Dux Bellorum - Kurzreview

      Dux Bellorum - Kurzreview

      "Dux Bellorum" ist ein neues (oder besser gesagt: ein erneuertes altes) Regelwerk von Daniel Mersey zur "Arthurian"-Zeit auf den britischen Inseln, 367-793 n. Chr., gerade herausgekommen bei Osprey.

      Ich hab mir das schlanke Büchlein heute durchgelesen und kann mal ein bisschen meine Eindrücke dazu schildern. Gekauft hab ichs eigentlich nur, weil ich neugierig war, was sich hinter der neuen Wargames-Reihe von Osprey verbirgt (ein zweites - A world aflame - ist schon draußen über die Zwischenkriegszeit, was mich z.B. fürs SCW-Setting auch interessieren könnte, und das nächste ist dann Steampunk). Und weils nicht teuer war und ich sowieso grad bei Osprey bestellt hab ;)

      Das für mich wichtigste vorweg: Eine Armee besteht aus ca 5-12 Einheiten (ich schätz mal, normalerweise werden es 8-10 sein), wobei eine Einheit durch ein Base dargestellt wird. Ob das jetzt Impetus-Style ein Mini-Diorama oder DBA-Style ein einfaches WRG-Base ist, ist dabei völlig egal (alle Maße im Spiel werden in Basebreiten angegeben). Sprich: Für eine durchschnittliche Armee reichen 30-40 Minis :). Das hat mich gleich mal angesprochen, weil mich die Later-Roman-Ranges von legio oder khurasan schon länger angesprochen haben, ich aber (zumindest daweil mal) nicht motiviert genug bin, eine ganze FoG-Armee davon zu machen ;)

      Aber jetzt zum eigentlichen Kern der Sache.


      Die Regeln sind äußerst simpel. Kurz zusammengefasst:

      Das Spiel läuft in Zügen ab, wobei in Kommando-, Schuss-, Bewegungs- und Nahkampfphase immer beide Spieler zum Zug kommen. Innerhalb einer Phase geschehen Sachen entweder simultan (Kämpfe), entsprechend des Truppentyps (Bewegung: erst Skirmishers, dann Reiter, dann Fusskämpfer) oder nach abwechselnd in Zugreihenfolge der Spieler (einer ist immer designierter Angreifer).

      Bewegen kann man sich prinzipiell in beliebige Richtung, eingeschränkt wird man nur durch Gelände, entsprechend der Bewegungsreichweite des Einheitentyps. Wenn man in Kontakt mit einem gegnerischen Base kommt, ist man im Nahkampf. Um eine Einheit aber bewegen zu können, muss man aber erst einen Test auf ihren Mut-Wert schaffen, sonst bleibt sie in dieser Runde stehen.

      Kämpfe basieren auf 3 Werten der Einheitentypen: Wie viele Würfel sie im Kampf werfen können (sind bei manchen Einheiten zwei verschiedene Werte - für Nah- und Fernkampf), auf wieviel sie im Nahkampf getroffen werden (z.B. 4+ für Foot Skirmishers, 6 für Shieldwall; im Fernkampf werden alle Einheiten auf 5+ getroffen), und wieviele Hits sie aushalten (genannt "cohesion" und ist ein Mittelding aus Einheitenstärke und Moral). Kämpfe scheinen so abzulaufen, dass man sich gegenseitig die Hitpoints wegwürfelt, bis einer auf 0 kommt und damit tot (/routed) ist.

      Ja, äh, im Wesentlichen wars das. (Gut, ein paar Details hab ich natürlich ausgelassen, die Regeln umfassen "immerhin" 25 Seiten, aber das waren die Kernmechanismen)

      Was macht das Spiel interessant?

      Eine nette Note sind die Leadership Points (LP): der General hat 6-10 LP, die er am Anfang jeder Runde auf seine Einheiten aufteilen kann, und die diese Einheiten dann im Lauf der Runde einsetzen können, etwa um ein Wurfergebnis zu verändern, sich außerhalb der normalen Zugreihenfolge zu bewegen um einen Gegner zu intercepten, oder um einen Hit zu verhindern.

      Zur Armeeauswahl. Die Einheitentypen sind im Prinzip auch sehr simplistisch gehalten: Im Wesentlichen wird unterschieden zwischen Reitern, Warriors (offensiver Infanterie), Shieldwall (defensiver Infanterie), und Skirmishern zu Fuß sowie zu Pferd, der Rest sind Spielereien (z.B. kann man diese drei Typen noch als Noble oder Ordinary aufstellen). Alles zusammen gibt es (alle kombinatorischen Möglichkeiten wie die Wahl zwischen noble/ordinary bei Kampfeinheiten oder der Wahl bow/javelin bei Skirmishers ausschöpfend) ca 14 verschiedene Einheitentypen.

      Hier gibt es aber auch noch ein nettes Gimmick: Man kann die Armeepunkte nicht nur für Einheiten ausgeben, sondern auch, um mehr LP zu bekommen (6 bekommt man gratis, bis zu 4 kann man dazukaufen) oder um spezielle "Taktiken" zu kaufen. Eine Taktik kann z.B. ein Bonus auf den Wurf, wer als Angreifer zählt, sein, oder auch ein Besäufnis am Vortag, sodass alle Kampftruppen einen Würfel im Nahkampf mehr haben, dafür aber einen Hit weniger aushalten - das Ganze ist also nicht allzu ernst zu verstehen. Eine andere Taktik ist auch die Schafsherde, die man wie in historischen Quellen belegt auf seinen Feind loslassen kann, um ihm ein paar Hitpoints abzunehmen.

      Zusammen mit den im Büchlein trotz seiner schlanken 60 Seiten enthaltenen verschiedenen Missionen führen diese netten Ideen dazu, dass das Spiel durchaus seinen Reiz als kurzweilige Unterhaltung zwischendurch hat (ich glaube nicht, dass eine Partie wesentlich länger als eine Stunde dauert). Das Repertoire dieses Spiels reicht dabei von "simples Kriegsspiel" bis hin zur Grenze des Slapstick (Schafsherde).

      Ich plane da jetzt nicht viel Zeit hineinzuinvestieren, aber wenn jemand Lust hat, da was anzufangen, würd ich mir auch eine 30-40 Mann starke Roman-British Armee aufstellen, um das Spiel mal auszuprobieren.
      alea iacienda est.
      Danke für das ausführliche Review, in den einschlägigen Magazinen geben sich alle sehr angetan. Kann es sein dass das System aber schon sehr simpel ist?
      Wir können es ja mal anspielen, hätte 15mm FoG basierte anglo danish.
      15mm: TYW Schweden, Griechen, Karthago, Numider, Römer, Celten/Briten/Germanen, Anglo danish, Naps Österreicher, FOW Bersaglieri, DAK, Russen, Franzen, Polen....

      28mm: 7yw Preu+Ö, Napo Franzen+Briten+Preussen+Bayern, Zulus, Koloniale Briten, ACW Union, 13. Jhdt Engländer/Schotten, WW1 Fra, WW2 Dt+Rus+Ita+Fra, div.

      WHF: 9

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      Viel anderes was Spass macht


      vivat-htt.at/
      ich hab mir auch schon das bücherl zugelegt, geht übrigends über amazon.de ebenfalls und man erspart sich das porto von osprey aus england.

      mich interessiert das system natürlich auch - vor allem wegen der von klaudius bereits angesprochenen miniaturanzahl. jedoch reizt mich hier zu 100% nur 28mm und nicht 15mm. gerade für diese zeit gibt es von zahlreichen herstellern sehr interessante spät römische bzw. british-römische miniaturen.

      spät-römisch, british-römisch oder auch angel-sachsen interessieren mich hier vor allem.

      da auch pikten und waliser dabei sind, könnte man zb. den aufbau einer liste mit einer saga-liste verknüpfen. die figuren auf einzelbases plazieren - somit für saga perfekt - und für dux bellorum in einheitenbases reinstellen. hier gibts bereits von zahlreichen base-herstellern geeignete bases - 4ground, warbase, etc.

      beispiel - 4ground.co.uk/Default.aspx?page=268&pid=244



      ebenfalls eine gute kombinationsmöglichkeit ist impetus. wer eine passende armee für impetus hat, kann hier sofort einsteigen.
      Du kannst problemlos Basetechnisch von impetus auf DB wechseln - ich Habs auch in einem Artikel im wi oder wss gelesen, bzw. Dort waren auch Bilder von Einheiten mit 12cm breite abgebildet.

      DB wurde halt speziell für dark Age erdacht im Gegensatz von impetus, das Spielsystem-technisch einen viel Breiteren Zeitraum abdeckt. Der Ansatz mit den leaderpoints finde ich ansprechend. Hier kann der DB - der warlord - eben auch nochmal ins geschehen eingreifen.

      Aber, wie so oft ist es reine Geschmacksache.
      Andererseits haben wir noch gar nicht (oder noch nicht öfters) saga gespielt... :rolleyes:
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      @ constable:

      "warum nicht?"


      [SIZE=7]ZINNDIÄT[/SIZE]

      :P ;)
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      Neues system ohne neue minis führt sich selbst ad absurdum! :D
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      @ nikfu - wie ge-pm-t :D ab oktober sollte ich mit gelände und tisch soweit sein und dann kanns episch sagamäßig losgehen.

      @ tom - warum impetus? das ist genauso stark/wenig vertreten.

      aber, wie schon geschrieben, im prinzip alles geschmackssache und auch eine entscheidung, ob neue systeme für einen - für die vorhandenen minis - kompatibel ist, oder nicht.

      auch dux britanniarum von toofatlardies ist ein neues system für dark age.
      Den Vergleich mit Warmachine/Hordes ist mir bei den Leadership-Punkten auch aufgekommen, allerdings kenne ich letzteres nicht wirklich, um da ein fundierteres Urteil abzugeben.

      Was mich ein bisschen beunruhigt bei den LP hier ist, dass mir das ganze ein bisschen unbalanciert vorkommt - in der Offensive kann ich mir mit einem LP einen Würfel zukaufen (der, je nach Gegner, sowas wie 1/3 Treffer ist), in der Defensive kann ich einen Hit abwehren (also sicher einen Treffer negieren). Da der Kampf darauf hinausläuft, wer wem schneller die Hitpoints wegklopft, sehe ich nicht viel Sinn darin, die offensive Variante zu nehmen, und wenn beide Seiten ihre ganzen LP zum verhindern von Hits verwenden kann das ganze ziemlich statisch und zach werden. Es gibt eh eine Optionalregel, dass man pro Runde und Einheit nur 1 oder 2 der LP der Einheit zum Hits-abwehren verwenden kann, das ist wahrscheinlich sinnvoll.


      @Nikfu: Also für ein Anspielen mit deinen existierenden Anglo-Danish wäre ich auf jeden Fall zu haben.

      @Franz ad Armeegrößen: man kann das wirklich beliebig groß oder klein machen - jede Einheit ist ein Base, wobei man, abgesehen davon, dass alle Basebreiten gleich sein sollten, jede beliebige Basierung verwenden kann. Mit einem DBx/WRG/FoG-Base pro Einheit kommt man sehr billig weg (ich glaub, das könnt dann sogar ich in 1-2 Wochen bemalen), man kann aber auch 4 FoG-Bases als Einheitsgröße verwenden, oder ein Impetus-Base. In den letzteren beiden Fällen hat man dann auch schnell 100+ Minis zu bemalen.
      alea iacienda est.
      Aber ich warte doch noch auf das "go" vom athel um zum malen zu beginnen :D
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      Original von Lynx
      Den Vergleich mit Warmachine/Hordes ist mir bei den Leadership-Punkten auch aufgekommen, allerdings kenne ich letzteres nicht wirklich, um da ein fundierteres Urteil abzugeben.

      Was mich ein bisschen beunruhigt bei den LP hier ist, dass mir das ganze ein bisschen unbalanciert vorkommt - in der Offensive kann ich mir mit einem LP einen Würfel zukaufen (der, je nach Gegner, sowas wie 1/3 Treffer ist), in der Defensive kann ich einen Hit abwehren (also sicher einen Treffer negieren). Da der Kampf darauf hinausläuft, wer wem schneller die Hitpoints wegklopft, sehe ich nicht viel Sinn darin, die offensive Variante zu nehmen, und wenn beide Seiten ihre ganzen LP zum verhindern von Hits verwenden kann das ganze ziemlich statisch und zach werden. Es gibt eh eine Optionalregel, dass man pro Runde und Einheit nur 1 oder 2 der LP der Einheit zum Hits-abwehren verwenden kann, das ist wahrscheinlich sinnvoll.


      @Nikfu: Also für ein Anspielen mit deinen existierenden Anglo-Danish wäre ich auf jeden Fall zu haben.

      @Franz ad Armeegrößen: man kann das wirklich beliebig groß oder klein machen - jede Einheit ist ein Base, wobei man, abgesehen davon, dass alle Basebreiten gleich sein sollten, jede beliebige Basierung verwenden kann. Mit einem DBx/WRG/FoG-Base pro Einheit kommt man sehr billig weg (ich glaub, das könnt dann sogar ich in 1-2 Wochen bemalen), man kann aber auch 4 FoG-Bases als Einheitsgröße verwenden, oder ein Impetus-Base. In den letzteren beiden Fällen hat man dann auch schnell 100+ Minis zu bemalen.


      aber klausius ehrlich. so ein spiel mit 15mm zu machen ist nicht wirklich attraktiv. ein game, wo man dann im durchschnitt pro seite 8 oder 10 15mm-bases über einen tisch schiebt? das hat keinen flair für mich.

      gerade bei dark age - wo die "armeen" wirklich überschaubar waren, kann man schon mit 28mm arbeiten.

      ich lass mir ja wirklich einreden, wenn man für maßenarmeen - wie niko - die argumentation hat, dass es mit 15 und kleiner besser am tisch aussieht. d accor. aber bei so kleinen truppen wie eine dark age-armee, wo man - mit ganz wenigen ausnahmen - armeen von 1.500 - 2.000 mann hatte, da sieht 15mm wirklich verloren am tisch aus.

      wieviele bases habt ihr bei fog am tisch? das 4-5fache. das sieht schon wirklich sehr gut aus. aber 8?
      Ah, lynx hat meine 15mm anglo danish gemeint. Bin ein chaot.
      Na zum antesten wäre es nicht schlecht, oder?

      Optisch, mein gott, warum nicht? Braucht man wenigstens weniger platz.
      15mm: TYW Schweden, Griechen, Karthago, Numider, Römer, Celten/Briten/Germanen, Anglo danish, Naps Österreicher, FOW Bersaglieri, DAK, Russen, Franzen, Polen....

      28mm: 7yw Preu+Ö, Napo Franzen+Briten+Preussen+Bayern, Zulus, Koloniale Briten, ACW Union, 13. Jhdt Engländer/Schotten, WW1 Fra, WW2 Dt+Rus+Ita+Fra, div.

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