1.11.:
the daily feature:
333 v.Chr.: Issos
Die Schlacht bei Issos (auch Issus) im November 333 v.Chr. war das erste direkte Aufeinandertreffen der Kriegsherren Alexander des Großen auf makedonischer und Dareios III. auf persischer Seite. Die Griechen/Makedonen wollten sich – so das offizielle Kriegsziel – mit ihrem Feldzug für die Zerstörungen rächen, die die Perser fast 150 Jahre zuvor in Griechenland (besonders in Athen) verursacht hatten. Alexander strebte aber zudem offenkundig nach Ruhm und Eroberungen.
Für das Ereignis hat sich folgender Merkspruch eingebürgert: „Drei-drei-drei, bei Issos Keilerei.“
In der vorausgegangenen Schlacht am Granikos (334 v.Chr.) waren persische Kräfte unter Führung der kleinasiatischen Satrapen und deren Söldner den angreifenden Makedonen unterlegen. Das Heer Alexnaders rückte über die westlichen Küstenstädte tiefer in persisch beherrschtes Gebiet vor. Die ihm beim weiteren Vormarsch hinderliche Flotte löste Alexander nach Einnahme Milets auf, da sie ohnehin keine Chance gegen die überlegenen persischen Seeverbände gehabt hätte. Er wollte zu Lande zu seinem Ziel Persepolis, der Hauptstadt des persischen Reiches, vorrücken, dessen Großkönig Dareios III. war.
Alexander schickte Parmenion, seinen Heerführer der Fußtruppen und der peloponnesischen Reiterei, voraus. Er sollte zunächst mit seinen 15.000 Soldaten die syrischen Grenzpässe vor den Persern erreichen, blockieren und wieder zu ihm stoßen.
Alexander selbst zog mit seinem Heer zunächst nach Issos und dann auf der Küstenstraße weiter. Hier erwartete er, irgendwann auf den Feind zu treffen. Dareios wiederum hatte sich ebenfalls entschlossen, dem anrückenden Heer Alexanders auf der ihm günstig erscheinenden Ebene nahe Issos Paroli zu bieten. Beide Feldherren wollten den Feind auf für diesen ungünstiges Terrain locken. Mit seiner großen Armee, die er nicht dauerhaft an einem Ort versorgen konnte, marschierte Dareios dann allerdings schließlich auf einer östlich gelegenen Straße zur Stadt Issos und verließ damit die für ihn günstige syrische Ebene. Ohne es zu ahnen, passierten die beiden Heere einander, nur durch einen Gebirgszug getrennt.
Als Dareios in Issos von dort zurückgelassenen feindlichen Soldaten hörte, dass sein Widerpart die Küstenstraße genommen hatte, verfolgte er ihn mit seinen Truppen. Alexander seinerseits beorderte seine Heeresteile in Eilmärschen zurück nach Issos, nachdem er erfahren hatte, dass der Feind in seinem Rücken stand. Das Schlachtfeld war topografisch auf der einen Seite durch das Gebirge, auf der anderen Seite durch das Mittelmeer begrenzt. Die persische Übermacht an Menschen war deshalb in ihrer Wirkung benachteiligt, das Terrain spielte also Alexander in die Hände.
Alexander postierte das Gros seiner Kavallerie auf den rechten Flügel und gesellte sich zu ihr. In der Mitte befand sich die makedonische Phalanx. Auf dem linken Flügel zum Meer hin bewegten sich Reiter und Infanterie unter Parmenion vorwärts. Wie üblich sollten die makedonischen Fußtruppen den Feind binden, bis sich eine Gelegenheit für eine Reiterattacke auf das persische Zentrum ergeben würde.
Dareios stellte seine starke Kavallerie rechts, zum Meer hin, auf. Das flache Gelände war dort für Reiterattacken geradezu ideal. Die Mitte der Front war mit schwer bewaffneten griechischen Söldnern bestückt. Links sollte das traditionell nur leicht bewaffnete persische Fußvolk agieren. Der König wartete mit seiner Garde hinter der Frontmitte auf den Gang der Dinge.
Alexander erteilte den Einheiten den Angriffsbefehl; und wirklich tat sich in der persischen Front eine Lücke auf. Sein tollkühner Vorwärtsdrang war beispielgebend für die Kavalleristen und führte deshalb zum Erfolg. Das persische Fußvolk wich zurück, verteidigte sich aber verbissen. Alexander kämpfte sich durch die Feinde bis in die Nähe von Dareios III. durch. Dieser bemerkte die ihm drohende Gefahr und ergriff die Flucht.
Alexanders Phalanx musste unterdessen den Fluss Pinaros mit seiner starken Strömung überqueren, was Lücken in die Reihen der Griechen riss. Dies nutzten im Dienste von Dareios stehende griechische Söldner aus und fügten den Angreifern Verluste zu. Auch an der Seite zum Meer hin setzte die persische Kavallerie der griechischen Infanterie und den thessalischen Reitern kräftig zu. Durch sichelförmiges Einschwenken seiner Kavallerie half Alexander den bedrängten Griechen in ihrer kritischen Lage. Anschließend ging er daran, die Flanken des gegnerischen Zentrums anzugreifen.
Durch die nicht unbemerkt gebliebene Flucht ihres Befehlshabers waren die persischen Einheiten aber mutlos geworden. Trotz einer keineswegs aussichtslosen Situation zogen sich die Perser einschließlich ihrer Hilfstruppen zurück und überließen den Makedonen den Sieg. Alexander ließ unter den zurückweichenden Feinden ein Blutbad anrichten.
Der flüchtende Dareios wurde nicht eingeholt. Der makedonische Heerführer Parmenion rückte nach der Schlacht weiter bis nach Damaskus vor.
Durch den Sieg fiel dem Makedonen faktisch der gesamte Westteil des Perserreiches zu, auch wenn er stellenweise durchaus noch auf erbitterten persischen Widerstand traf. Die Machtposition Alexanders als „Herrscher über Asien“ (siehe auch Gordischer Knoten) wurde begründet. Sein Ansehen bei den Griechen und Makedonen stieg rapide.
Ein Angebot von Dareios III., gegen Freilassung seiner Familienangehörigen Alexander die Herrschaft über die Gebiete bis zum Halys zu überlassen und ein Bündnis mit ihm abzuschließen, lehnte Alexander brüsk ab. Ähnlich reagierte er später auf den Vorschlag des Großkönigs, sogar alles Land bis zum Euphrat zu erhalten.
Die Niederlage des persischen Großkönigs gestattete Alexander die Fortsetzung seines Feldzugs über Syrien, Phönizien und Palästina nach Ägypten, während sich Dareios nach Osten zurückzog, um sich auf die Entscheidungsschlacht (Schlacht von Gaugamela) vorzubereiten.
was war sonst noch los:
82 v.Chr.: Schlacht am Collinischen Tor
1009: Alcolea
1546: Oelsnitz
1623: Anjar
1625: Cádiz
1806: Schlacht bei Waren in der Nossentiner Heide
1809: Vierte Bergisel-Schlacht
1893: Bembezi (1.Matabele-Krieg)
1911: Libyen - 1.Luftbombardement der Geschichte
1914: Seegefecht bei Coronel
1918: Chesne
1942: Matanikau-Offensive (Guadalcanal-Kampagne)
1943: Kaiserin-Augusta-Bucht
CU tomorrow ......
the daily feature:
333 v.Chr.: Issos
Die Schlacht bei Issos (auch Issus) im November 333 v.Chr. war das erste direkte Aufeinandertreffen der Kriegsherren Alexander des Großen auf makedonischer und Dareios III. auf persischer Seite. Die Griechen/Makedonen wollten sich – so das offizielle Kriegsziel – mit ihrem Feldzug für die Zerstörungen rächen, die die Perser fast 150 Jahre zuvor in Griechenland (besonders in Athen) verursacht hatten. Alexander strebte aber zudem offenkundig nach Ruhm und Eroberungen.
Für das Ereignis hat sich folgender Merkspruch eingebürgert: „Drei-drei-drei, bei Issos Keilerei.“
In der vorausgegangenen Schlacht am Granikos (334 v.Chr.) waren persische Kräfte unter Führung der kleinasiatischen Satrapen und deren Söldner den angreifenden Makedonen unterlegen. Das Heer Alexnaders rückte über die westlichen Küstenstädte tiefer in persisch beherrschtes Gebiet vor. Die ihm beim weiteren Vormarsch hinderliche Flotte löste Alexander nach Einnahme Milets auf, da sie ohnehin keine Chance gegen die überlegenen persischen Seeverbände gehabt hätte. Er wollte zu Lande zu seinem Ziel Persepolis, der Hauptstadt des persischen Reiches, vorrücken, dessen Großkönig Dareios III. war.
Alexander schickte Parmenion, seinen Heerführer der Fußtruppen und der peloponnesischen Reiterei, voraus. Er sollte zunächst mit seinen 15.000 Soldaten die syrischen Grenzpässe vor den Persern erreichen, blockieren und wieder zu ihm stoßen.
Alexander selbst zog mit seinem Heer zunächst nach Issos und dann auf der Küstenstraße weiter. Hier erwartete er, irgendwann auf den Feind zu treffen. Dareios wiederum hatte sich ebenfalls entschlossen, dem anrückenden Heer Alexanders auf der ihm günstig erscheinenden Ebene nahe Issos Paroli zu bieten. Beide Feldherren wollten den Feind auf für diesen ungünstiges Terrain locken. Mit seiner großen Armee, die er nicht dauerhaft an einem Ort versorgen konnte, marschierte Dareios dann allerdings schließlich auf einer östlich gelegenen Straße zur Stadt Issos und verließ damit die für ihn günstige syrische Ebene. Ohne es zu ahnen, passierten die beiden Heere einander, nur durch einen Gebirgszug getrennt.
Als Dareios in Issos von dort zurückgelassenen feindlichen Soldaten hörte, dass sein Widerpart die Küstenstraße genommen hatte, verfolgte er ihn mit seinen Truppen. Alexander seinerseits beorderte seine Heeresteile in Eilmärschen zurück nach Issos, nachdem er erfahren hatte, dass der Feind in seinem Rücken stand. Das Schlachtfeld war topografisch auf der einen Seite durch das Gebirge, auf der anderen Seite durch das Mittelmeer begrenzt. Die persische Übermacht an Menschen war deshalb in ihrer Wirkung benachteiligt, das Terrain spielte also Alexander in die Hände.
Alexander postierte das Gros seiner Kavallerie auf den rechten Flügel und gesellte sich zu ihr. In der Mitte befand sich die makedonische Phalanx. Auf dem linken Flügel zum Meer hin bewegten sich Reiter und Infanterie unter Parmenion vorwärts. Wie üblich sollten die makedonischen Fußtruppen den Feind binden, bis sich eine Gelegenheit für eine Reiterattacke auf das persische Zentrum ergeben würde.
Dareios stellte seine starke Kavallerie rechts, zum Meer hin, auf. Das flache Gelände war dort für Reiterattacken geradezu ideal. Die Mitte der Front war mit schwer bewaffneten griechischen Söldnern bestückt. Links sollte das traditionell nur leicht bewaffnete persische Fußvolk agieren. Der König wartete mit seiner Garde hinter der Frontmitte auf den Gang der Dinge.
Alexander erteilte den Einheiten den Angriffsbefehl; und wirklich tat sich in der persischen Front eine Lücke auf. Sein tollkühner Vorwärtsdrang war beispielgebend für die Kavalleristen und führte deshalb zum Erfolg. Das persische Fußvolk wich zurück, verteidigte sich aber verbissen. Alexander kämpfte sich durch die Feinde bis in die Nähe von Dareios III. durch. Dieser bemerkte die ihm drohende Gefahr und ergriff die Flucht.
Alexanders Phalanx musste unterdessen den Fluss Pinaros mit seiner starken Strömung überqueren, was Lücken in die Reihen der Griechen riss. Dies nutzten im Dienste von Dareios stehende griechische Söldner aus und fügten den Angreifern Verluste zu. Auch an der Seite zum Meer hin setzte die persische Kavallerie der griechischen Infanterie und den thessalischen Reitern kräftig zu. Durch sichelförmiges Einschwenken seiner Kavallerie half Alexander den bedrängten Griechen in ihrer kritischen Lage. Anschließend ging er daran, die Flanken des gegnerischen Zentrums anzugreifen.
Durch die nicht unbemerkt gebliebene Flucht ihres Befehlshabers waren die persischen Einheiten aber mutlos geworden. Trotz einer keineswegs aussichtslosen Situation zogen sich die Perser einschließlich ihrer Hilfstruppen zurück und überließen den Makedonen den Sieg. Alexander ließ unter den zurückweichenden Feinden ein Blutbad anrichten.
Der flüchtende Dareios wurde nicht eingeholt. Der makedonische Heerführer Parmenion rückte nach der Schlacht weiter bis nach Damaskus vor.
Durch den Sieg fiel dem Makedonen faktisch der gesamte Westteil des Perserreiches zu, auch wenn er stellenweise durchaus noch auf erbitterten persischen Widerstand traf. Die Machtposition Alexanders als „Herrscher über Asien“ (siehe auch Gordischer Knoten) wurde begründet. Sein Ansehen bei den Griechen und Makedonen stieg rapide.
Ein Angebot von Dareios III., gegen Freilassung seiner Familienangehörigen Alexander die Herrschaft über die Gebiete bis zum Halys zu überlassen und ein Bündnis mit ihm abzuschließen, lehnte Alexander brüsk ab. Ähnlich reagierte er später auf den Vorschlag des Großkönigs, sogar alles Land bis zum Euphrat zu erhalten.
Die Niederlage des persischen Großkönigs gestattete Alexander die Fortsetzung seines Feldzugs über Syrien, Phönizien und Palästina nach Ägypten, während sich Dareios nach Osten zurückzog, um sich auf die Entscheidungsschlacht (Schlacht von Gaugamela) vorzubereiten.
was war sonst noch los:
82 v.Chr.: Schlacht am Collinischen Tor
1009: Alcolea
1546: Oelsnitz
1623: Anjar
1625: Cádiz
1806: Schlacht bei Waren in der Nossentiner Heide
1809: Vierte Bergisel-Schlacht
1893: Bembezi (1.Matabele-Krieg)
1911: Libyen - 1.Luftbombardement der Geschichte
1914: Seegefecht bei Coronel
1918: Chesne
1942: Matanikau-Offensive (Guadalcanal-Kampagne)
1943: Kaiserin-Augusta-Bucht
CU tomorrow ......
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