Angepinnt THE DAY - in wargaming history

      1.11.:
      the daily feature:
      333 v.Chr.: Issos

      Die Schlacht bei Issos (auch Issus) im November 333 v.Chr. war das erste direkte Aufeinandertreffen der Kriegsherren Alexander des Großen auf makedonischer und Dareios III. auf persischer Seite. Die Griechen/Makedonen wollten sich – so das offizielle Kriegsziel – mit ihrem Feldzug für die Zerstörungen rächen, die die Perser fast 150 Jahre zuvor in Griechenland (besonders in Athen) verursacht hatten. Alexander strebte aber zudem offenkundig nach Ruhm und Eroberungen.

      Für das Ereignis hat sich folgender Merkspruch eingebürgert: „Drei-drei-drei, bei Issos Keilerei.“

      In der vorausgegangenen Schlacht am Granikos (334 v.Chr.) waren persische Kräfte unter Führung der kleinasiatischen Satrapen und deren Söldner den angreifenden Makedonen unterlegen. Das Heer Alexnaders rückte über die westlichen Küstenstädte tiefer in persisch beherrschtes Gebiet vor. Die ihm beim weiteren Vormarsch hinderliche Flotte löste Alexander nach Einnahme Milets auf, da sie ohnehin keine Chance gegen die überlegenen persischen Seeverbände gehabt hätte. Er wollte zu Lande zu seinem Ziel Persepolis, der Hauptstadt des persischen Reiches, vorrücken, dessen Großkönig Dareios III. war.

      Alexander schickte Parmenion, seinen Heerführer der Fußtruppen und der peloponnesischen Reiterei, voraus. Er sollte zunächst mit seinen 15.000 Soldaten die syrischen Grenzpässe vor den Persern erreichen, blockieren und wieder zu ihm stoßen.

      Alexander selbst zog mit seinem Heer zunächst nach Issos und dann auf der Küstenstraße weiter. Hier erwartete er, irgendwann auf den Feind zu treffen. Dareios wiederum hatte sich ebenfalls entschlossen, dem anrückenden Heer Alexanders auf der ihm günstig erscheinenden Ebene nahe Issos Paroli zu bieten. Beide Feldherren wollten den Feind auf für diesen ungünstiges Terrain locken. Mit seiner großen Armee, die er nicht dauerhaft an einem Ort versorgen konnte, marschierte Dareios dann allerdings schließlich auf einer östlich gelegenen Straße zur Stadt Issos und verließ damit die für ihn günstige syrische Ebene. Ohne es zu ahnen, passierten die beiden Heere einander, nur durch einen Gebirgszug getrennt.

      Als Dareios in Issos von dort zurückgelassenen feindlichen Soldaten hörte, dass sein Widerpart die Küstenstraße genommen hatte, verfolgte er ihn mit seinen Truppen. Alexander seinerseits beorderte seine Heeresteile in Eilmärschen zurück nach Issos, nachdem er erfahren hatte, dass der Feind in seinem Rücken stand. Das Schlachtfeld war topografisch auf der einen Seite durch das Gebirge, auf der anderen Seite durch das Mittelmeer begrenzt. Die persische Übermacht an Menschen war deshalb in ihrer Wirkung benachteiligt, das Terrain spielte also Alexander in die Hände.

      Alexander postierte das Gros seiner Kavallerie auf den rechten Flügel und gesellte sich zu ihr. In der Mitte befand sich die makedonische Phalanx. Auf dem linken Flügel zum Meer hin bewegten sich Reiter und Infanterie unter Parmenion vorwärts. Wie üblich sollten die makedonischen Fußtruppen den Feind binden, bis sich eine Gelegenheit für eine Reiterattacke auf das persische Zentrum ergeben würde.

      Dareios stellte seine starke Kavallerie rechts, zum Meer hin, auf. Das flache Gelände war dort für Reiterattacken geradezu ideal. Die Mitte der Front war mit schwer bewaffneten griechischen Söldnern bestückt. Links sollte das traditionell nur leicht bewaffnete persische Fußvolk agieren. Der König wartete mit seiner Garde hinter der Frontmitte auf den Gang der Dinge.

      Alexander erteilte den Einheiten den Angriffsbefehl; und wirklich tat sich in der persischen Front eine Lücke auf. Sein tollkühner Vorwärtsdrang war beispielgebend für die Kavalleristen und führte deshalb zum Erfolg. Das persische Fußvolk wich zurück, verteidigte sich aber verbissen. Alexander kämpfte sich durch die Feinde bis in die Nähe von Dareios III. durch. Dieser bemerkte die ihm drohende Gefahr und ergriff die Flucht.

      Alexanders Phalanx musste unterdessen den Fluss Pinaros mit seiner starken Strömung überqueren, was Lücken in die Reihen der Griechen riss. Dies nutzten im Dienste von Dareios stehende griechische Söldner aus und fügten den Angreifern Verluste zu. Auch an der Seite zum Meer hin setzte die persische Kavallerie der griechischen Infanterie und den thessalischen Reitern kräftig zu. Durch sichelförmiges Einschwenken seiner Kavallerie half Alexander den bedrängten Griechen in ihrer kritischen Lage. Anschließend ging er daran, die Flanken des gegnerischen Zentrums anzugreifen.

      Durch die nicht unbemerkt gebliebene Flucht ihres Befehlshabers waren die persischen Einheiten aber mutlos geworden. Trotz einer keineswegs aussichtslosen Situation zogen sich die Perser einschließlich ihrer Hilfstruppen zurück und überließen den Makedonen den Sieg. Alexander ließ unter den zurückweichenden Feinden ein Blutbad anrichten.

      Der flüchtende Dareios wurde nicht eingeholt. Der makedonische Heerführer Parmenion rückte nach der Schlacht weiter bis nach Damaskus vor.

      Durch den Sieg fiel dem Makedonen faktisch der gesamte Westteil des Perserreiches zu, auch wenn er stellenweise durchaus noch auf erbitterten persischen Widerstand traf. Die Machtposition Alexanders als „Herrscher über Asien“ (siehe auch Gordischer Knoten) wurde begründet. Sein Ansehen bei den Griechen und Makedonen stieg rapide.

      Ein Angebot von Dareios III., gegen Freilassung seiner Familienangehörigen Alexander die Herrschaft über die Gebiete bis zum Halys zu überlassen und ein Bündnis mit ihm abzuschließen, lehnte Alexander brüsk ab. Ähnlich reagierte er später auf den Vorschlag des Großkönigs, sogar alles Land bis zum Euphrat zu erhalten.

      Die Niederlage des persischen Großkönigs gestattete Alexander die Fortsetzung seines Feldzugs über Syrien, Phönizien und Palästina nach Ägypten, während sich Dareios nach Osten zurückzog, um sich auf die Entscheidungsschlacht (Schlacht von Gaugamela) vorzubereiten.


      was war sonst noch los:
      82 v.Chr.: Schlacht am Collinischen Tor
      1009: Alcolea
      1546: Oelsnitz
      1623: Anjar
      1625: Cádiz
      1806: Schlacht bei Waren in der Nossentiner Heide
      1809: Vierte Bergisel-Schlacht
      1893: Bembezi (1.Matabele-Krieg)
      1911: Libyen - 1.Luftbombardement der Geschichte
      1914: Seegefecht bei Coronel
      1918: Chesne
      1942: Matanikau-Offensive (Guadalcanal-Kampagne)
      1943: Kaiserin-Augusta-Bucht

      CU tomorrow ......

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      1914: Seegefecht bei Coronel, find ich auch sehr spannend, eines der wenigen Seegefechte das die Kaiserliche Marine für sich entscheiden konnte und es war auch die erste Niederlage der Royal Navy seit 100 Jahren.

      Finde die Geschichte des Ost-Asien Geschwaders und Vizeadmiral Graf Spee sehr interessant und hab auch schon einiges darüber gelesen. Das Geschwader hat einige gute Geschichten zu erzählen wie zB das Schicksal des kleinen Kreuzers SMS Emden oder die nach dem Gefecht bei Coronel stattfindende Hetzjagt der Briten auf das Geschwader von Graf Spee am Cap Horn.

      Gruß
      Fabian
      Meine 15mm WW2 Gallerie:
      Ic3m4n's Battlegroup Allerelei

      Mein Hobbybereich:
      Ic3m4n's Hobbybereich

      2.11.:
      the daily feature:
      1642: 2.Schlacht von Breitenfeld

      Die zweite
      Schlacht bei Breitenfeld
      am 23. Oktober 1642 (nach dem gregorianischen Kalender: 2. November 1642), auch als Erste Schlacht von Leipzig bekannt, war eine militärische Auseinandersetzung während des Dreißigjährigen Krieges. Ein schwedisches Heer unter Lennart Torstensson besiegte ein sächsisch-kaiserliches Heer unter Erzherzog Leopold von Österreich und General Piccolomini.

      Der schwedische General Torstensson, der Leipzig belagern wollte, wurde nach Abbruch seines Sommerfeldzugs in Böhmen vom sächsisch-kaiserlichen Heer unter Erzherzog Leopold und Piccolomini verfolgt und bei Leipzig gestellt. Er zog sich von Leipzig nach Breitenfeld zurück, wo es zur Schlacht kam.

      Der Erzherzog eröffnete den Angriff auf die Schweden mit starkem Kanonenfeuer, von der er sich Deckung erhoffte, solange seine Truppen sich noch zum Angriff sammelten. Torstensson erkannte, dass er die zahlenmäßig überlegenen feindlichen Truppen angreifen musste, bevor sie sich zum Kampf aufgestellt hatten. Er ließ Carl Gustav Wrangel, der die Infanterie befehligte, den linken Flügel der kaiserlichen Truppen angreifen, der schnell zusammenbrach und den Weg für die schwedische Reiterei freigab. Obwohl auf dem rechten Flügel die kaiserlichen Reiter die Schweden zurückgedrängt hatten und bereits deren Zentrum angriffen, kam nun die schwedische Reiterei dem Zentrum zu Hilfe und vertrieb die kaiserlichen Fußsoldaten. Daraufhin warfen ganze Schwadronen der kaiserlichen Reiterei ihre Waffen weg und ergaben sich den Schweden. Der Erzherzog selbst entkam nur mit knapper Not der Gefangennahme.

      Die Verluste der Schweden lagen bei 4.000 Toten und Verwundeten, darunter acht Generäle. General Torsten Stålhandske, der die Hakkapeliitta-Reiterei kommandierte, wurde schwer verwundet. Die kaiserlich-sächsische Armee verlor 5.000 Tote und Verwundete sowie 4.500 Gefangene und 46 Kanonen, 191 Feldzeichen, 50 Wagen mit Munition, die Kanzlei mit der Kasse und sämtliches Gepäck.

      Der Erzherzog ließ nach der verlorenen Schlacht alle höheren Offiziere des linken Flügels wegen Feigheit unehrenhaft aus dem Dienst entlassen. Von diesen wurde der Kommandant des Cürassier-Regiment des Fours, Obrist Johann Des Fours, später vor ein Kriegsgericht gestellt und hingerichtet. Die niederen Offiziere ließ er hängen und die Mannschaft durch Erschießen dezimieren. Auch Oberst Madlons Kavallerie-Regiment wurde in ähnlicher Weise dezimiert.

      Die Eroberung Leipzigs und die Besetzung Sachsens durch die Schweden waren die nächsten Folgen dieser Schlacht; eine weitere, dass Kaiser Ferdinand III. geneigter zum Frieden wurde und nicht lange danach den Hamburger Präliminarfrieden bestätigte.


      was war sonst noch los:
      1567: Le Dorat (2. Hugenottenkrieg)
      1793: Ernée (Vendée)
      1879: Pisagua (Salpeterkrieg)
      1899: Beginn der Belagerung von Ladysmith
      1912: Lüleburgaz Muharebezi (oder Lule Burgaz, oder Luleburgaz-Bunarhisar)
      1914: Tanga (auch Battle oft he Bees)
      1918: Valenciennes
      1918: Beginn der Schlacht von Przemyśl
      1940: Elaia-Kalamas
      1942: Tel el Aqqaqir (El-Alamein)
      1950: Yalu (Koreakrieg)
      1951: Song-gok Spur (Koreakrieg)

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      3.11.:
      the daily feature:
      1760: Torgau

      Die Schlacht bei Torgau war die letzte große Schlacht des Siebenjährigen Krieges.


      Sachsen war von der Reichsarmee besetzt. Die Österreicher unter Feldmarschall Leopold Joseph Daun wollten bei Torgau Anschluss an diese finden. Daun hatte sich auf den Süptitzer Höhen mit etwa 33.000 Mann und rund 400 Kanonen festgesetzt. Der Ort war gut gewählt: Waldungen, Verhaue, Gräben, Teiche und Moräste machten jeden Angriff schwierig und verlustreich.

      Friedrich II.
      brauchte aber Sachsen als Drehscheibe für den Nachschub, als Winterquartier für seine Armee und als Faustpfand für eventuelle Friedensverhandlungen. Er versuchte hier eine neue Taktik, um seinen Plan durchführen zu können: Er teilte seine Truppen auf und führte drei Korps durch die Wälder, um die Höhe zu umgehen und von Norden die Österreicher anzugreifen. Währenddessen marschierte Hans Joachim von Zieten mit dem 4. Korps auf den Süden der Höhe zu. Der Angriff der Truppen vom Norden und vom Süden sollte gleichzeitig beginnen.

      Zieten griff zu früh an und stieß auf das Kavalleriekorps St. Ignons, welches gefangen genommen wurde. Dieser frühe Angriff wäre fast zur Katastrophe geworden. Friedrich griff jetzt auch die Höhe an, obwohl der größte Teil seiner Korps noch nicht angekommen war.

      Als die Kavallerie endlich eingriff, wurde sie von den Österreichern zurückgeworfen. Der zweite Angriff war erfolgreicher. Die österreichische Infanterie wurde auseinandergesprengt. Die österreichische Reiterei machte den Erfolg aber wieder zunichte.

      Inzwischen versuchte Friedrich II. von Norden her mit zehn Bataillonen einen Angriff, der blutig endete. Das Kanonenfeuer der österreichischen Kanonen verursachte innerhalb einer Stunde den Verlust von 5.000 preußischen Grenadieren.

      Nach dem Eintreffen der Hauptkolonne griff Friedrich ein zweites Mal vergebens an. Daun setzte jetzt seine Kavallerie ein, die die Preußen in die Wälder zurücktrieb.

      Inzwischen war Daun am Fuß verwundet worden und ließ sich in Torgau behandeln. Das Kommando der kaiserlichen Armee wurde von General Adolf Nikolaus von Buccow übernommen.
      Friedrich II., dem zwei Pferde unter dem Leib weggeschossen worden waren, war ebenfalls verwundet und glaubte, da er keine Nachricht von Zietens Kampfhandlungen erhielt, die Schlacht verloren. Daun sandte durch seinen Generaladjutanten von Rothschütz eine voreilige Siegesdepesche an Kaiserin Maria Theresia nach Wien. In der Dämmerung wendete sich das Blatt. Zietens Kolonne eroberte um 18 Uhr die große Batterie der Österreicher. Zieten ließ die Kanonen wenden und beschoss die Österreicher. Zwei Versuche, die Kanonen zurückzuerobern, scheiterten.

      Der Sieg der Preußen stand gegen 21 Uhr fest. Mit 16.751 Mann verloren die Preußen dabei mehr als 25 % ihrer Armee, die Österreicher mit 15.200 Mann knapp 30 %. Die Schlacht war eine der blutigsten Massenschlachten des 18. Jahrhunderts.

      Der Torgauer Marsch erinnert an den Sieg.
      youtube.com/watch?v=4nQGwpbKc8o

      Theodor Fontane schrieb in Erinnerung an die Schlacht das Gedicht Bei Torgau:
      Auch die Grenadiere wollen nicht mehr.
      Wie ein Rasender jagt der König daher
      Und hebt den Stock und ruft unter Beben:
      »Racker, wollt ihr denn ewig leben?
      Bedrüger …«
      »Fritze, nichts von Bedrug;
      Für fünfzehn Pfennig ist's heute genug.«

      was war sonst noch los:
      1444: Linnich (2.Geldrischer Erbfolgekrieg)
      1468: Liége
      1793: Fougéres (Vendée)
      1812: Wjasma
      1867: Mentana
      1870: Beginn der Belagerung von Belfort
      1883: Scheikan (oder Kaschgil, Mahdi-Aufstand)
      1942: Ende der Schlacht von El Alamein
      1942: Koli Point Action (Guadalcanal-Kampagne)
      1949: Dengbu Island (Chinesischer Bürgerkrieg)
      1967: Dak To (Vietnamkrieg)

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      4.11.:
      the daily feature:
      1597: Carrickfergus

      Die Schlacht von Carrickfergus (englisch Battle of Carrickfergus, irisch Cath Charraig Fhearghais) fand im November 1597 während des Neunjährigen Kriegs in der Provinz Ulster (heutige Grafschaft Antrim, Nordirland) statt. Gegner bei der Schlacht waren die königlich-englischen Truppen von Elisabeth I. und der schottische Clan der MacDonnell. Die Schlacht endete mit einer Niederlage der Engländer.

      Der Nordosten von Ulster war im 16.Jahrhundert schwer umkämpft. Die Stadt Carrickfergus war in den 1570er Jahren Mittelpunkt eines gescheiterten Versuchs englischer Siedlungspolitik. In den 1580er Jahren beherrschten die MacDonnells unter Sorley Boy MacDonnell diese Gegend. Als Hugh O'Neill, 2. Earl of Tyrone 1595 die Rebellion gegen den englischen Vormarsch startete, war Carrickfergus der einzige englisch dominierte Stützpunkt innerhalb der Provinz. Die MacDonnells warteten in diesen ersten Jahren der Rebellion ab, ohne sich aber gänzlich auf die Seite der englischen Krone zu stellen, um die Rebellion zu beenden.

      1597 kam der kürzlich ernannte Gouverneur von Carrickfergus Castle John Chicester zu einigen Erfolgen gegen die Befestigungen der Clandeboye O'Neills und befand sich in einer Auseinandersetzung mit Sorley Boy's Neffen James MacSorley MacDonnell wegen einer Reihe von Überfällen (und gegen-Übergriffe) in der Gegend. Der schottische Clan war darüber verärgert, dass in Abwesenheit des Gouverneurs diverse Kavallerieangriffe stattgefunden hatten. Nach einigen Verhandlungen wurde ein Waffenstillstand geschlossen und es den Schotten erlaubt, ihre Forderungen für Reparationszahlungen zu beziffern.

      Doch am 4. November 1597 wurde MacDonnell an der Spitze einer Armee gesichtet, die sich Carrickfergus Castle näherte; einschließlich 500 schottischer Musketiere. Um dem zu begegnen, marschierte Chichester seinerseits mit fünf Kompanien aus Fußsoldaten, die von einer vorhergegangenen Expedition noch ermüdet waren, sowie einer aus Reitern MacDonnell vier Meilen weit entgegen. Zwischenzeitlich diskutierten die Offiziere über das weitere Vorgehen. Ein Veteran drängte den Gouverneur, den Waffenstillstand nicht zu gefährden, doch als seine Truppen in Stellung waren, wandte sich Chichester an seinen Kommandanten Captain Merriman und sagte angeblich: "'Nun Captain, dort drüben sind ihre alten Freunde. Was sagen Sie? Sollen wir sie angreifen?'" ("Now, Captain, yonder be your old friends. What say you? Shall we charge them?"). Merriman stimmte zu und wurde vom Kommandanten der Reiter unterstützt.

      Der Befehl zum Angriff wurde gegeben und der schottische Clan zog sich über die Hügel ins Gelände zurück. Die englischen Reiter hatten ihre Führung nicht richtig verstanden und so kam es, dass der Gouverneur mit einem kleinen Trupp Soldaten, der mit ihm Schritt halten konnte, isoliert war. Durch einen schottischen Gegenangriff wurde die Formation der englischen Truppen geteilt. Der Gouverneur wurde bei diesem Vorstoß am Bein verletzt. Er bestieg aber sofort wieder sein Pferd, trieb seine Truppen erneut den Schotten entgegen, wurde dann aber durch einen Kopfschuss getötet. Ein weiterer Offizier wurde am Kopf verletzt und gefangen genommen.

      Die königlichen
      Truppen waren nun führerlos und verzweifelt. Obwohl die Verstärkung aus Carrickfergus Castle, zu der wegen der Dezimierung der Garnison sogar die kranken Soldaten herangezogen worden waren, ein schlimmeres Blutbad verhinderte, kamen bei diesem kurzen Gefecht ca. 180 englische Soldaten ums Leben. Einige überlebten, indem sie durch Lough Larne schwammen (teilweise mit ihren Pferden) und die Halbinsel Island Magee erreichten.

      Die englische Niederlage wurden teilweise durch das Fehlen von Schießpulver verursacht, war aber vor allem auf die Unfähigkeit und das Verhalten des Gouverneurs zurückzuführen. Trotz der Größe seiner Truppen erreichte Chichester im Vorfeld nur einen Waffenstillstand mit dem schottischen Clan; MacDonnell hatte bei den Verhandlungen mit Chichester kaum Schwierigkeiten seine Bedingungen durchzusetzen.


      was war sonst noch los:
      1429: Saint-Pierre-le-Moûtier
      1576: Antwerpen
      1758: Grimrose
      1791: Battle of the Wabash (wäre meine 2.Wahl gewesen)
      1794: Praga
      1798: Beginn der Belagerung von Korfu
      1864: Johnsonville
      1915: Ende der 3.Isonzoschlacht
      1944: Bitola

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      5.11.:
      the daily feature:
      1757: Roßbach

      In der Schlacht bei Roßbach in der Nähe von Reichardtswerben im Kurfürstentum Sachsen (heute Sachsen-Anhalt) besiegte der preußische König Friedrich der Große die französische Armee unter dem Prinzen von Soubise (1715–1787) und die mit ihnen koalierende Reichsexekutionsarmee unter dem Kommando des Reichsgeneralfeldmarschalls Prinz von Sachsen-Hildburghausen. Die Schlacht markiert einen der Wendepunkte im Siebenjährigen Krieg: Seither beschränkte sich die Konfrontation mit Frankreich auf die westdeutschen Gebiete, erst 50 Jahre später unter Napoleon sollten französische Truppen wieder so weit nach Deutschland vordringen.

      Von Dresden kommend, sammelte Friedrich II. bis Ende Oktober seine Truppen um Leipzig. Die Initiative gegen die Koalitionsarmee ergreifend, überquerte er bis zum 3. November an drei Stellen die Saale und stellte sich am 4. November südöstlich von Mücheln dem mit Front nach Osten stehenden Gegner; er selbst lagerte zwischen Bedra und Roßbach mit Front nach Westen. Da zwischen Prinz Soubise, der nur ein Lager beziehen wollte, und dem auf Angriff drängenden Hildburghausen Uneinigkeit herrschte, marschierte die Koalitionsarmee, die zahlenmäßig doppelt so stark war wie die preußischen Truppen, zuerst nach Süden ab, schwenkte jedoch am Tag der Schlacht ab 14 Uhr südlich Pettstädt Richtung Osten.

      Die Verbündeten, im Glauben die Preußen im Rückzug schlagen zu können, zogen gegen 14:30 Uhr die Kavallerie des Reserve-Korps unter Herzog Broglie sowie die Brigade Bourbon vor die eigenen Truppen, die nach Osten in drei Kolonnen marschierten, und eröffneten so die eigentlichen Schlachtbewegungen des Tages. Der Preußenkönig erkannte die Gefahr für seine linke Flanke vom Dachboden des Roßbacher Herrenhauses aus und entschloss sich seinerseits zum Angriff auf eben jene entsandte Spitze der gegnerischen Armee. Generalmajor Friedrich Wilhelm von Seydlitz wurde daher umgehend mit 38 Schwadronen Kavallerie der Regimenter Garde du Corps, Gens d’armes, Rochow, Driesen, Czettritz, Meinicke, Leib-Kürassiere und Szekely zwischen Janus-Hügel und Posendorfer Berg beordert, um den Gegner anzugreifen.

      Da Seydlitz unbemerkt vom Gegner seine Position einnehmen konnte, traf seine gegen 15:30 Uhr ausgeführte, 6000 Reiter starke Attacke die vorgehenden Verbündeten, welche 15 Minuten lang durch preußische Artillerie vom Janus-Hügel her beschossen worden waren, schwer. Seydlitz, der geschickt in zwei Treffen, zuerst frontal, dann in einer Umfassungsbewegung auf den Flügeln angriff, warf den Feind im Handgemenge nieder und nahm die mitgeführte gegnerische Batterie. Ein Gegenstoß der Verbündeten-Reiterei unter Herzog Broglie scheiterte, ihre vorausgesandte Spitze zerstreute sich und strömte auf Storkau zurück.

      Bereits vor dem Angriff von Seydlitz, etwa gegen 14:30 Uhr, formierte Friedrich II. seine Infanterie Richtung Süden, und zwar derart, dass der stärkere linke Flügel mehr in Front stand als der rechte (siehe Schiefe Schlachtordnung). So „schief“ gestaffelt, erreichten die Preußen rasch die Linie Nahlendorf-Reichardtswerben, jetzt mit Front nach Südwesten, die drei marschierenden Kolonnen des Feindes auf sich zu kommend. Den Verbündeten gelang es nun lediglich, die vordersten Regimenter der drei Kolonnen in Position zu bringen. Diese, es handelte sich um die Regimenter Piemont, St. Chamont, Mailly, La Marck, Poitou und Provence, stellten sich den Preußen zum Kampf. Es war 16 Uhr.

      Aus der Kolonne nach rechts ausscherende fränkische Bataillone des Prinzen Georg von Hessen flohen, da sie von der durch Seydlitz geschlagenen zurückströmenden eigenen Reiterei demoralisiert und mitgerissen wurden. Den nun offenen rechten Flügel der Kolonnen umfasste der König und steigerte so die aufkommende Panik der drei Kolonnen, in denen Infanterie, Kavallerie und Artillerie vergeblich versuchten, sich zu entwirren und zur Entfaltung zu kommen. Die Panik gipfelte in wildem Schießen und steigerte sich zur Flucht, lediglich die Brigade Witemer hielt stand. Die verbündeten Regimenter, die sich vor den drei Kolonnen hatten entfalten können, gingen den Preußen entschlossen mit dem Bajonett entgegen. Feldmarschall von Hildburghausen führte persönlich das Regiment Piemont vor. Doch 40 Schritte vor der preußischen Linie schlug nachgezogene preußische Artillerie furchtbare Lücken, schließlich ging der Angriff im Peloton-Feuer, vor allem der Regimenter Nr. 5 und Nr. 9 des Königs, unter. Die formierten verbündeten Regimenter wichen zurück und flüchteten schließlich, genau wie die restlichen hessischen Truppen an der rechten Kolonnenseite.

      Seydlitz, der sich nach der ersten Attacke zwischen Tagewerben und Storkau erneut bereitgestellt hatte, vernahm aus seiner Position die Verwirrung beim Feind. Mit seinen beiden Treffen attackierte er gegen 17 Uhr die bereits zurückgehenden Verbündeten an ihrer rechten Flanke. Die Koalitionstruppen, sich nun von zwei Seiten umfasst sehend, zerstreuten sich in völliger Auflösung und unter Zurücklassung der meisten Geschütze in Richtung Pettstädt. Von den preußischen Kürassierregimentern Nr. 10 und Nr. 13 wurde der abziehende Feind bis über Gröst und Obschütz verfolgt.

      Die unmittelbare Folge der Schlacht, bei der die verbündete Reichsarmee und die Franzosen nahezu 25 % ihrer Truppen einbüßten, war ein enormer Prestigegewinn für Preußen. Generalmajor Seydlitz wurde mit 36 Jahren Generalleutnant und bekam den Schwarzen Adler-Orden. Eine weitere Folge des preußischen Sieges war der chaotische Rückzug der französischen Truppen in Richtung Westen. Die Reichsarmee sammelte sich derweil zwar wieder und nahm auch weiterhin am Kampf der kaiserlichen Österreicher gegen Friedrich teil, konnte aber keinen bedeutenden Beitrag zur militärischen Entwicklung des Krieges mehr leisten, was nicht zuletzt mit ihrer miserablen wirtschaftlichen Konstitution zusammenhing, wenngleich man als Hauptgrund sicher die mangelhafte Motivation der Truppe anführen muss: Das Gros der Soldaten entstammte dem protestantischen Milieu (so vor allem Sachsen und Württemberger) und empfand deshalb heimlich Sympathie mit dem allgemein als Vertreter der evangelischen Sache in Europa anerkannten preußischen Monarchen. Auch der Nimbus der siegreichen preußischen Armee, ihre modernere Ausbildungs- und Verpflegungssituation trugen vielfach zu massenhaften Desertionen besonders von Reichsarmeeangehörigen zu den preußischen Fahnen bei.

      In Frankreich selbst wurden die Stimmen lauter, die für eine Beilegung des Konfliktes mit Preußen eintraten. Insbesondere der frühere Fürsprecher der Kriegspartei, der Außenminister François-Joachim de Pierre de Bernis, erkannte die Aussichtslosigkeit weiterer Interventionen auf deutschem Boden und sprach sich für einen Friedensschluss aus, was indes seiner Karriere am französischen Königshof ein rasches Ende bereiten sollte. Der Schlachtausgang machte zugleich den kurz zuvor errungenen französischen Erfolg in der Schlacht bei Hastenbeck und die anschließende Konvention von Kloster Zeven wieder zunichte.


      was war sonst noch los:
      1556: 2.Schlacht von Panipat
      1780: La Balme’s Defeat
      1854: Inkerman (wäre meine 2. Wahl gewesen)
      1950: Pakchon (Koreakrieg)

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      6.11.:
      the daily feature:
      1792: Jemappes

      Die Schlacht bei Jemappes fand am 6. November 1792 in der Gegend um die Ortschaft Jemappes (heute in Belgien) statt. Es kämpften die Franzosen unter Charles-François Dumouriez, die die Schlacht gewannen, gegen die Österreicher unter Herzog Albert von Sachsen-Teschen und Graf Clerfait.

      Zwischen 25. September und 7. Oktober belagerte die kaiserliche Armee unter dem Herzog von Sachsen-Teschen mit unzureichenden Kräften erfolglos Lille und musste sich wieder zurückziehen. Der Herzog hatte mehrere Detachements entsenden müssen, die Division des Prinzen von Württemberg befand sich im Raum Tournai.

      Französische Revolutionstruppen unter Dumouriez rückten von Valenciennes über Quarouble auf Mons vor um in die Österreichischen Niederlande einzufallen. Sein rechter Flügel wurde durch das Korps des General Valence, der linke durch das Korps La Bourdonnaye gedeckt. Der Vormarsch wurde in den letzten Tagen des Oktober durch das Ende einer Regenperiode begünstigt. Die Österreicher waren um Mons konzentriert, wo bis zum Abend des 4. November die Truppen des aus Verdun heranmarschierenden Korps des Grafen Clerfayt als Verstärkung eintrafen.

      Herzog Albert nahm mit den ihm verbliebenen Truppen eine feste Höhenstellung bei Jemappes ein, um dort die versprochenen Verstärkungen abzuwarten. Nachdem die französische Avantgarde am 3. November zunächst bei Thulin und Boussu abgeschlagen werden konnte, wurden die Österreicher am folgenden Tag nach Quaregnon zurückgedrängt. Nach Besetzung von Saint Ghislain setzte sich die Vorhut auf den Höhen vor Boussu fest. Die Hauptmacht der französischen Armee rückte über die Honelle und den Elouges heran während sich das Korps unter Valence noch rückwärtig befand und nicht an der Schlacht des folgenden Tages mitwirken konnte. Die französische Armee war mit etwa 40.000 Mann den 26.000 Österreichern zahlenmäßig weit überlegen.

      Herzog Albert erwartete den Angriff in gut vorbereitete Stellungen, der rechte Flügel erstreckte sich von Jemappes, das stark verschanzt war, bis an die Haine. Die Höhen vor Jemappes und Cuesmes wurden von Truppen unter Graf de Clerfait gehalten. Der linke Flügel unter Feldmarschallleutnant Beaulieu stand auf den Höhen von Bertaimont und Cuesmes. Die Orte Wasmes und Guaregnon lagen vor der Front, leichte Truppen hielten das Dorf Siply besetzt.

      Am Morgen des 6. November erfolgte der Angriff der Franzosen, nachdem sie sich gegenüber den Gegnern zwischen Siply, Frameries und Wasmes entwickelt hatten. Dumouriez' Infanterie enthielt als Kern dreizehn Bataillone Freiwillige von 1792, während die meisten der führenden Kommandeure entweder ehemalige königliche Soldaten oder Aristokraten waren. Das augenfälligste Beispiel hierfür war der Kommandant im Zentrum, das durch General Egalité, ehemals Herzog von Chartres besetzt war. Der rechte Flügel wurde von General Pierre de Riel, Marquis de Beurnonville und linke Flügel von General Jean Henri Becays Ferrand geführt. Die Truppen unter Beurnonville sollten den Angriff durch eine Kanonade gegen die feindlichen Stellungen auf Cuesmes eröffnen. Das Korps unter General d‘Harville hatte nach Dumouriez' Planung den linken Flügel der Österreicher zu umgehen und die Höhen von Nimy gewinnen, anschließend den gegnerischen Rückzug von Mons nach Brüssel zu verhindern. General Ferrand sollte das verlorene Quaregnon wieder nehmen und den rechten Flügel des Gegners umfassen. Im Zentrum sollten die Truppen des Herzogs von Chartres Jemappes erst erstürmen, wenn sich der Erfolg an beiden Flügeln zeigte.

      Der Kampf begann mit einer mehrere Stunden fortwährenden Kanonade, erst gegen 10.00 Uhr erfolgte das Vorgehen der französischen Infanterie. Während Dumouriez selbst den Angriff Ferrands gegen Quaregnon begleitete, stürmten die Brigaden Thouvenot und Drouet die feindlichen Redouten. Das Korps Beurnonville griff mit der Division Dampierre gegen die Höhen von Cuesmes an. Die Franzosen im Zentrum bemächtigten sich der Verschanzungen und der Anhöhe vor Jemappes, welches von Grenadieren unter den jungen Erzherzog Karl zäh verteidigt wurde. Herzog Albert warf vergeblich seine Reiterreserven in die Mitte und auf den linken Flügel der Schlachtlinie, um die Franzosen aufzuhalten. Gegen Mittag erreichen aber bereits die ersten französischen Kolonnen den rechten Flügel der Kaiserlichen und bedrohten deren Flanke. Nachdem der Herzog von Chartres im Zentrum das Dorf Jemappes erstürmte, war der französische Sieg entschieden. D´Harville hatte den Mont Panisel und die Höhen bei Nimy nicht wie geplant besetzt, dadurch konnte der geordnete Rückzug der Kaiserlichen nicht verhindert werden.

      Die Österreicher zogen sich mit einem Verlust von 7000 Mann und acht Kanonen über Mons zurück. Die Sieger hatten 4000 Mann eingebüßt. Infolge der Schlacht gerieten die Österreichischen Niederlande vollständig unter Kontrolle Frankreichs, am 14. November fiel Brüssel. Auch wenn die Schlacht militärisch nicht von herausragender Bedeutung war, bewirkte sie damit die erste große Eroberung der jungen Republik und wurde von Jules Michelet als großer moralischer Erfolg gegen das alte Europa bezeichnet.

      Das 1795 neugebildete Département de Jemappes wurde nach der Schlacht benannt.


      was war sonst noch los:
      1388: Worms
      1806: Lübeck
      1917: Eroberung von Passchendaele/Ende der 3.Flandernschlacht
      1943: Schlacht am Dnepr

      CU tomorrow ......

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      7.11.:
      the daily feature:
      1811: Tippecanoe

      In der Schlacht bei Tippecanoe kämpften 1811 Truppen der Vereinigten Statten von Amerika unter der Führung des damaligen Gouverneurs William Henry Harrison gegen Tecumsehs indianische Konföderation. Die Schlacht fand vor Prophetstown, dem Hauptlager der indianischen Konföderation in der Nähe des heutigen Battle Ground, statt.

      Tecumseh, der andere Indianerstämme bereiste, um weitere Bündnisgenossen zu gewinnen, überließ in seiner Abwesenheit seinem Bruder Tenskwatawa die Führung über Prophetstown. Kriegsführer war White Loon aus dem Stamm der Shawnee. Die amerikanische Truppenführung nutzte Tecumsehs Abwesenheit, um einen empfindlichen Schlag gegen das Zentrum seiner indianischen Allianz zu führen.

      Am 6. November 1811 erreichten die etwa 1.000 Milizionäre unter dem Kommando Harrisons Prophetstown. Als die Soldaten in Sichtweite der Stadt waren, ritt ein Unterhändler der Indianer heraus und bat um eine Waffenruhe bis zum nächsten Tag, um dann ein Treffen abhalten zu können. Harrison willigte in den Waffenstillstand ein, vertraute aber Tenskwatawa nicht und ließ über Nacht Wachen aufstellen.

      Die Indianer griffen aufgrund einer Prophezeiung Tenskwatawas, dass sie unverwundbar seien, in der Dämmerung des nächsten Tages, dem 7. November 1811, das Nachtlager der amerikanischen Truppen an. Die amerikanischen Truppen konnten jedoch diesen Überraschungsangriff sowie weitere Vorstöße den ganzen Morgen über abwehren.

      Am nächsten Tag, dem 8. November 1811, sandte Harrison eine kleine Abteilung Soldaten in das indianische Lager zur Erkundung. Danach widersprechen sich die Quellen. Die Soldaten berichteten, dass sie das Lager bis auf eine alte Frau verlassen vorfanden. Andere Quellen berichten von einem Massaker an Frauen und Kindern im Lager. Harrison ließ auf jeden Fall die Stadt niederbrennen und marschierte mit seinen Truppen heimwärts.

      Eine sehr detaillierte Beschreibung der Vorgänge und Begebenheiten findet man hier – im englischen Wiki:
      https://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Tippecanoe

      Eine interessante amerikanische Schlacht aus der napoleonischen Zeit – und sie wäre, mit eben nicht vielen Einheiten, auch relativ leicht realisierbar.


      was war sonst noch los:
      1426: Schlacht von Tốt Động – Chúc Động
      1861: Belmont
      1900: Leliefontein (oder Witkloof)
      1917: Ende der 3.Gaza-Schlacht
      1944: Battaglia di Porta Lame (Bologna)

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      8.11.:
      the daily feature:
      1620: Schlacht am Weißen Berg

      Die Schlacht am Weißen Berg (tschechisch Bitva na Bílé hoře) bei Prag war die erste große militärische Auseinandersetzung im Dreißigjährigen Krieg. In ihrem Verlauf unterlagen die Truppen der böhmischen Stände Stände unter ihrem König Friedrich V. von der Pfalz und dessen Heerführer Christian I. von Anhalt den kaiserlichen und bayerischen Truppen der Katholischen Liga unter dem Befehl von Buquoy und Tilly. Nach seiner Niederlage musste Friedrich V., der sogenannte Winterkönig, aus Böhmen fliehen. Kaiser Ferdinand II. konnte seinen Anspruch auf die Krone Böhmens durchsetzen.

      Betrachtet man die strategisch günstige Stellung des böhmischen Heeres, das den Bergrücken besetzt hielt, so erscheint es als bemerkenswerte Leistung, dass den kaiserlichen Truppen dennoch der Sieg gelang. Tilly soll am Morgen des 8. November noch selbst von der Uneinnehmbarkeit des Weißen Berges überzeugt gewesen sein.

      Der Legende nach sei der Karmelit Dominicus a Jesu Maria in das kaiserliche Heerlager getreten und habe ein Bildnis der Heiligen Familie aus dem zuvor geplünderten und gebrandschatzten Schloss Strakonice mit sich getragen, bei dem Maria und Josef von Protestanten die Augen ausgestochen worden waren. Das geschändete Bildnis und seine Worte, man müsse diesen Frevel rächen, erbitterten die Truppen angeblich derartig, dass sie mit dem Schlachtruf „Santa Maria!“ den Berg binnen kürzester Zeit erstürmten. Das böhmische Heer soll von diesem unerwarteten Angriff völlig überrumpelt worden sein, so dass es in Unordnung geriet und floh. Am 8. Mai 1622 wurde das Bildnis, das die Initialzündung zum Sieg am Weißen Berg gesetzt hatte, in die Kirche der Unbeschuhten Karmeliter in Rom getragen und am Hauptaltar angebracht. Die Kirche, die bis dahin das Patrozinium des Apostels Paulus getragen hatte, wurde darauf Santa Maria della Vittoria (Heilige Maria vom Siege) genannt. Das ursprüngliche Madonnenbild wurde jedoch bei einem Brand im Jahr 1833 zerstört.

      Friedrich V. von der Pfalz hielt gerade ein Bankett für den britischen Botschafter, als ihm die Nachricht von der plötzlichen Niederlage seiner Truppen überbracht wurde. Er floh ins Exil, und da er seine Herrschaft als König von Böhmen nur wenig mehr als ein Jahr behaupten konnte, erhielt er den Spottnamen „Winterkönig“.

      Um die Mittagszeit des 8. November 1620 setzte sich der rechte Flügel der kaiserlichen Truppen in Richtung des protestantischen Heeres in Bewegung, in weiterer Folge auch die spanische Kavallerie und die wallonische Infanterie am linken Flügel. Bereits in diesem Moment begannen größere Teile des gegnerischen Heeres zu fliehen, andere kämpften jedoch verbissen gegen die bergan marschierenden Soldaten der kaiserlich-ligistischen Truppen. So gelang es den Soldaten unter dem Befehl Christians II. von Anhalt (Sohn des Oberbefehlshabers Christian von Anhalt), die spanische Kavallerie abzuwehren und in weiterer Folge eine wallonische Einheit zu zersprengen. Unter diesen Eindrücken gab Tilly daraufhin der italienischen und polnischen Kavallerie den Befehl zur Attacke, der es in weiterer Folge gelang, die feindliche ungarische Kavallerie zu zersprengen und diese in die Moldau zu treiben, wo viele ertranken.

      Nun setzte sich, die nunmehr eingetretene zahlenmäßige Überlegenheit ausnützend, das gesamte katholische Heer in Bewegung und kämpfte die noch verbliebenen protestantischen Soldaten im Nahkampf nieder. In dieser Phase der Schlacht wurde auch der junge Obristlieutenant Gottfried Heinrich zu Pappenheim schwer verwundet. Währenddessen flohen immer mehr Anhalt’sche Soldaten in Richtung Prag, wo man langsam der drohenden Niederlage gewahr wurde. König Friedrich, der noch am Tag zuvor die Linien abgeritten und die Soldaten ermahnt hatte, weder seine noch die böhmische Sache im Stich zu lassen, war nach Prag zurückgeeilt, um die böhmischen Stände um Geld für seine Truppen anzuflehen und den Abgesandten des englischen Königs zu empfangen, von dem er sich die lange ersehnte Nachricht über die Unterstützung seines Schwiegervaters Jakob I. erhoffte. Es war jedoch zu spät. Als Friedrich gegen Mittag des 8. November aus der Stadt zu den Truppen zurückreiten wollte, traf er am Stadttor auf fliehende Soldaten seines Heeres und seinen Kanzler Christian von Anhalt, der ihm die Katastrophe mitteilte. Er tauchte in der Parger Altstadt unter, eine Auslieferung an den bayerischen Herzog befürchtend, und entfloh am nächsten Tag in Richtung Breslau.

      Als Folge der verlorenen Schlacht wurden 61 Anführer und Unterstützer der böhmischen Seite gefangen genommen. Von ihnen exekutierte man 27 Standesherren (22 tschechischen und 5 deutschen Ursprungs) am 21. Juni 1621 auf dem Altstädter Ring, darunter Kaspar Cappleri de Sulewicz, Jan Jessenius und Joachim Andreas von Schlick. Über Friedrich V. und seinen General Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg wurde die Reichsacht verhängt.

      Die Schlacht am Weißen Berg ist insofern für die weitere Geschichte Mitteleuropas bedeutsam, da sie in den österreichischen und böhmischen Ländern den Weg zur Rekatholisierung und zur Durchsetzung des Absolutismus freigab. In Rom wurde eine in Bau befindliche Kirche als Dank dem Patrozinium Maria vom Siege geweiht. Auch die Maria vom Siege auf der Prager Kleinseite mit dem Prager Jesuskind ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen. Die Stände Böhmens wurden durch die vom Kaiser 1627 erlassene Verneuerte Landesordnung völlig entmachtet. Tausende von böhmischen Protestanten flohen als Exulanten nach Deutschland und fanden dort eine neue Heimat.

      Eine einschneidende Wirkung hatte die Schlacht auch für die Geschichte der tschechischen Sprache, da in der Folge die gebildete Schicht des tschechischen Volkes zur deutschen Sprache überwechselte. Das Tschechische musste als Schriftsprache Ende des 18. / Anfang des 19. Jahrhunderts in der tschechischen Wiedergeburtsbewegung revitalisiert werden, was bis heute als Diglossie hörbar ist.


      was war sonst noch los:
      960: Andrassos
      1627: Feneau-Brücke
      1658: Seeschlacht im Öresund
      1806: Kapitulation der Festung Magdeburg
      1942: Beginn der Operation Torch

      CU tomorrow ......

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      9.11.:
      the daily feature:
      1870: Coulmiers

      Die Schlacht bei Coulmiers war ein Gefecht zwischen einem bayerischen Korps und französischen Einheiten während des Deutsch-Französischen Krieges am 9. November 1870 und endete mit einem französischen Sieg.

      Während der Belagerung von Paris war es Aufgabe der Armeeabteilung unter General von der Tann, die Belagerungstruppen gegen die neu aufgestellte Loirearmee abzusichern. Die Armeeabteilung bestand aus dem 1. Bayerischen Korps, der 22. Division und einigen Kavallerieeinheiten, nämlich der 2., 4. und 6. Kavallerie-Division.

      Nach einem bayerischen Sieg im Gefecht bei Artenay zogen sich die Franzosen zurück, und die bayerischen Truppen konnten am 11. Oktober Orléans einnehmen. Vorhuten stießen bis weit über die Loire vor. Die 22. Division (General Ludwig von Wittich) und die 4. Kavallerie-Division wurden aber wieder nach Paris zur Unterstützung der Belagerungstruppen abgezogen und nahmen dabei am 18. Oktober Châteaudun und am 21. Oktober Chartres ein. General von der Tanns Truppen im Raum Orléans zählten etwa 26.000 Mann, für das folgende Gefecht standen den Bayern 14.543 Mann, 4.450 Reiter und 110 Geschütze zur Verfügung.

      Den in und um Orléans stehenden deutschen Truppen standen an der Loire die neu zusammengezogenen Verbände der Loirearmee gegenüber. Diese erhielten ununterbrochen Zulauf von Kriegsfreiwilligen und waren bis Ende Oktober 1870 auf bis zu 200.000 Mann angewachsen, davon waren 120.000 Soldaten grundsätzlich einsatzbereit. Größere Probleme ergaben sich für die Franzosen aus der mangelnden Ausbildung der Freiwilligen und dem großen Mangel an Unteroffizieren und Offizieren. Die Ausbildung der Soldaten wurde jedoch mit großem Nachdruck vorangetrieben. Waffen und Ausrüstung standen in dieser Phase des Krieges noch in größerem Umfang zur Verfügung.

      In dieser Schlacht zeigte sich zum ersten Mal eine Änderung in der französischen Taktik, insbesondere was die Verwendung der Artillerie betraf. Die Französische Rheinarmee hatte sich fast völlig auf das überlegene Feuer der Infanterie verlassen. Im Versuch, die erfolgreichen deutschen Taktiken zu übernehmen, wurde vorhandene Artillerie wesentlich massiver und aus kürzerer Entfernung eingesetzt. Hinzu kam auch eine verbesserte Ausstattung gerade mit schweren Geschützen. So verfügten die Franzosen hier über eine größere Anzahl von 12-cm-Kanonen, die bisher nur auf Schiffen zum Einsatz gekommen waren. Ebenfalls wurden hier zum ersten Mal Feldkanonen aus Großbritannien eingesetzt, die von der neuen französischen Regierung im Oktober bestellt worden waren. Mit dieser Artillerie wurden insbesondere den im Wald von Montapipeau verschanzten Bayern schwere Verluste zugefügt.

      Was die Ausrüstung der Infanterie betraf, so verfügten die Franzosen neben dem Chassepotgewehr auch über tausende von Enfield- und Springfield-Gewehren aus England und den USA.

      Die in der Schlacht verwundeten französischen Soldaten konnten kaum medizinisch versorgt werden, da die Loirearmee nicht über ausreichende medizinische Versorgung verfügte.

      General d’Aurelle de Paladines hatte Anfang November 1870 etwa 75.000 Soldaten und 160 Geschütze zur Verfügung und unternahm mit diesen einen Vorstoß in Richtung Orléans. Ziel war es, das isolierte bayerische Korps in Orléans zu vernichten und die Stadt dann zur Basis für den Entsatz von Paris auszubauen. Die Einheiten wurden aber bereits am 7. November von deutscher Kavallerie bemerkt, und es wurden entsprechende Maßnahmen ergriffen. Am 8. November erreichte der Vormarsch der Franzosen mit dem rechten Flügel Messas und Meung und mit dem linken Flügel Ouzuer, das XV. Corps unter General de La Motte-Rouge sollte rechts gegen den Mauvebach, das XVI. Corps unter General Chanzy direkt auf Coulmiers vorgehen. Orléans wurde in der Nacht vom 8. auf den 9. November von den Bayern geräumt, der größte Teil der Truppen (ca. 23.000 Mann) bezog eine Position im Raum Coulmiers, wo es am nächsten Tag bei kaltem und windigem Wetter zur Schlacht kam. General von der Tann war sicher, dass sein schwaches Korps besser manövrieren würde als die große, aber schlecht ausgebildete und unerfahrene Loirearmee.

      Die bayerischen Truppen stellten sich vom Ort Saint-Péravy-la-Colombe entlang der Straße nach Châteaudun über Coulmiers bis nach La Renardière auf. Die Franzosen griffen am frühen Vormittag aus Richtung Südwest an und hatten zuerst mit ihrem rechten Flügel Kontakt. Unmittelbar nach den ersten Kontakten machten große Teile der französischen Armee eine Schwenkung und griffen im Zentrum und auf dem Flügel an. Bedingt durch eine recht weit aufgefächerte Marschformation dauerte es jedoch einige Zeit, bis alle Einheiten in den Kampf eingreifen konnten.

      Beim ersten Angriff im Zentrum gegen 13:30 Uhr gelang es den französischen Truppen, sehr nahe an die Bayern heranzukommen, die bereits ihre Munition verbraucht hatten. Die Bayern wurden hier von der Artillerie gerettet, die auf kurze Entfernung heranging und den Angriff zurückschlug. Ein zweiter Angriff erfolgte gegen 15 Uhr mit sieben französischen Regimentern gegen ein einzelnes isoliertes bayerisches Regiment. Die Division von Admiral Jean Jauréguiberry griff aus Richtung Gémigny und Cheminiers an. Wiederum gelang es den Franzosen nicht, ihren Angriff richtig zu koordinieren, dies gab ihren Gegnern immer wieder Zeit, an den entscheidenden Punkten für Verstärkung zu sorgen und die nacheinander angreifenden Regimenter mit sogenanntem Schnellfeuer zu vertreiben.

      Nach diesem gescheiterten Angriff zogen sich die Mobilgarden ungeordnet zurück. Es gelang den französischen Offizieren nur unter großen Mühen und mit Hilfe der wenigen regulären Einheiten, die Ordnung wiederherzustellen und den nächsten Angriff vorzubereiten.

      Trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit konnten die Franzosen die Bayern nicht aus ihren Stellungen vertreiben. Die französische Kavallerie unter dem Befehl von General Reyau stand zu weit im Westen, sodass eine mögliche Umfassung des rechten Flügels der Bayern lange unterblieb.

      Als es der französischen Infanterie endlich gelang, Coulmiers zu stürmen, musste sich von der Tann zurückziehen. Den Ort selbst hatte er bereits vor diesem letzten Angriff geräumt, um einer hier drohenden Umfassung zu entgehen. Dies war der Beginn des Rückzugs der Bayern. Jetzt begann bereits die Dämmerung, und der Rückzug gelang ohne Verfolgung. Die Bayern gingen geordnet bis über Saint-Péravy-la-Colombe auf Toury zurück. Zur Vereinigung mit weiteren deutschen Verbänden erfolgte dann der weitere Rückzug nach Angerville.

      Die noch in Orléans zurückgebliebene Garnison mit einer Gesamtstärke von ca. 2.500 Mann musste sich ebenfalls zurückziehen, dabei war es nicht mehr möglich, die Kranken und Verwundeten mitzuführen. Dies führte zur hohen Zahl von Gefangenen, ca. 800 bis 1.000 Mann, je nach Quelle. Die Franzosen befreiten in Orléans auch ca. 2.000 eigene Kriegsgefangene. Auch fiel ihnen ein Munitionstrupp mit zwei Geschützen in die Hand.

      Die Franzosen unterließen die Verfolgung durch die Kavallerie ebenso wie einen weiteren Vormarsch auf Paris.

      In Angerville trafen sich am 12. November das bayerische Korps mit der vor einiger Zeit abgezogenen 22. Division sowie weiteren Einheiten, die nach den Kapitulationen von Toul, Straßburg und Metz frei geworden waren. Diese neu gebildete Armeeabteilung stand unter dem Oberbefehl von Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin. Der Verband hatte eine Gesamtstärke von über 65.000 Mann mit 232 Geschützen. Vorläufig gehörten der Armeegruppe das III., das IX. und das X. Korps sowie eine zusätzliche Kavalleriedivision von der Zweiten Armee an. General von der Tann wurde zurückgestuft zum Befehlshaber eines Armee-Korps.

      General d’Aurelle de Paladines weigerte sich, weiter auf Paris vorzugehen, bevor nicht die Ausbildung seiner Truppen abgeschlossen sei. Er beantragte für sich selbst nach seinem Sieg eine Verdoppelung der Bezüge, und Gambetta entsprach diesem Wunsch. In Paris wurde auf die Nachricht vom Sieg die Stadt mit der Trikolore geschmückt.

      In den folgenden Tagen und Wochen wurde Orléans durch Tausende von Soldaten befestigt. Die Nordseite der Loire wurde so zu einem Brückenkopf ausgebaut. Dazu gehörte schwere Schiffsartillerie und auch die Befestigung von Gebäuden. Zusammen mit diesen Befestigungsarbeiten versuchten die französischen Generäle, die Disziplin ihrer Truppen zu festigen. Während dabei General de La Motte-Rouge versuchte, das Vertrauen der Soldaten zu erreichen – seine Offiziere sollten die Namen der Soldaten lernen und mit den Soldaten über deren Familien sprechen –, verhängte General Barry für Insubordination mehrere Dutzend Todesurteile.

      Noch ein wargames-Beitrag dazu:
      billy.yank.monsite-orange.fr/Coulmiers.pdf


      was war sonst noch los:
      1180: Fujigawa
      1313: Gammelsdorf
      1330: Posada
      1749: Penfui
      1688: Einnahme von Exeter
      1780: Fishdam Ford
      1881: Temuco
      1914: Seegefecht bei den Kokosinseln
      1937: Ende der Schlacht um Shanghai
      1941: Duisburger Konvoi (Seegefecht im Golf von Sirte)

      CU tomorrow ......

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      10.11.:
      the daily feature:
      1444: Warna

      Die Schlacht bei Warna fand am 10. November 1444 zwischen osmanischen Truppen und einem Kreuzfahrerheer statt. Die Osmanen unter Sultan Murad II. vernichteten dabei das Heer der Kreuzfahrer, das von Władysław III., dem König von Polen und Ungarn, und Johann Hunyadi kommandiert wurde. König Władysław fiel in dieser Schlacht.


      Ermuntert durch die für die Türken erfolglosen Belagerungen Belgrads 1440 und Hermannstadts 1442, den 1443 beginnenden Aufstand der Albaner unter Fürst Skanderbeg sowie abgesichert durch ein Bündnis mit Serbien und der Walachei, deren Fürsten Đurađ Branković und Vlad II. Dracul dem Sultan die Gefolgschaft verweigerten, war 1443 ein polnisch-ungarisches Kreuzfahrerheer vom serbischen Smederevo mit dem Ziel aufgebrochen, die drohende Eroberung Konstantinopels durch die Türken zu verhindern. Zudem hatte bereits 1440 der Papst nach einer katholisch-orthodoxen Kirchenunion auf dem Konzil von Florenz 1439 zum Kreuzzug aufgerufen. Tatsächlich ging es, trotz eines vorläufigen Sieges bei Sofia 1443, kaum um mehr als eine Verteidigung der ungarischen Grenzen.

      Militärisch in der Defensive, vereinbarten Türken und Ungarn 1444 in Verhandlungen zunächst einen Friedensvertrag. Kardinal Giuliano Cesarini entband jedoch König Władysław III. von seinem Eid, der daraufhin den Marsch zum Schwarzen Meer fortsetzte. Statt der Serben, die ausschieden, schlossen sich Venedig und Burgund der Allianz an, wobei die Burgunder sich aber nicht am Kreuzzugsheer beteiligten, sondern das Gros der vom Papst initiierten und seinem Neffen kommandierten Kreuzzugsflotte stellten.

      Nach der Eroberung und Zerstörung der Schlüsselfestung Schumen und dem weiteren Vordringen der Kreuzfahrer setzte der Sultan mit seiner Armee auf das europäische Ufer des Bosporus über und zog den Kreuzfahrern in Eilmärschen entgegen. Die Kreuzzugsflotte konnte das Übersetzen des türkischen Heeres von Kleinasien aus nicht verhindern, wobei sich die Quellen über die Gründe dafür widersprechen. Angeblich soll ein Sturm das weitere Vordringen der Kreuzzugsflotte verhindert haben, die mangelnde Koordination zwischen Heer und Flotte sowie Versorgungsprobleme derselben dürften aber auch eine nicht zu unterschätzende Rolle für die Inaktivität der Flotte gespielt haben. Schließlich hieß es auch, dass Venezianer und Genuesen dem Sultan gegen gute Bezahlung beim Übersetzen seiner Armee sogar geholfen hätten, weil sie aufgrund ihrer Handelsinteressen im östlichen Mittelmeer kein wirkliches Interesse an gestörten diplomatischen Beziehungen zum Osmanischen Reich haben konnten und den Kreuzzug darum allenfalls halbherzig unterstützt haben sollen.

      Im polnisch-ungarischen Heer verstärkte sich inzwischen die Rivalität zwischen dem polnischen König Władysław III. (als Ulaszlo I. auch ungarischer König) und seinem ungarisch-siebenbürgischen Wojewoden Johann Hunyadi, dem nachgesagt wurde, als Reichsverweser lieber ohne König regieren zu wollen. In der Schlacht setzte sich anfänglich die überlegene Kavallerie der Kreuzfahrer durch und schlug sowohl die türkischen Plänkler als auch die schwere Kavallerie der Sipahi zurück. Die Türken wandten sich bereits zur Flucht, als Władysław III., der mit dem Erreichten noch nicht zufrieden war, eine letzte ebenso tollkühne wie riskante und unüberlegte Reiterattacke startete. Die Janitscharen jedoch widerstanden dem Angriff der ungarischen Kavallerie, bei der Władysławs III. Pferd stürzte und er unmittelbar nach dem Sturz getötet wurde. Die daraus resultierende Panik unter den Kreuzfahrern führte zu deren kopfloser Flucht und bescherte den osmanischen Truppen schließlich den Sieg. Hunyadi konnte mit einiger Mühe vom Schlachtfeld fliehen, der päpstliche Kardinallegat Giuliano Cesarini, der ebenfalls an der Schlacht teilgenommen hatte, kam hingegen während des chaotischen Rückzugs des Kreuzfahrerheeres ums Leben.

      Da die Türken zunächst nach Süden in Richtung Griechenland weiterzogen, konnte Hunyadi die Fortsetzung des Kampfes vorbereiten. Zusammen mit serbischen Truppen zogen die Ungarn zur Unterstützung der Albaner, wurden aber 1448 in der zweiten Schlacht auf dem Amselfeld erneut geschlagen. Der türkischen Eroberung Konstantinopels 1453, Rest-Serbiens 1459, Süd-Griechenlands (Herzogtum Athen 1456, Despotat Morea 1460), der rumänischen Walachei, die 1462 in ein Vasallenverhältnis gezwungen wurde, Bosniens 1463 und Albaniens 1478 stand nichts mehr entgegen. Lediglich das erneut belagerte Belgrad konnte Hunyadi 1456 erfolgreich verteidigen, die Stadt wurde erst 1521 von den Türken erobert und fiel unmittelbar an das Osmanische Reich.


      Meine 2.Wahl wäre:
      1808: Burgos (oder Gamonal)
      allerdings sind die guten Quellen nur in Spanisch zu erhalten, und das war mir - man möge mir verzeihen - etwas zu ......
      aber - für die Spezialisten - habe ich den Link bereitgestellt:

      web.archive.org/web/2005020808…org/batallas/bburgos.html


      was war sonst noch los:
      1202: Beginn der Belagerung von Zara
      1567: Saint-Denis
      1580: Ende der Belagerung von Smerwick
      1659: Pratapgarh (oder Pratapgad)
      1702: Beginn der Belagerung von St.Augustine (Florida)
      1813: Schlacht an der Nivelle
      1914: Langemark (1.Flandernschlacht)
      1917: Beginn der 1.Piaveschlacht


      CU tomorrow ......

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      11.11.:
      the daily feature:
      1805: Dürrnstein (oder Dürrenstein, Dürnstein und Diernstein)

      Die Schlacht bei Dürnstein (auch bekannt als Schlacht bei Loiben) war eine Schlacht des Dritten Koalitionskrieges der Napoleonischen Kriege. Sie fand am 11. November 1805 (drei Wochen nach der Schlacht von Ulm und drei Wochen vor der Schlacht von Austerlitz) in Loiben (heute Teil von Dürnstein in der Wachau) statt.

      Nach der Schlacht von Ulm marschierte der Großteil der französischen Truppen südlich der Donau in Richtung Wien. Sie wollten die alliierten Truppen vor deren Eintreffen in Wien und vor der Vereinigung mit der 2. und 3. russischen Armee zur Schlacht stellen. Einige Korps sicherten den Vormarsch gegen die Italienarmee. Das neu aufgestellte Korps Mortier sollte die linke Flanke decken.

      Als General Mack am 17. Oktober 1805 in Ulm kapitulierte, bedeutete dies praktisch das Ende der österreichischen Armee in Deutschland. Nur wenige Truppen konnten entkommen: Franz Jelačić konnte sich mit seinem Korps nach Vorarlberg zurückziehen. Erzherzog Ferdinand-Karl rückte mit zwölf Eskadronen Kavallerie nach Böhmen ab. Feldmarschalleutnant Kienmayer zog sich mit seinem Korps über München in das Innviertel zurück um sich dort mit den Russen zu vereinigen.

      Die erste russische Armee unter General Michail Illarionowitsch Kutusow erreichte vom 12. bis 22. Oktober Braunau. Zu ihren 46.000 Mann kam noch das zurückweichende Korps Kienmayer. Da ein Angriff nicht möglich und die Stellung am Inn nicht haltbar war, begann am 25. Oktober der Rückzug. Am 4. November wurde auch die Ennslinie aufgegeben. Am 5. November fand ein erfolgreiches Rückzugsgefecht in Amstetten statt. Am 7. trafen die Russen in St. Pölten ein. Am 9. überschritt Kutusow die Steiner Brücke, die sofort danach zerstört wurde. An ein Halten des Brückenkopfes in Mautern war nicht zu denken.

      Am 6. November wurde Marschall Mortier Kommandant des nach ihm benannten Korps. Dieses bestand aus:

      Division Gazan (2. Division des V. Korps)
      Division Dupont (1. Division des VI. Korps)
      Division Dumonceau (Batavische Division = 3. Division des II. Korps)
      Dragonerdivision Klein
      Donauflottille von 14 Schiffen unter dem Kommando von Fregattenkapitän Lostange.

      Die Division Gazan befand sich in diesem Zeitpunkt in Urfahr, wo sie die Linzer Donaubrücke überschritten hatte. Die Division Dupont und die Division Dumonceau befanden sich in Passau. Die Dragonerdivision operierte unabhängig von dem Korps.

      Am 9. November stand der Großteil der Division Gazans in Marbach an der Donau. Die Dragonerdivision Klein schwenkte nach Norden in Richtung Zwettl, nur ein Regiment unter Oberst Watier verblieb unter Mortiers Kommando. Die Divisionen Dupont und Dumonceau folgten im Abstand von ungefähr einem Tag. Mortier, der mit Gazan vorrückte, erfuhr noch am 9. November vom russischen Donauübergang.

      Zur Beschleunigung des Vormarsches wurde am 10. November die Artillerie und Teile der Mannschaft auf Schiffe verladen und bis Spitz an der Donau gebracht. Die Division Gazan erreichte am Abend des 10. Weißenkirchen. Die Vorhut unter General Graindorge erreichte Dürnstein und traf dort auf Russen. In der Annahme, es handle sich nur um deren Nachhut, beschloss Mortier den Angriff, ohne auf die anderen Divisionen zu warten.

      Das Donautal zwischen Linz und Krems ist durch enge Täler geprägt. Insbesondere die Wachau zwischen Melk und Krems ist ein enges Durchbruchtal.

      Das Schlachtfeld liegt in einem Talkessel begrenzt von zwei Engstellen bei Dürnstein und Rothenhof, es ist umgeben von steil abfallenden Bergen auf der einen und der Donau auf der anderen Seite. 1805 führte die Straße von Dürnstein in der Mitte des Tales ohne die beiden Loiben zu berühren. Das Tal war mit Weingärten bepflanzt. Diese waren mit Steinmauern umsäumt, die für Fuhrwerke und Artillerie ein Hindernis darstellten. Die Wege waren bereits vereist.

      Die französische Vorhut erreichte Dürnstein am Mittag des 10. November. Es gelang ihr, die hier stehenden russischen Vorposten bis nach Stein an der Donau zu vertreiben. Sie nahmen Förthof ein und konnten auf den Weingärten oberhalb von Stein Posten beziehen. Nach einem Gegenangriff mussten sie sich jedoch bis Rothenhof zurückziehen. Doch war die ganze Loibner Ebene in ihrer Hand.

      Die Truppen lagerten in Oberloiben, von der Donau bis zum Höhereckerberg. Eine Reserve nächtigte beim Wadstein (hinter Dürnstein). Mortier bezog in Dürnstein Quartier, wo sich auch ein Lazarett befand. Vorhuten lagen am Pfaffenberg und in Rothenhof.

      Die nachrückende Division Dupont stand in Marbach an der Donau, die Division Dumoncau knapp dahinter.

      Am 6. November stieß Feldmarschallleutnant von Schmitt als Vertrauter des Kaisers Franz II. zum Stab des General Kutusow. Der bereits in Pension befindliche Schmitt wurde nach der Katastrophe von Ulm aus der Pension zurückgerufen. Erwähnenswert, da vermutlich Schlacht entscheidend, sind seine kartographischen Kenntnisse, die er sich bei der Vermessung von Böhmen erworben hatte.

      Nach den Vorgefechten des 10. November hielt Kutusow am Abend einen Kriegsrat ab, dem neben der russischen Generalität, den österreichischen Generalen Schmitt, Hohenlohe und Nostitz auch der Kremser Kreishauptmann Stiebar wegen seiner Ortskenntnis beiwohnte. Auf Vorschlag Schmitts wurde beschlossen, die Division Gazan durch einen frontalen Angriff in der Ebene von Loiben zu fesseln und ihr gleichzeitig durch eine Umgehung über Scheibenhof den Rückzug und die Verbindung zu den nachrückenden Divisionen abzuschneiden.

      Schlachtplan
      General Miloradowitsch sollte mit 6 Bataillonen, 2 Eskadronen und 4 Geschützen von Stein aus in Richtung Loiben angreifen und so den Feind in der Ebene binden.
      General Dochturow sollte mit 16 Bataillonen, 2 Eskadronen und 2 Geschützen nach Mitternacht in Krems aufbrechen und über Egelsee nach Scheibenhof marschieren. Von dort sollte eine Kolonne auf Dürnstein und eine zweite nach Weißenkrichen marschieren.
      Brigadegeneral Stryk sollte mit 5 Bataillonen bis Egelsee marschieren und von dort den Franzosen in die Flanke zu fallen.
      Brigadegeneral Bagration sollte mit 11 Bataillonen und 20 Eskadronen die Straße nach Zwettl beobachten.
      General Essen verblieb mit 7 Bataillonen und 11 Eskadronen als Reserve in Stein.
      Die zwischen Krems und Stein postierte Artillerie war gegen die Flottille einzusetzen.
      Feldmarschalleutnant Schmitt begleitete die Kolonne Dochtorow.


      Ende Teil 1

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      Teil 2

      Kämpfe in der Ebene

      Um 7.00 Uhr trat Miloradowitsch zum Angriff in Richtung Rothenhof an. Da in Rothenhof und Unterloiben nur schwache Vorposten standen, kamen seine Truppen schnell voran. Der linke Flügel erreichte um 8.00 Uhr Unterloiben, wo vier Kanonen postiert wurden. Der rechte Flügel kam durch die Weingärten langsamer voran, außerdem hatten sich die Franzosen am Loibenberg verschanzt und konnten diesen halten. Es gelang den Alliierten jedoch, Oberloiben zu nehmen.

      Um 11.00 Uhr startete Mortier den Gegenangriff mit allen verfügbaren Kräften, außer einer kleinen Reserve in Dürnstein. Rasch wurden Ober- und Unterloiben genommen. Die Stellung der Alliierten unterhalb des Loibenberges konnte sich zwar länger halten, doch musste auch sie sich zurückziehen.

      Die Franzosen standen eine Stunde später in Förthof vor den Toren Steins und begannen, in den Weinbergen oberhalb der Stadt Stellung zu beziehen. Sie wurden jedoch von Stryk, der hinter dem Zeitplan zurück war, zurückgedrängt.

      Um 13.00 Uhr begann ein neuerlicher Vorstoß der Alliierten. Gegen 16.00 Uhr standen die Franzosen auf der Linie Höhereckberg – Donau.


      Operationen der Umgehungskolonne

      Die Kolonne Dochturow marschierte unter der Führung des ortskundigen Jägers Andreas Bayer nach Egelsee, wo sie erst gegen 5 Uhr ankamen, da die Wege zu schmal waren. Für den Weitermarsch teilten sie sich in drei Kolonnen, der Abmarsch verzögerte sich jedoch.

      General Gerhardt marschierte um ca. 8.00 Uhr nach Scheibenhof ab. Nach Lageerkundigungen und einigen Scharmützeln konnte er Miloradowitsch erst um 15.00 Uhr beim Angriff durch eine Attacke auf die französische Flanke unterstützen.

      Dochturow marschierte um 10.00 Uhr über Scheibenhof und das Pfaffental zur Donau bei Wadstein. Um 15.30 Uhr wandte sich die Kolonne in Richtung Dürnstein, das genommen wurde. Die Hauptgruppe wurde durch Kämpfe mit der Division Dupont gebunden. Verstärkt durch Teile der Gruppe Schmitt gelang es, die Franzosen zurückzuwerfen, die auf der Anhöhe hinter dem Heudürrgraben eine Front errichteten.

      Die Gruppe Schmitt marschierte ungefähr zeitgleich mit Dochturow über das Renner-Kreuz nach Resch (heute Dürnsteiner Waldhütten). Infolge der fortgeschrittenen Stunde erfolgte ein Abstieg durch den Heudürrgraben, wo man gegen 17.00 Uhr zwischen die Fronten gelangte. Die hereinbrechende Dunkelheit verstärkte die Verwirrung noch, was schwere Verluste forderte. Auch Schmitt fiel.

      Um 19.00 Uhr zogen sich die Franzosen nach Weißenkirchen zurück. Dort bezogen sie bei der Ried Achleiten Stellung.


      Ende der Gefechte in der Loibner Ebene

      In seiner Stellung am Höhereckberg hoffte um 16.00 Uhr Mortier auf die Verstärkung durch die Division Dupont.

      Nach der Einnahme Dürnsteins durch die Alliierten war ihm der Rückzug abgeschnitten. Ein Gegenschlag schlug fehl. Als Mortier von der Bedrohung durch General Gerhardt vom Neudeck erfuhr, drohte die Einkesselung.

      Als einziger Ausweg blieb ein Rückzug über die Donau, mit der zwischen Dürnstein und Oberloiben liegenden Donauflottille.

      General Gazan konnte mit einem kleinen Teil der Kavallerie, nachdem er bis zuletzt die Stellung auf dem Höhereckberg gehalten hatte, im Schutze der Dunkelheit über die von den Russen unbesetzt gelassene Schlossruine nach Scheibenhof und von dort nach Spitz entkommen. Eine größere Gruppe von Franzosen musste die Waffen strecken.

      Besonders hohen Blutzoll forderte die Schlacht von der Division Gazan, von ihren 6.000 Mann konnten nur 1.000 Mann auf das rechte Donauufer entkommen. Ca. 900 Mann gerieten in Gefangenschaft, somit dürften 4.000 Mann gefallen sein. Die französischen Verluste am Wadstein waren geringer. Sie werden mit 21 Toten und 85 Verwundeten angegeben. Allerdings dürften die Franzosen bemüht gewesen sein, die Verlustzahlen geringer darzustellen, als sie tatsächlich waren, um die Moral der Truppe nicht zu gefährden.

      Noch ungenauer waren die russischen Verlustangaben. Ihr Gesamtverlust kann mit 4.000 Mann angenommen werden, davon 1.500 Verwundete.

      Schwere Verluste erlitten die betroffenen Ortschaften, besonders Ober- und Unterloiben, aber auch Dürnstein, Stein und Krems. Die beiden Loiben wurden von Franzosen, vor allem aber von den Russen geplündert. Krems und Stein mussten die Last der Einquartierungen und die Unterbringung der Verwundeten tragen.

      Noch heute lebt in der Wachau die Erinnerung an das blutige Gefecht weiter. An zahlreichen Häusern in Unterloiben sind eingemauerte Kanonenkugeln zu sehen. An der Kirche St. Quirin befindet sich eine Gedenktafel. Weiters erinnern eine Reihe von Namen von Örtlichkeiten (Franzosengraben, Russengrab) an die Kriegsereignisse.

      In Dürnstein findet sich eine Inschrift für den Jäger Bayer und für die Divisionen Gazan und Dupont. Am Arc de Triomphe in Paris ist „Durrenstein“ als französischer Sieg verzeichnet, und in Tolstois Roman „Krieg und Frieden“ sind die Ereignisse von Dürnstein in die Erzählung über den Feldzug von 1805 einbezogen.


      was war sonst noch los:
      1673: Khotyn (oder Chocim)
      1778: Cherry Valley Massacre
      1795: Höchst
      1813: Chrysler’s farm (oder Chrysler’s Field)
      1864: Bull’s Gap
      1914: Beginn der Schlacht um Łódź
      1940: Taranto

      CU tomorrow ......

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      12.11.:
      the daily feature:
      1944: Tromsø (Untergang der Tirpitz)

      Bereits während der Bauzeit in Wilhelmshaven versuchten britische Flugzeuge, das deutsche Schlachtschiff auszuschalten. Bis 1942/43 kam es jedoch zu keinen nennenswerten Erfolgen. Gründe dafür waren die ausgezeichnete Panzerung der Tirpitz sowie die bis in diese Zeit noch starke deutsche Luftabwehr.

      Der britische Premierminister Winston Churchill erklärte es 1942 zur wichtigsten Aufgabe der Royal Navy, die Tirpitz zu versenken. Da Luftangriffe nicht den gewünschten Erfolg brachten, griffen die Briten auf unkonventionelle Methoden zurück. So bargen die Deutschen Ende 1942 einen scheinbar harmlosen, gesunkenen Fischkutter im Eingang des Trondheimfjords, dem Zugang zum Liegeplatz der Tirpitz im Fættenfjord. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass er zwei Torpedos an Außenleinen mitgeschleppt hatte. Nachdem diese aufgrund Unwetters verlorengegangen waren, hatte die Besatzung, ein britisch-norwegisches Kommando, den Kutter versenkt (Operation Title).

      Im September 1943 wurde die Tirpitz von drei britischen Kleinst-U-Booten der X-Klasse an ihrem neuen Liegeplatz im Kåfjord angegriffen (Operation Source). X-5 sank bereits bei der Annäherung an die Tirpitz, wobei die Umstände, die dazu führten, nicht geklärt sind. Den Mannschaften von X-6 und X-7 gelang es jedoch, zwei jeweils zwei Tonnen schwere zeitgezündete Minen unter dem Schlachtschiff zu positionieren. Wenngleich die Besatzungen der beiden erfolgreichen Kleinst-U-Boote in Gefangenschaft gerieten, war die verbleibende Zeit bis zur Zündung der Seeminen zu knapp, um den für das Verlassen des Liegeplatzes erforderlichen Dampfdruck auf der Tirpitz aufzubauen. Nur durch Einholen der Leinen mittels Vorder- und Achterspill konnte die Tirpitz innerhalb ihres Liegeplatzes ein wenig seitwärts manövriert werden. Die folgende Detonation beschädigte nicht nur den Rumpf und die innere Struktur, sondern verschob auch die Maschinen auf ihren Fundamenten, so dass die Tirpitz bis März 1944 nicht mehr fahrbereit war. Zur Wiederherstellung der vollen Kampfkraft des Schlachtschiffes wurden mehr als 400 Werftarbeiter von deutschen Werften (vor allem aus Kiel) und mehrere Arbeitsschiffe nach Norwegen beordert, wo sie unter Hochdruck die Instandsetzungsarbeiten durchführten.

      Als 1944 die Landung in der Normandie bevorstand, forderte Churchill erneut die Vernichtung der Tirpitz. Sie sollte keine Chance erhalten, die Invasionsflotte anzugreifen. Dazu wurden bei einem ersten Angriff (Operation Tungsten) fünf Flugzeugträger vor die norwegische Küste geschickt. Am Morgen des 3. April 1944 startete der erste Luftangriff (15 Bombentreffer, 135 Tote). Bis August 1944 griffen wiederholt große Verbände britischer Trägerflugzeuge an, ohne jedoch gravierende Schäden zu verursachen. Die Besatzungsverluste beliefen sich dabei jedoch auf mehr als 400 Tote und Verwundete.

      Weil Angriffe mit herkömmlichen Bomben nicht zur Vernichtung der Tirpitz geeignet waren, wurde der Einsatz von Spezialbomben vorbereitet: Diese „Tallboys“ – offizielle Bezeichnung D.P.12000 lb (Deep Penetration, 12.000 Pfund) – mit einem Gewicht von 5,4 Tonnen, davon 2,4 t hochbrisanter Sprengstoff, waren unter anderem zur Zerstörung von bis zu fünf Meter starken Betondecken deutscher U.Boot-Bunker entwickelt worden.

      Da sich der Liegeplatz des Schiffes im Kåfjord außerhalb der Reichweite britischer Bomberstützpunkte befand, flogen die 9. und die 617. Squadron („Dam Busters“) der RAF mit Lancaster-Bombern am 15. September 1944 von Yagodnik in der Nähe von Archangelsk in der Sowjetunion aus einen Angriff, bei dem 24 Tallboys abgeworfen wurden (Operation Pavane). Angesichts des massiven Flakfeuers und der sehr starken Rauchentwicklung durch die in der Nähe installierten Nebelanlagen gelang es nicht, das Schiff zu versenken. Der einzige Treffer, welcher das Vorschiff 10,5 Meter hinter dem Bug vor dem Kettenstopper durchschlug und außenbords direkt am Schiff unter Wasser in ca. 11 m Tiefe detonierte, beschädigte das Schiff allerdings so sehr, dass es nicht mehr seefähig war. Die freigesetzte Sprengenergie (2.358 kg Torpex) dieser Explosion entsprach dabei etwa zehn gleichzeitigen Torpedotreffern an derselben Stelle.

      Daraufhin verlegte die Tirpitz nach einer Behelfsreparatur – zwar mit eigener Kraft, aber höchstens noch 10 Knoten Fahrt – am 15.–16. Oktober 1944 fünf Kilometer vor Tromsø zwischen die Inseln Håkøya und Store Grindøya, um als schwimmende Geschützbatterie die von Hitler befürchtete Invasion der Alliierten abzuwehren. Am 13. Oktober 1944 war im Rahmen der Perkamo-Kirkenes-Operation von den Sowjets das finnische Liinahamari, am 15. Oktober Petsamo erobert worden. Dies mag auch eine Rolle gespielt haben, um das Schiff in Sicherheit zu bringen.

      Bei Tromsø konnte die Tirpitz jedoch von britischen Stützpunkten aus erreicht werden. Die Briten setzten die Aktionen zur Versenkung des Schiffes mit ungebrochener Intensität fort, auch weil ihnen der bereits zugefügte Schaden am Schiff – der die Tirpitz als aktive Bedrohung bereits ausschloss – nicht vollumfanglich bewusst war. Am 29. Oktober 1944 startete die RAF von der RAF Station Lossiemouth (Schottland) aus einen Angriff mit 32 Lancaster-Bombern (Operation Obviate), wobei der einzige Nahtreffer die Backbord-Außenwelle (genauer die Außenstopfbuchse) zerstörte und das Achterschiff aufriss, so dass es backbordseitig auf 35 m Länge geflutet wurde.

      Am 12. November 1944 griffen schließlich bei der Operation Catechism 32 Lancaster-Bomber – wiederum von Lossiemouth aus – die Tirpitz unter Idealbedingungen an: Klare Sicht, keine Nebelmaschinen in der Umgebung des Liegeplatzes, und die Jäger der deutschen Luftwaffe starteten nicht. Zwei der 29 abgeworfenen „Tallboy-Bomben“ trafen das Schiff an Backbord auf Höhe des Katapults und von Geschützturm C („Caesar“) und durchschlugen das Panzerdeck. Mehrere Nahtreffer beschädigten den Schiffsrumpf schwer. Kurze Zeit später kam es an Bord zu einer Explosion, bei der Turm C aus seiner Bettung gehoben wurde und 12 Meter entfernt auf das Deck stürzte. Daraufhin wurde der Mannschaft, die wegen der Landnähe keine Schwimmwesten angelegt hatte, der Befehl „Alle Mann von Bord“ erteilt. Die Tirpitz kenterte, bis die Aufbauten im seichten Wasser auf Grund lagen. 1204 Mann der Besatzung kamen ums Leben, 890 wurden gerettet, davon wurden 84 mit großem Aufwand aus dem Rumpf herausgeschnitten.

      Nicht unwesentlich zur Beschädigung und Versenkung der Tirpitz trugen Informationen des norwegischen Widerstandskämpfer Torstein Raaby bei, der den Briten regelmäßig per Funk Informationen übermittelte. Raaby wurde dafür mehrfach ausgezeichnet.

      Aus dem Wrack wurden noch während der deutschen Besatzungszeit in Norwegen bis zum Mai 1945 wichtige Teile ausgebaut. Dann übernahm Großbritannien das Wrack. Die Engländer bauten alles ab, was ihnen militärisch von Wert schien, und übergaben das Wrack anschließend an Norwegen. 1947 kaufte der Norweger Einar Høvding die Tirpitz für eine gerade von ihm gegründete Abbruchfirma Høvding Skipsopphuggeri. Mit 40 Arbeitern, darunter 15 Hamburger Unterwasser-Spezialisten, begann die Bergung noch brauchbaren Materials. Bis in die 1950er-Jahre wurde das Wrack vor Ort abgebrochen.

      Teile der Rumpfpanzerung wurden später von dem Solinger Messerhersteller Böker zu Damast-Taschenmessern verarbeitet.

      In der Nähe des alten Ankerplatzes gibt es in Kåfjord am Altafjord ein Tirpitz-Museum. Auf der Insel Håkøya erinnern heute ein Denkmal aus einer Rumpfplatte der Tirpitz und ein riesiger Bombentrichter an die Toten des letzten deutschen Schlachtschiffs.

      Das erste Elektrizitätswerk Honningsvåg auf der Insel Magerøy, heute ein Museum, trug den Namen Tirpitz: Einer der geborgenen Hilfsdiesel der Tirpitz fand hier Verwendung.

      Im Auto- und Technikmuseum Sinsheim können eine Decksplatte, eine leichte Flak und ein Teil eines Mittelartillerierohrs des Schlachtschiffes besichtigt werden. Die Stadt Oslo kaufte einen Teil der Panzerplatten der Tirpitz (Tirpitz-plater). Diese Teile stammen vermutlich von der inneren Panzerung bei den Schotts zum Torpedoraum der Tirpitz. Diese Platten werden immer noch in Oslo als Abdeckplatten im Kanalisations- und Straßenbau genutzt.

      Die Seekriegsflagge der Tirpitz befindet sich heute als Exponat 00662 in der Sammlung des wehrgeschichtlichen Ausbildungszentrums der Marineschule Mürwik.

      Im Jahre 2014 wurden die Reste des Wracks der Tirpitz vom norwegischen riksantikvar unter Denkmalschutz gestellt. Ein zu diesem Zweck im Dezember 2014 erlassenes vorübergehendes Tauchverbot wurde im August 2016 wieder aufgehoben.



      was war sonst noch los:
      1673: Ende der Belagerung von Bonn
      1798: Meerhout
      1841: Beginn der Belagerung von Dschalalabad (1.Anglo-Afghanischer Ktrieg)
      1940: Ende der Schlacht von Gabon (auch Gabun-Kampagne)
      1942: Beginn der Schlacht von Guadalcanal

      CU tomorrow ......

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      13.11.:
      the daily feature:
      1474: Héricourt (Burgunderkriege)
      1475: Schlacht auf der Planta (Burgunderkriege)

      2 Schlachten aus den Burgunderkriegen, beide am selben Tag, die zweite genau 1 Jahr nach der ersten und beides Siege der Eidgenossen. Das war mir heute ein double-feature wert.


      Die Schlacht bei Héricourt war die erste militärische Auseinandersetzung in den Burgunderkriegen. Sie fand am 13. November 1474 bei Héricourt im heutigen französischen Département Haute-Saône statt.

      Kaiser Friedrich III. war mit Karl dem Kühnen von Burgund im Krieg, weil Karl eine expansionistische Politik verfolgte. Friedrich fürchtete um die habsburgischen Städte im Elsass, die Siegmund von Habsburg zuvor an Karl verpfändet hatte. Die ebenfalls expansionistische eidgenössische Stadt Bern war verbündet mit dem Erzfeind Karls, dem französischen König Ludwig XI., dem ein Krieg der Eidgenossen gegen Burgund sehr gelegen kam. Da Karl die verpfändeten Gebiete unter Verwaltung von Peter von Hagenbach nicht zurückzugeben gedachte, gelang Friedrich III. mit Hilfe des französischen Königs eine Annäherung an die Eidgenossen, und er forderte sie auf, am Reichskrieg gegen Karl den Kühnen teilzunehmen.

      Am 12. Oktober schlossen die Eidgenossen mit Siegmund von Habsburg die Ewige Richtung, die die lange Feindschaft mit den Habsburgern beendete und den Weg zum Krieg gegen Burgund ebnete. Gleichzeitig schlossen sich die Eidgenossen der Niederen Vereinigung (die oberrheinischen Städte Basel, Kolmar, Straßburg und Schlettstadt) an, die unter Karls Übergriffen ebenfalls zu leiden hatten.

      Am 25. Oktober erklärte Bern ohne Wissen der übrigen Eidgenossen Karl dem Kühnen den Krieg. Erst am darauffolgenden Tag, ohne Wissen um die Kriegserklärung an Karl, unterzeichnete die Tagsatzung den Vertrag mit Ludwig XI. und erteilte Bern die Handlungsvollmacht für das weitere Vorgehen. Um den Vertragspartnern gerecht zu werden und dem französischen König zu gefallen, schickten die Berner 3.000 Mann ins Elsass. Am 13. November erklärten Siegmund und die Niedere Vereinigung Karl ebenfalls den Krieg.

      Unmittelbar nach der eidgenössischen Kriegserklärung brachen 18.000 Eidgenossen und Verbündete (Niedere Vereinigung, Städte des Elsass, schwäbische Reichsstädte) zu einem Feldzug gegen Karl den Kühnen auf. Zwei Heere drangen ins Elsass, eins über Pruntrut, das andere über Basel. Um den Sundgau von Burgund zu trennen, belagerten sie am 8. November Héricourt, das die Straße vom Sundgau nach Burgund kontrollierte. Die Burgunder reagierten darauf mit einem Entsatzheer von 12.000 Mann, das unter der Führung des Grafen Heinrich von Neuenburg-Blamont nach Héricourt marschierte.

      Als die Eidgenossen das Entsatzheer am 13. November bemerkten, unterbrachen sie die Belagerung und griffen die Burgunder unter Führung des Berners Nikolaus II. von Scharnachtal nördlich von Héricourt an. Mit Hilfe der habsburgischen Kavallerie schlugen sie unter geringen Verlusten die burgundische Kavallerie in zwei Gefechten. Darauf ergab sich die Garnison von Héricourt und kam in habsburgische Hände.


      Der Schlacht von Héricourt, der am wenigsten bekannten Schlacht in den Burgunderkriegen, folgte die Besetzung Lothringens durch Karl. Verschiedene von der Tagsatzung immer wieder verurteilte Züge eidgenössischer Freiknechte nach Pontarlier, ins Waadtland (Eroberung von Grandson, Orbe und Jougne) und wiederum in die Freigrafschaft (L‘Isle, Blamont, Grammont) und in die Waadt (Einnahme von Yverdon, Lausanne, Morges, Les Clées, und dreiundvierzig Schlössern) folgten. Diese Züge waren meist von Bern geduldet oder sogar unterstützt, brachten aber die Eidgenossen dadurch in eine noch heiklere Lage. Karl unternahm darauf 1476 einen Feldzug gegen die Eidgenossen, der für ihn in den Schlachten von Grandson und der Belagerung von Murten verheerend endete.



      Die Schlacht auf der Planta war eine militärische Auseinandersetzung zwischen dem Herzogtum Savoyen und den Eidgenossen und Oberwallisern während der Burgunderkriege (1474 - 1477). Sie fand am 13. November 1475 statt.

      Im Januar 1475 schloss Karl der Kühne, Herzog von Burgund, ein Bündnis mit dem Herzogtum Savoyen und dem Herzogtum Mailand. Dies erfolgte als Reaktion auf den Ewigen Frieden, den die Eidgenossen 1474 mit dem Kaiser (Habsburg) schlossen. Kaiser Friedrich III. forderte die Eidgenossen auf, am Reichskrieg gegen Karl den Kühnen teilzunehmen, woraufhin die eidgenössische Tagsatzung Bern ermächtigte, Burgund den Krieg zu erklären.

      Die sieben Zenden des Wallis waren durch die Bündnispolitik Burgunds von zwei Seiten bedroht:

      Im Westen durch das Herzogtum Savoyen, Grenzverlauf der Fluss Morge westlich der Hauptstadt Sitten. Das Verhältnis zu Savoyen war geprägt durch gegenseitige Gebietsforderungen und Misstrauen, es herrschte ein eigentlicher Kleinkrieg. Im Osten durch das Herzogtum Mailand, welches Söldner für Burgund über den Grossen St. Bernhard (Pass) sandte.

      Im Oktober 1475 forderten die Berner, welche Gebiete im Waadtland erobert hatten, die Walliser auf, ebenfalls loszuschlagen. Der zweimalige Angriff der Walliser auf das befestigte Conthey blieb jedoch erfolglos. Der Bischof von Gent, Johann Ludwig von Savoyen, konnte mit seinen savoyischen Truppen die Stellungen halten und wartete auf die Hauptmacht des savoyischen Heeres.

      Am 12. November traf die savoyische Hauptmacht unter Herzogin Yolanda von Savoyen in Conthey ein, rund 10'000 Mann mit 1'500 berittenen Edelleuten. Der Stadt Sitten standen nur 300 Mann zur Verteidigung zur Verfügung. Der Landsturm der Zenden, rund 3'000 bis 4'000 Mann war erst im Anmarsch.

      Am Morgen des 13. November stiess die Hauptmacht der Savoyer über den Grenzfluss Morge und schlug nach einem kurzen Gefecht die Vorhut der Walliser in die Flucht. Im gleichen Zuge stiess eine kleinere Truppe der Savoyer über die linke Flanke nach Savièse vor, schlug die Verteidiger und plünderte und brandschatzte die Dörfer. Das Hauptheer rückte nun gegen die Stadt Sitten (Sion) vor und drang in die westlichen Teile der Stadt ein. Der nun eintreffende Landsturm der Zenden konnte die Savoyer wieder aus der Stadt vertreiben.

      Die savoyischen Truppen formierten sich vor der Stadt im Orte La Planta neu. Die schlecht ausgerüsteten Walliser konnten auf offenem Feld den Savoyern nichts entgegenstellen, schon lösten sich einige Truppen des Landsturms auf. Nun stießen rund 3'000 Freiwillige unter Berner Führung aus Bern, Freiburg und Solothurn über den Sanetschpass Richtung Savièse vor und bedrohten die linke Flanke der Savoyer.

      Die zurückweichenden Walliser wurden von den Bernern aufgefordert den Kampf wieder aufzunehmen, wer flüchtete wurde niedergemacht.

      Um die linke Flanke zu schützen zogen sich die Savoyer etwas nach Westen zurück, die Eidgenossen und die Walliser griffen sofort frontal an. Nach erbittertem Kampf ergriffen die Savoyer panikartig die Flucht und ließen den ganzen Tross zurück. Sechs Wagen mit Harnischen, Waffen und Rüstungen sowie einige Banner und 120 Streitrosse erbeuteten die Walliser. Die Verluste der Savoyer waren gross, über 1'000 Tote, darunter 300 Adlige und mehrere Gefangene. Die Verluste der Verbündeten sind nicht bekannt, scheinen aber verhältnismäßig gering gewesen zu sein. Die Walliser und Berner verfolgten die Flüchtenden bis zum Einbruch der Nacht, nach Conthey, welches gleich besetzt wurde.

      Die Folgen waren für das Herzogtum Savoyen verheerend: In den Tagen nach der Schlacht eroberten die Walliser das ganze Unterwallis bis Saint-Maurice und besetzten den strategisch wichtigen Grossen St. Bernhardpass ohne nennenswerten Widerstand. Am 1. Dezember vermittelten Bern und Freiburg mit der Herzogin Yolanda von Savoyen einen Waffenstillstand.

      Der Bischof von Sitten Walther II. Supersaxon von der Fluhe weigerte sich später, die eroberten Gebiete an Savoyen zurückzugeben und verleibte sie 1477 als Untertanengebiete dem Wallis ein. Dazu berief er sich auf die sogenannte «Carolina», ein Dokument, das beweisen sollte, dass die Grafschaft Wallis seinerzeit von Karl dem Grossen Bischof Theodul als Lehen übergeben wurde. Dieses Dokument war eine Fälschung, welche der Bischof anfertigen liess, um die Eroberung des Unterwallis zu legitimieren. Bischof Theodul lebte 450 Jahre vor Karl dem Grossen.

      Dieser militärische Erfolg verleitete die Bischöfe des Wallis und die Zenden in den folgenden Jahrzehnten zu einer aggressiven Expansionspolitik.


      was war sonst noch los:
      1093: Alnwick
      1239: Gaza
      1642: Turnham Green
      1715: Sheriffmuir
      1914: El Herri (oder Elhri, Fall Khénifra)

      CU tomorrow ......

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      14.11.:
      the daily feature:
      1812: Smoliany (Tag 2)

      Die Schlacht bei Smoljany (früher auch Smoljanzy) fand am 1. Novemberjul./ 13. November 1812greg. und 2. Novemberjul./ 14. November 1812greg. statt und war Teil des Russlandfeldzuges. Russische Truppen unter Graf Peter von Wittgenstein warfen den angreifenden französischen nördlichen Flügel unter Marschall Victor zurück. Im Verlauf der Schlacht kam es zu schweren Gefechten um das Dorf Smoljany, welches letztendlich in russische Hand fiel. Der Sieg schuf für die russischen Nordarmee die Möglichkeit, noch während Napoleons Rückzug an der Beresina einzugreifen.

      Die Zweite Schlacht von Polozk vom 20. Oktober 1812 erwies sich als gescheiterter Versuch der Franzosen ihre Nordfront entlang der Düna-Linie abzusichern. Die geschlagenen Truppen des Marschalls Gouvion St. Cyr waren auf etwa 15.000 Mann zusammengeschmolzen, die sich in vollem Rückzug befanden. Napoleon sah dadurch die Rückzugslinie seiner an der östlichen Grenze von Weißrussland stehenden Hauptarmee bedroht und befahl den neuen Befehlshaber Marschall Victor mit 22.000 Soldaten Wittgenstein sofort anzugreifen, um die Düna-Linie wiederherzustellen.

      Im Raum Tschaschnikow vereinigte sich das vor dem Grafen Wittgenstein zurückgeworfene französische Korps unter General Legrand mit der Vorausabteilung des Marschalls Victor auf 36.000 Mann. Legrand beschloss eine defensive Position einzunehmen. Wittgenstein musste im wieder besetzten Polozk eine Besatzung von 9000 Mann zurücklassen und rückte mit etwa 30.000 Soldaten den Franzosen entgegen. Nach dem folgenden Sieg in der Schlacht bei Tschaschniki (31. Oktober) sandte Wittgenstein eine Division unter Generalmajor Harpe ab, um am 7. November den Straßenknoten von Witebsk, wo sich das französische Militärdepot befand, zu besetzen. Die französische Düna-Linie, welche nach Norden sicherte, war jetzt durchbrochen und die Konsequenzen für die französische Hauptarmee waren katastrophal. Der Fall von Witebsk vereitelte Napoleons Plan, seine erschöpften Truppen dort in Winterquartiere unterzubringen. Wittgenstein nahm bei Tschaschni Stellung und beschränkte sich auf die Beobachtung der feindlichen Corps. Napoleon, welcher fürchtete, dass die Truppen des Grafen Wittgenstein auf der Rückzugslinie der großen Armee ständen, sandte aus Smolensk den Befehl — Wittgenstein anzugreifen und nach Polozk zurückzuwerfen. Im Fall aber die Russen eine starke Position besetzt hätten, diese zu umgehen und ihre Rückzugslinie nach der Düna zu bedrohen. Am 11. November rückte Victor mit seinen Truppen über Tschereja gegen die Lukomlia vor; dahinter folgte das Korps unter Oudinot. Als Graf Wittgenstein Meldung vom Vorrücken der Franzosen erhalten hatte, befahl er seiner Avantgarde, die Division des Generals Alexejew bei Akentzi und Boiszikowa anzuhalten während sich die Division Helffreich bei Maleschkowitschi am Lukoml-See konzentrieren sollte.

      Am 12. November führte der Graf von Wittgenstein seine Truppen auf das rechte Ulla-Ufer und ließ das Corps des Generals Steinheil bei Smoljany und die Division des Grafen Berg bei Tschaschniki in Stellung gehen. Zu diesem Zeitpunkt war auch Marschall Nicolas Oudinot nach Ausheilung seiner Verwundung im Hauptquartier von Victor angekommen, um den Befehl des II. Armeekorps wieder zu übernehmen. Napoleon hatte für den Fall, dass die Russen eine starke Position besetzt hätten, Anweisung gegeben, die Russen zu umgehen und ihre Rückzugslinie zur Düna abzuschneiden.

      Am 13. November kam es bei Smoljany, einem Ort etwa 3 Kilometer nordwestlich von Orscha auf der Straße nach Lepel, erneut zu einer Schlacht. Die Russen unter Wittgenstein waren hinter der Lukomlia in Stellung gegangen. Um 10 Uhr morgens griff das französische IX. Korps mit der 12. Division unter General Louis de Partouneaux Wittgensteins Vorhut unter General Alexejew bei Akentzi an. Die russische Avantgarde wurde dabei von den Truppen (Regimenter Tenginow, Woronesch und Newsk) unterstützt, die vom Korps Steinheil rechtzeitig zur Hilfe gesandt wurden. Nach zwei Stunden zogen sich die Truppen von Alexejew zwar zurück, aber nachdem die drei Infanterieregimenter zur Unterstützung eingetroffen waren, gelang es ihm noch die Franzosen bis zum Einbruch der Dunkelheit aufzuhalten. Die Franzosen wurde etwa 5 Kilometer vor Smoljany zum Stehen gebracht und die russischen Truppen hielten die neue Position bis zum Abend. Am selben Tag schlug eine Reiter-Abteilung unter Oberst Fjodor Rüdiger die Franzosen bei Lukoml und brachte 300 Gefangene ein. Die russischen Truppen hatten an diesen Tage etwa 500 Mann verloren. In der Nacht erhielt Alexejew weitere Verstärkungen unter Fürst Lew Jaschwyl, der als Rangältester auch das Kommando übernahm.

      Am nächsten Tag den 14. November wurde der Kampf mit einem Angriff Marschalls Victor gegen die rechte russische Flanke bei Smoljany wieder aufgenommen. Um 11 Uhr griff die aus Sachsen und Polen gebildete Division Girard die Avantgarde (4 Bataillone, 4 Schwadronen und 6 Kanonen) des Fürsten Jaschwyl an. Die Infanterieregimenter der russischen 14. Division unter General Helffreich standen teilweise auf den Höhen an der rechten Seite der Lukomlia, teilweise dahinter. Am linken Flügel der Infanterie deckten 8 Geschütze auf einer Höhe nahe dem Herrenhaus Smoljany. Die Division des Generals Gregor von Berg befanden sich noch auf der linken Seite der Lukomlia. Mehrere Schwadronen von Husaren unter Rüdiger deckten die russische Hauptmacht bei Potschawitzi. Auf der linken Seite der Lukomlia befanden sich unter Deckung des Woronescher-Infanterieregiments weitere Geschütze. Die französische Kavallerie an der rechten Flanke der Infanterie vorgehend, griff die russische linke Flanke an. Sie wurde jedoch alleine vom Artilleriefeuer der Division Berg verlustreich empfangen und zum Rückzug genötigt. Das Dorf Smoljany wurde von den Franzosen fünfmal angegriffen und blieb dann länger in französischer Hand. Das starke Abwehrfeuer der russischen Artillerie störte die französischen Kolonnen nachhaltig und zwang wieder zum Rückzug. Victor entschied nach dem Scheitern der Angriffe auf die russischen Flanken, das Zentrum der gegnerischen Position anzugreifen. Es kam zu einer heftigen Begegnung, das Dorf wechselte mehrmals den Besitzer. Alle russischen Truppen, die sich vorher auf der rechten Seite des Flusses befanden, nahmen jetzt an den Kämpfen teil. Außerdem wurde ein zusätzliches Regiment des Korps Steinheil vom linken Ufer zur Unterstützung entsandt. Beim letzten Kampf blieb das Dorf Smoljany endlich in der Hand der Russen. Noch am Abend mussten sich die französischen Truppen außerhalb der Reichweite der russischen Artillerie zurückziehen, am folgenden Tag zog sich Victor auf Tschereja zurück.

      Wittgenstein wollte für weitere Operationen die Vereinigung mit der Hauptmacht Kutusows abwarten und nahm bei Tschaschniki Stellung, er beschränkte sich auf die Beobachtung der feindlichen Truppen. Wittgenstein hielt es für notwendig, seine Rückzugslinie zur Düna zu schützen, und wäre selbst auf der Orschaer Straße zurückgegangen, wenn Victor seinen linken Flügel umgangen hätte. Weil aber Victor befürchtete, selbst nach der Düna abgedrängt zu werden, und die Möglichkeit zur Verbindung mit den Truppen Napoleons zu verlieren, so verblieb er bis zum 22. November bei Tschereja stehen.

      Die russische Division unter General Harpe, welche am 15. November wieder zu den Truppen Wittgensteins stieß, führte eine neue Avantgarde von etwa 4000 Mann nach Akentzi sowie ein Detachement von 1000 Mann mit 2 Geschützen unter Oberstleutnant Stalypin nach Potschawitzi, um Rüdiger freizumachen, dessen Reiterei der Avantgarde von Harpe zugeordnet wurde. Stalypin hatte die Verbindung zwischen den Truppen Harpes und dem Detachement unter Wlastow zu halten, welche von Luschki nach Lepel vormarschierte. Links der Avantgarde, zwischen Akentzi und der Düna stand das Kosaken-Regiment Rodionow, welches die Verbindung mit den Truppen Harpes und der Garnison Witebsk sicherstellte. So blieb die Stellung des russischen I. Armeekorps bis zum 22. November, bis zum Zeitpunkt als Oudinot und Victor nach der Orschaer Straße abrückten, um die Reste der großen Armee an der Beresina in Front und Rucken zu decken. Graf Wittgenstein war es trotz des Sieges nicht gelungen, die an der Düna operierenden französischen Truppen nach Wilna abzudrängen, den Lauf der Ula zu besetzen und die Verbindung mit dem an der Beresina stehenden Admiral Tschitschagow zu öffnen. Zudem konnte er der französischen Armee auf dem Wege nach Borissows den Weg nicht verlegen und musste sich darauf beschränken die Verfolgung einzuleiten. Anstatt dass Wittgenstein und Tschitschagow planmäßig vereint Napoleons den Weg verlegen konnten, blieb dies jetzt allein der Armee des Admiral Tschitschagow überlassen. Tschitschagows Vorhut hatte am 16. Oktober Minsk erreicht und konnte sich der dortigen Vorratslager der Franzosen bemächtigen.


      was war sonst noch los:
      1495: Aguere
      1633: Einnahme von Regensburg
      1659: Nyborg
      1795: Lambsheim
      1965: Beginn der Schlacht von La Drang (wäre sonst auch eine gute Wahl gewesen)

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      15.11.:
      the daily feature:
      1315: Morgarten

      Die Schlacht am Morgarten am 15. November 1315 war die erste Schlacht zwischen den Eidgenossen und den Habsburgern und ihrer Verbündeten. Sie steht damit am Anfang der Schweizer Habsburgerkriege. Gesichert ist, dass ein von Herzog Leopold I. angeführtes Heer in der Nähe von Schornen und Schafstetten (Gemeinde Sattel) beim Ägerisee von Schwyzern überfallen und nach kurzem Kampf in die Flucht geschlagen wurde. Weitere Einzelheiten sind unsicher. Die Schlacht am Morgarten spielt eine wichtige Rolle in der Befreiungstradition, in der man es als die erste kriegerische Auseinandersetzung des jungen eidgenössischen Bundes betrachtet.

      Herzog Leopold zog im Herbst 1315 im habsburgischen Stammland im Aargau in den Städten Baden, Brugg und Aarau ein Heer zusammen und sammelte es am 14. November in Zug, wo er in der Burg Zug übernachtete. Zur Truppe gehörte auch der gesamte süddeutsche Adel beidseits des Rheins mit seinem Gefolge sowie starke Abordnungen aus den habsburgischen Städten Luzern, Winterthur und Zug sowie der Reichsstadt Zürich.

      Die Waldstätte hatten bereits seit längerem Befestigungen erbaut, um sich vor möglichen Angriffen der Habsburger zu schützen. Diese Sperranlagen wurden damals Letzi genannt und bestanden aus Erdwällen und Palisaden, die an Engnissen im Gelände so angelegt wurden, dass der technisch und zahlenmässig unterlegene Verteidiger im Vorteil war. Im Herbst 1315 waren der Hauptzugang in die Innerschweiz bei Arth, der Pass bei Rothenthurm sowie der Brünigpass und der Renggpass mit Letzimauern gesichert. Auch der Zugang über den Vierwaldstättersee war durch Palisaden im Wasser bei Brunnen, Stansstad und Buochs verwehrt. Nicht gesichert war nur der Weg von Ägeri über den Sattel zwischen dem Rossberg und dem Morgarten. Ob dies eine bewusst gelegte Falle war oder ob die Zeit zum Bau einer Letzi nicht ausgereicht hatte, ist unklar. Im Jahr 1322 wurde jedenfalls auch hier noch eine Letzi angelegt, was immerhin die Theorie widerlegt, dass die Schwyzer geglaubt hätten, dass der dicht bewaldete Übergang leicht zu verteidigen gewesen wäre.

      Herzog Leopold zog in der ritterlichen Überzeugung in den Kampf, dass nur Ritter gegen Ritter kämpfen dürfen. Im Wissen, dass das Land Schwyz nur von Bauersleuten und wenigen adligen Ministerialen bevölkert war, zog er mit einem schwer gepanzerten Ritterheer ohne genaue vorherige Aufklärung zu dieser Strafaktion gegen Schwyz. Den Rittern war klar, dass sie keinen eigentlichen Gegner hatten und also nicht in einen Krieg zogen, sondern zu einer Strafaktion gegen widerspenstige und aufmüpfige Bauern. Die Schwyzer jedoch waren Bauern und mussten sich nicht an die ständischen Regeln des Rittertums halten, die sie vermutlich auch gar nicht kannten. Für Habsburg gab es zwei Möglichkeiten: Entweder Krieg gegen andere Edle, wobei man sich auf dem Schlachtfeld traf und nach einem Signal mit der Schlacht begann und diese zur Bergung der Toten und Verletzten auch zwischendurch unterbrach. Oder aber eine disziplinarische Maßnahme gegen Bauern, etwa, indem man einen Hof oder ein Dorf plünderte oder niederbrannte. Nach zeitgenössischer Auffassung stand den einfachen Leuten kein Recht zu kämpfen zu – ausser sie wurden von ihrem Herrn als Fussvolk dafür eingezogen. Allerdings muss hier auch deutlich gemacht werden, dass am Morgarten auf Schwyzer Seite nicht nur Bauern gekämpft haben. Sehr wohl war der schwyzerische Adel ebenfalls auf dem Schlachtfeld vertreten. Ausserdem waren die Schwyzer kampferprobte Söldner und keine wehrlosen Bauern.

      Die Schwyzer erwarteten den Angriff an der Letzi bei Arth. Herzog Leopold zog jedoch von Zug aus mit seiner Hauptmacht den Ägerisee entlang und plante über Morgarten in das Land Schwyz vorzustossen. Wahrscheinlich wusste er von lokalen Informanten, dass dieser Zugang nicht befestigt war. Der Plan sah wohl einen überraschenden Vorstoss auf den Hauptort Schwyz vor, um anschliessend die Schwyzer bei Arth im Rücken anzugreifen. Um die Schwyzer zu täuschen, liess Leopold gleichzeitig verschiedene Ablenkungsangriffe durch sein Fussvolk ausführen, so gegen die Letzi bei Arth, unter dem Grafen Otto von Strassberg über den Brünig und aus dem Entlebuch gegen Obwalden sowie einen Angriff der Luzerner über den See auf Stansstad und Buochs.

      Die Schwyzer und ihre Verbündeten liessen den Gegner ebenfalls über ihre Absichten im Unklaren. Ihre Hauptmacht war bei Steinen versammelt, damit sie je nach Bedarf Zuzug an eine der möglichen Einbruchstellen leisten konnten.

      Bei Konrad Justinger werden die Schwyzer von ihren Nachbarn, den Edlen von Hünenberg, gewarnt. Die Hünenberger hätten dabei Pfeile benutzt, die mit Pergament gefiedert waren, und auf dem Pergament stand geschrieben «Hütet euch am Morgarten» (hütend üch am morgarten). Daher seien die Schwyzer mit ihrer eigenen Macht sowie mit 600 Mann aus Uri und Unterwalden zum Sattel gezogen um den Feind dort abzufangen.

      Das Heer Leopolds rückte entlang des Ägerisees vor. Die Reihenfolge der Truppe wurde durch den adligen Rang gegeben, die Ritter bildeten die Spitze der Kolonne, das Fußvolk rückte dahinter vor. Der Angriff erfolgte zwar nachts, allerdings war der Himmel klar, und der Mond ermöglichte eine gute Sicht. Der Weg am See entlang ist eine enge Strecke zwischen Hang und dem versumpften Seeufer des Ägerisees. Er führte damals in eine steile hohle Gasse um die Figlenfluh und Richtung Sattel. Bei Schafstetten errichteten die Schwyzer mit den verbündeten Urnern einen Hinterhalt. Der Angriff erfolgte erst, als die Kolonne der Ritter über eine fast 2 Kilometer lange Strecke zwischen dem Engnis am Ägerisee und Schafstetten gefangen war und die Kolonnenspitze bei Schafstetten auf eine Sperre aufgelaufen war. Vom Hang her wurde die Reiterei mit Stämmen gefällter Bäume an verschiedenen schmalen Stellen aufgehalten. Mit faustgrossen Steinen wurden die Pferde scheu gemacht und mit Hellebraden die Ritter angegriffen. Die Ritter hatten im engen Gelände kaum Raum zur Gegenwehr, und die Schlacht endete mit einer vernichtenden Niederlage der Habsburger. Am Engnis beim Ägerisee (Standort des Morgartendenkmals) kam es zum Gedränge, bei dem zurückweichende Ritter und nachrückendes Fussvolk in den See und in die Sümpfe getrieben und erschlagen wurden. Das nachrückende Fussvolk konnte überhaupt nicht in die Kämpfe eingreifen und wandte sich mit den Rittern zur Flucht. Herzog Leopold konnte sich dank der Ortskenntnis seines Begleiters ebenfalls retten.

      Johannes von Winterthur (um 1340) erwähnt explizit die damals neuartige Waffe der Schwyzer und Urner, die Hellebarde, die sich im Nahkampf der Infanterie gegen die Reiterei bewährte:

      «Es hatten auch in der schwizer in den händen gewisse überaus furchtbare mordwaffen, die in jener volkssprache auch helnbarten genannt werden, mit denen sie die stärkst bewaffneten gegner wie mit einem schermesser zerteilten und in stücke hieben. da war nicht eine schlacht, sondern wegen der angeführten ursachen sozusagen nur ein schlachten des volkes herzogs Lüpolds durch jene bergleute, wie einer zur schlachtbank geführten herde. Niemanden verschonten sie noch auch bemühten sie sich zu fangen, sondern sie schlugen alle tot ohne unterschied.»

      Zur Stärke des Heeres und zur Anzahl der Gefallenen redet Johannes von Winterthur von einer Gesamtzahl von 20000 Mann und von 1500 Erschlagenen, ohne die im See Ertrunkenen zu zählen. Peter von Zittau erwähnt «nahezu 2000» (fere duo milia) Getötete. Mathias von Neuenburg erwähnt ebenfalls 1500 Tote. Die Zürcher Chronik (um 1418) erwähnt spezifisch 50 erschlagene Zürcher.

      Unerwartet für die Angreifer, wandten die Eidgenossen eine neue Taktik an: Nicht das ritterliche Kräftemessen nach klar festgelegten Regeln der Fairness, sondern die Vernichtung des Gegners war ihr Ziel. Darauf war das Ritterheer der Habsburger nicht vorbereitet, und dies begründete die psychologische (und faktische) Überlegenheit der Eidgenossen für die kommenden Jahrhunderte. Somit stellt diese Schlacht eine klare Wende in der Kriegführung dieser Zeit dar. Morgarten gilt als mustergültiges Beispiel der geschickten Ausnützung des Geländes. Der Kampf wird dort gesucht und dem Gegner aufgezwungen, wo das Gelände den Verteidiger begünstigt und den zahlenmässig, materiell und technisch überlegenen Gegner schwächt. Die Schwyzer erlaubten den Rittern bei Morgarten beispielsweise nicht, Formen des Reiterkampfes anzuwenden, sondern zwangen ihnen den Nahkampf auf. Ein wesentliches Element der Kriegführung bestand zudem im Überraschungseffekt. Die Schlacht wird in der militärhistorischen Debatte als ein wichtiger Meilenstein in einem langen Prozess betrachtet, der als Aufstieg der Infanterie, also der «Fusssoldaten», bezeichnet wird.

      Bezüglich der Lage, wo die Auseinandersetzung stattfand, bestehen Parallelen zur Schlacht am Trasimenischen See und zur Varusschlacht, wo ebenfalls militärisch hoch überlegene Heere an einer Engstelle zwischen einem See bzw. Sumpf und einem Höhenzug vernichtend geschlagen wurden


      was war sonst noch los:
      655: Winwaed
      1325: Zappolino
      1533: Cuzco
      1631: Prag
      1703: am Speyerbach
      1705: Zsibó
      1796: Arcole (Tag 1)

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      16.11.:
      the daily feature:
      1805: Hollabrunn und Schöngrabern

      Im September 1805 begann Kaiser Napoleon I. von Frankreich einen Feldzug gegen die Staaten der Dritten Koalition (Österreich, Rußland und England), um das Deutsche Reich zu zerstören, die Vorherrschaft in Europa zu erreichen und die Kontinentalsperre der Engländer auszuweiten. Dieser Feldzug war für die ausgeblutete, schlecht ausgebildete und ausgerüstete sowie wenig motivierte österreichische Nordarmee von Anfang an äußerst ungünstig verlaufen. Die Kapitulation bei Ulm am 17. Oktober beraubte den deutschen Kaiser Franz II. (als Kaiser von Österreich Franz I. von Habsburg-Lothringen) seiner Hauptmacht. Die österreichische Südarmee war zwar in Italien erfolgreich, konnte aber in die militärischen Entscheidungen nicht eingreifen, weil sie zu spät kam. Ein Landsieg war für Napoleon I. sehr wichtig geworden, da die französische Flotte bei Trafalgar von den Engländern unter Admiral Nelson vernichtend geschlagen worden war und damit alle Invasionspläne der britischen Inseln aufgegeben werden mussten.

      Das russische Heer rückte in 4 Kolonnen vor. Die 1. russische Armee unter dem Kommando des Generalleutnants Kutusow marschierte über Galizien, Schlesien, Mähren und Österreich bis an den Inn, mußte aber aufgrund der verlorenen Schlacht am Walserfeld bei Salzburg sofort wieder den Rückzug antreten, um nicht abgeschnitten zu werden. Der Donau-Übergang erfolgte bei Mautern, dann wurde die Donaubrücke zerstört. Bei Dürnstein und Loiben in der Wachau konnte das nachdrängende französische Korps Mortier vernichtend geschlagen werden, deshalb konnten die Russen zur dringend benötigten Rast nach den langen Gewaltmärschen im Raum Krems übergehen.

      In der Zwischenzeit rückten die französischen Hauptkräfte unter Marschall Joachim Murat nach Wien vor. Der dortige kaiserliche Hof und jeder, der es sich leisten konnte, verließ fluchtartig die Stadt Richtung Norden. An eine Verteidigung der Stadt war nicht zu denken, da die Festungsanlagen (Linienwall, Stadtmauern) völlig veraltert waren und Truppen für eine nachhaltige Verteidigung fehlten. Außerdem war die Stadt durch Teuerungen von inneren Unruhen heimgesucht. Durch einen Handstreich gelang es den Franzosen, am 13. November die Donaubrücken zu besetzen und auf das nördliche Donauufer zu gelangen. Um nicht abgeschnitten zu werden und um die Vereinigung der russischen Kräfte im Raum Brunn zu ermöglichen, mußte Kutusow seine Truppen unter Zurücklassung der Verwundeten und Kranken möglichst rasch quer durch das Weinviertel führen. Die russischen Marschkolonnen zogen daher von Krems über Hadersdorf, Hohenwarth, Großmeiseldorf, Sitzendorf an der Schmida und über Ziersdorf nach Oberhollabrunn, um hier die Poststraße zu erreichen und um die rechte Flanke abzusichern.

      Die russischen Sicherungskräfte umfaßten rund 8000 Mann unter dem Kommando von Generalleutnant Fürst Bagration einschließlich einer schwachen österreichischen Brigade unter GM Johann Graf Nostitz.

      Die Russen bezogen Stellung auf der Anhöhe von Suttenbrunn südlich von Schöngrabern und rechts des Göllersbaches, während die Österreicher (Hessen-Homburg-Husaren und Peterwardeiner Grenzinfanterieregiment 9) zunächst das Vorfeld südlich von Hollabrunn sicherten.

      Von Wien über Stockerau rückten die französischen Truppen unter Murat kampflos bis nach Hollabrunn vor, da sich planmäßig die österreichischen Gefechtsvorposten kampflos in eine Sicherungslinie nördlich von Suttenbrunn abgesetzt hatten. Am Nachmittag des 15. Novembers standen sich die Gegner auf nur kurze Distanz gegenüber: Die Nachhut Bagrations (Österreicher und drei Bataillone Russen) und ca. 40 000 Mann Franzosen.

      Murat fühlte sich für einen Angriff gegen die vermeintliche gesamte russische Armee zu schwach und wollte noch Verstärkungen abwarten. Um Zeit zu gewinnen, wurden Waffenstillstandverhandlungen von russischer Seite mit Murat aufgenommen, die der Armee Kutusow den dringenden Vorsprung von zwei Tagen sicherten.

      Napoleon erkannte aber sofort dieses Täuschungsmanöver und befahl mit scharfen Worten den sofortigen Angriff. Um 17 Uhr des 16. Novembers bei schon einbrechender Dunkelheit begann der französische Angriff zunächst gegen die Gefechtsvorposten, dann gegen die Hauptmacht der russischen Sicherungskräfte. Die Russen zogen sich hinhaltend um Zeitgewinn kämpfend langsam auf Schöngrabern, den Nexenhof, Grund und Guntersdorf zurück, alle drei Ortschaften gingen durch das Artilleriefeuer in Flammen auf. Die Kämpfe wurden sehr heftig überwiegend im Nahkampf bis Mitternacht geführt.

      Am Ende dieses Kampftages gab es zwei Sieger: Die russische Nachhut hatte ihre Aufgabe erfüllt und den Rückzug der Armee Kutusow erfolgreich gedeckt, die Franzosen unter Murat behaupteten das Gefechtsfeld. 1200 Russen fanden den Tod, 1800 gerieten in Gefangenschaft. Die Franzosen verloren insgesamt 2400 Mann einschließlich der Verwundeten und Gefangenen.

      Den Russen gelang die Vereinigung ihrer Kräfte bei Olmütz. Am 2. Dezember 1805 standen sich bei Austerlitz 80 000 Österreicher und Russen sowie 50 000 Franzosen und deutsche Hilfstruppen gegenüber. Es wurde Napoleons glänzendster Sieg und das Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

      Literarisch wurde den Ereignissen u. a. auch beim Gefecht von Hollabrunn und Schöngrabern dieses Feldzuges durch den Roman von Leo Tolstoi „Krieg und Frieden" ein Denkmal gesetzt. Vielfach wurde das Verhalten von Kutusow als zu wenig einsatzfreudig kritisiert. Vielleicht hat er aber doch die Lage richtig beurteilt: Es ist nämlich wirklich von Russen viel verlangt, sich in Österreich mit Frankreich für England zu schlagen.

      Es gibt/gab hierzu eine exzellente Publikation des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien - Militärhistorische Schriftenreihe Heft 27, Wien 1974, inklusive der kompletten Ordres de bataille im Anhang III.


      was war sonst noch los:
      1532: Cajamarca
      1632: Lützen
      1715: Stresow
      1776: Fort Washington
      1796: Arcole (Tag 2)
      1863: Campbell’s Station
      1944: Beginn der Operation Queen

      CU tomorrow ......

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      17.11.:
      the daily feature:
      1796: Arcole

      Die Schlacht bei Arcole fand vom 15. bis 17. November 1796 während des Italienfeldzuges zwischen den Franzosen unter General Napoleon Bonaparte und den Österreichern unter Feldzeugmeister Joseph Alvinczy bei Arcole in Italien statt. Österreichische Entsatztruppen für die von den Franzosen eingeschlossene Festung Mantua marschierten in zwei Kolonnen nach Verona. Nach dreitägigem Kampf mussten die Österreicher, die sich zwei Tage siegreich behauptet hatten, infolge Umgehung ihrer südlichen Flanke ihre Positionen räumen und zurückgehen.

      Nach der Niederlage der französischen Armee unter General Moreaus in der Schlacht bei Schliengen mussten die Franzosen auf das westliche Rheinufer zurückgehen. General Moreau zog sich mit seiner Hauptmacht bei Hüningen über den Rhein in das Elsass zurück, wodurch es den Österreichern möglich wurde, erhebliche Verstärkungen nach Italien zu senden.

      Der österreichische Feldmarschall Dagobert von Wurmser musste sich nach mehreren Niederlagen am 13. September mit dem Rest seiner Truppen in die Festung Mantua flüchten, die er ursprünglich zu entsetzen versuchte. Im Monat Oktober 1796 stellten die Österreicher eine neue Entsatzarmee ins Feld. Feldzeugmeister Alvinczy hatte den Oberbefehl über 48.000 Mann, welche den Auftrag hatten die eingeschlossenen Truppen in Mantua neuerlich zu entsetzen. Alvinczy hatte in Absprache mit seinem Generalstabschef Franz von Weyrother seine Armee ähnlich wie beim vorangegangenen Entsatzversuch vom September aufgeteilt. Durch Tirol rückte eine 22.000 Mann starke Kolonne unter General Davidovich längs der Etsch vor und blieb nach mehren Gefechten am 17. November an der Linie Compara und Castelnuovo stehen. Die Hauptmacht der Österreicher mit 24.000 Mann unter General Quosdanovic – bei welcher sich der Oberbefehlshaber Alvinczy befand – rückte durch Friaul über Pordenone, Bassano, Vicenza und Villanuova vor und erreichte am 11. November Verona. Um die österreichische Entsatzarmee abzufangen, rückte Napoleon Bonaparte mit 24.000 Mann auf dem linken Ufer der Etsch und auf dem rechten Ufer des Alpon vor.

      Die den Österreichern zuerst entgegengeworfenen französischen Truppen wurden am 12. November bei Caldiero durch die österreichische Avantgarde unter dem Fürsten von Hohenzollern-Hechingen unter Verlust von 2.000 Mann zurückgeworfen. Alvinczy wollte bereits auf das rechte Ufer der Etsch übersetzen, wurde aber zuvor durch die Franzosen angegriffen. Bonaparte überließ die Blockade von Mantua der Division des Generals Vaubois und wandte sich mit den restlichen Truppen gegen Alvinczy, dessen Truppen bei Vago aufgeklärt wurden. Das Tirolerkorps unter Davidovich war auf dem rechten Flussufer der Etsch nach Verona vorgedrungen und konzentrierte sich zwischen Gardasee und Rovereto, um die Vereinigung mit dem Friauler Korps herzustellen.

      Zum Entsatz der Festung Mantua hatten die Österreicher in der Nacht zum 15. November eine Pontonbrücke über die Etsch (Adige) errichtet und den Übergang bei Zerio begonnen. Die Avantgarde in Richtung auf Verona führte die Brigade des Fürsten Friedrich Xavier von Hohenzollern-Hechingen. Am rechten Flügel stand die Division des FML Peter Quosdanovich zwischen San Bonifacio, Soave und Castelletto. Den linken Flügel führte die Division des Feldmarschalleutnant Marchese Giovanni de Provera, im ersten Treffen die Brigade Oberst Sticker und im zweiten Treffen die Brigade des Generalmajor Schubirz. Bei Montebello stand eine Reserve-Brigade unter Generalmajor Mittrowsky mit 4.054 Mann. Bonaparte befahl seine Divisionen Masséna und Augereau entlang der westlichen Ufer des Adige, sie schlugen bei Ronco eine Brücke über den Fluss. Den Flussabschnitt zwischen Ronco and Zevio sicherte die österreichische Brigade des Oberst Graf Brigido bei Arcole.

      Die französische Division Vaubois verteidigte mit 8.000 Mann eingenommene Stellungen bei Rivoli. In der Festung Verona verblieb eine französische Besatzung von 3.000 Mann unter General Macquard. Bonaparte fasste den Entschluss, den Gegner vor seiner Vereinigung einzeln anzugreifen, er zog Verstärkungen vom französischen Blockadekorps vor Mantua an sich und trat den Friauler Korps entgegen. Bonaparte bewerkstelligte den Übergang bei Ronco, und führte etwa 18.000 Mann auf das rechte Etschufer um den Gegner an der südlichen Flanke anzugreifen. Die Division Massenas zählte 7.900 Mann, die Division Augereau umfasste 6.500 Mann, als Reserve wurden 2.600 Mann dahinter postiert.

      Bei Tagesanbruch des 15. November hatten französische Pioniere unter Oberst Andréossy bei Ronco eine Pontonbrücke errichtet. Das linke Ufer bot hier aber wenig Raum für größere Truppenmassen. Das rechte Ufer des Alpon, der in südlicher Richtung von Villanuova in die Etsch einmündete, war durch Moraste eingegrenzt, durch welche sich nur ein begehbarer Damm in nordwestlicher Richtung nach Arcole und St. Bonifacio zog. An der nördlichen Flanke standen österreichische Truppen unter dem Fürsten von Hohenzollern in der Nähe von Verona, um sich rechts gegen einen Angriff aus der Stadt zu schützen. Im Zentrum führte General Alvinczy die Brigaden von Oberstleutnant von Gavasini und Generalmajor Brabeck zum Fluss um die französische Pontonbrücke anzugreifen. Sie stießen auf Truppen der Division Masséna, die zwischen Belfiore und Ronco aufmarschierte. Zunächst wurden die Österreicher wieder auf Belfiore zurückgetrieben. Der Angriff Augereaus richtet sich auf Arcole. Alvinczy hatte dort vier kroatische Bataillone unter Oberst Wenzel Brigido stehen; diese verteidigten mit je zwei Bataillonen Arcole und Porcil, das von der französischen Brigade unter General Bon angegriffen wurde. Brigido warf jeden verfügbaren Mann gegen die nachgezogenen Brigaden unter Verdier und Verne in den Kampf und wurde selbst durch die österreichische Hauptmacht verstärkt. Mittags hatten Truppen unter Generalmajor Mittrowsky die Stellungen Brigidos ausreichend gefestigt. Von den Offizieren Augereaus wurden die Generäle Bon, Verdier, Verne und Jean Lannes verwundet. Der französische Angriff geriet völlig ins Stocken. General Jean Guieu versuchte an der Mündung bei Albaredo vergeblich zum Alpon durchzubrechen. Der Obergeneral Bonaparte erschien darauf vor der Brücke von Arcole, ergriff persönliche eine Fahne und marschierte an der Spitze seiner erneut vorgehenden Grenadiere zur Brücke. Die Österreicher führten aber gleichzeitig einen Ausfall und drängten die Franzosen auf das Ostufer zurück. An der Front und im Rücken angefallen, gerieten die Truppen Augereaus in Verwirrung. Bonapartes Truppen wurden in den Sumpf gedrängt, aber beim Rückzug von seinen Grenadieren gerettet. Er blieb trotz starken Feuers der Österreicher unversehrt, sein Aide-de-Camp, Oberst Jean-Baptiste Muiron wurde dabei getötet. Am Abend überquerte General Guieu bei Albaredo den Fluss um der Stellung von Davidovich in den Rücken zu fallen. Später gelang es den Franzosen bei einem erneuten Anlauf Arcole einnehmen. Das neu eingenommene Terrain war aber zur Verteidigung unbrauchbar. Bonaparte im Ungewissen über das, was währenddessen nördlicher vor Verona, Rivoli und Mantua vorgefallen war, wagte nicht, diese unsichere Stellung zu behaupten. Er ließ daraufhin den Rückzug nach Ronco antreten und zog die Brigade Guieu aus Arcole.

      Ende Teil 1

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      Teil 2

      Auch der 16. November führte zu keinem anderen Resultat, wie tags zuvor kämpfte man wieder auf den sumpfigen Dämmen des Flusses. Alvinczy verstärkte Mittrowsky im Brennpunkt bei Arcole durch die nach vorn gezogene Brigade Schubirz auf insgesamt 14 Bataillone und wies ihn an, einen Gegenangriff südlich von Arcole voranzutreiben und den dortigen französischen Brückenkopf einzudrücken. Die nördlicher stehende Division Massena errang an diesem Tag Vorteile gegen die Truppen des FML Provera und drängte die Österreicher bis Caldiero zurück, vergeblich waren aber wieder alle Angriffe Augereaus auf Arcole. Am Abend war die Lage der Franzosen bei Arcole wieder ziemlich bedenklich. In der Nacht überschritt ein Teil der Division Augereau unterhalb von Arcole den Alpon und begann die österreichische Stellung zu umgehen.

      Auch am 17. November waren die Österreicher anfangs im Vorteil; die Truppen Proveras hielten sich in Belfiore während Mittrowsky weiterhin die Stellungen bei Arcole behauptete. Im Zentrum wichen die Franzosen unter Massena zurück, während die Franzosen im äußersten Süden den Österreichern in den Rücken zu kommen suchten. Alvinczy zog die vor Verona detachierte Brigade Hohenzollern näher auf seine Hauptmacht nach Caldiero heran. Gegen 8 Uhr früh stand ein Teil der Division Augereau auf dem linken Ufer des Alpon, auch das österreichische Artilleriefeuer vermochte sie dort nicht mehr zu verdrängen. Eine auf dem Damm gegen Arcole vorrückende französische Kolonne wurde aufs neue zurückgeworfen und floh nach Ronco zurück. Bonaparte hatte eine Halbbrigade der Division Massena rechts des Dammes in einen Hinterhalt gelegt und fiel den verfolgenden Österreichern derartig in die Flanke, dass sie nach Arcole zurückflüchteten. Arcole konnte von den Franzosen wieder erobert werden. Auf dem linken Alpon-Ufer fand die Umgehungskolonne derweil hartnäckigen Widerstand. Vor St. Bonifacio erschienen 900 Mann mit 4 Kanonen, welche bei St. Stephano den Rücken der Österreicher bedrohten. Die dadurch erzeugte Furcht, abgeschnitten zu werden, veranlasste schließlich deren Abzug auf Villanuova.

      Die französischen Verluste bei Arcole zählten 3.500 Tote und Verwundete, weitere 1.300 Mann fielen in österreichische Gefangenschaft. Die Österreicher hatten etwa 2.200 Tote und Verwundete, verloren aber zusätzlich 4.000 Gefangene und 11 Kanonen. Auf französischer Seite wurde General Robert tödlich verwundet, während der österreichische Generalmajor Rosselmini am 19. November bei Vicenza seinen Verwundungen erlag.

      Beim Kriegsrat am Morgen des 18. November entschloss sich Alvincy mit seinen verblieben 16.000 Mann am Kriegsschauplatz zu verbleiben. Am 21. November besetzten die Österreicher Caldiero wieder, konnten aber nach französischen Gegenmaßnahmen nicht weiter vorgehen. Als die Kunde durchdrang, dass auch die Kolonne unter Davidovich am 20. November bei Rivoli von den Franzosen zurückgeworfen worden war, begannen die Österreicher am Abend des 23. November ihren Rückzug zur Brenta. Ein überraschender Ausfall Wurmsers aus Mantua am 23. November kostete fast 800 Verwundete. Als er erfuhr, dass Davidovich in vollem Rückzug war, mussten sich Wurmsers Truppen in die Festung zurückziehen.

      Die folgende Niederlage Alvincys gegen die Franzosen in der Schlacht bei Rivoli am 14. und 15. Januar 1797 beendete den letzten Versuch Österreichs, die von Frankreich belagerte Festung Mantua zu befreien. Die Besatzung unter Feldmarschall Dagobert Wurmser musste kapitulieren, die Übergabe erfolgte aber auch dann nicht durch direkte Kriegshandlungen, sondern vor allem durch eine Seuche, die auf beiden Seiten zahlreiche Opfer forderte. Am 2. Februar 1797 ergab sich die Festung, Feldmarschall Wurmser erhielt mit 500 Mann freien Abzug, etwa 16.000 fielen in Kriegsgefangenschaft, darunter 6.000 Kranke.

      eine weitere Beschreibung der Schlacht:
      de.qaz.wiki/wiki/Battle_of_Arcole

      Ordres de bataille:
      fr.wikipedia.org/wiki/Ordre_de…de_la_bataille_d%27Arcole


      was war sonst noch los:
      1183: Mizushima
      1494: Florenz
      1794: Sierra Negra (auch Sant Llorenç de la Muga , Saint-Laurent-de-la-Mouga , Schlacht am Schwarzen Berg oder Schlacht von Figuieras oder Figueres ; 17. - 20.11.1794)
      1863: Beginn der Belagerung von Knoxville
      1885: Slivnitza (Serbisch-Bulgarischer Krieg, Tag 1)
      1917: 2. Seegefecht bei Helgoland
      1941: Beginn der Schlacht um Rostow

      CU tomorrow ......

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