27.12.:
the daily feature:
1428: Altwilmsdorf (Hussitenkriege)
Die Schlachtbei Altwilmsdorf (tschechisch: Bitva u Staré Jesenice) fand währendder Hussitenkriege statt. Sie wurde am 27. Dezember 1428 am Roten Berge bei Altwilmsdorf im Glatzer Land ausgetragen.
Vom Hummelschloss aus, das die Hussiten besetzt hielten,unternahmen sie mehrere Einfälle in das Glatzer Land und nach Schlesien. DasHummelschloss war ab 1427 im Besitz von Mikelasch (Nicolaus) Trozke, doch wares 1427/1428 von den Hussiten erstürmt worden und der gefürchteteHussitenführer Peter Pollack (oder Polak) zum Burggrafen eingesetzt worden, dervon dort aus Wegelagerung betrieb. Erst 1433 konnte er besiegt und gefangengenommen werden. Im Jahr 1428 hatten die Hussiten auch die Hradischburg einnehmen können und hernach zerstört.
Um gegen die Einfälle der Hussiten gerüstet zu sein, schloss der Münsterberger Herzog Johann I. bereits 1424 ein Bündnis mit dem Glatzer Landeshauptmann Puta der Jüngere von Častolowitz. Bei dem Verheerungszug der Hussiten im März 1428 durch Schlesien und das Bistumsland kämpfte Johann an der Seite Putas d. J. und rettete Münsterberg vor der Zerstörung durch Zahlung einer großen Geldsumme an die Hussiten.
Nachdem das Hussitentum im Glatzer Land keine Anhänger fand und das Glatzer Dekanat sich weiterhin zur Alten Kirche und damit zum Zittauer Domkapitel bekannte, beabsichtigen die Hussiten, sich der Stadt Glatz zu bemächtigen. Zu diesem Zweck schlugen die Sirotci im Dezember 1428 unter der Führung von Jan Královec von Kralovice, dem Hauptmann der Taboriten, ein Lager bei Altwilmsdorf auf.
Weitere mögliche Teilnehmer sind Peter Pollack selbst, weiters Kutlibozy von Skutsch, der um 1430 auf dem Hummelschloss saß, Jan Kolda von Zampach und Plichta VIII.von Zierotin.
Jan Kolda von Žampach z.B. schloss sich zu Beginn der Hussitenkriege der Bewegung der Taboriten an und wurde deren Hauptmann. Im Frühjahr 1428 schloss er sich dem hussitischen Einfall nach Schlesien an, an dem auch die radikaleren Waisen (Sirotci, der radikale Flügel, seit 1428 vom Priester Andreas Prokop angeführt) teilnahmen.
Nun zog Johann von Münsterberg zusammen mit Puta dem Jüngeren, dessen Schwiegervater Albrecht von Kolditz und Wenzel II. von Troppau mit ihren schlesischen und Glatzer Heeren nach Altwilmsdorf, um das Hussitenlager anzugreifen. WEeiters nahmen nahmen auch die Streitkräfte des Bischofs von Niš und des Gouverneurs von Świdnica, Heřman Cetrics, an der Expedition teil. Bei den nachfolgenden Kämpfen auf den Feldern zwischen Soritsch, Niederschwedeldorf und Altwilmsdorf, in denen die Hussiten siegreich waren, wurden Johann von Münsterberg sowie etwa
400 seiner Mitkämpfer getötet. Mit ihm starb der piastische Zweig der Münsterberger Herzöge in männlicher Linie aus. Sein Herzogtum fiel als erledigtes Lehen an König Sigismund zurück, der es am 13. August 1429 seinem treuen Gefolgsmann Puta d. J. verpfändete.
Weiters wird das Ereignis auch in der anonymen Arbeit eines direkten Teilnehmers an den Hussitenkriegen mit dem Titel Die Chronik des alten Prager Kollegiums erwähnt.
Aus den oben genannten Texten geht hervor, dass die Waiser den Feind unter dem Schutz einer Wagenburg erwarteten. Jan Minsterberský (Johann von Münsterberg) führte offenbar die Offensive persönlich an und wurde somit ebenfalls zum Ziel der ersten massiven Salve hussitischer Artillerie. Die Interpretation der Historiker ist identisch mit der Aussage, dass es dieses anfängliche Feuer war, das die schlesische Kavallerie und Infanterie in die Flucht jagte. Sobald die Hussiten den Feind fliehen sahen, verließen sie sofort die Wagenburg und begannen eine energische Verfolgung. Eines der ersten Opfer dieses Gegenangriffs war der Münsterberg, der angeblich in eine schlammige Grube gefallen war, aus der er sich nicht rechtzeitig befreien konnte. Viele andere Soldaten wurden ebenfalls getötet oder gefangen genommen; Unter anderem wurde der Gouverneur von Svídnice, Cetrics, nach Böhmen gebracht.
Auch der Deutsche Orden hat hier mitgemischt, denn im dem Soldbuch des Deutschen Ordens findet man folgende Einträge:
Herr Heinz von Stosch oder Hencze Stosche, Erbherr von Jonisdorff, war zwar nach einem Bericht seines Hauptmanns Albrecht von Kolditz im August 1428 verwundet worden ("mein undirhouptman"), doch dürfte diese Verwundung nicht allzu schwer gewesen sein, denn er führte, zusammen mit Georg von Czettritz, die Mannschaft aus dem Herzogtum Schweidnitz in der Schlacht an.
Ein weiterer Ordensritter, Georg von Zedlitz, oder Jorge Czedelicze, der auch schon bei Tannenberg 1410 anwesend gewesen sein dürfte, fiel vermutlich bei Altwilmsdorf.
Eine typische Winterschlacht des ausgehenden Mittelalters, in einem Bild von Robert Hauk treffend dargestellt:
upload.wikimedia.org/wikipedia…3r%C4%85%2C_1886-1893.jpg
was war sonst noch los:
1637: Amakusa (Shimabara-Aufstand)
1655: Ende der Belagerung des Klosters von Jasna Góra
1794: Bommelerwaard (Crèvecoeur) und Fort St. André
1794: Breda, Zevenbergen und Geertruidenberg
1798: Ceprano
1800: Würzburg
1939: Kelja
CU tomorrow .....
the daily feature:
1428: Altwilmsdorf (Hussitenkriege)
Die Schlachtbei Altwilmsdorf (tschechisch: Bitva u Staré Jesenice) fand währendder Hussitenkriege statt. Sie wurde am 27. Dezember 1428 am Roten Berge bei Altwilmsdorf im Glatzer Land ausgetragen.
Vom Hummelschloss aus, das die Hussiten besetzt hielten,unternahmen sie mehrere Einfälle in das Glatzer Land und nach Schlesien. DasHummelschloss war ab 1427 im Besitz von Mikelasch (Nicolaus) Trozke, doch wares 1427/1428 von den Hussiten erstürmt worden und der gefürchteteHussitenführer Peter Pollack (oder Polak) zum Burggrafen eingesetzt worden, dervon dort aus Wegelagerung betrieb. Erst 1433 konnte er besiegt und gefangengenommen werden. Im Jahr 1428 hatten die Hussiten auch die Hradischburg einnehmen können und hernach zerstört.
Um gegen die Einfälle der Hussiten gerüstet zu sein, schloss der Münsterberger Herzog Johann I. bereits 1424 ein Bündnis mit dem Glatzer Landeshauptmann Puta der Jüngere von Častolowitz. Bei dem Verheerungszug der Hussiten im März 1428 durch Schlesien und das Bistumsland kämpfte Johann an der Seite Putas d. J. und rettete Münsterberg vor der Zerstörung durch Zahlung einer großen Geldsumme an die Hussiten.
Nachdem das Hussitentum im Glatzer Land keine Anhänger fand und das Glatzer Dekanat sich weiterhin zur Alten Kirche und damit zum Zittauer Domkapitel bekannte, beabsichtigen die Hussiten, sich der Stadt Glatz zu bemächtigen. Zu diesem Zweck schlugen die Sirotci im Dezember 1428 unter der Führung von Jan Královec von Kralovice, dem Hauptmann der Taboriten, ein Lager bei Altwilmsdorf auf.
Weitere mögliche Teilnehmer sind Peter Pollack selbst, weiters Kutlibozy von Skutsch, der um 1430 auf dem Hummelschloss saß, Jan Kolda von Zampach und Plichta VIII.von Zierotin.
Jan Kolda von Žampach z.B. schloss sich zu Beginn der Hussitenkriege der Bewegung der Taboriten an und wurde deren Hauptmann. Im Frühjahr 1428 schloss er sich dem hussitischen Einfall nach Schlesien an, an dem auch die radikaleren Waisen (Sirotci, der radikale Flügel, seit 1428 vom Priester Andreas Prokop angeführt) teilnahmen.
Nun zog Johann von Münsterberg zusammen mit Puta dem Jüngeren, dessen Schwiegervater Albrecht von Kolditz und Wenzel II. von Troppau mit ihren schlesischen und Glatzer Heeren nach Altwilmsdorf, um das Hussitenlager anzugreifen. WEeiters nahmen nahmen auch die Streitkräfte des Bischofs von Niš und des Gouverneurs von Świdnica, Heřman Cetrics, an der Expedition teil. Bei den nachfolgenden Kämpfen auf den Feldern zwischen Soritsch, Niederschwedeldorf und Altwilmsdorf, in denen die Hussiten siegreich waren, wurden Johann von Münsterberg sowie etwa
400 seiner Mitkämpfer getötet. Mit ihm starb der piastische Zweig der Münsterberger Herzöge in männlicher Linie aus. Sein Herzogtum fiel als erledigtes Lehen an König Sigismund zurück, der es am 13. August 1429 seinem treuen Gefolgsmann Puta d. J. verpfändete.
Weiters wird das Ereignis auch in der anonymen Arbeit eines direkten Teilnehmers an den Hussitenkriegen mit dem Titel Die Chronik des alten Prager Kollegiums erwähnt.
Aus den oben genannten Texten geht hervor, dass die Waiser den Feind unter dem Schutz einer Wagenburg erwarteten. Jan Minsterberský (Johann von Münsterberg) führte offenbar die Offensive persönlich an und wurde somit ebenfalls zum Ziel der ersten massiven Salve hussitischer Artillerie. Die Interpretation der Historiker ist identisch mit der Aussage, dass es dieses anfängliche Feuer war, das die schlesische Kavallerie und Infanterie in die Flucht jagte. Sobald die Hussiten den Feind fliehen sahen, verließen sie sofort die Wagenburg und begannen eine energische Verfolgung. Eines der ersten Opfer dieses Gegenangriffs war der Münsterberg, der angeblich in eine schlammige Grube gefallen war, aus der er sich nicht rechtzeitig befreien konnte. Viele andere Soldaten wurden ebenfalls getötet oder gefangen genommen; Unter anderem wurde der Gouverneur von Svídnice, Cetrics, nach Böhmen gebracht.
Auch der Deutsche Orden hat hier mitgemischt, denn im dem Soldbuch des Deutschen Ordens findet man folgende Einträge:
Herr Heinz von Stosch oder Hencze Stosche, Erbherr von Jonisdorff, war zwar nach einem Bericht seines Hauptmanns Albrecht von Kolditz im August 1428 verwundet worden ("mein undirhouptman"), doch dürfte diese Verwundung nicht allzu schwer gewesen sein, denn er führte, zusammen mit Georg von Czettritz, die Mannschaft aus dem Herzogtum Schweidnitz in der Schlacht an.
Ein weiterer Ordensritter, Georg von Zedlitz, oder Jorge Czedelicze, der auch schon bei Tannenberg 1410 anwesend gewesen sein dürfte, fiel vermutlich bei Altwilmsdorf.
Eine typische Winterschlacht des ausgehenden Mittelalters, in einem Bild von Robert Hauk treffend dargestellt:
upload.wikimedia.org/wikipedia…3r%C4%85%2C_1886-1893.jpg
was war sonst noch los:
1637: Amakusa (Shimabara-Aufstand)
1655: Ende der Belagerung des Klosters von Jasna Góra
1794: Bommelerwaard (Crèvecoeur) und Fort St. André
1794: Breda, Zevenbergen und Geertruidenberg
1798: Ceprano
1800: Würzburg
1939: Kelja
CU tomorrow .....
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