verbrauch und die Umweltbelastung ist untragbar und wird über kurz (nicht lang!) zu einem ökologischen Kollaps führen. Klimaerwärmung und Wetterextreme sowie Wasser und Nahrungsknappheit werden zu verhehrenden Seuchen und Massensterben von Menschen Tieren und Wäldern führen, wenn nichts unternommen wird. Auch gewaltige Flüchtlingsströme werden auf den Norden zukommen, wenn innerhalb der nächsten 40-50 Jahre fast 1/3 Afrikas zur ständigen unbewohnbaren Wüste wird und auch im restlichen Afrika das Wasser und die Nahrung immer knapper wird. Um sich zu wehren werden die EuropäerInnen hinter Mauern verschanzen und die Flüchtlinge ja aus ihren Ländern fernhalten....
Horrorszenario, welches leider immer wahrscheinlicher wird. Vielleicht nicht bald und vielleicht nicht so heftig, aber der springende Punkt hierbei ist, dass es nur noch wenig Zeit gibt, um den Teufelskreis der Umweltverschmutzung und -zerstörung aufzuhalten. WissenschaftlerInnen schätzen den "point-of-no-return",d.h. den Zeitpunkt an dem zwar nicht alles kollabiert, aber ab dem Gegenmaßnahmen nicht mehr möglich sind auf 2012-2013. Zu diesem Zeitpunkt müssen die Pläne zur Rettung der Umwelt nicht nur entstanden sein sondern auch verwirklicht worden sein.
Der soziale Aspekt: Das wachsende (!!) Gefälle von Arm und Reich, zwischen dem reichen Norden und dem armen Süden wird zusehends zum Problem. Es kommt zur weltweiten Brasilianisierung, d.h. die Reichen werden weniger aber reicher, der Mittelstand und die untersten Gesellschaftsschichten werden ärmer. Mit ihrem Geld erkaufen sie die Reichen eine räumliche Trennung von den Armen und verschaffen sich jeden gewünschten Vorteil, auf Kosten der armen Bevölkerung. Die Ungleichheit wird größer und das führt zu Unzufriedenheit, Aufständen und Terror. Was für eine Gefahr davon ausgeht wissen wir spätestens seit 9/11 und den Anschlägen in London und Madrid. Schon jetzt im Moment besitzen 2% der Weltbevölkerung über 50% des Reichtums der Welt. Weiters besitzen die reichsten 10% der Weltb. über 85% des weltweiten Reichtums, Einzelpersonen besitzen mehr Geld als mehrere Nationen zusammen. Traurig, aber wahr. Die Kluft zwischen Arm und Reich muss geschlossen werden, oder zumindest kleiner werden. Das sollte nicht nur im Interesse der Armen sein, sondern auch in dem der Reichen, da nur so Krieg und Terror vermieden werden können.
Der wirtschaftliche Aspekt: Auch aufgrund der steigenden Ölpreise bei geringer werdeden Vorkommen muss die Wirtschaft, die mehr als 10 Jahre in die Zukunft schaut sich auf andere Wege als den momentanen Weg besinnen. Leider sind für so gut wie alle Firmen die kurzfristigen Gewinne immer wichtiger als jeder langrristige Gewinn. Ist eine Firma nicht rentabel, wird sie eben geschlossen und die Reichen gründen eine Neue, das geht ja nur auf Kosten der ArbeiterInnen.
Wirtschaftlich betrachtet ist die Vorgehensweise der Firmen nur noch kurzfristig rentabel, langfristig aber nicht. Da aber die Firmen nur noch ihren Aktionären gegenüber schuldig sind, wird der Aspekt des langfristigen Bestehens nicht oder nur sehr beschränkt wahrgenommen. Als Google vor einigen Tagen sein Wachstum von erwarteten 2,2% auf "nur 1,8%" korrigierte (das ist noch immer ein Wachstum von hunderten Millionen Euro !!) und statt dessen über 10.000 neue Jobs geschaffen hat, reagierte die Börse empört und der Kurs sank um mehr als 7% ab.
Firmen müssen sich ihrer Verantwortung bewusst werden und es muss eine Methode geschaffen werden, Firmen auch zur Verantwortung ziehen zu können, auch oder gerade weil wenn sich die Firmen der Verantwortung entziehen wollen (Firmenstandort auf irgendwelchen Inseln, keine Besteuerung durch Stiftungen, etc.)
Was also tun?
Eine Möglichkeit die der Club of Rome vorschlägt ist der Global Marshall Plan. Dieser sieht eine Änderung der momentanen marktradikalistischen (der Stärkere überlebt und nichts wird kontrolliert) Marktwirtschaft hin zu einer "ökosozialen Marktwirtschaft" vor. In der ö. Marktwirtschaft wird der Markt hinsichtlich Umweltverschmutzung und sozialer Fragen kontrolliert und teilweise gelenkt.
Das sieht vor dass wieder der Markt und die Wirtschaft für die Menschen da ist und nicht umgekehrt. Mit der Methode der ökosozialen Marktwirtschaft würde das Wachstum der westlichen Staaten auf etwa 1,5% beschränkt werden (bis zum Jahr 2050... zum Vergleich, das Wachstum Österreichs liegt über dem EU Schnitt und bei etwa 2%) und das Wachstum der armen Staaten würde konstant bei etwa 7-12% liegen.
Ob dies jedoch wirklich realistisch ist in einer Welt, in der ein Präsident, der von 150 Mio. Menschen gewählt wird (oder eben nicht), über die Welt bestimmt, ist fraglich.
Funktionieren kann diese Idee nur durch wechselseitige Einschränkung bei CO?-Emissionen und sozialen Maßnahmen und vor Allem nur dann, wenn die Welt zusammen arbeitet.
So.... ich hab den Text ganz selber geschrieben und nicht von irgendwo kopiert. Zum Global Marshall Plan gibt es sehr gespaltene Meinungen. USA ist, überraschung, dagegen, aber auch Organisationen wie ATTAC haben sich kritisch geäußert. Meiner Meinung nach ist dieser Plan ein guter Weg, die Zukunft einigermaßen gut zu gestalten. Ohne eine Änderung der Marktwirtschaft sieht die Zukunft mehr als nur düster aus....
Bin gerade mit einem Buch über die Zukunft des Kapitalismus fertig geworden und dachte mir ich trage die Diskussion hier rein, falls es wen interessiert...

Fakt ist, dass die Art des Kapitalismus so wie wir ihn jetzt kennen nicht mehr lange tragbar ist. Dabei rede ich nicht von moralischen Bedenken, die schon lange untragbar sein sollten, sonder vom
- ökologischen Aspekt
- sozialen Aspekt
- und vom wirtschaftlichen Aspekt
Der ökologische Aspekt: Würden alle Menschen so leben, wie es der oder die typische westliche BügerIn, dann bräuchten wir etwa 3 Erden um genügend Resourcen bereitzustellen und die Umweltbelastung aufzufangen. Der Fischbestand wird mehr als drei mal überfischt um sich regenerieren zu können, die C0? Emissionen steigen, anstatt dass sie fallen. Die Schwellenländer und die 3te Welt Länder steigern ihren Verbrauch immer mehr und das ohne jegliche Umweltauflagen, um ihre Industrie zu stärken. Kurz: Der Verbrauch und die Umweltbelastung ist untragbar und wird über kurz (nicht lang!) zu einem ökologischen Kollaps führen. Klimaerwärmung und Wetterextreme sowie Wasser und Nahrungsknappheit werden zu verhehrenden Seuchen und Massensterben von Menschen Tieren und Wäldern führen, wenn nichts unternommen wird. Auch gewaltige Flüchtlingsströme werden auf den Norden zukommen, wenn innerhalb der nächsten 40-50 Jahre fast 1/3 Afrikas zur ständigen unbewohnbaren Wüste wird und auch im restlichen Afrika das Wasser und die Nahrung immer knapper wird. Um sich zu wehren werden die EuropäerInnen hinter Mauern verschanzen und die Flüchtlinge ja aus ihren Ländern fernhalten....
Horrorszenario, welches leider immer wahrscheinlicher wird. Vielleicht nicht bald und vielleicht nicht so heftig, aber der springende Punkt hierbei ist, dass es nur noch wenig Zeit gibt, um den Teufelskreis der Umweltverschmutzung und -zerstörung aufzuhalten. WissenschaftlerInnen schätzen den "point-of-no-return",d.h. den Zeitpunkt an dem zwar nicht alles kollabiert, aber ab dem Gegenmaßnahmen nicht mehr möglich sind auf 2012-2013. Zu diesem Zeitpunkt müssen die Pläne zur Rettung der Umwelt nicht nur entstanden sein sondern auch verwirklicht worden sein.
Der soziale Aspekt: Das wachsende (!!) Gefälle von Arm und Reich, zwischen dem reichen Norden und dem armen Süden wird zusehends zum Problem. Es kommt zur weltweiten Brasilianisierung, d.h. die Reichen werden weniger aber reicher, der Mittelstand und die untersten Gesellschaftsschichten werden ärmer. Mit ihrem Geld erkaufen sie die Reichen eine räumliche Trennung von den Armen und verschaffen sich jeden gewünschten Vorteil, auf Kosten der armen Bevölkerung. Die Ungleichheit wird größer und das führt zu Unzufriedenheit, Aufständen und Terror. Was für eine Gefahr davon ausgeht wissen wir spätestens seit 9/11 und den Anschlägen in London und Madrid. Schon jetzt im Moment besitzen 2% der Weltbevölkerung über 50% des Reichtums der Welt. Weiters besitzen die reichsten 10% der Weltb. über 85% des weltweiten Reichtums, Einzelpersonen besitzen mehr Geld als mehrere Nationen zusammen. Traurig, aber wahr. Die Kluft zwischen Arm und Reich muss geschlossen werden, oder zumindest kleiner werden. Das sollte nicht nur im Interesse der Armen sein, sondern auch in dem der Reichen, da nur so Krieg und Terror vermieden werden können.
Der wirtschaftliche Aspekt: Auch aufgrund der steigenden Ölpreise bei geringer werdeden Vorkommen muss die Wirtschaft, die mehr als 10 Jahre in die Zukunft schaut sich auf andere Wege als den momentanen Weg besinnen. Leider sind für so gut wie alle Firmen die kurzfristigen Gewinne immer wichtiger als jeder langrristige Gewinn. Ist eine Firma nicht rentabel, wird sie eben geschlossen und die Reichen gründen eine Neue, das geht ja nur auf Kosten der ArbeiterInnen.
Wirtschaftlich betrachtet ist die Vorgehensweise der Firmen nur noch kurzfristig rentabel, langfristig aber nicht. Da aber die Firmen nur noch ihren Aktionären gegenüber schuldig sind, wird der Aspekt des langfristigen Bestehens nicht oder nur sehr beschränkt wahrgenommen. Als Google vor einigen Tagen sein Wachstum von erwarteten 2,2% auf "nur 1,8%" korrigierte (das ist noch immer ein Wachstum von hunderten Millionen Euro !!) und statt dessen über 10.000 neue Jobs geschaffen hat, reagierte die Börse empört und der Kurs sank um mehr als 7% ab.
Firmen müssen sich ihrer Verantwortung bewusst werden und es muss eine Methode geschaffen werden, Firmen auch zur Verantwortung ziehen zu können, auch oder gerade weil wenn sich die Firmen der Verantwortung entziehen wollen (Firmenstandort auf irgendwelchen Inseln, keine Besteuerung durch Stiftungen, etc.)
Was also tun?
Eine Möglichkeit die der Club of Rome vorschlägt ist der Global Marshall Plan. Dieser sieht eine Änderung der momentanen marktradikalistischen (der Stärkere überlebt und nichts wird kontrolliert) Marktwirtschaft hin zu einer "ökosozialen Marktwirtschaft" vor. In der ö. Marktwirtschaft wird der Markt hinsichtlich Umweltverschmutzung und sozialer Fragen kontrolliert und teilweise gelenkt.
Das sieht vor dass wieder der Markt und die Wirtschaft für die Menschen da ist und nicht umgekehrt. Mit der Methode der ökosozialen Marktwirtschaft würde das Wachstum der westlichen Staaten auf etwa 1,5% beschränkt werden (bis zum Jahr 2050... zum Vergleich, das Wachstum Österreichs liegt über dem EU Schnitt und bei etwa 2%) und das Wachstum der armen Staaten würde konstant bei etwa 7-12% liegen.
Ob dies jedoch wirklich realistisch ist in einer Welt, in der ein Präsident, der von 150 Mio. Menschen gewählt wird (oder eben nicht), über die Welt bestimmt, ist fraglich.
Funktionieren kann diese Idee nur durch wechselseitige Einschränkung bei CO?-Emissionen und sozialen Maßnahmen und vor Allem nur dann, wenn die Welt zusammen arbeitet.
So.... ich hab den Text ganz selber geschrieben und nicht von irgendwo kopiert. Zum Global Marshall Plan gibt es sehr gespaltene Meinungen. USA ist, überraschung, dagegen, aber auch Organisationen wie ATTAC haben sich kritisch geäußert. Meiner Meinung nach ist dieser Plan ein guter Weg, die Zukunft einigermaßen gut zu gestalten. Ohne eine Änderung der Marktwirtschaft sieht die Zukunft mehr als nur düster aus....
change it
accept it
or leave it.
Am Ende ist alles nur ein Witz.
Charlie Chaplin