Angepinnt THE DAY - in wargaming history

      21.1.:
      the daily feature:
      1810: Mollet del Valles und Granollers

      Die Schlacht von Mollet oder die Aktion von Mollet fand am 21. Januar 1810 in Mollet del Vallès bei Barcelona in Katalonien zwischen einer Truppe von 2.160 französischen Soldaten unter dem Kommando von General Guillaume Philibert Duhesme und einer spanischen Truppe von 3.000 Mann unter Luis González Torres de Navarra, Marquess of Campoverde statt. Die von Campoverde angeführte spanische Division von Llobregat hatte die französische Avantgarde (500 Mann) in Santa Perpètua de Mogoda abgefangen und zerstört. Dann marschierten die Spanier nach Mollet, um sich den übrigen Duhesme-Streitkräften zu stellen (1.500 Linientruppen, 160 Kürassiere und 2 Kanonen). Die Franzosen waren von der spanischen Truppe umgeben und schließlich ergaben sich die Franzosen nach einer energischen Verteidigung. Die Spanier nahmen 500 französische Soldaten, 140 Kürassiere, 2 Kanonen und den Troß gefangen. Duhesme und der Rest seiner Streitkräfte flohen nach Granollers und wurden dank der Ankunft von Marschall Pierre Augereau mit 9.000 Mann vor weiteren spanischen Angriffen bewahrt.

      Ende Dezember 1809 endete die dritte Belagerung Geronas mit einem französischen Sieg. Dies stellte in Aussicht, die Straße zwischen Frankreich und Barcelona zu öffnen, wo die französische Garnison selbst blockiert worden war. Marschall Augereau , der derzeitige französische Befehlshaber in Katalonien, beschloss, sich auf die Räumung der Straßen zwischen Gerona und Barcelona zu konzentrieren. Den Franzosen standen zwei Hauptstraßen zur Verfügung, eine, die an der Festung Hostalrich vorbeiführte, und eine, die an der Stadt Vich vorbeiführte. Diese Straßen trafen dann bei Granollers, zwanzig Meilen außerhalb von Barcelona, zusammen.

      Augereau beschloss, seine Streitkräfte in zwei Teile zu teilen. Eine Kolonne unter General Souham wurde entlang der Vich-Straße geschickt, während Augereau selbst die Hostalrich-Straße benutzte. General Duhesme, dem Kommandeur der Garnison von Barcelona, wurde befohlen, so viele Männer wie möglich nach Granollers zu bringen, um sich mit den ankommenden Kolonnen zu treffen. Souhams Route brachte ihn in Kontakt mit der katalanischen Armee, 7.000 Mann unter dem Kommando von General Henry O'Donnell. Als sich die Franzosen näherten, evakuierte er Vich und zog sich in die Berge zurück. Souham folgte, konnte aber O'Donnell nicht vertreiben. So gab er nach ein paar Tagen die Verfolgung auf und kehrte auf seine ursprüngliche Route zurück (12.-13. Januar).

      Am 16. Januar führte Duhesme drei Infanteriebataillone und 250 Kavalleristen nach Granollers. Nachdem er vier Tage gewartet hatte, kehrte Duhesme nach Barcelona zurück und ließ General Guétry das Kommando über die Brigade bei Granollers. Die drei französischen Bataillone wurden in den Dörfern Santa Perpetua, Mollet und Granollers untergebracht, in der Überzeugung, dass es in der Region keine spanischen Streitkräfte gab. Das war ein Fehler. Souhams Entscheidung, O'Donnell nicht zu vertreiben, bedeutete, dass die katalanische Armee frei war, Guétrys Männer anzugreifen. Im Morgengrauen des 21. Januar griffen 4.000 spanische Truppen unter dem Kommando des Marquis von Campo Verde die drei französischen Abteilungen an und überraschten sie völlig.

      Das Bataillon des 112. Regiments in Santa Perpetua wurde vollständig vernichtet - nur zwei Männer konnten der Katastrophe entkommen. Das 7. Regiment und die Kavallerie, die in Mollet untergebracht waren, konnten aus der Falle entkommen, jedoch erst nach schweren Verlusten, und mussten sich nach Barcelona zurückziehen. Das dritte Bataillon des 5. italienischen Linienregiments in Granollers gelang es, sich in einem befestigten Kloster in Sicherheit zu bringen, wo sie zwei Tage lang belagert wurden. Diese Belagerung endete erst, als die Kolonne von Marschall Augereau in Granollers eintraf und die Spanier sich in die Hügel zurückzogen.

      Der Kampf gegen Granollers hatte die Franzosen 1.000 Mann gekostet. General Guétry war unter den Gefangenen. Duhesme könnte auch als Opfer dieser Katastrophe angesehen werden, denn als Augereau am 24. Januar Barcelona erreichte, endete Duhesme's achtzehnmonatige Herrschaft über die Stadt und er wurde unehrenhaft nach Frankreich zurückgeschickt (Augereau wollte, dass er wegen dieser Katastrophe strafrechtlich verfolgt würde, aber sein Antrag wurde von Napoleon abgelehnt). Augereau selbst stellte aber bald fest, dass seine Versorgungssituation immer noch schlecht war, und musste nach Norden zurückkehren, um einen Versorgungskonvoi aus Frankreich zu eskortieren. Diese Expedition brachte Souham in Vich (20. Februar 1810) kurz vor eine Niederlage, erleichterte aber zumindest für den Moment die Versorgungssituation für die französische Garnison von Barcelona.


      Noch zu den Teilnehmern, vor allem zu Gué(t)ry und den französischen Kürassieren:

      Corps d'observation des Pyrénées orientales
      3e régiment provisoire de cuirassiers – major Antoine-Didier Guéry (1765-1825, du 8e cuirassiers)
      4e régiment de cuirassiers (~2/~100)
      6e régiment de cuirassiers (~2/~100)
      7e régiment de cuirassiers (~2/~80)
      8e régiment de cuirassiers (~2/~80)

      Diese Einheit diente mit Duhesme, und war eingeteilt für Überwachungsaktionen in der Gegend um Barcelona. Sie wurde im Frühjahr 1810 durch 400 Mann aus einer 2. Einberufungswelle der obigen Regimenter verstärkt, und bei Mollet im Januar 1810 schwer geschlagen (die Spanier erbeuteten 250 Kürasse als Trophäen).

      Digby Smith bestätigt den Einsatz und die Niederlage der "3e provisional cuirassiers under Col Guetry " - 400 Franzosen getötet, 600 Mann gefangen genommen und 2 Geschütze (und vermutlich 250 Kürasse) erbeutet.

      Colonel Antoine-Didier Guéry war Kommandant des 3. Provisorischen Kürassierregiments in Spanien von 1804 bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand am 3. September 1811.
      Guéry ist wieder mal ein Fall von "schlecht abgeschrieben", und zwar in mehrfacher Hinsicht:
      Ein Offizier namens Guétry ist bei den Kürassieren nicht nachzuweisen, und Guéry war nie General. Und im "Dictionary of the Cuirassier Officers of the First Empire" von Olivier Lapray steht, dass Guéry am 19.Juni 1811 den Dienst quittierte, da er es zuließ, dass er (im Einsatz, bei Mollet) überrascht wurde.


      Diese Aktion, wie viele andere kleine Gefechte auch, wäre eine feine Sache für einen Multi-Player-Club-Abend/Historical Friday oder so. Vielleicht findet sich ja der ein oder andere "Spanier", sobald diese auch in Plastik erschienen sind.


      Nafziger 810ASAE:
      French Army of Spain 15 January 1810
      VII Corps: Maréchal Augereau
      4th Division: Général de division Duhesme (240/5,971)
      7th Line Regiment (2)
      37th Line Regiment (1)
      112th Line Regiment (1)
      2nd Swiss Regiment (1)
      Chasseurs de Montagne (1)
      5th Italian Line Regiment (1)
      Bataillon Departemental
      3rd Provisional Cuirassier Regiment

      Die genaue Zusammenstellung der Division von Llobregat konnte ich (bis Redaktionsschluß) nicht verifizieren.

      Quellen u.a.:
      Gazeta de la Regencia de España e Indias, Band 1: Noticias par Don Juan de Henestrosa
      Kriegsgeschichtliche und kriegswissenschaftliche Monographien: Band 3. Leipzig 1819
      Spanier bei Mollet am 21. Januar 1810: Coronel Andres Orozco, Brigadiers Marques de Campo Verde und D. Antonio Porta y Bringas (Generalkommandant der Guerillas des Königreich Jaén).


      was war sonst noch los:
      763: Bakhamra
      1811: Arquillos
      1813: Oliva bei Danzig
      1814: Montmelian bei Chambéry
      1824: Insamankou (Anglo-Ashanti-War)
      1864: Beginn der Tauranga-Kampagne (Maori-Kriege)
      1896: Ende der Schlacht von Macallé
      1968: Beginn der Schlacht von Khe San


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      22.1.:
      the daily feature:
      1879: Isandhlwana und Rorke's Drift


      Die Schlacht bei Isandhlwana war die erste und gleichzeitig eine der größten Schlachten im Zulukrieg (1879) zwischen dem britischen Empire und dem Zulu-Staat. Eine Streitmacht von mehr als 20.000 Zulu besiegte eine deutlich kleinere britische Abteilung, die dabei völlig aufgerieben wurde.

      Der britische Generalleutnant Lord Chelmsford hatte Anfang Januar 1879 vom britischen Natal aus mit etwa 5.000 regulären Truppen und 8.000 Hilfstruppen die Grenze zum Zululand überschritten. Die britische Armee war in fünf Abteilungen organisiert, die in drei Kolonnen ins Zulugebiet eindrangen. Chelmsford selbst kommandierte die mittlere der drei Abteilungen. Sie bestand aus fünf Kompanien des 1. Bataillons des 24. Foot, einer Kompanie des 2. Bataillons dieses Regiments, zwei Kanonen, zwei Raketenabschussgeräten, 800 Mann afrikanischer Hilfstruppen und 104 Mann einer freiwilligen Miliz. Chelmsford schlug nach der Überquerung des Grenzflusses sein Lager bei Isandhlwana auf. Ihm entgegen hatte König Cetshwayo die Hauptarmee der Zulu entsandt. Befehligt wurde diese von Ntshingwayo Khoza, dem aufgrund seines Alters Mavumengwana kaNdlela, einer der Söhne Ndlela kaSompisis, quasi als „Junior-Kommandant“ zugeteilt worden war.

      Da Chelmsford nur über wenig Kavallerie verfügte und sich zudem weigerte, einheimische Hilfstruppen als Späher einzusetzen, wurde die bereits in der Nähe befindliche Hauptarmee der Zulu nicht ausgemacht. Isandhlwana war zudem nur als kurzer Halt auf dem Weg zur Zulu-Hauptstadt Ulundi gedacht, und so verzichtete Chelmsford darüber hinaus – entgegen der üblichen Vorgehensweise der britischen Armee – darauf, das Lager zu befestigen. Am 21. Januar erhielt er Nachricht von Truppenbewegungen der Zulu und entschied sich am Morgen des 22., ihnen mit einem seiner zwei Bataillone zur Aufklärung im hügeligen Terrain entgegenzuziehen. Bei den gesichteten Zulu handelte es sich jedoch nur um schwache Kräfte, die nicht Teil der Hauptarmee waren und sich bei Annäherung der Briten schnell zurückzogen. Das zweite Bataillon, verstärkt durch eine hinzugezogene Abteilung Kavallerie (Natal Native Horse) und einheimische Hilfstruppen des Natal Native Contingent unter Colonel Anthony Durnford, sollte das Lager bewachen. Das Lager wurde von Brevet-Colonel Henry Pulleine kommandiert. Tatsächlich befand sich aber die Zuluarmee in ihrer Gesamtstärke wesentlich näher am Lager, als von Chelmsford angenommen.

      Bei Ausbruch der Schlacht gegen Mittag des 22. Januar befand er sich zu weit entfernt, um eingreifen zu können, den Schlachtenlärm interpretierte er fälschlicherweise als Schießübungen. So standen die etwa 1.800 zurückgelassenen Soldaten einer mehr als zehnmal so starken Zulustreitmacht gegenüber. Ungünstig auf die Verteidigung des Lagers wirkten sich darüber hinaus Unstimmigkeiten über die Kommandostruktur zwischen Pulleine und Durnford aus. Zwar stand Durnford im Rang über Pulleine, hatte jedoch keinen eindeutigen Befehl, das Kommando über das Lager zu übernehmen. Er brach deshalb mit seinen Truppen zur Verfolgung kleinerer Zulu-Einheiten auf. Zum Zeitpunkt des Hauptangriffes war er daher ca. zwei Kilometer vom Lager entfernt. Außerdem hatte Pulleine, ein Verwaltungsoffizier ohne Kampferfahrung, keine Vorbereitungen zur Verteidigung des Lagers ergriffen, zumal er sich der Gefahr eines Angriffs nicht bewusst gewesen war. Die Briten standen daher in einer fast zwei Kilometer langen Schützenlinie, als die Zulu in voller Gefechtsformation angriffen. Die regulären Truppen konnten mit ihrem gezielten Feuer den Ansturm der Zulu eine Zeitlang abwehren, während Teile der Hilfstruppen mangels Gewehren schnell die Flucht ergriffen. Die Briten zogen sich daraufhin und bei einsetzender Munitionsknappheit in Richtung des Lagers zurück, wurden aber von den Zulu teils umgangen, teils eingeholt und im Handgemenge Speer gegen Bajonett niedergemacht. Als Chelmsford bei Einbruch der Dunkelheit zurückkehrte, fand er ein Leichenfeld vor. Mehr als 1.300 Verteidiger waren gefallen, während etwa 1.000 Zulukrieger den Angriff mit ihrem Leben bezahlt hatten und schätzungsweise bis zu 2.000 weitere verwundet worden waren.

      Im Nachhinein wies Chelmsford die Hauptschuld an der verlorenen Schlacht Durnford zu, da dieser Befehl gehabt habe, im Lager zu bleiben, statt die Zulu zu verfolgen. Da sowohl Durnford als auch Pulleine in der Schlacht gefallen waren, konnten sie sich hierzu nicht mehr äußern. Erhalten geblieben ist lediglich ein Befehl, der Durnford anwies, zum Lager zu kommen. Auch lässt dies Faktoren wie mangelnde Aufklärung und die unterlassene Befestigung des Lagers, die durchaus in Chelmsfords Einflussbereich lagen, außer Acht.

      In der britischen Öffentlichkeit wurde durch die Niederlage und die nachfolgende Schlacht um Rorke's Drift das Interesse an dem Feldzug geweckt. Die britische Regierung, die das Vorhaben bis dahin nicht unterstützt hatte, änderte ihre Meinung und entsandte weitere Truppen zu Verstärkung.



      Die Schlacht um Rorke’s Drift fand am 22. Januar 1879 während des Zulukrieges in der gleichnamigen schwedischen Missionsstation in der südafrikanischen Kolonie Natal statt. 139 Briten standen bis zu 4.000 Zulu gegenüber.

      Am Tag der Schlacht bei Isandhlwana wurde auch die kleine Missionsstation Rorke’s Drift von bis zu 4.000 Zulu-Kriegern des uNdi-Korps angegriffen. Die Zulu wurden geführt von Prinz Dabulamanzi kaMpande, dem Halbbruder des Königs. Einige Zulu waren mit britischen Gewehren, welche sie in der Schlacht bei Isandhlwana erbeutet hatten, bewaffnet, aber nicht sehr geübt im Umgang damit. Die Mehrheit war mit dem großen Kriegsspeer (isijula, oder Assegai) ausgerüstet. Darüber hinaus trugen Zulukrieger einen großen Schild aus Kuhhaut (isihlangu). Dessen Farbe gab Aufschluss über die Zugehörigkeit zu einem Regiment. Die britische Besatzung der Station bestand überwiegend aus Soldaten des 24. Regiment of Foot (2nd Warwickshire, ab 1881 The South Wales Borderers) und zählte 139 Mann. Sie wurden angeführt von Oberleutnant Bromhead (24. Regiment) und Oberleutnant Chard (Royal Engineers). Letzter führte als Dienstälterer das Kommando. Nach zehnstündigem Kampf hatten die Zulu rund 350 Mann verloren und zogen sich zurück. Die britischen Verluste betrugen zunächst 15 Tote und 12 Verwundete, von denen zwei weitere ihren Verletzungen erlagen.

      Für diesen Kampf wurden elf Briten mit dem Victoriakreuz, der höchsten Auszeichnung Großbritanniens für überragende Tapferkeit im Angesicht des Feindes, ausgezeichnet. Dies ist die größte Anzahl von Victoriakreuzen, die je für Kämpfe an einem Tag verliehen wurde.

      Die Ereignisse während der Kämpfe um Rorke’s Drift wurden 1964 im Film Zulu mit Michael Caine verfilmt.


      was war sonst noch los:
      871: Basing
      1517: Ridaniya
      1782: Demerara und Essequibo
      1783: Action of 22 January
      1812: Tenancingo (Mexikanischer Unabhängigkeitskrieg)
      1813: Frenchtown
      1814: Saint-Aubin-sur-Aire
      1849: Ende der Belagerung von Multan
      1863: Beginn des Januaraufstandes in Polen
      1941: Eroberung von Tobruk
      1943: Buna-Gona
      1944: Anzio und Nettuno (Operation Shingle)


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      23.1.:
      the daily feature:
      1900: Spion Kop (Burenkrieg)


      Die Schlacht von Spion Kop war eine Schlacht zwischen Briten und Buren im zweiten Burenkrieg. Sie fand am 23./24. Januar 1900 am Spion Kop (afrikaans Spioenkop), einem Bergkegel 38 Kilometer südwestlich von Ladysmith, statt und endete mit dem Sieg der Buren.

      Anfang des Jahres 1900, gut einen Monat nach dem Desaster von Colenso, unternahm General Sir Redvers Buller VC als Oberbefehlshaber der britischen Truppen in Natal einen erneuten Versuch, das belagerte Ladysmith zu entsetzen. Er entsandte hierzu General Charles Warren mit 11.000 Mann Infanterie, 2.200 Mann Kavallerie und 36 Feldgeschützen.

      Warrens Befehle sahen vor, den Tugela-Fluss bei Trickardt’s Drift zu überschreiten und den von den Buren besetzten Tabanyama Ridge anzugreifen. Diese Bergformation, zu der auch der Spion Kop gehörte, beherrschte die Straße nach Ladysmith.

      Das Gipfelplateau des Spion Kop war zunächst nur schwach verteidigt, da die Buren nicht mit einem Angriff über seine steilen Hänge rechneten. Die Hauptverteidigungsstellung hatten die Buren zudem – anders als von den Briten erwartet – auf dem den Briten abgewandten Nordhang eingerichtet. Diese Taktik erlaubte es den Buren, die britischen Bewegungen zu beobachten, während sie selbst für den Feind unsichtbar blieben. Zudem zögerte Warren den Angriff unverhältnismäßig lange heraus. Er erreichte Trickardt’s Drift bereits am 17. Januar, griff jedoch erst am 23. an, was den Buren sechs Tage Zeit zur Verstärkung und Festigung ihrer Abwehrstellungen gab.

      In der Nacht zum 23. Januar sandte Warren eine Abteilung unter Gen. Edward Woodgate aus, um den Spion Kop zu sichern. Angeführt wurde die Abteilung von Lt. Col. Alexander Thorneycroft.

      Die Briten erstiegen den Bergkegel in Dunkelheit und dichtem Nebel. Die schwachen burischen Kräfte, die das Gipfelplateau besetzt hielten, wurden überrascht und vertrieben. Einige britische Pioniere versuchten, aus dem steinigen Untergrund Gräben auszuheben, während fast 1.000 Soldaten untätig herumstanden. Woodgate meldete Warren unterdessen die Eroberung des Gipfels.

      Als sich jedoch bei Tagesanbruch der Nebel lichtete, bemerkten die Briten, die zuvor keinerlei Kenntnis über die Topographie des Gipfels hatten, dass sie nur den kleineren und niedrigeren Teil des Plateaus besetzt hatten, während die Buren nach wie vor höher gelegene Stellungen besetzt hielten, die die Briten von drei Seiten umschlossen. Daraus ergab sich eine außerordentlich schlechte Verteidigungsposition für die Briten, die aus ihren nur ca. 40 cm tiefen Gräben kaum etwas sehen konnten, während die Buren volle Sicht auf die Gräben hatten und diese auf voller Länge bestreichen konnten.

      Aber auch die Situation der Buren war kritisch. Würde es den Briten gelingen, die benachbarten, bislang unbesetzten Hügel Conical Hill und Aloe Knoll zu besetzen, könnte britische Artillerie von dort aus die burischen Schlüsselpositionen auf dem Tabanyama Ridge beschießen. Zudem bestand die Gefahr, dass die Briten die östlich des Spion Kop gelegenen Twin Peaks eroberten, von denen aus es ihnen möglich gewesen wäre, die gesamte linke Flanke der Buren zu umfassen. Um diese Gefahr abzuwenden, beschloss die burische Führung, den Spion Kop möglichst schnell zurückzuerobern.

      Burische Artillerie begann, die Briten vom benachbarten Tabanyama-Plateau aus zu beschießen. Währenddessen versuchte Commandant Henrik Prinsloo mit 88 Mann, Conical Hill und Aloe Knoll zu besetzen. 300 Buren, die meisten aus dem Pretoria Commando, griffen unterdessen die britischen Stellungen auf dem Spion Kop frontal an, wurden aber blutig zurückgeschlagen.

      Auf dem Kop war es jetzt zu einem Patt gekommen. Die Buren konnten zwar die Briten nicht vom Gipfelplateau vertreiben, hielten aber mittlerweile Feuerpositionen auf dem höher gelegenen Aloe Knoll und hielten die Briten weiterhin unter Artilleriefeuer. Die Briten konnten ihren anfänglichen Erfolg nicht ausbauen, und die Initiative ging jetzt auf die Buren über.

      Durch Erschöpfung, Hitze und Durst begann die Moral auf beiden Seiten zu sinken. Die Buren auf dem Kop sahen auf der Ebene unter ihnen eine große Menge Mitkämpfer, die sich weigerten, in die Schlacht einzugreifen. Das daraus resultierende Gefühl von Verrat, der der burischen Zivilarmee innewohnende Mangel an Disziplin, die scheinbar sicheren britischen Stellungen und der misslungene Frontalangriff waren für einige Buren zu viel, und einige begannen, sich von ihren hart erkämpften Positionen zurückzuziehen.

      Auf der anderen Seite begann der Beschuss, seinen Tribut unter den Briten zu fordern. Woodgate wurde tödlich verwundet und drei kommandierende Offiziere fielen in kurzer Folge. Offiziere und Männer aus verschiedenen Einheiten waren durcheinandergeraten und die Briten waren führerlos, verwirrt und vom dauernden Feuer zermürbt.

      Warren hatte inzwischen zwei weitere Bataillone und die Imperial Light Infantry zur Verstärkung ausgesandt. Er weigerte sich allerdings, Tabanyama anzugreifen und verbot den Beschuss des Aloe Knoll, von dem er glaubte, er wäre von den Briten besetzt. Thornycroft war inzwischen der kommandierende Offizier auf dem Kop.

      Auf dem Kop versuchten bereits Teile der Lancashire Fusiliers, sich den Buren zu ergeben. Dies jedoch konnte Thornycroft verhindern. An diesem Zeitpunkt trafen britische Verstärkungen ein, denen es gelang, die Twin Peaks zu besetzen und so die britischen Positionen zu stabilisieren.

      Der Verlust der Twin Peaks demoralisierte die Buren vollends und nach Einbruch der Dunkelheit zogen sie sich unbemerkt von den Briten vom Spion Kop zurück. Die Schlacht war für die Briten nun so gut wie gewonnen. Allerdings konnte Thorneycroft das nicht wissen. In Unkenntnis der Situation und zermürbt vom 16-stündigen Kampf, Hitze und Wassermangel ordnete er, da zudem den Briten noch die Munition auszugehen drohte, ebenfalls den Rückzug an. Anzulasten ist der verschenkte Sieg jedoch hauptsächlich dem äußerst zögerlich agierenden Warren.

      Am Morgen erblickten die burischen Generäle zu ihrem Erstaunen zwei Buren auf dem Gipfel des Spion Kop, die in triumphaler Geste ihre Hüte schwenkten.

      Viele der britischen Toten wurden in den Schützengräben beerdigt.

      Die Briten zogen sich über den Tugela zurück, aber die Buren waren zu geschwächt, um ihnen nachsetzen zu können.

      Ladysmith wurde erst am 28. Februar entsetzt.



      was war sonst noch los:
      971: Shao (Armbrust-Truppen der Song Dynastie besiegen ein Kriegselefanten-Korps der Südlichen-Han-Dynastie)
      1517: Gizeh
      1777: Woodbridge (Forage War)
      1795: Helder/Zuidersee (französische Husaren kapern die festgefrorene holländische Flotte)
      1799: Samanhut bei Girga
      1810: Jaen
      1814: Hüningen
      1814: Metz
      1814: Ligny-en-Barrois
      1865: Trent's Reach (Naval battle)
      1942: Rabaul


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      24.1.:
      the daily feature:
      1588: Byczyna (Polnischer Erbfolgekrieg)


      Die Schlacht von Byczyna , auch bekannt als die Schlacht von Pitschen , war die entscheidende Schlacht des polnischen Erbfolgekrieges von 1587–1588 , die ausbrach, nachdem zwei rivalisierende Kandidaten auf den polnischen Thron gewählt worden waren. Beide Seiten hatten eine grobe Streitparität mit etwa 6.000 Mann starken Armeen, die ungefähr in die Hälfte der Infanterie und die Hälfte der Kavallerie unterteilt waren. Die Schlacht war ein überwältigender Sieg für die polnisch-schwedische Fraktion, angeführt von dem in Schweden geborenen gewählten König Sigismund III. Vasa, über die Armee seines Rivalen auf dem Thron, Maximilian III., Erzherzog von Österreich.

      Sigismunds Anhänger fanden am 24. Januar 1588 in der Nähe der schlesischen Stadt Pitschen (modernes Byczyna ) statt, nur wenige Kilometer außerhalb des Territoriums von Polen-Litauen, und wurden von Kanzler und Großhetman der Krone Jan Zamoyski kommandiert. Berühmte Teilnehmer waren die Kommandanten Stanislaw Stadnicki auf Maximilians Seite und Stanislaw Zólkiewski auf Sigismunds Seite. Die Armee der polnisch-österreichischen (oder habsburgischen ) Fraktion wurde weitgehend vernichtet, der Erzherzog wurde gefangen genommen und seine Sache endete abrupt. Anschließend verzichtete er auf seinen Anspruch auf den polnischen Thron.

      Im Jahr 1586, nach dem Tod des früheren polnischen Königs, Stefan Bathory , nahmen der schwedische Herzog Sigismund III. Vasa und der Habsburger Maximilian III., Erzherzog von Österreich an der Wahl zum gemeinsamen polnisch-litauischen Thron teil. Jeder der beiden Kandidaten hatten Anhänger in der Rzeczpospolita (polnischer Commonwealth). Die Rivalität zwischen den Familien Zamoyski (pro-Sigismund) und Zborowski (pro-Maximilian) datierte Jahre zurück und die Spannungen während der Wahlen waren hoch.

      Sigismund, unterstützt von Zamoyski und der Frau des ehemaligen Königs, Anna Jagiello, wurde am 19. August 1587 zum König des polnisch-litauischen Commonwealth gewählt und vom Interrex , dem Primas Karnkowski, als solcher anerkannt. Die Wahl wurde jedoch von Maximilian bestritten, und die Gegner von Sigismund entschieden sich, das Wahlergebnis nicht zu respektieren, und verfügten drei Tage später, am 22. August, Maximilian zum rechtmäßigen Monarchen. Die Familie Zborowski forderte einen Rokosz (legitimes Recht auf Rebellion) und die Wahl endete im Chaos, wobei mehrere getötet und viele verwundet wurden. Sowohl für die Familie Zamoyski als auch für die Familie Zborowski war das Verlieren keine Option, da sie wussten, dass die Verliererseite wahrscheinlich einen hohen Preis zahlen würde, von Beschlagnahmungen und Prestigeverlust bis hin zu einem möglichen Todesurteil wegen Verrats.

      Weder Sigismund noch Maximilian waren zu dieser Zeit im Commonwealth anwesend. Nachdem Sigismund und Maximilian Nachrichten über die Wahlen erhalten hatten, eilten sie nach Polen. Am 28. September kam Sigismund in Danzig (Gdańsk) an und nach etwa zwei Wochen musste er Krakau verlassen, wo er am 9. Dezember angekommen war und wurde am 27. Dezember gekrönt.

      Maximilian versuchte, den Streit zu beenden, indem er eine Streitmacht nach Polen brachte und damit den polnischen Erfolgekrieg begann. Nach einem gescheiterten Versuch, Krakau Ende 1587 einzunehmen , welches von Zamoyski erfolgreich verteidigt wurde, zog er sich zurück, um weitere Verstärkungen zu sammeln, wurde jedoch von den Sigismund-loyalen Kräften verfolgt. Zamoyski wollte zunächst eine große Schlacht vermeiden, da er auf weitere Verstärkungen und Vorräte hoffte. Als sich jedoch herausstellte, dass Maximilian zuerst verstärkt werden würde, beschloss er, einen Angriff zu starten. Er erhielt auch die Erlaubnis des Königs, die Grenze zu überqueren und Maximilian in Schlesien anzugreifen . Zamoyski teilte seine Armee in mehrere Regimenter auf, die mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 24 Kilometern pro Tag schnell marschieren konnten. Nach einer Woch, in der Nähe von Czenstochowa, reformierte er seine Armee . In der Zwischenzeit, am 22. Januar 1588, überquerte Maximilian die Grenze in sein eigenes Gebiet in Richtung Byczyna (Pitschen).

      Jede Seite hatte vergleichbare Streitkräfte: Maximilian hatte ungefähr 6.500 Mann, von denen ungefähr die Hälfte (3.290) aus Infanterie bestanden. Seine Streitkräfte bestanden hauptsächlich aus Schlesiern, Ungarn und Männern aus Mähren, Die Artillerie bestand aus vier schweren und etwa einem Dutzend leichteren Geschützen Zamoyskis Streitkräfte zählten ungefähr 6.000, darunter 3.700 Kavalleristen, 2.300 Infanteristen und mehrere Kanonen. Maximilian polnischen Unterstützer stellten 600 Reiter unter dem Kommando des „Teufels aus Lancut“ Stanislaw Stadnicki . Ein weiterer bemerkenswerter polnischer Anhänger Maximilians in der Schlacht war der Dichter Adam Czahrowski. Insgesamt hatten Maximilians Streitkräfte ihren Vorteil in der Infanterie, während der Zamoyskis in der Kavallerie lag. Die Polen bevorzugten die Kavallerie, die über höchste Mobilität verfügte und effektive Angriffstaktiken einsetzte, aber auch bedeutete, dass ihre Infanterie zu sehr auf die Unterstützung der Kavallerie ausgerichtet war.

      In der Nacht des 24. Januar nahm die Armee des Erzherzogs östlich der kleinen Stadt Byczyna an der königlichen Straße nach Polen Stellung. Sie fühlten sich in ihrem Lager auf der habsburgischen Seite der Grenze sicher und erwarteten nicht, dass die Polen überqueren würden. Zamoyski stellte seine Streitkräfte in drei Linien zusammen und konnte sie in einem Winkel zur gegnerischen Linie positionieren.

      Die genaue Position der polnischen Armee ist unbekannt, aber ein Teil der polnischen rechten Flanke, der sich leise im dichten Nebel bewegte, umkreiste Maximilians linke Flanke. Nachdem sich der Nebel aufzulösen begann, bemerkte der Erzherzog, dass seine Streitkräfte flankiert wurden und sein Rückzug nach Byczyna bedroht war. Er befahl einen Angriff, aber eine Fehlkommunikation seiner Befehle verwirrte einen Teil seiner Armee und das ungarische Regiment begann sich zurückzuziehen. Der polnische linke Flügel unter dem Kommando des zukünftigen Hetman Stanisław Żółkiewski zerstreute die gegnerischen Einheiten. In der Schlacht gab es mehr Infanterie-Aktionen als viele andere im Commonwealth, aber dennoch spielte die polnische Kavallerie (Flügelhusaren) eine wichtige Rolle. Der Kampf begann mit einigen Duellen zwischen Elears (Kavallerie-Champions), gefolgt von polnischen Kavallerie-Angriffen auf der linken Flanke und in der Mitte, die für beide Seiten keine nennenswerten Durchbrüche ergaben. Zamoyski soll die Schlacht sehr gut beherrscht und an mehreren Stellen gedreht haben. Schließlich zerstörte ein polnischer Husaren-Gegenangriff auf die linke Flanke Maximilians die ungarische Kavallerie und ließ seine Armee Boden verlieren. Der blutige Rückzug wurde schnell zu einer allgemeinen Flucht, bei der die Armee des Erzherzogs schwere Verluste erlitt.

      Die gesamte Schlacht dauerte ungefähr ein bis zwei Stunden. Maximilian flüchtete nach Byczyna, aber die Polen übernahmen die Kontrolle über seine Artillerie und richteten die Waffen auf die Stadt. Bevor die polnischen Streitkräfte ihren Angriff begannen, ergab sich Maximilian und wurde gefangen genommen. Die Schlacht war daher der entscheidende Sieg für die polnisch-schwedische Fraktion.

      Genaue Verluste sind nicht bekannt, aber die Armee des Erzherzogs erlitt schwerere Verluste, die auf etwa 2.000 geschätzt wurden, während die Polen etwa 1.000 Mann verloren. Żółkiewski eroberte eine feindliche Standarte , erhielt jedoch eine Knieverletzung, die ihn lebenslang lähmte. Nach der Intervention eines päpstlichen Gesandten wurde Maximilian freigelassen, jedoch erst nach dreizehn Monaten als "Gast" von Zamoyski. Im Vetrag von Bytom und Bedzin (unterzeichnet am 9. März 1589) sollte Maximilian auf die polnische Krone verzichten. Der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches musste sich verpflichten, keine Bündnisse gegen Polen mit Moskau oder Schweden zu schließen. Die Stadt Lubowla , die Maximilian zu Beginn des Konflikts eingenommen hatte, wurde Polen zurückgegeben.Bei seiner Rückkehr nach Wien hielt er sein Versprechen nicht ein auf seinen Anspruch auf die polnische Krone und wollte dies erst 1598 tun.

      Wär was für "By Fire & Sword" ......


      was war sonst noch los:
      1110: Valtierra (Reconquista)
      1656: Villmergen
      1797: Bassano
      1811: Villanueva de los Castillejos
      1812: Altafulla
      1814: Saint-Trond
      1814: Gefechte bei Colombey-les-deux-Eglises, Bar-sur-Aube und Fontaine
      1817: Picheuta
      1915: Doggerbank
      1942: Balikpapan
      1968: Operation Coburg (Vietnamkrieg)


      CU tomorrow .....

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      25.1.:
      the daily feature:
      1807: Mohrungen (Morag)


      In der Schlacht von Mohrungen am 25. Januar 1807 kämpfte der größte Teil eines Korps der Franzosen unter der Führung von Marschall Jean Baptiste Bernadotte gegen eine starke Vorhut der Russen unter der Führung von Generalmajor Jewgeni Iwanowitsch Markow. Die Franzosen drängten die russische Hauptstreitmacht zurück, aber ein Kavallerieangriff auf den französischen Versorgungszug veranlasste Bernadotte, seine Angriffe abzubrechen. Nachdem Bernadotte die Kavallerie verlassen hatte, zog er sich zurück und die Stadt wurde von der Armee von General Levibn August Graf von Bennigsen besetzt. Die Kämpfe fanden in und um Morag in Nordpolen statt (1807 die ostpreußische Stadt Mohrungen).

      Am 19. Januar tauchten die Russen aus den Wäldern auf und vertrieben Neys Truppen aus Schippenbeil. Nachdem Bennigsen 3.000 Mann abgesetzt hatte, um sich mit der 6. Division zu verbinden, befehligte er etwa 63.000 Soldaten, während L'Estocq 13.000 in der Region hatte. Am 21. war Bennigsens Vortrab in Heilsberg mit L'Estocq an seiner rechten Flanke. Die drei russischen Vorhut wurden von den Generalmajoren Markov, Michael Andreas Barclay de Tolly und Karl Gustav von Baggovut angeführt. Obwohl seine Kavallerie unter dem General der Brigade Auguste Francois-Marie de Colbert-Chabanais schwer bedrängt wurde, gelang es Ney, nach Süden nach Neidenburg zu fliehen.

      Nachdem die Russen Ney beiseitegeschoben hatten, stießen sie auf Bernadottes Korps. Am 24. Januar zerstörte Markov eine französische Einheit in Liebstadt und nahm 300 Franzosen gefangen. Bernadotte versammelte schnell den General der Division Pierre Dupont und die Dragoner des Generals de Brigade Jacques Léonard Laplanche in Preußisch Holland an seiner linken Flanke im Nordwesten. Auf eigene Initiative alarmierte Bernadottes Stabschef General Brigade Nicolas Joseph Maison das I Corps um die Mitte und rechts flankieren. Maison wies den General de Division Olivier Rivaud an, seine Division auf Osterode rechts zu konzentrieren, während der General de Division Jean-Baptioste Drouet seine Truppen in Saalfeld in der Mitte versammelte. Maison hielt den General de Brigade Michel Marie Pacthod's 8. Leichtes Infanterieregiment in Mohrungen fest, während er Sahucs andere Dragoner-Brigade von der rechten Flanke in Richtung Zentrum berief.

      Am 25. Januar gegen Mittag näherte sich Markov Mohrungen mit der rechten Vorhut. Von in Liebstadt gefangenen Soldaten wusste der russische General, dass Bernadotte sich auf Mohrungen konzentrierte. Tatsächlich hielt der französische Marschall die Stadt mit neun Infanteriebataillonen und elf Kavallerieschwadronen. Diese Truppe umfasste Einheiten aller drei Divisionen des I Corps, einschließlich der 8. leichten Infanterie der Division von Rivaud sowie Elemente der Divisionen von Drouet und Dupont. Als Markov auftauchte, rückte Bernadotte sofort nach Norden vor, um seinen Feind anzugreifen. Er befahl Dupont, von Preußisch Holland aus zu marschieren, um die russische Westflanke mit dem Großteil seiner Division zu treffen.

      Zu Markovs Vorhut gehörten das Ekaterinoslav-Grenadier-Regiment, das Pskov Musketier-Regiment, das 5., 7. und 25. Jäger-Regiment, sechs Schwadronen des Elisabethgrader-Husaren-Regiments, vier Fuß Artillerie-Batterien und eine berittene Artillerie-Batterie. Die russischen Streitkräfte zählten zwischen 9.000 und 16.000 Mann. Bis zur Ankunft von Dupont verfügte Bernadotte über etwa 9.000 Soldaten.

      Bernadotte setzte Duponts 7. Division mit 7 Bataillonen ein, die die Regimenter der 9. leichten, 32. und 96. Linie umfasste. Das 8. leichte Infanterieregiment aus Rivauds 2. Division war anwesend, ebenso wie Drouets 7. Division mit 7 Bataillonen, bestehend aus dem 27. leichten, sowie dem 94. Linien- und 95. Linien-Infanterieregimentern. Der General de Division Jean Baptiste Eblé führte vier Fuß- und zwei Pferdeartillerie-Batterien an, insgesamt 36 Kanonen. Der General de Brigade Jaxcques Louis Francois Delaistre de Tilly führte die Korps-Kavallerie, das 2. und 4. Husaren- und das 5. Chasseurs á Cheval-Regiment an. Zu Sahucs angeschlossener Abteilung gehörten das 17. und 27. Dragonerregiment von Brigadegeneral Pierre Margaron und das 18. und 19. Dragonerregiment von Laplanche.

      Markov schickte ein Infanterieregiment mit den Elisabethgrader Husaren nach vorne in den Weiler Pfarrersfeldchen. Er platzierte seine Hauptlinie auf einer Anhöhe südlich von Georgenthal mit zwei Infanterieregimentern an der Front und einem Regiment in einer zweiten Linie. Drei Bataillone von Jägern hielten Georgenthal, während zwei weitere Bataillone die Westflanke bewachten.

      Bernadottes Kavallerie griff die russischen Husaren gegen 13:00 Uhr an. Die Husaren trieben ihre Gegner zurück und verfolgten sie, stießen aber auf die französische Artillerie und wurden vertrieben. Die französischen Reiter jagten die Russen, bis sie auch durch feindliches Artilleriefeuer gestoppt wurden. Bernadotte postierte vier Feldstücke auf einem Hügel, um Feuer zu unterstützen, und sandte ein Bataillon des 9. leichten Infanterieregiments bei einem Frontalangriff auf Pfarrersfeldchen, während das 1. Bataillon des 27. leichten Infanterieregiments ein Waldgebiet im Osten angriff. Der 9. wurde zurückgeschlagen, also warf Bernadotte das 2. Bataillon des 27. und das 8. Leichte Infanterieregiment ein. Das Infanterieregiment der 94. Linie und die Dragoner warteten zur Unterstützung. Das 1. Bataillon des 27. verlor kurz seinen Adler, eroberte ihn aber wieder zurück. Durch den Angriff gelang es das russische Regiment aus Pfarrersfeldchen zu werfen.

      Markov war gezwungen, sechs Bataillone einzusetzen, um seine rechte Flanke gegen Duponts drohenden Vormarsch abzudecken. Währenddessen griff Bernadotte, als es bereits dunkel wurde, frontal an. Trotz harter Kämpfe machte Duponts Flankenangriff Fortschritte und Markov befahl einen Rückzug. Um diese Zeit traf General Anrep ein und kündigte an, dass Verstärkungen der Kavallerie kommen würden. Er wurde jedoch getroffen und tödlich verwundet. Als sie sich zurückzogen, widersetzten sich die Russen heftig. Trotzdem näherte sich Dupont mit zweien seiner Frontregimenter Georgenthal. Plötzlich hörte Bernadotte in seinem Rücken Geschützfeuer gegen Mohrungen. Er brach sofort die Schlacht ab und ging seine Richtung Stadt zurück. Was passiert war, war, dass die russische Kavallerie die Stadt von Osten her erreichte. Golitsyn, der die Kavallerie des linken Flügels anführte , erreichte das Dorf Alt Reichenau östlich von Mohrungen. Obwohl er die Schlacht wegen einer akustischen Eigenart nicht hören konnte, wollte er das Gebiet im Westen erkunden. Von Alt Reichau schickte er drei Kavalleriegeschwader unter Pjotr Dolgorukov, gefolgt von sechs weiteren Schwadronen unter Pjotr Petrovich Pahlen , durch die Lücke zwischen dem Nariesee (Narien) und dem Marąg-See (Mahrung). Die russischen Reiter drangen bei Einbruch der Nacht in Mohrungen ein, nahmen die wenigen Verteidiger gefangen und plünderten den Troß, den sie in der Stadt gefunden hatten.

      Dolgorukov und Pahlen versuchten, ihren Erfolg auszunutzen und zogen nach Norden, wo sie auf Bernadottes zurückkehrende Truppen stießen und sich schnell zurückzogen. Mit Ausnahme einer Kavallerie, die die Franzosen umzingelten und gefangen nahmen, kamen die russischen Angreifer mit 360 französischen Gefangenen, 200 befreiten russischen und preußischen Gefangenen und einigem von ihrer Beute davon. In Bernadottes persönlichem Gepäck sollen Silberplatten aus kleindeutschen Staaten und 12.500 aus der Stadt Elbing erpresste Dukaten gefunden worden sein. Bernadotte bestritt den Vorwurf und der Vorfall wurde auch nie bewiesen (es widersprach Bernadottes Ruf als einer der wenigen Franzosen Marschälle, die von Plünderungen Abstand nahmen und die Zivilbevölkerung vor den damals üblichen Forderungen schützten). Von dem Ereignis soll Bernadotte verärgert gewesen sein und da die Erbeutung seines Gepäcks es ihm nicht erlauben würde, seine gewohnten Belohnungen an seine Truppen zu verteilen.


      Laut einem Historiker Digby Smith erlitten die Franzosen Verluste von 696 Toten und Verwundeten, während 400 gefangen wurden. Die Zahl der getöteten und verwundeten Russen betrug 1.100, 300 weitere wurden gefangen genommen. Der russische General Anrep fiel in der Schlacht. Er war Kommandant der 14. Division von Generalleutnant ersetzt Nikolay Kamensky, Sohn des ehemaligen Kommandanten der Armee. Francis Loraine Petre schätzt die Verluste auf jeder Seite auf bis zu 2.000. Bernadotte berichtete, 700 oder 800 Soldaten verloren zu haben, während er seinen Feinden 1.600 Opfer zufügte.

      Am nächsten Tag zog sich Bernadotte nach Süden nach Liebemühl und ließ Mohrungen von Bennigsens Truppen besetzen.



      was war sonst noch los:
      750: Schlacht am Zab
      1153: Beginn der Belagerung von Askalon
      1573: Mikata-Ga-Hara
      1782: Seeschlacht von St. Kitts
      1797: 2. Seeschlacht bei Cadiz
      1797: Hüningen
      1800: Pont du Loc'h (Chouannerie)
      1814: Hamm, Moorfleet, Wandsbeck und Altona
      1814: Magdeburg
      1905: Beginn der Schlacht von Sandepu
      1945: Ende der Ardennenoffensive (Battle of the Bulge)


      CU tomorrow .....

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      Nach meinem neuen System hätte ich - auch im Hinblick auf meine eigene Preußen-Brigade von L'Estocq - noch folgende weitere Infos beigefügt:

      F.Loraine Petre, S.144: Mohrungen 25.1.1807:
      L'Estocq erreicht an diesem Tag (25.) Hagenau erst am Ende des Tages, nach einem Gefecht/Treffen mit Teilen von Dupont's Division auf deren Rückzug aus Preußisch-Holland.
      (siehe oben: "Bernadotte setzte Duponts 7. Division mit 7 Bataillonen ein, die die Regimenter der 9. leichten, 32. und 96. Linie umfasste.").
      Lestocq hatte, nicht so wie Galitzin, den Kanonendonner bei Mohrungen gehört (Höpfner, III, 186), sodass man davon ausgehen kann, dass ein starker Ostwind blies.


      napoleon-series.org/nafzigger/807AAA.pdf

      French Order of Battle - Winter Campaign 1806-1807 - January 1807

      I Corps: Maréchal Bernadotte, Prince of Ponte Corvo (20 Jan.)

      1st Division: Général de division Pierre Antoine Dupont de l’Étang

      1.Brigade: Général de brigade Marie François Rouyer
      9e Légère (2)(56/1.722) Colonel Claude-Marie Meunier (Brigade Rouyer)

      2.Brigade: Général de brigade François Marie Guillaume Legendre, baron d'Harvesse (sein Nachfolger bei Friedland war Barrois)

      32e Ligne (2)(43/1.839) - Colonel Luc Duranteau
      96e Ligne (2)(52/1.831) - Colonel Pierre Barrois, ab 14.2.1807 Colonel Jean Chrisostome Cales

      Amnerkung: alle Compagnies d'Elite waren bei Oudinot zugeteilt

      die 32e Ligne hätte auch noch die "neue" weiße Uniform getragen, mit Egalisierung in capucine (dunkelbraun).

      Höpfner ist sich auch nicht sicher, ob L'Estocq's Truppen am 25. mit Duponts Truppen bei Hagenau zusammengetroffen sein können, denn "ob es indessen den Preußen möglich geworden wäre, rechtzeitig bei Hagenau aufzutreten, wenn sie am 24. bei Wormditt statt bei Mehlsack kantoniert hätten, mag dahingestellt bleiben. Die Entfernung von 4-1/2 Meilen von Wormditt bis Hagenau, der Übergang über die Passarge, so wie die in jener Gegend und Jahreszeit meist abscheulichen Wege würden in den kurzen Tagen 12 - 14 Stunden fortgenommen haben, so daß selbst ein Aufbruch um 5 Uhr Morgens die Preußen erst in der Dunkelheit nach Hagenau geführt haben möchte."


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      Danke El Cid für die Übermittlung der mir fehlenden Schlachtberichte. Habe alles in mein System eingeordnet. Dabei habe ich sehr viele Schlachten/Gefechte kennengelernt, von denen ich noch nie etwas gehört/gelesen habe. Besonders hat mir der Bericht über die Seeschlacht auf dem Zürichsee gefallen. Freue mich schon auf diene nächste Ausarbeitung.
      LG Planspieler
      Das Leben ist ein Würfelspiel, wir würfeln alle Tage.........
      26.1.:
      the daily feature:
      1885: Eroberung von Khartum


      Die Belagerung von Khartum fand während des Mahdi-Aufstandes im Sudan statt. Sie dauerte vom 12. März 1884 bis 26. Januar 1885 und endete mit der Erstürmung Khartums durch die Mahdisten. Diese beherrschten danach den größten Teil des heutigen Sudan für fast 15 Jahre.

      Im Sudan, der ab 1821 unter die Herrschaft der osmanischen Vizekönige (Khediven) von Ägypten gekommen war (Türkisch-Ägyptischer Sudan), begann 1881 der Mahdi-Aufstand. Muhammad Ahmad hatte sich zum Mahdi erklärt und im November 1883 in der Schlacht von Scheikan die ägyptische Armee zerschlagen. Die kolonialen Kräfte Großbritanniens, das 1882 Ägypten besetzt hatte, waren zu dieser Zeit hauptsächlich auf den Konflikt mit Russland (Great Game) gerichtet. Auf Grund der desolaten Lage der ägyptischen Truppen in Sudan wies die britische Regierung daher unter Gladstone im Dezember 1883 Ägypten an, die Sudan-Provinzen aufzugeben. Dazu mussten allerdings tausende ägyptische Soldaten, Zivilangestellte und deren Angehörige aus dem Sudan evakuiert werden. Die britische Regierung beauftragte deshalb Charles George Gordon, der bereits von 1877 bis 1880 Generalgouverneur Sudans gewesen war, nach Khartum zu gehen, um von dort aus die Evakuierung zu organisieren.

      Gordon brach am 18. Januar 1884 nach Kairo auf, wo er acht Tage später eintraf. Dort erhielt er weitere Anweisungen vom Generalkonsul von Ägypten, Evelyn Baring, und wurde zum Generalgouverneur mit exekutiven Vollmachten ernannt. Bereits am 28. Januar brach Gordon nach Khartum auf, das er am 18. Februar 1884 erreichte. Bevor die Mahdisten die Stadt am 12. März einschlossen und zu belagern begannen, konnte er noch ca. 2500 Frauen, Kinder, Kranke und Verwundete nach Ägypten evakuieren. Der militärische Anführer der Belagerer war der spätere Nachfolger des Mahdi Abdallahi ibn Muhammad.

      Gordon versuchte über den Verhandlungsweg, Khartum vor der Einnahme zu retten. So unterbreitete er angeblich an Muhammad Ahmad das Angebot, ihn zum Sultan von Kordofan zu machen. Dieser ließ sich aber nicht mit einem Titel abspeisen, der ihm Macht über ein Gebiet gegeben hätte, das er ohnehin schon kontrollierte. Gordon unternahm eine Reihe von Versuchen, die Moral der Verteidiger zu erhöhen. Er gab Geldscheine mit seinem Namen heraus, ließ Siegesmeldungen über heraneilende britische Truppen verkünden und mietete Häuser für die Unterbringung derselben an.

      Die britische Regierung sandte aber keine Entsatztruppen, da sie die Sudan-Provinzen ohnehin aufgeben wollte. Andererseits konnte sie Gordon, der in der Heimat als Nationalheld gefeiert wurde, nicht opfern und forderte ihn auf, sich zu retten. Gordon antwortete: „I am in honour bound to the people“ („Ich bin den Menschen hier in Ehre verpflichtet“). Im Sommer 1884 weitete sich die Diskussion um die Rettung Gordons bis zu einem Antrag auf ein Misstrauensvotum gegen die Regierung aus. Gladstone gab schließlich nach und sandte eine Armee unter Garnet Joseph Wolseley, die sogenannte Gordon Relief Expedition, aus. Allerdings war diese nicht vor November 1884 abmarschbereit. Im Dezember erreichten die Truppen Korti. Die Hauptstreitmacht (River Column), unter Generalmajor William Earle, rückte von hier aus mit Dampfern und Booten auf dem Nil vor. Gleichzeitig marschierte das sogenannte Camel Corps unter Sir Herbert Stewart direkt durch die Wüste.

      Aus der Belagerungsarmee von Khartum wurden daraufhin einige Tausend Mann abgezogen die sich bei Metemmeh mit Angehörigen des Jaalin-Stammes vereinigten. Diese Armee stieß am 17. Januar 1885 in der Schlacht von Abu Klea auf das Camel Corps. Stewart konnte mit 1.500 Mann die zahlenmäßig weit überlegenen 10.000 Mahdisten schlagen. Muhammad Ahmad, der inzwischen selbst die Belagerung von Khartum leitete, beschloss daraufhin, diese abzubrechen, wurde aber von seinen Generälen umgestimmt.

      In Khartum waren inzwischen die Vorräte verbraucht und die Verteidiger erschöpft. Vor dem Hintergrund des drohenden Entsatzes der Stadt durch britische Truppen wurde der Angriff auf den 26. Januar 1885 festgelegt. Am Morgen des 26. Januar traten 50.000 Mahdisten zum Angriff an. Die Ansari hatten den Rückgang des Frühjahrshochwassers des Nil abgewartet und griffen daraufhin in Booten die nur schwach verteidigte Flussseite Khartums an. Gegen 3 Uhr stürmten sie in die Stadt und töteten Gordon, vermutlich im Gouverneurspalast. Die Mahdisten stellten den Kopf Gordons als Trophäe in ihrem Feldlager aus. Am 27. Januar gerieten zwei Dampfer der Gordon Relief Expedition unter Gewehrfeuer. Bei einem Zwischenstopp erfuhren sie, dass Khartum gefallen sein solle. Einen Tag später, am 28. Januar, trafen die Dampfer in Khartum ein. Unter schwerem Artillerie- und Gewehrfeuer gelangten sie in Sichtweite des Gouverneurspalasts und mussten feststellen, dass jede Hilfe zu spät kam.

      Too late! Too late to save him,
      In vain, in vain they tried.
      His life was England's glory,
      his death was England's pride.
      Rudyard Kipling


      Öffentlichkeit und Obrigkeit im Vereinigten Königreich trauerten um ihren toten Volkshelden. Es wurden Gedenkmessen in der St. Paul's Cathedral und in anderen Kirchen gehalten.

      Die Mahdisten eroberten bald danach Kassala und Sannar. Im Herbst 1885 erreichte eine ihrer Armeen unter Muhammed el-Kheir die ägyptische Grenze. Am 30. Dezember 1885 kam es zu einem Kampf mit ägyptischen Truppen unter Sir Frederick Stephenson. Die ägyptische Armee konnte ihren ersten Sieg ohne Unterstützung durch britische Truppen erringen und den Vormarsch der Mahdisten stoppen. Die Mahdiya begann daraufhin, sich nach Süden auszubreiten.

      Während der Belagerung von Khartum hatten die Mahdisten ihr Hauptquartier in Omdurman eingerichtet, gegenüber von Khartum am westlichen Nilufer gelegen. Nach dem Abschluss der Belagerung machten sie Omdurman zur neuen Hauptstadt Sudans. Muhammad Ahmad starb hier am 22. Juni 1885 plötzlich und unter ungeklärten Umständen. Seinem Nachfolger Abdallahi ibn Muhammad gelang es, das gesamte Gebiet zwischen den Provinzen Darfur im Westen, Sawakin im Osten (ohne die Stadt Sawakin selbst, die durch eine britische Garnison gehalten wurde), Dungula im Norden und Bahr-el-Gazal im Süden zu unterwerfen. Der Mahdi-Aufstand gilt als der erste erfolgreiche Aufstand einer afrikanischen Bevölkerungsgruppe gegen den Kolonialismus. Das Kalifat von Omdurman existierte 15 Jahre und wurde 1898 durch eine anglo-ägyptische Streitmacht zerstört.

      Im Film Khartoum (deutscher Alternativtitel: Khartoum – Der Aufstand am Nil), mit Charlton Heston als Gordon und Laurence Olivier als Muhammad Ahmad, werden vor allem die Ereignisse um Gordon Pascha und den Fall Khartums geschildert. Der Film wurde 1966 unter der Regie von Basil Dearden und Eliot Elisofon gedreht und war bei der Oscarverleihung 1967 in der Kategorie Bestes Original-Drehbuch nominiert


      was war sonst noch los:
      1564: Ula (Livländischer Krieg)
      1565: Talikota
      1794: Aizenay (Vendée)
      1797: Carpane an der Brenta
      1797: Serravalle, San Valentino und Prada
      1800: Tombettes (bei Le Chatellier, Chouannerie)
      1822: Akrokorinth
      1856: First Battle of Seattle
      1864: Athens
      1887: Dogali
      1943: Nikolaevka


      CU tomorrow .....

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      27.1.:
      the daily feature - heute double-feature:
      1080: Flarchheim
      1864: Fair Garden


      Die Schlacht bei Flarchheim war das zweite militärische Aufeinandertreffen in der Auseinandersetzung zwischen König Heinrich IV. einerseits und dem Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden andererseits am Montag, den 27. Januar 1080, unweit des Orts Flarchheim südlich von Mühlhausen in Thüringen.

      Im Februar 1076 hatte Papst Gregor VII. den Kirchenbann über Heinrich IV. ausgesprochen, dem auf der Fürstenversammlung zu Trebur im Oktober der Beschluss folgte, dass der König abgesetzt sei, wenn er diesen Bann nicht innerhalb eines Jahres löse. Der Gang nach Canossa im Januar 1077 brachte die Aufhebung des Bannes, hielt aber Heinrichs Gegner nicht davon ab, am 15. März Rudolf von Rheinfelden zum Gegenkönig zu wählen und ihn am 26. März auch salben zu lassen. Im Juni belegte Heinrich seinen Gegner mit der Reichsacht und begann, gegen ihn zu Felde zu ziehen. Nach der vorangegangenen Schlacht bei Mellrichstadt am 7. August 1078 trafen die Gegner bei Flarchheim erneut aufeinander.

      König Heinrich IV. hatte die strategische Offensive gegen Rudolf ergriffen und marschierte mit seinen Streitkräften von Süddeutschland her Richtung Sachsen. Rudolf zog ihm entgegen und stellte sich am 27. Januar 1080 in Thüringen zum Kampf. Die Heere beider Parteien bestanden nur aus Rittern, auf Heinrichs Seite soll nach dem Bericht des Mönches Berthold von Reichenau ein böhmisches Heer des Herzogs Vratislav mit einer Stärke von 3.255 Mann gestanden haben.

      Rudolf postierte seine Streitkräfte auf einem Hügel hinter einem Bach. Seine Absicht war es, Heinrichs Heer zu attackieren, sobald es den Bach überschritten hätte und dann, in Unordnung geraten, den Hügel emporsteigen würde. Heinrich IV. erkannte diese Absicht und umging die Stellungen Rudolfs. Nach drei Uhr nachmittags soll die eigentliche Schlacht begonnen haben. Ein heftiger Schneesturm und große Kälte haben den Kämpfenden schwer zugesetzt, so dass sich das Gefecht in massenhafte Einzelkämpfe der Ritter auflöste, bis der Einbruch der Nacht die Kämpfenden trennte. Eine eigentliche taktische Entscheidung fiel nicht. Rudolf beanspruchte den Sieg für sich, da er sich bis Mitternacht auf dem Schlachtfeld aufhielt und Heinrich am nächsten Morgen abzog. Während das böhmische Heer fast aufgerieben worden sein soll, hatte Rudolfs Seite angeblich nur 38 Tote, darunter zwei Edle, zu beklagen. Dieser glimpfliche Ausgang war auch der Teilnahme Ottos von Northeim zu verdanken.

      Allerdings erbeutete der auf Seiten Heinrichs kämpfende Herzog Vratislav die goldene Königslanze Rudolfs, was den Schlachterfolg für Rudolf moralisch entwertete. Heinrich IV. wies an, dass die Heilige Lanze künftig bei feierlichen Anlässen den Herzögen von Böhmen vorangetragen werden sollte.

      Im Oktober 1080 lieferten sich die beiden Kontrahenten dann die dritte und entscheidende Schlacht bei Hohenmölsen an der Weißen Elster.




      1864: Fair Garden (reines Kavalleriegefecht) - weil gerade wieder aufgrund der neuen ACW-Epic-Scale-Minis die ACW-Kavalleriediskussion losgetreten wurde):

      Die Schlacht von Fair Garden war eine kleine Kavallerie-Schlacht des amerikanischen Bürgerkriegs zwischen der Armee von Ohio und dem Department of East Tennessee, am 27. Januar 1864 im Sevier County. Trotz der geringen Größe der Schlacht mussten beide Seiten erhebliche Verluste hinnehmen.

      Nach der Schlacht von Dandridge am 16. und 17. Januar zog die Kavallerie der Union auf die Südseite des French Broad River, wo sie die Fouragiergruppen der Konföderierten störte und zahlreiche beladene Versorgungswagen in diesem Gebiet eroberte. Am 25. Januar 1864 wies Generalleutnant James Longstreet , Kommandeur des Department of East Tennessee, seine Untergebenen an, die Operationen der Union südlich des French Broad River einzuschränken. Am 26. Januar setzte Brig. General Samuel D. Sturgis, der zuvor mit der konföderierten Kavallerie zusammengearbeitet hatte,seine Soldaten ein, um die Furten in der Gegend zu beobachten. Zwei konföderierte Kavallerie- Brigaden und Artillerie rückten am Nachmittag aus Fair Garden vor, wurden aber etwa vier Meilen von Sevierville entfernt angegriffen. Andere Konföderierte griffen jedoch eine Kavallerie-Brigade der Union bei Fowler am Flat Creek an und drängten sie etwa drei Kilometer weit ab. An diesem Tag fanden keine weiteren Kämpfe statt.

      Scouts der Union beobachteten, dass sich die Konföderierten auf die Fair Garden Road konzentriert hatten, und so befahl Sturgis am Morgen des 27. Januar dort einen Angriff. In dichtem Nebel griff die Union- Division von Oberst Edward M. McCook an und trieb Generalmajor William T. Martins Konföderierte zurück. Gegen 16.00 Uhr stürmten McCooks Männer mit gezogenen Säbeln und verjagten die Konföderierten. Sturgis machte sich am nächsten Tag auf die Suche und eroberte und tötete mehr der gerouteten und unorganisierten Rebellen. Als die Unionstruppe den French Broad River in der Nähe von Dandridge erreichte, sahen sie drei Infanterie-Brigaden von Longstreet, die den Fluss überquerten. Als Sturgis bemerkte, dass er überfordert war, beschloss er vorsichtig, das Gebiet zu räumen. Sturgis versuchte dann, Brig anzugreifen. Die konföderierte Kavalleriedivision von General Frank C. Armstrong lagerte etwa drei oder vier Meilen entfernt am Fluss. Da Sturgis nicht wusste, dass Armstrong verstärkt worden war, erlitt er bei dem Angriff schwere Verluste. Die Schlacht dauerte bis zur Dunkelheit, als sich die Föderierten aus dem Gebiet zurückzogen. Die Union hatte zunächst den taktischen Kampf gewonnen, dann aber das Fouragegründe verloren, als sie gezwungen waren, sich zurückzuziehen. Es gab ungefähr 100 Opfer in der Union, und die Konföderierten verloren ungefähr 165 Männer.


      Noch eine Beschreibung aus der Sevierville History:

      Battle of Fair Garden: January 27, 1864
      (by Carroll McMahan)

      At dawn on January 27, 1864, a dense fog covered the area around the farms of Stewart Dickey, Dr. Robert Hodsden and Major John McNutt. Union forces occupied a ridge above the Middle Prong of Little Pigeon River while Confederate forces were on a ridge near McNutt’s Bridge.
      At daylight, Col. Campbell’s brigade advanced easily across the river charging the confederates’ position, only to discover the enemy encamped in a strong position east of McNutt’s house in the woods.
      The battle encompassed an eight-mile area stretching from French Broad River to the Middle Prong of Little Pigeon River.
      Federal troops commandeered Stewart Dickey’s home and used it as both their headquarters and hospital. A telegraph line was installed from the Dickey house to Union headquarters in Knoxville to improve communication between the two bases.
      Col. Eli Lilly led the 9th Indiana Cavalry during the battle. He was later captured in Mississippi and held as a prisoner of war. Once Lilly was released, he was mustered out as a Captain. Capt. Lilly returned home and established Eli Lilly & Company which would become a global pharmaceutical enterprise.
      Total casualties of the battle included 100 for the Confederate Army and 65 for the Union.



      was war sonst noch los:
      1656: Kupang (Timor)
      1759: Rio Bueno
      1806: Belgrad
      1810: Alcala la Real
      1814: 1.Gefecht bei Saint-Dizier
      1868: Toba-Fushimi (Boshin Krieg)


      CU tomorrow ......

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      28.1.:
      the daily feature: heute nochmal ein Double-feature:
      1846: Aliwal
      1794: Nuaillé bei Cholet (Vendée, Tod von Rochejaquelein)



      Die Schlacht von Aliwal war eine militärische Auseinandersetzung am 28. Januar 1846 zwischen der Britischen Ostindien-Kompanie und der Sikh-Armee des Punjab im Ersten Sikh-Krieg.

      Am 17. Januar 1846 entsandte der Oberbefehlshaber in Indien Hugh 1st Viscount Gough den Generalmajor Harry Smith mit einer Brigade Infanterie, zwei indischen Kavallerie-Regimentern und Artillerie, um dem Nachschubzug Geleitschutz bis zur Hauptarmee zu geben. Auf dem Weg eroberte er ein kleines, von muslimischen Söldnern gehaltenes Fort bei Dharmkot. Dieses fiel ohne Verluste und Smith erhielt den Befehl, das von einer Sikh-Armee unter Ranjodh Singh bedrohte Ludhiana zu entsetzen. Außerdem erhielt er noch einige Verstärkungen, bevor er am 21. Januar 1846 bei Baddowal auf die Armee Ranjodh Singhs traf. Diese umfasste 8.000–9.000 Mann und 40 Geschütze und war somit doppelt so stark wie Smiths mit nur 4.000 Mann und 18 Geschützen. Smith entschied sich, den Kampf zu vermeiden und den Gegner südwärts zu umgehen. Dies gelang ihm mit nur wenig Verlusten, darunter allerdings das gesamte Gepäck. Auch Ranjodh Singh erhielt 4.000 Mann Verstärkung.

      Am 28. Januar entschied Smith, den Kampf zu suchen. Seine Truppen umfassten mittlerweile 11.000 Mann, während Singh über 12.000 Mann und 70 Kanonen verfügte. Die Gefechtsformation ruhte an der linken Flanke auf Aliwal, an der rechten auf Bundri. Die Sikhs waren von der Ankunft der britischen Truppen überrascht und Smith befahl einen Infanterieangriff auf die linke Flanke der Sikhs bei Aliwal, während er gleichzeitig die 16th Lancers, ein Kavallerieregiment, die rechte Flanke der Sikhs angreifen ließ. Nach kurzem Kampf gab die linke Flanke der Sikhs nach und flüchtete, unter ihnen General Singh. An der rechten Flanke leisteten die Sikhs starken Widerstand bis sie sich zurückzogen. Ein Versuch ihrerseits sich bei Bundri zu sammeln war nicht erfolgreich. Die Briten trieben die Sikhs über den Satluj zurück und eroberten über 50 Kanonen.

      Nach der Schlacht nahm Ghulab Singh erste Kontakte zu den Briten auf, um einen Frieden auszuhandeln. Die Briten forderten die Auflösung der Sikh-Armee. Dies stand aber nicht in der Macht der Sikh-Führer, die nur beschränkte Kontrolle über ihre Armee hatten und so wurde ihre Vernichtung auf dem Schlachtfeld zur Voraussetzung für die Erfüllung der Pläne der Sikhführer.

      Viele Kommentatoren bezeichneten Smiths Sieg als "Schlacht ohne Fehler". Mit Ausnahme der 16th Lancers, die 144 von etwa 300 Mann verloren, hatten nur wenige von Smiths Einheiten schwere Verluste.


      British Order of battle

      British Regiments:
      16th The Queens Lancers
      31st Foot, 50th Foot, 53rd Foot

      Indian Regiments:
      Governor General's Bodyguard
      1st, 3rd and 5th Bengal Native Cavalry
      4th Irregular Cavalry
      Shekawati Cavalry
      3 Batteries of Horse Artillery
      2 Field Batteries of Artillery
      24th, 36th, 47th and 48th Bengal Native Infantry
      Nasiri Gurkha Battalion
      Sirmor Gurkha Battalion



      Henri du Vergier, comte de La Rochejaquelein (* 30. August 1772 auf Château de la Durbeliére bei der heutigen Ortschaft Mauléon (Poitou); † 28. Januar 1794 bei Nuaillé) war ein französischer Adliger und einer der Anführer der Armée catholique de Vendée während des Aufstands der Vendée in der Zeit der Französischen Revolution.

      Rochejaquelein wandte sich mit etwa hundert Mann erneut in Richtung Westen, besetzte einen Ort für einen oder zwei Tage, um dann zum nächsten Ort weiterzuziehen. Bei Ancenis setzte er auf die Südseite der Loire über. Seinen Geburtsort, das Château de la Durbelière, fand er gebrandschatzt und zerstört vor; trotzdem verweilte er mehrere Tage in den Ruinen. Dann brach er in Begleitung weniger Kämpfer wieder nach Norden auf; hinter Cholet, das von seinen Bewohnern verlassen und von der dort stationierten republikanischen Garnison in Brand gesetzt worden war, geriet er am 28. Januar 1794 bei Nuaillé – nur 20 Kilometer von seinem Geburtsort entfernt – in einen Hinterhalt und wurde durch einen Kopfschuss getötet. Da der Soldat oder Partisan, der ihn getötet hatte, unmittelbar darauf selbst erschossen wurde, waren für den Tod Rochejaqueleins keine Zeugen vorhanden und so begruben ihn die wenigen Getreuen, die bei ihm geblieben waren – darunter Stofflet – an Ort und Stelle.

      Pater Deniau aus Nuaillé berichtet nach der Erzählung von Jacques Bouchet, der dabei gewesen sein will und 1872 in Cholet verstarb, dass sich Rochejacquelein in einen Hinterhalt in einem Wäldchen nahe des Pachthofs bei Valloniere gelegt hatte, jedoch von 400 "Bleus" (Truppen der Republik) entdeckt wurde und bei der Verfolgung der überraschten und fliehenden Bleus auf der Wiese des Hofes von Brissonnière von einem "sehr großen" Grenadier, den er gefangen nehmen wollte, erschossen wurde. (Vendéens & Chouans - Histoire et patrimoine des Guerre de l'Ouest; 08 mars 2013).

      Später erhielt er ein Grab in der Kirche von Saint-Aubin-de-Baubigné, wo auch zwei seiner Brüder begraben liegen. Einer davon – Louis, der sein Nachfolger als Oberbefehlshaber der sich mehr und mehr auflösenden aufständischen Verbände wurde – starb bei Pont-de-Mathis am 4. Juni 1805.

      Während der Französischen Revolution galt Rochejaquelein als einer der schlimmsten Staatsfeinde; nach der Restauration des Königtums und der alten Ordnung (1814/5) galt er vielen Franzosen jedoch als Freiheitsheld und Widerstandskämpfer. Für sie verkörperte er – wie nur wenige sonst – jugendlichen Idealismus, Kampfesmut, Adelsstolz und die Bereitschaft, dafür letztlich auch mit dem Tode zu bezahlen.

      Zwischen Skirmish und kompletten Schlachten - die Aufstände in der Vendée und die Chouannerie wären echte Alternativen zu den reinen Revolutions-Partien, und auch brächten neue Gegenarmeen für die revolutionären Franzosen.
      Einige wenige Hersteller machen auch recht feine Miniaturen dazu, wie z.B. Trent Miniatures.

      Wer sich da einlesen möchte dem kann ich u.a. "Fighting the French Revolution: The Great Vendée Rising of 1793" von Rob Harper (Pen & Sword Books 1950) empfehlen.



      was war sonst noch los:
      1671: Mata Asnillos (Panama)
      1796: Chemillé (auch Argenton-Château; Vendée)
      1801: Seegefecht bei Barbados
      1871: Ende der Belagerung von Paris


      CU tomorrow ......

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      29.1.:
      the daily feature:
      1814: Brienne-le-Chateau


      Die Schlacht bei Brienne wurde am 29. Januar 1814 während des Winterfeldzuges der Befreiungskriege in Frankreich zwischen einer französischen Armee unter Napoleon und dem russischen Korps der Schlesischen Armee unter Feldmarschall Blücher ausgetragen. Die Schlacht fand nahe Brienne-le-Château statt, wo Napoléon studiert hatte. Als die Heere der Verbündeten aus drei Richtungen auf das französische zu marschierten, plante Napoléon, jeden Teil einzeln anzugreifen und zu besiegen. Seine erste Absicht war, die preußischen und russischen Soldaten der Schlesischen Armee unter Blücher auseinanderzutreiben. Napoléon hatte mehr als 30.000 Soldaten, aber viele kamen gerade erst aus den Rekrutierungslagern und hatten keinerlei Kriegserfahrung.

      Während der Kämpfe um das Schloss entgingen Blücher und sein Stabschef August von Gneisenau nur knapp der Gefangenschaft. Auch Napoléon seinerseits wurde während heftiger Gefechte beinahe von russischen Kosaken gefangen genommen.

      In älterer Literatur werden vereinzelt diese Schlacht und die darauf folgende Schlacht von La Rothière am 1. Februar 1814 als ein gemeinsames Ereignis betrachtet, das dort insgesamt als Schlacht bei Brienne bezeichnet wird.


      Der Gefechtsverlauf am 29. Januar 1814

      Der Rückmarsch des russischen Korps Sacken

      Am Abend des 28. Januar 1814 wurde von umherstreifenden Kosaken westlich der Aube ein französischer Offizier gefangen, der drei fast gleichlautende Briefe des Marschalls Berthier, Napoleons Stabschef, an die französischen Generale Bourdesoulle in Arcis-sur-Aube, Mortier in Troyes und Colber in Nogent-sur-Seine bei sich führte. Obwohl die Briefe sofort durch Kuriere an Blüchers Hauptquartier gesandt wurden, trafen sie dort erst am Morgen des 29. Januar 1814 ein. In diesen Briefen wurden Napoleons Absichten für die weiteren Tage offengelegt und sie brachten die Gewissheit, dass sich der französische Kaiser persönlich bei seinen Truppen befand. Blücher befahl dem Korps Sacken sofort, im Eilmarsch von Lesmont zurückzukehren und sich südlich von Brienne auf dem ebenen Gelände zu beiden Seiten der Straße nach Trannes zur Schlacht aufzustellen. Das Korps Sacken begann seinen Rückmarsch unverzüglich, bis aber das ganze Korps Brienne passiert hatte, vergingen einige Stunden. Lesmont selbst ist weniger als 10 km von Brienne entfernt.

      Die Briefe des
      Marschall Berthier enthielten auch vollkommen falsche Nachrichten, so etwa, dass sowohl Bar-le-Duc als auch Joinville von französischen Truppen besetzt sei. Diese Falschmeldungen riefen im Hauptquartier der Böhmischen Armee, als sie dort bekannt wurden, große Besorgnis hervor.


      Ab 14:00 Uhr: Angriff der französischen Kavallerie

      Es waren
      22 km, die die französischen Truppen, nachdem sie bei Tagesanbruch von Montier-en-Der aufgebrochen waren, bis Brienne-le-Château zurückzulegen hatten. Die Wege waren schlecht und die Franzosen kamen nur langsam voran. Die gesamte Kavallerie ging der Infanterie voraus. Bei Maizières, etwa 17 km von Montier-en-Der, kam sie in ersten Kontakt mit den Kosaken, die Blücher am Vorabend zur Beobachtung der Straße dorthin gesandt hatte.

      Um den Rückmarsch des Korps Sacken zu decken, hatte Graf Pahlen seine russischen Reiter nordöstlich der beiden Straßen nach Lesmont und Vitry-le-Francois aufgestellt, von den Höhen südlich von Perthes-lés-Brienne bis nach Lassicourt hin. Seine Ulanen unter Tschugujew und eine halbe Batterie reitender Artillerie hatte er zur Unterstützung der Kosaken vorgeschickt.

      Bis 14:00 Uhr waren französische Reiter in großer Zahl bei Maizières angekommen. Sie hatten drei Batterien reitender Artillerie bei sich, die sie unverzüglich zum Einsatz brachten. Zwei französische Kavallerie-Divisionen griffen Kosaken und Ulanen an und zwangen sie, zu weichen und sich in die Reihen der Pahlenschen Reiterei zurückzuziehen. Die Franzosen nutzten den gewonnenen Raum, um weiter nach Westen auf die Straße von Lesmont vorzurücken. Diese Straße musste aber von den Russen für den Rückmarsch des Korps Sacken frei gehalten werden. Deshalb sandte Blücher die Artillerie des Korps Olsufiew von Brienne aus nach Norden vor mit dem Auftrag, die französische Kavallerie von der Straße fernzuhalten. Die russischen Artilleristen gingen entlang der Straßen nach Lesmont und Montier-en-Der in Stellung und da auch die Franzosen ihre Geschütze heranbrachten, begann ein heftiges Artillerie-Duell. Mit der Unterstützung der eigenen Geschütze gelang es Graf Pahlen wiederholte Angriffe der französischen Reiter abzuwehren. Seinen Ulanen gelang es sogar, einige französische Kanonen zu erobern, die im Morast stecken geblieben waren. Gegen 15:00 Uhr war die Übermacht der französischen Truppen aber so stark angewachsen, dass Graf Pahlen beschloss, sich mit seinen Reitern bis an die Stadt Brienne zurückzuziehen.

      Um 16:00 Uhr hatte das Gros des Korps Sacken sich hinter Brienne zurückgezogen und dort Aufstellung genommen. Die Masse seiner Kavallerie stand südöstlich von Brienne bereit. Nur die russischen Dragoner waren zurückgeblieben, hatten zuletzt noch die Brücke über die Aube in Lesmont zerstört und sich dann den Reitern des Grafen Pahlen angeschlossen.


      Ende Teil 1

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      Teil 2


      Ab 15:00 Uhr: Angriff der französischen Infanterie auf Brienne

      Nach 15:00 Uhr erschien eine Division des Korps Victor als erste Infanterie-Einheit vor Brienne, ging unmittelbar zum Angriff über, konnte in den Ort eindringen und wurde auch wieder daraus vertrieben.

      Um 16:00 war französische Infanterie in großen Massen vor Brienne eingetroffen, insbesondere die jungen Rekruten des neu gebildeten Korps Ney. Napoleon befahl den gemeinsamen Angriff auf die Stadt. Dieser begann unverzüglich und die französischen Truppen drangen bis in die Mitte Briennes vor. Die französische Kavallerie aber war komplett vor der nach Westen führenden Straße nach Lesmont stehen geblieben. Vor den französischen Reitern erhob sich dort der Hügel mit dem Schloss, wo es zu dieser Zeit keine Gefechtshandlungen gab. Die russische Kavallerie unter Graf Pahlens Oberkommando hatte sich andererseits in der bereits beginnenden Dämmerung, den letzten Infanteristen Sackens durch Brienne folgend, auf die östliche Seite des Ortes bewegt, wo alle anderen russischen Reiter bereitstanden. Bei hereinbrechender Dunkelheit griff die gesamte russische Kavallerie die Masse französischer Infanterie an, die noch vor Brienne stand und der kein einziger französischer Reiter zu Hilfe kam, brachte ihr erhebliche Verluste bei und trieb sie in großer Unordnung weit zurück. An diesem Tage war dies die erfolgreichste Aktion der Koalitionstruppen.

      Denjenigen französischen Infanteristen, die schon in Brienne eingedrungen waren, fehlte nun jede Unterstützung und sie bemühten sich in Eile davonzukommen, ohne von russischen Reitern aufgespürt zu werden.

      Da es nach Abschluss dieses Kavallerie-Angriffs bereits dunkel geworden war, meinten Blücher und sein Stab, die Kämpfe seien beendet, und begaben sich zurück auf das Schloss. Dies war ein schwerer Irrtum. Auch nach vielen Jahren napoleonischer Kriege verstand Blücher nicht, dass der französische Kaiser niemals einen eigenen Nachteil akzeptieren würde, solange ihm die Mittel zur Verfügung standen, diesem abzuhelfen.


      Ab 17:00 Uhr: Eroberung des Schlosses durch die Franzosen

      In der Zwischenzeit hatte sich eine französische Infanterie-Einheit von 400 Mann unbemerkt durch den Wald von der Westseite her, die Brienne abgewandt ist, dem Schloss genähert. Diese Parkseite des Schlosses wurde nur von einigen wenigen Männern der preußischen Stabswache beobachtet, die von den Franzosen schnell übermannt wurden. Blücher und sein Stab befanden sich wieder im Schloss, als Gewehrfeuer anhob und die Franzosen dort eindrangen. Es gelang Blücher nur knapp, sich mit den meisten Männern seines Stabes in die Stadt in vorläufige Sicherheit zu bringen. Dabei musste er noch geschützte Seitenpfade suchen, da Brienne in Flammen stand und das Feuer die Auffahrt zum Schloss hell beleuchtete.


      In der Nacht: Kampf um Brienne und das Schloss

      Die französischen Besetzer des Schlosses blieben dort nicht alle stehen, ein Teil von ihnen stürmte die Auffahrt hinab nach Brienne hinein, um dort das Gefecht wieder aufzunehmen. Zu dieser Zeit griff auch die französische Garde-Kavallerie an: Auf der Straße von Lesmont drang sie, ohne auf großen Widerstand zu stoßen, in das vom Feuer erleuchtete Brienne ein, was die französische Infanterie nutzte, um ebenfalls wieder von Norden in den Ort vorzustoßen. Blücher sandte die Truppen des Korps Sacken, die südlich des Ortes bereitstanden, nach Brienne hinein, um die Franzosen zu vertreiben. Zur gleichen Zeit erhielt das Korps Olsufiew den Befehl, das Schloss wieder zurückzuerobern.

      Nun begann ein stundenlanger zäher und blutiger Kampf um Stadt und Schloss. Den Truppen Sackens gelang es schließlich, die Franzosen aus Brienne zu vertreiben. Olsufiews Männern aber gelang es nicht, sich wieder des Schlosses zu bemächtigen. Die französischen Verteidiger standen im Dunkeln, während die Russen den vom Häuserbrand hell erleuchteten Hang hinauf mussten. Zweimal traten sie an, kamen bis zum Schloss und mussten wieder weichen. Auffahrt, Höfe und Terrassen lagen danach voller Toter und Verwundeter. Da das Schloss aber die Umgebung dominierte und von dort immer wieder Ausfälle nach Brienne und Dienville möglich waren, ordnete Blücher um 2:00 Uhr morgens des nächsten Tages den Rückzug an.

      Für General Olsufiew hatte der Tag weitreichende Folgen: Von verschiedener Seite wurden ihm Mängel in der Führung seiner Truppe vorgeworfen. Der 20 Jahre ältere Sacken drohte ihm sogar mit einem Kriegsgerichtsverfahren. 12 Tage später in der Schlacht von Champaubert wollte sich Olsufiew bewähren, verlor jedoch sein Korps und geriet selbst in Gefangenschaft.


      Ab 2:00 Uhr Nachts: Rückzug der Russen

      Das Korps Olsufiew marschierte noch 18 km bis Arsonval, wohin sich auch Blücher mit seinem Stabe begab.

      Die Infanterie des Korps Sacken ging zurück bis Bossancourt, seine Kavallerie aber blieb südlich von Brienne stehen, um die Franzosen bei Tagesanbruch zu beobachten. Bei einem Angriff durch die französischen Truppen, sollte sie zurückgehen bis Trannes.

      Napoleon
      verbrachte die Nacht in Maizières.


      Ordres de bataille:

      napoleon-series.org/nafzigger/814AAG.pdf
      Allied 4th Corps - Battle of Brienne - 29 January 1814

      napoleon-series.org/nafzigger/814ABH.pdf
      French Army Under Napoleon at Châlons - 25 January 1814

      napoleon-series.org/nafzigger/814AXD.pdf
      French Army - 28.January 1814


      Einen wirklich feinen Bericht eines Replays (in Englisch) mit extrem vielen Bildern findet man hier:
      vomkriegewargaming.blogspot.co…/04/brienne-1814-aar.html


      was war sonst noch los:
      1258: Đông Bộ Đầu (Mongolisch-Vietnamesischer Krieg)
      1814: Bavilliers
      1918: Krouty
      1943: Rennell Island


      CU tomorrow .......

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      30.1.:
      the daily feature:
      1467: Velke Kostolany (Mathias Corvinus besiegt die Bratrici)


      Im 15. Jahrhundert wurde das Gebiet der Slowakei durch bewaffnete Überfälle der tschechischen Hussiten (Bratrici oder Brüder) bedroht. Es ist nicht verwunderlich, dass die äußerste westliche Ecke von Großungarn - die heutige slowakische Region Záhorie - ebenfalls Ziel ihrer Überfälle wurde. Es lag in der Nähe der hussitischen Siedlungen, und seine strategische Lage ermöglichte es ihnen, zwei Länder gleichzeitig zu plündern: Österreich und Ungarn. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts ließen sich Rebellen aus Böhmen in der Nähe des heutigen Dorfes Gajary nieder. Nur 250 Meter vom Fluss Morava entfernt errichteten sie ein befestigtes Lager auf einer Sanddüne namens Posádka (Garnison), von dem aus sie einen Teil von Záhorie terrorisierten. Die Anwesenheit der Hussiten wurde so unerträglich, dass während ihres Aufenthalts mehrere Dörfer, darunter Jakubov, Kiripolec und Gajary, vollständig entvölkert wurden. Hussitische Aktivitäten auf slowakischem Gebiet, einschließlich Posádka, endeten 1467, als ihre Armee von königlichen Einheiten in einer Schlacht in der Nähe von Veľké Kostoľany zerstreut wurde.

      Archäologische Untersuchungen an der Posádka-Düne in den 1930er Jahren erbrachten viele Funde, insbesondere zahlreiche Arten von Waffen. Die Düne existiert nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form, aber man kann immer noch den Ort in Gajary finden, der ihren Namen trägt.


      Bedeutende Schlachten während der brüderlichen Bewegung

      Schlacht von Vadne

      1458 sandte König Matej Korvín gegen die Brüder von Šebastián Razgonyi. Er besiegte zuerst die Armee unter dem Kommando von Martin Valgath und Petr Komorovsky. Drei Abteilungen mit etwa 2.500 Mann eroberten Valgatha. Die Brüder wurden während des Rückzugs besiegt, als sie von den bereits erwähnten Ladislav Hédervári und Sebastian Razgonyi, die sie verfolgten, aufgerieben wurden.


      Schlacht von Blatny Potok

      Hier fand eine kurze Schlacht statt, in der etwa 600 Brüder getötet wurden, einschließlich ihres Anführers Petr Aksamit (die gesamte Armee hatte etwa 2.000 Infanteristen und 500 Kavalleristen ). Sie kehrten von einer Expedition um Bodrog zurück. Kommandant Ján Taláfuz gelang die Flucht zur Burg Šariš.


      Veľké Kostoľany

      1467 wurde das letzte brüderliche Lager der Drei Großen Kostoľany erobert. Der Kommandant hier war Ján Švehla. Die Belagerung wurde von Ladislav Podmanický angeführt. Später schloss sich Matej Korvín ihm an. Sie versuchten die Brüder auszuhungern, deshalb wollte Švehla aufgeben. Der König lehnte jedoch ab und so versuchte Švehla ein Täuschungsmanöver: dreihundert Mann brachen durch die südliche Seite, um die Truppen des Königs abzulenken, der Rest machte sich zusammen mit Švehla auf den Weg zur Nordseite. Sie kamen nur nach Čachtice, wo sie von Korvins leichter Reiterei eingeholt wurden. 250 Brüder blieben vor Ort. 150 Brüder und der Kommandant wurden gefangengenommen und Korvin ließ alle auf einem Hügel gegenüber der Festung hängen.


      Auch Andreas Baumkircher, Freiherr von Schlaining, der Ladislaus Postumus, dem Vorgänger von Mathias Corvinus gedient hatte (bis 1457), nahm (warum auch immer) im Januar 1467 am Feldzug gegen den ehemaligen Söldnerführer Jan Svehla und an der Belagerung von dessen Räubernest Kostolany im Komitat Neutra teil.
      Denn sowohl bei der ungarischen Königswahl (12. Februar 1459) wie auch bei einem Aufstand der Wiener Bürger (1462) war Baumkircher mit seinen Leuten auf der Seite Kaiser Friedrichs III.
      Im Jahre 1469 wendete er sich jedoch gegen den Kaiser und organisierte gemeinsam mit dem ungarischen König Matthias Corvinus einen Aufstand des steirischen Adels gegen Friedrich III. - die sogenannte Baumkircher Fehde.

      Doch dazu ein anderes Mal.


      Das ganzen Gefechte wären etwas für ein Late-Medieval-Big-Skirmish-Regelset .....



      was war sonst noch los:
      1703: 47 Ronin (Tod des Kira Yoshinaka)
      1942: Ambon
      1944: Cisterna
      1945: Cabanatuan-Raid
      1968: Beginn der Tet-Offensive


      CU tomorrow ......

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      31.1.:
      the daily feature:
      1814: 1.Gefecht bei Les Echelles (nahe Chambery)


      Les Echelles, 30./31. Januar 1814: während des Rückzugs von Louis Charles Antoine Desaix kämpften 1.500 Mann französische Truppen (aus der Division von) von Jean Gabriel Marchand unter dem Kommando von General André Horace François de Barral de Rochechinard, Vicomte de Barral, gegen die österreichischen Truppen von Generalmajor Theophil Joseph Freiherr Zechmeister von Rheinau.

      Österreichische Sicht:

      Theophil Joseph Freiherr Zechmeister von Rheinau (geb. zu Preßburg in Ungarn 1766, gest. zu Wien 29. September 1819): ab dem Herbst 1813 dem Corps des Feldmarschall-Lieutenants Bubna zugetheilt. Am 3. Jänner 1814 erstürmte er das diese Stadt bedrohende Fort L’Ecluse, wodurch er den Franzosen die von Lyon nach Genf führende Hauptstraße sperrte, fasste nach mehreren glücklichen Gefechten und Einnahme des wichtigen Passes La Grotte am 30. Jänner festen Fuß in Savoyen, wo er bis Ende März Annecy und Chamberry besetzte.

      Den 30. Januar, Haupt-Armee, Korps von Bubna:

      "Vom Korps von Bubna nahm General Zechmeister, den die Straße nach Lyon sperrenden Pass la Grotte, vertrieb den Feind aus les Echelles und schob seine Vorposten auf die Lyoner Straße bis Latour du Pin (auch: La Tour du Pin), und links über Voiron gegen Grenoble vor. Wiederholte Angriffe des Feindes über Montmeillan, wurden durch die Tapferkeit des Bataillons Peterwardeiner abgewiesen, welches diesen Punkt mit 2 Kanonen besetzt hielt."


      Französische Sicht:

      Anfang 1814 befehligte Marchand die neu ausgehobenen Verbände in Isère und übernahm die 7. Militär-Division in Grenoble. Seine Truppen vertrieben die Österreicher zunächst aus Chambéry, mussten dann aber das Fort von Ecluse evakuieren und vor der Übermacht nach Grenoble zurückgehen.

      Als die Nachricht von der Invasion von Ausländern in das Departement Isère kam, spürte der alte General Barral, wie das Feuer seiner frühen Jugend in ihm wieder aufflammte. Obwohl er verkrüppelt und nahezu 72 Jahre alt war, verteidigte er an der Spitze einer Handvoll Freiwilliger tapfer den wichtigen Posten von Les Echelles und gab nur der Anzahl der Feinde und der materiellen Unmöglichkeit des Widerstands nach.

      Am 25. Januar besetzten 900 Mann, teils vom 18e Leger, teils von den Douanniers (Zolltruppen) der Brücke von Beauvoisin, unter dem Kommando des Chef de bataillon Roberjeot (18e Leger) und des General de brigade Barral, den Posten von Echelles. Dieses kleine Corps acquirierte aus Grenoble zwei 4-Pfünder Geschütze nebst 2 Munitionscaissons. Eines der beiden Geschütze postierte Barral auf der Brücke von Echelles, und verteidigte dort an der Spitze von 60 Freiwilligen den Posten.

      Der Autor nennt den österreichischen General "Zeischmester".

      Frederic Berjaud gibt uns in seiner Regimentsgeschichte des 18e Leger folgende Details:

      Das 1. Bataillon, das in den ersten Januar-Tagen 1814 sofort wieder aufgebaut wurde, schloss sich unter dem Kommando des Bataillonskommandanten Roberjeot den Truppen an, die Chambéry bedeckten.

      Am 20. zwang der vom Feldmarschall Bubna kommandierte Feind die Franzosen, sich bis nach Fort Barraux zurückzuziehen, drang in Chambéry ein und bedrohte Grenoble. Das Bataillon des 18. Léger bewachte den Pass La Grotte.

      Am 24. wurde ein Posten von 40 Männern am Rande dieser Passage von einer ungarischen Kompanie (op.cit. Peterwardeiner) von 150 Männern angegriffen, gegen die sie sich dem größten Widerstand widersetzte, und einige Gefangene machte. Aber am 31. Januar nahm der Feind mit beträchtlicher Kraft den Pass von La Grotte, besetzte Les Echelles und zwang uns, uns nach Saint-Etienne-de-Crossey und zum Col de la Placette zurückzuziehen.

      Berjaud hat hier den Abschreibefehler von du Casse wiederholt - "Zeischmester".

      Am 31. Januar (oder 6. Februar) attackierte Zechmeister das Fort Barreaux (Garnison von 500 Mann), doch dieser Angriff wurde von einer Kompanie der 8e Leger angewehrt. Die 11e Ligne verteidigte den Posten Bellecombe. In Chapareillan stand Major Bois mit weiteren 500 - 600 Mann. Major Thiloré (18e Légèr?) stand mit einem Bataillon der 1e Ligne in Reserve.

      Am 15. Februar 1814 wurde Les Echelles, nach einem 7-stündigen Gefecht, den Österreichern unter Zechmeister wieder entrissen.


      Österreichische Truppen:

      Nafziger 814ACF: The Allied Army of Bohemia January 1814
      Austrian Advanced Guard Light Division (Feldmarschallleutnant Ferdinand, Graf Bubna)

      Light (2.) Brigade (Generalmajor Theophil Zechmeister von Rheinau)
      Broder Grenz Infantry: 1 battalion
      6. Jäger Battalion: 1 battalion
      Hussar Regiment Fürst zu Liechtenstein Nr. 7: 6 squadrons
      6pdr Horse Battery: 6 guns (Wurst-Batterie)

      (3.) Brigade: (bei Nafziger unbenannt, es könnte sich um die Brigade Klopstein handeln, beide Brigaden wurden im Laufe des Feldzugs zusammengelegt)
      Blankenstein Hussar Regiment (6)
      Laroche Dragoon Regiment (6)
      Peterwardeiner Grenz Regiment (1)

      Generalmajor Joseph Freiherr Klopstein von Ennsbruck: Joseph Klopstein Freiherr von Ennsbruck, * 28. Dezember 1763 Klausenburg (Cluj, Siebenbürgen), † 6. August 1824 Palermo (Italien), zeichnete sich als Oberst 1809 in der Schlacht bei Aspern aus. Es gibt in Wien einen Klopsteinplatz (Erdberg) und innerhalb davon einen Klopsteinpark (seit 7. Oktober 2008 Joe-Zawinul-Park).


      Quellen:
      Der Krieg der Verbündeten gegen Frankreich in den Jahren 1813, 1814 1815, Band 2, von Karl Ferdinand von Rau. Berlin 1826
      Die große Chronik: Der Feldzug von 1814 (2. Theiles 2. Band) von Johann Sporschil. Braunschweig 1844.
      Précis historique des opérations de l'armée de Lyon en 1814 von Pierre Emmanuel Albert Baron du Casse (französischer Militärschriftsteller, geb. 1813). Paris 1849.
      La Campagne De 1814 D'apres Les Documents Des Archives Imperiales Et Royales De La Guerre a Vienne, von Maurice Henri Weil. Paris 1892
      BLKÖ (Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich)
      Nafziger Orders of Battle Collection (Combined Arms Research Library)
      l'organisation de l'armée française au 1er janvier 1814 (fr.wikipedia.org)
      Le 8eme Régiment d'Infanterie Légère 1796 - 1815 (Regimentsgeschichte) von Frederic Berjaud
      Le 18eme Régiment d'Infanterie Légère 1800 - 1814 (Regimentsgeschichte) von
      Frederic Berjaud shenandoahdavis.canalblog.com/…/2020/05/27/38230689.html


      Das ist schon mal ein Gefechts-Bericht nach meinen neuen Ansätzen, aus vielen Quellen zusammengetragen, mit Anekdoten gewürzt und in ein Gesamtbild komponiert.
      Ich hoffe es gefällt.


      was war sonst los:
      1208: Lena
      1578: Gembloux
      1797: Lavis (Trient)
      1804: Fort Picadero
      1891: Mankon (Kamerun)
      1915: Bolimów
      1918: Isle of May
      1942: Malaya
      1944: Kwajalein (Marschallinseln)


      CU tomorrow ......

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      1.2.:
      the daily feature:
      1814: La Rothiere

      Die Schlacht bei La Rothiere fand am 1. Februar 1814 im Tal der Aube südlich von Brienne statt. Es war eine der ersten Schlachten des Winterfeldzuges 1814. In der Schlacht stand die französische Armee unter Napoleon einer zahlenmäßig weit überlegenen Armee der Koalitionstruppen unter dem preußischen Marschall Blücher gegenüber. Nach der Schlacht zog sich Napoleon über die Brücke bei Lesmont zunächst nach Westen bis Troyes zurück. Obwohl die Koalitionstruppen unter Befehl eines preußischen Kommandierenden standen, nahmen an dieser Schlacht keine preußischen Truppen teil außer Blüchers Stabswache und 2.000 Reitern unter dem Fürsten Biron von Curland.

      Die Schlacht von La Rothière steht in engem Zusammenhang mit der Schlacht bei Brienne, die nur drei Tage zuvor am 29. Januar 1814 geschlagen wurde, und die mit einem Rückzug der Koalitionstruppen unter Blücher endete. Am 30. Januar 1814 hatte Blücher seine Truppen in günstigere Stellungen in der Umgebung des Ortes Trannes südlich von Brienne zurückgeführt. Blüchers Schlesische Armee war durch die Entsendung des preußischen Korps Yorck nach Saint-Dizier bereits vor der Schlacht von Brienne geschwächt gewesen und bedurfte der Verstärkung. Diese kam von der Böhmischen Armee, die von Süden heranrückte, und von dem zugehörigen bayerisch-österreichischen Korps Wrede, das sich aus Osten von Wassy über Soulaines-Dhuys näherte.

      Am 31. Januar 1814 um 9:00 Uhr gab der Oberkommandierende der Koalitionstruppen und der Böhmischen Armee, Fürst Karl Philipp zu Schwarzenberg, das Oberkommando für die erwartete Schlacht an Feldmarschall Blücher ab. Damit unterstellte er diesem auch die bereits eingetroffenen Korps des Kronprinzen Wilhelm von Württemberg und das österreichische Korps unter Giulay. Dieser Schritt Schwarzenbergs, der in österreichischem Dienst stand, erfolgte aus Rücksichtnahme auf seinen Souverän Franz II., Kaiser von Österreich. Franz II. war der Schwiegervater Napoleons und Großvater von dessen designiertem Thronfolger.

      Am 1. Februar 1814 herrschte nachmittags während der Schlacht starker Schneefall. Dieser war zeitweise so stark, dass die Gefechtshandlungen zum Erliegen kamen. Durch das unbillige Wetter war das Gelände schwer und aufgeweicht, mit der Folge, dass beide Seiten ihre Geschütze nur unter großen Anstrengungen manövrieren konnten. Dies behinderte zunächst die angreifenden Koalitionstruppen. Später führte es dazu, dass die französischen Truppen ihre Geschütze nicht hinreichend schnell zurücknehmen konnten. So eroberten die Koalitionstruppen in dieser Nacht mehr als siebzig französische Geschütze (nach französischen Angaben 54 Geschütze).

      Die feuchte Witterung hatte auch zur Folge, dass die Pulverpatronen feucht wurden und die Gewehre als Schusswaffen unzuverlässig wurden. Daher kam es in dieser Schlacht zu vielen Bajonettangriffen und Kämpfen mit den Hieb- und Stichwaffen.

      Am Vormittag des 1. Februar 1814 waren Fürst Schwarzenberg mit seinem Stab, Zar Alexander und der preußische König aus ihren Quartieren in Chaumont herbeigekommen und auf einer Anhöhe bei Trannes Position bezogen. Blücher befand sich bei seinen Truppen, als diese um 12:00 Uhr vorzurücken begannen.


      Der Angriff auf La Rothière

      Entlang der Straße von Trannes nach La Rothière bewegte sich die Division Graf Liewen des russischen Korps Sacken; Rechts, östlich davon neben der befestigten Straße und daher langsamer marschierte die zweite Division Schtscherbatow des Korps Sacken. Die russischen Artilleristen mussten feststellen, dass ihre Geschütze am Vortage im aufgeweichten Boden eingesunken und über Nacht dort festgefroren waren. Sie ließen sich nicht bewegen und waren so nutzlos. Der zuständige General Nikitin erbat sich von Blücher die Erlaubnis, zunächst nur mit der Hälfte seiner 72 Geschütze vorzurücken, dafür aber alle verfügbaren Pferde einzusetzen. Mit doppelter Bespannung kam man nun rasch voran, überholte die Infanterie, eilte voraus, um Zeit zu gewinnen für den Transport der nächsten Kanonen, ging vor La Rothière neben der Straße in Stellung und schickte alle Pferde zurück, um die andere Hälfte der Geschütze des Korps Sacken nachzuholen. Dann bemerkten die russischen Artilleristen, dass sie ohne Bespannung und ohne Schutz ihrer Infanterie der französischen Gardekavallerie gegenüberstanden. Um sich auf den bevorstehenden Kavallerieangriff vorzubereiten, breiteten die Männer der Geschützbedienung im nasskalten Winterwetter ihre Mäntel auf den Boden aus und eilten, darauf reichlich Munition griffbereit zu stapeln.

      Zweimal griff die französische Gardekavallerie die Geschützstellung an und wurde beide Male in einer Entfernung von 300 bis 400 Metern von dem Feuer der 36 Geschütze zum Stehen gebracht und zum Rückzug gezwungen. Zu einem dritten Angriff kam es nicht mehr, da nun die Infanterie der Division Liewen heran war und den Schutz der Geschützstellung übernahm.

      Als auch die russische Infanterie-Division Schtscherbatow weiter östlich heranrückte ging die französische Gardekavallerie zwischen La Rothière und Petit Mesnil zum Angriff auf diese Infanteristen vor. Die leichte Kavallerie des russischen Korps Sacken, die zur Unterstützung herbeieilte, wurde von den französischen Garde-Kavalleristen noch abgewiesen, als ihnen aber die 2.000 Reiter der russischen schweren Kavallerie in die Seite fiel, gerieten sie in Unterzahl und zogen sich fluchtartig bis Brienne-la-Vieille zurück. Die Verluste dieser französischen Kavallerie-Divisionen müssen erheblich gewesen sein, denn sie erschienen für Stunden nicht mehr auf dem Schlachtfeld. Sie ließen dort aber 4 Batterien ihrer Geschütze zurück, derer sich die Russen sofort bemächtigten.

      Die russische Division Liewen und die halbe Division Schtscherbatow griffen das Dorf La Rothière an und vertrieben die meisten der französischen Soldaten der Division Duhesme daraus. Einige Franzosen setzten sich aber in einzelnen Häusern des Dorfes fest und leisteten dort über lange Zeit zähen Widerstand.

      Das österreichische Korps Gyulay sandte von Westen noch 3 Batterien schwerer, 12-pfündiger Geschütze zur Unterstützung des russischen Angriffs herüber.


      Der Angriff auf La Giberie

      Im Osten, auf dem rechten Flügel der Koalitionstruppen hatte das württembergische Korps die Aufgabe übernommen, von Eclance aus noch Norden vorzugehen, die Franzosen aus dem Wald zu vertreiben und dann zunächst den kleinen Ort La Giberie anzugreifen. Die Durchführung erwies sich als außerordentlich schwierig. Bis heute gibt es keinen direkten Weg von Eclance nach La Giberie. Zwischen diesen Orten liegt ein feuchter, von einem Bachlauf durchzogener Taleinschnitt, durch den es damals wie heute keinen befestigten Weg gibt. Der württembergische Kronprinz Wilhelm sandte seine Pioniere voraus, die an den ungünstigsten Wegstrecken Knüppeldämme bauten, um Pferde und Geschütze durch den Wald zu bringen. Die schweren Geschütze hatten die Württemberger wegen des schlechten Wetters und der unbefestigten Wege bereits in Bar-sur-Aube zurückgelassen.

      Es dauerte lange bis eine nennenswerte Zahl württembergischer Truppen durch den Wald waren. Zwar gelang es ihnen dabei, alle Franzosen aus diesem Gelände zu vertreiben, diese sammelten sich aber darauf in La Giberie. Sobald die Württemberger aber den nördlichen Waldrand vor La Giberie erreichten, gerieten sie in das Artilleriefeuer französischer Geschütze, die nordwestlich des Ortes an der Straße nach Petit-Mesnil standen. Da Kronprinz Wilhelm seine Truppen daher am Waldrand nicht warten und sich sammeln lassen konnte, war er gezwungen La Giberie schon mit den wenigen Bataillonen der Vorhut anzugreifen. Der Angriff gelang und die Franzosen wurden aus dem Ort gedrängt, wenig später traf aber für sie bereits Verstärkung aus Petit-Mesnil ein: Alle verfügbaren Mannschaften der Division Forestier wurden nach La Giberie gesandt und eroberten den Ort zu einem großen Teil zurück.

      Zar Alexander hatte einen hohen Offizier seines Stabes zu Kronprinz Wilhelm gesandt, um den er sich sorgte. Der Grund lag darin, dass Kronprinz Wilhelm ein Vetter des Zaren war. Dieser russische Stabsoffizier begab sich nun zum Zaren und bat um Unterstützung für die Württemberger. Zar Alexander ordnete daraufhin ohne weitere Absprache, aber mit Wissen des Fürsten Schwarzenberg an, dass die Grenadier-Division Tschoglikow die Württemberger zu unterstützen hätte. Diese Grenadier-Division scheiterte aber an den schlechten Wegen und erreichte La Giberie nicht mehr rechtzeitig, um in das Gefecht dort eingreifen zu können.


      Ende Teil 1

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      Teil 2

      Der Angriff auf Dienville

      Der linke, westliche Flügel der Koalitionstruppen, der durch das österreichische Korps Gyulay gebildet wurde, bewegte sich auf Dienville zu: Hierzu marschierten die Österreicher zunächst hinter den Russen auf der Hauptstraße nach La Rothière und bogen dann links ab auf Unienville zu. Dort bemerkte man sofort, dass dieser Ort, der am westlichen Ufer der Aube liegt, von Franzosen besetzt war und weitere französische Truppen links der Aube auf dem Anmarsch von Dienville waren. Die österreichische Division Fresnel ging, unterstützt von leichter Kavallerie und einer Batterie Artillerie, über den Fluss, eroberte das Dorf Unienville und besetzten das westliche Hochufer der Aube. Dann aber kamen die Österreicher mit den Franzosen, die von Dienville in größerer Zahl heranrückten und sich bald heftig wehrten, ins ein Gefecht, das sich längere Zeit hinzog. Erst gegen 17:00 Uhr hatten die Österreicher Dienville auf beiden Seiten der Aube erreicht und erhielten auch unmittelbar darauf durch einen Adjutanten des Fürsten Schwarzenberg den Befehl zugestellt, dieses Dorf einzunehmen.

      Das erwies sich als schwierig, da sich die Franzosen der Division Ricard ihre Stellungen gut befestigt hatten. Die Brigade Boudin hatte auf der Brücke Barrikaden errichtet und die zweite Brigade Pelleport stand im Dorf rechts der Aube mit der trutzigen Kirche im Mittelpunkt ihrer Stellungen. Wieder und wieder ließ Fresnel seine Österreicher gegen die Brücke stürmen, konnte sie auch erobern. Die wenigen Österreicher, die bis zu den Barrikaden vordrangen, ließen im feindlichen Gewehrfeuer ihr Leben.


      Das Eingreifen des bayerisch-österreichischen Korps Wrede

      Das Korps Wrede der Böhmischen Armee hatte um 10:00 Uhr morgens seinen Marsch auf Brienne fortgesetzt und erreichte gegen 13:00 Uhr zunächst das im Walde gelegene La Chaise. Ein französischer Posten, der dort Stellung bezogen hatte, wurde vertrieben. Als die Truppen des Korps Wrede aus dem Wald herauskamen, trafen sie auf das französische Korps Marmont, das die Orte Morvilliers, mit der Brigade Fournier der Division Lagrange, und Chaumesnil mit der Brigade Joubert besetzt hielt. Zwischen den Orten stiftete die französische Kavallerie unter Doumerc Unruhe. Dieses französische Korps war zwar schwach an Mannschaften, verfügte aber allein über 40 Kanonen, die es wirkungsvoll einsetzte, obwohl schon zu Anfang der Kampfhandlungen eine seiner Batterien von österreichischen Ulanen erobert wurde, ehe sie einen Kanonenschuss abgeben konnte.

      Als erstes eroberte die bayerische Division La Mothe das Gehöft Beauvoir, 2 km östlich von Chaumesnil und die Österreicher unter Hardegg besetzten – unterstützt von bayerischer Infanterie – das nördlich davon gelegene Petit-Morvilliers Danach gingen die Kampfhandlungen für einige Zeit in ein Artillerieduell über.

      General Wrede entschied in konsequenter Weise als nächstes das Dorf Chaumesnil anzugreifen, das an der Straße nach Brienne lag, und dessen Einnahme den Weg in den Rücken der Napoleonischen Truppen freimachen würde. Chaumesnil wurde wenig nach 16:00 Uhr erobert, nachdem auch die restlichen Truppen des Korps Wrede auf dem Gefechtsfeld eingetroffen waren. Die Franzosen, die den Ort gehalten hatten, versuchten nach Morvilliers weiter im Norden zu entkommen. Bei der Verfolgung wurden Bayern und Österreicher zunächst durch Angriffe der französischen Kavallerie unter Doumerc aufgehalten, und bemerkten dann, dass Morvilliers bereits verlassen war und sich das französische Korps Marmont von dort zurückgezogen hatte.


      Die Eroberung von La Giberie und Petit-Mesnil durch die Württemberger

      Die Württemberger waren durch die Rückeroberung von La Giberie durch die französische Division Forestier des Korps Victor in eine ungünstige Lage geraten. Zwar waren sie zahlenmäßig den Franzosen überlegen, konnten ihre Mannschaften aber nicht zügig aus dem unwegsamen Talgrund vor La Giberie heraus in das Gefecht bringen. Insbesondere fehlte es ihnen bis auf eine schwache berittene Batterie vollständig an Artillerie, während die Franzosen hinter La Giberie an der Straße nach Petit-Mesnil eine große Zahl von Geschützen wirkungsvoll zum Einsatz bringen konnten. Als weitere württembergische Infanterie herankam, begann der Kampf um das kleine Dorf erneut.

      Blücher hatte, auch um den Zaren zu beruhigen, seinen persönlichen Adjutanten Nostitz zu den Württembergern gesandt. Dieser traf südlich von Petit-Mesnil auf die 2.000 preußischen Reiter des Prinzen Biron von Curland, die er aufforderte, in direkten Angriff gegen die Straße nach La Giberie die von dort feuernden französischen Geschütz zum Schweigen zu bringen. Dieser Angriff wurde sofort mit Erfolg durchgeführt und brachte den Württembergern die benötigte Entlastung. Gegen 16:00 Uhr war La Giberie nach zweistündigem Kampf wieder vollständig in der Hand der Württemberger und die französische Infanterie zog sich von dort nach Petit-Mesnil zurück. Der württembergische Kronprinz ließ auch dieses Dorf unverzüglich angreifen, und um 17:00 Uhr war auch dieser Ort von den Koalitionstruppen genommen.


      Der französische Gegenangriff

      Die napoleonischen Truppen, deren Masse um La Rothière stand, gerieten nun in Gefahr, eingeschlossen zu werden. Napoleon führte den Gegenangriff zur Befreiung aus dieser Situation persönlich an. Er führte die Division Meunier der Jungen Garde und die Kavalleriedivision Lefebvre-Desnouettes gegen Chaumesnil und versuchte vergeblich den Ort wiederzugewinnen. Gleichzeitig verschob er die französische Kavallerie dahingehend, dass das Kavalleriekorps Milhaud unter dem Befehl von Marschall Grouchy die Stellungen nördlich der Straße nach Brienne, der Rest der Gardekavallerie unter Nansouty die Stellungen bei Petit-Mesnil und La Rothière schützen sollten.

      Zur selben Zeit ordnete Napoleon einen weiteren Angriff auf La Rothière an: Die Division Rottembourg der Jungen Garde ging dort unter dem Befehl von Marschall Oudinot vor. Oudinot befahl der Brigade Marguet mit drei Spitzen in den Ort einzudringen, von denen auch zwei bis in die Mitte des Dorfes gelangten, wo sie auf die Russen des Korps Olsufiew trafen und schnell wieder zurückgedrängt wurden. Zu diesem Zeitpunkt sendete Oudinot auch die zweite Brigade Charrière in den Ort und es entspann sich ein stundenlanger blutiger Häuserkampf bis in die vom Feuer der brennenden Häuser erhellte Nacht hinein, der erst gegen 19.00 Uhr zugunsten der Koalitionstruppen entschieden wurde, als endlich die zweite russische Grenadierdivision unter Paskiewitsch und die österreichische Brigade Grimmer des Korps Gyulay zur Verstärkung eintrafen, und es der Reiterei der Württemberger, Bayern, Österreicher und Preußen gelang, zwischen Chaumesnil und Petit-Mesnil die Franzosen zurückzudrängen und viele ihrer Geschütze zu erobern. Ein weiterer erfolgreicher Kavallerieangriff auf französische Artillerie des Korps Marmont gelang Bayern und Württembergern nördlich von Chaumesnil.

      Um 21:00 Uhr verließ Napoleon selbst das Gefechtsfeld und begab sich wieder auf das Schloss Brienne.


      Die Einnahme von Dienville

      Am späten Abend war die Lage vor Dienville, das die französischen Truppen hartnäckig und erfolgreich verteidigt hatten, noch immer unverändert. Fürst Schwarzenberg war hiervon so beeindruckt, dass er einen Kurier zu dem österreichischen General Colloredo in Vendeuvre sandte mit dem Befehl, am nächsten Tage mit seinem Korps unverzüglich zur Unterstützung nach Norden auf Dienville zu marschieren.

      Gegen Mitternacht verließen die Truppen Gérards aber auf Befehl Napoleons Dienville und zogen sich nach Brinee-la-Vieille zurück. General Gyulay erfuhr hiervon durch die Beobachtungen seiner Männer, die entlang der Aube patrouillierten und sahen, wie die zurückgehenden französischen Soldaten versuchten, ihre Verwundeten mitzunehmen, davon aber abließen, als sie die Nähe der österreichischen Truppen wahrnahmen. Nach Mitternacht konnte Dienville nun vom Korps Gyulay eingenommen und besetzt werden.

      "Fortsetzung" dann morgen .......



      was war sonst noch los:
      1662: Taiwan
      1702: Cremona
      1713: Kalabalik (Skirmish at Bender)
      1781: Cowan's Ford
      1800: St.Kitts (Naval)
      1810: Sevilla
      1814: Gefechte bei Deurne, Brasschaat, Schoten und Merksem
      1864: Dannevirke und Mysunde (Beginn des Deutsch-Dänischen Krieges)


      CU tomorrow ......

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      2.2.:
      the daily feature:
      1814: Rosnay-l'Hopital


      Der Rückzug der französischen Armee

      Napoleon hatte sich am 1. Februar um 21 Uhr abends auf das Château Brienne zurückgezogen und den Rückzug der französischen Truppen angeordnet. Er befahl, dass diese die Aube über die Brücke in Lesmont überqueren sollten, um dann in der Richtung auf Troyes abzuziehen. Die behelfsmäßige Wiederherstellung der Brücke in Lesmont war gerade abgeschlossen worden.

      Um 23:00 Uhr – also noch vor der Eroberung von Dienville durch die Österreicher – trugen Kuriere Napoleons Befehle für den Rückzug zu den französischen Korps hinaus. Als erste sollte das Korps Gérard sich zurückziehen. Die zugehörige Division Ricard aber als einzige über die kleine Brücke westlich von Brienne-la-Vieille, die nach deren Übergang zerstört werden sollte. Als nächstes sollte das Korps Ney mit den Divisionen Curial und Meunier folgen. Als drittes Kontingent hatte das Korps Victor mit der Division Rottembourg zurückzugehen. Den Rückzug zu sichern hatte die Gardekavallerie unter Nansouty, die verbliebene Schwere Artillerie sollte zum Schutz des Übergangs bei der Brücke von Lesmont zusammengezogen werden.

      Nur für das Korps des Marschalls Marmont, das am weitesten im Osten stand, waren eigene Wege vorgesehen.

      Noch in der Nacht begannen die französischen Truppen abzuziehen. Die Koalitionstruppen folgten ihnen in dieser Nacht nicht. Am nächsten Morgen aber wurden die Korps des württembergischen Kronprinzen Wilhelm, des bayerischen Generals Wrede und des österreichischen Generals Gyulay angewiesen, nach den Franzosen zu suchen.

      Gyulay führte seine Truppen entlang dem rechten, östlichen Ufer der Aube auf Brienne-la-Vieille, wo diese auf die ersten Franzosen trafen, die sich ohne weiteren Widerstand zurückzogen. Bald darauf besetzten die Österreicher auch Brienne und das verlassene Château Brienne.

      Kronprinz Wilhelm führte ab 8:00 Uhr morgens am 2. Februar 1814 ein großes Kontingent der Reiterei seines und des Bayerischen Korps von wenigstens 24 Escadrons und berittener Artillerie auf Brienne-le-Chateau zu. Dort kam es sogleich zu einem Duell der Geschütze mit der französischen Nachhut, die wieder große Schwierigkeiten hatte, ihre Kanonen aus dem schweren Boden zu ziehen und einige davon zurücklassen musste.

      Mittlerweile wurde von den Koalitionstruppen auch das Korps Marmont bemerkt, das sich zunächst bei Perthes-lés-Brienne aufgestellt hatte und sich nun nach Norden zurückzog, wobei es bei Rosnay über die Voire gehen musste, einem stattlichen Fluss, der durch sehr feuchtes sumpfiges Gelände nach Westen auf die Aube zufloss. Damals verzweigte sich dieser Fluss häufig und bildete bei Rosnay zwei Arme, die auf einer Doppelbrücke überschritten werden mussten. Nachdem das Korps Marmont übergesetzt hatte, nahmen die französischen Pioniere den hölzernen Brückenbelag weitgehend ab, so dass diese Brücke wenigstens für Kavallerie und Artillerie zunächst unbrauchbar war.


      Das Gefecht bei Rosnay am 2. Februar 1814

      Als im Hauptquartier der Koalitionstruppen ein erster Überblick über die Bewegungen der französischen Armee gewonnen war, ordnete Feldmarschall Fürst Schwarzenberg an, dass sich die verfolgenden Truppen zu teilen hätten: Württemberger und Österreicher sollten auf Lesmont nachfolgen, das bayerische Korps Wrede aber dem französischen Korps Marmont über die Voire folgen.

      Das Korps Wrede geriet daraufhin trotz großer zahlenmäßiger Überlegenheit in Schwierigkeiten. Marmont hatte die ihm noch zur Verfügung gebliebene Artillerie und seine Truppen geschickt positioniert und wies Versuche der Bayern und Österreicher unter Wredes Kommando, mit starken Truppenkontingenten bei Rosnay die Voire zu überschreiten, so erfolgreich ab, dass diese erhebliche Verluste erlitten. Hierbei kam den Franzosen zugute, dass der Ort Rosnay nördlich des Flusses liegt und seine Häuser, insbesondere die Kirche, ihnen Schutz und Deckung boten. Weitere Versuche bayerischer Infanteristen, unter Umgehung der Brücke in Rosnay über die Voire zu kommen, scheiterten völlig. Das dünne Eis auf dem feuchten Gelände täuschte trügerisch festen Untergrund vor, wo die Männer einbrachen, versanken sie aber tief im sumpfigen Boden. Von denen, die es bis zur Voire schafften, ertranken nicht wenige im Fluss.

      Eine kleine Brücke flussabwärts, westlich von Rosnay war unzerstört geblieben, doch konnten die französischen Soldaten unter persönlicher Führung Marmonts auch hier die Truppen des Korps Wrede zurückdrängen und jeden weiteren Übergang durch das Feuer von sechs Kanonen verhindern. Das Gefecht wurde von beiden Seiten des Flusses heftig geführt und verlief so unglücklich für die Koalitionstruppen, dass sich Schwarzenberg und die Monarchen von Russland und Preußen persönlich zum Ort des Geschehens begaben, ohne zunächst eine Entscheidung herbeiführen zu können.

      Endlich nach 4:00 Uhr nachmittags, schon in der Dämmerung, fanden österreichische Ulanen flussaufwärts weiter im Osten bei Rances eine Furt durch den Fluss, bedrohten dann die französischen Truppen von Norden und begannen sie einzuschließen. Marmont ordnete sofort den Rückzug an, der so geordnet und schnell vollzogen wurde, dass die nachsetzenden Koalitionstruppen im beginnenden Schneegestöber bald keine Spuren der Franzosen mehr fanden. Diese kamen aber in dieser Nacht noch bis Dampierre auf dem Wege nach Arcis-sur-Aube.


      Die Aktionen der österreichischen Korps Gyulay und des Kronprinzen Wilhelm von Württemberg

      Auch das Korps des Kronprinzen Wilhelm wurde durch neu einsetzendes, heftiges Schneegestöber behindert. Gegen 15:00 Uhr stand es vor Lesmont und geriet dort in starkes französisches Artilleriefeuer, das es zu einem vorläufigen Rückzug zwang. Kronprinz Wilhelm beschloss, auf die Österreicher unter Gyulay zu warten, die gegen 16:00 Uhr heranzogen. Dann musste man aber feststellen, dass die Franzosen die Stunde genutzt hatten, um sich vollständig auf die linke, westliche Seite der Aube zurückzuziehen und danach die Brücke in Brand zu stecken. Dieses Ufer behaupteten die Franzosen bis zur Dunkelheit und hinderten die Koalitionstruppen durch Geschützfeuer daran, sich weiter zu nähern und die brennende Brücke zu löschen, deren Vernichtung den Korps der Böhmischen Armee in den nächsten Tagen erhebliche Probleme bereiten sollte. Die Teile der napoleonischen Truppen, die bei Lesmont die Aube überschritten hatten, erreichten in dieser Nacht noch Piney auf dem Wege nach Troyes.



      Die weiteren Bewegungen der Koalitionstruppen

      Gegen 10:30 Uhr am Vormittag des 2. Februar 1814 traf ein Kurier im Hauptquartier des Fürsten Schwarzenberg auf dem Château Brienne ein, der meldete, dass das Gros des Korps Colloredo auf der linken Seite der Aube von Vendeuvre kommend bei Dienville eingetroffen war in der Stärke von 29 Bataillonen und 12 Escadrons Reiterei. Schwarzenberg verfügte, dass dieses Korps auf Troyes zu marschieren hätte und erlaubte ihm nach erfolgreicher Einrede Colloredos, der den direkten Weg zu beschwerlich fand, zu diesem Zwecke auf demselben Wege, auf dem es gekommen war, nach Vendeuvre zurückzumarschieren.

      Am gleichen Tage marschierten aber auch die russischen und preußischen Garden, die noch immer ohne Verwendung bei Ailleville standen, zunächst nach Bar-sur-Aube zurück, wo sie die Aube überschritten, und dann ebenfalls weiter nach Vendeuvre, wo sie in der folgenden Nacht mit dem Korps Colloredo zusammentrafen und den kleinen Ort übervölkerten.

      Bei Eclance fand man die russischen Kürassier-Divisionen wieder, die dort vergeblich einen Weg nach Norden suchten. Wer sie dorthin gesandt hatte, blieb im Dunkeln.

      Die russischen Grenadiere, denen sich die Kürassiere anschlossen, zogen mittags ganz selbständig und ohne sich mit den anderen Korps abzustimmen über die Brücke bei Dienville und weiter bis Villiers-le-Brulé auf der Straße, die über Piney nach Troyes führt. Dieses waren somit diejenigen Truppen der Koalition, die Napoleon am nächsten kamen.


      Die Konferenz auf dem Château Brienne

      Nach dem Gefecht bei Rosnay begaben sich die Monarchen, Fürst Schwarzenberg und Feldmarschall Blücher auf das Château Brienne, um die Lage zu beraten. Das Schloss hatte unter den Kampfhandlungen und seinen Besatzern schwer gelitten. Kaum ein Fenster war nicht zu Bruch gegangen. Die Feldherren der Koalition einigten sich darauf, dass sich Schlesische und Böhmische Armee wieder trennen sollten. Ein wesentliches Argument dafür war die schlechte Versorgungslage der Truppen. Die Böhmische Armee sollte entlang der Seine, die Schlesische Armee nach Vereinigung mit allen ihren Korps weiter nördlich entlang der Marne und südlich davon gegen Paris vorgehen. Diese Trennung führte dazu, dass keine der beiden Armeen sich in den folgenden Wochen gegen die Napoleonische Armee durchsetzen konnte.

      Blücher begab sich mit den Korps Sacken und Olsufiew der Schlesischen Armee erst spät am Tage auf den Marsch, überschritt die Voire bei Rosnay, wo die Franzosen abgezogen waren, und nahm sein Quartier für die Nacht in Braux.

      Fürst Schwarzenberg, der Zar und der König von Preußen kehrten in ihre Quartiere in Bar-sur-Aube zurück.



      was war sonst noch los:
      880: Lüneburger Heide
      1141: 1. Schlacht von Lincoln
      1348: Schlacht an der Strėva
      1461: Mortimers Cross
      1645: Inverlochy
      1794: Chauché (Vendée)
      1794: Tiburon
      1795: Gefechte bei Petit-Rivière-de-l'Artibonite und Verette
      1796: Grand-Auverné und Peti-Auverné (Chouannerie)
      1797: Cembra und Segonzano
      1814: Lesmont
      1850: Fort Utah
      1863: Michalowice
      1865: Broxton Bridge
      1868: Eroberung der Burg von Osaka
      1943: Ende der Schlacht von Stalingrad
      1945: Beginn der Schlacht von Manila


      CU tomorrow .....

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      3.2.:
      the daily feature:
      1797: Faenza (oder Castel Bolognese)


      In der Schlacht von Faenza , auch bekannt als die Schlacht von Castel Bolognese am 3. Februar 1797, standen 7.000 Soldaten der päpstlichen Armee unter Kommando von Michelangelo Alessandro Colli Marchi 9.000 Soldaten der französischen Armee unter dem Kommando von Claude-Victor Perrin gegenüber. Die erfahrenen französischen Truppen überrannten schnell die päpstliche Armee und forderten unverhältnismäßig hohe Verluste. Die Stadt Castel Bolognese lag am Ufer des Senio 40 Kilometer südöstlich von Bologna, die Stadt Faenza war ebenfalls in der Nähe.

      Die Belagerung von Mantua endete am 2. Februar 1797, als der
      österreichische Feldmarschall Dagobert Sigismund von Wurmser vor der Armee von General Napoleon Bonaparte kapitulierte. Nur 16.000 Mann der Garnison konnten als Kriegsgefangene ausmarschieren. Bonaparte verließ General Jean-Mathieu-Philibert Sérurier, um die Kapitulation zu überwachen, und fiel in die Romagna ein, die Teil des Kirchenstaates war. Die päpstliche Armee von österreichischen geführt wurde Feldmarschall-Leutnant Michelangelo Alessandro Colli-Marchi, einem Veteran des Siebenjährigen Krieges. Colli hatte von 1793 bis 1796 in der Armee des Königreichs Sardinien-Piemont gedient und war zuvor in der katastrophalen Montenotte-Kampagne gegen Bonaparte angetreten. Er war ein intelligenter und fähiger Offizier, musste aber wegen alter Wunden manchmal auf einer Trage getragen werden. Die französische Revolutionsarmee war hochqualifiziert und motiviert von den jüngsten Erfolgen in Italien. Die päpstliche Armee bestand dagegen aus mehreren „permanenten Regimentern“ und organisierten städtischen oder regional ausgebildeten Milizbataillonen oder Kavallerieschwadronen, die in Zeiten der Not einberufen wurden. Dies war typisch für viele kleinere italienische Staatsarmeen dieser Zeit, einschließlich der 1796 von Bonaparte besiegten sardisch-piemontesischen Armee. Zur päpstlichen Armee gehörten mehrere Festungsgarnisonsbataillone, die mit der Verteidigung der staatlichen Festungen an der Küste, den Häfen und den großen Städten beauftragt waren.

      Am 3. Februar sah Victor Collis Truppen auf dem Senio in Castel Bolognese bei Faenza . Die päpstliche Artillerie begann auf die vorrückenden französischen Streitkräfte zu schießen und verursachte erste Verluste. Die französische Armee startete daraufhin einen Angriff auf den Senio, zerstreute die päpstliche Infanterie und Kavallerie und erbeutete 14 Geschütze. Die französische Armee machte kurze Arbeit mit ihren Gegnern - für einen Verlust von 100 Mann fügten Victors Soldaten den päpstlichen Truppen 800 Mann Verluste zu. Darüber hinaus nahmen die Franzosen 1.200 Mann gefangen, und eroberten 14 Geschütze, acht Caissons und acht Fahnen. Zu Victors Korps gehörte eine Grenadierreserve, die von General Jean Lannes kommandiert wurde.

      Der Hafen von Ancona ergab sich am 9. Februar Victor mit seiner päpstlichen Besatzung von 1.200 Mann und 120 Artilleriegeschützen. Es gab keine französischen Opfer. Durch den Vertrag von Tolentino am 19. Februar war Papst Pius VI. gezwungen, Territorium aufzugeben und Kunstwerke, Schätze und 30 Millionen Franken nach Frankreich zu liefern.


      Einen sehr feinen Artikel mit vielen Abbildungen (auch Uniformen), Ordres de bataille und einer Anleitung zum Replay findet man hier:
      wargamerabbit.wordpress.com/20…astel-bolognese-feb-1797/

      Diese "Schlacht" war der Auslöser für mich (unter anderem) die Legione Lombarda zu bauen und bemalen sowie eine "Brigade" revolutionärer französischer Infanterie. Die päpstlichen Truppen mit ihrem bunten Uniformen wären auch noch ein schönes Projekt .....

      Ein paar Bilder vom Big-Battle-Day vom 6.5.2017:

      silent-night-games.at/wordpres…y-06-05-2017/IMG_7118.jpg


      silent-night-games.at/wordpres…y-06-05-2017/IMG_7181.jpg


      silent-night-games.at/wordpres…y-06-05-2017/IMG_7185.jpg



      was war sonst noch los:
      1509: Seeschlacht von Diu
      1583: Sao Vicente (Naval)
      1661: Umberkhind
      1779: Beaufort
      1780: Young's House
      1781: Sint Eustatius
      1804: Fort-Royal (Naval)
      1807: Montevideo
      1807: Jankowe und Bergfried (Olsztyn)
      1813: San Lorenzo (Argentinischer Unabhänigigkeitskrieg
      1814: Chaussee-sur-Marne
      1852: Caseros (Monte Caseros)
      1863: Dover
      1863: Beginn der Yazoo Pass Expedition
      1863: Mokobody
      1863: Wachok
      1863: Wegrów
      1865: Rivers' Bridge
      1937: Málaga (Spanischer Bürgerkrieg)
      1941: Keren (Ostafrika)


      CU tomorrow .....

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      4.2.:
      the daily feature:
      1884: El Teb - beide Schlachten


      Die Erste Schlacht von El Teb (oder at-Taib, 4. Februar 1884) fand während des Mahdi-Aufstandes im Sudan statt. Einer Armee der Mahdisten unter Osman Digna gelang es, die ägyptischen Truppen zu schlagen.

      In Sudan war 1881 der Mahdi-Aufstand ausgebrochen. Die Truppen der Mahdisten hatten 1882 und 1883 große Erfolge gegen ägyptische Truppen erringen können und verschiedene Orte mit ägyptischen Truppen waren so unter Belagerung durch die Mahdisten gekommen. Die britische Regierung drängte darauf, die Situation durch eine Evakuierung der Truppen zu entschärfen. Der Hafen von Sawakin am Roten Meer konnte von Schiffen versorgt werden und sich dementsprechend gegen die Truppen der Mahdisten behaupten. Aber weiter im Landesinneren waren die Orte Tokar und Sinkat völlig durch die Truppen der Mahdisten abgeschnitten.

      Da alle verfügbaren ägyptischen Armeeeinheiten in der Schlacht von Scheikan zerschlagen wurden und die britische Regierung nicht bereit war, sich mit eigenen Truppen zu engagieren, wurde die ägyptische Gendarmerie unter ihrem Führer, dem britischen Offizier Valentine Baker und einer Reihe europäischer Offiziere, entsandt. Im Februar 1884 wurde eine aus 3000 Gendarmen bestehende Gruppe von Suez nach Sawakin verschifft, um die belagerten Orte zu unterstützen. Die Unternehmung hatte von Beginn an mit Problemen zu kämpfen. Der größte Teil der Infanterieeinheiten bestand aus ägyptischen kasernierten Polizisten, die ihren Dienst unter der Bedingung versahen, dass sie allein für zivile Aufgaben in Ägypten eingesetzt wurden. Als diese Polizisten hörten, dass sie in den Sudan verschifft werden sollten, desertierten viele von ihnen und jene, die blieben, waren stark demoralisiert und nicht kampfwillig.

      Am 3. Februar verlegte Baker seine Truppen mit dem Schiff entlang der Küste von Suakin nach Trinikat in der Nähe von Tokar. Er schlug ein Lager am Strand auf und marschierte von dort am nächsten Morgen (4.Februar) ab. Die ägyptischen Truppen waren es nicht gewohnt, in geordneten Formationen zu marschieren, und waren eine dementsprechend unorganisierte Masse. Am Haltepunkt von El Teb an der Straße nach Tokar griff eine 1000 Mann starke Einheit von Mahdisten die Marschkolonne an. Trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit und ihrer besseren Waffen ergriff die Truppen unter britischem Kommando Panik und sie flohen, nachdem sie eine einzige Salve abgefeuert hatten. Die Mahdisten verfolgten sie, fügten ihnen schwere Verluste zu und töteten auf diese Weise fast alle europäischen Offiziere, die Widerstand leisteten. Allein Baker konnte sich mit einer Gruppe in das Lager am Strand retten und dieses erfolgreich verteidigen. Von den 3500 Truppen unter britischer Führung überlebten nur 700 Mann die Schlacht.

      Nach seiner Rückkehr nach Suakin versuchte Baker, die Verteidigung der Stadt zu organisieren, aber die ägyptischen Truppen misstrauten den britischen Offizieren und verweigerten den Befehl. So besiegelte diese Niederlage den Untergang der anderen Truppen. Die Einheiten aus Sinkat versuchten einen Ausfall, um nach Suakin zu marschieren, doch wurden sie alle getötet. Die Einheiten in Tokar ergaben sich ohne weitere Gegenwehr.

      In Großbritannien heizte die Niederlage Bakers die Forderungen nach dem Eingreifen regulärer britischer Truppen an. Um die für die Sicherung der Seewege nach Indien wichtige Küste des Roten Meeres zu halten und eine Alternative zur Route nach Khartum über den Nil aufrechtzuerhalten, entsandten die Briten nun eigene Truppen nach Sawakin. Am 12. Februar landete die Suakin Field Force unter General Gerald Graham. Diese hatten am Anglo-Ägyptischen Krieg teilgenommen und waren nun teilweise auf dem Rückweg nach Indien. Am 29. Februar 1884 kam es zur Zweiten Schlacht von El Teb, in der es Graham gelang, Osman Digna zu schlagen.



      Die Zweite Schlacht von El Teb (29. Februar 1884) fand ebenfalls während des Mahdi-Aufstandes im Sudan statt. Eine britischen Einheit unter dem Befehl von General Gerald Graham gelang es die Mahdisten unter Osman Digna zu schlagen.

      Am 21. Februar verließ eine Truppe unter dem Kommando von General Gerald Graham Trinkitat in Richtung El Teb. Die Truppe bestand aus 4500 Soldaten mit 22 Kanonen und 6 Maschinengewehren. Am 29. Februar näherten sie sich der Hauptstellung der Mahdisten auf einem Hügel bei El Teb. Die Stellung war mit Gräben und Gewehrstellungen ausgebaut. Die Mahdisten hatten auch verschiedene Artilleriegeschütze zu ihrer Verfügung, die sie bei Tokar erbeutet hatten und teilweise von Überläufern bedient wurden. Die britischen Truppen bildeten ein Karree und versuchten, unter dem Schutz von starkem Gewehr- und Artilleriefeuer die Stellung der Mahdisten von der Rückseite zu erreichen. Nach einem kurzen Artilleriegefecht wurden die Geschütze der Mahdisten ausgeschaltet und die britischen Truppen konnten angreifen. Die Mahdisten versteckten sich in Gräben, um so dem feindlichen Feuer zu entgehen, dann stürmten sie in kleinen Gruppen von 20 bis 30 Mann auf die Angreifer und nicht in dem erwarteten Massenangriff. Eine andere Taktik war, sich tot zu stellen, während die britische Kavallerie angriff und, als diese sich dann langsam zurückzog, aufzuspringen und erst die Sehnen der Pferde zu zerschneiden und dann die Reiter anzugreifen. Auf dem Hügel hatten die Mahdisten eine kleine Siedlung befestigt und leisteten erbitterten Widerstand. Die britische Infanterie musste die Mahdisten im Nahkampf mit dem Bajonett in ihren Stellungen bekämpfen.

      Die Truppen unter Führung Grahams marschierten nach der Einnahme der Stellung bei El Teb nach Tokar und stießen nicht auf weiteren Widerstand. Nach der Schlacht wurde ein Großteil der Waffen, die Baker verloren hatte, wiedergefunden. Die Briten erlitten nur leichte Verluste, da das Feuer der Mahdisten meist sehr ungenau war. Baker, der die Truppen begleitete, wurde am Kiefer verletzt. Die Mahdisten erlitten schwere Verluste, allein 2000 ihrer Kämpfer wurden getötet. Trotz seines Sieges war sich Graham bewusst, dass die Truppen Osman Dignas keineswegs geschlagen waren und noch immer große Unterstützung aus der Bevölkerung erhielten. Darum verließen die britischen Truppen Suakin am 10. März, mit der Absicht, den Anhängern des Mahdi eine eindeutige Niederlage zuzufügen. Am 13. März 1884 kam es zur Schlacht von Tamanieh.


      Da es heuer keinen 29. Februar gibt habe ich gleich beide Schlachten von El Teb behandelt.
      Und: Osman Digna ist der Kommandeur meiner 15mm-Essex-Mahdi-Armee 8)



      was war sonst noch los:
      1582: Ende der Belagerung von Pskow
      1813: Gefechte bei Danzig
      1814: Villafranca di Verona
      1814: Mainz
      1814: Chalons-sur-Soane
      1814: Chalons-en-Champagne
      1814: Troyes
      1863: Rawa
      1863: Szyce
      1899: Manila
      1932: Ende der Schlacht von Harbin
      1942: Schlacht in der Strasse von Makassar


      CU tomorrow ......

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