Angepinnt THE DAY - in wargaming history

      Man findet nur einzelne Erwähnungen, eher zu Straßwalchen, wie z.B.:

      Leonhard Millingers Weltbeschreibung - Teil 5: ein Schlüssel zum Weltbild eines Bauern um 1800
      Kandeische. Den 16.ten und 17.ten- December ao: 1800 komen die Fran- [Bl.751] cosen hinab in das Oestereich, auf Straßwalchen, Franken Markt Vögelbrugg und dergleichen Ortschaften.

      Im Buch "Straße & Walchen" von Franz Bachleitner sind 3 Kapitel mit Beschreibungen aus der Franzosenzeit des Jahres 1800, auch von den Kämpfen rund um Straßwalchen, nämlich vom letzten Richter von Straßwalchen, Franz Anton Prex, vom Pfarrer Georg Sochor und von Johann Groh.

      Daher war es mir etwas zu unergiebig für mehr als die Erwähnung in "was war sonst noch los".
      17.12.:
      the daily feature:
      1583: Eroberung der Godesburg (Truchsessischer Krieg oder Kölner Krieg)

      Die Belagerung von Godesberg vom 18. November bis 17. Dezember 1583 war die erste größere Belagerung im Truchsessischen Krieg (1583–1589). Im Bestreben, die Kontrolle über eine bedeutende Festung an sich zu reißen, umzingelten bayerische und Söldnertruppen den Godesberg und das an seinem Fuße gelegene Dorf, das heutige Bad Godesberg. An der Spitze des Berges befand sich eine beeindruckende Festungsanlage, die Godesburg, die im frühen 13. Jahrhundert vom Kurfürstentum Köln errichtet worden war.

      Hochaufragend über dem Rheintal kontrollierte der Herr der Godesburg durch ihre strategisch bedeutsame Lage die Straßen von und nach Köln, dem Wirtschaftszentrum der Region, und Bonn, der Hauptstadt von Kurköln. Später hatten die Kurfürsten die Mauern der Burg verstärkt und die Türme erhöht. Im 14. Jahrhundert wurde eine kleine Wohnstätte und ein Domjon angefügt, wodurch sich die Festung zu einem Bollwerk für die kurfürstlichen Archive und Wertsachen entwickelte. Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts galt die Godesburg als nahezu uneinnehmbar. Sie hatte sich zu einem Machtsymbol des Doppelamtes aus Kurfürst und Erzbischof von Köln, einem der wohlhabendsten kirchlichen Territorien im Heiligen Römischen Reich, entwickelt. Der Truchsessische Krieg, eine Fehde zwischen dem protestantischen Kurfürsten Gebhard, Truchsess von Waldburg und dem katholischen Kurfürsten Ernst von Bayern, war ein weiteres schismatisches Kapitel in der kurfürstlichen und erzbistümlichen Geschichte.

      Im November 1583 wurde die Godesburg von bayerischen Streitkräften angegriffen. Sie hielt jedoch auch einer langen Kanonade der Angreifer stand; schließlich gruben Sappeure einen Tunnel in den Basaltuntergrund des Berges, platzierten 680 Kilogramm Schwarzpulver im Tunnel und sprengten einen erheblichen Teil der Befestigungsanlagen in die Luft. Durch die Explosion wurde ein Großteil der Verteidiger getötet. Die verbleibenden Verteidiger leisteten jedoch weiterhin erbitterten Widerstand und das durch die Sprengung entstandene Geröll behinderte das Fortkommen der Angreifer. Erst als einige der Angreifer über das Latrinensystem in den Innenhof der Anlage gelangten, konnten die Bayern die Überhand gewinnen. Der Kommandeur der Godesburg und einige weitere überlebende Verteidiger suchten Schutz im Bergfried; indem er im Kerker gefangene Gegner als Geiseln benutzte, erhandelte der Kommandeur Freies Geleit für sich, seine Frau und seinen Leutnant. Die anderen, die im Bergfried Zuflucht gesucht hatte – Männer, Frauen und Kinder – wurden getötet. Das nahegelegene Bonn fiel den Bayern im darauffolgenden Monat in die Hände.


      Zerstörung der Burg (17. Dezember 1583)

      Am 17. Dezember forderte Ferdinand die Verteidiger erneut auf, sich zu ergeben. Sie gaben ihm zur Antwort, dass sie noch nicht einmal die Bedeutung dieses Wortes kennen und die Godesburg bis zum letzten Mann halten würden. Ein Bericht vom 23. Dezember hält fest, dass die Verteidiger zurück zu ihrem Mittagessen kehrten, nachdem sie Ferdinand eine rüde Abfuhr erteilt hatten.

      Ferdinand befahl 400 Männern, die Gräben zu besetzen; diese Männer sollten die Burg stürmen, nachdem die Mine explodiert sein würde. Der Rest seiner Kavallerie und der Infanterie sollte in den untengelegenen Feldern abwarten. Eine Quellen behaupten, dass die Lunte um ca. 13:00 Uhr angezündet wurde, obwohl der lokale Historiker Heinrich Joseph Floß argumentiert, diese Quellen würden missverstanden und die Explosion hätte sich eindeutig am Morgen ereignet. Die Quellen sind sich jedoch einig, dass die Explosion ganze Brocken des Turmes und der Mauern mit einem fürchterlichen Krachen in die Luft schleuderte. Fast die halbe Godesburg brach sofort in sich zusammen. Einem Zeitungsbericht vom 13. Januar 1584 zufolge regnete Schutt auf das Dorf im Tal, beschädigte zahlreiche Häuser und zerstörte einige von ihnen sogar vollständig.

      Inmitten der Flammen und dem Schutt versuchten Arenbergs und Ferdinands Truppen, die Burg zu stürmen, fanden den Weg jedoch durch das Geröll versperrt, das sie durch ihre Granaten selbst verursacht hatten. Außerdem leisteten die verbliebenen Verteidiger noch immer erbittert Widerstand, obwohl fast die Hälfte der Garnison durch die Explosion und die dadurch verursachten Einstürze getötet worden war. Indem sie hartnäckig Felsen auf die herannahenden Angreifer herabwarfen, verursachten sie bei denen hohe Opferzahlen. Frustriert banden 40 oder 50 der Angreifer zwei Leitern zusammen und krochen durch das Abwassersystem des Aborterkers, der auf den Hügel entleert wurde, und erlangten so Zutritt zum Burginneren. Dort töteten sie etwa 20 der Verteidiger in heftigen Kämpfen; die verbleibenden etwa 70 Männer, unter ihnen Buchner und Sudermann, der Garnisonskommandant und der Oberstleutnant, suchten Zuflucht im Bergfried. So konnte Ferdinands Infanterie letztlich doch noch unbedrängt die Festung betreten. Der Sturm auf das Schloss hatte etwa zwei Stunden gedauert.

      Ohne weitere Optionen zu haben eröffnete Buchner die Verhandlungen, indem er die im Schloss Internierten als Geiseln missbrauchte. Er präsentierte sie am Tor des Bergfrieds und machte deutlich, dass sie getötet werden würden, wenn Ferdinand nicht sein Leben, das seiner Frau und Sudermanns verschonen würde. Ferdinand ging auf Buchners Forderungen ein; einige Quellen behaupten, dass der Abt von Heisterbach, einer der Gefangenen, während seiner Gefangenschaft von Buchner milde behandelt worden und selbst für die Schonung dessen Lebens eingetreten sei. Die Gefangenen wurden freigelassen. Unter einigen, der Geisteshaltung der Belagerer geschuldeten Schwierigkeiten, brachten Ferdinand und Arenberg die Buchners und Sudermann lebend aus der Burg. Sobald sich diese und die Geiseln in sicherer Entfernung zur Festung befanden, ließ Ferdinand seinen Männern freie Hand, die sich in einer grässlichen Stimmung befanden und nach Blut und Plünderei dürsteten. Alle im Bergfried Verbliebenen – Soldaten, Männer, Frauen und Kinder – wurden ermordet, manche noch im Bergfried, andere Burghof darunter; das Gemetzel dauerte noch bis in die Nacht. Die 178 Toten der Festung wurden in zwei Massengräbern bestattet, deren Lage unbekannt ist. Unter den bei der Zerstörung und Stürmung der Burg ums Leben Gekommenen war auch einer der Internierten, ein Vikar aus Hildesheim. Der Suffragan von Hildesheim befand sich ebenfalls nicht unter den Geretteten: Er war noch während seiner Einkerkerung gestorben, kurz bevor das Schloss gestürmt worden war.

      Gebhard verlor ein wichtiges Bollwerk im Oberstift und Ernsts Truppen hatten nur Ruinen erobert. Die Residenz war unbewohnbar und die Befestigungsanlagen waren kaum mehr als Schutt. Der Bergfried hatte die Sprengung überlebt und verschiedene Armeen benutzten ihn im Dreißgjährigen Krieg als Aussichtsturm. Ernsts Truppen unter dem Befehl seines Bruders ergossen sich in die Region und der Abschnitt zwischen Godesberg und Bonn glich eher einem Militärlager als einer Straße. Wallonsiche Reiter und Schwadronen italienischer Kavallerie, die vom Papst bezahlt worden waren, sprengten hin und zurück. 40 Infanteriekompanien schleppten sich nach Bonn, darunter die Wallonen und Bayern. Zweck war die Belagerung von Bonn, der Hauptstadt des Kurfürstentums, die am 21. Dezember 1583 aufgenommen wurde und bis zur Einnahme Bonns am 28. Januar 1584 dauerte.

      Die Belagerung der Godesburg und ihre Zerstörung war eher ein Vorgeschmack auf die Ereignisse, die noch kommen sollten. Es war die erste von vielen Belagerungen im Truchsessischen Krieg und der Fall der Burg führte letztlich nicht zum Fall Bonns, sondern auch zur Einnahme anderer bedeutender Städte in Kurköln, darunter Hüchlrath, Neuss und Werl. Zahlreiche andere kleinere befestigte Städte wie Gelsenkirchen, Unkel und Brühl wurden während oder nach der Belagerung ebenfalls entweder schwer beschädigt oder ganz zerstört. Zu den Zerstörungen in den Städten hinzu kam, dass Ernsts Unterstützer die Importe und Exporte im Kurfürstentum stark eingeschränkt hatten, was nicht nur Gebhards Finanzen lähmte, sondern auch den Einwohnern wirtschaftliche Not bescherte.


      Wer den gesamten Artikel inklusive der Geschichte um Burg und Feldzug lesen möchte (sehr empfehlenswert und bei uns weitestgehend unbekannt):
      de.wikipedia.org/wiki/Belagerung_von_Godesberg



      was war sonst noch los:
      546: Rom
      1398: Delhi
      1793: Fort Mulgrave (Belagerung von Toulon)
      1795: Daxweiler, Dichtelbach und Bacherach
      1795: Gemünden, Rhaunen und Kempfeld
      1812: Mississinewa
      1861: Rowlett‘s Station (oder Woodsonville, oder Green River)
      1915: Ende der vierten Isonzoschlacht
      1939: Rio de la Plata (Panzerschiff Admiral Graf Spee)
      1941: Beginn der Belagerung von Sewastopol


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      18.12.:
      the daily feature:
      218 v. Chr.: Schlacht an der Trebia

      Die Schlacht an der Trebia war die zweite Landschlacht des Zweiten Punischen Krieges zwischen den Armeen Karthagos, unter der Führung Hannibals, und Roms unter dem Kommando des Konsuls Tiberius Sempronius Longus im Jahr 218 v. Chr. Die Schlacht an der Trebia endete mit der ersten größeren Niederlage römischer Truppen im italienischen Kernland.

      Der Konsul hatte in der Nähe der Festung Placentia Stellung genommen, musste diese aber, nachdem gallische Verbände gesichtet worden waren, verlassen und setzte sich auf den Hügeln hinter der Trebia fest. Die karthagische Vorhut, die überwiegend aus numidischen Reitern bestand, fand nur noch das verlassene Lager vor und verschwendete dabei Zeit mit der Plünderung, anstatt die Verfolgung der Römer aufzunehmen.

      Diese hatten nun ihre Ausgangsstellung bezogen und somit Hannibals Weitermarsch behindert und ihn gezwungen, sein Lager auf der anderen Flussseite aufzuschlagen. Sempronius wiegte sich bereits in Sicherheit, da sein Lager durch den Apennin am linken Flügel, den Po und die Festung Placentia am rechten Flügel geschützt schien und die Trebia ihn in diesem besonders kalten Winter einen Vorteil beim Angriff Hannibals versprach. Das Heer des Konsuls betrug unterdessen etwa 36.000 römische Infanteristen, 3.000 gallische Verbündete und 4.000 equites Auxiliares (leichte Kavallerie-Hilfskräfte). Scipio forderte Sempronius von seinem Krankenbett aus zum Warten auf, doch der Konsul hatte jetzt infolge von Scipios Verwundung den alleinigen Oberbefehl und drängte in dem Bewusstsein, dass seine Amtszeit in wenigen Monaten ablief, auf eine Entscheidung.

      Der durch Spionage bestens informierte Hannibal erkannte diesen Vorteil, ließ alle den Römern treu gebliebenen Dörfer verwüsten und überließ ihnen bei einem Reitergefecht den Sieg. Seine Heeresstärke betrug etwa 20.000 Mann Fußvolk (drei Fünftel Libyer, zwei Fünftel Spanier) und rund 6.000 erfahrene Kavalleristen.

      An dem verregneten und kalten Morgen des 18. Dezember lockte Hannibals Kavallerie die der Römer auf ihre Flussseite und verwickelte sie in ein Gefecht. Der ungeduldige Konsul sah seine Kavallerie in Gefahr und entsandte sein noch müdes und um das Morgenmahl gebrachtes Hauptheer zum Kampf. Hannibal hingegen ließ seine Soldaten mit Fett einreiben und Lagerfeuer errichten. Zusätzlich stationierte er seinen Bruder Mago mit 1.000 gallischen Reitern und ebenso vielen Infanteristen durch den dichten Wald gut getarnt auf seiner rechten Seite.

      Die hungrigen, ermüdeten und durchnässten Legionäre durchquerten unterdessen mit Mühe die eiskalte Trebia. Sofort entwickelte sich die Schlacht, wobei der Karthager seine Elefanten und seine Kavallerie die Flügel der Römer angreifen ließ, wo sich deren letzte Berittene befanden. Diese wurden vollständig aufgerieben und die karthagischen Reiter setzten nun den Legionären zu. Diese wussten, dass der Rückzug durch die Trebia ihren sicheren Tod bedeutete und wehrten sich erbittert. Doch nun gab Hannibal Mago den Befehl zum Angriff und ließ dessen Truppen aus dem Hinterhalt heraus die linke Seite der Römer angreifen. Die Flügel der Römer und die letzten Glieder des Zentrums wurden durch diesen Angriff aufgelöst und Panik setzte ein. Dennoch gelang es den fähigsten Legionären, eine Schneise durch die gallischen Söldnerverbände in der linken Seite der Karthager zu schlagen, wodurch etwa 10.000 Römer nach Placentia entkamen.

      Die Verluste der Römer schätzen die antiken Historiker auf etwa 20.000 Kämpfer, unter ihnen viele Adlige und fast die gesamte Kavallerie. Dennoch kam der Sieg auch die Karthager teuer zu stehen. Sie verloren nicht nur die gallischen Söldnertruppen, sondern auch viele der älteren und erfahrenen Soldaten, die ihren Verletzungen erlagen oder der rauen Kälte zum Opfer fielen. Gleichzeitig rafften Krankheiten die Kriegselefanten bis auf einen dahin, auf dem Hannibal im Frühjahr 217 v. Chr. nach Arretium (Arretiumezzo) ritt.

      Die Schlacht an der Trebia war der Auftakt einer Reihe von Siegen Hannibals während seines Vormarsches durch Italien. Im darauffolgenden Jahr, als Gnaeus Servilius Geminus und Gaius Flaminius Konsuln waren, erlitten die Römer eine weitere schwere Niederlage in der Schlacht am Trasimenischen See. Gleichzeitig lag Norditalien nun in Hannibals Hand, welcher Städte wie Arretium plündern ließ und somit Panik nach Rom brachte.



      was war sonst noch los:
      1118: Saragossa
      1622: Mbumbi
      1794: Reichshoffen, Wörth, Fröschwiller, Disteldorf und Lembach
      1845: Mudki (1. Sikh-Krieg)
      1914: Naulila
      1916: Ende der Schlacht um Verdun
      1939: Luftgefecht über der Deutschen Bucht (Battle of the Heligoland Bight)

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      19.12.:
      the daily feature:
      1562: Dreux (oder Blainville)


      Die Schlacht von Dreux wurde am 19. Dezember 1562 zwischen Katholiken und Hugenotten ausgetragen. Die Katholiken wurden vom sogenannten Triumvirat unter dem Konnetabel Anne de Montmorency, dem Herzog de Guise und dem Marschall de Sr. André, während Ludwig I., Prinz von Condé, die Hugenotten anführte, zusammen mit Gaspards II. de Coligny. Obwohl Kommandeure von beiden Seiten gefangen genommen wurden, gewannen die französischen Katholiken die Schlacht, die das einzige größere Engagement der ersten französischen Religionskriege darstellen würde.

      Dies war das erste große Engagement der französischen Religionskriege. Die protestantische Armee begegnete der katholischen königlichen Armee auf dem Weg nach Dreux, als sie versuchte, nach Norden in die Normandie zu ziehen. Sie begannen mit einem leichten Nachteil, weil sie auf ihrem Marsch nicht genügend Späher aufgestellt hatten, vor allem, weil Coligny Condé davon überzeugt hatte, dass die Katholiken nicht angreifen würden, und daher gab es einige Verwirrung über die Schlachtlinie. Obwohl die Katholiken zahlenmäßig überlegen waren und ihre Infanterie viel erfahrener war, fehlte ihnen die schwere Kavallerie, die Hauptangriffswaffe der festgelegten Schlachten in dieser Zeit. Dies machte sie vorsichtig, wenn es darum ging, mit den Hugenotten in Kontakt zu treten, insbesondere auf diesem Schlachtfeld, das offen und leicht abfallend war und sich perfekt für große Kavallerieladungen eignet. Um diesen Vorteil zu negieren, richtete die königliche Armee eine Verteidigungsposition zwischen den beiden Dörfern Blainville und Épinay ein. Die protestantische Armee war in zwei Linien organisiert. Die erste bestand aus ihrer Kavallerie, größtenteils Gendarmen und schwerer Kavallerie deutscher Reiter (mit Pistolen bewaffnet). Die zweite Linie enthielt ihre Infanterie, eine Mischung aus Landsknechten und französischer Infanterie. Die Idee war, dass die Kavallerie die Hauptlast der Kämpfe tragen und die minderwertige Infanterie als Anker für die Kampflinie und als Sammelpunkt dienen würde. Die beiden Armeen standen zwei Stunden lang herum und sahen sich an, bevor die Aktion begann - La Noue sagt in seinen Diskursen, dass dies das erste Mal seit über einem Jahrhundert war, dass sich zwei französische Armeen gegenüberstanden und Freunde und Brüder hatten auf der anderen Seite und hatte Angst zu beginnen, was zweifellos der erste Akt in einer großen Tragödie werden würde.

      Die Schlacht selbst war in vier Hauptbewegungen unterteilt. Im ersten Fall starteten die Hugenotten einen großen Kavallerieangriff auf die katholische Linke, der sie ziemlich schnell leitete, und in kurzer Zeit hatte sich der gesamte linke Flügel der katholischen Armee aufgelöst und floh. Während dieser Phase ließ Anne de Montmorency sein Pferd unter ihm herausschießen, und er wurde gefangen genommen und schnell als Gefangener nach Orléans gebracht. Nur die Schweizer konnten sich trotz sehr hoher Verluste im Zentrum behaupten. Ein Großteil der protestantischen Kavallerie verfolgte nun ihre flüchtenden Feinde zurück zu ihrem Gepäckzug, den sie plünderten.

      In der zweiten Phase der Schlacht wurde der Großteil des Kampfes von Schweizern getragen, die wiederholt von der Kavallerie und dann vom protestantischen Landsknecht-Regiment angegriffen wurden. Obwohl sie die Landsknechte in die Flucht schlugen und die katholische Artillerie fast zurückeroberten, wurden sie schließlich durch eine letzte Attacke frischer Hugenotten-Gendarmen gebrochen. Als sie dies sahen, zogen viele weitere protestantische Kavalleristen los, um den katholischen Gepäckzug im Hintergrund zu plündern, und ließen ihre Infanterie ohne Unterstützung der Kavallerie zurück.

      In diesem Moment, während der dritten Phase, rückten Guise und Saint-André, die sich bisher zurückgehalten hatten, mit ihren frischen Truppen vor. Sie fegten die französische Hugenotteninfanterie beiseite, die mit wenigen Pikenieren schlecht bewaffnet war, und das verbleibende hugenottische Landsknecht-Regiment zog sich zurück, ohne einen Schlag zu versetzen. Die verbleibende protestantische Kavallerie, die nach mehreren Stunden Kampf erschöpft war, zog sich in ziemlich guter Ordnung zurück, aber während dieses Rückzugs wurde Condé gefangen genommen.

      In der vierten und letzten Phase der Schlacht schien die katholische Armee gewonnen zu haben. Hinter den Wäldern in der Nähe von Blainville hatte Coligny jedoch etwa tausend französische und deutsche Pferde gesammelt und war wieder aufgetaucht, um erneut anzugreifen. Dies hätte den Verlauf der Schlacht erneut ändern können, da die wenigen hundert katholischen schweren Kavalleristen nicht in der Lage waren, sich diesem Angriff zu stellen. Guise hatte jedoch seinem letzten zuverlässigen Infanterieregiment, einer französischen Veteraneneinheit unter Martigues, befohlen, einen Platz südlich von Blainville zu bilden. Sie gossen Arquebusfeuer in die vorrückenden Hugenotten, die, nachdem sie ihre Lanzen früher benutzt hatten, die Pikeniere nicht brechen konnten. Als Coligny erkannte, dass er nicht gewinnen konnte und die Dunkelheit näher rückte, befahl er einen Rückzug, der das Feld den Katholiken überließ.

      Eine besondere Rolle im Schlachtverlauf spielten die etwa 6.600 Schweizer Söldner aus den katholischen Orten der Alten Eidgenossenschaft, die auf der Seite der französischen Katholiken kämpften und in den Hugenottenkriegen den Kern der katholischen Armee Karls IX. bildeten. Unter dem Kommando des Luzerner Obersten Gebhard Tamman leisteten sie so starken Widerstand, dass die katholische Seite die schon verloren geglaubte Schlacht noch einmal wenden konnte. Die Schweizer verloren dabei über 1000 Mann und ihren Anführer. Nach der Schlacht übernahm Hauptmann Ludwig Pfyffer, der sogenannte „Schweizerkönig“, das Kommando über das Schweizerregiment in französischen Diensten.

      Nach der Schlacht machten sich die Kosten deutlich. Von den 30.000 Männern, die gekämpft hatten, wurden schätzungsweise 9-10.000 getötet oder verwundet, was es zu einer der blutigsten Schlachten der Zeit machte. Ambroise Paré, ein Chirurg, der aus Paris geschickt wurde, um die verwundeten Herren zu versorgen, beschrieb, wie "[er] eine gute Liga rund um den Boden beobachtete, die vollständig [mit Leichen] bedeckt war und alle in weniger als zwei Stunden versandt wurde ". Viele verwundete Männer, die am Ende des Tages auf dem Feld zurückblieben, erlagen in der bitteren Nacht Schock und Kälte, wie der Soldat Jean de Mergey erinnerte: "Die kälteste, die ich je gefühlt habe ". Während die Katholiken die Schlacht definitiv gewonnen hatten, erlitten sie schwere Verluste unter ihrer Kavallerie und schätzungsweise 800 von ihnen waren gestorben. Dies hatte einen unverhältnismäßigen Einfluss auf den französischen Adel, unter denen insbesondere Saint-André, François II. Herzog von Nevers und Gabriel de Montmorency Opfer waren.

      Damit war das Triumvirat zerschlagen, wovon Katharina von Medici stark profitierte. Nach dem Tod des Herzogs de Guise im folgenden Jahr unterzeichnete sie das Edikt von Amboise, das den reformierten Glauben insbesondere für den Adel zuließ.



      was war sonst noch los:
      1675: The Great Swamp Fight (King Philip’s War)
      1796: Seegefecht vor Murcia (Cartagena)
      1809: Estella an der Ega
      1813: Hertogenbosch


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      20.12.:
      the daily feature:
      1712: Gadebusch

      In der Schlacht bei Gadebusch (auch Schlacht von Wakenstädt) siegten schwedische Truppen gegen die verbündeten dänischen und sächsischen Truppen am 20. Dezember 1712greg. bei Gadebusch in Westmecklenburg im Zuge des Großen Nordischen Krieges.

      Der schwedische Oberbefehlshaber Magnus Stenbock hatte sich zuvor zwischen die südlich von Stralsund stehenden russisch-sächsischen Truppen und die bei Hamburg zusammengezogenen dänischen Truppen positioniert, um eine Vereinigung der Verbündeten zu verhindern. Da sich durch Abstimmungsschwierigkeiten der Aufmarsch insbesondere der russischen Artillerie verzögerte, wurde diese in der Schlacht bei Gadebusch nicht eingesetzt, so dass Stenbock einen Sieg gegen ein dänisch-sächsisches Heer erringen konnte. Es war gleichzeitig der letzte große Sieg der Schweden im Großen Nordischen Krieg.

      Während des Jahres 1712 waren die schwedischen Besitzungen auf dem Festland von den Alliierten Dänemark, Sachsen und Russland bis auf einige Befestigungen eingenommen worden. Die übriggebliebenen Festungen wurden von einer russisch-sächsischen Armee von zusammen 40.000 Mann bedroht. Die dänische Armee zog derweil 1712 von Pommern in das schwedische Bremen-Verden, um dieses zu erobern. In Schweden wurden 1712 neue Anwerbungen getätigt mit dem Ziel, den Krieg auf deutschen bzw. polnischen Boden zu tragen. In Karlskrona wurde eine Transportflotte aus 24 Linienschiffen, drei Fregatten und 130 Transportschiffen zusammengestellt, die die schwedischen Streitkräfte in die schwedischen Besitzungen in Norddeutschland überführen sollte. Um einen Zusammenstoß mit der dänischen Kriegsflotte zu vermeiden, sollte die schwedische Kriegsflotte deren Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Anfang September 1712 landeten so etwa 10.000 Mann unter dem Befehl des Feldherrn Stenbock auf Rügen an. Eine zweite Welle, die weitere 6000 Mann, sowie Artillerie und Versorgungstross umfassen sollte, kam jedoch nicht mehr zustande, da die Dänen das Ablenkungsmanöver der Schweden durchschaut hatten, die schwedische Kriegsflotte ausmanövrierten und schließlich einen Großteil der Transportflotte zerstörten. Durch diesen Verlust war den Schweden eine Versorgung der angelandeten Truppen nicht mehr möglich.

      Die Sachsen und Russen hatten während der Blockierung Stralsunds Gräben von Greifswald bis nach Tribsees gezogen. Diese Linie konnte aus schwedischer Sicht nicht durchbrochen werden, so dass sich Stenbock den Weg durch Mecklenburg bahnen wollte. Am 2. November brach er mit 14.000 Mann Infanterie und Kavallerie auf. Der Ausbruch führte über den Pass bei Damgarten über die Recknitz zur pommerschen Grenze. Am 4. November stand die ganze schwedische Armee auf mecklenburgischem Boden. Die dort stehenden dänischen und sächsischen Truppen zogen sich zurück. Am 5. November ließ der sächsische Kurfürst, der nach Tribsees und Sülze vorgerückt war, dem dänischen König Fredrich IV. die Lage erklären und um eine Vereinigung der Truppen ersuchen. Diese war aber durch den Vormarsch der Schweden unmöglich geworden. Die schwedische Armee zog weiter nach Rostock und nahm die Stadt ein, da hier eine bessere Kommunikation mit Wismar, Stralsund und Schweden möglich war, für die Absprache der weiteren Kriegsziele. Die sächsischen und russischen Truppen waren den Bewegungen Stenbocks gefolgt und zogen nach Güstrow. Bei Unterhandlungen der Kriegsparteien wurde ein 14-tägiger Waffenstillstand vereinbart, der von den Alliierten dazu genutzt werden sollte, die schwedische Armee einzukreisen. Die Dänen hingen bei dem Vormarsch noch zurück.

      Stenbock sah die Notwendigkeit, dass er die Gegner einzeln angreifen müsse, bevor sie sich vereinigen konnten. Aus Wismar trafen weitere Verstärkungen für die Schweden ein. Als Stenbock von dem Annahen der dänischen Armee hörte, beschloss er diese Armee anzugreifen, noch ehe sie sich mit den Sachsen und Russen vereinigen konnte. Als die Dänen Mecklenburg erreichten, gab Stenbock Befehl nach Neukloster zu marschieren. Am 20. Dezember ließ er die Armee in fünf Kolonnen vorrücken. Die dänische Armee bestand nach dem Feldzug in Bremen-Verden und durch Krankheiten und Desertionen erlittenen Verlusten nur noch aus 17 nicht mehr vollzähligen Bataillonen, 46 Schwadronen und 17 Stück leichter Artillerie – hochgerechnet etwa 15.000 Mann, davon 6000 Reiter. Die Dänen erwarteten zudem sächsische Verstärkung, die aber erst nach Beginn der Schlacht, etwa 3000 Mann stark, eintrafen. Die Schweden ihrerseits verfügten über 30 Kanonen und waren der dänischen Armee artilleristisch überlegen.

      General Jobst Scholten zog sich in Erwartung der sächsischen Verstärkung und aus Angst vor einer Überflügelung durch schwedische Kavallerie nach Roggendorf zurück. Nach der eingetroffenen Verstärkung zählte das dänisch-sächsische Heer 18.000 Mann, das sich in zwei Linien bei Wakenstädt postierte. Hinter der Infanterie stand in drei Linien die Kavallerie. Das schwedische Heer zählte 16.000 Mann, aufgestellt in 19 Bataillonen und 58 Schwadronen. Die schwedische Artillerie sollte die Schlacht eröffnen und wurde von einem Bataillon Infanterie unterstützt. Dahinter postierten sich in zwei Reihen die schwedische Infanterie. Der rechte schwedische Flügel eröffnete das eigentliche Gefecht, in dem er mit vier Schwadronen Reitern die dänische Kavallerie in die Flucht trieb. Die schwedische Infanterie rückte nun vor und feuerte auf 50 Schritte Entfernung auf die dänischen Linien und ging dann zum Bajonettangriff über. Durch die Wucht des Angriffs wurde die erste dänische Linie zum Weichen gezwungen. Das Gefecht entwickelte sich nun zu einem ausgedehnten Nahkampf. Die Sachsen waren gleich beim ersten Angriff geflüchtet und stellten damit den ganzen linken Flügel der Dänen bloß, wodurch die dänische Artillerie verloren ging. Zwar griffen dänische Bataillone an dieser Stelle wiederholt an, konnten aber der Übermacht nicht mehr widerstehen und mussten weichen. Das Dorf Wakenstädt, das von einem Grenadierbataillon besetzt worden war, wurde infolge der schwedischen Übermacht von den Schweden erobert. Nun fing auch die Infanterie des rechten Flügels der Dänen an zu weichen. Die härtesten Kämpfe vollzogen sich am äußersten rechten dänischen Flügel, zwischen dem dänischen Gardesregiment und dem schwedischen Dalregiment. Allein auf Seiten des Dalregimentes kamen hier 200 Männer ums Leben. Nachdem die Linien völlig aufgelöst waren, begann bei einsetzender Dunkelheit die Flucht der dänischen Truppen. Bei Radegast unternahmen die Dänen noch einen kurzen Versuch zum Aufbau einer neuen Widerstandslinie. Am Ende des Tages war die gesamte dänische Infanterie zersprengt, geflüchtet oder tot auf dem Schlachtfeld zurückgeblieben. Die dänische Kavallerie auf der rechten Seite versuchte während der Schlacht, die durch die Flucht der Sachsen gerissene Lücke in der Schlachtenlinie zu füllen. Sie errangen einen Vorteil gegenüber der schwedischen Kavallerie, so dass sich diese in den nahegelegenen Wald zurückziehen musste. Stenbock eilte zu dem bedrängten Flügel und ordnete die in Unordnung geratenen Schwadronen wieder. Die Dänen zogen sich nun auch hier zurück. Die Schweden verfolgten die Dänen bis nach Radegast und stellten dort die Verfolgung ein.

      Die Dänen sollen 3000 Tote erlitten haben, die Schweden 600. Ungleich höher war auf beiden Seiten die Zahl der Verwundeten. Allein 102 dänische Offiziere gingen in Gefangenschaft. Friedrich IV. befand sich während der Schlacht in Gefahr, mehrere Soldaten an seiner Seite fielen, darunter der General Reimar Hans von Bülow. Friedrich IV. verließ als einer der letzten Dänen das Schlachtfeld und floh nach Ratzeburg. Die Schweden hatten in der Schlacht nur wenig Beute gemacht (13 Kanonen).

      Obwohl die Schweden die Schlacht gewannen, verstärkte diese die bereits bestehenden Probleme der eigenen Armee: Rund 1500 Mann waren durch Tod oder Verwundung ausgefallen, bei den Infanterieregimentern fehlten viele Offiziere. Weiterhin waren viele Pferde getötet worden und schwächten die Artillerie und Kavallerie. Die Versorgungslage blieb für die Schweden angespannt.

      Die dänische Infanterie war zwar zersplittert worden und hatte hohe Verluste erlitten, konnte sich jedoch bald wieder organisieren und erholen. Die dänische Kavallerie hatte in der Schlacht nur wenig Verluste erlitten. Stenbock entschied sich, mit seiner Armee nach Hostein zu marschieren, da dort eine bessere Versorgungslage zu erwarten war und Dänemark so unter Druck gesetzt werden konnte. Durch eine Vereinigung der Dänen mit den Sachsen und Russen in Holstein sollte sich das Schicksal dieser schwedischen Armee bei der Belagerung von Tönning von 1713/14 besiegeln



      was war sonst noch los:
      1256: Alamut
      1793: Port-Vendres und Colliure
      1794: Bretzenheim bei Mainz
      1800: Neunkirchen am Sand und Eschenau bei Nürnberg
      1808: Beginn der 2. Belagerung von Saragossa
      1809: Punta de la Reina
      1809: Besalu und Olot (bis 25.12.)
      1813: Lokstedt
      1943: Changde

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      21.12.:
      the daily feature:
      1140: Eroberung der Burg Weinsberg

      Die Burgruine Weibertreu ist die Ruine einer vermutlich im frühen 11. Jahrhundert erbauten Höhenburg in der Stadt Weinsberg im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg.

      Nach dem Tod Heinrichs des Stolzen hatte dessen Bruder Welf VI. den Anspruch seiner Familie auf den deutschen Königsthron erneuert und den 1138 mit der Unterstützung des Papstes zum König gewählten Staufer Konrad III. nicht anerkannt. So musste Konrad gegen Welf eine Entscheidung herbeiführen. Sein Widersacher hatte in einer Erbstreitigkeit mit den Calwer Grafen die das obere Sulmtal beherrschende Burg Löwenstein erobert und sich bei dieser Unternehmung auch der Reichsburg Weinsberg bemächtigt. Konrad war um den 15. November 1140 von Nürnberg aus nach Weinsberg gezogen, um das alte Reichslehen für das Reich zurückzuerobern.

      König Konrad III., in seinem Gefolge sein Bruder Friedrich II. von Schwaben und mehrere Bischöfe und Fürsten (u. a. Markgraf Hermann III. von Baden), belagerte die Burg mehrere Wochen lang und schlug am 21. Dezember 1140 in offener Feldschlacht unten im Sulmtal den zum Entsatz heraneilenden Welf VI. Erzbischof Adalbert II. von Mainz leistete als einziger geistlicher Fürst neben den Bischöfen Siegfried II. von Wolfsölden (Speyer), Embricho von Würzburg und Burchard von Worms dem König Waffenhilfe.

      Die Belagerung Weinsbergs zog sich schon mehrere Wochen hin, da erhielt Konrad die Nachricht, dass Welf mit einem starken Entsatzheer das Neckartal heraufkam, um seine Burg zu befreien. Konrad war offensichtlich überrascht, dass Welf schon jetzt die Entscheidung suchte. Er verfügte nur über ein kleines Heer und hatte kurz zuvor Herzog Friedrich von Schwaben mit einem Teil des Heeres entlassen. Nun bat er ihn, so schnell wie möglich wieder zu ihm zu stoßen.

      Zwar war er auch mit dessen Unterstützung immer noch der Streitmacht der Welfen unterlegen, nützte aber geschickt die Kenntnis des Ortes, indem er das Sulmtal nördlich der Burg an seiner engsten Stelle abriegelte und sich dem heranrückenden Feind entgegenwarf. In der Schlacht wurde Mann gegen Mann gekämpft. Zum ersten Mal sollen die Schlachtrufe "Hie Welf" - "Hie Waibling" erschollen sein. Von der Dynamik des Gegenstoßes überrascht, brach in Welfs Heer Panik aus, es wandte sich zur Flucht. Die staufischen Ritter verfolgten ihre Feinde bis zum Neckar, wo viele ertranken, als sie versuchten über den eiskalten Fluss zu kommen - es war der 21. Dezember. Mit diesem Sieg hatte Konrad seinen Widersacher aus dem Felde geräumt und das staufische Königtum durchgesetzt.

      Kurz darauf ergab sich die Burg. Dem Bericht der Kölner Königschronik zufolge versprach der König den Frauen auf der Burg Weinsberg freien Abzug und gab die Erlaubnis, „dass jede forttragen dürfte, was sie auf ihren Schultern vermöchte“. Auf die Männer wartete der Tod. Die Frauen nahmen den König beim Wort und trugen ihre Männer auf dem Rücken herab, denen sie so das Leben retteten, da der König sein Wort hielt. Die Frauen wurden als Treue Weiber von Weinsberg bekannt, und die Burg kam aufgrund dieser Begebenheit zu ihrem Namen Weibertreu (vermutlich im Lauf des 18. Jahrhunderts).


      Die handelnden Personen:

      Konrad III. (* 1093 oder 1094; † 15. Februar 1152 in Bamberg) aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war 1116/20 Herzog ih Franken, 1127–1135 Gegenkönig von Lothar III. und 1138–1152 König im römisch-deutschen Reich.

      Friedrich II., der Einäugige (* 1090; † 4. April (vielleicht auch 6. April) 1147 in Alzey), aus dem Geschlecht der Staufer war von 1105 bis zu seinem Tode 1147 Herzog von Schwaben.

      Markgraf Hermann III. von Baden, genannt der Große, (* um 1105; † 16. Januar 1160) war Markgraf von Verona und Baden.

      Welf VI. (* 1115; † 15. Dezember 1191 in Memmingen) aus dem Geschlecht der Welfen, auch der Milde Welf genannt, war Markgraf von Tuszien (Toskana) und Widersacher des staufischen Königs Konrad III. Die Burg Weinsberg wurde von Welf VI. als Erbe seiner Gemahlin Uta von Calw beansprucht.


      was war sonst noch los:
      1237: Rjasan
      1361: Línuesa
      1598: Curalaba
      1602: Escalade de Genève
      1792: Düren und Weisweiler
      1793: Villelonge-dels-Monts und Laroque-dels-Albères
      1795: 2. Gefecht bei Rocher de la Piochais nahe Landéan (Chouannerie)
      1800: Goito und Castellucchio (Mantua)
      1817: Mahidpur
      1832: Konya


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      El Cid schrieb:

      Markgraf Hermann III. von Baden, genannt der Große, (* um 1105; † 16. Januar 1160) war Markgraf von Verona und Baden


      Verona wie Bern oder Verona wie Verona?

      Bevor sich jetzt jemnd wundert: Dietrich von Bern (Thederich der Große) bspw hat seinen Beinamen vom italienischen Verona, und Ortsnamen sind ja generell so eine Sache: Aus italienischer Sicht ist die Hauptstadt von Bayern ja Monaco.

      Und Bern ist ja etwas näher beim Badischen als Verona ;)
      greetings from good old Simmering
      Manuel (19), Jus-Student - by Kurier :D (das waren noch Zeiten...)
      Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen. Ex 22,17
      Ich weiß, wo du wohnst; Offb 2,13a

      WoW/Keepers-Altpräsident und für die Idee begeistert, eine Carrerabahn im ganzen Clublokal zu installieren
      Die Markgrafschaft Verona (Mark Verona, Mark Verona und Aquileia, Veroneser Mark) war ein mittelalterliches Herrschaftsgebiet, dessen Territorium faktisch ganz Nordostitalien umfasste.
      Sie wurde im Jahre 952 dem italienischen König Berengar II. abgezwungen und dem Herzog von Bayern zu Lehen gegeben.
      Hauptort der Mark war die Stadt Verona. Das De-facto-Ende der Markgrafschaft ist mit 1167 anzusetzen, der Gründung des Lombardenbunds.
      Also doch. Die Burg in Verona ist übrigens einen Besuch wert. An der merkt man auch, wie das ist, wenn man als Herrscher in einer Stadt nciht willkommen ist, und sich deshalb eine Burg erbauen lässt, in der man vor den Stadtbewohnern sicher ist (inkl privatem Fluchtweg über die Etsch/Adige nach Norden mittels befestigter Brücke).
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      Damit ist das Castelveccio (alte Burg) neuer als die Neue Burg, nach der die Stadt Newcastle benannt wurde, und die aus dem 12. Jahrhundert stammt. ;)
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      22.12.:
      the daily feature:
      1845: Ferozesha

      Die Schlacht von Ferozeshah war eine militärische Auseinandersetzung vom 21. bis 22. Dezember 1845 zwischen der Britischen Ostindien-Kompanie und der Sikh-Armee des Punjab im Ersten Sikh-Krieg.

      Einen Tag nach der siegreichen Schlacht von Mudki (18.12.), am 19. Dezember 1845 erhielt General Hugh Gough Verstärkung durch vier Regimenter und eine Abteilung schwere Geschütze. Die geschlagene Sikh-Armee hatte sich auf Ferozeshah zurückgezogen, während eine zweite General John Littler in Firozpur bewachte. Gough beschloss, sich erst mit den in Firozpur belagerten Truppen unter Littler zu vereinigen und dann eine der beiden Sikh-Armeen zu schlagen. Ferozeshah liegt 16 km nordwestlich von Mudki, auf halbem Weg nach Firozpur.

      Einen Tag darauf unterstellte Generalgouverneur Henry Hardinge General Gough seinem Befehl. Am Morgen des 21. Dezember 1845 ließ Gough das Lager abbrechen und marschierte los. Littler hatte keine Befehle erhalten und rückte erst um 8 Uhr morgens ab. Gough wollte das Tageslicht ausnutzen und nicht auf Littlers Ankunft warten, Hardinge zwang ihn jedoch in seiner Funktion als Generalgouverneur, Littlers Ankunft abzuwarten. Schließlich vereinigte sich Goughs Armee um 12:30 Uhr, 6,5 km von den Stellungen der Sikh-Armee entfernt, mit der Littlers, dem es gelungen war, die Sikh-Truppen unter dem Befehl von Tej Singh, die zu seiner Bewachung abgestellt worden waren, zu täuschen. Die vereinte britische Armee umfasste nun 16–18.000 Mann.

      Nach der Vereinigung marschierte Gough auf die Stellungen der Sikhs zu, die die Form eines Parallelogrammes mit 1,5 km auf 800 m mit Ferozeshah im Zentrum hatten. Littles Division an der linken Flanke, Wallace in der Mitte und Gilberts an der rechten Flanke. Die Artillerie befand sich zum Großteil im Zentrum, jeder Flügel wurde mit einer Brigade Kavallerie unterstützt. Die Division des Generals Henry Smith bildete mit dem Rest der Kavallerie die Reserve. Hardinge übernahm den Befehl über den linken, Gough den über den rechten Flügel. Um 15:30 Uhr begann die Schlacht. Die Briten gingen vor und die Sikhs eröffneten schweres Artilleriefeuer. Eine Brigade unter Reed wurde mit schweren Verlusten zurückgedrängt, während es dem Rest der Armee gelang, die Sikhs zurückzuwerfen. Auf Befehl Hardinges füllte Smith die durch Reeds Rückzug entstandene Lücke, zerschlug einen Gegenangriff der Sikhs und eroberte viele Kanonen. Auf der linken Seite der Sikhs gelang den 3rd Light Dragoons unter schweren Verlusten ein Einbruch in das brennende feindliche Lager. Smith war es indes mit 2–3.000 Mann ebenfalls gelungen, in das Zentrum der Sikh-Positionen zu gelangen. Lange nach Einbruch der Dunkelheit, um 3 Uhr, zog er sich auf Misriwala zurück, wo er viele Versprengte vorfand. Hardinge und Gough formierten die Truppen vor den Stellungen der Sikhs neu. Die Lage war unklar, Hardinge hatte viele Verluste erlitten, er sandte den als Beobachter anwesenden Prinz Waldemar von Preußen nach hinten in Sicherheit und gab den Befehl, die Unterlagen in Mudki zu verbrennen.

      Am Morgen des 22. Dezembers nahm Gough den Angriff wieder auf und Smith schloss sich ihm an. Die Stellungen waren aber von Lal Singh verlassen worden und die Briten stießen nur auf wenig Widerstand von Nachzüglern. Hierbei erbeuteten die Briten 73 aufgegebene Kanonen. Als die frischen Truppen unter Tej Singh auftauchten, ließ Gough seine Truppen die nördlichen und westlichen Stellungen der Sikhs besetzen. Die britischen Truppen waren trotz ihres Sieges in einer schlechten Position. Sie waren erschöpft, die Sepoys waren unzuverlässig und die Munition war knapp. Tej Singhs Artillerie eröffnete das Feuer und seine irreguläre Kavallerie bedrohte die rechte Flanke von Goughs Infanterie, worauf dieser ihr den Befehl gab, Karrees zu bilden, während die Artillerie das Feuer der Sikhs wegen Munitionsmangel nicht erwidern konnte. Die Sikh-Kavallerie wagte gegen diese keinen Angriff und wurde von den 3rd Light Dragoons zurückgeworfen. Um 16 Uhr zog sich Tej Singh zurück und die Schlacht von Ferozeshah war zu Ende.

      Das Ergebnis der Schlacht war ein knapper britischer Sieg. Hätte Tej Singh sich am 22. Dezember nicht mit seinen frischen Truppen zurückgezogen, sondern früher die erschöpften und an Munitionsmangel leidenden Briten angegriffen, hätte das Ergebnis ein Sieg der Sikhs sein können. So aber zog sich die Sikh-Armee wieder über den Satluj zurück, den sie erst am 11. Dezember überschritten hatte.

      In diesem Artikel ist die Schlacht werden auch die teilnehmenden britischen Regimenter aufgeführt:
      en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Ferozeshah


      was war sonst noch los:
      1248: Sevilla
      1522: Ende der Belagerung von Rhodos
      1790: Eroberung der Festung Ismajil
      1793: Banyuls-dels-Aspres (Ostpyrenäen)
      1793: Fröschwiller
      1794: Hollerich bei Luxemburg
      1806: Martinesti
      1864: Savannah
      1940: Himara


      CU tomorrow ......

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      23.12.:
      the daily feature:
      1806: Czarnowo

      In der Schlacht von Czarnowo in der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember 1806 starteten französische Truppen unter den Augen von Kaiser Napoleon I. eine abendliche Überquerung der Wkra gegen Generalleutnant Alexander Iwanowitsch Ostermann-Tolstois verteidigende Streitkräfte des Russischen Reichs . Den Angreifern, die zum III. Korps von Marschall Louis-Nicolas Davout gehörten, gelang es, die Wkra an ihrer Mündung zu überqueren und nach Osten in das Dorf Czarnowo vorzustoßen . Nach einem nächtlichen Kampf zog der russische Befehlshaber seine Truppen nach Osten zurück und beendete dieses Gefecht. Czarnowo liegt am Nordufer des Flusses Narew 33 Kilometer nordwestlich von Warschau.

      In derselben Woche wurden mehrere weitere Aktionen durchgeführt. Am 23. besiegte Marschall Jean-Baptiste Bessières einen Vorstoß preußischer Truppen in Bieżuń. Am 24. Dezember fand in Kołoząb und Sochozin eine Aktion statt, bei der das VII. Korps von Marschall Pierre Augereau versuchte, die Wkra zu überqueren. Den Franzosen gelang es, am Ostufer Fuß zu fassen und die russischen Verteidiger von Generalmajor Michael Andreas Barclay de Tolly zum Rückzug zu zwingen. Am Weihnachtstag vertrieb ein Teil des VI. Korps von Marschall Michel Ney die Preußen aus Soldau (Działdowo) und zwang sie, sich nach Norden in Richtung Königsberg zurückzuziehen. Die Russen waren jedoch noch voller Kampfeswillen und so fanden am 26. Dezember zwei heftige Schlachten statt.

      Am Morgen des 23. Dezember beobachtete Napoleon persönlich die russische Position nahe dem Punkt, an dem die Wkra in den Bug-Narew mündete. In der Nähe seiner Mündung teilte sich die Wkra in zwei Zweige und bildete eine niedrige, sumpfige Insel. Davouts Truppen hatten die Insel seit der Nacht des 20. Dezember besetzt. Davout hatte 3 Infanteriedivisionen unter den Divisionsgenerälen Charles Antoine Morand , Louis Friant und Charles-Étienne Gudin de La Sablonnière. Napoleon entschied sich für einen Nachtangriff und entwarf sehr detaillierte Befehle. Aufgrund der hohen Qualität der Generäle und Offiziere von Davout wurden die Befehle des Kaisers sorgfältig ausgeführt.

      Gegenüber den Franzosen hielt Ostermann-Tolstoi das Ostufer der Wkra mit neun Bataillonen, zwei Schwadronen, einem Kosakenregiment , 14 Kanonen und 6 leichten Kanonen. Die russische 2. Division umfasste drei Infanteriebrigaden. Generalmajor Nikolai Mazovsky führte die Pavlovskij Grenadiere und die Rostov Musketiere, Generalmajor Alexander Yakovlevich Ssukin die Petersburg Grenadiere und die Jeletzsky Musketiere, und Generalmajor Iwan Andreievich Lieven die Jäger Regimenter 1 und 20. Das Komplement von 48 Kanonen bestand aus zwei 12-Pfund-Fußbatterien und zwei 6-Pfünder berittene Batterien. Generalmajor Peter Petrovich Pahlen leitete die Kavallerie-Brigade, zu der die Regimenter Little Russia Kürassiere, Courland Dragoner und Soum Husaren sowie die Kosakeneinheiten Malakov und Sissoiev gehörten.

      Morands Division versammelte sich auf der Insel, Friants Truppen befanden sich etwas weiter nördlich im Dorf Pomiechowo , und Gudins Soldaten hielten einen Brückenkopf im Westen in der Nähe von Modlin . Um 19.00 Uhr setzte Morand seine Truppen in drei Kolonnen ein, die jeweils von einem Bataillon angeführt wurden. Unterstützt von Artillerie-Kanistersalven setzten die französischen Voltigeure mit Booten über die Wkra. Die Voltigeure nahmen am Ostufer Deckungspositionen ein, während die Ingenieure schnell drei Brücken bauten. Sobald die Brücken fertiggestellt waren, schwärmten Morands Truppen herüber. Das 17. leichte Infanterieregiment und drei Kavallerieschwadronen gehörten zu den übergesetzten ersten Einheiten. Der General der Brigade Claude Petit führte eine Einsatzgruppe von Gudins Division über die Brücke, die dem Bug-Narew am nächsten liegt, und rückte das Ostufer der Wkra hinauf. Morands Angriff war ein Erfolg und die Russen wurden schnell von ihren Positionen am Ostufer verdrängt.

      Das 17. Leichte stürmte vorwärts und vertrieb die Russen aus Czarnowo. Ihre Gegner sammelten sich jedoch bald und eroberten das Dorf von den Franzosen zurück. Es gab eine Gefechtspause, als Morand Verstärkung brachte. Er schickte das 30. Linien-Infanterieregiment, ein Bataillon am Ufer des Bug-Narew, um rechts anzugreifen, ein zweites Bataillon bei einem Frontalangriff, während sich das dritte Bataillon links durch einen Kiefernwald bewegte. Ostermann-Tolstois Truppen wehrten diesen Angriff ab. Aus Angst, seine schwere Artillerie zu verlieren, schickte sie der russische Kommandant nach hinten. Die Franzosen setzten ihren Angriff fort und ergriffen schließlich Czarnowo, und deployierten hernach östlich des Dorfes.

      Währenddessen räumten Petits 400 Männer mit Hilfe von sechs Kanonen am Westufer der Wkra die russischen Schanzen gegenüber Pomiechowo. Sie wurden zuerst von der russischen Kavallerie angegriffen, die sie vertrieben. Davout schickte einige von Gudins Truppen zur Unterstützung und Petit hielt an den Schanzen fest, obwohl er von russischer Infanterie angegriffen wurde. Um 4 Uhr morgens gab Ostermann-Tolstoi den Befehl zum Rückzug, während er seine Angriffe auf Petit aufrecht erhielt. Mit Hilfe von drei spät ankommenden russischen Bataillonen und vier Schwadronen zogen sich die Russen in guter Ordnung nach Osten zurück.

      Friants Truppen wurden um 4 Uhr morgens nach vorne befohlen. Kurz darauf kamen sie auf dem Feld an und übernahmen die Verfolgung von Morands erschöpften Männern. Zusammen mit Davouts leichter Kavallerie unter dem General der Brigade Jacob François Marulaz und einem Dragoner-Regiment folgten Friants Soldaten dem russischen Rückzug. Die Franzosen erbeuteten drei feindliche Kanonen in Nasielsk und trieben ihre Gegner in einige nahe gelegene Wälder. Die Russen wehrten sich heftig und hielten Davouts Truppen davon ab, an diesem Tag weiter als Nasielsk vorzurücken.

      Ostermann-Tolstoi gab an, 500 Mann verloren zu haben, aber eine Arbeit von Alexander Mikhailovsky-Danilevsky ergab , dass 853 Russen getötet und verwundet wurden, darunter drei verwundete Generäle. Davout berichtete, 807 Mann verloren zu haben. Die Franzosen erlitten besonders schwere Verluste bei den Offizieren. Der Historiker David G. Chandler schätzte die Verluste auf beiden Seiten auf 1.400. Digby Smith behauptete, dass die französischen Opfer 16 Offiziere und 830 Männer waren, während die Russen 41 Offiziere und 1.360 Männer und fünf erbeutete Waffen verloren. Smiths Gesamtzahl umfasste 500 Gefangene.


      Ende Teil 1

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      Teil 2

      Aktionen von Bieżuń, Kołoząb und Soldau

      Am 19. Dezember eroberte Bessières Vorhut, die aus Grouchys 2. Dragoner-Division bestand, Bieżuń. In dem Bestreben, die Kontrolle über die Stadt zurückzugewinnen, sandte L'Estocq zwei Infanterieregimenter, ein Dragonerregiment, zwei Husarenregimenter und eine Batterie berittene Artillerie, um sie zurückzuerobern. Diese Truppe traf am 23. in Bieżuń ein und stellte fest, dass Grouchy durch das II. Kavalleriekorps von Bessières sowie Infanterie und Artillerie stark verstärkt worden war. Die Preußen besetzten das kleine Dörfchen Karniszyn am Ostufer der Wkra. Grouchy führte seine Division an, griff die Preußen an und warf sie zurück nach Soldau. Die 2. Dragonerdivision umfasste das 3., 4., 10., 11., 13. und 22. Dragonerregiment sowie drei Geschütze. Major Karl Anton Stephan de La Roche-Aymon führte die preußischen Einheiten, die die Hauptlast dieser Aktion trugen, und welche aus der Hälfte des Towarcys-Ulanen Regiments, dem Schlieffen Grenadier - Bataillon und einer berittenen Batterie bestanden. Nahe einem sumpfigen Wald wurden 500 preußische Infanteristen und fünf Kanonen gefangen genommen. Französische Verluste wurden als gering beschrieben, während die Zahl der getöteten und verwundeten Preußen nicht angegeben wurde.

      Als die Hauptaktion in Czarnowo am 24. Dezember im Morgengrauen abebbte, versuchte Augereau, eine Passage der Wkra nach Nordwesten zu erzwingen. Kołoząb liegt etwa 10 Kilometer nordöstlich von Plonsk während Sochocin 5 Kilometer nordwestlich von Kołoząb liegt. Der Kommandeur des VII. Korps hatte zwei Infanteriedivisionen und zwei Kavalleriebrigaden zur Hand. Augereau befahl Jacques Desjardins 1. Infanteriedivision und Milhauds Kavallerie, den Übergang bei Kołoząb zu erobern, während er die 2. Division von Étienne Heudelet de Bierre und General de Brigade Piorre Watiers Kavallerie schickte , um Sochocin einzunehmen.

      Der russische Befehlshaber Barclay de Tolly setzte drei Bataillone und drei Schwadronen in Sochocin, drei Bataillone und zwei Schwadronen in Kołoząb sowie drei Bataillone ein, um das Waldgebiet zwischen den beiden Dörfern zu halten. Die Brücken an beiden Stellen wurden niedergebrannt und die Kreuzung bei Kołoząb durch 12 Geschütze verteidigt. Heudelets Angriff schlug fehl, als seine Soldaten die Brücke unter schwerem Feuer nicht wieder aufbauen konnten. Frustriert über das Scheitern seines ersten Versuchs befahl er einen zweiten Angriff, der zu weiteren Verlusten führte.

      Desjardins Angriff hatte mehr Glück. Er deployierte das 16. leichte Infanterieregiment am Westufer gegenüber von Kołoząb. Unterdessen Deckungsfeuer bahnten sich die Grenadiere des 2. Bataillons des 14. Linien-Infanterieregiments ihren Weg über die unvollständig zerstörte Brücke, um am Ostufer Fuß zu fassen. Obwohl die Grenadiere von russischen Infanteristen und Husaren angegriffen wurden, hielten sie sich, bis sie verstärkt wurden. Die Franzosen zwangen ihre Gegner zurück und erbeuteten sechs Kanonen. Währenddessen nahm der General der Brigade Pierre Belon Lapisse eine Einsatzgruppe 3 Kilometer flussabwärts (südlich), überraschte die Brückenwache in Pruszkowo und überquerte erfolgreich. Nach diesem Erfolg marschierte Augereau Heudelets Division zur Kołoząb-Kreuzung. Milhaud verfolgte die Russen aggressiv und eroberte den Troß der 2. Division. Augereau meldete Verluste von 66 Toten und 452 Verwundeten, die fast zu gleichen Teilen auf seine beiden Divisionen verteilt waren. Russische Verluste werden nicht gemeldet.

      Ebenfalls am 24. stieß Ney in Górzno auf eine preußische Nachhut unter Oberstleutnant Friedrich Wilhelm Freiherr von Bülow und drängte sie zurück. Bülow schloss sich der Abteilung von La Roche-Aymon an und die beiden fielen weiter zurück. Ney schickte den General der Division Jean Gabriel Marchand Richtung Soldau und Mława während er die andere Division in Górzno hielt. Am 25. Dezember griff Marchand mit zwei Regimentern das einzelne preußische Bataillon in Soldau an und vertrieb es um 14.00 Uhr aus der Stadt. Der Rest seiner Division, die einen Umweg durch Mława genommen hatte, traf bald ein. L'Estocq griff Soldau gegen 17:00 Uhr an, konnte aber trotz Nahkämpfen nicht in die Stadt eindringen. Er zog sich nach Norden nach Neidenberg (Nidzica) zurück und verlor den Kontakt zur russischen Armee.

      Marchand befehligte das Infanterieregiment der 27., 39., 69. und 76. Linie, acht Bataillone und 12 Kanonen in zwei Fuß-Artillerie-Batterien. Von insgesamt 6.000 Soldaten erlitten die Franzosen 220 Opfer, darunter der General der Brigade François Pierre Felix Vonderweidt. Zu den Truppen von L'Estocq, die der Brigade von Generalmajor Christoph Friedrich Otto Diericke gehörten, gehörten 3.000 Mann in vier Bataillonen und acht 12-Pfund-Kanonen. Die beteiligten Einheiten waren das Rüchel- Infanterieregiment Nr. 2 und das Schöning- Infanterieregiment Nr. 11. Preußische Opfer wurden nicht gemeldet, obwohl Ney behauptete, seinen Feinden 800 Opfer zugefügt und zwei Kanonen und eine Fahne erbeutet zu haben.

      Die Franzosen drängten nach Osten und trafen am 26. Dezember in zwei großen Aktionen auf die Russen. In der Schlacht von Pułtusk kämpfte Bennigsen mit 40.600 Soldaten unter Marschall Lannes gegen 26.000 Franzosen. Golitsyn und 9.000 Russen kämpften in der Schlacht von Gołymin gegen Augereaus 16.000 Franzosen.


      Da die Perrys mit Anfang Dezember begonnen haben die 1806erPreußen heraus zu bringen ist unter anderem diese Folge von Schlachten und Gefechten sehr interessant, da man dafür eine preußische Armee im Winter erstellen könnte.


      Ausgiebiges (winterliches) Bildmaterial findet man u.a. hier:
      napoleon-monuments.eu/Napoleon1er/18061223Czarnowo.htm

      Und einen guten Abriss über die Winterkampagne hier:
      apps.dtic.mil/dtic/tr/fulltext/u2/a416964.pdf


      was war sonst noch los:
      962: Aleppo
      1587: Bonn (Truchsessicher Krieg)
      1598: Curalaba
      1792: Sinz
      1793: Retschwiller und Surburg
      1793: Savenay (Vendée)
      1794: Rheinschanze und Mannheim (Tag 1)
      1800: Tonale-Pass
      1806: Breslau und Strehlen
      1810: Auñon
      1916: Magdhaba
      1941: Eroberung von Wake Island

      CU tomorrow .....

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      24.12.:
      the daily feature:

      Heute gibt es ein wenig "Weihnachtslesebuch" mit ein paar der interessanteren Partien:



      1500: Cephalonia

      Kefalonia oder Kefalonia ( griechisch : Κεφαλονιά oder Κεφαλληνία ), früher auch bekannt als Kefallinia oder Kephallenia ( Κεφαλληνία ), ist die größte der Ionischen Inseln im westlichen Griechenland. Die türkische Herrschaft dauerte nur bis 1500, als Kefalonia respektive das Castello di San Giorgio von einer spanisch-venezianischen Armee unter Gonzalo Fernández de Córdoba und Benedetto Pesaro am 24.12.1500 erobert wurde, ein seltener venezianischer Erfolg im Zweiten Osmanisch-Venezianischen Krieg .


      1737: Bhopal

      Die Schlacht wurde am 24. Dezember 1737 zwischen dem Maratha-Reich und den Mogul-Streitkräften unter der Führung von Nizam von Hyderabad in der Nähe von Bhopal in Indien ausgetragen. Die Marathas vergifteten das Wasser und die Nachschubvorräte der belagerten Mogul-Streitkräfte. Chimaji wurde mit einer Armee von 10.000 Mann geschickt, um jegliche Verstärkung zu stoppen, während Bajirao die Stadt blockierte, anstatt den Nizam direkt anzugreifen. Der Nizam musste um Frieden bitten, nachdem ihm die Verstärkung aus Delhi verweigert worden war. Die Schlacht führte zu einem entscheidenden Maratha-Sieg, hauptsächlich durch die schnelle Taktik von Maratha Peshwa Baji Rao.


      Das Gefecht bei St.Croix 1813

      Am 24. Dezember 1813 kam es zum Reitergefecht bei St.Croix, bei welchem 240 Szekler-Husaren und 400 Kosaken des Oberst Elmorsin von drei überlegenen französischen Reiterbrigaden unter General Milhaud (5e Corps Cavalerie)eingeschlossen wurden und sich nur unter nennenswerten Verlusten befreien und zurückziehen konnten.

      Einen kompletten Abriss findet man hier, leider nur in französischer Sprache, dafür aber mit excellenten Ordres de bataille (zum Ausklappen):
      fr.wikipedia.org/wiki/Combats_de_Sainte-Croix-en-Plaine

      Die gesamte Folge an Gefechten in diesem Mini-Feldzug dauerte bis zum 31.12.1813 an.


      1870: Hallue

      Die Schlacht am Fluss Hallue (französisch Bataille de l'Hallue bzw. auch Bataille de Pont-Noyelles genannt), einem Nebenfluss der Somme, fand am 23. und 24. Dezember 1870 im Deutsch-Französischen Krieg zwischen der deutschen Nordarmee unter General von Manteuffel und der französischen Nordarmee unter General Faidherbe statt und endete mit einem deutschen Sieg am 24. Dezember.



      was war sonst noch los:
      1794: Rheinschanze und Mannheim (Tag 2, Kapitulation)
      1795: Montorgueil bei Belleville-sur-Vie (Sieg der Vendéens)
      1796: Bergamo (Erstürmung durch General Louis Baraguey d'Hilliers)
      1806: Kołoząb und Górzno (siehe Beitrag von gestern)
      1809: Huete
      1813: Glückstadt (Belagerung)
      1813: Castagnaro (Starhemberg gegen den Vizekönig von Italien)
      1813: Hüningen (Belagerung)


      Ein schönes Weihnachtsfest allen meinen treuen Lesern

      und CU tomorrow ......

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      25.12.:
      the daily feature:
      1705: Sendlinger Mordweihnacht

      Die Sendlinger Mordweihnacht, auch Sendlinger Blutweihnacht oder Sendlinger Bauernschlacht genannt, war eine kriegerische Auseinandersetzung in der Nacht zum 25. Dezember 1705 in Sendling bei München, in der bayerische Aufständische von Truppen der Reichsarmee unter dem Oberbefehl des habsburgischen Kaisers Joseph I. besiegt und völlig aufgerieben wurden. Die Truppen töteten dabei einen Teil der Aufständischen, die sich bereits ergeben und die Waffen niedergelegt hatten. Die Zahl der auf bayerischer Seite Getöteten kann man dank guter Quellenlage heute recht genau auf etwa 1100 beziffern, auf Seiten der Reichsarmee gab es etwa 40 Tote. Der Schlacht vorausgegangen war ein Versuch der Aufständischen, die Stadt München einzunehmen.

      Am Heiligen Abend gegen Mittag begannen die Aufständischen ihren Marsch auf München. In Solln erhielten sie die nächste schlechte Nachricht: Die Münchener Verbündeten würden die geplanten Aktionen nicht mehr wie besprochen durchführen können. Die kaiserlichen Besatzer hatten die Truppen verstärkt und Soldaten patrouillierten in der Stadt. Rückzugswünsche wurden mit Gewalt unterdrückt, die Aufständischen sollten weiter auf München zumarschieren. Gegen Mitternacht erreichte der Tross der Oberländer Sendling, wo das Kommando im örtlichen Wirtshaus Stellung bezog, während das gemeine Volk in eisiger Winternacht im Freien kampierte. Die Unterländer standen währenddessen mit etwa 16.000 Mann bei Zorneding in der Nähe von Ebersberg, wo sie von kaiserlichen Truppen am Weitermarsch gehindert wurden. Die kaiserlichen Besatzer waren, angeblich durch Verrat des Starnberger Pflegers Johann Joseph Öttlinger, inzwischen längst über die geplante Aktion der Aufständischen im Bilde.

      Die Oberländer teilten ihren Tross nun in drei Gruppen: Leicht- und Unbewaffnete sollten in Sendling bleiben, während die anderen beiden Gruppen sich vor Angertor und Rotem Turm postierten. Die Münchener Verbündeten sollten die Stadttore um 1 Uhr früh des 25. Dezembers öffnen, was aber nicht geschah. Dennoch konnte zunächst unter der Führung von Johann Georg Aberle der Rote Turm fast kampflos erobert werden; die Besatzer zogen sich auf das dahinterliegende, stärker befestigte und leichter zu verteidigende Isartor zurück, an dem die Aufständischen dann auch scheiterten. Sie wurden in der Folge sogar wieder hinter den Roten Turm zurückgedrängt, wo sie sich verbarrikadierten. Im Morgengrauen wurden die Rebellen aus Osten, von der stadtabgewandten Seite her, von kaiserlichen Truppen angegriffen und aufgerieben.

      Einige Aufständische konnten sich nach Sendling durchschlagen, wo sie sich erneut verschanzten. Kurz darauf nahmen auch hier die kaiserlichen Truppen Aufstellung. Die aufständischen Oberländer ergaben sich und legten ihre Waffen nieder. Die kaiserlichen Offiziere gewährten nur scheinbar Pardon und ließen die entwaffneten Aufständischen an Ort und Stelle niedermetzeln.

      Einige letzte Überlebende flüchteten auf den Friedhof der alten Pfarrkirche in Sendling in der Hoffnung, die kaiserlichen Truppen würden zumindest am Weihnachtstag den geweihten Bezirk achten und sie dort nicht töten. Doch auch hier kannten die Besatzer kein Pardon und töteten jeden; auch die Kirche wurde mehr oder weniger vollständig zerstört und Sendling geplündert. Als einer der letzten Verteidiger soll der sagenhafte „Schmied von Kochel“ gefallen sein. Nur wenigen Aufständischen gelang die Flucht.

      Entgegen landläufiger Auffassung wurde das Blutbad bei Sendling nicht von österreichischen Soldaten selbst angerichtet, sondern von einem würzburgischen Infanterieregiment aus dem Kontingent des fränkischen Reichskreises der unter kaiserlichem Befehl stehenden Reichsarmee. Zu der Zeit bestand ein fränkisches Kreisregiment, das vorwiegend aus würzburgischen Soldaten bestand: Fränkisches Kreis-Infanterieregiment Franz Anton von Dalberg. Auch ungarische Husaren waren beteiligt. Sie machten ohne Pardon insbesondere Flüchtende nieder.


      was war sonst noch los:
      604: Etampes
      1249: Damietta
      1410: Massaker von Lozio
      1495: La Victoria di Acentejo
      1553: Tucapel
      1776: Crossing of the Delaware River
      1800: Pozzolo (am Mincio)
      1806 Soldau (Dzialdowo, siehe Beitrag vom 23.12.)
      1837: Lake Okeechobee (2nd Seminole War)
      1944: Beginn der Schlacht um Budapest


      CU tomorrow ......

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      26.12.:
      the daily feature:
      1776: Trenton

      Die Schlacht von Trenton fand am 26. Dezember 1776 während des Amerikanischen Unabhägigkeitskrieges statt. Dabei wurden hessische Regimenter unter Oberst Johann Rall, die als Subsidientruppen in britischen Diensten standen, von der amerikanischen Kontinentalarmee unter George Washington in Trenton vernichtend geschlagen. Durch diesen Sieg konnte Washington die Situation der Unabhängigkeitskämpfer nach einer Reihe von Rückschlägen wieder stabilisieren.

      Im Vorfeld der Schlacht war die Kampfmoral der amerikanischen Truppen auf dem Tiefpunkt. Nach der verlorenen Schlacht von Long Island musste die Truppe aus New York weichen und befand sich in New Jersey auf dem Rückzug. Selbst Washington zweifelte an den Erfolgsaussichten des Freiheitskampfes. Er schrieb seinem Cousin in Virginia: „The game is pretty near up“ (deutsch: „Das Spiel ist fast vorbei“). Trenton war von drei Regimentern hessischer Soldaten besetzt, welche dort ihr Winterlager aufgeschlagen hatten. Dem kommandierenden Offizier, Oberst Johann Rall, unterstanden die drei Regimenter Knyphausen, Lossberg und Rall mit ca. 1400 Soldaten. General Washington befehligte ca. 2400 Mann, unterstützt von Major General Nathanael Greene, Brigadier General Hugh Mercer und Major General John Sullivan. Der amerikanische Sieg wurde durch die Aufklärungstätigkeit von John Honeyman unterstützt. Durch Honeyman war Washington über die Truppenstärke der Hessen informiert. Außerdem versorgte er die Hessen mit falschen Informationen über den Zustand der amerikanischen Truppen, was zur Einschätzung führte, diese seien nicht in der Lage, einen Angriff zu führen. Das schlechte Wetter veranlasste die Hessen, am Vortag der Schlacht keine Aufklärungstätigkeiten durchzuführen, was das Überraschungsmoment des Angriffs verstärkte.

      Der amerikanische Schlachtplan sah koordinierte Attacken aus drei verschiedenen Richtungen vor. General John Cadwalader sollte die britische Garnison in Bordentown angreifen, um zu verhindern, dass von dort Verstärkung entsandt werden konnte. General James Ewing sollte mit 700 Soldaten den Fluss Delaware mit der Trenton-Fähre überqueren und die Brücke am Assunpink Creek besetzen, um den Fluchtweg für die feindlichen Truppen zu blockieren. Die Hauptstoßrichtung sollte mit 2400 Soldaten neun Meilen nördlich von Trenton über den Fluss erfolgen und sich dann in zwei Gruppen aufteilen. Die Generäle Greene und Sullivan sollten mit diesen zwei Gruppen den Hauptangriff unmittelbar vor der Morgendämmerung führen.

      Abhängig vom Erfolg der Operation sollten anschließend die Städte Princeton und New Brunswick angegriffen werden. Bereits in der Woche vor Weihnachten wurden immer wieder hessische Patrouillen, Wachposten und Kurierreiter erfolgreich angegriffen, sodass der hessische Kommandeur schließlich 100 Soldaten und eine Artillerieabteilung abstellen musste, um einen Brief sicher an die britische Kommandantur in Princeton zu übermitteln.

      Die Stadt Trenton hatte zur damaligen Zeit zwei Hauptstraßen, die King (heute Warren)-Street und die Queen (heute Broad)-Street. Oberst Rall wurde durch seinen vorgesetzten Offizier, Graf Karl Emil von Donop, angewiesen, eine Schanze am Kopf beider Straßen zu errichten. An dieser Stelle steht heute ein Monument zur Erinnerung an die Schlacht. Donops Brigade war in Bordentown stationiert und marschierte am 22. Dezember südlich in Richtung Mount Holly, wo sie am Folgetag mit der New Jersey Miliz die Schlacht vom Iron Works Hill auszutragen hatte.

      Oberst Johann Rall war ein 50-jähriger Berufssoldat mit großer Erfahrung in der praktischen Kriegsführung. Sein Wunsch nach Verstärkung wurde vom britischen General James Grant abgewiesen. Grant verachtete die amerikanischen „Rebellen“ und schätzte deren militärische Fähigkeiten als gering ein. Die Oberst Rall untergebenen Offiziere beurteilten die Lage richtig und befürchteten einen amerikanischen Angriff. Rall selbst glaubte nicht daran. Er argumentierte mit der militärischen Überlegenheit der Hessen und erwähnte, dass ein Bajonettangriff die angreifenden Amerikaner in die Flucht schlagen würde.

      Rall wähnte sich derart in Sicherheit, dass er keine weiteren Schanzarbeiten in Trenton mehr durchführen ließ. Außerdem wurden am Vortag des Angriffs keine Patrouillen zur Feindaufklärung ausgeschickt, da das Wetter sehr schlecht war und ein Schneesturm die Sicht behinderte. Die hessischen Regimenter feierten zudem Weihnachten und der Genuss alkoholischer Getränke hatte die Einsatzfähigkeit der Truppe eingeschränkt.

      Vor dem Aufbruch der amerikanischen Truppen wurde General Washington von Benjamin Rush aufgesucht, welcher ihm Mut zusprechen wollte. Bei diesem Treffen entdeckte Rush die von Washington geschriebene Notiz „Victory or Death“ (deutsch: „Sieg oder Tod“). Diese Worte wurden zum Kennwort für den kommenden Überraschungsangriff.

      Die schlechten Wetterbedingungen verzögerten die Landung in New Jersey, welche um Mitternacht abgeschlossen sein sollte, auf 3:00 Uhr morgens, und Washington musste erfahren, dass ein Angriff vor dem Morgengrauen nicht mehr stattfinden konnte. Ein weiterer Rückschlag für die amerikanische Seite war der Umstand, dass die Generäle Cadwalader und Ewing mit ihren Truppenteilen wegen des schlechten Wetters nicht mehr am Angriff teilnehmen konnten. In den nächsten viereinhalb Stunden marschierten die amerikanischen Truppen nach Trenton. Die Soldaten waren schlecht ausgerüstet, viele hatten keine Stiefel und mussten sich mit um die Füße gewickelte Lappen behelfen. Die blutigen Füße vieler Soldaten färbten den Schnee dunkelrot. Zwei Männer erfroren während des Marsches und waren damit die einzigen Verluste, welche die amerikanische Seite zu beklagen hatte.

      Ende Teil 1

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      Teil 2

      Die Hessen hatten in Pennington ungefähr neun Meilen (14 km) nördlich von Trenton und östlich des amerikanischen Marschweges einen kleinen Wachposten eingerichtet. Als die Wachmannschaft die amerikanische Marschformation erblickte, ordnete der kommandierende Offizier, Leutnant Wiederhold, den Rückzug nach Trenton an. Andere Wachmannschaften folgten und gaben damit die River Road frei, durch welche dann amerikanische Einheiten, geführt von General John Sullivan, in Trenton ungehindert einrücken konnten. Sullivan besetzte den Übergang zum Assunpink Creek, den einzigen südlichen Fluchtweg für die Hessen aus Trenton.

      Am Nordende Trentons waren 35 hessische Jäger unter dem Kommando von Leutnant Grothausen stationiert. Als diese die Vorhut von Sullivans Truppen sahen, versuchten sie sich über die Assunpike-Brücke zurückzuziehen. Erst langsam formierten sich die drei hessischen Regimenter zum Widerstand. Rall wurde von seinem Adjutanten, Leutnant Biel, geweckt, als in der Stadt schon gekämpft wurde. Amerikanische Einheiten hatten bereits die Schanze an der King- und Queen-Street eingenommen und zwei Kanonen in Stellung gebracht. Damit kontrollierten sie alle Hauptausgänge der Stadt. Die Hessen versuchten ihrerseits, vier Kanonen in Stellung zu bringen, was aber durch anhaltendes feindliches Feuer verhindert wurde. Die verbliebenen amerikanischen Einheiten umschlossen die Stadt, um die noch kämpfenden Hessen einzukesseln.

      Das Regiment Knyphausen wurde von den anderen beiden Regimentern getrennt und von John Sullivans Truppen in Richtung Süden abgedrängt. Die beiden anderen hessischen Regimenter, Lossberg und Rall, wichen auf offenes Feld aus und versuchten einen Gegenangriff, welcher umgehend zurückgeschlagen wurde. Rall befahl daraufhin seinen Soldaten, südöstlich in eine Obstplantage außerhalb Trentons auszuweichen. Von dieser Plantage aus versuchte Rall unter feindlichem Beschuss abermals einen Gegenangriff, welcher zunächst erfolgreich war. Ralls Plan war, die Stadt wieder einzunehmen und dann nach Princeton zu entkommen. In den Straßen von Trenton gerieten die hessischen Soldaten jedoch unter Kanonenbeschuss und auf amerikanischer Seite beteiligten sich inzwischen auch Zivilisten aus der Häuserdeckung heraus an den Kämpfen. Zu diesem Zeitpunkt wurde Oberst Rall schwer verwundet. Die hessischen Soldaten zogen sich wieder in die Plantage zurück, wo sie von den amerikanischen Verbänden umzingelt und zur Aufgabe gezwungen wurden.

      Der verbliebene Rest des Regiments Knyphausen versuchte, nach Bordentown zu entkommen. Da die Einheit aber ihre Kanonen über sumpfigen Boden mitführen wollte, verlangsamte sich ihr Vorankommen. Der Fluchtweg wurde von Sullivans Einheiten versperrt, die Flüchtenden eingeschlossen und 200 Hessen zur Kapitulation gezwungen. Wenige hessische Soldaten konnten entkommen, und Sullivan erbeutete die Regimentskanonen samt Munition. Minuten später kapitulierten auch die anderen hessischen Einheiten. Die amerikanische Seite erbeutete insgesamt 1000 Waffen mit Munition, welche dringend benötigt wurden.

      Die amerikanischen Streitkräfte erlitten nur geringe Verluste. Die beiden Toten der kontinentalen Armee starben an Unterkühlung während des Marsches nach Trenton. Nur vier Amerikaner wurden verwundet, zwei davon bei der Überwindung der hessischen Artillerie, sodass diese nicht eingesetzt werden konnte. Beide Verwundete waren prominente Offiziere: Captain William Washington, der Cousin des Oberkommandierenden und der junge Leutnant James Monroe, der spätere Präsident der Vereinigten Staaten. Monroe wurde durch eine Gewehrkugel an der linken Schulter schwer verletzt. Der behandelnde Arzt, Doctor John Riker, rettete Monroe mit einer Arterienklammer das Leben. Am Tag nach dem Gefecht wurden 1000 amerikanische Soldaten krank gemeldet. Auf hessischer Seite fielen 25 Soldaten, darunter alle vier kommandierenden Obristen. Oberst Johann Rall erlag einige Stunden nach dem Gefecht in seinem Hauptquartier seinen schweren Verletzungen. 90 Hessen waren verwundet und insgesamt 920 in Gefangenschaft geraten. Das Regiment Lossberg war aufgerieben und nur ein kleiner Teil des Regiments Knyphausen konnte entkommen.

      Der außerordentliche Erfolg des relativ kleinen Gefechtes stellte den Kampfgeist und die Moral der amerikanischen Seite wieder her. Erstmals war es gelungen, reguläre europäische Einheiten zu überwinden, welche in den Monaten zuvor von Sieg zu Sieg geeilt waren. Insbesondere die hessischen Einheiten waren wegen ihrer Kriegsführung im Kampf um New Jersey gefürchtet, umso mehr staunte man auf amerikanischer Seite, wie leicht man den Gegner ohne nennenswerten Widerstand überwinden konnte. Die Angst vor den Hessen war nachhaltig überwunden. Die einzigen britischen Soldaten vor Ort, ein kleiner Trupp Dragoner, flüchtete gleich zu Beginn der Kämpfe.

      Die bei Trenton kriegsgefangenen Hessen werden durch Philadelphia geführt und anschließend interniert

      Um die Mittagszeit, nach dem Gefecht, zogen sich die amerikanischen Streitkräfte über den Delaware wieder nach Pennsylvania zurück. Mitgeführt wurden die erbeuteten Kriegsgüter und die Gefangenen. Der Rückzug gestaltete sich noch schwieriger als der Anmarsch. Die amerikanischen Einheiten mussten wieder den vereisten Delaware überqueren und dabei zudem die hessischen Gefangenen und die Kriegsbeute mitführen. Bei der Überquerung gab es erneute Verluste auf Seiten der Amerikaner. Weitere hessische Verluste sind wahrscheinlich, jedoch nicht überliefert. Bevor sie interniert wurden, ließ General Washington die Kriegsgefangenen im Triumphzug durch die Stadt Philadelphia führen. Die bis dahin gefürchteten hessischen Soldaten sollten der Bevölkerung als nunmehr geschlagen vorgeführt werden, nicht zuletzt um die Angst zu überwinden und der Kriegsmüdigkeit entgegenzuwirken. Die gefangenen Hessen wurden über Philadelphia und Lancaster nach Virginia verbracht.

      Die Schlacht am Assunpink Creek, oder 2nd Trenton, fand bereits wenige Tage später, am 2. Januar 1777 statt und brachte den nächsten Erfolg der amerikanischen Kontinentalarmee.

      In der folgenden Woche siegte die amerikanische Streitmacht auch in der Schlacht von Princeton, was den preußischen König Friedrich den Großen dazu veranlasste, Washingtons Errungenschaften in dieser Zeit als die brillantesten in der Militärgeschichte zu bezeichnen.

      Nach dieser 3. Niederlage in nur 10 Tagen zog sich die britische Armee aus New Jersey nach New York zurück.


      Als Napoleonic-Buff hätte ich wahrscheinlich Pultusk und Golymin wählen sollen, aber Trenton ist einfach bedeutender.


      was war sonst noch los:
      1351: Dättwil
      1481: Westbroek
      1704: 2nd Anandpur
      1793: 2.Schlacht von Wissembourg (oder Geisberg)
      1806: Pultusk
      1806: Golymin
      1812: Britische Seeblockade von Delaware Bay und Chesapeake Bay
      1825: Dekabristen-Revolte
      1862: Beginn der Schlacht am Chickasaw Bayou (bis 29.12.)
      1943: Seegefecht vor dem Nordkap (Untergang der Scharnhorst)


      CU tomorrow ......

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      Die deutschen Söldner -"Höschians"- genossen bei den Briten infolge der schlesischen Erbfolgekriege anfänglich hohes Ansehen, das sie allerdings bald verloren - Trenton war ein großer Renoméeverlust. Zu umständlich und unangepasst war die Lineartaktik, welche die Söldner in Nordamerika einsetzten, teilweise agierten sie unglücklich, um es einmal so auszudrücken - eben keine Schanzarbeiten, behauptete Mißhandlungen an der Zivilbevölkerung, die fremde Sprache - all das führte alsbald dazu, daß die Deutschen bei Freund und Feind unbeliebt waren und die meisten Einheiten nur noch zu Garnisonsdienst herangezogen wurden.
      Der neue Blutgott!!