Angepinnt THE DAY - in wargaming history

      Teil 3


      Gefechte ab 16:00 Uhr

      Um 16:00 befahl Napoléon General Charpentier mit seinen Truppen das Dorf Clacy zurückzuerobern. Charpentier setzte vier Divisionen in Bewegung, die feststellen mussten, dass dieses Dorf von Sümpfen umgeben und nur auf zwei Wegen zu erreichen war. Das Gros der französischen Truppen saß vor den Sümpfen fest, als es einer ihrer Brigaden gelang, in den Ort einzudringen und die wenigen dort verbliebenen Russen zu überrumpeln; 250 von ihnen wurden gefangen genommen, der Rest zog sich nach Norden in den Schutz der eigenen Artillerie zurück.

      Zur gleichen Zeit sandte Bülow mehrere preußische Bataillone gegen Ardon vor, denen es auch gelang, die beiden französischen Bataillone der Division Poret de Morvan, die den Ort noch besetzt hielten, zu vertreiben. Die Franzosen zogen sich in den Schutz ihrer Kavallerie nach Leuilly zurück.

      Sowohl vor Clacy wie auch vor Leuilly wurde das Gefecht als Artillerie – Duell fortgesetzt, bis die Dunkelheit weitere Kampfhandlungen unterband. Da es zwischen den Sümpfen nicht genügend Platz gab, um alle französischen Truppen vor Laon biwakieren zu lassen, zog sich Napoléon mit einem Teil seiner Truppen, insbesondere der „Alten Garde“, wieder über den Damm von Etouvelles nach Chavignon zurück.


      Angriff des französischen Korps Marmont im Südosten

      Um 15:00 Uhr am 9. März 1814 erschien das Korps Marmont auf der Straße von Berry-au-Bac vor Laon. Marmonts Korps war am Morgen aus Corbeny und Berry-au-Bac aufgebrochen, hatte bei Festieux gewartet, bis sich der Nebel aufgelöst hatte, und war erst dann weiter vorgerückt. Als eine Division der Franzosen von der Straße her, auf der sie herangezogen kamen, das weiter nördlich gelegene Dorf Athies mit Unterstützung ihrer Artillerie angriff, steckten die Preußen das Dorf in Brand und zogen sich an dessen Nordrand zurück. Athies brannte bis zum Abend vollständig nieder und die Hitze der Brände verhinderte bis dahin, dass der Ort von irgendeiner Seite besetzt werden konnte.

      Marmont ließ etwa 20 Geschütze in erhöhte Position zwischen der Straße und Athies in Stellung bringen und um 17:00 Uhr das Feuer auf die preußischen Truppen vor Laon eröffnen. Diese erwiderten den Beschuss. Bei der großen Entfernung von 2000 Metern blieb die Wirkung auf beiden Seiten gering. Als die Dunkelheit hereinbrach, schoben die französischen Artilleristen, die zu einem erheblichen Teil von der Marine kamen, ihre Geschütze in einem Park zusammen, ohne weitere Vorkehrungen irgendwelcher Art zu treffen.

      Am Abend gegen 18:00 sandte Marmont einen seiner Offiziere mit wenigstens 400 Reitern und 4 Geschützen ab, um den Kontakt mit den napoleonischen Truppen herzustellen. Diese Mannschaft benutzte den direkten Weg von Athies nach Bruyères, der jetzt frei war.

      Marmont begab sich für die Nacht nach Eppes.


      Erkrankung Blüchers

      Bereits gegen Mittag des 9. März 1814 zeichnete sich ein Ereignis von großer Bedeutung für die folgenden Tage ab: Blücher zog sich krank von der Heerführung zurück. Er suchte ein festes Quartier in Laon auf, verlangte, dass die Räume abgedunkelt würden, und verließ diese bis auf weiteres nicht mehr. Blüchers Zustand verschlechterte sich immer mehr, er litt plötzlich an Halluzinationen und Todesängsten. Sein Leibarzt und sein persönlicher Adjutant, Graf Nostitz, durften ihn nicht verlassen. Graf Nostitz notierte in seinem Tagebuch:
      „Wenn man ihn (Blücher) in diesem Zustand sah, wie er mit ängstlicher Besorgnis andauernd an den Tod dachte, mit Kleinmut jeden Schmerz wahrnahm, wie er seine Phantasie mit der Auffindung neuer Krankheitssymptome quälte und, nur mit sich selbst beschäftigt, gleichgültig gegen alles war, was außer ihm war, selbst gegen das Größte und Wichtigste, …. so musste man über die Gewalt staunen, welche das physische Befinden über die geistigen Kräfte ausübte.“
      – Ferdinand von Nostitz, Tagebuch

      Als Blücher in der Nacht vom 9. auf den 10. März 1814 den Tagesbefehl für den nächsten Tag unterzeichnen sollte, versuchte er vergeblich die einzelnen Buchstaben seines Namens zu malen, es gelang ihm nicht. Für drei aufeinander folgende Tage fehlte unter den Tagesbefehlen der „Schlesischen Armee“, die alle im Original erhalten waren, Blüchers Unterschrift. Dieser Umstand wurde in der Truppe bekannt und das Gerücht verbreitete sich, Blücher sei nun geistig umnachtet.

      In dieser Situation musste Blüchers Generalstabschef Gneisenau die Heerführung allein verantworten, was ihm schwerfiel, da er, der nie ein größeres Kommando innegehabt hatte, unter Blüchers Generalen kein großes Ansehen genoss. Als er den dienstältesten der Korps – Kommandanten, Alexandre Langeron, drängte, das Oberkommando von Blücher zu übernehmen und damit dem kranken Feldmarschall die Abreise nach Brüssel zu ermöglichen, besuchte dieser Blücher, der kaum ansprechbar war, lehnte dann aber ab mit den Worten: « Au nom de Dieu, transportons ce cadavre avec nous » ( Alexandre Langeron nach Müffling: Aus meinem Leben, deutsch: „In Gottes Namen, schleppen wir diesen Kadaver mit uns mit“)

      Blücher erholte sich während des Feldzuges von seiner Krankheit nicht mehr. Der alte Husaren-Offizier konnte nicht mehr reiten und musste in einer verhängten Kutsche gefahren werden, in der er sich hinter dem Schleier eines Damenhutes verbarg. Inwieweit er noch Einfluss auf die Ereignisse hatte ist unklar. Am 2. April wurde er abgelöst.
      Die zeitgenössische Literatur gab eine Augenentzündung als Grund für die Erkrankung an und beschränkte sich darüber hinaus auf Andeutungen Neuere Literatur spricht hingegen offen von einem starken depressiven Schub, den Blücher erlitten habe.


      Abendgefecht am 9. März 1814

      Bereits als es dämmerte, fragte der preußische General Yorck bei General Kleist an, ob dieser sich mit seinem Korps an einem nächtlichen Angriff auf das vor ihnen liegende französische Korps Marmont beteiligen würde. Kleist stimmte sofort zu. Eine gleiche Anfrage bei dem russischen Korps Sacken wurde abschlägig beschieden, Yorck und Sacken hatten seit der Schlacht bei Montmirail am 11. Februar 1814 ein angespanntes Verhältnis. Allerdings beteiligten sich später die Kavallerie des russischen Korps Langeron und mehrere Kosakenpulks des russischen Korps Wintzingerode an dem Angriff.

      Die beiden preußischen Generale stimmten sich über Kuriere mit der Heeresleitung in Laon ab und stellten zur Unterstützung Kavallerie bereit, insgesamt 7.000 Reiter. Gegen 19:00 Uhr gingen beide Korps in aller Stille zu einem Bajonett-Angriff vor, trieben die wenigen Franzosen, die sich in das brennende Athies hineingewagt hatten, vor sich her und fielen über die Infanterie des Korps Marmont her, deren Männer gerade begonnen hatten, ihre Biwakfeuer zu entzünden. Die Überraschung gelang vollkommen, das gesamte Korps Marmont geriet in der
      Dunkelheit in Unordnung.

      Von Norden her, das Dorf Athies umgehend, griff die bereitgestellte Kavallerie dort an, wo die 2.000 Reiter Marmonts zuletzt gesehen worden waren. Diese waren bereits abgesessen und es gelang vielen nicht mehr, auf den Rücken ihrer Pferde zu gelangen, bevor sich alle zu Flucht nach Süden wandten. Diejenigen französischen Kavalleristen, die zu Pferde in den Kampf eingriffen, vergrößerten die Unordnung noch mehr, da sie Freund und Feind in der Dunkelheit nicht unterscheiden konnten, und wahllos auch die eigenen Männer niedermachten.

      Den größten Schaden erlitt Marmonts Artillerie. Völlig überrascht und unvorbereitet versuchten die Artilleristen ihre Geschütze entweder zum Einsatz zu bringen oder wenigstens zu retten. Wo sie nicht von den Preußen getötet wurden, verloren sie doch die meisten ihrer Kanonen, von denen viele umstürzten und in den Straßengraben fielen. Das Korps verlor in dieser Nacht 45 Geschütze und konnte nur 8 retten. Dazu verlor es mindestens 120 Munitionswagen. Der Verlust der Geschütze konnte in den nächsten Tagen allerdings bereits ausgeglichen werden, da ein Transport aus Paris mit Kanonen kam, die für die Befestigungen von Soissons bestimmt waren, aber sofort nach Fismes weitergeschafft und dem Korps Marmont übergeben wurden.

      Marmont kam von Eppes herbei, konnte aber keinen Überblick gewinnen und keine Ordnung herstellen. Die wenigen Reiter hingegen, die Marmont gegen 18:00 Uhr zu Napoléon gesandt hatte, hörten auf ihrem Weg den Kampfeslärm, und ihr Offizier war so selbständig, sich zur Umkehr zu entscheiden. In der Dunkelheit fielen sie dem Korps Kleist von Süden in die Seite und es gelang ihnen, die nunmehr selbst überraschten Preußen von der Straße zu vertreiben und diese für einen Rückzug ihres Korps frei zu halten. Sofort sammelten sich viele Franzosen dort, darunter auch Marschall Marmont. Nun begann ein dreistündiger, blutiger Marsch der Franzosen auf der Straße zurück nach Festieux, begleitet von der kleinen Zahl verbliebener Kavalleristen, ständig von der überwältigenden Zahl feindlicher Reiter angegriffen und bedroht. Ganz regelmäßig ließen die preußischen Offiziere ihre Trompeter Signal blasen, worauf sich die preußischen Truppen ausrichteten und Salven schossen auf die in der Dunkelheit vor ihnen marschierenden Franzosen.


      Ende Teil 3

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      Teil 4


      Die preußischen Generale hatten Zeit genug, ein starkes Kavallerie-Kontingent unter Umgehung der Franzosen vorauszusenden, das, begleitet von berittener Artillerie, den rettenden Zugang nach Festieux verlegen sollte. Es schien zu diesem Zeitpunkt, als wäre das Korps Marmont verloren und würde ganz in Gefangenschaft geraten. Die Rettung kam von nicht mehr als gut 100 Veteranen der Alten Garde, die als Bewachung eines Transports Militärkleidung aus Paris in Festieux eingetroffen waren. Als diese kaltblütigen Männer ahnten, was von Norden herankam, bemächtigten sie sich zweier Geschütze, verschanzten sich am nördlichen Rande des Ortes und feuerten von dort auf die Preußen, die im Dunkeln nicht erkennen konnten, wie viele Gegner vor ihnen lagen, und sich sofort in den Schutz der Dunkelheit zurückzogen. So konnten die Reste des Korps Marmont zunächst in Festieux Schutz finden und sich dort verschanzen. Als der Ort gesichert war, zogen die meisten von ihnen in der Nacht noch weiter bis Berry-au-Bac, wobei sie auf diesem Marsch bereits von den herbeigeeilten Kosaken bedroht wurden.

      Die Preußen hatten in dieser Nacht gut 5.000 Gefangene gemacht, von denen ihnen die Hälfte in der Dunkelheit wieder davonlief. Darüber hinaus verlor Marmont 700 Gefallene und Verwundete, aber auch die Preußen verloren ein paar hundert Mann.

      Zum Ende der Nacht lauerten die Kosaken Benckendorffs vor Berry-au-Bac, die preußische Kavallerie ebenso wie eine Zahl Infanteriebataillone standen nördlich von Festieux, der Rest der preußischen Infanterie stand wieder bei Athies, und die russische Infanterie der Korps Sacken und Langeron, die sich nicht bewegt hatte, stand bei Chambry.

      Die Vertreibung des Korps Marmont wurde der Führung der „Schlesischen Armee“ noch vor Mitternacht gemeldet. Dort kam man zu der Überzeugung, dass Napoleon unter diesen Umständen am nächsten Tage nicht wieder angreifen könne, sondern sich zurückziehen müsse. Um Mitternacht ging dann der Tagesbefehl für den 10. März 1814 heraus: Den Korps Yorck und Kleist wurde befohlen, die Verfolgung des Korps Marmont fortzusetzen, die Korps Sacken und Langeron hatten ihnen zu folgen, Longeron aber über Bryères, und sich bereitzuhalten, auf die Straße nach Soissons zu wechseln oder schnell die Aisne zu überschreiten, um Napoleon in den Rücken zu fallen und ihn einzukreisen. Die Korps Bülow und Wintzingerode hatten zunächst bei Laon stehen zu bleiben und Napoleon bei seinem erwarteten Rückzug zu folgen. Der Aufbruch hatte um 4 Uhr morgens zu erfolgen.


      Zweiter Tag der Schlacht: 10. März 1814

      Am frühen Morgen um 5:0 Uhr des 10. März 1814 erschienen im Hauptquartier Napoleons zwei Dragoner zu Fuß, die ihre Reittiere verloren hatten, und berichteten von der Flucht des Korps Marmont und dass der Marschall selbst vermisst werde. Napoleon wollte die Kunde zunächst nicht glauben und sandte Reiter aus, um die Lage des Korps Marmont zu rekognoszieren. Bald trafen Bestätigungen ein.

      Napoleon tat nun das, was seiner Veranlagung entsprach und was Blüchers Generalstab in der Nacht zuvor für unmöglich gehalten hatte: Er ignorierte die schlechte Nachricht und griff wieder an.

      Zunächst mussten sich seine Männer aber zur Wehr setzten: General Charpentier hatte die Nacht genutzt, um das schwer zugängliche Dorf Clacy zu einer kleinen Festung auszubauen: Die schmalen Wege, die von Norden und Osten in den Ort führten, wurden jeweils von drei Kanonen bestrichen und auf dem kleinen Hügel im Ort, auf dem damals eine Kapelle stand, war eine ganze Batterie in Stellung gebracht worden. Im Dorf hatte sich die Division Charpentier verschanzt, dahinter stand die Division Boyer de Reval, etwas abseits an der Straße, die nach dem im Westen liegenden Dorf Mons ging, stand die „spanische Brigade“.

      Um 9:00 Uhr erhielt das russische Korps Wintzingerode von Gneisenau den Befehl, die Franzosen aus Clacy zu vertreiben. Eine Division der Infanterie versuchte in Clacy einzudringen, während Kavallerie versuchte, von Norden Mons zu erreichen. Da beide Dörfer von Sümpfen und Wäldern umgeben waren, blieben zum Vorrücken nur die wenigen befestigten Wege. Die Franzosen ließen die Russen bis auf halbe Schussweite herankommen und trieben sie dann mit dem Feuer ihrer gut geführten Kanonen in die seitwärtigen Sümpfe und Wälder.

      Mit unbelehrbarer Sturheit ließen die russischen Generale die Männer einer Division nach der anderen gegen Clacy marschieren, die alle von den Franzosen zurückgeschlagen wurden. Allein zwischen 12:00 Uhr und 14:00 Uhr erfolgten fünf sinnlose und vergebliche Angriffe auf Clacy. Die Franzosen erlitten ihre größten Verluste, als die Artillerie des eigenen Korps Ney versehentlich Clacy beschoss.

      Als der preußischen Heeresleitung der „Schlesischen Armee“ klar wurde, dass Napoleon nicht beabsichtigte, sich zurückzuziehen, erkannte sie auch, dass die Voraussetzungen für den eigenen Tagesbefehl keine Gültigkeit mehr hatten, und sandte gegen 10:00 modifizierte Anweisungen an die russischen Korps Langeron und Sacken, die noch bei Bruyères, respektive bei Chambray standen, und an die preußischen Korps Yorck und Kleist, die auf dem Wege nach Berry-au-Bac das französische Korps Marmont verfolgten. Alle diese Korps wurden angewiesen nicht weiterzumarschieren, sondern da wo sie waren, weitere Befehle abzuwarten. Diese Anweisung wurde von den Korps – Kommandanten mit Verwunderung und Murren befolgt.

      Um 14:00 befahl Gneisenau unter dem Eindruck der Ereignisse allen Korps, nach Laon zurückzumarschieren. Unter den Kommandanten der Korps brach Entsetzen aus. Yorck und Kleist sandten ihre persönlichen Adjutanten nach Laon zurück, um ihren Widerspruch vorzutragen. Diese wurden nicht zu Blücher vorgelassen und Gneisenau, besorgt um seine letzte Autorität, beharrte auf seinen Befehlen. Die ganze „Schlesische Armee“ zog sich wieder nach Laon zurück.

      Ebenfalls um 14:00 sandte Gneisenau weitere Truppen nach Clacy, aber diesmal preußische Einheiten des Korps Bülow. Napoleon reagierte, indem er seine Armee zum Angriff vorgehen ließ. Die Russen vor Clacy wurden von den französischen Divisionen unter dem Kommando von Charpentier vertrieben und darüber hinaus Semilly angegriffen. Mortiers Korps eroberte Ardon, das die Preußen in der Nacht in Erwartung des französischen Rückzuges geräumt hatten, und versuchte die Hänge nördlich davon zu nehmen. Die Angriffe den Berghang hinauf scheiterten alle im Feuer der zahlreichen preußischen Geschütze. Am weitesten gelangte die Division Curial, die Semilly umging und dann in aufgelöster Formation den Hang zur Stadt hinaufstieg. Im Feuer der preußischen Artillerie konnte sie sich aber nicht halten und musste in den Schutz der Dörfer und Wälder zurück.

      Napoleon wollte noch immer nicht akzeptieren, dass es nicht möglich sei, Laon zu stürmen. Er sandte General Drouot zur Erkundung vor an den Waldrand vor Clacy, in dessen Nähe sich Napoleon befand. Drouot sah die Masse der Russen vor sich und berichtete Napoleon freimütig, dass ein erfolgreicher Angriff nicht möglich sei. Napoleon glaubte ihm nicht und sandte nun General Belliard vor. Dieser berichtete das gleiche, und um 16:00 Uhr endlich gab Napoleon den Befehl zum Rückzug auf Soissons.

      Da die Korps der „Schlesischen Armee“ inzwischen wieder auf dem Wege nach Laon waren, hinderte niemand die Franzosen am Rückzug, nur die Kosaken verfolgten sie einige Zeit: Zunächst gerieten sie selbst in einen Hinterhalt der französischen Nachhut und erlitten ungewohnte Verluste. Später aber überfielen sie den französischen Tross, plünderten 50 Wagen und befreiten alle Gefangenen aus der Hand der Franzosen.


      Ende Teil 4

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      Teil 5

      Folgen

      Die Kommandierenden der Korps der „Schlesischen Armee“ waren heftig erzürnt über die Leistung der eigenen Heerführung. Sacken suchte Gneisenau auf und teilte ihm ungeschminkt sein Missfallen mit. Drastischer verhielt sich Yorck: Nachdem er sich einen Tag lang bemüht hatte, nach seinen Möglichkeiten den Bewohnern von Athies, denen übel mitgespielt worden war, zu helfen, reichte er seinen Abschied ein, setzte sich in eine Kutsche und reiste nach Brüssel ab. Dieses Verhalten löste wiederum Entrüstung aus: einige hohe Offiziere sprachen von „Fahnenflucht“ und „standrechtlichem Erschießen“. Blücher wurde informiert und raffte sich auf, eine dreizeilige Notiz an Yorck zu schreiben mit der Bitte zurückzukehren. Auch der preußische Prinz Wilhelm, der jüngste Bruder des preußischen Königs, der als Generalleutnant in der „Schlesischen Armee“ diente, verfasste ein Schreiben an Yorck, in dem er an dessen Loyalität zum König appellierte und ihn zurückzukehren bat. Kuriere mit den Schreiben wurden Yorck nachgesandt, erreichten ihn und übergaben ihre Schriftstücke. Yorck las, besann sich und kehrte zurück. Es war ihm wohl bewusst geworden, welche Schwierigkeiten er in der Heimat zu erwarten hatte, wenn er sich der Bitte eines hohen Mitglieds der königlichen Familie widersetzte.

      Es gab aber auch andere Stimmen: General Bülow, der am ehesten gelernt hatte, selbständig zu urteilen und zu handeln, vertrat die Ansicht, es lohne sich nicht mehr, gute Männer in einer großen Entscheidungsschlacht mit Napoleon zu opfern, da Napoleon sich sowieso selbst um Krone und Kaiserreich bringen werde. Bülow sollte ohne Abstriche recht behalten.

      Durch die neuerliche Konzentration aller Truppenteile der „Schlesischen Armee“ bei Laon trat das Problem, diese zu versorgen, wieder in den Vordergrund. Langeron schrieb am 11. März 1814 einen förmlichen Brief an Blücher, in dem er darauf hinwies, dass seine Männer nichts mehr fänden, um sich zu ernähren. Am 12. März 1814 mussten die Korps wieder auseinanderrücken, damit sich jedes selbst versorgen konnte: Das Korps Bülow marschierte nach La Fère an der Oise, das Korps Langeron folgte ihm, aber weiter südlich, entlang der Ailette über Coucy-le-Château-Auffrique. Das Korps Sacken folgte Napoleon auf direktem Wege, am 12. März 1814 bis Chavignon, am nächsten Tage bis vor Soissons. Das Korps Yorck marschierte auf der Straße nach Reims bis Corbeny, das Korps Kleist westlich davon nach Bouconville, am nächsten Tag bis auf das Plateau von Craonne. In dem Tagesbefehl vom 12. März 1814 sind für jedes Korps die Dörfer aufgezählt, die ihm faktisch zur Plünderung freigegeben wurden. Blücher und sein Generalstab blieben mit dem Korps Wintzingerode in Laon.

      Das Korps Marmont hatte sich zunächst bei dem Dorfe Condé-sur-Suippe östlich von Berry-au-Bac und südlich der Aisne gesammelt, wurde aber durch die heranrückenden Preußen gezwungen, sich bis Fismes an der Straße von Soissons nach Reims zurückzuziehen.

      Die langsamen Verschiebungen der Korps der „Schlesischen Armee“ waren nicht geeignet, Napoleon daran zu hindern, wieder die Initiative zu ergreifen. Um 3:00 Uhr morgens des 11. März 1814 war er in Soissons eingetroffen. Den 11. und 12. März 1814 verbrachte er in Soissons damit, Verstärkungen der Befestigungen der Stadt zu planen und anzuordnen und seine Truppen neu zu gliedern.

      An diesen Tagen trafen einige, teils unerwartete Verstärkungen in Soissons ein: um die 2000 Kavalleristen, 1000 Rekruten und 2 Kompanien Artilleristen der Garde de Côtes mit dem bereits erwähnten Artillerie-Transport.

      Napoleon löste nun das Korps des verletzten Marschall Victor und die Division des ebenso verletzten Generals Poret de Morvan auf. Er bildete eine neue Kavalleriedivision unter General Berckheim, und zwei Infanteriedivisionen unter Charpentier und Curial. Sebastiani ersetzte Nansouty als Kommandant der Garde-Kavallerie. Ney befehligte die „spanische Brigade“.

      Am 12. März 1814 aber, als ihm gemeldet wurde, dass ein gemischtes russisch-preußisches Korps unter General Saint-Priest Reims besetzt habe, sandte Napoleon an Marschall Marmont in Fismes den Befehl, bei Anbruch des nächsten Tages nach Reims abzumarschieren. Noch am Abend des Tages brachen bereits Neys Brigade, die Division der Alten Garde unter Friant, die Gardekavallerie und die Reserveartillerie von Soissons nach Reims auf. Trotz einer Entfernung von 58 km stand Napoleon mit seinen Truppen bereits am Nachmittag des nächsten Tages vor Reims und rieb das Korps Saint-Priest vollständig auf, während die Soldaten der „Schlesischen Armee“ weiter im Norden die Häuser und Scheunen der Bauern nach Essbarem durchsuchten.



      was war sonst noch los:
      241 v. Chr.: Schlacht bei den Ägatischen Inseln (Naval)
      1607: Gol
      1793: Cape Canaveral (Naval)
      1793: Machecoul (Vendée)
      1794: La Chapelle-Bas-Mer
      1795: Losser
      1796: Bouléon (Chouannerie)
      1797: Feltre und Meano
      1800: Jacmel
      1813: Madrid
      1814: Mantua, Goito, Monzambano und Peschiera
      1861: Ségou
      1865: Monroe's Crossroads
      1900: Driefontein
      1905: Mukden (Shenyang)


      CU tomorrow ......

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      11.3.:
      the daily feature - heute wieder mal ein Double-feature:


      A) 1387: Castagnaro

      Die Schlacht von Castagnaro wurde am 11. März 1387 in Castagnaro (heutiges Venetien, Norditalien ) zwischen Verona und Padua ausgetragen . Es ist eine der berühmtesten Schlachten der italienischen Condottiere Zeit.

      Die Armee von Verona wurde von Giovanni Ordelaffi und Ostasio II da Polenta geführt , während die später siegreichen Paduaner von John Hawkwood ( Giovanni Acuto ) und Francesco Novello da Carrara , dem Sohn von Francesco I., dem Herrn von Padua kommandiert wurden. John Hawkwood brachte 1.100 seiner eigenen Condottiere (600 Kavallerie und 500 Bogenschützen oder umgekehrt, je nach Quelle) mit, um die Streitkräfte von Padua von 8.000 Mann zu ergänzen (Giuseppe Marcotti schätzt die Anzahl der Condottiere auf 6.000 Mann zusammen mit einer Reserve von 1.600). Er meint weiters, dass es 1.000 einheimische Lakaien von Padua und 600 Armbrustschützen gab, die ein Flussufer bewachten.

      Castagnaro wird als Sir John Hawkwoods größter Sieg gefeiert. Nach einer Fabian ähnlichen Strategie stachelte Hawkwood die Veroneser dazu an, ihn auf einem Feld seiner Wahl anzugreifen, indem er die nahe gelegenen Veroneser Ländereien verwüstete.

      Hawkwood zog seine Streitkräfte auf die andere Seite eines Kanals und platzierte seine rechte Flanke an einer kleinen Baumgruppe. Er wartete, bis die Veroneser sich entschieden hatten, über eine Furt aus Faschinen anzugreifen, die sie im Kanal aufgetürmt hatten. Sobald sie damit beschäftigt waren, ließ Hawkwood seine Falle zuschnappen.

      Hawkwood hatte eine Kopie seiner Standarte hinter seinen Streitkräften zurückgelassen und dann seine Kavallerie in den Wald zu seiner Rechten geführt. Bei einem bestimmten Signal - angeblich einem brennenden Pfeil - fiel die Kopie seines Standarte, und Hawkwoods Kavallerie attackierte aus dem Wald auf der linken Seite der Veroneser, mit seiner echten Standarte vor sich. Zum Zeitpunkt des Aufpralls soll Hawkwood seinen Kommandostab in die Reihen der Veroneser geworfen und seinen Männern befohlen haben, diesen für ihn zurückzuholen.

      Laut Goeffrey Trease soll Hawkwoods Schlachtruf an diesem Tag ein grimmiges Spiel mit dem Paduanischen Kriegsschrei "Carro" (Wagen) gewesen sein! "( nach dem Wappen des Hauses Da Carrara) - in Hawkwoods Darstellung wurde es Carne! ("Fleisch!").

      Die Veroneser versuchten, mit ihrer Reserve von 2.500 Kavalleristen, die von Generalkapitän Giovanni degli Ordelaffi und Ostasio da Polenta kommandiert wurden, einzugreifen. Die Straße wurde jedoch von Hawkwoods Streitkräften blockiert, und Giovanni degli Ordelaffi und Ostasio da Polenta wurden gefangen genommen. 1.900 Mann der Kavallerie flohen, wurden aber verfolgt und viele wurden gefangen genommen. Das von Giovanni da Isola kommandierte Korps aus Infanterie und veronesischen Bauern blieb auf dem Schlachtfeld intakt, wurde jedoch vernichtet, nachdem es sich geweigert hatte, sich zu ergeben.


      Die Fabian-Strategie ist eine militärische Strategie, bei der heftige Schlachten und Frontalangriffe vermieden werden, um einen Gegner durch einen Abnutzungs- und Indirektionskrieg zu zermürben. Der Einsatz dieser Strategie impliziert, dass die Seite, die diese Strategie anwendet, glaubt, dass die Zeit auf ihrer Seite ist, normalerweise weil die Seite, die die Strategie anwendet, in oder in der Nähe ihres Heimatlandes kämpft und der Feind weit von zu Hause entfernt ist und notwendigerweise lange und kostspielige Versorgungslinien hat. n. Sie kann auch verwendet werden, wenn keine praktikable alternative Strategie entwickelt werden kann.

      Diese Strategie leitet ihren Namen von Quintus Fabius Maximus Verruciosus ab, einem Diktator der Römischen Republik, der die Aufgabe hatte, den großen karthagischen General Hannibal in Süditalien während des Zweiten Punischen Krieges (218–201 v. Chr.) Zu besiegen.





      B) 1811: Pombal

      Die Schlacht von Pombal (11. März 1811) war ein heftiges Gefecht während des Rückzugs von Marschall Masséna von den Linien von Torres Vedras. Die Franzosen wurden von Wellington und seiner britisch-portugiesischen Armee verfolgt, aber der Vormarsch der Alliierten wurde durch Neys Bemühungen derart behindert, dass Wellington wiederum daran gehindert wurde, Massénas Armee zu zerschlagen, als sie bereits sehr geschwächt war.

      In der Schlacht von Pombal wandte sich Ney den größeren anglo-portugiesischen Streitkräften zu und besiegte sie.

      Ney konnte die Linien von Torres Vedras nicht durchbrechen und wurde mit der Nachhut beauftragt, während sich der Hauptteil der französischen Armee aus Portugal zurückzog . Die Nachhut bestand aus den Divisionen von Mermet und Marchand.

      Marschall Ney täuschte die Briten und manövrierte seine Truppen, so dass Wellington glaubte, dass die Franzosen bald nach Torres Vedras zurückkehren würden, und so setzte er eine Offensivoperation für mehrere Stunden aus, was Masséna einen großen Vorsprung ermöglichte.

      Als Wellington klar wurde, dass er getäuscht worden war, verließen die britisch-portugiesischen Truppen Torres Vedras und begannen eine Verfolgung. Sie holten Ney in der Stadt Pombal ein.

      Eine britische Vorhut, die viel größer war als die der Franzosen, welche nur aus zwei Bataillonen der 6. leichten Infanterie bestand, griff die Stadt Pombal an. Die beiden französischen Bataillone waren zahlenmäßig unterlegen und nach einem erbitterten Kampf wurden die Franzosen aus Pombal vertrieben.

      In diesem Moment erschien Ney und hielt eine Ansprache an die 6. leichte Infanterie. "Chasseurs", sagte er, "ihr verliert euren guten Ruf, und werdet euch für immer entehren, wenn ihr den Feind nicht aus Pombal vertreibt. Allez! Diejenigen, die mutig sind, mit mir!" Mit diesen Worten galoppierte er auf Pombal zu und 16 Chasseurs attackierten mit ihm mit großer Begeisterung. Die Anglo-Portugiesen wurden vertrieben und bis zum Fluss Arunca gejagt, wo mehrere alliierte Soldaten ertranken.

      Trotz seines Erfolgs setzte Ney die Stadt Pombal sofort in Brand und setzte seinen Rückzug am rechten Ufer des Arunca fort. Die nächste Aktion war dann die Schlacht von Redinha.

      Der britische General Sir Thomas Picton war beeindruckt von Neys Aktionen, da er dessen trügerische Bewegungen genau beobachten konnte und behauptete, dies sei eine "perfekte Lektion in der Kunst des Krieges".


      Zur Geschichte des 6. Regiment d'Infanterie Legere - auch im Spanienfeldzug - findet man hier weitaus mehr:
      frederic.berjaud.free.fr/Artic…avin/06eLeger/6eLeger.htm


      was war sonst noch los:
      537: Goten-Belagerung Roms
      1611: Mbororé
      1710: Helsingborg
      1795: Kharda (oder Kurdla)
      1809: Belagerung von Chaves
      1814: 2. Macon
      1814: Neubreisach (Neuf-Brisach)
      1945: Operation Tan No. 2 (Ulithi atoll)


      CU tomorrow ......

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      12.3.:
      the daily feature:
      1811: Redinha


      Die Schlacht von Redinha war eine Nachhutaktion die am 12. März 1811 während des Rückzugs von Masséna aus. Neys 7.000 Soldaten forderten die Alliierten mit nur einer oder zwei Divisionen heraus und stellten sich gegen 25.000 Mann unter Wellington. In einer typischen Nachhutaktion verzögerte Ney den Vormarsch der Alliierten um einen Tag und erkaufte so wertvolle Zeit für den Abzug des Hauptteils der französischen Armee.

      Redinha war die zweite und erfolgreichste Aktion der Nachhut, die während Massénas Rückzug von den Linien von Torres Vedras im Frühjahr 1811 ausgetragen wurde. Nachdem Marschall Ney und die französische Nachhut am 11. März die Briten in Pombal aufgehalten hatten (siehe Bericht von gestern), hatten sie sich nach Redinha zurückgezogen. Hier nahm er eine anscheinend verletzliche Position ein, mit Mermets Division auf einem Plateau südlich des Dorfes und Marchands Division nördlich des Dorfes auf der anderen Seite des Ancos River, verbunden durch eine schmale Brücke, aber Wellington war der Annahme, dass er in der Nähe zu einer viel größeren französischen Formationen wäre und ging sehr vorsichtig vor.

      Wellington's Armee rückte in drei Kolonnen vor, die rechte bestand aus den Divisionen von Picton und Pack, die linke aus Erskines und die Mitte aus Coles Truppen, die von der Kavallerie unter John Slade unterstützt wurden. Wellington versuchte, Neys Position zu überflügeln. Als sich eine Kolonne näherte, griffen die Franzosen (je nach Art des Geländes) mit Musketenfeuer, Bajonett oder der Kavallerie an. Jedes Mal, wenn die alliierten Kolonnen die Franzosen zu hart bedrängten, nahmen seine Truppen diese Kolonne in der Flanke und trieben sie zurück.

      Neys Nachhut bildete eine neue Position auf den Höhen neben dem Fluss Soure und hatte so den Überblick über die Verbündeten, die sich auf der einen Seite über eine kleine Ebene und auf der anderen Seite über das Dorf Redinha und den Fluss Ancos bewegten. Ney's Truppen bildeten zwei Linien, unterstützt von Artillerie, Plänklern, die an strategischen Orten vorne platziert waren, und Kavallerie, die weiter hinten positioniert war. Als die Light Division, die portugiesische Division von Pack und die 3. Division von Picton von der 4. Division mit der 1. und 6. Division dicht dahinter unterstützt werden konnten, begann Wellington seinen Angriff. Die 3. Division griff die Plänkler auf den Höhen der französischen Linken an, die Leichte Division die rechts, und Coles Truppen rückten gegen die französische Mitte vor.

      Pictons Division gelang es, die Höhen zu meistern, und die Franzosen fielen zurück. Die Verbündeten folgten, wurden aber in Reichweite aller Waffen von Ney gebracht, und die Briten fielen mit schweren Verlusten zurück. Ein Bajonettangriff von drei kleinen Bataillonen des 27e, 59e und aller Tirailleure von Ney trieb die britisch-portugiesischen Einheiten bis zum Fuße der Höhen zurück. Zu Neys Rechten erlitt die Leichte Division ein ähnliches Schicksal. Sie schafften es, die im Wald postierten französischen Plänkler hinauszuwerfen, wurden jedoch von Infanterie und Kavallerie, die vorher nicht zu sehen gewesen waren, erwischt und zurückgetrieben. Coles Männer konnten keine Fortschritte machen.

      Mit beiden vorher zurückgetriebenen Flanken rückte Wellington nun in seine Mitte vor, um die Position der Franzosen an der Spitze anzugreifen. Ney antwortete mit dem 25. Legere und der 50e de Ligne, unterstützt von Artillerie sowie den 3. Husaren und den 6. Dragonern. Es gab eine heftige Salve von Musketen und Artillerie, gefolgt von einem weiteren Bajonett- und Kavallerieangriff, und das anglo-portugiesische Zentrum war durcheinander gewirbelt. Zu diesem Zeitpunkt, als das alliierte Zentrum ins Stocken geriet, wäre Ney möglicherweise kurz davor gewesen, einen spektakulären Sieg zu erringen, wenn er in der Lage gewesen wäre, Mermets Division stärker einzubeziehen und die Alliierten ins Tal des Arunca zurück zu treiben. Aber der Herzog von Elchingen war umsichtig und rief seine Truppen zur Brücke zurück. Eine Stunde lang schlug er weitere Angriffe auf seine Position zurück und brach die Reihen der Anglo-Portugiesen mit intensivem Musketenfeuer.

      Bis um vier Uhr nachmittags konnte Ney alle Angriffe der Alliierten weisen, bis Wellington seine gesamte Armee in vier Reihen versammelte und sie auf die französische Position vorrückte und erneut versuchte, beide Flanken zu drehen. Ney, der keine Reserven mehr hatte, feuerte eine Salve aus seinen Kanonen ab und erzeugte so eine schützende Rauchwand, um den Abzug seiner Truppen über den Fluss zu verbergen. Redinha wurde in Brand gesteckt und Ney nahm eine neue Position auf der anderen Seite des Flusses Ancos ein. Wellington versuchte erneut, beide Flanken zu drehen, aber Ney zog seine Nachhut zurück, um nicht gefangen zu werden, und zog sich in das Dorf Condeixa zurück.

      Infolge dessen mussten die Alliierten einen Tag lang am Fluss Soure anhalten und sich erholen. Sie hatten rund 1.800 Männer verloren, verglichen mit nur 229 Männern bei den Franzosen. Wellingtons Zeitgenossen, sowohl Franzosen als auch Briten, kritisierten seinen Umgang mit der Schlacht. Ein Andersdenkender war der Baron de Marbot der als Augenzeuge den Kampf betrachtete und den falschen Stolz zweier Generäle bedauerte, die so viele tapfere Männer ohne Ergebnis das Leben kosteten. Der Historiker John Fortescue verteidigte ebenfalls Wellington und behauptete, dass es ist keineswegs sicher sei, dass Wellington unangemessene Vorsicht walten ließ. [...] Seine Armee war immer noch Englands einzige Armee; und es hätte keinen Zweck haben können, eine Anzahl von Männern in einem Nahkampf zu verlieren, wenn das gleiche Ergebnis mit einer Verzögerung von einigen Stunden erreicht werden könnte. Das Land war ideal für Nachhutaktionen; Massenas Rückzug war nicht der einer geschlagenen Armee, und die meisten seiner Generäle waren Taktiker mit Geschick und Erfahrung.

      Ney wurde für seinen bemerkenswerten Umgang mit der Nachhut gelobt. Für den Verlust von nur 229 Männern hatte er Wellington einen ganzen Tag lang aufgehalten, um Masséna die Zeit zu geben, die er brauchte, um seinen Weg über den Mondego River zu erzwingen. Wellington selbst glaubte, dass die gesamte französische Armee vor ihm war, und war enttäuscht zu entdecken, dass es sich lediglich um eine Nachhut handelte.

      Leider hat die Masséna diese Chance nicht genutzt. Entscheidend war, dass Masséna in den zwei Tagen, die ihm Ney erkauft hatte, keinen Handstreich gegen Coimbra versucht hatte, obwohl Trants eher schwache Garnison den Befehl hatte, sich bei starkem Druck sofort zurückzuziehen. Am Tagesende des 12. März befanden sich die Franzosen noch im Süden des Flusses und drohten, von Wellington gefangen zu werden. Die einzige alternative Route, die Masséna hatte, bestand darin, sich nach Osten in Richtung der spanischen Grenze zurückzuziehen, und die einzige verfügbare Straße führte von Condeixa nach Osten. Mit den Briten in der Nähe dieses Dorfes begann Masséna am Morgen des 13. März den langen, kostspieligen Rückzug nach Spanien, der den völligen Misserfolg seiner großen Invasion in Portugal markierte.

      Die nächste Aktion würde in Condeixa stattfinden, gefolgt von den Schlachten von Casal de Novo und schließlich Foz de Arouce.




      was war sonst noch los:
      1470: Losecote Field (oder Hornfield)
      1793: Saint-Florent-le-Vieil (Vendée)
      1793: Savenay (Vendée)
      1799: Zernez (oder Zernetz; Graubünden)
      1814: Villanauxe-la-Grande
      1814: Reims (Tag 1)
      1847: Xalapa (Kuchenkrieg)
      1864: Fort De Russy
      1879: am Ntombe
      1942: Ende der Schlacht von Java


      CU tomorrow ......

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      13.3.:
      the daily feature:
      1814: Reims (Tag 2)

      Das Gefecht bei Reims fand am 13. März 1814 während des Winderfeldzuges 1814 der Befreiungskriege statt. An diesem Tage griff eine französische Armee unter Napoleon ein preußisch-russisches Korps unter dem Kommando von General Saint-Priest vor den Toren von Reims an. Das Korps der Koalitionstruppen wurde von den französischen Truppen in kurzer Zeit aufgerieben und ging fast vollständig verloren. General Saint Priest wurde in dem Gefecht tödlich verwundet.

      Dies war der letzte eindrucksvolle und überzeugende Sieg Napoleons im Jahr 1814, der insbesondere bei der Führung der Böhmischen Armee einige Irritationen und Besorgnisse auslöste.

      Am späten Nachmittag des 10. März 1814 hatte sich Napoleon mit seinen Truppen von Laon nach Soissons zurückgezogen, wo er um 3:30 Uhr am frühen Morgen des 11. März 1814 eintraf. Ohne weitere Nachtruhe begab sich Napoleon sofort daran, seine Truppen ebenso wie die Verteidigung von Soissons neu zu ordnen. Den ganzen Tag des 12. März 1814 widmete er sich diesen Aufgaben.

      In Soissons waren einige Verstärkungen eingetroffen: 2.400 Mann Kavallerie aus Versailles, 1.000 Mann Infanterie, polnische Veteranen, die schon zuvor bei der Verteidigung Soissons mitgewirkt hatten, und einige Artillerie, die in der Mehrzahl umgehend nach Fismes zum Korps von Marschall Marmont weiter gesandt wurde, um dessen Verluste vom 9. März 1814 auszugleichen.

      Die Einheiten derjenigen Kommandeure, die durch Verwundung ausgefallen waren, wurden nun aufgelöst und anderen Einheiten zugeschlagen. So umfasste das Korps von Marschall Mortier nach der Neugliederung drei Divisionen von insgesamt 8.500 Mann unter den Generalen Charpentier, Curial und Christiani und 600 Mann Kavallerie. Marschall Neys Korps umfasste die Gardes d'Honneur von 800 Mann, die spanische Brigade von 2.250 Mann, die nun von General Rousseau befehligt wurde, und eine weitere Division von 2.900 Mann unter dem Kommando von General Janssen. Unter dem Befehl von General Belliard wurde ein neues Kavallerie Korps aufgestellt, mit Roussels Dragonern von 1.880 Reitern und weiteren 1.800 Kavalleristen. Napoleon selbst befehligte die erste Division der Alten Garde unter General Friant und die Reserve Artillerie unter General Drouot mit insgesamt 6.800 Mann, sowie die Gardekavallerie mit 4200 Reitern unter den Kommandeuren Colbert, Exelmans und Letort. Kommandierender General der gesamten Gardekavallerie wurde Sebastiani, der von der Seine herauf gekommen war und in Soissons zu Napoleon stieß. Unter Napoleons persönlichem Kommando standen noch weitere 1.500 Mann Kavallerie und eine Division der Jungen Garde unter General Henrion mit 3.000 Mann. Durch die erhebliche Verluste, die die Franzosen seit dem 7. März 1814 erlitten hatten, waren die Divisionsstärken stark zurückgegangen.

      Noch am 12. März 1814 erfuhr Napoleon, dass die Stadt Reims, die bis dahin eine kleine französische Besatzung unter General Corbineau hatte, von russischen und preußischen Truppen unter dem Befehl von General Saint-Priest besetzt worden war. Die französische Besatzung war nach Westen geflohen und General Corbineau selbst war verschollen. Am Abend des 12. März 1814 um 18:00 Uhr sandte Napoleon einen Kurier an das Korps von Marschall Marmont in Fismes mit dem Befehl unverzüglich mit Tagesanbruch des 13. März 1814 auf Reims zu marschieren. Bereits am selben Abend des 12. März 1814 brachen Marschall Ney mit seinem Korps, die Division der Alten Garde, die Gardekavallerie und die Reserve Artillerie von Soissons nach Reims auf. Napoleon selbst verließ Soissons mit Tagesanbruch des 13. März 1814, um seinen Truppen nach Reims zu folgen.

      Die Entfernung von Soissons nach Reims beträgt 60 km, die Entfernung von Fismes nach Reims 30 km.



      Die Bewegungen der russisch-preußischen Truppen unter Saint-Priest

      Die russischen Truppen unter dem Befehl von General Saint-Priest gehörten zum Korps Langeron. Nach dem Übergang über den Rhein in den ersten Januartagen 1814 waren sie zuerst von Koblenz die Mosel hinaufgerückt, später aber zur Blockade der Festung Mainz herangezogen worden. Erst am 15. Februar 1814 konnte General Saint-Priest mit drei Infanterie- und einem Kavallerieregiment nach Nancy marschieren. Von dort bewegten sich seine Truppen nach Chalons-en-Champagne. Am 28. Februar 1814 erreichte General Saint-Priest ein Befehl des Feldmarschalls Blücher, der ihm preußischen Landwehrtruppen des Generalmajors Jagow von ungefähr 6000 Mann unterstellte und ihn weiterhin anwies, fünf in Mainz zurückgelassene Regimenter heranzuziehen und mit seinen Truppen die Verbindung zwischen der Böhmischen und der Schlesischen Armee zu sichern. Um diese Aufgabe zu erfüllen, ordnete General Saint-Priest an, dass die preußischen Truppen Vitry und Saint-Dizier zu besetzen hätten.

      Als die Stadt Reims am 5. März 1814 wieder von napoleonischen Truppen besetzt wurde, zog Saint-Priest zunächst die Hälfte der preußischen Truppen mit seinen russischen Truppen bei Châlon zusammen und marschierte mit diesen am 7. März 1814 gegen Reims. Am 8. März 1814 befahl Saint-Priest einen ersten unentschlossenen Angriff auf Reims, bei dem seine Truppen von Tettenborns Kosaken unterstützt wurden. Dieser erste Angriff hatte keinen Erfolg. Daraufhin zog Saint-Priest auch die restlichen preußischen Truppen heran, die am 11. März eintrafen. Am gleichen Tage trafen auch die letzten fünf russischen Regimenter aus Mainz ein und nahmen Stellung bei Beaumont südöstlich von Reims. Saint-Priest verfügte nun über 14–15.000 Mann, zu zwei Dritteln Russen und zu einem Drittel Preußen. Er befahl einen weiteren Angriff auf die Stadt Reims für den folgenden 12. März 1814, 5:00 Uhr morgens.



      Die Einnahme von Reims durch die russisch-preußischen Truppen unter Saint-Priest am 12. März 1814

      Am 12. März 1814 wurde Reims von drei französischen Infanteriebataillonen, 100 Reitern und 50 Gendarmen verteidigt. Hinzu kamen etwa 1000 Männer aus der Stadt Reims, die zur Nationalgarde herangezogen worden waren. Diese kleine Truppe stand unter dem Befehl des Generals Corbineau. Letzterer hatte bereits am Vortage, den 11. März 1814, ein Hilfegesuch nach Soissons an Napoleon gesandt und um Unterstützung gegen die heranrückenden feindlichen Truppen gebeten.

      Der Angriff der russisch-preußischen Truppen sollte durch drei voneinander getrennt operierende Kolonnen erfolgen. Zwei der Kolonnen bestanden im Wesentlichen aus russischen Mannschaften, die dritte aus Preußen. Die Letztere sollte am frühen Morgen einen Scheinangriff von Westen her gegen Reims ausführen. Dazu sammelte General Jagow seine Männer um 5:00 Uhr früh bei dem Dorf Cormontreuil ganz nahe am Pariser Stadttor von Reims. Kurz darauf ließ Jagow dieses Tor von Artillerie beschießen und anschließend von zwei Bataillons pommerscher Landwehr stürmen. Bereits nach einer Stunde drangen die Preußen in die Stadt ein und besetzten deren Tore und den Marktplatz. Die französischen Verteidiger flohen nach Norden oder Westen aus der Stadt, verbargen sich in deren Häuser oder gerieten in Gefangenschaft. Als die russischen Kolonnen, die sich in der Nacht verirrt hatten, vor Reims eintrafen, war die Stadt von den Preußen bereits besetzt.

      800 Reiter der französischen Gardes d'Honneur, die Napoleon auf den ersten Hilferuf des Generals Corbineau allen seinen Truppen vorausgeschickt hatte, hörten die Artillerie und eilten herbei um die Verteidiger der Stadt zu unterstützen. Sie wurden jedoch auf der Höhe von La Neuvilette durch zahlenmäßig überlegene russische Dragoner zurückgeworfen und mussten sich in eine Wartestellung im Westen zurückziehen. Ihr Eingreifen ermöglichte es aber denjenigen Franzosen, die sich zunächst zur Flucht nach Norden gewandt hatten, nach Westen über die Brücke bei St. Brice zu entkommen und sich später mit den Truppen Napoleons zu vereinen.

      Nach der Einnahme von Reims traf General Saint-Priest folgende Anordnungen: die russischen Truppen sollten in Reims Quartier nehmen, die preußischen in den westwärts vor der Stadt liegenden Dörfern. General Jagow kommandierte zu diesem Zeitpunkt 12 preußische Bataillone, die er in folgender Weise auf die Dörfer vor Reims verteilte: zwei in Rosnay, eines in Muizon an der Vesle, drei Bataillone in Gueux und Thillois, zwei nach Bezannes, eines nach Ormes, und eines nach Cormontreuil. Das letzte Bataillon wurde nach Sillery gesandt. Saint-Priest ordnete weiter an, am nächsten Tage zwei Gottesdienste abzuhalten: einen für die russischen Truppen in der Kathedrale von Reims, einen für die preußischen Truppen außerhalb der Stadt.

      Saint-Priest hatte von der Schlesischen Armee Nachricht erhalten vom Ausgang der Schlacht bei Laon. Es war ihm mitgeteilt worden, die Koalitions-Truppen hätten einen großen Sieg erstritten und Napoleon befände sich auf einem fluchtartigen Rückzug. Saint-Priest sandte Kuriere aus, die diese Nachricht so in das Hauptquartier der böhmischen Armee im Süden weiter trugen. Er selbst war von der Richtigkeit dieser Nachricht vollkommen überzeugt und glaubte fest daran, dass von den napoleonischen Truppen bei Soissons für ihn keine Gefahr ausginge.


      Ende Teil 1

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      Teil 2

      Die Stadt Reims liegt östlich des kleinen Flusses Vesle auf einer Anhöhe. Reims hatte im Jahre 1814 30.000 Einwohner und war damit vier bis fünfmal so groß wie die Städte Laon und Soissons. Reims war von alters her durch eine starke Stadtmauer bewehrt. Diese bestand im Jahre 1814 in ihren wesentlichen Teilen noch, nur im Westen entlang des Flusses war sie niedergerissen worden und es war dort für die Bürger von Reims eine Uferpromenade angelegt worden. Die Brücke über die Vesle führte direkt zum Pariser Tor der Stadt, das stark befestigt war und gut verteidigt werden konnte. Auch der Fluss erschwerte den Zugang zur Stadt von Westen: zwar war er nicht bedeutend, aber in ein tiefes Flussbett mit Steilufern eingebettet. Alle Gefechte fanden westlich von Reims oder nördlich entlang der Straße nach Berry-au-Bac statt.



      Die Ankunft der französischen Truppen vor Reims am 13. März 1814

      In den Morgenstunden des 13. März 1814 näherte sich zunächst das Korps von Marschall Marmont der Stadt Reims. Bei dem Dorfe Rosnay und dem Ort Jonchery traf die französische Kavallerie zum ersten Mal auf feindliche Reiter, die sich sofort zurückzogen. Als General Jagow vom Erscheinen der Franzosen Meldung erhielt, befahl er sofort, dass sich die Bataillone in Rosnay und Muizon auf Reims zurückziehen sollten. Sein Befehl kam aber nicht mehr rechtzeitig nach Rosnay. Die beiden Bataillone preußischer Landwehr dort frühstückten gerade, als die französischen Truppen den Ort erreichten. Ein Teil von ihnen wurde sofort niedergemacht oder gefangen genommen, einem anderen gelang es, sich im Karree bis zu dem Dorf Ormes durchzuschlagen und dort hinter den Mauern eines Friedhofs Deckung zu finden. Sie wehrten sich, bis eine ganze Infanterie Divisionen des Korps Marmont heranrückte, ergaben sich dann und gingen in Gefangenschaft. Als die gefangenen Preußen auf der Straße nach Fismes nach Westen geführt wurden, begegnete ihnen Napoleon, der aus seiner Kutsche stieg, um den Marsch der Gefangenen zu betrachten.

      Der preußische General Jagow selbst wurde bei Gueux von Franzosen überrascht und entkamen mit knapper Not auf einem ungesattelten Pferd. Andere preußische Truppen wurden in Thillois noch im Schlafe überrascht und mussten sich im Hemde ihrer Haut wehren. Im Laufe des Vormittags positionierten sich die Truppen des Korps Marmont westlich der Stadt Reims und warteten dort, wie es ihnen befohlen war, auf das Eintreffen Napoleons. General Saint-Priest wurde von entkommenen Preußen über das Eintreffen feindlicher Truppen informiert. Sie fanden den General beim Gottesdienst in der Kathedrale, wo sich dieser sehr belästigt zeigte von ihren Meldungen. Er glaubte keineswegs, dass es sich um eine größere Ansammlung französischer Truppen handeln könne, und begab sich erst zwischen 13:00 und 14:00 Uhr nachmittags vor das Pariser Tor, um zu sehen, was dort auf ihn zukäme. Marschall Marmont verhielt sich mit seinen Truppen nach wie vor inaktiv, aber General Saint-Priest konnte sehr wohl den Aufmarsch von Infanterie und Artillerie erkennen. Deshalb gab er den Befehl an seine Truppen, sich westlich der Stadt entlang der Höhen von Sainte Geneviève in zwei Linien aufzustellen. Der rechte Flügel lehnte sich bei Tinqueux an den Fluss Vesle an und war wie der linke durch Kavallerie gedeckt. Insgesamt waren es 22 Bataillone Infanterie, 1200 Reitern und 24 Kanonen, die in Stellung gebracht worden. Die Brücke in Sillery südlich von Reims wurde durch ein preußisches Bataillon besetzt und bewacht, es wurde aber unterlassen, die Brücke in St. Brice im Norden ebenso zu besetzen, weil sie zu dieser Zeit für unbenutzbar gehalten wurde. Durch diese Maßnahmen wurden die russisch-preußischen Truppen eingeschlossen zwischen Fluss und Stadt in ihrem Rücken und den französischen Kräften, deren Stärke sie gar nicht kannten, vor sich. Als ein gefangener Franzose aussagte, Napoleon persönlich würde erwartet, wurde Saint-Priest von einem seiner Generale gefragt, wo nun die eigene Rückzugslinie verlaufe.
      Er antwortete herablassend: „Warum sollten wir am Rückzug denken, solange wir noch leben!“ – General Saint-Priest, eine Stunde vor seinem Rückzug



      Das Gefecht vor Reims

      Gegen 4:00 Uhr nachmittags am 13. März 1814 traf Napoleon vor Reims ein. Im Anblick der ungünstigen russisch-preußischen Stellung äußerte er die Bemerkung:
      „Die Damen von Reims werden ein ungemütliches Viertelstündchen haben“ – Napoleon am 13. März 1814 vor Reims

      Dann ordnete er den frontalen Angriff des Korps Marmont gegen die feindliche Stellung an, deren beide Flanken zusätzlich von Kavallerie attackiert wurden, insbesondere der linke, südliche, gegen die Napoleon 8000 Reiter vorgehen ließ. Die Franzosen brachten 40 Geschütze zum Einsatz. Durch den forcierten französischen Angriff gerieten die russisch-preußischen Truppen sofort in Bedrängnis, und Saint-Priest begann die ersten Befehle zum Rückzug auszugeben: Er ordnete an, dass die zweite Line sich durch das Pariser Tor und dann auf der Straße nach Berry-au-Bac zurückziehen solle. Die erste Linie hingegen solle diesen Teil des Rückzuges decken und den Feind aufhalten. Unmittelbar darauf wurde General Saint-Priest die rechte Schulter durch einen Granatsplitter zerschmettert und er fiel als kommandierender General aus. Ohne unmittelbare Führung gerieten seine Truppen noch stärker in Unordnung.

      Einem russischen Regiment gelang es immerhin, den verwundeten Saint-Priest im Schutze eines Karree und unter energischer Abwehr französischer Angriffe zum Pariser Tor von Reims zu bringen, von wo er später zunächst in die Stadt in Sicherheit gebracht werden konnte. Die französische Kavallerie unternahm während dieser Zeit wiederholte heftige Attacken und es gelang einzelnen Schwadronen bis zum Fluss und der Stadtmauer von Reims vorzustoßen. Gleichzeitig bemühten sich die preußischen und russischen Verbände, durch das einzige zur Verfügung stehende Tor der Stadt, dem Pariser Tor, in vorläufige Sicherheit zu gelangen, wobei sie starke Verluste erlitten. Das Gedränge auf der Brücke über die Vesle, vor dem Stadttor und in der Stadt nahm von Minute zu Minute zu und die Straßen waren bald vollständig verstopft. Viele preußische Kavalleristen ließen ihre Pferde einfach vor dem Stadttor stehen, um zu Fuß durch die Stadt zu entkommen. Ihre Pferde wurden am nächsten Morgen von den Franzosen eingefangen.

      Später konnte das stark befestigte Pariser Tor geschlossen werden und wurde dann von fünf russischen Regimentern verteidigt, während der Rest der russisch-preußischen Truppen durch die Stadt hindurch zog und versuchte, auf der Straße nach Barry-au-Bac zu entkommen. Den Franzosen gelang es bis Mitternacht nicht, das Pariser Tor zu erobern, da russische Scharfschützen von der Stadtmauer herab den französischen Truppen, insbesondere deren Artilleristen, nennenswerte Verluste zuzufügen. Nach Mitternacht konnten die ersten Franzosen in die Stadt eindringen, wo die Gefechte bis 2:00 Uhr morgens anhielten. Erst dann war es Napoleon möglich, selbst die Stadt zu betreten, von deren Bürgern er in dieser Nacht begeistert begrüßt wurde. Zu dieser Zeit kam auch die alte Besatzung von Reims wieder hervor, soweit sie sich in den Häusern versteckt hatte, darunter auch der zwischenzeitlich verschollene General Corbineau.

      Früher bereits war es den Franzosen gelungen, sich der Brücke in St. Brice nordwestlich von Reims zu bemächtigen und kurzfristig wieder in Stand zu setzen. Polnische Ulanen und die Kavalleriedivision Excelmans überschritten dort die Vesle und drangen auf die russischen und preußischen Truppen ein, die entlang der Straße nach Barry-au-Bac auf dem Rückzug waren. Diese wurden auseinander getrieben und nicht wenige von ihnen gezwungen, ihre Flucht nach Nord- oder Süd-Osten fortzusetzen. Viele von diesen gingen noch verloren, weil die Wälder nördlich der Marne von bewaffnetem Landvolk besetzt waren, die jeden feindlichen Kämpfer, dessen sie habhaft wurden, füsilierten. Von denjenigen, die ihre Flucht nach Norden fortsetzten konnten, darunter auch General Jagow, erreichten die ersten Barry-au-Bac um 5:00 Uhr am nächsten Morgen; Diejenigen hingegen, die weiter nach Osten abgedrängt worden waren, erreichten die Aisne erst später in Neufchatel-sur-Aisne östlich von Barry-au-Bac.

      General Saint-Priest wurde von seinen treuesten Russen nach Laon gebracht, wo er 16 Tage später verstarb und in der Kathedrale beigesetzt wurde.

      Auf Seite der Franzosen waren während des ganzen Gefechtes nur 4000 Mann Infanterie und 4000 Reiter tatsächlich zum Einsatz gekommen. Diese hatten genügt, um über 14.000 Russen und Preußen aus Reims zu vertreiben.


      Ende Teil 2

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      Teil 3


      Die Tage danach

      Napoleon blieb drei Tage, am 14., 15. und 16. März 1814 in Reims und nutzte die Zeit, um seine Truppen weiter zu ordnen. Am ersten Tage ordnete er an, dass Marschall Marmont mit seinen Truppen die flüchtenden Russen und Preußen nach Norden, in der Richtung auf Barry-au-Bac verfolgen solle, Marschall Ney aber die Flüchtenden entlang den Straßen nach Châlon und Epernay zu verfolgen hätte. Während Marschall Ney bald Châlon, dessen russische Besatzung sich ohne Widerstand zu leisten nach Vitry zurückzog, erreichte und besetzte, traf Marmont bei Barry-au-Bac auf starke preußische Truppen.



      Das Gefecht bei Barry-au-Bac am 14. März 1814

      Der Ort Barry-au-Bac liegt fast vollständig nördlich der Aisne, nur wenige Häuser südlich des Flusses. Dort an der Straße nach Reims hatte sich ein Posten preußische Husaren mit 60 Reitern positioniert. Gegen Mittag des 14. März 1814 bemerkten sie das Herannahen eines größeren französischen Kavalleriekontingents. Sie meldeten dies umgehend an die preußische Kavallerie, die nördlich der Aisne bei Barry-au-Bac und auch bei Neufchâtel-sur-Aisne stand. Nun war die Situation so, dass die beschädigte Brücke in Barry-au-Bac nur behelfsmäßig in Stand gesetzt worden war und von den Reitern der Kavallerie nur einzelnen passiert werden konnte, wobei diese ihre Pferde am Zügel führen mussten. So gelang es zunächst nur, einzelne Escadron zur Verstärkung über den Fluss zu bringen. Drei Eskadronen Leibhusaren waren noch unterwegs südlich der Aisne auf der Straße nach Fismes. Im Verlaufe der nächsten Stunde sammelten sich 10 Schwadron französischer Kavallerie südlich der Aisne vor Barry-au-Bac. Den zahlenmäßig unterlegenen preußischen Reitern gelang es aber, durch geschickte und fintenreiche Manöver die Oberhand zu behalten, 200 Gefangene, darunter viele Verletzte, zu machen und die Franzosen weit nach Süden zurückzutreiben. Von dort aber rückte eine ganze Infanteriedivisionen des Korps Marmont heran und zwang die preußischen Kavalleristen durch ihr Erscheinen, wieder Mann für Mann über die Aisne zurückzugehen. Noch vor Abend besetzte die französische Infanterie und Artillerie das südliche Ufer der Aisne und begann Barry-au-Bac zu beschießen, worauf bald große Teile des Ortes in Flammen aufgingen. Bis zum nächsten Morgen lag fast der ganze Ort in Asche. Die Preußen wurden durch das Feuer gezwungen, Barry-au-Bac zu verlassen, was es den Franzosen ermöglichte, sich am nächsten Tage der Brücke zu bemächtigen und dort Sprengminen anzubringen. Bei ihrem Abzug wenige Tage später zerstörten sie diese Brücke dann völlig.

      Marschall Marmont erschien noch im Laufe des Tages bei seinen Truppen vor Barry-au-Bac und nahm sein Hauptquartier in Cormicy.



      Das Gefecht von Epernay am 15. März 1814

      Am Vormittag bis 15. März 1814 marschierten französische Truppen auf der Straße von Reims nach Epernay in das Tal der Marne hinab. In Epernay lagen einige Kosakenpulks unter dem Kommando von General Tettenborn und zwei Escadron preußischer Landwehr. Insgesamt 300 Franzosen in Begleitung von drei Schwadron Kavallerie näherten sich der Marnebrücke in Epernay. Zwei Kosakenpulks griffen diese noch nördlich der Marne an, vertrieben die französischen Reiter und nahmen die Infanteristen gefangen. Zur gleichen Zeit wurde die Marnebrücke durch eine versehentliche Sprengung schwer beschädigt. Nur mit Mühe gelangten die Kosaken wieder auf das südliche Ufer. Dort brachten sie die einzigen beiden Geschütze, über die sie verfügten, in Stellung und verteidigten die Reste der Brücke gegen die bald massenhaft heranziehenden Franzosen so lange, bis deren Artillerie sie vom Ufer der Marne vertrieb. Ohne weitere Verluste zogen sich Kosaken und preußische Landwehr nach Südosten zurück, wobei sie Châlon, das von Marschall Ney und seinen Truppen besetzt war, vermieden. Aber bereits am 19. März 1814 waren es dieselben Kosaken, die am Morgen vor den verschlossenen Toren von Châlon erschienen und sich mit Gewalt Zugang zur Stadt verschafften. Die Stadt war am 18. März 1814 von den französischen Truppen Neys verlassen worden, die sich weiter im Süden an der Aube mit den von Napoleon geführten Truppen wieder vereinten.



      Die Bewegungen der von Napoleon geführten Truppen vom 17. bis 19. März 1814

      Während der drei Tage, die Napoleon in Reims verbrachte, trafen von den lothringischen Festungen Verstärkungen ein, die überwiegend in die Korps der Marschalle Marmont und Mortier eingegliedert wurden. Zusätzlich trafen einige tausend Männer der Nationalgarde aus der umliegenden Region in Reims ein, die teilweise Verwendung fanden, teilweise aber wieder nach Hause geschickt werden mussten, da nicht genügend Gewehre zu ihrer Bewaffnung zur Verfügung standen. Napoleon verließ Reims am 17. März 1814 mit nicht mehr als 10.000 Mann Infanterie und 6000 Reitern und erreichte an diesem Tage Epernay, wo er die Nacht verbrachte. Am nächsten Tag erreichte er Fère-Champenoise, und am 19. März 1814 Plancy an der Aube.




      Das Gefecht vor Barry-au-Bac und Pontavert am 18. März 1814

      Als im Hauptquartier der schlesischen Armee im Verlaufe des 17. März 1814 bekannt wurde, dass Napoleon Reims nach Süden verlassen hatte, fasste man den Mut, die preußischen Korps unter York und Kleist zur Einnahme von Barry-au-Bac vor zu senden. Gleichzeitig sollte Reiterei des russischen Korps Wintzingerode bei Asfeld die Aisne überschreiten und die französischen Truppen des Korps Marmont, die das Südufer der Aisne beherrschten, von Osten bedrängen.

      Die Einnahme von Berry-au-Bac fiel den Preußen keineswegs leicht. Weil das Südufer des Flusses höher lag als das Nordufer, konnte die dort vorteilhaft positionierte französische Artillerie die Preußen vom Nordufer fernhalten.

      General Kleist sandte noch in der Nacht auf den 18. März 1814 zwei Bataillone und eine Pioniereinheit nach Pontavert westlich von Barry-au-Bac, um dort wieder eine Brücke über die Aisne zu errichten. Die alte Holzbrücke, die dort einmal gestanden hatte, war verbrannt worden und konnte nicht wiederhergestellt werden. Die Pioniere fanden jedoch keinerlei Baumaterialien für eine Brücke vor. Die einzige Lösung bestand darin, die umliegenden Häuser abzudecken, und das Holz der Dachstühle zu plündern. Die Fortschritte beim Brückenbau waren aber langsam, und als am 18. März 1814 um 10:30 Uhr französische Artillerie sechs Geschütze verdeckt am Südufer in Position brachte und die Pioniere beim Brückenbau beschossen, konnte dieser nicht fortgesetzte werden. Französische Scharfschützen, die sich gleichzeitig am Südufer festsetzten, verhinderten zudem jede Annäherung an die Baustelle.

      Den Preußen blieb keine Wahl, als auf das Erscheinen der russischen Kosaken unter ihrem Anführer Tschernyschow zu warten. Diese erschienen aber erst am fortgeschrittenen Nachmittag: Da die Franzosen in der Nacht zuvor die Brücke in Asfeld zerstört hatten, mussten die Kosaken noch weiter nach Osten bis Balham ausweichen, bevor sie einen Übergang über die Aisne fanden. Das Erscheinen der Kosaken aber war für Marschall Marmont das Zeichen zum Rückzug. Es war ihm klar gewesen, dass er sich gegen die Masse der schlesischen Armee, die er seit drei Tagen am Nordufer der Aisne beobachtete, nicht würde lange halten können. Er zog sich mit seinen Truppen über Roucy nach Fismes zurück und bezog eine günstige Stellung südlich des Ortes auf einem Höhenzug namens Mont-Saint-Martin. Zuvor zündeten die Franzosen noch die von ihnen gelegten Sprengminen an den Resten der Brücke in Barry-au-Bac, so dass das preußische Korps unter York, das wie alle preußischen Korps über keine Pontonbrücke verfügte, warten musste, bis diejenige des russischen Korps Langeron herangeschafft war. Sie traf am Abend ein, und die Brücke wurde bis zum Morgen des nächsten Tages fertiggestellt.

      Das preußische Korps unter Kleist konnte die Aisne dann endlich überschreiten, als seine Pioniere die Brücke in Pontavert am Abend fertiggestellt hatten. Nur die Husaren hatten unter Tage eine flache Furt durch die Aisne gefunden, die ihre Pferde durchwaten konnten, ohne dass man in der winterlichen Kälte Schaden für die Tiere befürchten musste. Sie verfolgten die Franzosen, nahmen einige Männer der Nachhut gefangen und wurden vor Fismes von heftigem Artilleriefeuer wieder zurückgetrieben. Blücher verlegte am Abend sein Hauptquartier nach Corbeny.


      Ende Teil 3

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      Teil 4


      Die Bewegungen der russischen Korps der schlesischen Armee bis zum 23. März 1814

      Während sich die Korps der schlesischen Armee bis zum 18. März 1814 nur wenig bewegt hatten, ordneten Blücher und sein Generalstab für den 19. März 1814 wieder die ersten größeren Bewegungen an: das Korps Wintzingerode wurde beauftragt, nach dem preußischen Korps Yorck bei Barry-au-Bac die Aisne zu überschreiten und dann auf Reims zu marschieren. Der Kavallerie wurde anheimgestellt, denselben Übergang zu benutzen oder die Brücke in Asfeld für ihre Zwecke wiederherzustellen. Letzteres wurde auch in die Tat umgesetzt und Reims, das bis zum Abend von allen französischen Truppen verlassen worden war, wieder besetzt. Die beiden anderen russischen Korps Sacken und Langeron rückten nach, das Korps Sacken bis Pontavert und das Korps Langeron bis Barry-au-Bac. Blücher selbst verlegte sein Hauptquartier nach Barry-au-Bac.

      Der 20. März 1814 verging wieder mit Brücken bauen: Das Korps Sacken versetzte die Pontonbrücke bei Barry-au-Bac an eine Stelle westlich von Pontavert und das Korps Langeron baute eine neue Behelfsbrücke bei Barry-au-Bac. Das Korps Wintzingerode hielt Reims besetzt und schob seine Vorhut über Châlon bis nach Vatry südlich von Châlon vor. Das preußische Korps Bülow, das bis dahin die Rückzugslinie bei Laon gedeckt hatte, marschierte nach Soissons und begann mit dessen Belagerung.

      Am 21. März 1814 wurde eine zweite Hilfsbrücke bei Barry-au-Bac errichtet, die russischen Korps Sacken und Langeron überschritten die Aisne und besetzten das gesamte Südufer des Flusses von Barry-au-Bac bis Soissons, wobei einzelne Truppenteile bis Fismes vorstießen.

      Am 22. März 1814 besetzte das Korps Langeron die Stadt Fismes und das russische Korps Sacken stand westlich davon bis in die Gegend von Olchy. Wintzingerode stand immer noch in Reims, seine Kavallerie besetzte Epernay. Das preußische Korps Bülow schloss Soissons ein und begann die Stadt zu beschießen. Blücher verlegte sein Hauptquartier nach Fismes.

      Am 23. März 1814 beschloss nun das Hauptquartier der schlesischen Armee seine russischen Truppen weiter nach Süden vorzuschieben: die Infanterie des Korps Wintzingerode marschierte nach Châlon, das Korps Langeron passierte Reims und bewegte sich auf Epernay zu, das Korps Sacken wurde über Fismes bis in die Umgebung von Reims verlegt. Blücher nahmen sein Hauptquartier in Reims.



      Die Bewegungen der französischen Korps unter den Marschällen Marmont und Mortier und ihre Verfolgung durch die preußischen Korps der schlesischen Armee

      Am 17. März 1814 war das Korps des Marschall Mortier von Soissons nach Fismes gezogen. Nur eine Division unter Charpentier war bei Soissons geblieben und eine Brigade schützte Compiègne. Am 18. März 1814 war Mortier nach Reims weiter gezogen und hatte seine Truppen dort in der Richtung auf Barry-au-Bac in Stellung gebracht. Am 19. März 1814 aber marschierte das Korps Mortier über Jonchery wieder zurück nach Fismes, um sich mit dem Korps Marmont zu vereinen. Die Kavalleriedivision Belliard verließ als letzte bei anbrechender Dunkelheit Reims, nachdem ihrer Artillerie noch mehrere Stunden den heranrückenden Russen Widerstand geleistet hatte. Am selben Tage kam es noch bei Fismes südlich der Vesle zu einigen Begegnungen zwischen preußischer Kavallerie und Truppen des Korps Marmont.

      Die Division Charpentier des Korps Mortier verließ Soissons und bezog ebenfalls Stellung südlich von Fismes. In Soissons blieb eine Besatzung von 3190 Mann mit 39 Geschützen zurück, die ihre Stadt an den folgenden Tagen hartnäckig verteidigte. In Compiègne blieb eine Besatzung von 620 Mann zurück.

      Am 20. März 1814 traf bei den Marschallen Marmont und Mortier eine Order Napoleons ein, sie sollten sich mit ihren Truppen nach Süden bewegen, um sich mit den anderen napoleonischen Truppen zu vereinen. Am Morgen des 21. März 1814 räumten die Franzosen zunächst Fismes und später auch die Höhe von Mont-Saint-Martin. Das Gros der französischen Truppen zog nach Oulchy-le-Château, der kleinere Teil nach Fère-en-Tardenois, beide Teile weiter nach Chateau-Thierry an der Marne, das bereits am Abend des 21. März 1814 erreicht wurde. Die zurückgelegte Strecke über Fère-en-Tardenois betrug 43 Kilometer, über Oulchy 49 Kilometer.

      Die preußischen Truppen der Korps Yorck und Kleist folgten unmittelbar: Sofort am Morgen des 21. März 1814 überquerten sie die Vesle, besetzten Fismes und verfolgten die abziehenden Franzosen. Im Verlaufe des Tages versuchte preußische Kavallerie die französischen Truppen beim Übergang über den Ourcq zu stören, was misslang. Starke französische Artillerie sicherte die Brücke über den Fluss. Die Preußen erwiderten das Artilleriefeuer, mussten aber dennoch die Franzosen abziehen lassen. Andere preußische Truppen besetzten noch am 21. März 1814 Fère-en-Tardenois.

      Die französischen Korps setzten die Brücke in Château-Thierry wieder instand und marschierten am 22. März 1814 auf verschiedenen Wegen nach Südosten weiter, nachdem sie die Brücke über die Marne hinter sich wieder zerstört hatte. Am Morgen des 23. März 1814 trafen sie in Étoges wieder zusammen und bezogen östlich davon Stellungen. Dabei überrumpelten sie einen Vorposten der russischen Kosaken und nahmen 100 Gefangene.

      Die preußische Vorhut besetzte am Vormittag des 22. März 1814 Château-Thierry, das von seinen Einwohnern fast völlig verlassen war. In diesen Tagen fanden die Preußen fast alle Orte nördlich der Marne verlassen vor, trafen aber hier und dort auf Heckenschützen, die ihnen einzelne Verluste zufügten. Wo immer dies vorfiel, setzten die Preußen die verlassenen Häuser und auch ganze Dörfer in Brand.

      In Château-Thierry benötigten die Preußen 36 Stunden um eine Behelfsbrücke neben die zerstörte alte Steinbrücke zu setzen. Es blieb ihnen keine Alternative, da ihnen keine Pontons zur Verfügung standen. Bis nun die Hilfsbrücke fertig war, hatten sich die beiden preußischen Korps Yorck und Kleist vollzählig in und um Château-Thierry versammelt.

      Blücher verlegte sein Hauptquartier am 23. März 1814 nach Châlon.


      Ich habe mir erlaubt, den gesamten "Feldzug" von Reims in einem "Aufwasch" zu präsentieren, so als Einstieg ins Wochenende.




      was war sonst noch los:
      624: Badr
      1560: Djerba
      1567: Oosterweel
      1569: Jarnac
      1591: Tondibi
      1697: Tayasal (oder Nojpetén)
      1741: Cartagena de Indias
      1793: Loiré und Ancenis (Vendée)
      1794: Le Fief-Sauvin und La Chaussaire
      1795: Losser, Bentheim, Gildehaus, Gronau und Ochtrup
      1797: Polpet und Longarone
      1797: Sacile
      1811: Seegefecht bei Lissa (Vis)
      1814: Danjoutin
      1863: Fort Anderson
      1884: Beginn der Belagerung von Khartoum
      1900: Bloemfontein
      1954: Điện Biên Phủ (bis 7. Mai)

      CU tomorrow ......

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      14.3.:
      the daily feature:
      1811: Casal Novo (oder Condeixa)


      Die Schlacht von Casal Novo war eine Nachhutaktion, die am 14. März 1811 während des Rückzugs von Massena aus Portugal ausgefochten wurde. Während dieses Rückzugs leistete die französische Nachhut unter dem Kommando von Michel Ney eine bewundernswerte Leistung in einer Reihe von Nachhutaktionen. In Casal Novo führte die Rücksichtslosigkeit von Sir William Erskine zu kostspieligen Verlusten in der Light Division.

      Massenas Ziel war es, nach Norden zu marschieren und sich den Weg durch das Mondego-Tal zu bahnen. Sein einziges Hindernis war der Fluss Mondego, denn der französische Marschall stellte fest, dass alle Brücken zerstört worden waren. Darüber hinaus war es ihm unmöglich, den Fluss zu furten, da die Stadt Coimbra unter Nicholas Trant von portugiesischen Milizen besetzt war.

      Um Wellingtons Vormarsch zu verzögern, ließ Massena Michel Ney die Nachhut befehligen. Ney hatte den Alliierten bereits zwei Niederlagen zugefügt, die Briten aus Pombal vertrieben und einen beeindruckenden Sieg über Wellington in der Nähe des Dorfes Redinha errungen. Anschließend nahm er eine neue Position in Condeixa am Fluss Mondego ein.

      Die Franzosen waren jedoch zu langsam, um sich über den Fluss Mondego zu drängen. Trants Miliz hielt durch, ein dreitägiger Versuch, Coimbra zu sichern, scheiterte. In Gefahr, gefangen zu werden, änderte Massena seine Route. Anstatt nach Norden zu marschieren, beschloss der französische Marschall, nach Osten nach Spanien zurückzukehren. Ney wurde in Condeixa zurückgelassen, um die alliierte Armee aufzuhalten.

      Wellingtons Avantgarde holte die Franzosen in Condeixa ein. General Montbrun verteidigte diese Position und verzögerte die Verbündeten lange genug, damit die Franzosen nach Osten in Richtung Miranda de Corvo zurückfallen konnten. Da die Position in Condeixa unhaltbar war, wurde die Stadt verlassen und in Brand gesteckt. Am nächsten Tag rückten die Alliierten auf die französischen Stellungen um Miranda de Corvo vor. Sir William Erskine, Kommandeur der British Light Division, griff die französische Position in Casal Novo an.

      Ney hatte seine Truppen in starken Positionen eingesetzt. Die Männer von General Ferey (Claude François Ferey, Baron de Rozengath )waren im Dorf Casal Novo stationiert. Die Division von Marchand wurde in einer starken Position auf erhöhtem Boden in der Nähe von Chão de Lamas zurückgehalten.

      Die Light Division rückte durch Nebelschwaden, welche die Franzosen vor ihren Augen verbargen, auf Casal Novo vor. Erskine glaubte nicht, dass die Franzosen anwesend waren, und machte sich nicht einmal die Mühe, die französische Position zu erkunden. Die Briten waren eine leichte Beute für Fereys Männer.

      Die Light Division war zwei bis drei Stunden lang schwerem Feuer ausgesetzt, bevor sie schließlich in der Stadt Fuß fassen konnte. Die Franzosen fielen auf Marchands Division zurück und die anglo-portugiesischen Truppen, die sie verfolgten, wurden von den 3. Husaren von Oberst Laferriere (Comte Louis Marie Levesque de Laferrière. auch Levesque de la Ferrière oder de Laferrière-Levesque) niedergeritten. Trotzdem drängte die Light Division nach vorne, traf aber auf Marchands Division, die in einer starken Defensivposition auf den Höhen positioniert war. Die Franzosen bestrichen sie mit verheerendem Feuer. Die anglo-portugiesischen wurden relativ leicht zurückgeschlagen.

      Die Ankunft der 3. Division zwang Ney, Marchands Männer zurückzuziehen, bevor sie überwältigt werden konnten. Marchand zog sich zurück und bildete eine Linie mit den Divisionen von Mermet und Loison auf den Höhen von Miranda do Corvo.

      Die Schlacht war ein Erfolg. Ney hatte die Anglo-Portugiesen lange genug aufgehalten, damit viele Konvois ins Hauptquartier der französischen Armee zurückkehren konnten. Die Anglo-Portugiesen erlitten fast dreimal so viele Verluste wie ihre französischen Gegner. Marchands Division hatte die Angriffe abgewehrt und die Alliierten hatten es erneut nicht geschafft, die französische Nachhut zu brechen.

      Neys Nachhut zog sich über den Fluss Ceira zurück. Auf der anderen Seite wurde in Foz de Arouce eine kleine Truppe zurückgelassen. Somit wurde hier die Bühne für den Kampf gegen Foz de Arouce bereitet. Dies würde Neys letzte Schlacht in Portugal.

      Die Schlacht von Casal Novo war die erste in einer Reihe von großen Pfuschereien von Erskine, die nächste kam bereits in Sabugal. Hätte der Kommandeur der Light Division die französischen Stellungen auskundschaftet, wäre das Fiasko möglicherweise vermieden worden.


      Französische Streitkräfte

      Die französischen
      Streitkräfte, die am Kampf gegen Casal Novo beteiligt waren, waren zwei Divisionen des VI. CE (Sechstes Armeekorps) unter dem Kommando von Marschall Michel Ney. Die bekannten Zahlen, die sich auf diese Einheiten beziehen, stammen aus dem 1. Januar 1811 und entsprechen daher nicht der Realität, können jedoch eine Vorstellung von den beteiligten Mengen geben. Es gab folgende Einheiten:
      1. Infanteriedivision unter dem Kommando der Division General Jean-Gabriel Marchand mit 182 Offizieren und 4.805 Mann;
      2. Infanteriedivision unter dem Kommando der Division General Julien Auguste Joseph Mermet mit 212 und 6.040 Mann
      Brigade der leichten Kavallerie unter dem Kommando von Brigadegeneral Auguste Étienne Marie Lamotte mit 48 Offizieren und 604 Mann.

      Der VI. EG war die 3. Infanteriedivision (de Loison) in Rabaçal noch nicht hinzugekommen.


      Die anglo-portugiesischen Streitkräfte

      Von der Wellington-Armee waren drei britische Divisionen und eine unabhängige portugiesische Brigade an dieser Aktion beteiligt:
      3. Division mit 6.050 Mann (4.500 Briten, 1.550 Portugiesen) unter dem Kommando von Generalmajor Sir Thomas Picton; zu dieser Division gehörte die 8. portugiesische Infanterie-Brigade unter dem Kommando von Oberstleutnant Charles Sutton, die zwei Bataillone der RI 9 (Infanterieregiment 9) und zwei der RI 21 umfasste.
      4. Division mit 6.900 Mann (4.800 Briten, 2.100 Portugiesen) unter dem Kommando von Generalleutnant Sir Galbraith Lowry Cole; zu dieser Division gehörte die 9. portugiesische Infanterie-Brigade unter dem Kommando von Oberst Richard Collins, die zwei Bataillone aus RI 11 und zwei aus RI 23 umfasste.
      Leichte Division mit 4.300 Mann (3.400 Briten, 900 Portugiesen) unter dem Kommando von Generalmajor Sir William Erskine; Die portugiesischen Einheiten in dieser Division waren 1. Jäger und 3. Jäger;
      1. Unabhängige portugiesische Brigade mit 2.100 Mann (alle Portugiesen) unter dem Kommando von Brigadier Dennis Pack; diese Brigade bestand aus zwei Bataillonen von RI 1, zwei Bataillonen von RI 16 und den 4. Jägern ;
      Leichte Kavallerie-Brigade unter dem Kommando von Arenschildt, gebildet aus:
      Zwei Kavallerieschwadronen des 16. Light Dragon Regiments (britisch);
      Zwei Schwadronen aus dem 1. KGL Husarenregiment .


      Die Serie von Nachhutgefechten (Pombal, Redinha, Casal Novo und Foz de Arouce) wäre als "Club-Projekt" auch fein nachzuspielen.



      was war sonst noch los:
      1369: Montiel
      1590: Ivry
      1653: Seeschlacht bei Livorno
      1674: Ronas Voe (Naval)
      1780: Fort Charlotte
      1793: 1. Jallais (Vendée)
      1793: Pluméliau und Vannes (Vendée)
      1794: Montrevault
      1795: Seeschlacht bei Genua
      1799: Martinsbruck
      1807: Belagerung von Kolberg
      1811: Belagerung von Campomayor
      1814: 2. Berry-au-Bac
      1814: 1. Sezanne
      1814: Villenauxe-la-Grande und Saint-Nicolas-la-Chapelle
      1862: New Bern
      1916: Cumières-le-Mort-Homme und Chattancourt (Verdun)


      CU tomorrow ......

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      15.3.:
      the daily feature -wieder mal ein double-feature:


      A) 1811: Foz de Arouce

      Der Kampf bei Foz de Arouce vom 15. März 1811 war die am wenigsten erfolgreiche der Nachhutaktionen von Marschall Ney während des Rückzuges von Masséna aus Portugal im Frühjahr 1811. Nach einem Nachtmarsch vom 14. bis 15. März hatte der größte Teil der französischen Armee den Ceira-Fluss bei Foz de Arouce überquert und auf den Höhen über dem Dorf campiert.

      Ney war befohlen worden, alle seine Truppen über den Fluss zu bringen und die Brücke hinter sich zu zerstören, aber Ney missachtete diesen Befehl und hielt drei Brigaden auf der Südseite des Flusses (die gesamte Division von Marchand und eine Brigade von Mermet, welche u.a. die 25e Léger (Colonel Vincent Martel de Conchy) und die 27e Ligne (Colonel Pierre-Etienne-Simon Gaudin) umfasste). Dieser Einsatz riskierte eine Katastrophe, denn die Ceira führte Hochwasser und der einzig mögliche Fluchtweg für Neys Männer war über die beschädigte Brücke von Foz de Arouce.

      Wellingtons Verfolgung am 15. März wurde durch eine Kombination aus dichtem Nebel und Bränden, welche die Franzosen in der Stadt Miranda de Corvo gelegt hatten, verzögert. Die 3. und die leichte Division erreichten die französischen Stellungen auf der Ceira erst um vier Uhr nachmittags, und als die Franzosen in einiger Stärke aufgestellt erschienen, beschlossen sie, zu campen und darauf zu warten, dass der Rest der Armee sie am nächsten Tag einholt.

      Wellington selbst kam kurz vor Einbruch der Dunkelheit an und beschloss, die Franzosen zu überraschen. Von Neys Männern wurde offensichtlich kein Angriff so spät am Tag erwartet und so wurden sie auch überrascht. Die Light Division griff die französische Rechte und die 3. Division ihre Linke an. Den größten Erfolg erzielten einige Unternehmen der 95th Rifles, die es schafften, das Zentrum von Foz de Arouce zu erreichen, und damit drohten, die Brücke zu erobern.

      Die französische 39e Ligne (Colonel François Marie Lamour) hörte Schüsse im Rücken, brach und versuchte, die Brücke zu überqueren. Ihre Route wurde von einer französischen Kavallerie blockiert, die versuchte, den Fluss wieder zu überqueren, um am Kampf teilzunehmen, und die Infanterie musste versuchen, eine Furt für den Übergang zu finden. Der Fluss war dafür zu hoch, und eine bedeutende Anzahl der Franzosen wurde mitgerissen und ertrank. Vielleicht noch schlimmer für ihre Moral, war der Adler des Regiments verloren, vom Wasser weggetrieben (er wurde später von den Alliierten geborgen und nach London geschickt).

      Ney gelang es, die Situation wiederzuerlangen, indem er die 95th Rifles dem dritten Bataillon der 69e Ligne angriff und sie zum Rückzug zwang. Nachdem der Durchgang der Brücke gesichert war, konnten sich die Franzosen an das Nordufer des Flusses zurückziehen, obwohl sie beim Überqueren der Brücke von beiden Seiten unter Artilleriefeuer gerieten!

      Die Briten erlitten während der Kämpfe in Foz de Arouce nur 71 Verluste. Die französischen Verluste waren viel schwerer, irgendwo zwischen 250 und 400. Nur die späten Stunden des Tages und das schwindende Licht verhinderten, dass die Briten den sich zurückziehenden Franzosen viel schwerere Verluste zufügten.

      Der Kampf bei Foz de Arouce beendete effektiv die Verfolgung der Franzosen. Wellington ließ seine Männer am nächsten Tag ruhen, teils um einen Versorgungskonvoi eintreffen zu lassen, teils weil er zufrieden war, dass Masséna keine andere Wahl hatte, als sich bis nach Spanien zurückzuziehen, denn zwischen Foz de Arouce und der Grenze gab es keine Gebiete wo die französische Armee hoffen konnte, genügend Vorräte zu finden, um für längere Zeit zu bleiben. Die Franzosen würden kurz versuchen, eine Position am Alva-Fluss zu halten, aber ohne Erfolg.




      B) 1814: Gefecht auf dem Gardasee

      Auf dem Gardasee bestand die österreichische Flotille am 15. März (1814) unter dem Kommando des Pontonnier-Hauptmannes Acurty (oder Accurti) ein sehr lebhaftes Gefecht. Die Flotille wurde nämlich von der aus 7 Kriegsfahrzeugen bestehende feindlichen Flotille angegriffen, beantwortete aber deren Feuer, ungeachtet gleich Anfangs eine Schaluppe (Kanonierschaluppe No. 6) so schwer beschädigt wurde, dass sie bald nachher sank, mit solcher Geschicklichkeit und Wirkung, dass die feindliche Flotille gezwungen wurde, nach einem heftigen 4-stündigen Gefechte, mit Zurücklassung eines Fahrzeuges und einem bedeutenden Verluste an Todten und Verwundeten, ihre Rettung in schleuniger Flucht zu suchen (Darstellung des Feldzuges der Verbündeten gegen Napoleon im Jahr 1814).

      Die Berlinischen Nachrichten schreiben am Sonntag, den 2.4.1814 in ihrer Ausgabe No. 40 dazu als Anmerkung zu obigem Bericht:
      Nach einem vom Vizekönig erlassenen Bericht soll die italienische Flotille gesiegt, 3 österreichische Barken versenkt (die Kanonierschaluppe No. 5 wurde ebenfalls beschädigt), und die übrigen 5 auf den Strand gejagt, und gegen 15 Todte und 30 Verwundete, die der Feind gezählt, nur 1 Todten und 7 Verwundete gehabt haben.

      Der Österreichische Beobachter auf das Jahr 1814 merkt weiters an: der k.k.Flotillen-Commandant Hauptmann Acurty lobt besonders den Muth und die Entschlossenheit des Artillerielieutenants von Fiericht, und den Oberbrückenbaumeister Skutetzky und den Oberlieutenant Just (von Sust von der Hohenlohe-Bartenstein Infanterie).

      Am, 16. März traf die Flotille in Riva ein, wo sofort mit den Ausbesserungsarbeiten begonnen wurde.

      Einen sehr detaillierten Bericht findet man in: Mitteilungen aus dem Gebiete des Seewesens, Vol. XLII, No. III, Jahr 1914, S.249 ff.

      Die K.k. Gardaseeflottille (Lago Garda, 1813-1838)
      oceania.pbworks.com/w/page/8449540/Austrian-Riverine-Ships

      Kleine Kanonenboote:
      Austria c.1813 bis 1838
      Italia

      je 1x 6pdr, 1x 18pdr

      Kanonierschaluppe №1 ... Privatboote gechartered 11.1813 zurückgegeben 05.1814
      Kanonierschaluppe №2
      Kanonierschaluppe №3
      Kanonierschaluppe №4
      Kanonierschaluppe №5
      Kanonierschaluppe №6 † 03.1814
      Kanonierschaluppe №7 zurückgegeben 05.1814
      Kanonierschaluppe №8

      Galeotte, in Malcesine gebaut
      La Corriera 1813-1814 bis 1838

      Segelbarkasse Prepotente ... 1813 ex-civilian bis 1838


      Piero Crociani schreibt aus italienischer Sicht in "Centrodecesimo":
      am 14. März (?) griff die (italienische) Flotille unter Jean-Pierre-Jacques Tempié (Kommandant der Gardasee-Flotille) die Österreicher unter dem Pontonnier-Kapitän Michele Accurti di Fermo (von der Marineabteilung Triest) an und zwang sie sich unter die Kanonen von Torri del Benaco zu flüchten, mit Verlusten von 35 Mann gegenüber 7 der Italiener. Die Italiener erhoben noch auf dem Gefechtsfeld Tempié zum capitano di fregati und Alberti zum tenente di vascello.


      wäre eigentlich auch was für "Black Seas" - man müsste sich halt Österreicher und Italiener bauen .......



      was war sonst noch los:
      933: Riade
      1311: Kephissos (oder Halmyros)
      1781: Guilford Court House
      1793: Cholet (Vendée)
      1793: 1.Gefecht bei La Roche-Bernard
      1793: Pontivy
      1795: Vreden, Ottenstein und Wüllem
      1814: Lechelle
      1814: Nogent-sur-Seine
      1814: 1. Epernay
      1943: 3.Kharkov-Schlacht


      CU tomorrow ......

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      16.3.:
      the daily feature:
      1322: Boroughbridge (Despenser War)


      Die Schlacht bei Boroughbridge fand am 16. März 1322 bei der nordenglischen Stadt Boroughbridge statt. Der entscheidende Sieg der königlichen Armee in der Schlacht beendete die Rebellion von Thomas of Lancaster, 2. Earl of Lancaster und den sogenannten Despenser War.

      Im Sommer 1321 hatte der englische König Eduard II. noch den Forderungen der rebellischen Marcher Lords und der Adelsopposition unter dem Earl of Lancaster nachgeben und der Verbannung seines Günstlings Hugh le Despenser und dessen gleichnamigen Vaters zustimmen müssen. Im Herbst 1321 ergriff er dagegen die Initiative und ging militärisch gegen die Adelsopposition vor. Durch den Angriff auf Leeds Castle, der Burg von Bartholomew de Badlesmere, konnte der König zunächst die Adelsopposition spalten. Anschließend hatte er in einem Feldzug gegen die Welsh Marches bis Ende Januar 1322 Roger Mortimer of Wigmore und Roger Mortimer of Chirk zur Kapitulation gezwungen, während Lancaster noch bei Doncaster in Nordengland sein Heer sammelte. Anschließend marschierte der König nordwärts, um Lancaster zu stellen.

      Ein Teil von Lancasters Heer belagerte vergeblich die königliche Burg Tickhill Castle, während Lancaster mit seiner Hauptstreitmacht nach Süden zog, um dem König entgegenzutreten. Bei Burton-upon-Trent standen sich die Heere erstmals gegenüber. Lancaster versperrte drei Tage lang den Übergang über die Brücke über den Trent, doch als ein Teil des überlegenen königlichen Heer den Fluss in einer nahe gelegenen Furt überquerte, zog er nach Norden ab, um nicht eingeschlossen zu werden. Über Tutbury erreichte er Pontefract Castle, wo er sich zunächst verschanzen wollte. Die anderen Rebellen, darunter Humphrey de Bohun, 4. Earl of Hereford sowie Roger de Clifford überzeugten ihn jedoch, weiter nach Norden zu ziehen. Lancaster versuchte Dunstanburgh Castle zu erreichen, von wo er vermutlich versuchen wollte, Unterstützung durch den schottischen König Robert the Bruce zu erhalten. Ein Teil des königlichen Heeres unter den Earls of Surrey und Kent setzte den Rebellen nach, während sich am 1. März die Besatzung von Lancasters mächtiger Burg Kenilworth dem König ohne Gegenwehr ergab. Am 2. März vereinigte sich das vom König kommandierte Heer mit einer von den aus dem Exil zurückgekehrten Despensers aufgebotenen Streitmacht bei Lichfield. Am 9. März eroberte der König Tutbury castle, während sich Robert de Holand, der Befehlshaber von Lancasters Haustruppen, mit 500 Mann ergab.

      Bei Boroughbridge, wo die Great North Road über eine hölzerne Brücke über den River Ure führte, wurde Lancasters Armee von Sir Andrew Harclay gestellt, dem Sheriff von Cumberland. Harclay hatte ein königstreues Aufgebot in Cumberland und Westmorland aufgestellt. Lancaster versuchte vergeblich seinen ehemaligen Gefolgsmann Harclay zum Anschluss an die Rebellen zu bewegen. Dieser hatte seine Truppen nach schottischem Vorbild in Schiltrons aufgestellt, um die Angriffe der Rebellen abzuwehren, und versperrte mit einem Teil seiner Truppe den Übergang über die Brücke über den River Ure, während der andere Teil den Übergang über eine nahe gelegene Furt sperrte. Lancasters Armee war auf weniger als 1000 Mann geschrumpft. Da die Rebellen einen Angriff der Armee von Surrey und Kent in ihren Rücken fürchteten, führten Hereford und Roger de Clifford einen Teil der Truppen abgesessen über die Brücke, während Lancaster mit dem anderen Teil einen Kavallerieangriff über die Furt führen wollte.

      Der von Hereford und Clifford geführte Angriff über die Brücke wurde von Harclays Pikenieren abgewehrt. Hereford, der in vorderer Reihe den Angriff führte, fiel, und kurz darauf wurde Clifford schwer verwundet. Daraufhin brach die Schlachtordnung der Rebellen zusammen und ihre Infanterie flüchtete. Lancasters Kavallerie erlitt durch Harclays Bogenschützen bereits vor der Furt schwere Verluste, als sie offenes Gelände überquerte. Die Reiter brachen den Angriff ab, noch ehe sie den Fluss erreichten, und zogen sich nach Boroughbridge zurück. Harclay selbst vermied einen Gegenangriff über die Brücke, bis er am nächsten Tag Verstärkung durch Sir Simon de Ward, den High Sheriff of Yorkshire, erhielt. Sie stießen langsam in den Ort vor, wo sie nur auf wenig Widerstand stießen. Lancaster flüchtete in eine Kapelle und weigerte sich, sich zu ergeben. Daraufhin ließ Harclay die Kapelle stürmen und Lancaster gewaltsam gefangen nehmen.

      Der König hatte in der Zwischenzeit Pontefract Castle erobert, wohin er Lancaster bringen ließ. Dort wurden er und etwa 30 seiner Gefolgsleute nach einem Scheinprozess Ende März hingerichtet. Clifford wurde nach York gebracht und dort hingerichtet, während Badlesmere in Canterbury gehängt wurde. Damit hatte der König die bisherige Adelsopposition zerschlagen. Gegen die tyrannische Günstlingsherrschaft des Königs bildete sich jedoch rasch eine neue Opposition, die schließlich Ende 1326 den König und die Despensers stürzen konnte.

      Für seinen Sieg wurde Harclay am 25. März zum Earl of Carlisle erhoben. Seine erfolgreiche Taktik, eine durch Pikeniere geschützte defensive Stellung einzunehmen, den Feind jedoch gleichzeitig durch von der Infanterie gedeckte Langbogenschützen anzugreifen, griff König Eduard III. in der Schlacht von Crecy wieder auf, wo er einen überwältigenden Sieg über das französische Heer erzielte.

      Das zur Erinnerung an die Schlacht auf dem Marktplatz von Boroughbridge errichtete Battle Cross wurde 1852 in das nahe gelegene Dorf Aldborough versetzt.


      1322 war ein Jahr mit interessanten Ritterschlachten:
      10. März: Burton Bridge
      16. März: Boroughbridge
      18. Juli: Rusokastro
      August/September: Bliska
      28. September: Mühldorf/Ampfing
      14. Oktober: (Old) Byland (Byland Moor)



      was war sonst noch los:
      1244: Ende der Belagerung von Montségur
      1781: Cape Henry
      1782: Roatán
      1782: Action of March 16 (Naval)
      1793: Große Geete (Tirlemont)
      1793: 1.Gefecht bei Rochefort-en-Terre
      1797: Valvasone, Codroipo, Rivis und Gradisca
      1812: Beginn der Belagerung von Badajoz
      1813: Escheburg und Bergedorf
      1814: Lechelle, Cormeron und Sourdun
      1818: Cancha Rayada
      1865: Averasborough
      1916: Länkipohja
      1945: Ende der Schlacht um Iwo Jima


      CU tomorrow ......

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      17.3.:
      the daily feature:
      1809: Mesas de Ibor (bei Talavera)


      Das Gefecht bei Meza de Ibor am 17. März 1809 war ein französischer Sieg zu Beginn der Medellin-Kampagne, der die Spanier zwang, ihre Positionen am Tejo aufzugeben und sich nach Süden in Richtung Guadiana zurückzuziehen. Anfang März 1809 befand sich die Extramadura-Armee von General Cuesta in einer starken Position am Tajo. Sie hatten die Franzosen gezwungen, sich nördlich des Flusses zurückzuziehen, die Brücke über den Fluss in Almaraz abgerissen und Positionen eingenommen, die die Flussübergänge in Almaraz und in der nahe gelegenen Puente del Conde in der Nähe von Meza de Ibor bewachten. Die Franzosen kontrollierten immer noch die Brücken in Arzobispo und Talavera weiter flussaufwärts, aber keine für Artillerie geeigneten Straßen führten von diesen Brücken zu den spanischen Stellungen um Almaraz.

      Marschall Victor, der Kommandeur der französischen Streitkräfte in Talavera, hatte den Befehl, die Armee von Extramadura anzugreifen, Badajoz und Merida am Fluss Guadiana zu erobern und sich auf die Zusammenarbeit mit den Streitkräften von Marschall Soult in Portugal vorzubereiten. Dazu brauchte er seine Artillerie, und um seine Artillerie einzusetzen, musste er die Spanier aus Almaraz vertreiben, damit die Franzosen die Landstraße über die Berge zwischen Tajo und Guadiana benutzen konnten. Nachdem Victor eine Reihe von Einwänden gegen die gesamte Expedition erhoben hatte, zog er schließlich am 15. März los. Er beschloss, seine Infanterie und einen Teil seiner Kavallerie über die Brücken bei Arzobispo und Talavera zu bringen und auf den miserablen Straße zu marschieren, die der Linie des Tajo nach Almaraz folgten. Am 15. März überquerten Levals Division und Lasalles Kavallerie den Tajo in Talavera, und am nächsten Tag gesellte sich Victor an der Spitze der Divisionen von Villatte und Ruffin in Arzobispo zu ihnen. Der Rest der Kavallerie wurde zusammen mit der Artillerie und dem Gepäck nach Almaraz geschickt, wo sie darauf warten sollten, dass Victor die spanischen Truppen, die den Fluss bewachten, wegfegte.

      Victors Marsch war sehr riskant. Um Almaraz zu erreichen, musste er sich an den spanischen Truppen vorbei zwingen, die die Schluchtlinie des Flusses Ibor bei Meza de Ibor bewachten. Wenn Cuesta begriffen hätte, was los war, und die meisten seiner Männer und seine Artillerie nach Ibor gebracht hätte, hätten die Franzosen, die ohne Artillerie waren, wahrscheinlich schwere Verluste erlitten, selbst wenn sie es geschafft hätten, ihren Weg über den Fluss zu erzwingen.

      Die einzigen Truppen, welche die Franzosen dann in Meza de Ibor vorfanden, waren die 5.000 Mann der Division des Ducqe del Parque, die von sechs Kanonen unterstützt wurden. Cuesta war informiert worden, dass die Franzosen den Tajo in Arzobispo und Talavera überquert hatten, hielt den Schritt jedoch für eine Finte, um seine Aufmerksamkeit vom Hauptangriff über den Fluss bei Almaraz abzulenken. Die Männer von Del Parque befanden sich in einer sehr starken Position, geschützt von der Schlucht des Ibor, und mit ihren Waffen auf einem Felsvorsprung, der die Straße dominierte.

      Die französische Avantgarde, 3.000 Mann in der deutschen Division von General Leval, erreichte am 17. März Meza de Ibor. Anstatt darauf zu warten, dass der Rest seiner Männer aufholte, befahl Victor Leval, über die Schlucht anzugreifen. Dies bedeutete, dass die Deutschen für den letzten Teil des Angriffs einen steilen Hügel in Richtung der spanischen Linien hinauf stürmen müssten.

      Der Angriff war ein Erfolg, aber ein kostspieliger. Levals Division verlor 70 Tote und 428 Verwundete, hauptsächlich während des Aufstiegs in die Schlucht. Die spanischen Truppen hielten ihre Position, bis die Deutschen mit ihren Bajonetten angriffen. Zu diesem Zeitpunkt brach Del Parque's Verteidigung zusammen und die Männer zerstreuten sich über den Hang. Spanische Verluste sind unbekannt, doch sie waren mit ziemlicher Sicherheit niedriger als die französischen Verluste, denn die Spanier hatten die meiste Zeit der Schlacht in Deckung gekämpft, und es bestand keine Chance auf eine Verfolgung. Del Parque konnte zu Cuestas Hauptquartier in Deleytosa zurückkehren, und die gesamte spanische Armee konnte sich bald über die Berge zurückziehen, während Victor sich darauf konzentrierte, die Brücke in Almaraz zu sichern. Die beiden Armeen zogen dann über die Berge nach Guadiana, wo Cuesta am 28. März in Medellin eine sehr schwere Niederlage erlitt.



      Dazu ein Abriss zur "Niederländischen Brigade", die an diesem Gefecht an prominenter Stelle teilgenommen hat:

      Am 17. August 1808 sandte Kaiser Napoleon von Frankreich an seinen Bruder, König Ludwig von Holland, eine zwingende Aufforderung, eine Brigade für den Feldzug in Spanien aufzustellen. Diese sollte umfassen: ein Kavallerieregiment von 600 Pferden, eine Artilleriekompanie mit drei Kanonen und drei Haubitzen, drei Infanteriebataillone mit insgesamt 2.200 Mann und eine Abteilung von Sappeuren und Pionieren, insgesamt 3.000 Mann. Die Brigade sollte aus Veteranen bestehen und innerhalb von zehn Tagen nach Eingang der Forderung marschieren.

      Der Kriegsminister, General Janssens, und der Oberbefehlshaber, Marschall Dumonceau, empfahlen Generalmajor David Hendrik Chassé als Kommandeur der neuen Einheit. Chassés Stab würde aus Oberst A. Lycklama à Nijeholt als Kommandeur der Infanterie bestehen, Major FFC Steinmetz als Kommandeur der Artillerie und Pioniere, Oberst von Goes als Kommandeur der Kavallerie (später Oberst Van Merlen ), Kapitän HR Trip als Kommandeur einer Kompanie berittener Artillerie und einer Feldambulanz unter dem Kommando des Chirurgen G. Sebel. Oberstleutnant Vermeulen würde als Stabschef fungieren, unterstützt vom Kapitän der Kavallerie Van Zuylen van Nijevelt.

      Die Organisation der Brigade erwies sich als schwieriger als erwartet. Zunächst wurde das erste Bataillon des 3. Jäger-Regiments , das in der Provinz Zeeland lagerte, für die Brigade ausgewählt. Es stellte sich jedoch heraus, dass das Regiment vom "Zeeland-Fieber" (wahrscheinlich Malaria) so schwer betroffen war, dass die meisten Männer nicht mehr für den Dienst geeignet waren. Die Armeeführung musste daher dieses Bataillon durch das 2. Bataillon des 4. Linien-Regiments ersetzen, das von Oberstleutnant CL von Pfaffenrath kommandiert wurde. Das andere für die Brigade bestimmte Infanteriebataillon unter dem Kommando von Oberstleutnant AW Storm de Grave stammte aus dem 2. Linienregiment in Groningen. Probleme mit der Ausrüstung und der Mangel an Grundversorgung, einschließlich Schuhen, verhinderten ebenfalls den raschen Einsatz der Brigade. Andererseits war die Kavallerie, vier Schwadronen des 3. Husarenregiments, sofort verfügbar. Diese Truppen, 2.200 der geplanten 3.000, konzentrierten sich schließlich am 2. September 1808 in der Nähe von Bergen op Zoom für den Marsch nach Frankreich. Die restlichen 800 würden später folgen. Am 1. September kam es jedoch zu einem Aufruhr eines Teils der Infanterie wegen Zahlungsrückständen. Die Regierung arrangierte hastig einen Vormarsch, der den Frieden wiederherstellte. Die Brigade wurde am 2. September von Marschall Dumonceau persönlich abgesandt.

      Nachdem die zweite Belagerung von Saragossa am 24. Februar 1809 mit einem französischen Sieg geendet hatte, beschloss Marschall Victor, die spanischen Streitkräfte am Südufer des Tajo anzugreifen. Er gab der deutschen Division eine Hauptrolle bei diesem Angriff. Am 17. März 1809 traf die Division in Mesas de Ibor auf eine starke spanische Truppe. General Leval schickte zuerst das Nassau-Regiment gegen die verschanzten Spanier, aber sie wurden durch schweres spanisches Feuer zurückgeschlagen. Dann entschied sich Leval für einen allgemeinen Angriff auf einer breiteren Front. In der Mitte befand sich die niederländische Brigade, links flankiert das badische Regiment und rechts das Regiment Hessen-Darmstadt. Chassé befahl einen Bajonettangriff und die Holländer stürmten die spanischen Feldbefestigungen, ohne einen Schuss abzugeben. Obwohl die Truppen unter Kartätschen und Musketenfeuer litten, wankten sie nicht. Wie durch ein Wunder wurden im Feuerhagel nur zehn niederländische Soldaten getötet und 49 verletzt. Die spanischen Truppen flohen vor den niederländischen Bajonetten. Der Rest der spanischen Front in Almaraz brach zusammen und die Franzosen konnten über den Tajo vorrücken.


      2nd Division: Général de division Leval (3,127)
      2nd Nassau Regiment (2)
      4th Baden Regiment (2)
      Hessen-Darmstadt Gross und Erbprinz Regiment (2)
      Frankfurt Battalion
      1/2nd Dutch Line Regiment
      2/4th Dutch Line Regiment
      (2 battalions formed into the 2nd Dutch Line after 14 June 1809)
      Artillery:
      2nd Baden Foot Artillery (5/0/0/84)
      2nd Hessian Foot Artillery (1/0/0/37)
      2/6th (bis) Train Battalion (1/0/0/98)
      (nach Nafziger 809BSAJ)


      Für ein "Peninsular-Projekt" hätte man hier eine interessante Kombination aus Holländern, Badensern, Nassauern und anderen Rheinbundtruppen in einer Division.



      was war sonst noch los:
      45 v. Chr: Munda
      624: Badr
      1401: Damaskus
      1452: Los Alporchones
      1560: Amboise
      1560: Fort Coligny / Villegagnon Island
      1677: Valenciennes
      1793: Stromberg und Waldalgesheim
      1794: Saint-Aubin-de-Baubigné (Vendée)
      1799: 2. Gefecht bei Martinsbruck
      1805: Seegefecht vor Brest
      1807: Giurgewo (oder Giurgiu)
      1811: Arganil
      1813: Gefecht am Zollenspieker bei Hamburg
      1814: Belleville und Saint-Jean-d'Ardieres
      1863: Kelly's Ford
      1939: Beginn der Schlacht von Nanchang


      CU tomorrow .....

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      18.3.:
      the daily feature:
      1793: Neerwinden

      Die Schlacht bei Neerwinden fand am 18. März 1793 im Zuge des ersten Koalitionskrieges gegen das revolutionäre Frankreich statt. Sie endete mit einem österreichischen Sieg über die französische Armee.

      Nach dem Erfolg in der Schlacht bei Aldenhoven am 1. März 1793 drang die etwa 42.500 Mann starke österreichische Armee unter dem Kommando von Prinz Josias von Sachsen-Coburg und Erzherzog Karl weiter nach Westen vor. General Charles-Francois Dumouriez hatte die zurückgehende französische Armee am 13. März in Löwen übernommen und war entschlossen, sofort wieder zur Gegenoffensive überzugehen. Nach einer Reihe von kleineren Zusammenstößen entlang der Straße zwischen Lüttich und Brüssel stießen die Österreicher am 16. März bei Tirlemont wieder auf den Feind, zogen sich aber nach kurzem Gefecht auf die strategisch günstigere Position bei Neerwinden zurück. Der Prinz von Sachsen-Coburg hatte seine Position hinter der Kleinen Gete genommen, sein Zentrum stand rund um Neerwinden. Seine Truppen besetzten halbkreisförmig die Anhöhen zwischen Laer bis Neerwinden, auch der Ort Neerlanden war besetzt worden. Die österreichische Linke unter General Clairfayt am Südabschnitt stand ebenfalls hinter der Kleinen Gete zwischen Neerwinden und Oberwinden, mit dem Hügel von Mittelwinde zwischen den beiden Orten. Gegen diese Linie griff am Morgen des 18. März die etwa 47.000 Mann starke französische Armee unter Dumouriez an.


      Französische Armee
      Oberbefehl: Generalleutnant Dumouriez
      Rechter Flügel: Generalleutnant de Valence mit Divisionen: La Marche, Veneur, Neuilly
      Zentrum: Herzog von Chartres mit Divisionen: Dietmann, Dampierre
      Linker Flügel: Generalleutnant Miranda mit Divisionen: Miaczinsky, Ruault, Champmorin
      Reserve Corps mit Divisionen: Marliere, D'Harville


      Österreichische Armee
      Oberbefehl: Feldmarschall Prinz von Sachsen-Coburg, Generalstabschef: Oberst Mack
      Avantgarde: Generalmajor Erzherzog Karl mit Brigaden: Ob. Dévay, Ob. Gruber
      Erstes Treffen: FML. Latour mit Brigaden: GM. Happoncourt, GM. Benjovsky
      Zweites Treffen: FML. Prinz von Württemberg mit Division FML Stuart (Brigade Oberst de Jardin, Oberst Wolf und GM. von Lothringen)
      Reservekorps FZM. Graf Clerfayt mit Divisionen: FML. Alvinczy, GM. Wenkheim


      Dumouriez marschierte aus Tirlemont heran und teilte seine Armee in acht Angriffskolonnen, die alle über die Kleine Gete nach Osten vorgingen. Dumouriez rechnete damit, dass die Österreicher ihre Hauptmacht auf ihrem rechten Flügel im Nordabschnitt hätten, und so entschloss er sich, mit dem eigenen rechten Flügel im Süden anzugreifen. Am 18. März stießen beide Heere aufeinander, und es kam zu einer den ganzen Tag andauernden Schlacht. Der Angriff des rechten Flügels unter General Comte de Valence über die kleine Gete erfolgte um 7 Uhr früh. Die Division des General La Marche ging bei Neer Heylissem über die Gete und bedrohte nach der Besetzung von Racour die linke Flanke Clairfayts. Die Division unter General Le Veneur nahm die Brücke bei Neer-Heylissem und stieß dann auf Overwinden vor. General Valence konnte auch den Hügel bei Mittelwinde und Neerwinden erstürmen. Weiter nördlich hatte die Division des General Neuilly den Fluss bei Esmael überschritten und begann, Neerwinden von links zu umfassen.

      Im Zentrum der Schlacht stand das französische Korps des Herzog von Chartres (dem späteren König Louis-Philippe), seine zwei Divisionen griffen Neerwinden frontal an, das der Prinz von Sachsen-Coburg unbedingt halten wollte. Die Division unter General Dirtmann ging bei Elissem über die Gete und eroberte Laer, die andere Division unter General Dampierre hatte den Auftrag, über Esmael ebenfalls auf Neerwinden anzugreifen.

      Auf dem linken Flügel im Nordabschnitt der Schlacht griffen drei Divisionen unter dem Korpsführer General Miranda zwischen Leau und Neerhespen über die Gete an. Die Division des Generals Miaczinsky ging bei Overhespen über den Fluss und stieß in Richtung Neerlanden vor. Die Division General Ruault nahm die Brücke bei Orsmael ein und wollte danach entlang der Straße nach St.Trond vorrücken. Die nördlichste Flügeldivision unter General Champmorin sollte nach Überschreiten der Gete unterhalb Neerlinter auf Leau durchbrechen.

      Der österreichische rechte Flügel unter Erzherzog Karl deckte die Straße Tirlemont-Maastricht, in der Lage unmittelbar östlich der Kleinen Gete. Bis 9 Uhr waren die Kaiserlichen unter dem Prinzen von Württemberg zurückgedrängt, die französische Division Ruault besetzte den Ort Orsmael. Die von Oberstlieutenant Josef Smola geführte Artillerie verhinderte aber fünf Stunden lang jedes weitere Nachrücken der Franzosen aus Orsmael heraus. Gegen 11 Uhr führte Erzherzog Karl einen erfolgreichen Gegenangriff, sein zweites Treffen unter Herzog Ferdinand Friedrich von Württemberg griff an der Linie Neerhespen, Gutsenhoven und Orsmael in die Schlacht ein.

      Inzwischen hatte sich weiter südlich die französische Division Miaczinsky des Ortes Dormael bemächtigt. Feldmarschallleutnant Benjowsky eilte sich, mit dem Infanterie-Regiment Nr. 15 und dem Dragoner-Regiment 9 den Franzosen den Ort vor Eintreffen von Verstärkungen wieder zu entreißen, dabei wurden die französischen Generale Ihler und Ruault schwer verwundet. Als schließlich auch der Angriff der Division Champmorin auf Leau scheiterte, sah sich General Miranda zum Rückzug gezwungen. Er zog sich über die Kleine Gete zurück. Das Gefecht bei Orsmael war für die Österreicher erfolgreich beendet, aber am Südflügel stand die Entscheidung noch aus.

      Dumouriez griff jetzt persönlich am südlichen Abschnitt ein, unterstützt durch starkes Geschützfeuer führte er seine Kolonnen nochmals über die Kleine Gete. Feldzeugmeister Clairfayt zog darauf alle Truppen seines Reservekorps näher an das bedrohte Racour heran. Die Division La Marche drang massiert gegen Overwinden vor, vermengte sich dabei aber mit der Division La Veneur, was die Einnahme von Overwinden bis 14 Uhr verzögerte. General Neuilly nahm kurzfristig Neerwinden, die Kaiserlichen kehrten sofort zurück, wurden aber durch Truppen unter General Dampierre abermals vertrieben, wobei General Desforetes im Kampf fiel. Zur Unterstützung der bei Overwinden stark bedrängten Grenadiere schickte Clairfayt die Brigade unter Generalmajor Franz Xaver von Auersperg nach vorne. Auch die Divisionen unter Feldmarschallleutnant Alvinczy und Generalmajor Franz Xaver von Wenckheim schritten zum Gegenangriff und erzwangen schließlich den Rückzug der Franzosen aus Overwinden. Österreichische Kavallerie unter Generalmajor Siegmund Franz von Lützow eroberte Racour zurück. Im Zentrum gelang es Feldzeugmeister Colloredo, auch das hart umkämpfte Neerwinden und den Hügels von Middelwinde zurückzunehmen. Die Franzosen, die jetzt unter konzentriertem Feuer lagen, mussten zurückgehen, die Nacht machte dem Kampf ein Ende.

      Am Ende mussten sich die Franzosen, die 4000 Mann verloren hatten, während die Verluste der Österreicher bei etwa 2800 lagen, zurückziehen.

      Das schlecht ausgerüstete und verpflegte französische Heer verlor in der Folge durch massenhafte Desertationen einen Großteil seiner Kampfkraft, so dass Dumouriez nur noch über etwa 20.000 Mann verfügte. Der französische General Dumouriez wurde daraufhin von der jakobinischen Regierung in Paris seines Postens enthoben. Die Beauftragten des Konvents, die geschickt wurden, um seine Führung zu untersuchen, ließ er verhaften und dem Feind ausliefern. Dann versuchte er, seine Truppen zu überzeugen, in Paris einzumarschieren und die revolutionäre Regierung zu stürzen. Der Versuch scheiterte, und Dumouriez floh am 5. April mit dem Herzog von Chartres und dessen Bruder, dem Herzog von Montpensier, in das österreichische Lager nach Mons.

      Der Sieg beendete den französischen Versuch, die Niederlande zu erobern. Als Folge des Sieges bei Neerwinden konnten bis 25. März die Österreichischen Niederlande und Brüssel wieder von den vorherigen Landesherren besetzt werden. Gleichzeitig war er die Voraussetzung für die Invasion der Alliierten in Frankreich.



      was war sonst noch los:
      1241: Chmielnik
      1643: New Ross
      1793: Saint-Vincent-Sterlanges und Saint-Philbert-du-Pont-Charrault (Vendée)
      1795: Chalonnes-sur-Loire (Vendée)
      1814: Saint-Georges-de-Reneins
      1814: Fere-Champenoise, Sommesous und Allibaudiere
      1814: 3. Berry-au-Bac
      1864: Laredo
      1915: Dardanellen (Gallipoli)
      1918: Beginn der 4. Flandernschlacht
      1937: Guadalajara


      CU tomorrow ......

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      19.3.:
      the daily feature:
      1810: Barba del Puerco (Puerto Seguro)


      In Barba del Puerco fanden 1810 zahlreiche Gefechte zwischen der British Light Division und französischen Truppen statt, die um Ciudad Rodrigo operierten. Das Dorf selbst war unbedeutend, befand sich jedoch innerhalb von 40 Kilometern an einer der vier Kreuzungsstellen am Fluss Agueda von Ciudad Rodrigo. Das Dorf Barba del Puerco liegt am westlichen Rand einer steilen Schlucht. Eine schmale kurvenreiche Straße mit vielen Serpentinen führt etwa 500 Meter hinunter zur Brücke. Diese Straße war einmal asphaltiert und die Steine sind noch stellenweise zu sehen, jetzt ist sie jedoch nur noch ein überwucherter Weg. Die Brücke wurde im ersten Jahrhundert von den Römern gebaut und ist etwa 50 Meter lang, fünf Meter breit und 20 Meter hoch über der Schlucht. Am östlichen Ende der Brücke befindet sich ein Steinhaus mit drei Räumen. Dieses Haus diente als überdachte Position für die französischen Piquets und ist immer noch in gutem Zustand, obwohl es jetzt von einer großen Anzahl von Fledermäusen bewohnt wird. Die Straße an der Ostseite des Flusses hat sich zu nichts anderem als einem Ziegenweg verschlechtert. Beide Seiten des Canyons sind mit großen Felsbrocken übersäät und sind mit großen Büschen bewachsen.

      Mitte Februar 1810 hatten die Briten eine kleine Abteilung zur Bewachung der Brücke abgestellt. Die erste französische Aufklärungsmission fand am 16. Februar statt, als sie die Brücke eroberten, sich aber am nächsten Tag zurückzogen. Am 27. Februar griffen 200 Franzosen an und stiegen in die Höhe, um das Dorf einzunehmen. Am nächsten Tag zogen sich die Franzosen erneut zurück. Am 8. März postierte Craufurd dort eine starke Ablösung von den Rifles, aber am nächsten Tag wurden sie von zwei Regimentern aus der Division von General Macune vertrieben. Die Franzosen eroberten auch Villar de Ciervo, zogen sich aber wieder zurück. Am 13. März verlegte Craufurd vier Kompanien der 95th Rifles nach Barba del Puerco und ließ den Rest der Light Division in unterstützende Positionen hinter sich ziehen. Die Franzosen hielten eine Kompanie auf der Kammlinie über der Ostseite der Brücke.

      In der Nacht des 19. März führte General Claude François Ferey, Baron de Rozengath, mit sechs Infanteriebataillonen (jeweils zwei aus der 66. und 82. Linie und der Legion Hanovrienne) einen Nachtangriff über die Brücke durch. Unter dem Schutz eines heftigen Regensturms überraschten 600 Grenadiere und Voltigeure das Zwei-Mann-Piquet am Westende der Brücke. Ein 12-Mann-Piquet, das etwa 50 Meter die Straße hinauf platziert war, war ebenfalls schnell in Bedrängnis, konnte jedoch eine Warnung an ihr Regiment schicken, welches in einer kleinen Kirche oben auf dem Kamm biwakierte. Das Regiment war sogleich im Einsatz, und kämpfte 15 Minuten lang in heftigen Nahkämpfen, bis die anderen drei Regimenter der Light Division eintrafen. Die Briten trieben sodann die Franzosen über die Brücke zurück. Die Verluste der Briten waren 18 Tote und Verwundete, während die Franzosen etwa 40 hatten.

      Ferey befehligte zu dieser Zeit die 2. Brigade von Loisons Division des (Ney's) VI. Corps, und die Bataillone, von denen seine Voltigeure ausgeliehen wurden, waren eines der 32eme Leger, drei der 66eme Ligne und zwei der 82eme Ligne. Wir haben von ihm bereits bei Casal Novo (14. März) gelesen. Er fiel 1812 bei Salamanca.


      Ein paar sehr gute Bilder, u.a. von Christa Hook, findet man hier:
      prometheusinaspic.blogspot.com…el-puerco-march-1810.html


      und Bilder vom Terrain u.a. hier:
      pns1814.co.uk/Barba Del Puerco.htm


      Die Light Division
      Während der Reform in England nach ihrer Evakuierung aus La Coruña wurde Brigadegeneral Robert Craufurd mit seine Brigade, die sich nun aus dem 1. Bataillon des 43., 1. Bataillons des 52. und 1. Bataillons des 95. zusammensetzte, zurück zur Peninsula beordert. Die Brigade landete am 2. Juli 1809 in Lissabon und unternahm in der Julihitze eine Reihe anstrengender Märsche, um sich Arthur Wellesley's Armee anzuschließen. Während der folgenden Umstrukturierungen erhielt Craufurd das Kommando über die 3. Division, deren früherer Kommandeur, Generalmajor Mackenzie, in Talavera getötet worden war. Mit der anschließenden Hinzufügung von Captain Hew Ross' Trupp der Royal Horse Artillery, den 1. Husaren der KGL und dem portugiesischen 3. Caçadores-Bataillon (befehligt von Oberstleutnant George Elder) wurde dies die Leichte Division. Craufurd schrieb auch die ersten Standing Orders for the Light Division, a Training Manual and handbook.

      Eine weitere General Order vom 4.August 1810 reorganisierte die Light Division (The Lightbobs) nochmal, in 2 Brigaden, bestehend aus 43rd, 3rd Caçadores und 4 Kompanien der 95th Rifles in der einen sowie 52nd, 1st Caçadores und weiteren 4 Kompanien der 95th Rifles in der anderen Brigade.



      was war sonst noch los:
      1279: Seeschlacht bei Yamen
      1793: Plabennec
      1797: Gradisca d'Isonzo und Vilesse
      1797: Gefecht an der Brücke von Casasola
      1811: Fort Montjuic
      1814: Vic-en-Bigorre
      1814: Plancy-l'Abbaye und Mery-sur-Seine
      1814: Maubourguet
      1865: Bentonville
      1921: Crossbarry


      CU tomorrow ......

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      20.3.:
      the daily (heute double+) feature:

      1809: Berrocal

      Das Gefecht bei Berrocal am 20. März 1809 war ein kleiner spanischer Sieg während der Medellin-Kampagne. Der Feldzug begann am 15. März 1809. Die französische Armee überquerte den Tejo an mehreren Stellen und konvergierte auf Almaraz, und Anfang März hatte die Armee von Estremadura unter General Don Gregorio de la Cuesta die Linie des Tejo in Almaraz noch gehalten, aber am 17. März hatte Marschall Claude-Victor Perrin, genannt Victor, Cuestas rechten Flügel in Meza de Ibor besiegt (siehe daily feature vom 17.3.), und die Spanier waren gezwungen gewesen, sich nach Süden in die Berge in Richtung Guadiana zurückzuziehen. Cuesta hatte kurz überlegt, den Pass von Santa Cruz zu halten und dort zu kämpfen, hatte sich dann aber entschlossen, nach Süden zu marschieren, um Verstärkungen aufzusammeln. General Don Juan de Henestrosa mit dem größten Teil der spanischen Kavallerie war als Nachhut zurückgelassen worden.

      Marschall Victor schickte die Kavallerie von General Antoine Charles Louis de Lasalle (eine Kavalleriedivision, die sich aus den 5. Chasseurs a cheval unter Colonel Pierre Bonnemains, den 10. Chasseurs a Cheval unter Colonel Jacques Gervais Subervie, den 2. Husaren unter Colonel Gilbert-Julian Vinot und dem 9. Dragonern unter Colonel Mathieu Queunot zusammensetzte) über den Pass, um Druck auf Cuestas auszuüben, aber bei dieser Gelegenheit bewies die spanische Kavallerie, dass sie in der Lage war, erfolgreiche Verzögerungsaktionen zu kämpfen. Die erste dieser Aktionen fand in Berrocal statt, einem kleinen Dorf auf halber Höhe des Passes. Am 20. März wurde die führende französische Kavallerieschwadron (5e Chasseurs a cheval, gesamt 450 Mann) von den spanischen Carabineros Reales (unter Miguel de March oder dem Conde de Miranda oder Manuel de Iturrigaray y Aróstegui, Capitán de Carabineros Reales) angegriffen, einem Relikt der regulären spanischen Armee. Die Franzosen erlitten zehn Tote und fünfzehn Verwundete, bevor sich die Spanier zurückzogen. Hier fiel auch der Lieutenant des Almansa-Kavallerieregiments Don Antonio Baeza. Die Franzosen konnten aus diesem kleinen Rückschlag nichts lernen, und Henestrosa konnte ihnen am folgenden Tag in Miajadas eine schwerere Niederlage zufügen.



      1809: Miajadas (21. März)

      Die Schlacht von Miajadas fand am 21. März 1809 in Miajadas, Spanien, statt. Die spanische Kavallerie unter der Führung von General Don Juan de Henestrosa überfiel das 10. französische Regiment der Chasseurs a cheval unter dem Kommando von Oberst Jacques Gervais Subervie . Die französischen Soldaten erlitten schwere Verluste, als die beiden spanischen Kavallerieregimenter sie in der Flanke angriffen.

      Am 20. März kam es in Berrocal zu einem ersten Zusammenstoß (siehe oben). Rickard nannte die Aktion jedoch einen spanischen Sieg. Am nächsten Tag, während sich La Cuesta zurückzog, beschloss Henestrosa, seine französischen Verfolger zu überfallen.

      An diesem Tag, vor dem Rest der Division von Lasalle, traf das 10. französische Chasseurs a Cheval-Regiment unter dem Kommando von Oberst Jacques Gervais Subervie in der Nähe des Dorfes Miajadas ein, ohne die Anwesenheit der spanischen Nachhut zu ahnen. Als Henestrosa dieses isolierte Regiment sah, stellte er eine kleine Abteilung Kavallerie vor Miajadas, um seine Gegner anzulocken, und versteckte seine eigenen Einheiten zu beiden Seiten der Straße. Die dafür ausgewählten Kavallerieregimenter, das Infante-Regiment (4. de Línea, 300 Mann in 4 Schwadronen, Joaquín Astrandi) und das Almanza-Regiment (3. de Dragones, 530 Mann in 4 Schwadronen, Coronel Miguel Becar), waren Teil des „Geiselkorps“ der spanischen Armee, die an die Ostsee geschickt worden war, während Frankreich und Spanien Verbündete waren. Dies wäre ihr erster Kampfeinsatz seit ihrer Rückkehr nach Spanien, und sie würden gute Leistungen erbringen. Subervie ging in die Falle und griff die wenigen spanischen Kavalleristen an, die sich außerhalb des Dorfes befanden. Die spanische Kavallerie im Hinterhalt griff sofort an und setzte sich schnell gegen die 10. Chasseurs durch, die während des ungleichen Kampfes erhebliche Verluste erlitten. Dann konnte sich Henestrosa zurückziehen, ohne von Lasalle erwischt zu werden, der gerade mit dem Rest seiner Division auf dem Schlachtfeld angekommen war.


      Der Rückschlag von Miajadas zwang Lasalle, die Verfolgung aufzugeben, und gab Cuesta Zeit, Verstärkung zu erhalten. Der spanische General war vom Erfolg seiner Nachhut überzeugt und positionierte seine Armee auf den Höhen von Medellin, wo die Franzosen am Morgen des 23. März eintrafen. Die folgende Schlacht am 28. März war zunächst günstig für die Spanier, wurde aber bald zur Katastrophe. Während Cuestas schlechte Taktik an diesem Tag einen großen Teil der Schuld für diesen Rückzug tragen muss, brachen die beiden Kavallerieschwadronen, die in Miajadas gekämpft hatten, in einem entscheidenden Moment und flohen, wodurch der schlechte Ruf der spanischen Kavallerie leider wiederhergestellt wurde. Und so schlachtete Lasalles Kavallerie an der linken Flanke die spanische Kavallerie ab und säbelte auch die flüchtenden Infanteristen unbarmherzig nieder, um die Chasseurs des 10. Regiments, die in Miajadas starben, zu rächen.


      Diese Gefechte ergeben nur zusammen Sinn, und wären als eine Art "kleine Kampagne" inklusive Mesas de Ibor (17.3.) fein nachzuspielen.



      was war sonst noch los:
      1793: Stromberg und Rheinböllen
      1797: Verla, Cembra, Faedo, San Michele und Salurn
      1799: Beginn der Belagerung von Akkon
      1800: Heliopolis
      1809: Lanhoso (oder Braga, oder Carvalho-da-Heste)
      1814: Arcis-sur-Aube (Tag 1)
      1814: Tarbes
      1814: Limonest
      1814: Wesel
      1863: Vaught's Hill


      CU tomorrow ......

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      21.3.:
      the daily feature:
      1814: Arcis-sur-Aube (Tag 2) - Komplettbericht


      Die Schlacht bei Arcis-sur-Aube war eine Schlacht der Befreiungskriege und ereignete sich am 20. und 21. März 1814. Zu diesem Zeitpunkt war Napoleons Lage praktisch aussichtslos, denn er führte einen Mehrfrontenkrieg gegen Russland, Preußen, Großbritannien und Österreich. Bei Arcis-sur-Aube in der Champagne prallte die französische Armee mit 28.000 Mann auf die zahlenmäßig überlegene Böhmische Armee unter Feldmarschall Schwarzenberg mit 80.000 Mann.

      Nach der Rückeroberung von Reims am 13. März 1814 blieb Napoleon drei Tage in Reims, ordnete seine Truppen neu und erholte sich von einer Erkältung. Marschall Ney aber erreichte bereits am 15. März 1814 mit etwa 6.000 Mann, davon 800 Reiter der Ehrengarde, Chalons-en-Champagne, das er sofort besetzen ließ.

      Am 17. März 1814 marschierte Napoleon mit der „Alten Garde“, zwei Kavallerie-Divisionen und der Reserve-Artillerie von Reims nach Èpernay, wo er von den Bewohnern begeistert empfangen wurde.
      Bei Morgendämmerung des 18. März 1814 marschierte die „Alte Garde“ weiter nach Fère-Champenoise, das auch Napoleon mit den anderen Truppenteilen am selben Tage um 16 Uhr erreichte. Dort erfuhr Napoleon, dass sich die Böhmische Armee unter Fürst Schwarzenberg bereits auf dem Rückzug nach Troyes befände. Er beschloss sofort, über Aube und Seine hinaus nach Süden vorzustoßen und die Koalitionstruppen zu verfolgen. Marschall Ney führte seine Truppen ebenfalls nach Süden in der Richtung auf Troyes bis Mailly-le-Camp. An diesem Tage wurde die französische Reiterei unter Sébastiani weiter im Westen vor Sézanne in eine Auseinandersetzung mit Kosaken des russischen Generals Kaisarow verwickelt. Die Kavallerie Neys stieß mit österreichischen Ulanen des Generals Frimont zusammen.

      Am Vormittag des 19. März 1814 rückte die französische Gardekavallerie bis zu dem Dorfe Boulages an der Aube vor. Die Fußtruppen und die Artillerie folgten nach. Die Truppen Marschall Neys gingen über Herbisse und Champfleury nach Plancy vor. Die französischen Pioniere begannen damit, die Brücke bei Plancy so schnell wie möglich wiederherzustellen. Um 15 Uhr am 19. März 1814 überschritt Napoleon mit seiner Kavallerie die Aube bei Plancy und eilte nach Mery-sur-Seine. Die Brücke dort wurde von der Nachhut der Württemberger verteidigt, aber die französischen Dragoner und Ulanen fanden eine Furt, bei der sie die Seine durchqueren konnten, fielen den Württembergern in den Rücken und trieben sie in die Flucht. Die Division des Reitergenerals Letort eroberte bereits in der Dunkelheit einen wertvollen russischen Ponton-Zug, der von Pont-sur-Seine herunter kam.

      Um 19 Uhr an diesem Tage befanden sich alle Korps der Böhmischen Armee auf dem Rückzuge auf oder hinter Troyes mit zwei Ausnahmen: die Kosaken Kaisarows und die Nachhut des Korps Wrede, die noch bei Arcis-sur-Aube stand und Plancy beobachtete.

      Napoleon kehrte noch in der Nacht mit der Gardekavallerie nach Plancy zu seinen Fußtruppen zurück. Nur die Kavallerie-Divisionen unter Letort und Berckheim blieben bei Mery-sur-Seine.

      Napoleon überdachte in der Nacht in Plancy seine Strategie und schrieb am nächsten Morgen des 20. März 1814 an seinen Kriegsminister in Paris, er werde sich über Vitry-le-Francois nach Osten bewegen. Es ist anzunehmen, dass Napoleon nicht erwartete, auf diesem Wege auf Koalitionstruppen zu stoßen.

      Am Morgen des 20. März 1814 gab Napoleons Generalstab die Tagesbefehle heraus und wies alle Truppenteile an, sich nach Osten zu bewegen:
      Ney, Letort und Sebastiani, der am Vortage Kaisarows Kosaken bei Charny über die Aube getrieben und bis zu dem hierbei in Flammen aufgehenden Dorf Pouan weiter verfolgt hatte, sollten am Südufer der Aube weiter auf Arcis-sur-Aube vorrücken und vor der Stadt Positionen einnehmen,
      Die Ehrengarde, die Alte Garde und die Reserve-Artillerie sollten am Nordufer der Aube Arcis-sur-Aube passieren und weiter auf Vitry marschieren.
      Marschall MacDonald, der mit zwei Korps noch bei Villenauxe stand, wurde angewiesen, unverzüglich nachzufolgen.
      Die Korps unter Marmont und Mortier sollten über Châlons-en-Champagne nachrücken.

      Über die Absichten seines Gegners befand sich Napoleon im Irrtum. Der österreichische Oberkommandierende der Koalitionstruppen, Fürst Schwarzenberg, hatte am Nachmittag des 17. März 1814 erste Nachrichten davon erhalten, dass Napoleon mit seinen Truppen Reims eingenommen und das kleine Korps unter Saint-Priest aufgerieben hatte. Diese Nachricht löste im Hauptquartier der Koalitionstruppen Bestürzung hervor, besagte sie doch, dass Napoleons Truppen in der Schlacht bei Laon keineswegs entscheidend geschlagen worden waren, und dessen Truppen viel näher waren als erwartet. Schwarzenberg ordnete sofort den Rückzug des Gros der Böhmischen Armee in Positionen östlich von Troyes an. Am 18. März 1814 trafen Nachrichten vom Heranrücken der französischen Streitmacht ein. Am Abend dieses Tages fuhr Zar Alexander von seinem Quartier in Troyes zu Schwarzenberg, der sich in Arcis-sur-Aube befand und von einem schweren Gichtanfall ans Bett gefesselt war. Alexander traf um 18 Uhr im Hauptquartier Schwarzenbergs ein und brachte seine Besorgnis über die Gefahren zum Ausdruck, die von den herannahenden französischen Truppen und Napoleons Führung ausgingen. Schwarzenberg stimmte dem Zaren zu, und als dieser um 20 Uhr wieder abfuhr, gingen auch weitere Befehle Schwarzenbergs hinaus, die einen beschleunigten Rückzug hinter Troyes anordneten, um zu verhindern, dass sich Napoleon mit einem kühnen Stoß nach Süden zwischen die Korps der Böhmischen Armee schieben konnte. Am nächsten Tage aber, dem 19. März 1814, erkannte Schwarzenberg, dass die Böhmische Armee den herannahenden französischen Truppen weit überlegen sein musste, insbesondere wusste Schwarzenberg, dass sich MacDonald mit seinen zwei Korps noch in einiger Entfernung befand. Im Bewusstsein der deutlichen Überlegenheit seiner Armee befahl Schwarzenberg seinen Truppen am 19. März um 15 Uhr, sich südlich von Arcis-sur-Aube in Erwartung eines Gefechtes in Stellung zu bringen.

      Östlich ihrer Einmündung in die Seine mäandert die Aube in einem weiten, flachen Tal von Ost nach West, an beiden Ufern durch breite Sumpfgebiete und viele Nebenarme begleitet. Arcis-sur-Aube liegt am Südufer der Aube. Am nördlichen Ortsausgang befand sich eine Brücke über den Hauptarm des Flusses, der sich nach Norden ein etwa ein Kilometer langer Damm durch das Sumpfgebiet anschloss. Dieser Damm selbst enthielt fünf weitere kleine Brücken über Nebenarme der Aube. Im Süden steigt das Tal langsam zu einem Höhenzug an, hinter dem sich weites flaches Land erstreckt.

      Besondere Bedeutung kam dem Fluss Barbuise zu, der westlich Arcis-sur-Aube zwischen Seine und Aube von Süden nach Norden fließt, dann aber bis zu seiner Mündung in die Aube wenig südlich der Aube nach Westen fließt. Ihn begleitete ein breiter Streifen sumpfiges und sehr tiefgründiges Gelände, das von Artillerie und Kavallerie nicht und von Fußtruppen nur mit großer Mühe passiert werden konnte. Dieses Gewässer trennte die feindlichen Truppen westlich von Arcis und verhinderte dort Gefechtshandlungen.


      Ende Teil 1

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      Teil 2

      Ereignisse am 20. März 1814

      Um 9 Uhr morgens erließ Schwarzenberg den Tagesbefehl, in dem er anordnete, Arcis-sur-Aube zu räumen, indem er des Weiteren aber seinen Truppen die Positionen für einen Angriff auf die französischen Truppen anwies. Hierbei bewies er die Klugheit, das Gros seiner Truppen hinter den südlichen Anhöhen aufzustellen, wo sie von der Stadt aus nicht gesehen werden konnten.

      Napoleon hatte seinen Truppen befohlen, sich von Plancy aus nach Osten zu bewegen und Arcis-sur-Aube einzunehmen. Er verzichtete damit darauf, auf weitere Truppen, insbesondere das Korps Macdonald, zu warten, das dann auch in der folgenden Schlacht mit Ausnahme einer Division nicht zum Einsatz kam. Die Infanterie unter Marschall Ney marschierte am Nordufer, die Reiterei unter Sébastiani rückte am Südufer vor und nahm Arcis-sur-Aube ohne Widerstand ein. Die Infanterie setzte auf das Südufer über, besetzte die Stadt und bezog weitere Stellungen südlich davon.

      Napoleon traf um 13 Uhr in Arcis-sur-Aube ein. Dort berichteten ihm seine Marschalle, sie hätten starke Kontingente feindlicher Truppen beobachtet und vermuteten die Hauptarmee Schwarzenbergs in unmittelbarer Nähe. Napoleon ignorierte diese Mitteilung, da die Koalitionstruppen von Arcis-sur-Aube aus nicht zu sehen waren, mit der Ausnahme herumschwärmender Kavallerie.

      Um 14 Uhr begann die Schlacht mit einer aus der Situation heraus entstehenden Kavallerie-Attacke der Koalitionstruppen auf deren linkem, westlichen Flügel. Die vorgerückten französischen Reiter waren der feindlichen Übermacht nicht gewachsen, wurden in die Stadt zurückgetrieben, rissen dabei die Infanteristen mit, unter denen sich Panik ausbreitete. Es soll Napoleon selbst gewesen sein, der sich an der Brücke von Arcis-sur-Aube mit gezogenem Degen den Fliehenden entgegenstellte und wieder Ordnung schuf. Dann konnte die Garde-Artillerie in Stellung gebracht werden, die die angreifende Reiterei unter Beschuss nahm. Weitere Infanterie wurde über die Brücke herangeführt, der es gelang, die feindliche Kavallerie zurückzuschlagen und Arcis-sur-Aube zu behaupten.

      Zur gleichen Zeit griffen Koalitionstruppen von Osten das vor Arcis-sur-Aube gelegene Dorf Grand-Torcy (heute Torcy-le-Grand) an und vertrieben die dort sitzenden Truppen des Marschall Ney. Wieder soll es Napoleon selbst gewesen sein, der unter Gefahr für sein eigenes Leben seine Truppen zurückführte, um verlorenes Terrain zurückzugewinnen. In der Folge entwickelte sich ein zäher, blutiger Kampf um dieses Dorf, der bis tief in die Nacht dauerte. Da sowohl Arcis-sur-Aube als auch Grand-Torcy in Brand geschossen wurden, gaben die brennenden Häuser die Beleuchtung dazu ab.

      Gegen 21 Uhr sammelten sich die französischen Reiter Sebastianis nochmals, um die Niederlage vom Nachmittag wett zu machen. 2.000 Kavalleristen ritten die russischen Kosaken, die bereits abgesessen waren, nieder und ebenso ein bayrisches Reiterregiment, das zu Hilfe eilte. Nur langsam gelang es den Koalitionstruppen, ihre Kavallerie nochmals in ein nächtliches Gefecht zu führen. Schließlich gelang es, Sebastianis Reiter auf Arcis-sur-Aube zurückzutreiben.

      Nach dem Bericht einiger Quellen waren am Ende dieses Tages die Verluste der Koalitionstruppen größer als die der Franzosen.


      Ereignisse am 21. März 1814

      In der Nacht hatten Kundschafter an das Hauptquartier Schwarzenbergs gemeldet, dass nördlich der Aube bei Plancy zahllose Biwakfeuer der französischen Truppen zu sehen seien. Schwarzenberg, der die Zahl der napoleonischen Truppen schon wegen ihres Kampfesmutes um das Doppelte überschätzte, war beeindruckt. Erst um 11 Uhr am 21. März 1814 gab er den Tagesbefehl heraus. Von der Angriffsbereitschaft des Vortages war darin nichts mehr zu lesen, aber immerhin wies er seine Truppen im Wesentlichen an, ihre Positionen zu halten und einen französischen Angriff zu erwarten.

      Gegen 7 Uhr am Morgen des 21. März 1814 traf endlich Verstärkung für die französischen Truppen ein: zum einen die Infanterie der Division Lefebvre-Desnouettes unter dem Kommando von General Henrion, zum anderen die erste Division der Korps von Marschall MacDonald unter dem persönlichen Kommando von Marschall Oudinot.

      Am späten Vormittag befahl Napoleon gegen 10 Uhr Marschall Ney und Reitergeneral Sébastiani den Angriff nach Süden. Als diese unter Artilleriebeschuss den Kamm der südlichen Anhöhen erreichten, sahen sie zum ersten Male die gesamte Masse der Hauptarmee vor sich. Sofort baten sie den Kaiser zu sich, der dieser Bitte Folge leistete, um sich selbst ein Bild zu machen. Ohne das geringste Zögern revidierte Napoleon seine Pläne und ordnete den sofortigen Abzug seiner sämtlichen Truppen nach Norden an. Dies erfolgte um 12 Uhr mittags. Marschall Oudinot wurde kurz darauf angewiesen, mit 6.000 Mann diesen Rückzug zu decken. Unterstützt wurde er hierbei zunächst von den Reitern Sebastianis.

      Damit nicht alle Truppen über die enge Brücke in Arcis-sur-Aube zu gehen hätten, wurde bis 14 Uhr eine Behelfsbrücke nördlich davon errichtet, die aber nur über sumpfiges Gelände zu erreichen war. Ein Teil der Kavallerie konnte darüber retirieren, bevor sie von den eigenen Truppen vor dem vordringenden Feind wieder zerstört wurde. Andere Teile der Kavallerie versuchten später, als die Brücke in Arcis-sur-Aube vollständig von Infanterie verstopft war, mit ihren Pferden schwimmend über die Aube zu entkommen, und erlitten dabei herbe Verluste. Wieder andere Reiter trieben ihre Pferde so rücksichtslos über Brücke und Damm nach Norden, dass Infanteristen heruntergeworfen wurden.

      Die Koalitionstruppen verblieben zunächst in ihren Stellungen. Die Erkenntnis, dass die Franzosen abzogen, setzte sich nur langsam durch. Erst als man massenhaft Infanterie über den Damm nördlich von Arcis-sur-Aube abziehen sah, wurde dies Gewissheit. Um 14 Uhr wagten sich die ersten Kontingente der Koalitionstruppen hervor und drangen nach Arcis-sur-Aube vor, das aber von den Truppen des Marschalls Oudinot bravourös verteidigt wurde. Dazu hatten diese in aller Eile Train-Wagen herbeigeschafft, hinter denen sie für einige Zeit Deckung fanden.

      Um 15 Uhr beauftragte Fürst Schwarzenberg das am weitesten im Osten stehende Korps des Generals Wrede weiter flussaufwärts über die Aube zu gehen, um die französischen Truppen aufzuhalten. Da die Franzosen alle Brücken und Furten zerstört oder besetzt hatten, musste das Gros des Korps Wrede bis Lesmont zurückgehen, um über den Fluss zu kommen. Nur die Kavallerie konnte eine unbewachte Furt bei Ramerupt nutzen. Auf französische Truppen traf das Korps zunächst nicht.

      Um 15:30 Uhr erteilte Fürst Schwarzenberg dem Kronprinzen Wilhelm von Württemberg, der sich in den letzten Wochen als umsichtiger und zupackender Heerführer hervorgetan hatte, den Befehl, den Rest des Kriegsgeschäftes an diesem Tage zu erledigen. Der Kronprinz erledigte die Aufgabe rigoros: Zunächst ließ er die verfügbaren 80 Geschütze in einem weiten Halbkreis um Arcis-sur-Aube in Stellung bringen und das Feuer auf die abziehenden Franzosen eröffnen. Diese fanden in den verstopften Straßen der halb niedergebrannten Stadt keine Deckung und erlitten hohe Verluste. Die Geschütze reichten bis zum Damm, der sich nordwärts an die Brücke anschloss. Diese Aktion wurde bereits in zeitnaher Literatur als „menschenmordende Schlächterei“ qualifiziert.

      Als Nächstes griffen russische Truppen unter Prinz Eugen von Württemberg Arcis-sur-Aube von Westen und das österreichische Korps Gyulay von Osten an. Von beiden Seiten drangen sie in die Stadt ein, in der es nun zu anhaltendem Kampf mit dem Bajonett Mann gegen Mann kam. Die Verteidigung konzentrierte sich auf die Zugänge zur Brücke, die sie immer wieder freikämpfte, um ihren Mannschaften den Abzug zu ermöglichen. Hier wurden die Franzosen von General Chassé geführt, der für seine Rücksichtslosigkeit bekannt war. Bevor sich alle seine Männer in Sicherheit gebracht hatten, ließ dieser die Brücke in Brand stecken und nahm auch die erste Brücke im Damm fort. Die in auswegloser Lage zurückgebliebenen Franzosen mussten sich der Gnade des Feindes ergeben. Einige Hundert kamen noch in Gefangenschaft.


      Ende Teil 2

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      Teil 3


      Die folgenden Tage

      Verfolgung der französischen Truppen

      Noch in der Nacht vom 21. März 1814 auf den 22. März 1814, gegen 22 Uhr, trafen die restlichen 22.000 Mann der von Marschall MacDonald geführten französischen Korps nördlich von Arcis-sur-Aube ein. MacDonald traf noch in der Nacht mit Napoleon zusammen, der ihm erklärte, dass er keineswegs einen Rückzug plane, sondern im Gegenteil nach Osten gehe, um den Koalitionstruppen deren Rückzugslinie zu sperren.

      Am nächsten Tage, dem 22. März 1814, besetzte Marschall Oudinot mit seiner Division das nördliche Ufer der Aube gegenüber von Arcis-sur-Aube von Ormes im Westen bis Le Chène im Osten. Entlang der gesamten Uferlinie ließ er Geschütze auffahren und verhinderte so den Übergang der Koalitionstruppen über den Fluss ebenso wie die Reparatur der Brücken.

      Das Korps des Kronprinzen von Württemberg marschierte deshalb nach Osten bis Ramerupt, wo es die Aube nach Norden überqueren konnte. Das Korps Rajewski folgte ihm. Am Nachmittag war der Übergang vollendet und beide Korps standen am Abend des 22. März 1814 zwischen Ramerupt, Dampierre und L'huitre. Das Korps Wrede stand zwischen Corbeil, Breban und Le-Meix-Tiercelin.

      Die Brücke über die Aube konnte erst in der Nacht zu 23. März 1814 bis 7:30 Uhr des nächsten Morgens wiederhergestellt werden.

      Marschall MacDonald hatte zu diesem Zeitpunkt seine Truppen zwischen Le Chène und Dosnon zum Abmarsch gesammelt. Als sie über Trouans und Sompuis auf Vitry-le-Francois zuzogen, wurden sie zunächst von den Koalitionstruppen des Kronprinzen von Württemberg, später von denen General Wredes, beobachtet. Den ganzen Tag bis 23 Uhr gab es Gefechte zwischen den verschiedenen Truppenteilen. Dennoch entkam MacDonald mit seiner Armee unter Verlust einiger Bagage und mehrerer Geschütze, die ihm Kosaken zunagelten, über die Brücken über die Marne bei Frignicourt südlich von Vitry, die Napoleon am Vortage hatte errichten lassen. Hierbei unterstützte ihn Marschall Ney, indem er den Ort Courdemagne besetzen ließ, den Wrede nicht zu umgehen wagte.


      Verteidigung von Vitry

      Vitry war von über 5.000 Mann preußischer und russischer Truppen besetzt, die über 40 Geschütze verfügten, darunter einige schwere 12-Pfünder. Letztere setzten sie sofort ein, als sich die französischen Truppen unter Marschall Ney näherten. Dieser versuchte am 22. März 1814 und am 23. März 1814, die Besatzung Vitrys zur Übergabe zu überreden, wobei er drohte, die Stadt zu beschießen. Diese Drohung stellte eine ernste Gefahr für Bürger und Besatzung dar, da fast alle Häuser der Stadt aus Holz gebaut waren. Man hatte dort nicht einmal ein einziges festes Gebäude gefunden, das geeignet war, um darin Munition zu lagern. Am frühen Nachmittag des 23. März 1814 traf die Division Gérard der Truppen von Marschall MacDonald vor Vitry ein. Marschall Ney zog mit den seinen über die Brücken bei Frignicourt auf der Straße nach Saint-Dizier ab, ohne Vitry großen Schaden zugefügt zu haben.


      Napoleons Marsch nach Osten

      Napoleon verbrachte die Nacht auf den 22. März 1814 in Sompuis. Am nächsten Tage zog er mit seinen Truppen weiter auf Vitry-le-Francois. Marschall Ney wurde angewiesen, Vitry zu besetzen, um den Übergang über die Marne zu sichern, während Napoleon mit den Gardetruppen in Frignicourt auf zwei schnell errichteten Behelfsbrücken die Marne überschritt und sich dann nach Saint-Dizier wandte. Vor Farémont trafen die Franzosen auf einen starken preußischen Nachschub-Train, der von zwei Bataillonen preußischer Jäger begleitet wurde. Das erste Bataillon wurde von den Franzosen sofort in die Flucht getrieben, das zweite wehrte sich standhafter. Es gelang diesen Jägern noch, 80 neue Pontons zu verbrennen, ehe sie sich zurückzogen. Immerhin fiel den Franzosen eine große Menge Material in die Hände, darunter fast 500 junge Kavalleriepferde.

      Napoleon verbrachte die folgende Nacht in Farémont. Am Nachmittag des nächsten Tages, dem 23. März 1814, erreichte er Saint-Dizier. Von dort sandte er Kavallerieeinheiten aus in die verschiedensten Richtungen, auch mit dem Auftrag, die Nachschublinie der Böhmischen Armee zu stören, die über Chaumont, Langres und Vesoul lief.

      Von der Gegenseite wurde einiges unternommen, um dies zu verhindern: Der russische Generalfeldmarschall Barclay de Tolly, der die russischen Garden und Reserven kommandierte, sandte seinen General Oertel nach Bar-sur-Aube, wo dieser alle russischen Truppen, krank oder gesund, und alle Vorräte, soweit transportfähig, zunächst nach Chaumont brachte, wo er für ausreichenden Schutz seines gewaltigen Zuges sorgte und dann über Langres nach Vesoul ging, wo alle und alles verblieb.

      Die Besatzung von Chaumont verließ die Stadt am 24. März 1814 und traf am Folgetage in Langres ein.


      Kriegsrat in Pougy

      Am Nachmittag des 23. März 1814 wurden von Koalitionstruppen zwei Depeschen abgefangen, die aus dem Hauptquartier Napoleons versandt worden waren. Aus ihnen ging eindeutig hervor, dass sich Napoleon bereits in Saint-Dizier befand. Diese Nachricht wurde sofort Fürst Schwarzenberg hinterbracht, der sich mit dem Zaren und dem preußischen König seit zwei Tagen in Pougy südöstlich von Arcis befand. Dieser rief sofort einen Kriegsrat ein, der um 15 Uhr zusammentrat. Die Nachricht von dem schnellen Vorstoß Napoleons nach Südosten löste bei einigen Generalen der Stäbe Panik aus. Sie hielten einen sofortigen Rückzug bis Langres, Vesoul oder sogar bis Basel für geboten. Die anwesenden Monarchen blieben gelassener und man einigte sich darauf, zunächst die anstehende Vereinigung mit der Schlesischen Armee Feldmarschall Blüchers abzuwarten, die von Norden her erwartet wurde.

      Schwarzenberg kommandierte an diesem Tage 100.000 Mann und Blücher 80.000, Napoleon höchstens 44.000. Dennoch wagten es die Kommandierenden der Koalitionstruppen nicht, den französischen Kaiser unverzüglich in dem nur 60 km von Pougy entfernten Saint-Dizier anzugreifen.

      Nach dem Kriegsrat sandte Fürst Schwarzenberg eine Depesche an seinen Kaiser Franz II. von Österreich, der sich mit allen wichtigen Mitgliedern seines Kabinetts, darunter auch Fürst Metternich, in Bar-sur-Aube, nur 55 km südlich von Saint-Dizier, befand. Er teilte dem österreichischen Kaiser die beschlossenen Pläne mit und forderte ihn auf, sich sofort mit seinem Hofstaat nach Dijon zu begeben, da seine persönliche Sicherheit in Bar-sur-Aube nicht mehr gewährleistet wäre. Tatsächlich reiste Franz II. am nächsten Tage, dem 24. März 1814, mit seinem Kabinett nach Dijon ab und entkam so den französischen Truppen, die bereits am Vormittag des Folgetages, dem 25. März 1814, Bar-sur-Aube besetzten und noch einige säumige Gesandte und Staatsräte festsetzten. Diese Abreise des österreichischen Hofstaats war das einschneidendste Ereignis des Feldzuges, da nun der Schwiegervater Napoleons und sein Außenminister jeden Einfluss auf die Ereignisse verloren und Fürst Schwarzenberg in Abwesenheit seines Monarchen plötzlich zu neuer Kampfesfreude fand.




      was war sonst noch los:
      537: Porta Prenestina (Belagerung von Rom)
      717: Vincy
      1794: Les Clouzeaux (Vendée)
      1796: Leogané
      1797: Camigna bei Haidenschaft (Ajdovscina)
      1799: Ostrach und Pfullendorf
      1801: Alexandria (Canope)
      1809: Miajadas (siehe Bericht von gestern)
      1810: Belagerung von Astorga
      1814: 2.Epernay
      1814: Bouvines, Pont-a-Marcq und Marcq-en-Barceul
      1814: Maubeuge
      1915: El Èbano
      1918: Beginn des "Unternehmen Michael"


      CU tomorrow ......

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      22.3.:
      the daily feature:
      1421: Baugé


      Die Schlacht von Baugé war eine militärische Auseinandersetzung im Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich. Sie fand am 22. März 1421 nahe der französischen Stadt Baugé (bei Angers) statt. Dabei erlitten die englischen Truppen unter dem Duke of Clarence, dem Bruder des englischen Königs, eine schwere Niederlage. Der Herzog selbst wurde getötet.

      Im Laufe der Operationen des englischen Heeres (zu Beginn etwa 4.000 Mann) unter Clarence und Salisbury bezogen deren Truppen im März 1421 ein Lager bei der Burg Beaufort, 16 Kilometer südwestlich von Baugé. Dem gegenüber sammelten die Anhänger des Dauphin ungefähr 5.000 Mann bei Tours. Die Führer des schottischen Kontingents waren der Earl of Buchan und der Earl of Wigtown, der des französischen der Sieur de Lafayette. Als diese von dem englischen Lager unweit Baugé erfuhren, umgingen sie die englischen Truppen, um diesen im Nordosten den Rückzug zu verlegen.

      In der Nacht vor der Schlacht waren die beiden Armeen nur acht Meilen voneinander entfernt. Am Karfreitag (21. März) hatte die französisch-schottische Armee Le Lude am Loir, elf Meilen nordöstlich von Baugé, erreicht. Sie waren dann weiter nach Baugé gezogen, bevor sie schließlich etwa eine Meile weiter südwestlich in das kleine Dorf Vieil Baugé gezogen waren. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Clarence in Beaufort en Valleé, acht Meilen weiter südwestlich. Die beiden Armeen wurden auch durch den Fluss Couasnon getrennt, der südwestlich von Baugé verläuft und östlich von Vieil Baugé, aber westlich von Beaufort verläuft. Die einzige verfügbare Brücke über den Fluss war in Baugé.

      Spätestens am Morgen des 22. März hatten Buchan und Wigtown beschlossen, in La Lande Chasles, einem kleinen Dorf sechs Meilen südöstlich von Baugé, auf der gegenüberliegenden Seite des Couasnon, eine Schlacht anzubieten. Die Beweise deuten darauf hin, dass sie wussten, dass Clarence in der Nähe war, aber dass Clarence nicht wusste, wie nahe er der schottischen Armee war. An diesem Morgen schickte Buchan La Fayette, um den Boden in La Lande Chasles zu inspizieren, während Clarence Fouragierer in alle Richtungen sandte (diese Gruppen enthielten die meisten seiner Bogenschützen).

      Eine dieser Fouragiergruppen, möglicherweise unter Sir Gilbert Umfraville, wurde nach Norden in Richtung Baugé geschickt und entdeckte irgendwann am Morgen die Gegenwart der französisch-schottischen Armee und nahm eine Reihe Schotten gefangen. Sie kehrten dann nach Beaufort zurück, wo Clarence sie befragte (möglicherweise beim Abendessen).

      Clarence war mit ziemlicher Sicherheit der erste, der von der schottischen Präsenz erfuhr, und er machte jetzt den Fehler, der direkt zu seiner Niederlage und seinem Tod führen würde. Anstatt darauf zu warten, dass die Fouragierer nach Beaufort zurückkehrten, beschloss Clarence, die Schotten mit seinen Berittenen anzugreifen. Der Graf von Salisbury wurde zurückgelassen, um den Rest der Armee zu versammeln und sie so schnell wie möglich nach Norden zu bringen.

      Am frühen Nachmittag des 22. März ritt Clarence an der Spitze von rund 1.500 Soldaten, darunter die Grafen von Somerset und Huntingdon, Edmund Beaufort, John Gray Graf von Tancarville und Lords Roos und Fitzwalter, aus Beaufort in Richtung Brücke bei Baugé. Der Hauptgrund für diese katastrophale Entscheidung scheint zu sein, dass Clarence etwas Ruhm für sich gewinnen wollte. Er war in Agincourt nicht anwesend gewesen und für den folgenden Belagerungskrieg nicht geeignet. Huntingdon und Umfraville sollen versucht haben, ihn zu überreden, auf den Rest der Armee zu warten, aber ohne Erfolg.

      Zu diesem Zeitpunkt war die französisch-schottische Armee gefährlich verstreut. La Fayette und seine Späher befanden sich auf derselben Seite des Flusses wie Clarence. Die meisten Männer befanden sich in Vieil Baugé, südwestlich der Brücke, und laut schottischen Quellen waren sie entweder beim Gebet oder beim Sport. In der Nähe der Brücke befanden sich dreißig Männer unter Robert Stewart von Railstone, während weitere hundert unter Walter Kennedy in einer nahe gelegenen Kirche untergebracht waren.

      Die Späher von La Fayette waren die ersten, die die sich nähernde englische Armee entdeckten und Alarm schlugen. Wo genau der erste Zusammenstoß stattfand, ist nicht ganz klar, aber es war wahrscheinlich um die Brücke bei Baugé. Die wichtigsten schottischen Quellen berichten, dass Clarence angesichts eines Sturms schottischer Pfeile zunächst nicht in der Lage war, sich über die Brücke zu drängen, sich aber schließlich entweder über die Brücke oder über eine sumpfige Furt hindurchbewegen konnte.

      Nachdem Clarence seine Bogenschützen in Beaufort verlassen hatte, hätte er zumindest dafür sorgen müssen, dass seine Streitkräfte zusammengehalten wurden. Stattdessen hatte er zugelassen, dass die Armee sich auf der Straße nach Baugé ausdehnte. Er war jetzt in einer sehr gefährlichen Situation. Seine eigene kleine Streitmacht wurde durch den Fluss geteilt. Die Schotten waren auf seine Anwesenheit aufmerksam gemacht worden, und die kleine Truppe an der Brücke hatte die Engländer lange genug aufgehalten, damit Buchan einen großen Teil seiner eigenen Armee versammeln konnte.

      Französische Quellen berichten von einem kurzen Zusammenstoß zwischen den Engländern und einer kleinen französischen Truppe unter Jean de la Croix zu diesem Zeitpunkt, der endete, als sich die Franzosen in die Pfarrkirche zurückzogen. Ein Zusammenstoß mit einer kleinen Kavallerieabteilung wird in mindestens einer englischen Quelle erwähnt, was denselben Vorfall widerspiegeln könnte.

      Selbst jetzt scheint Clarence nicht auf alle seine Männer gewartet zu haben, sondern auf die schottische Hauptstreitmacht in Vieil Baugé vorgerückt zu sein. Sowohl schottische als auch französische Quellen geben an, dass einige der englischen Truppen spät eintrafen, nachdem sie auf dem Marsch nach Baugé zurückgelassen worden waren.

      Vieil Baugé liegt auf einem niedrigen Kamm, nicht weit vom Fluss entfernt. Zu diesem Zeitpunkt schien die schottische Hauptstreitmacht dahinter versteckt zu sein, und Clarence rückte den Hang zum Dorf hinauf (schottische, englische und französische Quellen). Irgendwann während dieses Aufstiegs führte Buchan seine Männer über dem Hügelkamm und die beiden Armeen griffen an.

      Das Ergebnis war ein wirrer Nahkampf, bei dem die zahlenmäßig unterlegenen Engländer praktisch ausgelöscht wurden. Clarence war einer der ersten, die getötet wurden. Es ist kaum überraschend, dass sich keine der Quellen darüber einig ist, wie er gestorben ist oder wer ihn getötet hat. Zu den möglichen Kandidaten zählen Alexander Makcaustelayn (ein Lennox-Hochländer), der Lord von Fontaines (im Einzelkampf zwischen den Armeen vor der Schlacht!), Charles le Bouteiller und William de Swinton (aber nicht John Swinton, Buchans Neffe). Die Liber Pluscardensis ist ehrlicher und legt nahe, dass es unmöglich war zu sagen, wer wen im Nahkampf getötet hatte, während Walsingham behauptete, dass der Tod von Clarence erst einige Zeit nach der Schlacht bekannt wurde, als die Leichen der Getöteten durchsucht wurden.

      Zu den bemerkenswerten englischen Opfern gehörten die Grafen von Tancarville, Lord Roos und Gilbert Umfraville. Die Grafen von Huntingdon und Somerset, Edmund Beaufort und Lord Fitzwalter waren unter den Gefangenen. Nur sehr wenige der englischen Waffenträger konnten dem Nahkampf entkommen.

      Insgesamt haben die Engländer wahrscheinlich rund 1.500 Männer verloren. Das Scotichronicon gibt eine Zahl von 1.617 Toten an. Französische Quellen stützen tendenziell die Zahl von 1.500 Opfern, entweder größtenteils tot oder eine Mischung aus Toten und Gefangenen.

      Die schottischen und französischen Verluste waren viel geringer. Die beiden wichtigsten schottischen Quellen liefern sehr niedrige Zahlen - die Liber Pluscardensis gibt an, dass achtzehn Menschen getötet wurden, während das Scotichronicon die Toten als zwölf Schotten und zwei Franzosen meldete. Wie bei einigen englischen Berichten aus Agincourt sind diese Zahlen mit ziemlicher Sicherheit zu niedrig, insbesondere für einen Nahkampf aus nächster Nähe, aber selbst wenn wir sie mit zehn multiplizieren, ist klar, dass die Schotten einen sehr günstigen Sieg errungen haben.


      Die unmittelbaren Folgen

      Das Ende des Nahkampfs markierte das Ende der Kämpfe, nicht jedoch des weiteren Feldzugs. Der größte Teil der englischen Armee, die Bogenschützen unter Salisbury, war noch intakt, aber jetzt gefährlich isoliert, mit den siegreichen Schotten zwischen ihnen und der Sicherheit in der Normandie. Die schottischen Kommandeure verbrachten die Nacht nach der Schlacht in Baugé, von wo aus sie dem Dauphin einen Bericht über den Sieg schickten.

      Salisbury konnte relativ leicht entkommen. Die Schotten scheinen angenommen zu haben, dass er sie entweder in Baugé angreifen oder Clarences Schritte zurückverfolgen müsste, als er die Engländer östlich von Baugé getroffen hatte. Stattdessen schlüpfte Salisbury an ihnen vorbei nach Westen, überquerte den Loir in La Flèche und bluffte in Le Mans über die Sarthe, indem er vorgab, Franzose zu sein, und zerstörte die Brücke hinter ihnen. Die französisch-schottische Armee erfuhr zu spät von dieser Bewegung, um eingreifen zu können.

      Die Leiche von Clarence wurde wahrscheinlich am Tag nach der Schlacht und von seinem unehelichen Sohn John geborgen, den er wenige Tage vor der Schlacht zum Ritter geschlagen hatte.



      was war sonst noch los:
      871: Marton (oder Meretun)
      1499: Gefecht am Bruderholz
      1622: Jamestown massacre
      1713: Fort Neoheroka
      1782: Little Mountain
      1792: Croix-de-Bouquets
      1793: Pellenberg
      1795: Saint-Florent-le-Vieil (Vendée)
      1797: Neumarkt (Egna) und Tramin
      1915: Ende der Belagerung von Przemysl


      CU tomorrow ......

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