Angepinnt THE DAY - in wargaming history

      Naja.. bei Ulundi in den Zulu-Kriegen hat eine Attacke von Lanciers auch den Ausgang entschieden..
      Man darf auch nicht vergessen, daß die Truppe von Hicks eine schlecht ausgebildete, moralisch schwache Truppe aus sudanesisch-ägyptischen Soldaten war. Aber ja, es lassen sich sicher ganz gut Scharmützel und dgl. spielen.
      Der neue Blutgott!!
      3.9.:
      the daily feature:
      1796: Würzburg

      Die Schlacht um Würzburg war Teil des Ersten Koalitionskrieges (1792 - 1797) und dauerte vom 1. bis zum 3. September 1796. Nach seiner Niederlage in der Schlacht bei Amberg (24. August) erlitt der General der französischen Revolutionstruppen Jean-Baptiste Jourdan auf dem Rückzug im Maintal in Richtung Rhein hier eine zweite Niederlage gegen kaiserlich-österreichische Verbände (Nieder-Rhein-Armee) unter Führung von Erzherzog Karl von Österreich.

      Am 1. September konnten die Franzosen aus dem rechtsmainischen Teil Würzburgs, den sie seit dem 24. Juli 1796 besetzt hielten, von einer österreichischen Vorhut vertrieben werden. Etwa 20 leichte Reiter gelangten am frühen Nachmittag nach Überrumpelung der Torwachen durch das Äußere und mit Hilfe von Stadtbewohnern auch durch das Innere Sandertor in die befestigte Stadt, wobei etwa 20 französische Soldaten fielen. In Unkenntnis der wahren Angreiferzahl zogen sich die Franzosen überstürzt auf die Festung Marienberg am linken Mainufer zurück. Noch am selben Tag besetzten zwei österreichische Bataillone die Stadt und im Folgenden entwickelte sich ein Artilleriegefecht über die Stadt und den Fluss hinweg zwischen Franzosen auf der Festung und Österreichern auf dem Galgenberg.

      Am 2. September morgens setzte sich die Division Bernadotte und Championnet von Jourdans Armee von Schweinfurt nach Würzburg in Bewegung. Die französische Avantgarde erschien mittags auf dem Steinberg, hinter ihr folgte die schwere Kavalleriedivision unter Bonnaud. Die Österreicher mussten ihre Vorposten aus den dortigen Weingärten zurückziehen, die Franzosen besetzten die Aumühle samt dem vorliegenden Tal. In der Stadt schlug die österreichische Besatzung unter FML Hotze Ausfälle aus der Zitadelle zurück und verwehrte den Franzosen durch die Besetzung der Wälle den Einmarsch. Mehrere Versuche der Franzosen über die Mainbrücke in die Stadt vorzudringen, um die Stadttore den zu Beginn der Kampfhandlungen noch zahlenmäßig überlegenen französischen Truppen zu öffnen, wurden abgewehrt. Die am anderen Flussufer stehende österreichische Division unter Feldmarschallleutnant Anton Sztáray wurde bereits von den französischen Divisionen Bernadotte und Championnet hart bedrängt.

      Die Entscheidungsschlacht fand am späten Nachmittag des 3. September statt, nachdem Erzherzog Karl mit zusätzlichen Truppen am Schlachtfeld eingetroffen war. Seine Avantgarde (9 Bataillone, 20 Eskadronen) unter FML Kray hatte den Übergang auf das rechte Ufer des Main bei Oberschwarzach um 9.30 Uhr bewerkstelligt, ab Mittag war er im Vorgehen gegen Prosselsheim, um der langgedehnten französischen Front in die Flanke zu kommen. Der Erzherzog ließ seine Truppen eine Linksschwenkung durchführen, in welcher die Division unter FML Friedrich von Hotze den Drehpunkt bildete und den Gegner mit Scheinbewegungen festhalten sollte. Die österreichische Kavallerie überschritt dabei eine erkundete Furt über den Main, halb schwimmend, gewannen die Reiter das rechte Ufer und schwenkten rasch um Schwarzenau herum und ritten durch Dettelbach und Biebergau zur Stütze der Division Sztáray auf Erfeldorf vor. Vergeblich versuchte Jourdan den Aufmarsch der feindlichen 24 Eskadronen durch vorgezogenes Geschützfeuer zu hindern. Am rechten Flügel der Österreicher führte dann Feldzeugmeister von Wartensleben um 3 Uhr nachmittags mit 24 Schwadronen den Angriff durch, der den Tag entschied. Das von Oberst Orsini-Rosenberg geführte Kürassier-Regiment „von Mack“ und die Nassau -Kürassiere unter FML Karl von Lorraine-Lambesc zeichneten sich dabei besonders aus.

      In der Schlacht standen jetzt 45.000 Österreicher (davon 12.000 Reiter) etwa 30.000 Franzosen gegenüber. Die verstärkten Truppen Sztárays konnten den Gegner jetzt ins Kürnacher Tal zurückdrängen. Fürst Johann von
      Liechtenstein
      , dessen Truppen gegen Championnet Front machten, nahm das Gelände am Seligenstadter Hof, wurde dann aber selbst bei Unterpleichfeld durch einen Teil der schweren Kavalleriedivision unter Bonnaud mit Übermacht angegriffen. Als das Gefecht auf der ganzen Linie allgemein wurde, gingen auch die Truppen unter Hotze wieder vor, indem sie die Aumühle stürmten und auch in Würzburg eindrangen. Die österreichische Division Kray hatte derweil die allzu weit verteilte französische Division Grenier angegriffen, welche die Verbindung mit Schweinfurt deckte. Krays Truppen vertrieben die Franzosen aus Diepach und Heiligental, eine Kolonne drang gegen
      Bergheim und Opferbaum erfolgreich in Greniers Flanke, die andere Kolonne ging gegen Oberpleichfeld vor.

      Die französische Garnison auf der Zitadelle von Würzburg unter Divisionsgeneral Spolemont musste mit 800 Mann kapitulieren und ging in Kriegsgefangenschaft.

      Insgesamt forderten die Kämpfe um Würzburg auf französischer Seite 2000 Gefallene und Verwundete, auf österreichischer Seite 1500 Mann. Etwa 1000 Franzosen gerieten in Gefangenschaft.

      Am 4. September gingen die Österreicher bei Zell über den Main und rückten am 8. in Frankfurt ein. Infolge der französischen Niederlage war General Jourdan gezwungen auf die Lahn zurückzugehen. Am 19. September 1796 kam es bei den dortigen Rückzugskämpfen zu einer zweiten Schlacht bei Altenkirchen. Nach dem Rückzug bis Düsseldorf legte der Befehlshaber Obergeneral Jean-Baptiste Jourdan sein Kommando nieder.

      Zum Schutze ihres Abzuges brannten die Franzosen die im Pleichachtal gelegenen Dörfer Unterpleichfeld, Burggrumbach und Mühlhausen nieder, eine Vorgehensweise, die die Sambre- und Mass-Armee auf ihrem verlustreichen Rückzug zum Rhein noch häufig wiederholte.

      Im Zuge der Schlacht um Würzburg wurde am 3. September 1796 der französische Beobachtungsballon Intrépide durch österreichische Truppen erbeutet. Er ist heute im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum ausgestellt und stellt
      somit das älteste noch erhaltene militärische Luftfahrzeug dar.


      was war sonst noch los:
      401 v.Chr: Kunaxa
      36 v.Chr.: Naulochoi
      863: Lalakaon (oder Poson, oder Porson)
      1260: ʿAin Dschālūt (oder Ain Jalut)
      1367: Dinklar
      1632: Schlacht an der Alten Veste (bei Nürnberg)
      1643: Cartagena
      1650: Dunbar
      1651: Worcester
      1777: Cooch’s Bridge
      1798: St. George’s Caye
      1870: Beginn der Belagerung von Metz
      1914: Grand Couronné

      CU tomorrow ......

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „El Cid“ ()

      4.9.:
      the daily feature:
      1260: Montaperti

      Montaperti, heute eine Teil von Castelnuovo Berardenga, liegt wenige Kilometer südöstlich von Siena.

      Die Städte Florenz und Siena standen seit dem Beginn des zweiten Jahrtausends in Rivalität, zunächst auf wirtschaftlicher Basis, später auf politischer. Der wirtschaftliche Konflikt drehte sich um die Via Francigena, der politische um die Zugehörigkeit der damals vorherrschenden politischen Lager, Ghibellinen und Guelfen. Dabei unterstützten die Seneser, mit dem Alliierten Manfred von Sizilien, einem der Söhne Friedrichs II. Giordano d’Agliano, ab 1251 die Florentiner Ghibellinen im innerstädtischen Machtkampf um Florenz. Nach dem Krieg 1255 zwischen Florenz und Siena wurde Siena in den Friedensverträgen vom 31. Juli jegliche Unterstützung der Ghibellinen aus Florenz, Montalcino und Montepulciano verboten. Hauptsächlicher Auslöser der erneuten Kriegshandlungen zwischen den beiden Städten war die Aufnahme ghibellinischer Flüchtlinge aus Florenz nach einer versuchten Machtübernahme
      1258. Florenz ermutigte seinerseits Rebellionen in Grosseto, Montiano und Montemassi (heute Ortsteil von Roccastrada). Die ersten Kriegshandlungen begannen im selben Jahr in der Maremma, wo es den Florentinern gelang, Revolten gegen die senesischen Herrscher in Grosseto, Monteano und Montemassi anzustiften und die Orte zu übernehmen. Grosseto kehrte am 5. Februar 1260, enttäuscht von den Florentiner Versprechungen, freiwillig zurück, Monteano und Montemassi wurden ab März von den Soldaten des Stadtdrittels Terzo di Città unter Führung von Francesco Troghisio und mit Unterstützung der Soldaten aus Grosseto und einiger deutscher Söldner belagert. Unter diesem Druck schickte Florenz am 19. April Verstärkungstruppen los, die zwei Tage später in Colle di Val d‘Elsa ankamen und dort zwei Tage verblieben. Danach wurde nach kurzer Belagerung Casole d‘Elsa eingenommen. Hier befanden sie sich nun westlich von Siena, und statt, wie von Siena erwartet, weiter nach Süden Richtung Montemassi zu ziehen, entschieden sich die Heerführer, direkt nach Siena zu marschieren, wo sie am 17. Mai ankamen und in der Nähe des nördlichen Stadttores Porta Camollia ihr Lager aufschlugen und eine Belagerung der Stadt versuchten. Hier wurden sie am nächsten Tag von deutschen Söldnern und senesischen Truppen angegriffen. Am 20. Mai wurde das Vorhaben aufgegeben und die florentinischen Truppen traten den Rückzug an, wobei der Großteil nach Florenz zurückkehrte, ein kleiner Teil hingegen nun doch gen Süden zog und dort Montelaterone (Ortsteil von Arcidosso) einnahm. Um die durch die bei den Kämpfen an der Porta Camollia entstandenen Verluste, hauptsächlich bei den deutschen Söldnern, zu kompensieren und um Montelaterone zurückzuerobern, wurden beim Verbündeten Manfred von Sizilien weitere deutsche Söldner nachgefordert.

      Für Siena standen ca. 18.000 Personen der Infanterie und ca. 1800 der Kavallerie zur Verfügung. Diese Gesamtstärke von ca. 19.800 Soldaten setzte sich wie folgt zusammen: Siena (ca. 400 Kavalleristen und ca. 7600 Infanteristen), Grafschaft Siena (ca. 3000 Infanteristen), Pisa (ca. 300 Kavalleristen und ca. 2700 Infanteristen), Deutsche Söldner (ca. 800 Kavalleristen und ca. 2000 Infanteristen, die auf Initiative von Farinata degli Uberti zur Unterstützung aufgenommen wurden), Cortona (ca. 1300 Infanteristen), Herrschaftsbereich der Aldobrandeschi (ca. 100 Kavalleristen und ca. 1000 Infanteristen), geflüchtete Ghibellinen (ca. 200 Kavalleristen). Zudem wurde Siena von Manfred von Sizilien unterstützt.

      Florenz standen ca. 33.000 Soldaten zur Verfügung, davon ca. 3000 der Kavallerie. Diese setzten sich aus den Truppen von Arezzo (ca. 2000 Soldaten), Campiglia (ca. 600), Florenz (ca. 5000), Lombardei (ca. 4600), Lucca (ca. 1800), Orvieto (ca. 2000), Pistoia (ca. 1600), Prato (ca. 1500), Pitigliano (ca. 1000), San Gimignano (ca. 1500), Colle di Val d‘Elsa und dem Elsatal (ca. 5000), San Miniato (ca. 1400) und Volterra (ca. 2000 Soldaten) zusammen.

      Auf Seiten von Florenz standen inzwischen Truppen aus Prato, Lucca, Orvieto, Perugia, San Gimignano, San Miniato, Volterra, Colle di Val d’Elsa und Bologna. Diese Armee hatte das Ziel, Montepulciano und Montalcino den Gegnern wieder zu entreißen. Bis zum Abend des 2. September lagerten die Truppen bei Asciano. Entgegen dem Rat des Tegghiaio Aldobrandi führten die Florentiner die Armee erneut vor die Tore von Siena. Dort lagerten
      sie seit der Nacht vom 2. auf den 3. September 1260 ca. ein Kilometer östlich von der Arbia entfernt und südlich von Montaperti zwischen den Flüssen Malena und Biena an der Via Scialenga (heute Teil der Europastraße 78 Grosseto-Fano SS 73 im Abschnitt Siena-Bettole), die nach Asciano führt. Sie schickten am 2. September der Regierung von Siena, dem Consiglio dei Ventiquattro (Rat der Vierundzwanzig), ein Ultimatum, in dem sie die Aufgabe der Stadt und die Öffnung der Stadttore verlangten. Der Rat der Vierundzwanzig beriet die Forderung am selben Tag in der Kirche Chiesa di San Cristoforo an der Piazza Tolomei in Siena. Die Beratungen erhielten eine entscheidende Wendung gegen eine Aufgabe der Stadt, als Salimbene de’ Salimbeni aus dem nahegelegenen Palazzo Salimbeni sich im Rat erhob, um der Stadt 18.000 Fiorini zur sofortigen Bezahlung der deutschen Söldner anzubieten. Nach Annahme des Angebots des Salimbeni wurde das Ultimatum des Gegners abgelehnt.

      Auf Seiten der Guelfen zählte man 30.000 Mann, auf der der Ghibellinen 20.000. Davon stellte Siena 8000, Pisa 3000, dazu kamen 2000 Mann von König Manfred. Hinzu kamen die Guelfen aus Florenz und Truppen aus Asciano, Terni, Santa Fiora sowie aus dem Raum des gerade zur Stadt erklärten Poggibonsi.

      Am 3. September rückte die Seneser Armee unter Führung von Provenzano Salvani durch die heutige Porta Pispini (damals noch das wenige Jahre zuvor durch den neuen Stadtmauerring entstandene und Porta San Viene genannte Stadttor) aus und zog nach Poggio delle Ròpole (heute Taverne d’Arbia, Ortsteil von Siena), ganz in die Nähe des gegnerischen Heeres, das auf dem Poggio delle Cortine lagerte. Dabei versuchten die zahlenmäßig unterlegenen
      Senesen eine größere Stärke der Armee vorzutäuschen.

      Am Morgen des 4. September begannen die Vorbereitungen für die Schlacht, die Senesen teilten ihr Heer in vier Abteilungen auf. Die erste Abteilung sollte die Guelfen im Rücken angreifen, während die zweite und dritte einen Frontalangriff vorbereiteten. Dies war insofern von hohem Risiko, als das Gelände geneigt war und sie gegen die Sonne kämpfen mussten. Die vierte Abteilung sollte den Kriegswagen (Carroccio) bewachen.

      Die guelfische Partei lag gerade im Streit, als auf die vereinbarte Anrufung des Heiligen Georg hin die erste Abteilung mit dem Angriff begann. Der Graf von Arras attackierte die Florentiner, er selbst tötete den Florentiner Kommandanten Iacopino Rangoni da Modena. Die Senesen nutzten den Vorteil und konnten die Florentiner bis zum Abend in die Flucht schlagen. Folgt man den Quellen, so kamen 10.000 Mann ums Leben, 15.000 Guelfen fielen in Gefangenschaft. Allein 2500 Florentiner waren tot, 1500 in Gefangenschaft, wohingegen Siena nur 600 Mann verlor, dazu kamen 400 Verletzte.

      In Siena wurde die Schlacht vom Palazzo Chigi-Saracini in der Via di Città (damals Palazzo Marescotti, im 12. Jahrhundert entstanden) beobachtet. Auf dem Turm des Palazzo, damals einer der höchsten Punkte der Stadt, soll den Dokumenten nach ein gewisser Cerreto Ceccolini gestanden und der Bevölkerung – gewissermaßen in einer wirklichen, nicht gespielten Mauerschau – den Schlachtverlauf erzählt haben.


      was war sonst noch los:
      917: San Esteban de Gormaz
      929: Lenzen
      1526: Linlithgow Bridge
      1564: Ronneby
      1669: Ende der Belagerung von Candia
      1796: Rovereto
      1800: Ende der Blockade von Malta
      1812: Beginn der Belagerung von Fort Harrison
      1967: Operation Swift, Quế Sơn Valley

      CU tomorrow .....

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „El Cid“ ()

      5.9.:
      the daily feature:
      1634: Nördlingen

      Die zweitägige Schlacht bei Nördlingen war eine der Hauptschlachten des Dreißigjährigen Krieges, die am 26. Augustjul./ 5. September 1634greg. begann und zwischen zwei schwedischen Heeren unter Führung der Feldherren Bernhard von Sachsen-Weimar und Gustaf Horn und drei verbündeten Heeren unter Führung des Oberbefehlshabers des kaiserlichen Heeres Erzherzog Ferdinand, König von Ungarn, des Kardinalinfanten Ferdinand von Spanien als Befehlshaber eines spanischen Heeres und des Kurfürsten von Bayern Maximilian als Befehlshaber des bayerischen Heeres der Katholischen Liga ausgetragen wurde. Nachdem in der Schlacht bei Lützen im November 1632 der schwedische König Gustav Adolf ums Leben gekommen war, wurde der Einbruch der schwedischen Machtstellung im Dreißigjährigen Krieg durch die totale Niederlage der Schweden in der Schlacht bei Nördlingen besiegelt. Der
      Ausgang der Schlacht hatte weitreichende territoriale und strategische Folgen, führte zu neuen Bündnissen, zum Prager Frieden und zum aktiven Eintritt von Frankreich in den Krieg an der Seite der geschwächten Schweden.

      Der Aufbruch der schwedischen Armee erfolgte morgens am 5. September. Zum Anmarsch wurde eine Route über das 8 km südlich von Bopfingen gelegene Dehlingen gewählt, um sich von dort in nordöstlicher Richtung entlang der Straße nach Ulm und abgeschirmt durch einen Höhenzug, dem Lager der feindlichen Truppen auf dem erhöhten Schönefeld – ca. 7 km südlich von Nördlingen – zu nähern. Die Vorhut und das Hauptheer unter Herzog Bernhard folgten einer Route ohne Steigungen und trafen am Nachmittag zwischen Ederheim und Holheim auf Vorposten der kaiserlich-spanischen Armee. Das überraschende Auftauchen der schwedischen Truppen wurde deren Befehlshabern auf dem Schönefeld – ca. 4 km östlich von Ederheim – gemeldet. Unterstützt von eiligst eingeleiteten Angriffen der Kavallerie gelang es kaiserlich-spanischen Truppen gerade noch, die zwei westlich des Heerlagers gelegenen, markanten Erhebungen in der Ebene zwischen den Flüsschen Eger und Rezenbach mit jeweils ca. 500 Mann Infanterie zu besetzen, bevor die schwedischen Truppen dort Fuß fassen konnten. Damit waren die feindlichen Heere durch diese beiden nah benachbarten Erhebungen – der nicht bewaldete, felsige Albuch-Hügel und der bewaldete Heselberg – getrennt, und damit erhielten diese beiden Erhebungen eine strategisch wichtige Bedeutung.

      Anschließend entwickelten sich von leichter Artillerie und Musketieren unterstützte Kavalleriekämpfe, an denen auf beiden Seiten bis zu 6.000 Reiter beteiligt waren. Bis abends um 18 Uhr gelang es den schwedischen Truppen, in der nordwestlich von Albuch und Heselwald liegenden Ebene Fuß zu fassen und dort die erhöhten Positionen Lachberg, Himmelreich und Ländle durch nachrückende Fußtruppen zu sichern. Durch die unter dem alleinigen Kommando von Herzog Bernhard schnell und unvermutet erreichten Erfolge war eine Situation entstanden, die nicht zu der zwischen Horn und Herzog Bernhard abgesprochenen, defensiven Strategie passte. Feldmarschall Horn war mit seinen Truppen zu dieser Zeit noch gar nicht auf dem Schlachtfeld eingetroffen und Herzog Bernhard hatte eine Angriffsstrategie betrieben, die er zum Ende des Tages noch ausweitete. Noch vor Sonnenuntergang begannen mit Unterstützung von leichter Artillerie schwedische Angriffe mit ca. 4.000 Fußsoldaten auf den bewaldeten Heselberg, der zu dieser Zeit ebenso wie der benachbarte Albuch-Hügel nur von schwachen spanischen Kräften besetzt war. Nach Beginn der schwedischen Angriffe wurden die schwachen Kräfte mehrmals verstärkt und später auch von spanischen Soldaten unter dem Kommando des Generals der Artillerie Don Giovanni Maria Serbelloni auf dem benachbarten Albuch unterstützt. Die Gegenwehr war so stark, dass die Truppen von Herzog Bernhard den Heselberg erst um Mitternacht vollständig besetzen konnte.

      Um Mitternacht trafen die von Horn geführten Truppen mit der Nachhut und der schweren Artillerie auf dem Schlachtfeld ein. Der Anmarsch auf einer östlichen Route über den Arnsberg beim Ohrengipfel hatte sich verzögert, weil beim Abstieg in das Tal des Rezenbaches zwischen Ederheim und Hürnheim die Ordnung verloren gegangen war. Reiterei, Fußsoldaten und Artillerie waren in völlige Unordnung geraten und hatten sich gegenseitig behindert. Nach Erreichen des Schlachtfeldes konnten die Verbände wegen der Dunkelheit nicht mehr in die bereits abgeflauten Kämpfe um den Heselberg eingreifen und auch der benachbarte Albuch-Hügel konnte nicht mehr angegriffen werden.

      Angesichts der eingetretenen Lage war die Defensivstrategie nicht mehr aktuell und beide Kommandeure fassten für den nächsten Tag die Erstürmung des Albuch-Hügels ins Auge. Davon konnte sie auch das Verhör des gefangengenommenen spanischen Offiziers Escobar nicht abbringen. Das Verhör ergab, dass man die Stärke des spanischen Heeres mit 14.000 Fußsoldaten und 3.500 Reitern hätte einschätzen müssen. Diese Angaben waren richtig, stießen aber bei Herzog Bernhard auf Unglauben. Er schätze die spanischen Truppen auf 5.000 Fußsoldaten und 2.000 Mann Reiterei und unterschätzte damit die Stärke der spanischen Truppen um 10.000 Mann drastisch.

      Die neuesten Untersuchungen zu den Gesamtzahlen der an der Schlacht beteiligten Truppen ergeben für die schwedische Seite: 16.020 Mann Infanterie und 9.260 Mann Kavallerie, gesamt ca. 25.300 Mann. Für die katholische
      kaiserlich-bayerisch-spanische Seite: ca. 29.500 Mann Infanterie und ca. 19.450 Mann Kavallerie, gesamt ca. 50.000 Mann. Selbst wenn man Unsicherheiten in den Zahlen der katholischen Truppen berücksichtigt, ergibt sich noch ein Wert von ca. 42.000 Mann. Daraus ergibt sich eine Überzahl der katholischen Truppen von ca. 11.000 Mann oder ein Zahlenverhältnis von 1 schwedischen Soldaten auf 1,7 Soldaten der katholischen Seite.

      Nach dem Abbruch der schwedischen Angriffe nutzten spanische Truppen die restliche Nacht, um den felsigen Albuch-Hügel mit drei halbmondförmigen, durch Erdwälle geschützten Schanzen so zu befestigen, dass es die Kommandeure für möglich hielten, den Hügel gegen die erwarteten schwedischen Angriffe zu halten. Nach dem Verlust des Heselbergs waren die Spanier so niedergeschlagen, dass die Feldherren Erzherzog Ferdinand und Ferdinand von Spanien für die Habsburger und Karl IV. (Lothringen) für Bayern beschlossen, die Schanzen noch mit Geschützen zu bestücken, die Besatzungen mit bereitgestellter Kavallerie zu verstärken, hinter dem Albuch-Hügel einige spanische Reserveeinheiten in Stellung zu bringen und alle Truppen auf dem Albuch mit insgesamt 5.400 Mann Fußvolk und 2.700 Reitern dem Kommando von Matthias Gallas zu unterstellen. Auf schwedischer Seite unterschätzten beide Feldherren nicht nur die Anzahl der feindlichen Truppen, sondern auch das Ausmaß und die Wirksamkeit der von den Spaniern nachts auf dem Albuch gebauten Verteidigungsanlagen.

      Ab 5 Uhr morgens wurden die abgebrochenen Kämpfe fortgesetzt. Ziel des schwedischen Hauptangriffs war die Eroberung des strategisch wichtigen Albuch-Hügels. Die dort gebauten drei Schanzen waren besetzt mit 3.900 Mann Infanterie aus allen drei Heeren der katholischen Seite, verstärkt von 2.700 Reitern und 14 Geschützen. Als Reserve waren nördlich hinter dem Albuch 1.500 Mann Infanterie eines spanischen Tercios unter Befehl von Don Martin de Idiaques y Camarena positioniert. Insgesamt standen 8.100 Mann zur Verfügung, ca. 1/5 der Gesamtarmee. Außerdem standen im Heerlager auf dem Schönefeld noch 6.000 Mann Reservetruppen zur Verfügung.

      Ende Teil 1

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „El Cid“ ()

      Teil 2

      Die für den Angriff vorgesehenen schwedischen Truppen auf dem rechten Flügel unter Befehl von Feldmarschall Horn standen südlich vor dem Albuch-Hügel, im Westen beginnend beim Heselberg mit 5.020 Mann Infanterie, dann östlich fortgesetzt mit 4.850 Reitern. Insgesamt standen mit 9.700 Mann ca. 1/3 der Gesamtarmee zur Verfügung und damit eine ähnlich große Zahl wie auf feindlicher Seite. Dabei ist aber zu bedenken, dass bei Angriffen auf erhöhte, befestigte Stellungen mit erheblichen Verlusten gerechnet werden musste, die aus den schwachen schwedischen Reserven kaum gedeckt werden konnten, während den Verteidigern viele Reserven zur Verfügung standen. Auf dem linken schwedischen Flügel standen die Truppen von Herzog Bernhard, im Westen beginnend bei Holheim mit 4.400 Mann in 10 Regimentern Kavallerie unter Taupadel, Cratz, Herzog Ernst von Sachsen Weimar und anderen Kommandeuren. Dann 3.150 Mann Infanterie mit Reitern, verteilt über den Nordhang des Lachberges bis hin zum Nordhang des Heselberges und im Heselwald selbst. Insgesamt standen hier mit 7.550 Mann etwas weniger als 1/3 der Gesamtarmee zur Verfügung.

      Die Infanterie von Herzog Bernhard hatte die Aufgabe, den am Vortag eroberten Heselberg zu halten und von dort aus die Angriffe der Truppen von Horn auf den benachbarten Albuch zu unterstützen. Die Kavallerie sollte die ca. 1 km nördlich entfernt aufgestellten feindlichen Truppen aus ca. 5.000 Reitern unter Befehl von Isolani, Maximilian von Billehe und Johann von Werth und ca. 8.000 Mann Infanterie unter Gallas, Piccolomini und Don Giovanni Maria Serbelloni so bedrohen, dass sie nicht in die Angriffe der Horn-Truppen auf dem Albuch eingreifen konnten. Den schwedischen Feldherren war nicht klar, dass diese Truppen mit insgesamt 13.000 Mann fast doppelt so stark waren wie die Truppen, die Herzog Bernhard zur Verfügung hatte.

      Der Beginn des Angriffs auf den Albuch verzögerte sich, weil Oberstleutnant Witzleben, der Kommandeur des Leibregiments von Feldmarschall Horn, einen Erkundungsritt von Horn am Fuß des Albuch-Hügels als den Beginn des Angriffs falsch interpretierte. Das Leibregiment verließ seine Stellung, wurde in ein Kavallerie-Gefecht verwickelt und so weit abgedrängt, dass Horn sein Leibregiment nur unter erheblichen eigenen Verlusten aus der misslichen
      Situation befreien konnte.

      Nach erneuter Aufstellung der Truppen erfolgte der verspätete Angriff auf die mittlere Albuch-Schanze, ausgeführt von der schottischen Brigade unter Kommando von Oberst William Gunn, unterstützt von der Brigade Johann Vitzthum von Eckstädt, die bereits am Vortag an der Eroberung des Heselbergs maßgeblich beteiligt war. Bei dem Angriff wurde das kampfunerfahrene bayerische Regiment des Oberstleutnants Wurmser in der mit Geschützen bestückten mittleren Schanze völlig aufgerieben. Der erfolgreiche Angriff führte zunächst zur Vertreibung der Verteidiger der Schanze und zur Eroberung der Geschütze, wurde dann aber durch einen unglücklichen Zufall zu einer Niederlage für die Angreifer, als sich in der bereits eroberten Schanze eine Pulverexplosion ereignete. Die schwedischen Truppen verloren ihre Ordnung und wurden durch sofortigen Flankenangriff spanischer Kavallerie wieder aus der Schanze vertrieben. Horn hatte es versäumt, den Infanterieangriff mit eigener Kavallerie abzusichern und es gelang ihm auch nicht, die für kurze Zeit unbesetzte Schanze mit schnell nachgeführten Infanterietruppen wieder zu besetzen.

      Stattdessen wurde die Schanze durch ein schnell herankommandiertes spanisches Tercio aus der Reserve mit ca. 1500 Mann unter Don Martin Idiaquez y Camarena wieder besetzt. Für den weiteren Verlauf des Kampfes um den Albuch-Hügel erwies sich diese schnelle Reaktion der spanischen Truppen als entscheidend. Den Truppen von Feldmarschall Horn gelang es in weiteren 15 Angriffen bis gegen Mittag nicht mehr, die mittlere Schanze von den kriegserfahrenen spanischen Truppen, die mit der Feuertaktik des Pelotonfeuers und mit bergabwärts gerichteten Gegenangriffen kämpften, zu erobern. Auch Unterstützung der Angriffe durch Einsatz der Kavallerie gegen die nördliche Rückseite des Albuchs führte nicht zu Erfolgen der Infanterieangriffe auf der Südseite. Alle Angriffe der schwedischen Kavallerie wurden von der Gegenseite gekontert, wobei sich mitten auf dem Bergplateau ein großes Kavallerie-Gefecht entwickelte, das noch vor 8 Uhr morgens durch das massive Eingreifen der kaiserlichen und bayerischen Kavallerie zum Nachteil der Schweden entschieden wurde.

      Als sich der Schwerpunkt der Kämpfe auf die Nordseite des Albuchs verlagert hatte und dort eine für die Schweden missliche Lage entstanden war, kommandierte Herzog Bernhard die Infanteriebrigade unter Oberst Johann Jacob von Thurn mit 1.600 kampferprobten Veteranen dorthin, um die nördliche Albuch-Schanze, die von spanisch-neapolitanischen Truppen unter GaspareToraldo de Aragon verteidigt wurde, anzugreifen. Der erste Angriff begann sehr erfolgreich, wurde aber durch schnell herangeführte spanische Verstärkungen mit 1.300 Mann Musketieren gebremst. Der Angriff geriet ins Stocken und endete mit einem Rückzug der Thurn-Brigade zum nördlichen Rand des Heselwaldes, um dort das Eindringen nachrückender feindlicher Truppen in die strategisch wichtige Stellung zu verhindern. Als die Thurn-Brigade auch dort von Kavallerie angegriffen wurde und sogar die dort positionierten schwedischen Kanonen verloren gingen, versuchte Horn eine Unterstützung durch den Einsatz seines Leibregimentes. Auch Herzog Bernhard hatte auf dem linken Flügel gegen 8 Uhr Angriffe mit seiner Kavallerie begonnen, um die ihm dort gegenüber stehende feindliche Kavallerie zu binden. Alle Unterstützungsversuche aber waren vergeblich. Die erschöpfte und dezimierte Thurn-Brigade musste abgezogen und durch weniger erfahrene und bereits angeschlagene Truppen ersetzt werden. Dies war der Wendepunkt der Kämpfe, denn nun war die Initiative endgültig auf die spanische Seite übergegangen. Das war allein auf die im Verlauf der Kämpfe wachsende Überzahl der spanischen Truppen nördlich des Albuchs von anfänglich 900 Mann um 5 Uhr morgens auf 5.200 Mann gegen 10 Uhr zurückzuführen.

      Ende Teil 2

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „El Cid“ ()

      Teil 3

      Verstärkt durch bayerische Infanterie- und kaiserliche Kürassier-Regimenter eroberte die Überzahl spanischer Truppen die schwedischen Stellungen am Nordrand des Heselwaldes und begannen den weichenden schwedischen Truppen auf dem Heselberg von Norden her und auch vom benachbarten Albuch aus nachzusetzen und nach und nach den Heselwald bergabwärts wieder in ihren Besitz zu bringen. Die Infanterie von Horn konnte diese für die Truppen von Herzog Bernhard am Fuße des Heselwaldes gefährliche Bedrohung nicht mehr verhindern, weil seine Truppen nach 15 vergeblichen Anstürmen auf den Albuch bis zum Mittag um 12 Uhr stark dezimiert und völlig erschöpft waren. Feldmarschall Horn fasste jetzt den Entschluss, den Kampf abzubrechen und in Absprache mit Herzog Bernhard einen geordneten Rückzug zu beginnen. Der Plan sah vor, dass Herzog Bernhard mit seinen Fußtruppen die Artillerie-Stellungen auf dem Lachberg und dem Ländle halten sollte und mit seiner Reiterei den Feind so lange in Schach halten sollte, bis Horn seine Truppen mit der Artillerie in der Ebene des Rezenbaches
      in westlicher Richtung nach Ederheim abgeführt hätte, um von dort den Arnsberg mit dem Ohrengipfel zu erreichen. Dann hätten die Truppen von Herzog Bernhard unter dem Schutz von Horns Artillerie auf dem Arnsberg ihren Rückzug antreten sollen.

      Um 8 Uhr morgens versuchten die Dragoner-Regimenter Taupadel und Cratz auf dem linken schwedischen Flügel die ihnen beim Dorf Herkheim 1 km entfernt gegenüber stehende bayerische Kavallerie unter Kommando von Werth und Billehe zu umreiten und in der Flanke anzugreifen. Das Manöver misslang und es entspann sich ein Kavalleriegefecht mit zunächst wechselnden Erfolgen, bei dem der bayerische Kommandeur Billehe getötet wurde. Als aber General Gallas zwei kaiserliche Kürassierregimenter zur Verstärkung schickte, wurde die gesamte schwedische Kavallerie ca. 1 km weit südlich bis zum Ländle und zu den nach Süden abfallenden Hängen von Lachberg und Heselwald zurückgedrängt. Als die dort postierten schwedischen Musketiereinheiten die zurückweichende schwedische Kavallerie unterstützen wollten, wurden viele der Soldaten von den kaiserlichen Kürassieren niedergemacht. Während des starken Gegenangriffs der kaiserlich-bayerischen Kavallerie hatten auch Kämpfe der Infanterie auf der Ebene nördlich zwischen Heselberg und Herkheim begonnen. Dorthin hatte Herzog Bernhard Infanterieeinheiten beordert, um gegen die kaiserlichen Stellungen bei Herkheim vorzugehen. Auch dort wurde der schwedische Angriff zum Stehen gebracht und die zahlenmäßig überlegene kaiserliche Kavallerie begann die Schweden zurückzutreiben. Herzog Bernhard war nun gezwungen, sich mit allen Infanterie-Einheiten in die Ausgangsstellungen am Fuße des Heselberges zurückzuziehen, um dort unter dem Schutz der Artillerie auf Lachberg und Ländle die linke Flanke der Truppen von Feldmarschall Horn zu schützen, die noch bis 12 Uhr ihre vergeblichen Angriffe auf dem Albuch fortsetzten. Nachdem sich auch die schwedische Kavallerie am Fuße des Heselberges wieder formiert hatte, fasste Herzog Bernhard den Plan, mit der Kavallerie über einen schmalen, von Moor umgebenen Pass zwischen Heselberg und Lachberg erneut gegen die kaiserlichen Stellungen bei Herkheim vorzurücken. Der Pass war aber ohne sein Wissen durch das kaiserliche Dragonerregiment unter Oberst Butler besetzt worden. Erste Versuche der schwedischen Reiterei, den Pass zu nutzen, wurden abgewehrt. Um den Pass halten zu können, forderte Butler sofort Verstärkung an, die er auch unverzüglich erhielt, bestehend aus 500 kroatischen Reitern, 300 Musketieren und fünf Regimentern Kürassieren. Trotzdem unternahm Herzog Bernhard weitere, zunehmend verzweifelte Versuche, den Pass durch seine Reiterei, unterstützt von Musketieren, frei zu kämpfen. Alle Versuche blieben erfolglos, forderten viele Opfer und schwächten seine Truppen so sehr, dass es nachrückenden bayerischen
      Fußtruppen sogar gelang, den Lachberg zu erobern und die dort befindlichen schwedischen Geschütze gegen die Schweden selbst einzusetzen. Bereits zu dieser Zeit, während die Truppen von Herzog Bernhard vergeblich versuchten, den Pass zu beherrschen, hatte auf dem rechten Flügel der Schweden der von Feldmarschall Horn mit Herzog Bernhard abgesprochene Rückzug der erschöpften Truppen vom Albuch wie geplant begonnen. Diese kritische Phase nutzten kaiserlich-spanische Regimenter unter Gallas und Leganes, sowie Piccolominis Kürassiere, um über die östliche Flanke des von den Schweden bereits verlassenen Albuchs den abziehenden schwedischen Regimentern nachzurücken, während kaiserlich-kroatische Reiterei dem bereits abgezogenen schwedischen Tross in den Rücken fiel.

      Auf dem von bayerischen Truppen eroberten Lachberg hatte der dortige Befehlshaber Herzog Karl den beginnenden Rückzug der Truppen von Feldmarschall Horn ebenfalls erkannt. Er beorderte sofort alle verfügbaren Kavallerieregimenter und auch zwei kaiserliche Kürassierregimenter unter Gonzaga zum Angriff auf die schwedischen Brigaden von Herzog Bernhard vor dem Heselwald. Von der westlichen Albuchflanke aus rückten spanische Fußregimenter und Kürassiere unter Serbelloni peletonweise feuernd gegen die Stellungen der schwedischen Infanterie-Regimenter vor, die unter dem Ansturm begannen, die Ordnung zu verlieren. Als dann bayerische Reiterei in die Reihen der Fußregimenter einbrechen konnte, wurde das Leibregiment von Herzog Bernhard fast vollständig vernichtet und die Ordnung brach völlig zusammen. Die schwedischen Infanterietruppen begannen zu flüchten und konnten auch nicht mehr durch Herzog Bernhard, der die Fahne seines Leibregimentes schwenkte, gestoppt werden. Auch die von der bayerischen Kavallerie permanent attackierte schwedische Reiterei flüchtete nun über die Hänge von Lachberg und Ländle zurück in Richtung Ederheim. Im Rezenbachtal prallte die flüchtende Kavallerie auf die noch in geordnetem Rückzug befindlichen Truppen von Feldmarschall Horn. Trotz einiger Versuche von Horn, die Ordnung aufrecht zu erhalten, entwickelte sich nun eine chaotische Flucht aller schwedischer Truppen. Die zu Fuß Flüchtenden wurden von kroatischen und bayerischen Reitern verfolgt und viele von ihnen wurden getötet
      und ausgeplündert. Für die berittenen Flüchtenden waren die lange als Verstärkung erwarteten schwedischen Truppen von Rheingraf Otto Ludwig von Salm-Kyrburg-Mörchingen, die nur wenige Kilometer vom Ort der Schlacht entfernt angetroffen wurden, ein rettender Glücksfall. Auch Herzog Bernhard flüchtete zunächst zu Pferd. Sein Pferd wurde erschossen und er geriet in einen Kampf mit einigen Kroaten, aus dem er von dreien seiner Soldaten befreit wurde. Der Gefangenschaft entging er mit Glück, als ihm ein Offizier aus dem Regiment von Taupadel ein Pferd überließ. Mit Feldmarschall Horn und vielen weiteren Offizieren gerieten insgesamt etwa 4.000 Schweden in Gefangenschaft.

      Die Anzahl der Toten und Verwundeten übertraf alle bisherigen Zahlen in den Schlachten des Krieges. Bei den Schweden belief sich die Anzahl der Toten und Verwundeten – von denen die meisten auch starben – auf 8.000, während auf katholischer Seite die Anzahl 1.200 betrug. Die materiellen Verluste der Schweden waren enorm. Verloren ging die gesamte Artillerie mit 42 Geschützen, 80 Wägen mit Munition und 180 Zentner Pulver. Auch der gesamte Tross mit 3000 Gepäckwägen, die vollständige Kriegskanzlei und die Kasse gingen verloren.

      Der gesamte Artikel mit vielen tollen Karten auf Wikipedia:
      de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_N%C3%B6rdlingen


      was war sonst noch los:
      322 v.Chr.: Krannon
      1543: Ende der Belagerung von Nizza
      1695: Ende der Belagerung von Namur – Kapitulation der Franzosen
      1697: Hudson’s Bay
      1781: Chesapeake Bay
      1807: 2.Seeschlacht von Kopenhagen
      1812: Beginn der Belagerung von Fort Wayne
      1914: Beginn der Schlacht an der Marne

      CU tomorrow ......

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „El Cid“ ()

      6.9.:
      the daily feature:
      1813: Dennewitz

      Die Schlacht bei Dennewitz fand am 6. September 1813 als Teil der Befreiungskriege statt. In ihr besiegten preußische, russische und schwedische Truppen der Nordarmee, angeführt von Friedrich Wilhelm von Bülow und Bogislav Friedrich Emanuel von Tauentzien, die französische Armee und die mit ihr verbündeten Sachsen unter Marschall Michel Ney.
      Dieser Sieg hinderte Napoleon endgültig daran, nach Berlin vorzudringen. Napoleon verblieb fortan defensiv, was zur Entscheidung in der Völkerschlacht bei Leipzig führte.

      Ursprünglich sah Napoleons Konzept vor, die Vereinigung der drei Armeen der verbündeten Mächte, des Russischen Reiches, des Königreiches Preußen und des Kaisertums Österreich, zu verhindern und sie jeweils getrennt zu schlagen. Nach der Schlacht an der Katzbach und der Schlacht bei Kulm und Nollendorf war dieses Konzept aber nicht mehr umsetzbar. Daher versuchte Napoleon, nun die Eroberung von Berlin zu erreichen. Damit beauftragte er Marschall Michel Ney, nachdem Marschall Charles Nicolas Oudinot in der Schlacht bei Großbeeren am 23. August geschlagen worden war.

      Am Morgen des 5. September begann Marschall Ney von Wittenberg aus seinen Marsch auf Berlin. Dafür standen ihm drei Armee- und ein Kavalleriekorps zur Verfügung. An der Spitze der Armee marschierte das Korps Oudinot, dessen Avantgarde schon kurz hinter Wittenberg bei Zahna auf die preußische Vorhut unter dem Kommando von Leopold Wilhelm von Dobschütz stieß. Gleichzeitig rückte die Nordarmee unter Führung des schwedischen Kronprinzen Karl Johann – nach der Schlacht von Großbeeren – nach Süden vor, kam aber nur langsam vorwärts.

      Bei Zahna wurden die Truppen der preußischen Vorhut umfasst und mit erheblichen Verlusten auf das Gros der Armee zurückgeworfen. Die preußische Hauptmacht ging daraufhin bei Gadegast erneut zum Angriff über, wurde aber wiederum abgewiesen und bis Seyda verfolgt. Das preußische IV. Armeekorps Tauentzien konnte sich unter Verlust von 3000 Mann nach Jüterbog zurückziehen, während Marschall Ney seine Truppen, ohne aufklären zu lassen, bei Seyda lagern ließ. Die Franzosen planten, am kommenden Tage den Vormarsch in nördlicher Richtung fortzusetzen.

      Tauentzien sollte befehlsgemäß einem Kampf selbst mit unterlegenen Kräften nicht ausweichen; allerdings sollte er sich westlich von Jüterbog aufstellen und damit näher an das III. Armeekorps Bülow heranrücken. Dieses sollte am nächsten Morgen bereitstehen, um Ney bei einem Vormarsch in die Flanke fallen zu können bis die Russen und Schweden heran waren.

      Mangels Aufklärung wussten die Franzosen jedoch nicht, wo sich die preußische Hauptmacht befand. Marschall Ney befahl den Vormarsch in zwei Kolonnen südlich an Jüterbog vorbei in Richtung Luckau. Das Korps Bertrand sollte nach Dennewitz, das Korps Reynier nach Rohrbeck vorgehen.

      Das Gelände der Schlacht bildet ein Teil des zur Elbe abfallenden Hochfläche des Flämings. Damit bot die sanftwellige Landschaft der Infanterie potenziell Deckungsmöglichkeiten, der Kavallerie Möglichkeiten zur Attacke und der Artillerie Höhen, auf der sie sich postieren konnte.

      Die Spitze des Korps Bertrand unter Henri-Gratien Bertrand hatte schon Dennewitz erreicht, als sie quer vor sich die Marschkolonne von Tauentzien sah. Auch dieser hatte den Gegner bemerkt und haltgemacht. In der sich anbahnenden Schlacht, in der Bülow plangemäß von der westlichen Flanke her eingriff, standen ca. 40.000 Mann auf preußischer Seite den ca. 70.000 Mann auf französischer Seite gegenüber.

      Tauentzien ließ seine Geschütze in drei Batterien auffahren und eröffnete das Artilleriegefecht. Die Infanterie nahm Aufstellung zum Gefecht. Gegen 11 Uhr begann der Angriff der französischen Division Fontanelli gegen den linken Flügel der preußischen Aufstellung.

      Tauentzien ließ seine Landwehr zum Gegenstoß antreten, diese gingen aber alsbald wieder zurück. Die anmarschierende Spitze des Korps Bülow hielt die Franzosen von der Verfolgung der Landwehr ab. Tauentzien rettete diese schwierige Situation durch eine erfolgreiche Attacke von acht Schwadronen seiner Kavallerie, die bis in das zweite Treffen der französischen Infanterie eindringen konnten und Unordnung in die französischen Reihen brachten. Damit gewann die Infanterie Tauentziens Zeit, sich neu zu ordnen und Munition zu fassen. Die Truppen Tauentziens konnten sich nur mit großer Mühe und unter schweren Verlusten der französischen Angriffe erwehren, als ihnen die zu Bülows III. Korps gehörende Division Thümen zu Hilfe eilte.

      Westlich von Tauentzien eingetroffen, die rechte Flanke der preußischen Truppen bildend, griff das III. Armeekorps von General Bülow bei Niedergörsdorf in die Schlacht ein. Da man die Franzosen schon geschlagen glaubte, stürmte ihre Infanterie in auseinandergezogenen Bataillonskolonnen gegen die bereitstehende Division Morand. In der Folge wurden sie mit starkem Feuer zurückgeschlagen. Aber dieser Erfolg der Franzosen war nur von kurzer Dauer. Nach verlustreichen Angriffen der Preußen konnten die französischen Truppen auf Dennewitz zurückgedrängt werden, wo sie vor dem Ort neue Position hinter einer starken Geschützlinie bezogen. Es begann ein heftiger Artilleriekampf.

      Um der Bedrohung der linken Flanke des Korps Bertrand zu begegnen, schwenkte das VII. Korps von Reynier von seinem Marsch auf Rohrbeck nach links ab und stellte sich, links neben dem Korps Bertrand, den Truppen von Bülow zum Kampf. Auch hier, auf dem linken Flügel der Franzosen bei Gölsdorf, wogte nun der Kampf mit wechselndem Erfolg hin und her. Nach dem späten Eintreffen der preußischen Division Borstell, die nun den rechten Flügel des Korps Bülow bildete, wurden die Sachsen nach blutigen Kampf aus Gölsdorf gedrängt. Weiter konnten die Preußen jedoch nicht vordringen, da auch das XII. Korps unter Marschall Oudinot auf dem Schlachtfeld erschien und, gemeinsam mit den eben noch aus dem Dorf vertriebenen Sachsen, Gölsdorf zurückeroberte.

      Marschall Ney befand sich auf dem rechten Flügel und beobachtete vor allem den Gefechtsverlauf beim Korps Bertrand in seiner Nähe. Als die französischen Truppen hier von den Truppen des Generalmajors von Thümen umgangen wurden und den Rückzug antreten mussten, traf er eine für den Ausgang der Schlacht verhängnisvolle Entscheidung. Er befahl dem Korps von Marschall Oudinot, den linken Flügel zu verlassen und die Truppen Bertrands auf rechten Flügels zu unterstützen. Durch den Abmarsch des XII. Korps und der damit verbundenen Schwächung des linken Flügels gelang den Truppen Bülow schließlich die erneute Vertreibung der Sachsen aus Göhlsdorf und der Vormarsch auf Dennewitz. Die Sachsen zogen schließlich ab, auch der rechte Flügel wich, bevor das XII. Korps dort Hilfe bringen konnte. Damit war die Schlacht entschieden. Die französischen Truppen verließen den Ort ihrer Niederlage.

      Die Preußenverloren ca. 10.500 Mann an Toten, Verwundeten und Gefangenen, die Franzosen ca. 23.000 Mann.

      General von Dobschütz, später am 13. Januar 1814 der „Befreier Wittenbergs“, spielte bei dieser Schlachtenfolge eine herausragende Rolle. Er hatte erst einen Monat zuvor, am 4. August 1813, als Befehlshaber das zum IV.
      Armeekorps Tauentziens gehörende Reservekorps übernommen. Wegen seines großen militärischen Erfolgs nannte man ihn anschließend „Held von Dennewitz“.


      was war sonst noch los:
      394: Schlacht am Frigidus
      1652: Seeschlacht bei Elba
      1688: Eroberung von Belgrad
      1781: Groton Heights
      1861: Paducah
      1914: Beginn der Schlacht an den Masurischen Seen
      1937: El Mazuco (spanischer Bürgerkrieg)
      1939: Barking Creek

      CU tomorrow ......

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „El Cid“ ()

      7.9.:
      the daily feature:
      1812: Borodino

      Bereits am 5. September war es zu Kämpfen um die vorgelagerte Schanze von Schewardino gekommen, die von den Franzosen erobert wurde. Die russischen Verluste betrugen 6000 Mann, der russische General Krasnow wurde tödlich verwundet. Die Verluste auf französischer Seite betrugen 4000 Mann. Am Morgen des 7. September lasen die Offiziere ihren Truppen die Proklamation vor, die Napoleon am Abend zuvor verfasst hatte: „Soldaten, das ist die Schlacht, die ihr so sehr gewünscht habt! Von euch hängt nun der Sieg ab. Wir brauchen ihn. Er wird uns reichlich Nahrung und gute Winterquartiere verschaffen und eine rasche Heimkehr ins Vaterland ermöglichen. Kämpft wie bei Austerlitz, Friedland, Witebsk und Smolensk. Möge die fernste Zukunft euer Verhalten an diesem Tag rühmen. Möge man von jedem von euch sagen: Er war bei der großen Schlacht vor den Toren Moskaus dabei!“ Da Napoléon seine Garde mit etwa 19.000 Mann nicht einsetzte, war die russische Armee auf dem Schlachtfeld zahlenmäßig überlegen.

      Am 7. September um 5.30 Uhr befahl Napoleon das Feuer zu eröffnen. Napoleons Schlachtplan sah vor, mit dem IV. Armeekorps unter dem Vizekönig von Italien, Eugène de Beauharnais, das als linker Flügel nördlich der Straße nach Moskau stand, zunächst einen Ablenkungsangriff gegen das Dorf Borodino zu führen. Napoleon wollte Kutusow glauben machen, dies sei der Hauptstoß, mit dem Ziel der Umfassung des russischen rechten Flügels. Der Hauptangriff sollte aber später in der Mitte mit dem I. Armeekorps unter Marschall Davout gegen die Front des Fürsten Bagration vorgetragen werden, während die Kavallerie des V. Armeekorps unter Poniatowski den linken Flügel der Russen bei Utiza umgehen sollte, um diesen in den Rücken zu fallen.

      General Kutusow hatte die Nacht im Dorf Tatarinowo verbracht und ritt dann in die Nähe des Dorfes Gorki, von wo er mit seinem Stab die Führung übernahm. Hier war der rechte Flügel der 1. Westarmee mit dem 2. und 4. Infanteriekorps unter General Ostermann-Tolstoi und Baggehufwudt aufmarschiert, der sich zwischen dem Flußwinkel der Kalotscha und der Moskau konzentrierte und zusätzlich durch die Kavalleriekorps unter Baron Korff und General Uwarow gedeckt war.

      Prinz Eugène griff mit dem französischen IV. Korps bald gegen Borodino an, während das I. und III. Armeekorps der Marschälle Davout und Ney mit der Infanterie gegen die Flèches vorgingen, deren Lünetten südwestlich des Dorfes Semjonowskoje aufgerichtet worden waren. Hier gegenüber verteidigten die Truppen des russischen 7. und 8. Infanteriekorps unter den Generalen Rajewski und Borosdin. Die Flèches wurden zunächst von General Woronzows 2. Grenadier-Division, von Neverowskis 27. Infanterie-Division und durch die 2. Kürassier-Division unter General Duka verteidigt. Die französischen Divisionen von Dessaix und Compans, unterstützt von 102 Kanonen, griffen die
      Flèches direkt an und wurden von russischen Kartätschen eingedeckt. Die Franzosen setzten ihren Angriff fort, obwohl Compans bereits verwundet war. Marschall Davout sah die Verwirrung und führte persönlich das 57.
      Linienregiment als Verstärkung nach vorn. Wie verlustreich die Kämpfe jetzt verliefen, wurde Napoleon schnell bewusst, nachdem Davouts Pferd unter ihm erschossen wurde. Der Kaiser ersetzte seinen zunächst nicht mehr auffindbaren Marschall durch General Rapp. Dieser wurde in seiner Laufbahn zum zweiundzwanzigsten Mal verwundet und durch General Dessaix ersetzt, der ebenfalls nach kurzer Zeit verwundet wurde.

      Truppen des V. Armeekorps, vorwiegend Polen unter General Poniatowski, hatten am rechten Flügel das Dorf Utiza beim ersten Angriff gestürmt. Generalleutnant Tutschkow, Kommandeur des russischen 3. Infanteriekorps konnte das Dorf um 8.00 Uhr zurückerobern. Verstärkungen des VII. Armeekorps mit Westfalen wurden herangeführt und konnte Utiza erneut stürmen, das von den Russen darauf in Brand gesetzt wurde. An diesem Abschnitt konnten bis zum Ende der Schlacht auf beiden Seiten keine weiteren Fortschritte gemacht werden.

      Neys vordere Divisionen (Division Razout und Ledru) hatten unterdessen die südliche Geschützstellung der Flèches gestürmt und hielten sie gegen die Gegenangriffe der russischen Truppen. Die Abwehr der Russen an der Flèche wurde massiv durch Artillerie aus dem Dorf Semjonowskoje unterstützt, von dessen Höhenstellung das ganze Ufer der Kalotscha beherrscht wurde. Die Masse der 2. Grenadier-Division wurde bereits hinter dem Dorf Semjonowskoje nach vorne gezogen. General Woronzow führte mehrere Gegenangriffe, wurde dabei schwer verwundet und seine gesamte Division wurde stark dezimiert. Newerowskis Truppen unterstützte die Grenadiere so gut wie möglich. Napoleon war von der Hartnäckigkeit der Russen überrascht, welche auch auf verlorenem Posten noch weiterkämpften, während sich in den vergangenen Jahren Österreicher und Preußen unter solchen Umständen ergeben oder sich zurückgezogen hatten. Napoleon sagte über die russischen Infanteristen: „Sie sind Festungen, die man mit Kanonen zerstören muss.“

      Napoleon entlastete Ney durch Gegenattacken der Reservekavallerie unter persönlicher Führung von Marschall Joachim Murat. Murats Reiterei versuchte die Flèches zu umgehen um Bagrations Infanterie von der Flanke anzugreifen, war aber sofort mit russischen Kürassieren und den Abwehr-Karrees der 27. Division unter General Newerowski konfrontiert. Die Franzosen führten nacheinander sieben Angriffe gegen die Flèches durch und wurden jedes Mal im Nahkampf wieder zurückgeworfen. Die Kürassiere unter General Duka warfen die deutsche und polnische leichte Kavallerie zurück, die württembergische Infanterie der vorgezogenen Division Marchand wurde zurückgeworfen. Napoleon schickte Davout zusätzlich die 2. Division unter General Friant zur Hilfe, welche in die Flèches kurzfristig eindrang, aber durch russische Gegenangriffe wieder hinausgedrängt wurde. Auch Bagrations Truppen wurden rechtzeitig durch die 3. Infanteriedivision unter General Konownitzin verstärkt. Fürst Bagration führte persönlich mehrere Gegenangriffe durch, dabei wurde er gegen 11:00 Uhr durch einen Schuss am Bein schwer verwundet. Auf Kutusows Befehl übernahm darauf General Dochturow, Kommandeur des 6. Infanteriekorps, die Führung am linken Flügel.

      Ende Teil 1

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „El Cid“ ()

      Teil 2

      Eugenes Truppen (Division Delzons) hatten derweil Borodino gestürmt und nahmen jetzt von dort aus die Große Redoute unter Feuer. Nach dem Abgang von Dochturow hatte General Kapzewitsch das Kommando über das 6. Infanteriekorps übernommen. Gegen 11.00 Uhr startete der Vizekönig mit den französischen Divisionen Broussier, Morand und Gérard einen massiven Frontalangriff gegen die von Rajewskis Truppen gehaltene Große Redoute. Der französische General Bonamy wurde beim Kampf um die Schanze schwer verwundet und geriet in Gefangenschaft. Unterdessen war Baggowutts 2. Infanteriekorps vom rechten Flügel abgezogen worden und nach links zur Verstärkung der Südflanke umgruppiert worden. Die 4. Division des Prinzen Eugen von Württemberg verstärkte das schwer bedrängte 7. Infanteriekorps während die 17. Division unter General Olsufjew südwärts nach Utiza zur Verstärkung des 3. Infanteriekorps marschierte. General Nikolaj Tutschkow war schwer verwundet, General Stroganow, Kommandeur der 1. Grenadier-Division übernahm vorerst das Kommando. Fürst Poniatowski hatte indes zwar den russischen linken Flügel zurückgedrängt, kam aber im dichten Buschwerk auf der Anhöhe dahinter unter schweres Feuer der Russen, so dass es ihm nicht möglich war, die geplante Umfassung durchzuführen. Somit war die Schlacht nur noch durch Artillerieduelle und Frontalangriffe weiterzuführen, im Kampf Mann gegen Mann, was auch geschah. General Baggehufwudt übernahm dann die Führung im Raum Utiza.

      Noch während Napoleon überlegte, ob er Ney verstärken sollte, kam eine Meldung vom linken Flügel. Es war gegen Mittag, als der Vizekönig Eugene den Befehl erhielt, einen weiteren Angriff gegen die Rajewski-Redoute anzusetzen, wo das russische 7. und 6. Infanteriekorps verteidigten. Fürst Kutusow hatte inzwischen seiner am rechten Flügel konzentrierten Kavalleriereserve unter General Uwarow und Kosaken unter Platow die Erlaubnis erteilt, ihrerseits die feindliche Front zu umfassen. Etwa 8000 Kavalleristen unterstützt von 12 leichten Geschützen wurden dabei eingesetzt. Uwarows Reiterei schwenkte nach Südwesten und Süden ein, während Platows Kosaken nach Westen vorgingen und schließlich in die unverteidigte Rückseite von Eugenes Armeekorps einbrachen. Das plötzliche Auftauchen starker russischer Kavallerie in der Nähe des Trains und des Hauptquartiers des Kaisers verursachte bei den Franzosen Bestürzung und veranlasste Eugène, seinen Angriff abzubrechen und seine Reserven zurückzuziehen, um dieser Bedrohung entgegenzutreten. Nachdem Platow und Uwarow ohne Infanterie-Unterstützung nicht in der Lage waren, noch irgendwas auszurichten, rückten sie erfolglos hinter ihren eigenen Linien zurück. Der Angriff des französischen IV. Armeekorps auf die Rajewski-Redoute wurde durch diesen Kavallerie-Raid um zwei Stunden verzögert. Während dieser Stunden gewannen die Russen Zeit, um Verstärkungen zur bereits ausgedünnten Frontlinie zwischen der 1. und 2. Westarmee zu etablieren.

      Gegen Mittag ließ Napoleon den Angriff auf die große Redoute erneuern, jetzt wurden die Divisionen des Vizekönigs unterstützt von General Chastels leichter Kavallerie-Brigade zur Linken und dem II. Kavallerie-Korps zur Rechten. Als Murats Kavallerie auf dem linken Flügel der großen Redoute einbrach, griff auch die Infanterie des Vizekönigs von Italien gegen die Rajewski-Schanze an. Hier verteidigte sich die russische 26. Division unter General Paskewitsch mit großer Tapferkeit, verlor dabei fast die ganze Mannschaft, bevor sie durch Truppen unter Jermolow, Graf Kutaissow und Wassiltschikow verstärkt wurde. Auf der russischen Seite wurde die frische 24. Division unter General Lichatschow in den Abwehrkampf vorgezogen. Murats Kavalleriemassen mussten sich zurückziehen und die 2. Infanteriedivision unter Friant wurde wieder angesetzt um die sogenannte 4. Flesche und das Dorf Semjonowskoje anzugreifen. Nach und nach wurde auch Tolstois 4. Infanteriekorps vom rechten Flügel nach Süden umgruppiert und stellte sich Friant gegenüber, der Semjonowskoje gestürmt hatte.

      Napoleon erhielt eine Nachricht von Ney, der darum bat, dass ihm die ganze Reserve, das heißt die Kaiserliche Garde, zu den Flèches gesandt werde, um dort den entscheidenden Durchbruch durch die russische Mitte zu erzwingen. An sich war dieser Vorschlag vernünftig und der einzig mögliche Weg, diese Schlacht mit einem Sieg zu beenden, da die Truppen von Ney und Murat sich zwar hervorragend geschlagen hatten, aber erschöpft waren und dringend verstärkt werden mussten. Marschall Bessières, der Kommandeur der Garde-Kavallerie, fragte seinen Kaiser: „Wollen Sie 2.600 Kilometer von Paris Ihre letzten Reserven riskieren?“ So half er Ney nur eingeschränkt, indem er noch mehr Geschütze auf die Flèches feuern ließ, bis es schließlich insgesamt 400 waren.

      Das russische Artilleriefeuer forderte jetzt vom Gegner immer höhere Verluste. Friant, der bereits bei Smolensk verletzt worden war, wurde erneut verwundet. Nachdem am Mittag die Schanze hatte erobert werden können, musste man sich nach einem russischen Gegenangriff wieder zurückziehen. Jetzt wurde Latour-Mauburgs IV. Kavalleriekorps rechts und hinter Montbruns Kavallerie vorgezogen und zur Attacke gegen die große Redoute angesetzt. In der ersten Reihe ritten die Sächsischen Garde du Corps, gefolgt von den Kürassier-Regiment Zastrow (General Thielmann) und dahinter die polnischen Kürassiere unter die Ulanen-Regimenter unter General Rozniecki. Die
      Sachsen, Westfalen und Polen ritten gegenüber den Truppen Friants vor griffen zunächst Tolstois Infanterie an. Die frisch eingerückte russische Infanterie begrüßte den Feind mit einem Kugelhagel, ihre Salven verwüsteten die vorderen Reihe der Sachsen. Die durchgebrochenen Reiter stürmten zwischen die Felder weiter und trafen dann auf die russischen Dragoner und Husaren der Generale Kreutz und Sievers, welche die Sachsen und Westfalen bald
      zum Rückzug zwangen. Bei den letzten Attacken gegen die „Große Schanze“ wurde auch General Montbrun tödlich verwundet. Napoléon ersetzte ihn durch General Auguste de Caulaincourt. Weitere französische Kavallerieangriffe folgten. Am Nachmittag konnte die Schanze durch Kavallerie und Infanterie aus den Korps von Ney und Eugène endgültig erobert werden, dabei wurde aber auch Caulaincourt tödlich verwundet. Die Russen wurden zurückgeschlagen. Napoleon, angesichts des Widerstandes der Russen vorsichtig geworden, erlaubte seinen Truppen jedoch nicht die Verfolgung des Gegners.

      Dadurch, dass das Kampffeld nach dem geordneten russischen Rückzug in französischer Hand blieb, ist die Schlacht als ein taktischer Sieg der Franzosen zu werten. Die hohen Verluste der Franzosen wogen jedoch wegen ihrer Unersetzlichkeit deutlich schwerer als die russischen. Zwar stand nun für Napoleon der Weg nach Moskau offen, er verpasste jedoch in einer Situation, in der die Zeit dramatisch gegen ihn spielte, einen überlegenen entscheidenden Sieg, der den Gegner vielleicht dazu bewogen hätte, mit ihm zu verhandeln. In strategischer Hinsicht war der Ausgang der Schlacht von Borodino für Napoleon ungünstig.

      Auf russischer Seite wurde mit General Bagration einer der fähigsten Befehlshaber tödlich verwundet. Da Kutusow nach der Schlacht einen russischen Sieg meldete, wurden Dankgottesdienste abgehalten und der vermeintliche Sieg wurde gefeiert; Kutusow wurde zum Marschall ernannt. Der Einmarsch der französischen Truppen in Moskau kam für dessen Einwohner daher überraschend.

      Die Schlacht von Borodino hatte Napoleon gewonnen, aber seine Entscheidung, weiter nach Moskau zu marschieren und dort mehr als einen Monat auf Verhandlungen zu warten, führte schließlich zu seiner Niederlage im Russlandfeldzug.

      Ende Teil 2

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „El Cid“ ()

      Teil 3

      was war sonst noch los:
      70: Ende der Belagerung von Jerusalem
      1101: 1.Schlacht von Ramla
      1191: Arsuf
      1591: Flores
      1706: Turin
      1757: Moys
      1776: erster U-.Boot-Angriff der Geschichte (Turtle vs. Eagle)
      1807: 2.Seeschlacht von Kopenhagen
      1860: Garibaldi erobert Neapel
      1914: Gródek
      1940: The Blitz (Luftschlacht um England)
      1965: Beginn der Operation Piranha

      CU tomorrow ......
      8.9.:
      the daily feature:
      1380: Kulikowo Polje

      Die Schlacht auf dem Kulikowo Pole (russisch Куликовская битва; auch Schlacht auf dem Schnepfenfeld) war eine umfassende Schlacht zwischen dem Heer der russischen Fürstentümer und der mongolischen Goldenen Horde.
      Sie endete mit einer vernichtenden Niederlage des mongolischen Heeres und gilt als ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Beseitigung der Mongolenherrschaft in Russland.

      Die russischen Streitkräfte wurden von Dmitri Donskoi, Großfürst von Moskau, angeführt. Der Gegenspieler Dmitri Donskois in der Goldenen Horde war der Emir Mamai. Dmitri führte in den Jahren zuvor eine Politik der Emanzipation von der Oberherrschaft der Goldenen Horde und verweigerte seit mehreren Jahren Tributzahlungen. Durch seinen Sieg über die Truppen Mamais in der Schlacht an der Woscha am 11. August 1378 wurde sein Ansehen in den immer noch weitgehend zersplitterten russischen Fürstentümern groß, so dass sie ihre Truppen für ein großes gemeinsames Heer unter seiner Führung zur Abwehr des neuen großen Feldzugs von Mamai bereitstellten.

      Wie bereits in der Schlacht an der Woscha gelang es dem Moskauer Großfürsten, den Mongolen ein ungünstiges Schlachtfeld aufzuzwingen, Die Mongolen brauchten Platz für ihre Reiterei, um ihren Pfeilhagel in sicherer Entfernung zum Feind abschießen zu können. Das russische Heer kämpfte aber aus einer gut gesicherten Defensive heraus und bot den Mongolen nicht den notwendigen Bewegungsspielraum.

      In der Schlacht an der Woscha im Jahr 1378 waren es der Fluss und ein Hügel, die das mongolische Heer behinderten. Der russische Gegenangriff drängte die Mongolen in den Fluss; ein Punkt, welcher der Überheblichkeit ihrer Heerführer (Mamais Abgesandter Mursa Begitsch und Unterführer) geschuldet war, die kurzerhand frontal durch den Fluss angreifen ließen.

      Der Anmarsch war für die russischen Truppen nicht einfach, denn der Großfürst musste die mögliche Vereinigung der gleichfalls anrückenden Litauer mit den Mongolen verhindern. Da Mamai aber beim Anmarsch von der Nähe der Moskauer Truppen zu spät erfuhr (und auch aufgrund der inneren Verhältnisse der Horde zum Erfolg verdammt war), zwang ihm Dmitri Donskoi mit dem Kulikowo Pole erneut ein ungünstiges Schlachtfeld auf. Dmitris Flanken waren rechts durch Schluchten, links durch Wälder und einen Nebenfluss (Smolka) gedeckt. So mussten die Mongolen auf einem für ihre Reiterei ungünstigen Gelände frontal angreifen. Es zeigte sich, dass Dmitri auch seine Reserve am linken Flügel richtig positioniert hatte, was den Mongolen nach einem Durchbruch den Erfolg verwehrte. Mamai erlitt nach erbitterter Schlacht eine vollständige Niederlage, doch gelang ihm die Flucht ins Exil zu den Genuesen auf die Krim, wo er schließlich vergiftet wurde.

      Der Sieg über die Mongolen hatte eine immense psychologische Bedeutung für die noch weitgehend zersplitterten russischen Fürstentümer. Er zeigte, dass die Mongolen nicht unbesiegbar sind, wenn verschiedene russische Fürstentümer gemeinsame Sache machen und die Feudalfehden überwinden können. Damit war der Weg zur zukünftigen Wiedervereinigung und Zentralisierung als notwendige Voraussetzung zum Abschütteln des Mongolenjochs vorgegeben. Diesen Prozess führte fortan das Großfürstentum Moskau, dessen Prestige nach der Schlacht stark gewachsen war, unbestritten an.

      Nach der Schlacht auf dem Kulikowo Pole verlor Mamai in der Goldenen Horde den Machtkampf gegen Toktamisch. Auch gegenüber Toktamisch verweigerte Dmitri Donskoi die Wiederaufnahme der Tributzahlungen, was 1382 einen Feldzug von Toktamisch gegen Moskau nach sich zog. Diesmal schaffte es Donskoi nicht, rechtzeitig ein landesweites Heer aufzustellen. In Donskois Abwesenheit belagerten die Mongolen Moskau und konnten es schließlich mit List einnehmen. Ihnen fielen in der Stadt bis zu 24.000 Menschen zum Opfer.

      Obwohl dadurch die Oberherrschaft der Mongolen wiederhergestellt war, erreichte sie nach der Schlacht von Kulikowo Pole nie mehr die alte Qualität. 1389 übergab Dmitri Donskoi die Großfürstenwürde an seinen Sohn Wassili I. eigenmächtig, ohne einen Jarlyk des Khans. In der Goldenen Horde musste man einsehen, dass die frühere Möglichkeit, die Machtverhältnisse innerhalb Russlands zu eigenen Gunsten zu strukturieren, nicht mehr vorhanden war. Die Großfürstenwürde von Wladimir wurde zum landesweit anerkannten Erbbesitz von Moskau, so dass ehemalige Konkurrenten wie Twer oder Nischni Nowgorod den Kampf um sie aufgaben. In den folgenden Jahrzehnten wurden die Tributzahlungen an die Mongolen unregelmäßig und der Wiedervereinigungsprozess unter der Ägide Moskaus ging immer weiter voran. Die Russen begannen, nicht mehr rein defensiv zu agieren, sondern unternahmen auch offensive Feldzüge gegen die Mongolen, wie etwa 1399 oder 1431.

      Die nationale russische Geschichtsschreibung verklärte den Sieg auf dem Schnepfenfeld zu einer historischen Großtat, vergleichbar nur mit der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern oder der Schlacht bei Tours und Poitiers, die – so eine lange verbreitete Auffassung – Europa vor dem Ansturm Asiens bzw. des Islams gerettet hätten. Dmitri Donskoi gilt durch seinen Sieg heute noch als russischer Nationalheld, von der Russisch-Orthodoxen Kirche wurde er sogar heiliggesprochen. Auf dem Areal des ehemaligen Schlachtfelds wurde eine nationale Gedenkstätte samt einer Gedächtniskirche eingerichtet.


      was war sonst noch los:
      617: Huoyi
      1298: Curzola
      1420: Brescia
      1449: Tumu-Festung
      1514: Orscha
      1565: Ende der Belagerung von Malta
      1566: Eroberung der Burg Szigetvár
      1628: Matanzas Bay
      1755: Lake George
      1756: Kittanning
      1781: Eutaw Springs
      1793: Hondschoote
      1796: Bassano
      1798: Ballinamuck
      1831: Warschau
      1847: Molino del Rey
      1855: Ende der Belagerung von Sewastopol
      1863: 2nd Sabine Pass
      1895: Magul
      1941: Eroberung von Schlüsselburg (Beginn der Belagerung von Leningrad)

      CU tomorrow ......

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „El Cid“ ()

      Sehr gute Wahl!

      Waren die Russen noch 150 Jahre zuvor an der Kalka, der in ihrem Rücken lag, in den Fluß getrieben worden, so drehten sie dann den Spieß um.

      Alternativ wären Malta und Szigetvar noch eine gute kombinierte Wahl von der Bedeutung her gewesen, da diese zwar ( kostspielige ) osmanische Siege waren, aber das Abendland immer mehr gegen das weitere Vordringen der Osmanen einte.
      Der neue Blutgott!!
      Merci!

      Ich hatte aber auch Eutaw Springs auf dem Radar, als letztes großes Gefecht in den Carolinas;
      oder Hondschoote, eine der wenigen napoleonsichen Schlachten, in welchen man Briten und Österreicher zusammen auf einem Schlachtfeld sehen kann;
      oder Bassano, als Napoleon Dagobert Wurmser in den Rückzug drängte;

      wieder mal so ein mit interessanten Partien gespickter Tag .......
      9.9.:
      the daily feature:
      9 n.Chr.: Teutoburger Wald (Hermannsschlacht, Varusschlacht)

      Augustus’ Stiefsöhne Drusus und Tiberius führten 15 v. Chr. einen Feldzug gegen die Räter und Vindeliker. Drusus, der danach den Befehl über die Legionen am Rhein übernahm, führte in den Jahren 12 v. Chr. bis zu seinem Tod 9 v. Chr. ausgedehnte Erkundungszüge östlich des Rheins durch, bei denen er Elbe und Saale erreichte. Vom Rhein aus über den Drusus-Kanal,den Iacus Flevo, das Wattenmeer und die Nordsee konnte die römische Flotte die
      Operationen unterstützen.

      Die Römer errichteten insbesondere an Rhein (Rhenus), Lahn (Laugona), Lippe (Lippia), Ems (Amisia) und an der Nordsee eine Reihe von befestigten Lagerplätzen und versuchten, unter den Stämmen Verbündete zu gewinnen. Am 1. Januar 7 v. Chr. feierte Tiberius einen Triumph über die Germanen. Tiberius ging ein Jahr später aus dynastischen Gründen in ein selbstgewähltes Exil nach Rhodos. Weitere Erfolge bei der Befriedung des Landes wurden von Lucius Domitius Ahenobarbus und nach Tiberius’ Rückkehr 4 n. Chr. erzielt. Als Bedrohung stellten sich die unter Drusus in das Gebiet des heutigen Böhmen vertriebenen Markomannen unter ihrem Herrscher Marbod dar. Im Jahr 4 drang Tiberius im Zuge des immensum bellum in Germanien ein, unterwarf die Cananefaten, Chattuarier sowie Brukterer und führte sein Heer bis über die Weser. Der im Jahr 6 gegen Marbod geplante Großangriff von zwölf Legionen unter Tiberius und Gaius Sentius Saturninus musste aber wegen des zur gleichen Zeit in Pannonien und Dalmatien ausgebrochenen Illyrischen Aufstände (6–9 n. Chr.) abgebrochen werden. Zum neuen Befehlshaber am Rhein wurde 7 n. Chr. Publius Quinctilius Varus ernannt.

      Der Ausgangspunkt des verhängnisvollen Zuges war nach Cassius Dio die Weser im Gebiet der Cherusker. Doch die Nachricht über einen vermeintlich kleinen, regionalen Aufstand habe Varus veranlasst, einen Umweg durch ein den
      Römern weitgehend unbekanntes Gebiet zu nehmen. In unwegsamem Gelände seien Arminius und seine Verschwörer vorausgegangen, angeblich um Verbündete heranzuführen. Der weitermarschierende Varus sei dabei in einen von Arminius sorgfältig geplanten Hinterhalt geraten.

      Man geht davon aus, dass die Streitmacht die drei Legionen XVII, XVIII, XIX, drei Alen (Reitereinheiten) und sechs Kohorten mit insgesamt 15.000 bis 20.000 Soldaten, dazu 4.000 bis 5.000 Reit-, Zug- und Tragtiere, umfasste, deren Zug 15 bis 20 km lang gewesen sein muss.

      Für die Schlacht wird von Cassius Dio das Jahr 9 angegeben, von Sueton das Jahr 10. Historiker wie zum Beispiel Theodor Mommsen vermuten, dass „der letzte Marsch des Varus offenbar der Rückmarsch aus dem Sommer- in das Winterlager“ war. Als Jahreszeit wird allgemein der Sommer oder Herbst angenommen.

      Der ausführlichste Bericht über die Schlacht stammt vom römischen Historiker Cassius Dio, abgefasst rund 200 Jahre nach dem Ereignis. Die Schlachtschilderung selbst enthält zwar rhetorische Elemente, doch wird die
      differenzierte Beschreibung der Geländeformation als Beleg dafür gesehen, dass es sich nicht nur um eine bloße Ansammlung von Topoi handelt, sondern dass wirkliche Nachrichten zugrunde liegen. Die althistorische Forschung geht von der Zuverlässigkeit der Angaben Dios aus. Dio berichtet ohne die in den sonstigen Quellen üblichen einseitigen Schuldzuweisungen an Varus. In seinem Bericht heißt es:

      „Denn das Gebirge war voller Schluchten und Unebenheiten, und die Bäume standen so dicht und waren so übergroß, dass die Römer auch schon ehe die Feinde über sie herfielen, sich, wo nötig, abmühten, die Bäume zu fällen, Wege zu bahnen und Dämme zu bauen.
      Und wenn dazu noch Regen und Sturm kam, zerstreuten sie sich noch weiter. Der Boden aber, schlüpfrig geworden um die Wurzeln und Baumstümpfe, machte sie ganz unsicher beim Gehen, und die Kronen der Bäume, abgebrochen und herabgestürzt, brachten sie in Verwirrung.
      […] [Da] umstellten die Germanen sie plötzlich von überall her gleichzeitig durch das Dickicht hindurch, da sie ja die Pfade kannten, und zwar schossen sie zuerst von fern, dann aber, als sich keiner wehrte, doch viele verwundet wurden, gingen sie auf sie los.
      Es war unmöglich, 1. in irgendeiner Ordnung zu marschieren […], 2. konnten sie sich auch nur schwer zusammenscharen, und waren Schar für Schar immer weniger als die Angreifer, […]
      Daher schlossen sie die Römer mühelos ein und machten sie nieder, so dass Varus und die Angesehensten aus Furcht, gefangen genommen oder getötet zu werden – denn verwundet waren sie schon – sich zu einer furchtbaren, aber notwendigen Tat entschlossen. Sie töteten sich selbst.
      Als dies bekannt wurde, wehrte sich auch keiner mehr, auch wenn er noch kräftig war, sondern die einen taten es ihrem Anführer nach, die anderen warfen die Waffen weg und überließen sich dem, der sie töten wollte. Denn fliehen konnte keiner, wenn er es auch noch so gerne wollte.“

      Als entscheidend für Verlauf und Ausgang der Kämpfe werden von allen Quellen die topografischen Bedingungen genannt. Diese werden durch unübersichtliche Waldgebiete, Sümpfe und Moorböden charakterisiert. Danach hatten die Römer keine Möglichkeit, sich zu wehren. Als Arminius und seine Verbündeten angriffen, gelang es den überraschten Legionen, die sich mit ihrem Tross über eine lange Strecke zogen, nicht, eine Kampfformation zu bilden. Zusätzlich wird für den ersten und dritten Tag von heftigen Sturm und Regenfällen berichtet. Die Römer kämpften dabei nicht nur gegen germanische Krieger, sondern auch gegen die abtrünnigen germanischen Hilfstruppen. Die Germanen verschafften sich im Verlauf der Kämpfe durch ihre besseren Geländekenntnisse Vorteile. Hingegen waren die Römer weniger für einen Einzelkampf ausgebildet und kamen wohl nicht zuletzt durch ihre schwere Rüstung mit den Verhältnissen nicht zurecht. Dennoch gelang es den Römern während der Kämpfe, zeitweise offenes Gelände zu erreichen und auf einem bewaldeten Hügel ein Lager aufzuschlagen. Der Tross wurde durch Verbrennung nicht dringend benötigter Gegenstände verkleinert. Doch war es anscheinend unumgänglich, den Weg erneut auf unübersichtlichen Waldwegen fortzusetzen. Erst jetzt scheinen die Angriffe der Germanen wieder eingesetzt und die Römer nach Dio ihre schwersten Verluste erlitten zu haben. Die Kämpfe dauerten insgesamt wohl über drei Tage. Nach einer strittigen Textstelle von Cassius Dio kann sich das Kampfgeschehen auch bis zum „vierten Tag“ hingezogen haben. Varus selbst tötete sich gemeinsam mit hohen Offizieren, um der Gefangenschaft zu entgehen. Die Soldaten haben anscheinend noch vergeblich versucht, den Feldherrn zu bestatten. Die römischen
      Verluste gibt Velleius mit insgesamt drei Legionen, drei Alen und sechs Kohorten an. Zum Zeitpunkt des Überfalls waren mindestens fünf Legionen im rechtsrheinischen Germanien. Den beiden Legionen, die Asprenas kommandierte, war die sichere Rückführung an den Niederrhein und die Stabilisierung der dortigen Stellung gelungen. Inwieweit diese Truppen in Kampfhandlungen verwickelt waren, ist unklar.

      Das Haupt des Varus wurde im Rahmen eines Bündnisangebotes an den Markomannenkönig Marbod in dessen böhmische Residenz gesandt. Marbod lehnte die Avance jedoch ab und schickte die Trophäe an die Familie des Varus nach Rom. Kaiser Augustus soll angesichts der Niederlage ausgerufen haben: Quintili Vare, legiones redde! („Quinctilius Varus, gib die Legionen zurück!“; Sueton: Augustus 23).

      Die tiefe Verzweiflung und Depression des Augustus entsprach durchaus den auch von der Öffentlichkeit erwarteten Regeln der Trauer. Augustus ließ das abgeschlagene Haupt im für den Kaiser selbst vorgesehenen Mausoleum bestatten, eine Ehre, die nur äußerst verdienten Angehörigen der römischen Oberschicht vorbehalten war. Die besiegten Legionen wurden nach der Katastrophe, einzigartig in der römischen Militärgeschichte, nicht wieder aufgestellt. Eine symbolische Ächtung, um etwa der Öffentlichkeit einen Hauptschuldigen zu präsentieren, gab es nicht. Erst in der Zeit der Hochverratsprozesse unter Kaiser Tiberius und nach dem Ausscheiden der Familie aus der Führungsschicht des Reiches entstand das negative Varus-Bild.


      was war sonst noch los:
      1000: Svold (oder Svolder, oder Seeland)
      1141: Qatwan
      1320: Saint George
      1493: Krbava-Feld (oder Corbavia)
      1513: Flodden Field
      1570: Einnahme von Nikosia
      1706: Castiglione
      1922: Eroberung von Smyrna
      1939: Beginn der Schlacht von Hel (Belagerung der Halbinsel Hel)

      CU tomorrow .....

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „El Cid“ ()

      10.9.:
      the daily feature:
      1561: 4.Schlacht von Kawanakajima

      Die insgesamt fünf Schlachten von Kawanakajima (japanisch 川中島の戦い, Kawanakajima no tatakai) wurden zur Sengoku-Zeit in Japan zwischen Takeda Shingen aus der Provinz Kai und Uesugi Kenshin aus der Provinz Echigo zwischen zwei rivalisierenden Feudalherren (Daimyō) ausgetragen. Die Schlachten fanden auf der Ebene von Kawanakajima, südlich der heutigen Stadt Nagano in der Provinz Shinano statt, wonach jene später benannt wurden.

      Die fünf Schlachten ereigneten sich zwischen 1553 und 1564, wobei die bedeutendste, vierte Schlacht 1561 ausgetragen wurde. Im Verlauf der einzelnen Schlachten stieg die Zahl der Soldaten von ca. 8.000 auf bis zu 23.000 auf Takeda Shingens Seite an. In allen fünf Schlachten waren Uesugi Kenshins Truppen zahlenmäßig unterlegen.

      Die Auseinandersetzungen begannen, als Shingen die Provinz Shinano eroberte und Murakami Yoshiharu und Ogasawara Nagatoki verbannte, welche sich auf der Suche nach Unterstützung an Uesugi Kenshin wandten.

      Die erste Schlacht, auch Schlacht von Fuse (布施の戦い, Fuse no tatakai), ereignete sich im Juni 1553 als Shingen tief in die Kawanakajima-Ebene eindrang und seine Truppen Nahe dem Hachiman-Schrein auf Kenshins Armee trafen. Aufgrund ungünstiger Bedingungen brachen beide Seiten den Kampf ab und trafen kurze Zeit später, mehrere Kilometer vom ersten Schlagabtausch entfernt, erneut aufeinander. Jedoch konnte auch hier keine der
      beiden Armeen den Sieg für sich erringen, obwohl Takeda Shingens Streitkräfte zahlenmäßig überlegen waren.


      1555 kam es zur zweiten Schlacht, die auch als Schlacht von Saigawa (犀川の戦い, Saigawa no tatakai) bekannt ist. Takeda Shingen drang erneut mit seinen Truppen vor in der Nähe des Flusses Sai (Saigawa). Er schlug sein Lager auf einem Hügel südlich des Flusses auf, während Uesugi Kenshin östlich des Tempels Zenkō-ji lagerte, von wo aus er eine ausgezeichnete Sicht über die Ebene von Kawanakajima hatte.

      Allerdings befand sich die Burg Asahiyama des Kurita-Klans, die von Takeda Shingen unterstützt wurden, nur einige Kilometer westlich, was die rechte Flanke von Uesugi Kenshin gefährdete. Die Befestigungsanlagen der Kurita wurden zusätzlich durch 3000 Soldaten von Shingens Truppen verstärkt. Kenshin unternahm eine Reihe von erfolglosen Angriffen auf die Festung, bevor er sich wieder auf die Hauptstreitkraft von Shingen konzentrierte. Über mehrere Monate hinweg verharrten die verfeindeten Lager in Erwartung eines gegnerischen Angriffs.

      Aufgrund innenpolitischer Probleme in ihren Heimatprovinzen zogen Takeda Shingen und Uesugi Kenshin ihre Truppen ab.


      Die dritte Schlacht, auch Schlacht von Uenohara (上野原の戦い, Uenohara no tatakai), fand im Jahr 1557 statt nachdem es Takeda Shingen gelang die Burg Katsurayama zu erobern, von wo aus er den nordwestlich gelegenen Zenkō-ji überschauen konnte. Anschließend versuchte er die nicht weit entfernt liegende Burg Iiyama einzunehmen, was durch einen Gegenschlag Uesugi Kenshins scheiterte, der seine Truppen aus dem Zenkō-ji heraus in die Schlacht führte. Obwohl Takeda Shingens Armee die doppelte Stärke von Uesugi Kenshins Truppen aufwies, gelang es ihm nicht einen koordinierten Angriff gegen die Burg Katsurayama zu führen.


      Die vierte Schlacht[/b], auch Schlacht von Hachimanbara (八幡原の戦い, Hachimanbara no tatakai), ist eine der bedeutendsten des Sengoku-Zeitalters und auch die bedeutendste aller fünf Schlachten zwischen Takeda Shingen und Uesugi Kenshin. Beide schickten Armeen mit großer Stärke in den Kampf und mussten jeweils hohe Verluste in Kauf nehmen. Im 9. Monat 1561 rückte Uesugi Kenshin mit ca. 18.000 Soldaten aus, um Takeda Shingen endgültig zu vernichten. Er positionierte einige seiner Truppen am Zenkō-ji und auf dem Berg Saijoyama, der westlich von Takeda Shingens Burg Kaizu gelegen war, und hatte somit einen perfekten Überblick über das umliegende Terrain. Zu Kenshins Unwissen befanden sich jedoch in Kaizu mehr als 150 Samurai-Krieger und deren Gefolge, die einen schnellen Schlag Kenshins und den Verlust der Burg Kaizu verhindern konnten.

      Nachdem die Bedrohung durch Kenshins Truppen entdeckt war, entzündete der Kommandant von Kaizu ein Signalfeuer und konnte somit Takeda Shingen informieren, der in Kōfu, mehr als 100 km von Kaizu entfernt, residierte. Dieser brach von dort aus mit 20.000 Soldaten auf. Vom Chikuma-Fluss aus erreichte er schon nach wenigen Tagen Kawanakajima. Zusammen mit seinem Feldherrn Yamamoto Kansuke ersann er eine Strategie, um Kenshins
      Truppen zu besiegen. In der Nacht brach ein Teil der Truppen (8000 Soldaten) auf zum Berg Saijoyama, um Kenshins Truppen hinab ins Tal zu locken, wo Takeda Shingen mit weiteren 8000 Soldaten wartete. Kenshin aber erkannte diese Finte und brach von der Westseite des Berges auf, um im Tal Shingen zu attackieren. Im Morgengrauen trafen die beiden Streitkräfte schließlich aufeinander.

      Gut formiert trafen Kenshins Truppen auf den Feind. Kenshins berittene Samurai fielen dem Feind in die Flanke und konnten so die Zahl von Shingens Soldaten deutlich dezimieren und töteten viele seiner Kommandanten und Feldherren. Yamamoto Kansuke beging Seppuku, da seine Taktik versagt hatte. Kenshin gelang es indes, den Kommandoposten Takeda Shingens zu erreichen und diesen unvorbereitet anzugreifen. Shingen konnte mit seiner Leibgarde lange genug standhalten, bis Kenshin von herannahender Verstärkung zurückgedrängt wurde. Auch Shingens Streitkräften gelang es, das Blatt zu wenden und Kenshin in große Bedrängnis zu bringen, bis dieser letztlich die Flucht ergriff. Shingens Truppen verfolgten diese aber nicht, da auch sie mit hohen Verlusten beschwert waren.


      1564 trafen die beiden Samuraifürsten das letzte Mal aufeinander. Über 60 Tage lieferten sie sich in der Kawanakajima-Ebene mehrere kleine Scharmützel ehe sie sich in ihre Heimatprovinzen zurückzogen. Dies wurde das „Gegenüberstehen bei Shiozaki“ (塩崎の対陣, Shiozaki no taijin) genannt.


      Ich habe mir erlaubt, alle 5 Schlachten von Kawanakajima vorzustellen. Ich hoffe, es gefällt euch ebenso.



      was war sonst noch los:
      1481: Rück-Eroberung von Otranto
      1547: Pinkie Cleugh
      1600: Eroberung der Burg von Charbonnières
      1689: Ende der Belagerung von Mainz
      1708: Moljatitschi
      1759: Stettiner Haff
      1798: St.George’s Caye
      1813: Lake Erie
      1861: Carnifex Ferry
      1943: Piombino

      CU tomorrow ......

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „El Cid“ ()

      11.9.:
      the daily feature:
      1297: Stirling Bridge

      Im Frühjahr 1297 kam es in weiten Teilen Schottlands zu teils spontanen Rebellionen gegen die englische Herrschaft. Zum Führer dieser Rebellionen wurde in Südschottland William Wallace, der einer Familie des Ritterstands entstammte, und in Nordschottland Andrew de Moray, ein Angehöriger einer Familie des höheren Adels. Über den Ablauf des Aufstands gibt es keine verlässlichen Angaben, doch durch Rebellion brach die englische Herrschaft in weiten Teilen Schottlands rasch zusammen. Vermutlich gegen Ende August 1297 vereinigten Wallace und Moray ihre Truppen.

      Nachdem Statthalter Earl Warenne lange gezögert hatte, stellte er im Sommer ein Heer auf, um den Aufstand niederzuschlagen. Von Berwick aus zog er zusammen mit dem Treasurer Hugh Cressingham zum strategisch wichtigen Stirling Castle am Südufer des Forth. Dort bildete eine schmale Holzbrücke den damals östlichsten Übergang über den Fluss. Das englische Heer bestand aus einer stattlichen Truppe von berittenen men-at-arms und hauptsächlich walisischen Bogenschützen und Fußsoldaten. Nach den Angaben von Cressingham bestand es im Juli aus 300 men-at-arms und 10.000 Fußsoldaten. Diese Zahl wurde wahrscheinlich aber nicht erreicht, und durch Desertionen war bis September die Zahl der Fußsoldaten wohl auf zwischen 5500 und 6000 gesunken. Cressingham soll sogar das Angebot von Henry Percy zurückgewiesen haben, der das Heer durch 300 weitere men-at-arms und 8000
      Fußsoldaten verstärken wollte. Er hielt das aufgebotene Heer für ausreichend und lehnte Percys Verstärkungen ab, um Kosten zu sparen. Das Aufgebot von Wallace und Moray bestand neben einer kleinen, etwa 180 Mann starken
      Reitertruppe vor allem aus weitgehend untrainierten, ungepanzerten und leicht bewaffneten Bauern. Dabei soll das Aufgebot von Moray mit 4000 bis 5000 Mann den Großteil des schottischen Heeres ausgemacht haben, während die Streitmacht von Wallace nur etwa 1000 Mann stark war. Wallace und Moray hatten ihre Truppen am Südhang des Abbey Craig, einem teils steil abfallenden Hügelzug am Nordufer des Forth aufgestellt. Das schottische Heer stand damit etwa 1,5 km nördlich der engen, unterhalb von Stirling Castle gelegenen Brücke. Von dem nördlichen Ende der Brücke bis zum Beginn des Abbey Craig führte eine Straße über einen Damm durch Wiesen und Getreidefelder, die zu beiden Seiten durch den mäandernden Fluss begrenzt wurden. Das Gelände war zwar nicht sumpfig, aber wegen des weichen Bodens nicht geeignet für einen Reiterangriff. Warenne erreichte mit seinem Heer Anfang September Stirling, wo sich ihm die vorgeblich loyalen schottischen Adligen James Stewart und der Earl of Lennox anschlossen. Am 10. September ritten Stewart und Lennox wieder fort, um Verstärkungen zu
      holen und um die Schotten zur Aufgabe zu bewegen.

      Am Morgen des 11. September überquerten englische Fußsoldaten die Brücke, wurden jedoch zurückbeordert, da Earl Warenne verschlafen haben soll. Als er endlich bereit zum Aufbruch war, wurden die Fußsoldaten wieder über die Brücke gesandt. Nun kehrten Stewart und Lennox mit 40 schottischen men-at-arms zurück. Dabei trafen sie zunächst auf plündernde englische Soldaten, worauf diese von Stewart und Lennox zur Rede gestellt wurden. In dem folgenden Geplänkel wurde ein englischer Soldat getötet, worauf in der englischen Armee Gerüchte aufkamen, dass Stewart und Lennox sie verraten würden. Warenne konnte das Geplänkel schließlich beenden. Nachdem nun Stewart und Lennox zum englischen Hauptheer zurückkehrt waren, wurden die Fußsoldaten erneut zurückgerufen, da Warenne hoffte, dass Stewart und Lennox mit der Nachricht kämen, dass die Schotten sich ergeben würden. Stewart und Lennox berichteten jedoch, dass sie noch nicht einmal ihre eigenen Vasallen zur Aufgabe bewegen konnten. Daraufhin schickte Warenne zwei Dominikaner zu Wallace, die diesen fragten, ob die Schotten sich
      ergeben wollten. Wallace wies dies barsch zurück. Daraufhin bereitete sich das englische Heer zur Schlacht vor. Der auf englischer Seite kämpfende, aber aus Schottland stammende Ritter Sir Richard Lundie schlug vor, mit einem
      Teil der Armee den Fluss durch die westlich gelegene, breite Furt bei Drip zu überqueren, um so den Schotten in den Rücken fallen zu können. Dies wurde von Cressingham mit der Begründung abgelehnt, dass sie nach den Verzögerungen am Morgen keine weitere Zeit mehr verschwenden könnten. Daraufhin gab Warenne den Befehl, die Brücke zu überqueren. Als die englische Vorhut unter dem Befehl von Cressingham und Marmaduke of Thwing
      mit etwa 150 men-at-arms und etwa 1800 Fußsoldaten die Brücke überquert hatten, gaben Moray und Wallace den Befehl zum Angriff. Die schottischen Fußsoldaten stürmten die Hügel herab und rannten über die Wiesen auf den Damm zu. Einer als Schiltron kämpfenden Truppe gelang es, die Brücke zu besetzen und das englische Heer damit zu teilen. Die englischen Soldaten, die bereits am Nordufer des Forth standen, erhielten keine weiteren Verstärkungen mehr. Auf dem für sie ungünstigen Gelände konnten sie sich nicht zur Schlacht aufstellen und wurden von den Schotten überwältigt. Die Schlacht wurde zu einem Massaker. Nur wenige der englischen men-at-arms, die die Brücke überquert hatten, konnten flüchten, darunter Marmaduke of Thwing. Auch etwa 300 der ungepanzerten Fußsoldaten konnten durch den Fluss entkommen. Cressingham, der trotz seines geistlichen Standes eine Rüstung trug, wurde getötet. Die Leiche des verhassten Treasurers wurden von den Schotten geschändet. Auch die Schotten erlitten schwere Verluste, darunter den schwer verwundeten Moray. Er starb vermutlich etwa zwei
      Monate später an seinen Verwundungen. Warenne war am Südufer der Brücke geblieben. Als er erkannte, dass die Schlacht verloren war, ließ er die Brücke zerstören und überließ die englischen Soldaten am Nordufer ihrem Schicksal. Da der Kommandant und ein Großteil der Garnison von Stirling Castle zur englischen Vorhut gehört hatte und in der Schlacht gefallen war, beauftragte er Marmaduke of Thwing und Fulk Fitz Warin mit der Verteidigung der Burg. Dann soll er in wilder Flucht nach Berwick geritten sein. Das verbliebene englische Heer flüchtete daraufhin ebenfalls nach Süden. Der Gepäckzug des englischen Heeres versuchte über die Straße nach Falkirk zu
      entkommen. In einer sumpfigen, von mehreren Bächen durchzogenen Ebene wurde der Gepäckzug von den Soldaten von Stewart und Lennox angegriffen, die nun offen die Seiten wechselten. Alle Gepäckwagen und Packpferde des englischen Heeres sollen von den Schotten erbeutet worden sein.

      Die Schlacht von Stirling Bridge hatte für den Krieg große Bedeutung. Sie war eine schwere, aber keine entscheidende Niederlage für die Engländer. Für diese war es ein doppelter Schock, dass ihre Ritter von Fußsoldaten und dazu noch von schottischen Fußsoldaten besiegt worden waren. Im Gegensatz zur Schlacht bei Dunbar hatte Earl Warenne bei Stirling kein taktisches Geschick gezeigt. Für die Schotten war der Sieg dagegen ein Triumph. Wallace nutzte die englische Niederlage aus und führte im Oktober einen Raubzug nach Nordengland. Vor Ende des Jahres wurde er vor allem wegen des Siegs bei Stirling Bridge zum Guardian of Scotland gewählt, womit er offiziell die militärische und politische Führung des Aufstands übernahm. Stirling Castle wurde von den Schotten belagert, worauf sich die Besatzung Anfang 1298 ergeben musste. Der englische König, der zum Zeitpunkt der Niederlage einen Feldzug in Flandern führte, führte aber im nächsten Jahr ein neues englisches Heer nach Schottland und schlug Wallace entscheidend in der Schlacht von Falkirk.


      was war sonst noch los:
      1390: Beginn der Belagerung von Vilnius
      1620: Tirano
      1649: Massaker von Drogheda
      1683: Wien
      1697: Zenta
      1709: Malplaquet
      1714: Ende der Belagerung von Barcelona
      1758: Saint Cast
      1780: Sugarloaf Massacre
      1777: Brandywine
      1803: Delhi
      1814: Plattsburgh
      1914: Bita Paka (Neupommern/Bismarck-Archipel)
      1914: Ende der Schlacht von Lemberg
      1943: Görz

      Heute ist man wieder einmal „spoilt for choice“, denn mit Stirling Bridge, Wien, Zenta, Malplaquet und Brandywine bietet dieser Tag mehr als eine würdige Begegnung. Die Schlacht am Kahlenberg selbst fand allerdings erst am 12.9. statt.

      CU tomorrow ......

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „El Cid“ ()

      Mit kaum einem daily feature war ich jemals mehr einverstanden.

      Alba gu bràth!
      greetings from good old Simmering
      Manuel (19), Jus-Student - by Kurier :D (das waren noch Zeiten...)
      Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen. Ex 22,17
      Ich weiß, wo du wohnst; Offb 2,13a

      WoW/Keepers-Altpräsident und für die Idee begeistert, eine Carrerabahn im ganzen Clublokal zu installieren

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Tùrin“ ()

      12.9.:
      the daily feature:
      1683: Kahlenberg (Wien, Tag 2)

      Die Schlacht am Kahlenberg am 12. September 1683 beendete die Zweite Wiener Türkenbelagerung. Ein deutsch-polnisches Entsatzheer unter der Führung des polnischen Königs Johann III. Sobieski schlug die osmanische Armee. Die Niederlage bedeutete den Anfang vom Ende der türkischen Hegemonialpolitik. Auf christlicher Seite kämpften die vereinigte Infanterie und Artilerie der Allianz aus Österreich, Sachsen, Bayern, Baden und des Kirchenstaats sowie das polnische Reiterheer. Ihr gegenüber stand das Wien belagernde osmanische Heer.

      Am 4. September war Kriegsrat zu Stetteldorf am Wagram auf Schloss Juliusburg bei Tulln unter dem Vorsitz von König Jan Sobieski. Zusammen mit Herzog Karl V. wurden die weitere Marschroute und Taktik zum Entsatz von Wien festgelegt. Hierbei kam es zu einem diplomatischen Disput zwischen Karl V. und Sobieski um die Frage der Führung des Entsatzheeres. Kaiser Leopold I. hatte das Kommando im Vorfeld vertraglich an Sobieski abgetreten, um diesen zu einer Teilnahme am gemeinsamen Krieg gegen die Osmanen zu bewegen. Die Differenzen zwischen Herzog Karl V. und König Sobieski wurden schließlich durch diplomatische Intervention von Marco d’Aviano, päpstlicher Legat und Beichtvater von Leopold I., beseitigt.

      Am 6. September kam Kurfürst Max Emanuel von Bayern nach Linz. Fränkische, sächsische, bayerische und schwäbische Kontingente überquerten die Donau bei Krems und rückten weiter Richtung Tulln vor. Am Tag darauf überquerte die Polnische Armee die Donau bei Tulln und vereinigte sich mit den Truppen Sachsens, den Kaiserlichen, den Bayern und den fränkisch-schwäbischen Reichstruppen in dieser Stadt, 30 Kilometer stromaufwärts von Wien. Die Tataren, die für die Bewachung des Übergangs abgestellt waren, verhinderten den Brückenkopf nicht. Kaiser Leopold I. fuhr von Linz Richtung Wien mit dem Schiff ab. In Dürnstein machte er am 9. September Station. Da er König Sobieski die Leitung der Schlacht abgetreten hatte, konnte er nicht zu den Truppen weiterreisen. Er setzte Herzog Karl V. an seiner Stelle zur Leitung der kaiserlichen Truppen ein.

      Beim letzten großen Kriegsrat der christlichen Allianz wurde auf Anraten Herzog Karls V. beschlossen, durch den Wienerwald unter Zurücklassung des Trosses in 3 Kolonnen auf Wien vorzurücken. Der Weg für das Entsatzheer durch den Wienerwald war beschwerlich, da es nur wenige, schlecht befestigte Wege gab und die Artillerie nicht oder nur begrenzt mitgenommen werden konnte. Es mangelte während des Anmarsches auch an Verpflegung. Da der Tross zurückgelassen wurde, gab es keinen Lebensmittelnachschub. Die Truppen mussten ohne Verpflegung zwei Tage marschieren. Dafür gab es aber keine weiteren Schwierigkeiten beim Vormarsch. Großwesir Kara Mustafa hatte es versäumt, die Donaubrücken zu sichern und Klosterneuburg zu erobern, das nun zu einem wichtigen Brückenkopf der Alliierten wurde. Weiterhin gab es keine osmanische Befestigung des Kahlengebirges, lediglich die Kahlenbergkirche wurde zerstört.

      Am 11. September besetzten die alliierten christlichen Truppen das Kahlengebirge.

      Am 12. September stellten sich die Osmanen für die Entsatzschlacht beim Kahlengebirge bis Hütteldorf auf und trieben gleichzeitig fünf Minen bis unter die Stadtmauern. Sie waren bis zu zwei Meter tief unter der Kurtine eingedrungen und standen kurz davor, die Ladungen zu setzen und zu sprengen.

      Das Gefecht kam für die Belagerer unter dem Oberbefehl von Kara Mustafa nicht unerwartet, da dieser beispielsweise am 4. September von einem Gefangenen über das Herannahen der Entsatzarmee und ihre Stärke unterrichtet worden war. Völlig auf die Einnahme der Stadt konzentriert, hatte es der Großwesir zum einen versäumt, das Donauufer wirksam überwachen zu lassen und so dem Entsatzheer schon die Überquerung des Flusses unmöglich zu machen oder zumindest zu erschweren. Zum anderen wurden auch die Höhen des Wienerwaldes nicht befestigt, um dem Entsatzheer auf diese Weise den Anmarsch auf die Stadt zu blockieren. Vom nicht abgesicherten
      Höhenzug zwischen Kahlenberg und Leopoldsberg stießen die verbündeten polnisch-deutschen Fußtruppen so in den Rücken der Osmanen, die die Stadt einzunehmen versuchten. Die osmanischen Kriegsherren konnten sich über die Taktik in dieser Schlacht mit zwei Fronten nicht einigen. Herzog Karl V. von Lothringen zerschlug den schwachen rechten Flügel der Osmanen. Am späten Nachmittag wurde die Schlacht entschieden, als sich die Kavallerie, insbesondere die durch König Johann III. Sobieski geführte polnische Elitetruppe der Husaren (Hussaria) nach einem zeitraubenden Abstieg vom Berg herab in der leicht hügeligen Ebene endlich entfalten und die Elitetruppen der Sipahi und Janitscharen bezwingen und ins feindliche Lager eindringen konnte. Wien war gerettet, die Osmanen flohen in wildem Durcheinander. Erst jenseits der Schwechat, ca. 10 km von Wien entfernt, gelang es Kara Mustafa, einen Teil seiner Truppen zu sammeln und nach Györ (Ungarn) zurückzuführen.

      Die Verluste der Entsatzarmee lagen bei rund 2.000 Toten und 2.500 Verwundeten. Auf türkischer Seite waren es rund 10.000 Tote, 5.000 Verwundete und 5.000 Gefangene.

      Die Schlacht um Wien wäre eine feine Aktion in 15mil mit "By Fire & Sword"-Regeln.

      Auch Marathon und Chapultepec wären würdige Vertreter, aber auch heute zieht die nationale Schiene wieder vor.


      was war sonst noch los:
      490 v.Chr.: Marathon
      1213: Muret
      1226: Ende der Belagerung von Avignon
      1229: Portopí
      1309: 1. Belagerung von Gibraltar
      1319: Myton
      1814: North Point
      1814: Baltimore
      1847: Chapultepec
      1861: Cheat Mountain
      1897: Saragarhi
      1942: Edson’s Ridge (Tag 1 / Guadalcanal)

      CU tomorrow ......

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „El Cid“ ()

      So hat der leider schon verstorbene Angus McBride den Übergang der Polen durch den Wienerwald gesehen:



      unter anderem dieses Bild hat mich vor vielen vielen Jahren (ab 1987) zur Aufstellung meiner polnischen Armee in 15mil veranlasst ......

      und diese 3 Regimenter habe ich auch gebaut und bemalt 8)