Wie viel Realität darf es sein?

      Wie viel Realität darf es sein?

      Irgendwie braucht es scheinbar auch so einen Thread, also machen wir einen auf....zum Herumsudern, ernsthaft diskutieren usw.

      ich fange einfach mit meiner Meinung an. Ausbildungstechnisch bin ich Historiker, der aber im Studium leider nicht Militärgeschichte am Plan hatte. Manches hat mich auch privat interessiert aber da oft eher die größeren Zusammenhänge und nicht unbedingt eine ABhandlung über das Zündnadelgewehr, so interessant es auch sein mag. Habe mich viel mit meinen Großeltern über den WWII unterhalten, so sie halt darüber reden wollten und die waren beide eingezogen (Opa bei den Grennies in Polen/Russland, Oma Luftwaffe in Frankreich). Der Alltag bestand sicher nicht aus ständigen Fliegerangriffen oder Tigern, die überall herumlungerten. Der Alltag bestand auch nicht aus LKWs, die immer da waren...der Alltag bestand oft aus Fußmärschen, ein paar halbverhungerten Pferden die eine kleine Kanone zogen und so weiter.

      Ich versuche absichtlich die Historie teilweise vom Spiel zu trennen. Teilweise....bevor jetzt wer glaubt ich halte BG für den Hobbit. Für mich ist es ein SPiel das im WWII angesiedelt ist, nicht mehr und nicht weniger. Ich versuche meine Sachen halbwegs korrekt anzupinseln, bewundere Leute die sich um konkrete Nummerierung ihrer Panzer IV sorgen während ein Teil von mir das schon kaum mehr versteht. Aber gut...leben und leben lassen weil das tut ja keinem weh.

      Aber wo zieht man die Grenze? Die Regeln von BG sind ja nicht schlecht, im Grunde ja gut...lassen aber oft viel Spielraum für Interpretationen...
      Mich hat BG als Regelset angesprochen, WEIL es anscheinend mit viel Realität ausgestattet zu spielen ist.
      WEIL nicht nur Tiger-Kompanien Kette an Kette übers Spielfeld geschoben werden, sondern weil die Befehlsketten dargestellt werden müssen.
      WEIL Transport, Versorgung und Nachrichtentechnik genauso wichtig sind wie das Feuergefecht.

      Es sollte nicht heißen "wie viel Realität darf es sein?", sondern "wie viel persönliches Hineininterpretieren darf es sein?"

      Versteht mich nicht falsch, auch DAS ist oft sehr gut.
      Aber dann sollten wir denselben Level an Information ansetzen dürfen, nicht nur Hollywood und Hörensagen.
      Und da haben wir schon die Äpfel und Birnen Walter.
      Danke erstmal an Tom für diesen Thread, und es ist sicher Tatsache, dass wir unter den BG Spielern einen enormen Bogen spannen können von Historikern die grad noch nicht inskrepiert oder schon promoviert sind, bis hin zu den Freunden von Fury.
      Das dann beim diskutieren über gewisse Regeln Diskrepanzen entstehen ist wohl schon vorprogrammiert.

      Aber, und dass ist das wichtigste für mich, wenn beide Kontrahenten mit Äpfeln spielen ist’s doch gut.

      Also lernt und Interessiert Euch für die Geschichte (für mich sowieso das faszinierende an unserem Hobby), geht raus und spielt.
      Ich spiele hauptsächlich historische Tabletops

      Hier geht’s zu meinem Blog: Moiti’s Hobbyblog&Talk[/url]
      Realität ist das falsche Wort.
      historische Genauigkeit.
      und das hängt wohl von den Leuten ab mit denen man historische tt spielt..
      bzw den turnierorganisatoren und deren Vorgaben.
      Realität will man wohl eher nicht...

      sia
      Hoffnungsloser Fluffgamer, Jack of all Trades- Master of None
      Erfinder der ÖMS und des Charity.
      Auch von meiner Seite danke für den Thread
      Ich finde es absolut geil wenn jemand seine BG so "korrekt" wie möglich bemalt inklusive Nummerierung der Panzer. (Selber hab ich mir die Arbeit noch nicht angetan, kommt vl noch)
      Was dann spieltechnisch rauskommt ist dann was anderes. Aber es ist ja an dem Hobby ja gerade das schöne unterschiedliche Standpunkte kennenzulernen. Im Zweifelsfall etwas Hausverstand walten lassen und alles wird gut.
      Frieden schaffen durch Steilfeuerwaffen!!!!
      wenn noch einmal einer Hausverstand schreibt kotz ich .....

      Haus·ver·standˈha͜usfɛɐ̯ʃtant,Haúsverstand/Substantiv, maskulin [der][*]1. auf alltägliche Dinge des Lebens gerichteter [und nur diese erfassender] praktischer Verstand

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      ​Aber wo zieht man die Grenze? Die Regeln von BG sind ja nicht schlecht, im Grunde ja gut...lassen aber oft viel Spielraum für Interpretationen...


      Mir gefallen die Regeln von BG. Nicht absolut, aber wirklich gut. Und vermutlich hauptsächlich aufgrund der von Sia korrekt benannten historischen Genauigkeit. Der Maßstab ist schon mal fein, man stellt das Gelände 1:1 auf, das sieht optisch einfach um Welten besser aus als die oft kritisierten Infanteriekacheln oder dicht "Seite an Seite" gedrängten Fahrzeuge.
      Die zwei Feuerarten haben, meiner Meinung nach, viel von historischer Genauigkeit. Das mit der Moral bzw. den Markern finde ich gut (wobei mir persönlich mehr Differenzierung zwischen den Gründen weshalb man bzw. wieviele Marker man zieht sehr gut gefallen würde). Die ganzen Optionen die man dazukaufen kann um sich das Leben in Sachen der Durchführbarkeit der Befehle etc. zu erleichtern mit den Wire Teams etc. finde ich sehr gelungen. Dass man Gegner spotten muss (mir persönlich würde es sogar mehr gefallen wenn es noch schwerer wäre bzw. manchmal auch gar nicht möglich) hat auch was, usw.

      Bei den logistischen Aspekten schießen sie ein wenig über das Ziel hinaus, finde es zwar echt Klasse dass ein WWII-Tabletop sich mal mit diesen Punkten beschäftigt, doch meines Wissens nach war ein "Aufmunitionieren" von Kampffahrzeugen im Gefecht eher die Ausnahme, nicht die Regel. Auch dass die Munitionsregeln nur bei auf Fahrzeugen montierten Geschützen greifen und nicht bei anderen Unterstützungswaffen finde ich unausgeglichen und nicht wirklich gerecht getroffen.

      So gesehen sind es schon sehr stark die "historisch angelehnten" Regeln die mir an BG gefallen.

      Ob jemand die Bemalung historisch optimiert oder nicht, ist für mich eher nebensächlich aber ich bin da vielleicht nicht sensibel genug da in meiner Umgebung (bzw. die Personen mit denen ich je gespielt habe) es von Haus aus recht genau genommen wird.
      Eusebio schrieb:
      "Das Bier subventioniert die niedrigen Getränkepreise"
      @ da moti oida....
      klingt alles sehr gut was der Herr slowik da beschrieben hat. ich fand die Fow Batreps immer ein wenig seltsam.
      ist hier sichtlich anders.

      war nie ein Freund von zuviel Historie ..ist ein Spiel. wenn ich mehr wissen will...lesen.

      Sia
      Hoffnungsloser Fluffgamer, Jack of all Trades- Master of None
      Erfinder der ÖMS und des Charity.
      So oder so hängt es dann an den Spieleren sich in eine Richtung zu lehnen. Wär halt gut wenn sich beide in die selbe Richtung lehnen

      Das sollte man sich halt vor einem Spiel ausmachen, damit es nachher - oder schon währenddessen - nicht zu Verstimmungen kommt.
      War aber bisher noch nie ein Problem gewesen, und wird es sicher auch in Zukunft nicht werden.
      Soweit kenne ich unsere Pappenheimer schon. ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „El Cid“ ()

      Auch wenn ich jetzt hier komplett aus der reihe Kippe mit meiner Aussage hier, aber ich bin der Meinung, dass Regelsysteme, egal ob Fantasy, Historisch, SiFi, Fluff, Hardcore, Simulatorisch, oder was auch immer das sein sollten, was sie sind - Regelsysteme. Das heißt, es haben die Regeln ausdeffiniert zu sein und als Designer habe ich Antworten auf Regelfragen geben zu können. Bei Sätze wie "darüber hab ich mir auch nie Gedanken gemacht, macht es irgendwie" bekomme Ich das Kotzen :grumble: :D Missversteht mich nicht, ich habe BG sehr gern (und auch viele andere nicht ganz klar deffinierte Systeme) und finde die Anlehnung an das Simulatorische wirklich gut gelungen. Aber anscheinend passiert es gerade im historischen Bereich immer wieder, dass es Regellücken etc. gibt, welche auch der Desginer nicht füllen will, da man es sich eh selber ausmachen kann. Klar, kann man es sich ausmachen, zumindest sollte man es sich ausmachen können. Und wenn nicht, was dann? Korrektomundo - Diskussionen, die nie zu einem Ende führen, da es ja keines gibt, da auch der Designer nicht sagen kann/will, was korrekt ist. Früher war bei mir meistens immer alles klar im TT. Seit ich im historischeren Bereich unterwegs bin, fällt mir dies aber doch immer wieder auf wenn es um Regelsysteme geht. Somit bin ich für klar ausdeffinierte Regeln. Wenn es dann einem nicht passt, kann man immer noch Sachen hausregeln. Aber zumindest gibt es dann einen offiziellen einheitlichen Stand, an den sich jeder mal anlehnen kann, ob es ihm im Detail nun gefällt, oder nicht spielt dann mal weniger Rolle....und Aus! :D

      Zugegeben, wäre alles immer klar, wäre es doch langweiling hier im Forum ;)