Angepinnt THE DAY - in wargaming history

      23.3.:
      the daily feature:
      1849: Novara


      Bei Novara (in Norditalien, zwischen Turin und Mailand) schlugen die österreichischen Truppen unter Feldmarschall Radetzky am 23. März 1849 die Truppen des Königreiches von Sardinien-Piemont.

      Die 1848 überall in Europa ausgebrochenen Aufstände gegen die Restauration des Absolutismus richtete sich in Norditalien gegen die als Fremdherrschaft wahrgenommene Herrschaft des Kaisertums Österreich. Im Zug des Aufstandes von Mailand hatte sich König Carlo Alberto von Sardinien-Piemont an die Spitze der italienischen Einigungsbewegung gestellt und Österreich den Krieg erklärt. Nach einigen Anfangserfolgen und der siegreichen Schlacht von Goito scheiterten die Piemontesen aber am 25. Juli 1848 in der Schlacht bei Custozza. Ein Grund hierfür war die Tatsache, dass Österreich die strategisch wichtigen Festungen – das so genannte Festungsviereck Mantua-Peschiera del Garda-Verona-Legnano hielt. Im März 1849 unternahm Karl Albert einen letzten Versuch, die Österreicher zumindest zum Rückzug aus der Lombardei zu zwingen. Gesamt standen im März-Feldzug 73.000 österreichische Soldaten etwa 97.000 Mann der piemontesischen Armee gegenüber, von denen jedoch nicht alle an der abschließenden Schlacht von Novara teilnahmen.

      Die Piemontesen hatten aus innenpolitischen Gründen einen polnischen General, Adalbert Chrzanowski, zum Befehlshaber ihrer Truppen ernannt, der weder das Land kannte, noch Kenntnisse der italienischen Sprache hatte. Die Piemontesen unterließen es wegen Streitigkeiten zwischen Chrzanowski und seinen Untergebenen, sofort nach Kriegsbeginn auf Mailand zu marschieren und die Initiative zu übernehmen. Die zahlenmäßige Unterlegenheit der Österreicher wurde durch die bewährte Führung Radetzkys und seines Stabes ausgeglichen.

      Radetzky riss die Initiative an sich und marschierte mit seinen Truppen am 18. März von Mailand aus nach Pavia, wobei es ihm gelang, die Piemontesen über seine weitere Marschrichtung im Unklaren zu lassen. Am 20. März ließ Carlo Alberto den Ticino durch eine Division überschreiten und zog in Magenta ein. Gleichzeitig überschritt aber etwa 30 Kilometer südlicher Radetzkys Armee den Fluss bei Pavia und zwang dem Gegner die weitere Handlung des Feldzuges auf. Das Gebiet unmittelbar nördlich des Po, auf dem Radetzky seinen Marsch fortsetzte, wurde wegen einer Befehlsverweigerung des Generals Girolamo Ramorino nicht besetzt, dessen lombardische Division dadurch südlich des Po isoliert blieb. General Ramorino musste seine 5. Division an Generalmajor Fanti übergeben und wurde später wegen Verrates zum Tode verurteilt. Die Masse der Piemontesen unter Carlo Alberto mussten ihren Vormarsch auf Mailand aufgeben und eilig auf Trecate zurückgehen um ihren jetzt ungeschützten Südflügel bei Vigevano und Mortara zu verstärken.

      Am 21. März stieß das österreichische I. Korps unter Graf Wratislaw südlich von Vigevano auf die Piemontesen und drängte sie nach Norden auf Sforzesca und Gambolo zurück, wo die piemontesische 2. Division unter General Bes vorerst standhalten konnte. Gegen Nachmittag erreichte das österreichische II. Korps unter FZM d'Aspre den Kampfplatz und ließ die gegnerischen Linien trotz Einbruch der Dämmerung mit seiner 'Brigade Benedek' angreifen und in der Schlacht bei Mortara zurückdrängen. Die Masse der Piemontesen zog sich darauf auf Novara zurück und verlor dadurch den Kontakt mit den westlicher stehenden Heeresteilen, die sich noch im Raum um Alessandria befanden.

      Radetzky war über das unlogische taktische Verhalten seines Gegners so verwirrt, dass er sich beinahe selbst in eine Niederlage hineinmanövrierte. Er wollte zunächst mit seinem Gros direkt auf Vercelli vorstoßen, wo er die Hauptmacht der Piemontesen vermutete. Er hatte deshalb nur das II. Korps nach Novara geschickt, das dort von den überlegenen Piemontesen ohne größere Schwierigkeiten aufgehalten werden konnte. Wiederum nutzten die Piemontesen ihren taktische Vorteil zum möglichen Gegenangriff nicht und überließen den Österreichern weiterhin die Initiative.

      Tags darauf, am 23. März kam es zur entscheidenden Schlacht von Novara. Die Piemontesen hatten sich in der Früh auf den südlich vor Novara liegenden Höhen zwischen der Agogna bis hin zum Steilabfall des breiten Tal des Terdoppio zurückgezogen. Etwa 57.000 Piemontesen mit 122 Kanonen standen den anrückenden Österreichern gegenüber, die ihrerseits 60 Bataillone und 42 Eskadronen, etwa 45.000 Mann, 6000 Reiter und 186 Kanonen zur folgenden Schlacht heranführen konnten. Von West nach Ost standen die sardische 1., 2. und 3. Division in Front, die Reservedivision unter General Vittorio Emmanuele von Savoyen stand hinter dem westlichen Flügel, die sardische 4. Division unter dem Herzog von Genua hinter dem östlichen Flügel in Reserve. Die Gebirgsbrigade unter Generalmajor Solaroli stand als zusätzliche Reserve östlich Novara. Im Zentrum der Schlacht stand der strategisch wichtige Höhenzug von La Bicocca, der von beiden Seiten mehrmals genommen und verloren wurde.

      Gegen 11 Uhr Vormittag traf die Brigade Kolowrat als Spitze des II. Korps vor Olengo auf die gegnerischen Vortruppen und leitete die Schlacht ein. Die Brigade unter FML Erzherzog Albrecht griff sofort vergeblich gegen das stark besetzte La Bicocca an. Gegen 13 Uhr musste FZM d'Aspre seine zweite Division (Schaaffgotsche) einsetzen und das noch nicht eingetroffene III. Korps (FML Appel) um Unterstützung bitten. Feldmarschall Radetzky befand sich beim III. Korps, das noch etwa 5 Kilometer weiter südlich über Vespolate nach Norden auf Olengo im Anmarsch war und das Schlachtfeld nicht vor 15 Uhr erreichen konnte. Gegen 9.30 Uhr war weiter westlich das österreichische IV. Korps (FML von Thurn-Valsassina) über Confienza in Richtung auf Casalino im umfassenden Vormarsch auf den rechten Flügel des Gegners. Das I. Korps, das bei Robbio am Südflügel stand, konnte überhaupt nicht mehr an der Schlacht teilnehmen. Das diesem Korps von Albonese folgende 1. Reserve-Korps unter FML von Wocher hörte den Kanonendonner der Schlacht und drehte wie auch das im Zentrum marschierende III. Korps an der Agogna nach Norden ein, um noch in der Schlussphase der Schlacht eingreifen zu können.

      Gegen 13 Uhr stockte derweil Aspres Angriff gegenüber den Stellungen der sardischen 3. Division unter General Perrone vollkommen. Die 4. Division unter dem Herzog von Genua setzte zum Gegenstoß an, dabei fiel der piemontesische General Giuseppe Passalacqua im österreichischen Artilleriefeuer, General Perrone wurde tödlich verwundet und verstarb einige Tage danach. Das Korps Aspre wurde bis 14 Uhr in die Ausgangsstellung bis Olengo zurückgedrängt. Der Herzog von Genua brach die Verfolgung nur ab, weil ihm der Oberkommandierende Generalleutnant Chrzanowski befahl, den Gegenangriff der Mitte (2. Division unter Bes) und der westlichen Flügeldivision (1. Division unter Durando) abzuwarten. Andere piemontesische Generale weigerten sich jedoch während der Schlacht, seine Befehle auszuführen, was der Einheitlichkeit einer gezielten Abwehr wiederum hinderlich wurde.

      Gegen 15 Uhr traf bei Olenge die Vorhut des III. Korps ein, bis 16 Uhr konnte die Tetedivision unter Generalmajor Graf Lichnowski in der Front zum Gegenangriff eingereiht werden. Gegen die westliche Angriffsgruppe der Österreicher wurden nochmals drei piemontesische Brigaden aufgeboten, die verstärkten Truppen der Division Erzherzog Albrecht und die Brigade unter Generalmajor Alemann konnten sie aber entschieden abweisen. Gegen 17 Uhr rangen im Brennpunkt der Schlacht bei La Bicocca die auf 21.000 Mann verstärkten Österreicher gegen die Masse von 29.000 Piemontesen. Gegen 18 Uhr griff an der westlichen Schlachtfront das herangekommene österreichische IV. Korps (FML Thurn) in die Schlacht ein. Noch vor Sonnenuntergang war die Schlacht zugunsten Radetzkys entschieden. Zuletzt nahmen die Österreicher den Höhenzug von La Bicocca im Sturm, nachdem eine Chevauxlegers-Division bei der Brigade Degenfeld wichtige piemontesische Artillerie ausgeschaltet hatte, und so die Brigade Culoz über die Agogna-Brücke ziehen und in die rechte Flanke der Piemontesen einfallen konnte. 400 Piemontesen wurden auf einen Schlag gefangen genommen. Der energische piemontesische Einsatz blieb örtlich beschränkt, auf der strategischen Ebene zeigte die piemontesische Führung enorme Defizite. Radetzky setzte die vom III. Korps noch nicht eingesetzte Division des Fürsten Taxis zur Verfolgung des geschlagenen Gegners ein. Am 24. März wurde die Stadt Novara vom österreichischen IV. Korps bis zur endgültigen Übergabe beschossen. Danach rückte die oben genannte Chevauxlegers-Division an der Spitze der österreichischen Truppen in die Stadt ein.


      Ende Teil 1

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      Teil 2

      König Carlo Alberto sah sich als Hindernis für einen schnellen Frieden, dankte noch am Abend der verlorenen Schlacht zugunsten seines Sohnes Vittorio Emanuele II. ab und ging ins portugiesische Exil. Radetzky begab sich am 24. März mittags über Novara nach Vignale, wo die Zusammenkunft mit dem neuen König stattfand, am 26. März wurde der ausgehandelte Waffenstillstand unterzeichnet. Die Bedingungen waren recht milde, weil Radetzky weitere Volksaufstände verhindern wollte. Am 28. März verließ Radetzky mit dem I. Korps das Schlachtfeld und zog am 29. März wieder in Mailand ein. Der Aufstand in Brescia wurde am 31. März durch FML Baron Haynau brutal niedergeschlagen.

      Der im März 1848 mit dem Volksaufstand von Mailand eingeleitete erste italienische Unabhängigkeitskrieg endete Ende März 1849 mit der Schlacht von Novara definitiv, der Kaiserstaat Österreich hatte die volle Kontrolle über die Lombardei und Venetien zurückgewonnen. Auch die Volksaufstände in Venedig und Rom wurden von den Österreichern bis in den Spätsommer 1849 niedergeschlagen. Es war deutlich geworden, dass die Piemontesen Österreich nicht ohne umfassende Vorbereitungen und vor allem nicht ohne einen größeren Verbündeten zum Rückzug aus Norditalien zwingen konnte. In der Zeit von 1849 bis 1859 führte das Königreich Sardinien-Piemont die notwendigen Reformen durch und gewann Frankreich als Verbündeten. Der folgende Sardinische Krieg mit der siegreichen Schlacht von Solferino schuf 1859 die Grundlage für die italienische Einigung (Risorgimento).

      General Schönhals, Generalquartiermeister der österreichischen Armee (1848/49), über die piemontesische Armee: „Ihre Artillerie besteht aus gewählten Leuten, guten und unterrichteten Offizieren, hat ein gutes Material und ist im Kaliber der unsrigen überlegen … Die Kavallerie ist keine verächtliche Waffe. Ihr erstes Glied ist mit Lanzen bewaffnet. Der Gebrauch dieser Waffe erfordert aber einen sehr gewandten Reiter, wir möchten daher nicht gerade sagen, daß diese Einführung direkt eine Verbesserung bedeutet. Ihre Schule der Equitation ist jedoch eine sehr gute … Bei Santa Lucia wurde von beiden Seiten mit großer Tapferkeit gefochten. Die Piemontesen griffen mit großer Lebhaftigkeit und Ungestüm an – sowohl Piemontesen als auch Österreicher vollbrachten viele Taten großen persönlichen Mutes … Die piemontesische Armee hat das Recht, den Tag von Novara in Erinnerung zu bringen, ohne erröten zu müssen.“



      Sardisch-Piemontesische Armee
      122 Bataillone, 44 Schwadronen, 156 Geschütze, gesamt 97.540 Mann

      Oberbefehlshaber: Wojciech Chrzanowski
      Stabschef: General Alessandro La Marmora, Chef der Operationsführung: General Luigi Fecia di Cossato

      1. Division
      (Giovanni Durando) (13.310 Mann)
      Brigade Aosta (GMj. Lovera): IR 5 und 6
      Brigade Regina (GMj.. Trotti) IR 9 und 10

      2. Division (Michele Bes) (13.020 Mann)
      Brigade Casale (GMj. Boyl): IR 11 und 12
      Kombinierte Brigade (GMj. Enrico Morozzo de La Rocca) IR 17 und 23

      3. Division (Ettore Perrone) (11.810 Mann)
      Brigade Savoyen (GMj. Molland); IR 1. und 2
      Brigade Savona (GMj. Ansaldi); IR15 und 16

      4. Division (Ferdinando di Savoia, Duca di Genova) (14.920 Mann)
      Brigade Piemont (GMj. Giuseppe Passalacqua): IR 3 und 4
      Brigade Pinerolo (GMj. Luigi Damiano); IR 13. und 14

      1. Reserve-Division Vittorio Emanuele, Duca di Savoia (13.540 Mann)
      Garde Brigade (GMj. Biscureti): 1. und 2. Garde Regiment
      Brigade Cuneo (GMj. Busetti): IR 7 und 8
      Leichte Brigade: General Paolo Solaroli, IR 30 und 31 (5.670 Mann)

      Nicht in der Schlacht involviert waren:
      5. Division (Girolamo Ramorino) (8.160 Mann)
      1. lombardische Brigade (GMj. Fanti): IR 19. und 20
      2. lombardische Brigade (GMj. Gianotti): IR 21 und 22
      Avantgarde-Brigade: Oberst Belvedere, IR 18, 1. und 5. Bataillon Bersaglieri (4.670 Mann)
      2. Reserve-Division GMj. Alfonso de La Marmora (8.710 Mann)
      Brigade GMj. Collobianca
      Brigade GMj. Montale



      Österreichische Armee
      73 Bataillone, 46 Eskadronen, 226 Geschütze, gesamt 72.400 Mann

      Oberbefehlshaber: FM Graf Josef Wenzel Radetzky
      Stabschef: FML Heinrich Ritter von Heß, Generalquartiermeister: FML Karl Schönhals

      II. Korps FZM Konstantin d'Aspre (17.050 Mann)
      Division Johann Franz Schaaffgotsch (Brigade Liechtenstein, Brigade Simbschen, Brigade Bianchi)
      Division FML Erzherzog Albrecht (Brigade Kolowrat, Brigade Stadion, Brigade Benedek)

      III. Korps FML Christian von Appel (15.100 Mann)
      Division FML Lichnowski (Brigade Maurer, Brigade Alemann)
      Division FML Friedrich Hannibal von Thurn und Taxis (Brigade Timotheus von Popović, Brigade Thun)

      I.
      Reserve-Korps
      FML Gustav von Wocher (10.320 Mann)
      Division FML Schwarzenberg (Brigade Wimpffen, Brigade Erzherzog Siegmund)
      Division FML Stürmer (Brigade Erzherzog Ernst, Brigade Schaaffgottsche)
      vom IV. Korps – FML Graf Georg von Thurn-Valsassina
      Division FML Karl von Culoz mit Brigade Grawert und Brigade Degenfeld-Schonburg

      Nicht in der Schlacht involviert waren:
      I. Korps FML Graf Eugen Wratislaw (17.200 Mann)
      Division FML Haller (Brigade Strassoldo, Brigade Clam-Gallas)
      Division FML Wohlgemuth (Brigade Görger, Brigade Festetics)
      IV. Korps (11.630 Mann)
      Division FML Franz von Wimpffen (Brigade Cavriana, Brigade Liechtenstein)



      was war sonst noch los:
      625: Uhud
      1793: 1. Pornic (Vendée)
      1794: Mortagne-sur Sevre
      1796: La Guyonnière (Vendée)
      1797: Saifnitz (Camporosso) und Tarvis
      1797: Gefechte an der Flitscher Klause und am Predil-Pass
      1797: Kollmann (Colma), Klausen (Chiuso) und Brixen (Bressanone)
      1799: Feldkirch
      1804: Schabatz
      1814: Sompuis und Vitry-le-Francois
      1814: Duffel und Lier
      1821: Kalamata
      1860: Tétouan
      1862: Kernstown
      1862: Beginn der Schlacht um Fort Macon
      1879: Topáter
      1885: Phu Lam Tao

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      24.3.:
      the daily feature:
      1843: Hyderabad (oder Dubbo)


      Die Schlacht von Dubbo , manchmal auch als Schlacht von Hyderabad wurde am 24. März 1843 zwischen den Streitkräften der British East India Company und den Talpur Mirs von Sindh in der Nähe von Hyderabad ausgetragen. Eine kleine britische Truppe, angeführt von Captain James Outram , wurde von den Talpurs angegriffen und gezwungen, aus der britischen Residenz ein Fort zu machen, das sie erfolgreich verteidigten, bis sie schließlich zu einem wartenden Flussdampfer flüchten konnten. Nach dem britischen Sieg in Meeanee (auch Miani geschrieben) setzte Charles Napier seinen Vormarsch fort und griff die Sindh-Hauptstadt Hyderabad an. Hyderabad wurde von 20.000 Truppen und Belutschistämmen unter dem Kommando Seiner Hoheit Mir Sher Muhammad Khan Talpur "Sher-i-Sindh" und Hosh Mohammad Sheedi verteidigt. Charles Napier stürmte mit nur 3.000 Mann, aber mit Artillerieunterstützung die Stadt. Während der Schlacht wurde Hosh Mohammad Sheedi getötet und seine Streitkräfte vertrieben; Talpurs Widerstand brach zusammen und Sindh kam unter britische Herrschaft.

      Im Februar 1843 residierte Amir Sodbar im Hyderabad Fort. Während Sodbar mit den Briten kooperierte, war Napier vorsichtig und hielt Sodbar für eine zu große Haftung für die Briten, obwohl der Amir sich dieser Gefühle nicht bewusst war. Als Napier Sodbar aufforderte, Talpurs-Truppen aus dem Fort zu entsenden, folgte Amir Sodbar. Napier übernahm dann selbst die Kontrolle über das Fort, hisste die britische Flagge und stationierte dort Truppen. Zunächst zögerte Napier, Sodbar gefangen zu halten. Nachdem sich jedoch einige von Sodbars Männern gegen Sodbars Willen den Briten widersetzten, beschloss Napier, den Amir als Gefangenen im Hyderabad Fort festzuhalten. Ellenborough befahl, alle Schätze und Reichtümer aus der Residenz des Amir in Hyderabad zu beschlagnahmen, mit Ausnahme derjenigen, die die Frauen als eigenen Schmuck oder Besitz behalten wollten. Sammlungsagenten wurden ernannt, um die Beschlagnahme des Reichtums zu managen. Einige der Frauen nutzten diese Gelegenheit, um große Mengen an Reichtum mitzunehmen, während andere, aus Angst vor den britischen Kandidaten, einen Großteil ihres Besitzes aufgaben. Um diese Zeit hörte Napier die Nachricht von einem der Amirs, Sher Mohammad, der Truppen versammelte, um den britischen Streitkräften zu widerstehen. Napier hatte den Eindruck, dass Sher Mohammad wenig Widerstand leisten würde, da er nur sehr wenig Geld oder Waffen hatte, und war daher überrascht zu hören, dass er fast 30.000 Soldaten bereit hatte.

      Napier bat sofort um Verstärkung von Ferozepur und Sukkur. Etwa zur gleichen Zeit begannen Talpur-Soldaten, britische Versorgungswege entlang des Indus sowie von Karatschi zu anderen britischen Beständen anzugreifen. Es war Napiers Absicht, den Kampf so lange wie möglich zu unterbrechen, um möglichst viele Verstärkungen zu erhalten. Er erhielt eine Nachricht von Sher Mohammad, die die Sicherheit von Napier und seinen Männern versprach, wenn er das Fort und den beschlagnahmten Reichtum aufgeben würde. Als Antwort feuerte Napier Kanonen aus dem Fort ab, um zu signalisieren, dass er sich nicht ergeben würde.

      Am 20. März rückte Sir Charles Napier aus, um Sher Mohammeds Position in der Nähe von Tando Ali Jam zu erkunden. Er stellte fest, dass die Armee des Amir stark war und ein ausgezeichnetes Verteidigungsgebiet besaß. Am nächsten Tag erhielt Napier dringend benötigte Verstärkung, die per Schiff von Sukkur den Indus hinunterkam.

      Am 24. März 1843 brachen britische Truppen unter der Führung von Sir Charles Napier von Hyderabad aus auf, um Sher Mohammad zu treffen. Nachdem sie einige Zeit marschiert waren, stießen die britischen Streitkräfte auf die Armee des Amir. Während sie auf den Rest der britischen Armee warteten , begann sich das Scinde Horse, eines der Kavallerieregimenter Napiers, in einer Reihe gegenüber den Talpurs-Truppen zu positionieren, die sodann auf das Regiment zu schießen begannen. Napier selbst musste einen Großteil der Positionierung der Truppen übernehmen, da ihm erfahrene Kommandeure in seinen Regimentern fehlten. Als jedes Regiment seinen Weg in die Schlacht und in Position einnahm, wurden die Kämpfe zwischen beiden Seiten heftiger. Die Talpur-Truppen waren in ihrer Position gut verankert, und aufgrund des Geländes konnte Napier keine Vorstellung davon bekommen, wie weit die Talpur-Linie entfernt war und wie gut sie unterstützt wurde. Bald hatten auch die Briten Artillerie eingesetzt, die das Feuer auf die Talpur-Truppen in ihren Schützengräben eröffnete. Als sich die Briten der linken Seite der Talpur-Streitkräfte näherten, sahen sie sich einem schweren Angriff aus den Bäume gegenüber, auf denen sich eine große Anzahl von Truppen positioniert hatte.

      Nach fast einer Stunde Feuergefecht zwischen beiden Seiten sah Napier eine Gelegenheit, eine Schwachstelle in den Linien des Amir zu durchbrechen. Das Scinde Horse und die 3. Bombay Light Cavalry griffen am linken Flügel der britischen Truppen an und stürzten in die Talpur, bevor diese erheblichen Schaden anrichten konnten. Währenddessen stürmten britische Soldaten auf der rechten Seite die Talpur-Linien gegen deren Schützengräben, wo die dicht gedrängten Talpur Schwierigkeiten hatten, ihre Schwerter gegen die Briten einzusetzen. Als Amir Sher Mohammad die verzweifelte Lage der Talpur-Truppen sah, verließ er die Schlacht auf Vorschlag seines Kommandanten Hosh Mohammad Kambrani (auch Hosh Muhammad Shidi genannt) mit der Hoffnung, dass er eine weitere Chance auf einen Sieg über die Briten erhalten könnte. Hosh Muhammad hingegen blieb bei den Truppen zurück und kämpfte gegen die Briten bis zum Tod.

      Die britischen Truppen, die das Zentrum der Talpur-Linie nachgeben sahen, stürmten durch die Mitte und teilten die Linie des Amir. Ungefähr zu dieser Zeit wurde Napier fast getötet, als ein Magazin in der Nähe explodierte und einige britische Soldaten in seiner Nähe tötete. Einer von Napiers Kommandanten verließ nach dem Durchbrechen des linken Flügels der Talpurs das Feld und half möglicherweise später dabei, den Rückzug der Talpurs abzuschneiden. Die Männer des Amir, gebrochen und unorganisiert, begannen zu fliehen, und Napier mit der bengalischen Kavallerie drängte hinter ihnen her und schnitt sie davon ab, über den Indus zu fliehen. Dieser strategische Schritt der Briten hinderte die Talpuren daran, sich mit anderen zusammenzuschließen und eine Bedrohung für die Briten darzustellen. Nachdem sich die Talpurs zerstreut hatten, kehrte Napier zu seinen Männern zurück, die ihren Sieger mit einem dreifachen Hoch feierten. Diese Schlacht war eine der letzten großen Bemühungen von Sher Mohammad, sich gegen die Briten zu wehren. Diese Bemühungen endeten am 14. Juni, als britische Truppen den Amir überraschten und drei seiner Kanonen erbeuteten. Sher Mohammad selbst floh nach Afghanistan.

      Nach dem britischen Sieg und der anschließenden Annexion der Sindh traten schnell Probleme auf. Kapitän James Outram, der nach seiner Entsendung nach Sindh nach England zurückgeschickt worden war, begann, den Fall der Amirs in England zu vertreten. In Verbindung mit dem neuen Sieg gab es in England heftige Kritik sowohl an Ellenborough als auch an Napier, die wiederum ihren eigenen Fall vorbrachten und über die Einzelheiten ihres Umgangs mit den Amirs stritten. Die Behörden in England waren mit der Annexion der Sindh nicht zufrieden und hatten vor, das Territorium der Amirs wiederherzustellen. Da jedoch der Prozess der Rückgabe des Sindh an seine ursprünglichen Eigentümer schwierig sein würde und der erzwungene Rücktritt von Ellenborough und Napier weitere Kritik aus England hervorrufen würde, würden die Herrscher des Sindh bei den Briten bleiben. Die Regierung in England schrieb an Napier und Ellenbourough und verurteilte die Annexion und ihre Handlungen. Die eigentliche Provinz Sindh war nicht so wohlhabend, wie Napier nach der Eroberung gehofft hatte, und die Briten profitierten viele Jahre lang nur sehr wenig von ihrem Besitz.



      was war sonst noch los:
      1387: Margate (oder Cadzand, Naval)
      1401: Damaskus
      1793: Les-Sables-d'Olonne (Vendée)
      1794: Mont Cenis
      1797: 1. Mirebalais
      1799: Dillingen
      1799: Yevenes (Los Yébenes)
      1806: Belgrad
      1813: Borgfeld (Borkowo)
      1814: Maubeuge
      1885: Bang Bo


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      25.3.:
      the daily feature:
      1814: Fere-Champenoise

      Die Schlacht bei Fère-Champenoise war eine Schlacht der Befreiungskriege und fand am 25. März 1814 zwischen französischen Truppen und Truppen der Koalition statt.

      Die Besonderheit dieses Gefechts lag darin, dass auf Seite der Koalitionstruppen nur Kavallerie und berittene Artillerie zum Einsatz kam.

      Am Nachmittag des 23. März 1814 hatten Zar Alexander, der preußische König Friedrich Wilhelm III. und der Oberkommandierende der Koalitionstruppen Fürst Schwarzenberg in einem Kriegsrat in Pougy gemeinsam beschlossen, Napoleon nicht weiter zu verfolgen, sondern zunächst die Vereinigung mit der Schlesischen Armee Blüchers herbeizuführen. In den nächsten Stunden wurde bekannt, dass das nächst stehende Korps der Schlesischen Armee unter Wintzingerode bereits Chalons eingenommen hatte und dass dessen Vorhut bald Vitry-le-Francois erreichen würde.

      Am Abend des 23. März 1813 um 20.00 Uhr verließen die Monarchen und Fürst Schwarzenberg Pougy und reisten weiter nach Sompuis, das sie am frühen Morgen des nächsten Tages, dem 24. März 1814 erreichten. Um 10.00 Uhr fuhren Fürst Schwarzenberg und der preußische König auf der Straße nach Vitry weiter, während der Zar zurückblieb, um sich mit seinem Stabe zu beraten. Nachdem diese Beratungen zu einem Ergebnis gekommen waren, eilte der Zar den Vorausgefahrenen nach, die er gegen Mittag einholte. Zar Alexander rief nun alle zu einem neuen Kriegsrat auf freiem Felde zusammen und schlug dann vor, dass beide Armeen der Koalitionstruppen, die Böhmische Armee und die Schlesische Armee, gemeinsam nach Paris ziehen sollten, um in der französischen Hauptstadt endgültig den Sturz Napoleons herbeizuführen. Man einigte sich sehr rasch auf diesen Plan und traf umgehend Vorbereitungen, um die entsprechenden Befehle auszusenden. Dabei zögerte der Zar nicht, russischen Truppen eigenhändige Anweisungen zuzustellen.

      Noch vor Tagesanbruch des folgenden Tages, dem 25. März 1814, brachen die Truppen der Böhmischen Armee auf, um von der Marne nach Westen auf Paris zu ziehen. Es war ein trockener Tag und, da die Gegend arm an Wäldern war, konnten die Truppen querfeldein marschieren und die befestigte Straße für die Geschütze und den Tross freihalten. Das Gros der Böhmischen Armee folgte der Straße von Vitry nach Feré-Champenoise. Die Garden und Reserven marschierten über Courdemanges und Sompuis auf Montépreux zu.

      Die Infanterietruppen der Schlesischen Armee und einige Kavallerie verließen um 6.00 Uhr morgens Chalons-en-Champagne und marschierten entlang der alten Straße, die über Bergerés-les-Vertus und Ètoges sowie Montmirail nach Paris führt.

      Die Korps der französischen Marschälle Mortier und Marmont waren nach dem Gefecht bei Reims über Fismes und Chateai-Thierry an der Marne abgezogen, wobei sie ständig von den preußischen Korps Yorck und Kleist verfolgt wurden. Am 22. März 1814 hatten beide französischen Korps die Marne überschritten. Da sie die Marnebrücke hinter sich zerstörten, gewannen sie etwas Abstand zu den nachfolgenden Preußen.

      Die Marschälle hatten von Napoleon den Befehl erhalten, sich der von ihm persönlich geführten Armee anzuschließen. Deshalb marschierten sie weiter nach Süd-Osten und erreichten am 23. März 1814 Ètoges. Dort trennten sich die beiden Korps wieder. Am Abend des 24. März 1814 stand das Korps Mortier bei Vatry und das Korps Marmont bei Soudé.

      In der Dunkelheit der folgenden Nacht sah Marmont unzählige Biwakfeuer vor sich. Er sandte mehrere Offiziere aus, um zu erkunden, ob dort Franzosen oder feindliche Truppen lagerten. Er wählte diese geschickt so aus, dass sie auch Fremdsprachen beherrschten und sich gegebenenfalls fremden Truppen nähern konnten. Alle Kundschafter berichteten bei ihrer Rückkehr von feindlichen, nämlich russischen und österreichischen Truppen. Marmont sandte sofort einen Kurier an Marschall Mortier, der sich aber in der Dunkelheit verirrte und sein Ziel in dieser Nacht nicht erreichte.

      Die Divisionen Pacthod und Amey gehörten zu den französischen Korps unter Befehl von Marschall MacDonald. Sie hatten zunächst die Aufgabe gehabt, die Reserve-Artillerie der Korps von wenigsten 100 Geschützen nachzuführen, hatten aber die Verbindung verloren und standen 23. März 1814 in Sézanne. Dort war auch ein Nachschub-Konvoi von 80 Wagen aus Paris eingetroffen mit 200.000 Rationen Brot und reichlich Weinbrand.

      In der folgenden Nacht wurde bekannt, dass sich zwei französische Korps bei Étoges befanden. Die beiden Generäle planten, sich diesen anzuschließen und so bewegte sich der Zug der beiden Divisionen mit Geschützen und Proviant am Morgen des 24. März 1814 nach Étoges, das aber von den Korps der Marschälle Mortier und Marmont bereits verlassen worden war. Die Truppen Pacthods und Ameys zogen weiter und erreichten erschöpft Bergères-lès-Vertus, wo sie über Nacht blieben. General Pacthod sandte sofort einen Kurier zu Marschall Mortier nach Vatry. Was immer Mortier als Befehl ausgab, es erreichte Pacthod in dieser Nacht nicht mehr, denn der Kurier verirrte sich im Dunkeln und fand seine Truppe erst am nächsten Vormittag wieder.



      Das Gefecht der Französischen Korps Mortier und Marmont

      Erstes Gefecht bei Soudé

      Um 3:00 morgens am 25. März 1814 begann die Kavallerie des württembergischen Korps und des russischen Korps Rajewski als Avantgarde der Böhmischen Armee ihren Marsch nach Westen auf Paris. Sie brachen vom linken Ufer der Marne bei Vitry-le-Francois auf. Die russischen Reiter standen unter dem Befehl des Grafen von Pahlen, die Württemberger unter dem Kommando des Prinzen Adam von Württemberg. Bei ihnen befand sich der Kronprinz Wilhelm von Württemberg, der als Vetter des Zaren eine hervorgehobene Stellung einnahm und dem der Oberbefehl über beide Korps übertragen worden war. Ihr Weg führte sie direkt nach Soudé, wo noch immer das französische Korps Marmont stand.

      Um 5:00 morgens traf Marschall Mortier persönlich, von Vatry kommend, mit kleiner Begleitung ohne seine Truppen bei Marmont ein. Die beiden Marschälle einigten sich schnell darauf, eine gemeinsame Stellung rückwärtig bei Sommesous aufzubauen. Mortier kehrte umgehend zu seiner Truppe zurück, um diese zu dem vereinbarten Ort zu führen.

      Als die Vorhut der Böhmischen Armee um 8.00 Uhr Soudé erreichte, wurden sie aus zahlreichen Geschützen des Korps Marmont, das in Schlachtordnung hinter dem Ort angetreten war, beschossen. Den Koalitionstruppen standen nur 12 Geschütze einer reitenden Batterie zur Verfügung, mit denen sie das Feuer erwidern konnten. Ihre Reiter versuchten aber sofort, das französische Korps einzukreisen: die Russen von Norden, die Württemberger von Süden. Französische Kürassiere unter Bordesoulle ritten ihnen entgegen, konnten sich aber nicht behaupten. Marmont ließ seine Truppe in fester Ordnung nach Westen auf der Straße nach Sommesous abrücken. Einige Schützenkompanien, die zur Abwehr der Verfolger in Soudé zurückblieben, wurden von den Koalitionstruppen eingekesselt und mussten sich später ergeben.


      Ende Teil 1

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      Teil 2

      Artillerie-Duell bei Sommesous

      Bei Sommesous stellten sich Marmonts Truppen südlich des Ortes auf: Die Infanterie in Karrées, vor sich Kavallerie und Artillerie. Ihre Geschütze – 30 an der Zahl – begannen sofort mit ihrem Abwehrfeuer gegen die nachfolgenden Reiter der Koalitionstruppen. Als das Korps Mortier von Vatry kommend eintraf, bezog es nördlich des Dorfes Stellung und die Zahl der Geschütze, die auf Russen und Österreicher feuerten erhöhte sich auf 60. Zu diesem Zeitpunkt waren die französischen Truppen denjenigen der Koalition zahlenmäßig überlegen. In der Ferne war aber die Masse der Böhmischen Armee zu sehen und die Marschälle wussten, dass sie sich an diesem Ort nicht lange würden halten können. Ihre Stellung war auch insofern ungünstig, als beide Korps durch den Lauf des Baches La Somme getrennt waren.

      Die Koalitionstruppen wurden zunächst durch den Soudé-Bach am Nachrücken gehindert, den Reiter und Geschütze überwinden mussten. Sie brachten aber bald 36 leichte Geschütze zusammen, mit denen sie das Feuer der Franzosen erwiderten. Dieses Artillerie-Duell dauerte 2 Stunden. Währenddessen konnten die Truppen Mortiers den trennenden Bach überschreiten und beide Korps bezogen eine gemeinsame Stellung, die zwischen Montépreux und Haussimont lag. Die Infanterie war, in Karrées angetreten, nach Südosten ausgerichtet, die Kavallerie stand dahinter.

      Bald darauf trafen 2.500 österreichische Garde-Kürassiere unter Graf Nostiz bei Sommesous ein. Die französischen Marschälle beschlossen nun weiter entlang der Straße nach dem 17 Kilometer entfernten Fère-Champenoise zurückzugehen. Als die französischen Geschütze aufgeprotzt werden sollten, kam Unruhe auf, die darauf zurückzuführen war, dass das Korps Mortier Hengste zum Ziehen der Geschütze benutzte. Die russischen Husaren Graf Pahlens nutzten die Gelegenheit und griffen die Kürassiere Bordesoulles an und trieben sie auseinander. Die Dragoner Roussel d'Hurbals, die Mortiers Korps begleiteten, kamen den französischen Kürassieren zu Hilfe, wurden dann aber ihrerseits von den Kosaken des Grafen Pahlen angegriffen und flohen zunächst in Panik, sammelten sich aber bald darauf wieder. Zur selben Zeit versuchten württembergische reitende Jäger und österreichische Husaren einen Angriff von Süden, wurden aber von französischen Ulanen und einem starken Artilleriefeuer abgewiesen. Insgesamt verloren die Franzosen bei ihrem Aufbruch 5 Geschütze.

      Es war 14.00 Uhr, als das Wetter umschlug und ein heftiger Oststurm anhob, der Wind, Schnee und Hagel über das Gefechtsfeld trieb. Die französische Infanterie konnte ihre Musketen nicht mehr laden oder abfeuern und mussten sich nur mit dem Bajonett verteidigen.

      Die Führung der Koalitionstruppen nutzte die Zeit, um die verfügbaren Kräfte der russischen Gardekavallerie von Sompuis über Poivres heranzuführen. Im Sturm traf die russische Garde-Kürassier-Division unter Depreradowitsch, die leichte russische Garde-Kavallerie unter Oscherowski, die russischen Garde-Ulanen, ein Regiment Garde-Dragoner und eine Batterie reitender Garde-Artillerie – zusammen mehr als 3.000 Reiter – ein und griffen sofort in das Kampfgeschehen ein. Den Garde-Kürassieren gelang es zwei französische Karrées zu sprengen und ein Bataillon des Korps Mortier in die Flucht zu schlagen.

      Auch den württembergischen Jägern gelang es im vierten Angriff mit Unterstützung österreichischer Husaren eines der Karrées zu sprengen.


      Durchzug durch Connantray

      Den direkten Weg nach Fère-Champenoise verlegte den Franzosen der Vaure-Bach. Er entspringt südlich der Straße von Sommesous nach Fère-Champenoise und fließt dann tief ins Gelände eingeschnitten in einem nach Norden ausholenden Bogen nach Fère-Champenoise. Die einzige Brücke befand sich am Eingang zu dem Ort Connantray. Als die französischen Korps nach 12 Kilometern dort ankamen, mussten sie die Karrées auflösen, um den Ort durchqueren zu können. Sie gerieten dabei in Unordnung und viele Einheiten gaben ihre Geschütze auf: Am nächsten Tage fand man in Connantray 24 verlassene Geschütze und mehr als 60 Munitionswagen. In kurzer Zeit war der kleine Ort vollständig verstopft. Die Veteranen der Divisionen Ricard und Christiani hielten am besten Ordnung und brachten die feindliche Kavallerie wieder auf Abstand.

      Als Connantray unpassierbar geworden war, konnten die letzten französischen Einheiten den Vaure-Bach nicht mehr überqueren und mussten am rechten Ufer des Baches seinem Lauf folgend weiter zurückgehen. Sie hielten hierbei eine gute Ordnung und wurden kaum verfolgt. Hinter Fère-Champenoise trafen sie wieder mit den Resten ihrer Korps zusammen.

      Mehrere Regimenter der Jungen Garde und eine französische Zwölfpfünder-Batterie hatten eine Stellung vor Connantry gehalten und versucht den Rückzug der Franzosen zu decken. Sie wurden umringt und viele von ihnen fielen im Kampf. Der Rest geriet mit General Jamin in Gefangenschaft.


      Teilweise Flucht und Rückzug der Franzosen

      Da Connantray vollständig verstopft war, konnten die Koalitionstruppen den Vaure-Bach dort nicht überwinden. Erst nach einigem Suchen wurde ein Übergang für die Reiter gefunden. Um diese Zeit näherten sich 1.200 Kosaken unter Seslawin von Süd-Westen auf dem Wege von Euvy dem Kampfgeschehen. Als die französischen Kavalleristen wahrnahmen, dass nun feindliche Reiter aus zwei Richtungen nahten, glaubten sich diese umringt; es brach Panik aus: Zunächst floh die französische Kavallerie auf der Straße nach Fère-Champenoise, dann folgte die Infanterie, die sich schutzlos den Feinden überlassen sah. Nicht wenige der Franzosen rannten bis nach Meaux, das 100 Kilometer entfernt ist, ehe sie sich von den Truppen des General Compans aufnehmen ließen. Bei dieser Flucht ließen die Franzosen weitere 40 Geschütze und eine große Zahl an Munitions- und Transportwagen im Stich.

      Die Marschälle wurden von der allgemeinen Flucht zunächst mitgerissen und konnten die Reste ihrer Mannschaften erst auf der Höhe von Linthes wieder sammeln und zwischen Saint-Loup und Broussy-le-Grand aufstellen. Einige hundert französische Kürassiere, die diesen französischen Korps nicht zugehörten und die um 17.00 Uhr von Sézanne kommend dem Kampfeslärm folgten und sich furchtlos und in bester Ordnung der vielfachen Übermacht der feindlichen Kavallerie entgegenstellten, retteten die französischen Korps vor dem völligen Untergang.

      Marschall Marmont führte die Franzosen zurück bis Allemant. Am frühen Abend ließen die Reiter der Koalition in der Dunkelheit von der Verfolgung ab und zogen sich zurück.



      Der Untergang der Divisionen Pacthod und Amey

      Erste Verfolgung durch Kavallerie der Schlesischen Armee

      Die Divisionen Pacthod und Amey unterbrachen ihren Zug von Bérgeres nach Vatry am Morgen des 25. März 1814 um 10.30 Uhr bei dem Ort Villeseneux, um zu rasten. Die französischen Soldaten begannen, sich eine Mahlzeit zu kochen und sie fütterten die Pferde der Gespanne.

      Zur gleichen Zeit zog die Schlesische Armee von Chalons-en-Champagne nach Bérgeres. Ihre Vorhut bildete die Kavallerie des Korps Sacken unter Wassiltschikow. Der Stabschef der Schlesischen Armee Gneisenau, der den erkrankten Feldmarschall Blücher vertrat, hatte eine Erkundung nach Süden angeordnet, an der er persönlich teilnahm. Bei dieser Erkundung wurde der Zug der französischen Divisionen bemerkt. General Korf wurde mit der leichten Kavallerie des Korps Langeron, mehreren Kosaken-Pulks unter Karpow und einer reitenden Batterie ausgesandt, diese zu stellen. Sie zweigten bei Thibie von der Straße ab und marschierten in der Richtung auf Germinon. In Germinion benutzten alle die winzige Brücke über den Soude-Bach, wodurch ihre Formation weit auseinandergezogen wurde.

      Als die Franzosen die heranrückenden Koalitionstruppen sahen, stellten sie sich nördlich von Villeseneux auf. Die Division Pacthod stand in Reihen, die Division Amey am linken Flügel im Karrée. Die Geschütze standen davor, der Tross war nach hinten gebracht worden. In dieser Stellung waren sie durch ihre starke Artillerie gut geschützt und die russischen Reiter wagten noch keinen geschlossenen Angriff, nur Einzelaktionen. Die Kosaken attackierten den Tross, von dem sie sich gute Beute versprachen. Gegen Mittag beschlossen Pacthod und Amey, sich dem Lauf des Somme-Baches folgend über Clamanges auf Fère-Champenoise zurückzuziehen.


      Ende Teil 2

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      Teil 3

      Vergeblicher Rückzug auf Fère-Champenoise

      Die Franzosen bildeten sechs Karrées, die den Tross einschlossen und marschierten sehr langsam auf das 15,5 Kilometer entfernte Fère-Champenoise zu. Hierbei achteten sie darauf, jede mögliche Deckung zu nutzen und immer einige Geschütze feuerbereit zu halten. Die feindliche, russische Artillerie feuerte aus nur 4 Geschützen, aber aus weniger als dreihundert Metern Entfernung. Bei Clamanges traf weitere Kavallerie des Korps Langeron ein. Die Zahl der russischen Reiter verdoppelte sich hierdurch annähernd. Die französischen Generäle beschlossen daher, die Wagen des Tross und des anvertrauten Nachschubs, nicht aber die Geschütze aufzugeben. Die freiwerdenden Pferde wurden benutzt, um möglichst viele Geschütze doppelt zu bespannen. Mit forciertem Tempo bewegten sich die französischen Karrées weiter auf Fère-Champenoise zu. Einige ihrer Männer, die Clamanges besetzt hatten, überließen sie ihrem Schicksal. Keiner von diesen konnte den Russen entkommen.

      Gegen 14:00 Uhr trafen bei Ecury-le-Repos 2.500 weitere Reiter des Korps Sacken der Schlesischen Armee unter Wassiltschikow – darunter vier Regimenter Dragoner – ein. Sie waren von Bergères über Moraines herangekommen. Die französischen Divisionen waren nun von etwa 5.000 feindlichen Reitern eingeschlossen. Die russische Kavallerie griff nun entschlossen von allen Seiten an, wurden aber vom Feuer der Franzosen, das diese erst auf 100 Meter abgaben, gestoppt. Zwei russische Dragoner-Regimenter mit mehreren Geschützen versuchten, den französischen Karrées den Weg zu verlegen. Noch einmal gelang den Franzosen mit einer schnell gebildeten Kolonne der Durchbruch auf der Straße nach Fère-Champenoise, aber nach weniger als zwei Kilometern waren sie wieder gestellt und eingeschlossen. Dennoch ergaben sich die Franzosen nicht. In geschlossenen Karrées versuchten sie sich weiter auf Fère-Champenoise zuzubewegen.

      Zu dieser Zeit trafen zwei reitende Batterien des Korps Sacken der Schlesischen Armee ein. Dadurch änderte sich die Situation der Franzosen zu ihrem Nachteil: Sobald diese Geschütze in Aktion traten, stiegen ihre Verluste dramatisch an.

      Als weitere Verstärkung der Koalitionstruppen trafen die russische Kürassiere der Böhmischen Armee unter Kretow ein. Aber die Franzosen ergaben sich nicht. In Sichtweite von Fère-Champenoise erkannten sie dort eine große Menge Truppen und es keimte bei ihnen die Hoffnung auf, dies wären die französischen Korps unter Mortier und Marmont, mit denen man sich nun verbinden könne. Es waren aber russische Truppen, bei denen sich der Zar und der preußische König persönlich befanden. Die Russen brachten sofort weitere Geschütze in Stellung und eröffneten das Feuer auf die sich nähernden Franzosen. Einige der Geschosse waren zu weit gezielt und schlugen bei den russischen Husaren Wassiltschikows ein, deren leichte Batterien das Feuer erwiderten. Ein Adjutant des Zaren musste eingreifen, um den Irrtum aufzuklären.

      Zar Alexander I. und der preußische König Friedrich Wilhelm III. waren um 10.00 Uhr in Vitry aufgebrochen und ihren Truppen und dem Gefechtslärm gefolgt. Am späten Nachmittag hatten sie gerade Fère-Champenoise hinter sich gelassen, als ein Kurier von General Kretow die Meldung brachte, man sei im Gefecht mit weiteren französischen Truppen. Unverzüglich wurden Kuriere ausgesandt, um alle im Umkreis vorhandenen Koalitionstruppen zum Gefecht zusammenzuführen.


      Flucht in die Sümpfe des Petit Morin

      Fère-Champenoise war für die Franzosen nicht mehr erreichbar, deshalb beschloss Pacthod den Versuch nach Norden in die Sümpfe des Petit Morin zu entkommen, die sie nach 7 Kilometern zwischen Morains und Bannes erreicht haben würden und in denen ihnen die feindliche Kavallerie nicht mehr würde folgen können. Von den sechs Karrées der Franzosen waren noch vier übrig, die nun langsam nach Norden entwichen. Es trafen aber nach und nach immer mehr Kavallerie-Einheiten der Koalition ein, insbesondere auch diejenigen, die während des Tages die Korps der Marschälle Mortier und Marmont verfolgt hatten und nun von diesen abließen. Zuletzt umringten bis zu 20.000 Reiter die französischen Karrées. Auch ihre Artillerie verstärkten die Koalitionstruppen immer weiter: Bald waren es 48 Geschütze, die aus geringer Entfernung auf die Franzosen feuerten, deren Ordnung nun nachließ.

      Graf Wilhelm vonSchwerin aus dem Stabe Blüchers berichtet über diese Situation:
      „Die Division Pacthod verschmähte hartnäckig jede Kapitulation. Von allen Seiten durch ungeheure Übermacht eingeschlossen, zu sicherem Tode zusammengedrängt, bildeten die verzweifelten Helden ein Karrée plein, welches dem ganzen gegen sie aufgeführten Geschütz zur Zielscheibe diente und von ihm zusammengeschossen ward. Ein scheußliches Massaker begann ...“ – Graf Wilhelm Schwerin

      Der preußische König sandte einen seiner Offiziere als Parlamentär zu General Pacthod, der diesen mit erhobener Stimme zur Aufgabe aufforderte, da seine Situation aussichtslos sei. Pacthod ließ ihn festnehmen und rief seinen Truppen zu:
      „Ihr habt gehört, was uns erwartet. Voilà - ein großer Tag für Frankreich“ – General Pacthod kurz vor seiner Kapitulation

      Von den französischen Karèes waren noch drei verblieben, denen beinahe das Entkommen in die Sümpfe gelungen wäre. Doch vor Morains hatten die Russen einige Geschütze quer des Weges aufgestellt, deren Feuer die Franzosen zum Stehen brachte. Nun war Pacthod, selbst mehrfach verwundet, bereit sich zu ergeben. Auch zwei der verbliebenen französischen Karrées legten ihre Waffen nieder. Nur das letzte Karrée ergab sich nicht. Als die Masse der Feinde über dieses herfiel, gelang noch 500 Franzosen die Flucht in die Sümpfe.

      Augenzeugen berichteten, dass nicht wenige der französischen Rekruten, die an diesem Tage zu kämpfen hatten, keine Uniform trugen. Man hatte sie in Paris losgeschickt mit dem Auftrag, sich eine Uniform von einem Toten oder Verwundeten zu nehmen. Viele werden auch kein Gewehr gehabt haben, oder konnten nicht damit umgehen.



      was war sonst noch los:
      1420: Sudoměř
      1776: Saint-Pierre
      1796: La Tremblay (Chouannerie)
      1799: 1. Gefecht bei Taufers
      1799: 1. Gefecht bei Nauders
      1799: Stockach
      1809: Gefecht an der Ave bei Trofa
      1810: El Ronquillo
      1811: Campomayor
      1813: Bremerlehe und Brexen
      1814: Valcourt und Humbecourt
      1814: Alby-sur-Cheran
      1863: Brentwood
      1864: Paducah
      1865: Fort Stedman


      CU tomorrow .....

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      Ganz schön hart wenn man dass so liest, da ging es mächtig zur Sache
      Vielen Dank für den tollen Bericht
      LG Andreas
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      26.3.:
      the daily feature:
      1814: Ferte-Gaucher und Coulommiers (Fortsetzung von gestern)


      Zug der französischen Korps nach Westen

      Noch in der Nacht zum 26. März 1814 sandte Marschall Marmont einen Kurier in das 20 Kilometer entfernte Sézanne zu dem französischen General Compans, der dort allerlei versprengte französische Truppen versammelt hatte. Dieser befand sich aber bereits im Abmarsch nach Westen und hatte um 2.00 Uhr morgens die Stadt geräumt. Um diese Zeit brachen die Korps der Marschälle Mortier und Marmont nach Westen auf, verloren einige Stunden, um sich den Durchzug durch Sézanne zu erkämpfen, in das bereits preußische Truppen eingedrungen waren, und erreichten zur Mittagszeit den Ort Esternay, wo sie auf der Höhe von Retourneloup rasteten.

      Hier erfuhren sie, dass die Vorhut des preußischen Korps Yorck von Chateau-Thierry und Montmirail kommend bereits La Ferté-Gaucher erreicht und besetzt hätte. Später griff Graf Pahlen mit der Vorhut des russischen Korps Rajewski die Nachhut des Korps Marmont an.

      Die beiden französischen Korps teilten sich nun: Das Korps Marmont wandte sich rückwärts gegen die russische Kavallerie Pahlens während das Korps Mortier gegen die Preußen in La Ferté-Gaucher vorging. Den Männern Mortiers gelang es nicht, sich gegen die Preußen durchzusetzen und den Ort zu besetzen. Mortier erschien es daher zu gefährlich, mit den Preußen im Rücken weiter nach Westen zu marschieren, und entschied, sich nach Süden auf Provins zu ziehen. Marmont sah für sich und sein Korps keine andere Wahl, als sich dieser Marschrichtung anzuschließen. Die Franzosen marschierten während der ganzen Nacht und erreichten Provins am nächsten Morgen des 27. März 1814.

      Nach einem Ruhetag marschierten beide Korps nach Nangis und von dort auf verschiedenen Wegen nach Paris. Am Nachmittag des 29. März 1814 trafen sie an der Brücke von Charenton wieder zusammen und am 30. März 1814 spielten sie eine wesentliche Rolle in der Verteidigung von Paris.


      Verfolgung durch preußische Truppen

      Die preußischen Generäle Yorck und Kleist waren am 24. März 1814 abends von Chateau-Thierry kommend mit der Reservekavallerie ihrer beiden Korps in Montmirail eingetroffen. Am nächsten Tag, dem 25. März 1814, kam das Gros der Korps auf schlechter Straße über Viffort nach, wofür es annähernd den ganzen Tag benötigte.


      Gefecht bei Sézanne am 26. März 1814

      Die Reservekavallerie beider Korps unter Zieten rückte währenddessen weiter vor und erreichte gegen Mittag Ètoges, wo die Pferde gefüttert werden mussten. Dort konnte man Gefechtslärm hören und gegen 15.00 Uhr ritt Zieten mit seinen Reitern nach Süden. Als sie am späten Nachmittag Fère-Champenoise erreichten, waren die Kampfhandlungen bereits beendet. Zieten beschloss hierauf, noch in der Nacht bis Sézanne weiterzuziehen, um dort die Franzosen zu stellen. Um 4.00 Uhr morgens am 26. März 1814 erreichten die Preußen Sezanne. Noch in der Dunkelheit der Nacht erreichte auch die Vorhut der französischen Korps Mortier und Marmont die Gegend. Es war zunächst ausschließlich französische Kavallerie unter Belliard, die mit den Preußen in einzelne kleine Gefechte in und um Sézanne geriet. Als französische Infanterie nachkam, konnten die Preußen sich nicht mehr halten und mussten sich zurückziehen. Sie zogen sich über Tréfols nach Meilleray zurück, das sie am späten Abend erreichten.


      Gefecht bei Ferté-Gaucher am 26. März 1814

      Am Morgen des 26. März 1814 ließen die beiden preußischen Generäle Yorck und Kleist ihre Korps von Montmirail auf das 20 Kilometer entfernte La Ferté-Gaucher marschieren. Die Wege waren aufgeweicht und sehr schlecht, die Mannschaften kamen nur langsam voran. Insbesondere die Artillerie hatte große Probleme, ihre Geschütze voranzubringen.

      La Ferté-Gaucher liegt im Tal des Grand Morin an dessen nördlichem Ufer. Die Straße von Sézanne nach Meaux führt am südlichen, gegenseitigen Ufer an der Stadt vorbei. An diesem Morgen war Ferté-Gaucher von etwa 1.000 Franzosen besetzt. Auf der Straße am gegenüberliegenden Ufer zog ein starker Konvoi von Wagen nach Westen ab. Es handelte sich um die Mannschaften des General Compans, die in der Nacht in Sézanne aufgebrochen waren und auf dem Wege waren, sich über Meaux nach Paris zurückzuziehen.

      Um 10.00 Uhr traf Yorck persönlich vor der Stadt ein. Als die Franzosen die Preußen entdeckten, brachen sie sofort auf, um nach Westen abzuziehen. Yorck sandte ihnen die Division unter Horn nach, die als erste von Montmirail kommend eintraf, und gab ihr alle Reiter mit, die zu diesem Zeitpunkt verfügbar war.

      Die nächste preußische Division, die vor Ferté-Gaucher eintraf, stand unter dem Kommando des preußischen Prinz Wilhelm, des jüngsten Bruders des preußischen Königs. Diese Division war nur 3.800 Mann stark. Bald darauf wurde klar, dass weitere Infanterie bis auf weiteres nicht eintreffen würde, da sich unglücklicherweise der Tross zwischen die beiden Korps geschoben hatte und auf den schlechten Wegen nicht überholt werden konnte. Nur die Reserve-Artillerie traf noch vor dem Tross ein.

      Gegen 14.00 Uhr erschienen die ersten Truppen des französischen Korps Mortier auf der Straße von Sézanne und gegen 16:00 war das ganze Korps vor Ferté-Gaucher versammelt. Die Preußen hatten aus ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit die Konsequenzen gezogen und sich auf das nördliche Ufer des Grand Morin zurückgezogen. Von dort beherrschte ihre Artillerie die Straße am anderen Flussufer. Die Stadt selbst war von drei Regimentern Infanterie besetzt. Gegen 18:00 rückten die Franzosen zum Angriff auf die Stadt vor. Als sie die Höhe von Maison Dieu erreichten, eröffnete die preußische Artillerie auf der gegenüberliegenden Flussseite das Feuer. In kürzester Zeit gerieten die Franzosen in Unordnung und ihr Angriff brach zusammen. Marschall Mortier ließ seine Männer nach Süden abrücken und sammelte sie auf der Höhe von Chartronges neu. Offensichtlich traute er seinen Mannschaften, die vom Vortage stark mitgenommenen waren, keinen energischen und erfolgreichen Angriff zu. Als auch das preußische Korps Kleist eintraf und seine Artillerie südlich des Flusses in Stellung brachte, zogen die Franzosen auf der Straße nach Provins ab.


      Gefecht bei Chailly am 26. März 1814

      Die preußische Division Horn verfolgte die französischen Truppen unter Compans auf der Straße von La Ferté-Gaucher nach Coulommiers. Beim Marsch durch das Dorf Chailly kam es bei den Franzosen zu einer Stockung, die die preußische Reiterei zum Angriff nutze. Sie trieb die Franzosen aus dem Ort und versprengte sie auf dem Terrain dahinter. Vor Coulommiers sammelten sich die Franzosen wieder und brachten einige Geschütze zum Einsatz. Die preußischen Reiter hatten keine Artillerie bei sich und mussten zwei Stunden warten, bis diese eintraf. Bis dahin hatten sich das Gros der Franzosen abgesetzt und überließ den Preußen die Stadt und die Brücke über den Grand Morin. Die Preußen gaben an, in diesem Gefecht 400 Gefangene gemacht zu haben.



      was war sonst noch los:
      1344: Ende der Belagerung von Algeciras
      1351: Turnier der Dreissig
      1635: Trier
      1697: Basra
      1793: 2. Rochefort-en-Terre (Vendée)
      1793: Stromberg, Waldalgesheim und Bingen am Rhein
      1797: Gefechte an der Plattner Klause und bei Mittewald (Mezzaselva)
      1799: Pastrengo
      1799: Verona
      1799: Legnano
      1799: Vaganza
      1799: Vigo
      1813: Wilsdruff
      1813: Rauschwitz (Ruszowice)
      1814: Saint-Dizier
      1814: Landau in der Pfalz
      1862: Glorieta-Pass
      1885: Duck Lake
      1917: 1. Gaza-Schlacht

      CU tomorrow ......

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      27.3.:
      the daily feature:
      1811: Seegefecht bei Anholt


      Die Schlacht von Anholt (25. - 27 März 1811) war eine erfolgreiche britische Militäroperation unter dem Kommando von James Wilkes Maurice gegen die von den Dänen gehaltene Insel Anholt unter dem Kommando von Jørgen Conrad de Falsen, während des Gunboat War, einem Konflikt zwischen dem Vereinigten Königreich und Dänemark-Norwegen. Es war ein Versuch der Dano-Norweger, Anholt , eine kleine dänische Insel vor der Küste Jütlands, die die Briten 1809 erobert hatten, zurückzuerobern. Recht früh im Gunboat War hatten die Dano-Norweger hatten ihren Leuchtturm am östlichsten Punkt von Anholt geschlossen. Im Januar 1809 lief das Bombenschiff Proselyte, das die Briten vor Anholt stationiert hatten, um als Leuchtturm zu fungieren, auf das Anholt-Riff und sank. Am 18. Mai 1809 führte die 74-Kanonen-Third Rate-HMS-Standard unter Captain Askew Hollis ein Geschwader an, zu dem auch die Fregatte Owen Glendower und die Schiffe Avenger, Ranger, Rose und Snipe gehörten. Zusammen eroberten sie die Insel.

      Eine Landungstruppe von Matrosen und Marinesoldaten unter dem Kommando von Captain William Selby von der Owen Glendower, mit Hilfe von Kapitän Edward Nicolls' Marines der HMS Standard, landete an. Die dänische Garnison von 170 Mann leistete einen heftigen, aber wirkungslosen Widerstand, der einen britischen Marine tötete und zwei verwundete. Danach ergab sich die Garnison und die Briten nahmen die Insel sofort in Besitz. Die dänische Armee hatte eine größere Streitmacht als die Briten, aber ein Mangel an Planungs- und Versorgungsversagen führte zu einer verheerenden Niederlage und vielen dänischen Opfern. Infolge der Schlacht gewannen die Royal Marines viele Anhänger unter hochrangigen Marineoffizieren, was dazu beitrug, ihre Fairness in Bezug auf Dienst und Beförderung der Offiziere zu fördern. Nach der Schlacht wurde die britische Besetzung von Anholt fortgesetzt, bis 1814 im Kieler Vertrag der Frieden unterzeichnet wurde. In dem Dorf auf der Insel befindet sich ein Denkmal, das an die Schlacht erinnert.

      Hollis erklärte in seinem Bericht, dass Anholt wichtig sei, um die Flotte Seiner Majestät mit Wasser zu versorgen und Handelsschiffen, die von und nach der Ostsee fahren, einen guten Ankerplatz zu bieten. Das Hauptziel der Mission war es jedoch, den Leuchtturm auf der Insel in seinen Vorkriegszustand zu versetzen, um die Bewegung britischer Kriegsleute und Kaufleute zu erleichtern, die auf den gefährlichen Meeren dorthin navigierten. König Friedrich IV. von Dänemark erklärte die Rückeroberung von Anholt zur höchsten Priorität und erteilte im Februar 1810 den Befehl, die erforderlichen Truppen und Kanonenboote unter dem Gesamtkommando von General Tellequist zu sammeln. Wintereis und späte Stürme behinderten die Expedition, die dreimal von der Bucht von Gjerrild nördlich von Grenå aus in See stach, ohne Anholt zu erreichen. Schließlich, als britische Kriegsschiffe zu sehen waren, war das Zeitfenster verschwunden und General Tellequist gab den Befehl, die Expedition für dieses Jahr abzubrechen.

      Kapitän Nicolls von den Royal Marines, der britische Gouverneur auf der Insel, hatte von den Plänen gehört, Anholt zurückzuerobern, und ein Kanonenboot, die Grinder, eingesetzt, um bei schönem Wetter die Küste Jütlands zu erkunden. Die Grinder eroberte auch einige kleine Handelsschiffe, aber am 13. April 1810 nahmen vier dänische Kanonenboote sie gefangen. Im August 1810 wurde Anholt eine Steinfregatte(eine Schiffseinrichtung zu Land) und wurde fiktiv als 50-Kanonen-Schiff eingestuft. Obwohl die Inselgarnison aus Royal Marines bestand, war sie in den Augen der Admiralität ein Schiff, und Kapitän Torrens der Royal Marines, der die Marines befehligte, war letztendlich Kapitän Maurice von der Royal Marine, dem Gouverneur auf der Insel, gleichzusetzen. Diese Vereinbarung spiegelte die Ungleichheit des Status zwischen Offizieren der Royal Navy und denen der Royal Marines wider.

      Anfang März 1811 erhielt Vizeadmiral Sir James Saumarez die Information, dass die Dänen Anholt angreifen würden. Tartar segelte am 20. März von Yarmouth aus und ankerte am 26. März vor dem Nordende der Insel. Am 24. März verließ eine dänische Flotte von 18 Kanonenbooten mit 1000 dänischen Marines an Bord den Strand von Gjerrild in Jütland. Die dänische Flotte wusste nicht, dass Fregatten unterwegs waren, um die britische Basis auf Anholt, bekannt als Fort York, zu schützen, welche auch mit Artillerie verstärkt worden war. Die Dänen landeten rund 1000 Soldaten in der Dunkelheit und im Nebel und versuchten, die britischen Stellungen zu überflügeln. Sie landeten am frühen Morgen am Nordstrand von Anholt und marschierten in Richtung Fort York, einer Bastion, die in Erweiterung des Leuchtturms errichtet wurde und jetzt mit 380 britischen Marines besetzt war. Am 27. März sah die Garnison den Feind vor der Südseite der Insel. Maurice marschierte ihnen mit einer Batterie Haubitzen und 200 Infanteristen entgegen und gab Tartar und Sheldrake ein Zeichen. Die beiden Schiffe unternahmen sofort alle Anstrengungen, um nach Süden zu gelangen, aber die Untiefen zwangen sie, in so flachem Wasser zu manövrieren, dass sie viele Stunden brauchten. Es wurde verabsäumt den dänischen Schlachtplan zu koordinieren, und die Kämpfe endeten in sporadischen Begegnungen. Die dänischen Soldaten wurden, da ohne Vorräte, durstig und müde. Die Batterien in Fort Yorke (der britischen Basis) und Massareenes stoppten den Angriff. Die Dänen starteten um 10 Uhr abends einen letzten Angriff auf Fort York, angeführt von einem Major Melsted. Mit erhobenem Schwert führte er einen Angriff einer kleinen Gruppe von Männern in Richtung Fort, aber eine britische Kugel beendete sein Leben und die Schlacht. Die dänischen Versuche, Fort York einzunehmen, scheiterten an einer Kombination aus schlechter Planung, fehlenden Vorkehrungen und fehlendem Einsatz von Feldartillerie - ein Großteil davon aufgrund der derzeitigen Beschränkungen der dänischen Schifffahrt nach Erfolgen der britischen Marine. Letztendlich erwies sich dies als tödlich.

      Schüsse von Tartar und Sheldrake zwangen die Kanonenboote, nach Westen zu fahren. Die Kanonenboote flüchteten über die Riffe, während die Schiffe außen herum manövrieren mussten. Tartar jagte drei Kanonenboote in Richtung Læsø , befand sich jedoch gegen Abend in den Untiefen und gab die Verfolgung auf. Auf dem Rückweg eroberte die Tartar zwei dänische Transportschiffe, die sie bei der Jagd nach den Kanonenbooten passiert hatte. Eines von ihnen hatte 22 Soldaten an Bord, mit einer beträchtlichen Menge Munition, Granaten und dergleichen, während das andere Proviant enthielt. Sheldrake gelang es, zwei Kanonenboote zu erobern. Den Dänen auf der Westseite gelang es, sich an Bord von vierzehn Kanonenbooten zu begeben und zu fliehen. Die Schlacht kostete die Briten nur zwei Tote und 30 Verwundete. Die Dänen verloren ihren Kommandanten, drei weitere Offiziere und 50 Männer wurden getötet. Die Briten nahmen neben den Verwundeten fünf Kapitäne, neun Leutnants und 504 Soldaten als Gefangene und erbeuteten drei Artilleriegeschütze, 500 Musketen und 6.000 Schuss Munition. Darüber hinaus erbrachte Sheldrake zwei gefangene Kanonenboote, zwei weitere gefangene Leutnants der dänischen Marine und 119 Männer. Kapitän Joseph Baker von der Tartar schlug vor, seine dänischen Gefangenen nach Randers zu bringen und sie gegen die Offiziere und die Besatzung der Pandora auszutauschen, die im Februar zerstört worden war.

      Man möge mir das eventuelle seltsame Deutsch verzeihen, aber das ist von "eine dänisse Homepege nach die Rezepten von die Tante Ursen übersetzen, jaha" ;)


      Wäre wieder etwas für "Black Seas" .....



      was war sonst noch los:
      1641: Neunburg vorm Wald
      1809: Ciudad Real
      1813: Bleyen
      1814: Diedenhofen (Thionville)
      1814: Trilport
      1814: Horseshoe Bend (Creek-Krieg)
      1865: Beginn der Schlacht um Spanish Fort
      1879: Cobija
      1899: Marilao River
      1938: Beginn der Schlacht von Taierzhuang
      1943: Seeschlacht bei den Komandorski-Inseln (Aleuten)


      CU tomorrow ......

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      28.3.:
      the daily feature:
      1809: Medellin


      Im Krieg auf der spanischen Halbinsel wurde die Schlacht von Medellín am 28. März 1809 ausgetragen und führte zu einem Sieg der Franzosen unter Marschall Victor über die Spanier unter General Don Gregorio Garcia de la Cuesta. Die Schlacht war die erste große Anstrengung der Franzosen, Südspanien zu besetzen, eine Leistung, die größtenteils mit dem Sieg in der Schlacht von Ocana im Laufe des Jahres abgeschlossen wurde.

      Victor begann seinen Marsch nach Süden mit dem Ziel, die Armee von Estremadura zu zerstören, die von General Cuesta kommandiert wurde, welcher sich angesichts des französischen Vormarsches zurückzog. Am 27. März wurde Cuesta mit 7.000 Soldaten verstärkt und beschloss, die Franzosen im Kampf zu treffen, anstatt sich weiter zurückzuziehen.

      Das Schlachtfeld lag südöstlich der Stadt Medellin, etwa 300 km südwestlich von Madrid . Der Guadiana-Fluss verlief entlang einer West-Ost-Achse am nördlichen Rand des Schlachtfelds, verbunden mit dem Hortiga-Fluss, der entlang einer Nord-Süd-Achse verlief, was jegliche spanische Flankenmanöver auf der französischen Rechten ausschloss. Victor hatte ungefähr 17.500 Soldaten, während Cuesta ungefähr 23.000 besaß. Victor hatte jedoch einen Vorteil von 30 bis 50 Geschützen und konnte sich auch auf mehr 3.000 bis 4.500 Mann mehr an Kavallerie als die Spanier stützen.

      Beide Kommandeure stellten ihre Armeen auf ungewöhnliche Weise auf, obwohl Victors Aufstellung vernünftiger zu sein scheint. Das Zentrum der französischen Armee, eine Infanteriedivision unter General Eugene-Casimir Villate, besetzte die Hauptstraße, die von Medellín nach Don Benito im Südosten führte, während die Flügel von Lasalle (links) und Latour-Maubourg (rechts) kommandiert wurden. Jeder Flügel bestand aus einer Kavalleriedivision und zwei Infanteriebataillonen, die zum Teil aus deutschen Truppen des Rheinbundes bestanden. Anscheinend hatte Victor die Absicht, seine Flanken immer näher an die Mitte zurückzuziehen, bis ein starker Gegenangriff die spanischen Linien zerstören konnte. Victors Reserve war eine Infanteriedivision unter General Francois Ruffin , die allerdings nicht an der Schlacht teilnehmen würde. Victors innovatives Schema kann scharf mit Cuestas Fehlern verglichen werden: Cuesta unterhielt keine Reserve und verteilte seine 23.000 Mann, die in vier Reihen eingesetzt waren, auf einen vier Meilen langen Bogen von Guadiana nach Hortiga. Sein Plan war es, einfach die französischen Flügel zu schlagen und zu hoffen, die gesamte französische Armee mit dem Rücken nach Medellín und zum Guadiana-Fluss zu fangen, was genau das war, was Victor erwartet hatte.

      Die Kanonade begann gegen 13 Uhr und Cuesta befahl den Angriff ungefähr eine Stunde später. Die Spanier hatten anfangs großen Erfolg, indem sie einen ungeduldigen Kavallerieangriff auf ihrer linken Flanke durch eine Brigade von Latour-Maubourgs Dragonern abwehrten und beide französischen Flügel dazu veranlassten, immer wieder zurückzufallen, während ihre Plänkler tödliches Feuer in die französischen Reihen abgaben. Lasalles Position war etwas gefährlich, da die Guadiana an seinem Rücken bedeutete, dass seine 2.000 Kavalleristen und 2.500 Infanteristen nicht mehr als eine Meile zurückfallen konnten. Drei spanische Kavallerieregimenter bewegten sich am Ufer des Guadiana und versuchten, die Franzosen nach links zu drängen, aber Lasalle und seine Männer hielten an ihren schwachen Positionen fest.

      Zu diesem Zeitpunkt in der Schlacht hatten sich beide französischen Flanken weit genug zurückgezogen, um sich in leichter Entfernung von Villattes Division zu befinden. Der westliche Sektor von Latour-Maubourg wurde durch das Infanterieregiment der 94. Linie und ein Bataillon von Grenadieren verstärkt. Die zehn französischen Kanonen in diesem Teil des Schlachtfeldes stabilisierten ebenfalls die Situation, da sie ihre spanischen Kollegen durchweg übertrafen. Die spanische Infanterie drängte jedoch weiter vorwärts und verursachte viele Probleme für Latour-Maubourgs Männer, die in Karrees angeordnet waren, um sich vor Kavallerieangriffen zu schützen, und folglich nur über begrenzte Feuerkraft verfügten. Als die Spanier drohten, die französischen Kanonen zu erobern, befahl Latour-Maubourg den Dragonern, erneut anzugreifen. Diesmal war die Attacke erfolgreich. Die französischen Dragoner besiegten drei spanische Kavallerieregimenter, die vom Feld flohen und ihre Infanterie isoliert ließen, was sie ebenfalls zur Flucht veranlasste. Da Cuesta keine Reserven hatte, war ein Bruch dieser Größenordnung fast das Schlimmste, was seiner fragilen Linie passieren konnte.

      Die Ereignisse entwickelten sich jetzt schnell. Lasalle war mit sieben Infanteriebataillonen aus Villatte verstärkt worden, und als er die spanische Flucht nach Westen sah, befahl auch er einen mächtigen Gegenangriff. Das 2. Husarenregiment, begleitet von einem Regiment von Chasseurs à Cheval, zerschmetterte die spanische Kavallerie, reformierte sich und griff die erneut verlassene spanische Infanterie an der Ostflanke an. Lasalles frische Bataillone griffen ebenfalls frontal an und französische Dragoner rollten nun über das Zentrum der spanischen Armee, die versuchte, auf jede erdenkliche Weise zu fliehen. Viele wurden bei diesem chaotischen Rückzug brutal getötet und Cuestas Armee hörte praktisch auf zu existieren.

      Ein großer Teil der spanischen Armee, größtenteils auf der rechten Flanke, war vollständig eingekreist und hatte keinen Bewegungsspielraum. Die Franzosen gaben spanischen Soldaten, die standen oder sich ergaben, kein Pardon und töteten den Rest des Tages alle Gefangenen. Ganze Einheiten wurden vollständig vernichtet, spanische Körper bedeckten große Ausdehnungen des Feldes.

      Es war ein katastrophaler Tag für Cuesta gewesen, der in der Schlacht fast sein Leben verloren hätte. Einige Schätzungen gehen davon aus, dass die Zahl der getöteten Spanier bei 8.000 Mann liegt, wobei sowohl die Schlacht als auch die Tötungen nach der Schlacht gezählt wurden, und etwa 2.000 gefangen genommen wurden, während die Franzosen nur etwa 1.000 Verluste erlitten. In den nächsten Tagen begruben die Franzosen 16.002 spanische Soldaten in Massengräbern. Darüber hinaus hatten die Spanier 20 ihrer 30 Geschütze verloren. Es war Cuestas zweite große Niederlage gegen die Franzosen nach Medina del Rio Seco im Jahr 1808. Mit dieser Schlacht begann die erfolgreiche französische Eroberung Südspaniens.

      Hierzu siehe ergänzend auch die daily features vom 17.3.und 20.3.


      was war sonst noch los:
      845: Paris
      1461: Ferrybridge
      1703: Schmidmühlen
      1737: Delhi
      1793: 2. Pornic
      1794: Les Oulleries (Vendée)
      1794: Le Cateau
      1799: Santa Cruz
      1810: Villaruibie
      1813: Werben an der Elbe
      1814: Valparaiso (Naval)
      1814: USS Essex gegen HMS Phoebe und HMS Cherub (Naval)
      1860: Waireka
      1883: Gia Cuc
      1941: Kap Mataban (Naval)

      CU tomorrow ......

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      29.3.:
      the daily feature:
      1461: Towton

      Die Schlacht von Towton war eine Schlacht der Rosenkriege, die in England geschlagen wurde. Sie fand am 29. März 1461 (Palmsonntag) auf einem Hügelplateau zwischen Towton und Saxton, Yorkshire statt.

      Die beteiligten Parteien waren die Yorkisten unter der Führung von Edward, Earl of March, der spätere König Eduard IV., und die Lancastrianer unter der Führung Henry Beauforts. Insgesamt nahmen zwischen 50.000 und 110.000 Männer an dieser Schlacht teil, die Aussagen der Chronisten variieren hierbei jedoch sehr stark. Moderne Historiker vermuten die Gesamtzahl der Verluste auf beiden Seiten zwischen 20.000 und 30.000 Personen, viele davon wurden allerdings erst nach Ende der Schlacht getötet, als sich das Heer der Lancastrianer auf der Flucht befand. Einer der Gründe für die hohe Zahl der Getöteten dürfte in der vorherigen Absprache beider Parteien liegen, keine Gefangenen machen zu wollen (no quarter would be given nor asked). Die Schlacht endete mit einem überragenden Sieg des Hauses York und war eine der entscheidenden Schlachten in den Rosenkriegen.

      Im Jahre 1461 dauerten die Rosenkriege bereits seit sechs Jahren an, und die Adligen des Reiches (die Peerage, bestehend aus den Lords und dem Hochadel Englands) hatten Partei für die eine oder andere Seite ergriffen.

      An der Schlacht bei Towton nahmen 20, nach anderen Quellen 28 Lords (das entspricht etwa der Hälfte des damaligen englischen Hochadels) teil, die auch als die größten Grundbesitzer der Zeit gelten. Die meisten davon standen dabei auf Seiten der Lancastrianer. Die wirtschaftlichen Hintergründe der Rosenkriege zwangen jeden dazu, seine Seite zu wählen, um seinen Besitz und Stand zu behalten. Eine falsche Wahl konnte den Tod oder zumindest den Ruin bedeuten.

      Die Schlacht bei Towton gilt als eine der wenigen, wenn nicht die einzige Schlacht in England, bei der die Kampfhandlungen so gewalttätig waren, dass während der Schlacht Pausen eingelegt werden mussten, um die Leiber der Gefallenen zu entfernen, damit die Linien der Kämpfenden wieder zueinander gelangten. Da in dieser Schlacht wenig Kavallerie und keine Artillerie zum Einsatz kam, entwickelte sich der Zweikampf Mann gegen Mann zum bestimmenden Element der sehr blutigen Schlacht. Nach der Schlacht von Towton lagen die Leichen von vermutlich bis zu 28.000 Gefallenen im Gebiet der Schlacht auf schneebedeckten Feldern verstreut.

      Nach der Schlacht von Wakefield und der zweiten Schlacht von St. Albans lagen die Lancastrianer und die Yorkisten zahlenmäßig und kräftemäßig gleichauf. Die Anhänger des Hauses Lancaster kontrollierten zudem die Städte York und Salisbury. Richard Neville, der Earl of Warwick, damals der reichste Mann Englands und als „Königsmacher“ bekannt, hatte sich auf die Seite der Yorkisten gestellt und Eduards Thronanspruch bestätigt. Er kontrollierte auch die Stadt London.

      Am 6. März 1461 hatte Edward südlich des Trents, einem Fluss in der Mitte Englands, eine Proklamation verlesen lassen, in der er bekanntgab, dass niemand ohne seine Genehmigung den Fluss Trent überschreiten dürfe und dass er in Zukunft als Edward IV. König von England sei.

      König Heinrich VI., der als geistig verwirrt galt, hatte alle Kriegsangelegenheiten in die Hände seiner Königin Margaret of Anjou gelegt. Diese sammelte die Vasallen des Hauses Lancaster um deren Hochburg, die Stadt York.

      Edward selbst wollte eine Entscheidungsschlacht herbeiführen und marschierte nach Norden, um das Heer der Lancastrianer zu stellen. Am 29. März, dem Palmsonntag des Jahres 1461, kam es schließlich trotz ständiger Schneestürme zu dieser entscheidenden Schlacht.

      Am Vorabend der Schlacht bei Towton, also am Samstag, dem 28. März, gab es bereits ein erstes Aufeinandertreffen zwischen den Parteien, das als Schlacht bei Ferrybridge bekannt ist (manche Historiker beziehen diese Schlacht wegen des kurzen zeitlichen Abstands in die Schlacht bei Towton mit ein). Am nächsten Morgen trafen dann die beiden Heere direkt aufeinander. Eine zeitgenössische Anekdote erzählt, der Earl of Warwick habe nach der Schlacht bei Ferrybridge die Nachricht von den hohen Verlusten zu Edward gebracht und dabei sein Pferd getötet, um als gemeiner Mann zusammen mit seiner Truppe zu kämpfen und um zu zeigen, dass er nicht die Absicht habe, vom Schlachtfeld zu fliehen.

      Auf dem Feld bei Towton, einem ebenen, etwa einen Kilometer langen Plateau, hatten sich die 60.000 Kämpfer der Lancastrianer dicht gedrängt aufgestellt, rechts von einem abfallenden Steilhang geschützt. Am Grund dieses Hanges lag der „Coch Beck“, ein kleiner Bach, der durch das Wetter (Regen und starker Schneefall) allerdings zu einem Fluss angeschwollen war.

      Die Soldaten des Hauses York bezogen Position auf dem gegenüberliegenden Berghang und damit etwas unter dem Plateau, auf dem die Lancaster-Armee stand. Gegen 11 Uhr am Palmsonntag drehte der Wind und die Langbogenschützen der Yorkisten begannen mit dem Beschuss der gegnerischen Stellungen. Zeitgenössische Quellen sprechen von bis zu 120.000 Pfeilen pro Minute, die dabei verschossen wurden. Durch den Gegenwind und den Schneesturm flogen die Pfeile der Lancastrianer nicht weit genug und waren daher weitgehend wirkungslos. Dies zwang das Heer der Lancastrianer zum Angriff, um dem weiteren Beschuss und dessen Wirkung auszuweichen.

      Die zahlenmäßig unterlegene Armee Yorks wurde anfänglich stark unter Druck gesetzt. Doch Mitte des Nachmittages erschien der Duke of Norfolk mitsamt seinem Kontingent frischer Truppen und griff die ungeschützte linke Flanke des Lancaster-Heeres an. Die Schlacht war damit so gut wie gewonnen, doch das Heer Lancasters gab noch keinen Boden preis, da die vorherigen Verhandlungen über die Bedingungen bei einer Niederlage und für eventuelle Gefangene dies unmöglich machten. In der hereinbrechenden Dunkelheit wurde so das Heer der Lancastrianer über die linke Flanke aufgerollt, bis etwa gegen 22 Uhr eine Massenflucht einsetzte.

      Bei dieser Flucht erwies sich der Steilhang als Nachteil, denn die fliehenden Kämpfer mussten diesen überhastet hinunterklettern, kamen auf dem glatten und schneebedeckten Boden ins Straucheln und ertranken Chronisten zufolge im Hochwasser des Baches oder wurden von den Nachdrängenden zu Tode getrampelt. Die Überlebenden versuchten in der darauffolgenden Nacht, die Stadt York zu erreichen (das Zentrum der Lancastrianer). Allerdings wurde York etwa gegen Mitternacht von den Männern Edwards IV. gestürmt. Die Jagd auf versprengte Angehörige des Heeres dauerte zwei Tage. Es wird angenommen, dass bis zu 40 Prozent des Heeres der Lancastrianer bei dieser Schlacht ums Leben kamen. Dieses würde eine Zahl von bis zu 20.000 Soldaten bedeuten.

      Untersuchungen an Skeletten, die im Jahr 1996 bei Ausgrabungen auf den Feldern in und um Towton gefunden wurden, zeigen, dass eine große Zahl von Getöteten an Kopfwunden starben, die durch Schwerter, Streitäxte und Kriegshämmer verursacht worden waren. Dies deutet darauf hin, dass die Berichte der Chronisten, wonach das Heer der Lancastrianer in heilloser Flucht Waffen und Helme weggeworfen hatte, wahr sind.

      Die Schlacht bei Towton war nicht die letzte Schlacht der Rosenkriege, aber wohl eine der entscheidendsten. Schon zwei Stunden nach Ende der Schlacht mussten König Heinrich, Königin Margarethe und Henry Beaufort, 2. Duke of Somerset, nach Schottland fliehen. Die Angehörigen des Adels, die auf der Seite des Hauses Lancaster gestanden hatten, schworen König Edward die Treue.

      Damit endete die sogenannte „erste Phase“ der Rosenkriege. Nur der spätere Wechsel einiger wichtiger Vasallen (insbesondere der Seitenwechsel von Richard Neville, Earl of Warwick) aus dem Lager König Eduards IV. ins Lager der Lancastrianer ermöglichte eine Weiterführung der Rosenkriege bis 1471 in der Schlacht von Tewkesbury.



      was war sonst noch los:
      1644: Cheriton
      1780: Beginn der Belagerung von Charleston
      1793: 2. Sables-d'Olonne
      1793: 2. La Roche-Bernard
      1794: Le Cateau-Cambrésis, Pommereuil und Ors
      1797: Krumpendorf bei Klagenfurt
      1797: Bozen
      1809: 1. Schlacht von Porto (Oporto)
      1814: Le Bourget, Aubervilliers, Bondy und Romainville
      1814: Chirens
      1847: Veracruz
      1865: Lewis's Farm (auch Quaker Road, Military Road, oder Gravelly Run)
      1879: Kambula


      CU tomorrow ......

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      30.3.:
      the daily feature:
      1814: Paris / Schlacht am Montmartre


      Die Schlacht bei Paris, auch Schlacht auf dem Montmarte, fand am 30. März 1814 östlich von Paris statt. Sie war die letzte Schlacht des Winterfeldzuges 1814, aber nicht die letzte Schlacht der Napoleonischen Kriege. Im Ergebnis führte sie zur Besetzung von Paris durch die Koalitionsarmee am 31. März 1814 und zur Abdankung Napoleons.

      Die Schlacht am 30. März 1814 fand statt in dem Gebiet östlich und nördlich von Paris vom Zufluss der Seine in das Stadtgebiet im Südosten bis zum Abfluss der Seine im Norden. Dieses Gebiet ist heute bis auf den Park von Belleville vollständig überbaut und gehört entweder zu Paris oder zu einem seiner Vororte. Auch 1814 war das Gebiet bereits stark bebaut und bot den Verteidigern viele Möglichkeiten, Deckung zu finden.

      Im Süden des Gefechtsfelds befinden sich Park und Schloss Vincennes mit den teilweise festungsähnlichen Anlagen des Schlosses von Vincennes. Nördlich daran schließt sich eine Hügellandschaft an mit dem Hügel von Belleville, die nach Norden steil und teilweise felsig gegen flaches Land abfällt. Knapp nördlich fließt der Canal de l'Ourcq, der damals wie heute Paris mit Wasser versorgt und der im Becken von La Villette unmittelbar vor dem Barriere de Pantin genannten Tor zur Stadt endet. Dieser Kanal teilt das Gefechtsfeld in zwei Teile und konnte 1814 nur bei dem östlich gelegenen Ort Pantin, der damals noch ein Dorf war, überquert werden. Nördlich der Barriere de Pantin liegt die Vorstadt La Villette. Weiter westlich, nördlich der Stadt erhebt sich der Montmartre.

      Die weitaus heftigsten Kämpfe ereigneten sich in dem Dreieck, das begrenzt wird vom Canal de l’Ourcq im Norden, dem Rand der Hügel bei Belleville im Süden und Pantin im Osten. Die westliche Spitze dieses Dreiecks war die Barriere de Pantin mit ihrem Tor zur Stadt. Auf diesem Gebiet erlitten die Koalitionstruppen die Hälfte ihrer beträchtlichen Verluste.

      In Paris stand 1814 keine Garnison, so dass nur geringe Truppen aus der Umgebung zusätzlich zur Verteidigung herangezogen werden konnten, etwa 6.000 Mann. Allerdings stieß eine unbekannte, aber nicht geringe Zahl an Freiwilligen und Veteranen zu den regulären Truppen. So wurde die Brücke bei Charenton von Veteranen und den Schülern der École Vétérinaire de Maisons-Alfort (École nationale vétérinaire d'Alfort) verteidigt, von denen 150 bei einem einzigen Angriff der Österreicher fielen. Zwei Batterien (28 Geschütze) der Artillerie-Reserve bei dem kleinen Fort von Vincennes sollten die Schüler der Ècole polytechnique bedienen. Sie verloren die Geschütze jedoch nach der ersten Attacke der Württemberger.

      Sehr wichtig für die Verteidiger war der Umstand, dass die Magazine von Paris reichlich gefüllt waren mit Kriegswerkzeug: Es stand eine große Zahl Geschütze und ausreichend Munition zur Verfügung. Da Marschall Marmont gelernter Artillerist war, verstand er es, diese Geschütze in kurzer Zeit günstig und noch gut gedeckt zu positionieren. Gerade das beschriebene Geländedreieck westlich von Pantin wurde von drei Seiten von französischer Artillerie bestrichen. Es wurde geschätzt, dass es Marmont gelang, 140 Geschütze (10 Batterien) aus Paris heraus ins Gefecht zu bringen. Napoleon behauptete später, in Paris wären mehr als 200 Geschütze gewesen und ein enormer Vorrat an Munition.

      Die französischen Truppen hatten sich das Gelände aufgeteilt: Das Korps Marmont verteidigte südlich des Canal de l’Ourcq, Mortier befehligte nördlich davon. Ganz im Norden, westlich des Montmartre, positionierte sich die neu geschaffene Nationalgarde. Es war aber möglich, dass Truppenteile durch das Stadtgebiet von einer Seite zur anderen wechselten.


      Der Morgen bis 11:00 Uhr

      Nicht zum ersten Male wurden Schwarzenbergs Tagesbefehle am Abend des 29. März 1814 sehr spät fertig. Nicht vor 23:00 Uhr wurden sie den Kurieren übergeben. Diese mussten im Dunkel der Nacht in unbekanntem Gelände die Kommandeure suchen, an die sie adressiert waren. Einige Truppenteile erhielten ihre Befehle für den 30. März erst am frühen Morgen zu einem Zeitpunkt, als sie schon zum Gefecht hätten antreten sollen. Als Folge trafen die Korps der Schlesischen Armee im Norden mit wenigstens vier Stunden Verspätung ein und das Korps des Kronprinzen Wilhelm von Württemberg ging noch deutlich später im Süden ins Gefecht.

      Die einzigen Koalitionstruppen, die pünktlich um 6:00 Uhr von Osten vorgingen, waren das russische Korps unter Rajewski und dahinter die russische Garde unter Barclay de Tolly. Pantin wurde gegen ersten französischen Widerstand bis 7:00 Uhr eingenommen, aber der Versuch, das unbesetzte, weiter östlich, aber auch höher gelegene Romainville vor den Franzosen einzunehmen, scheiterte zunächst. Erst nach stundenlangen Kämpfen konnte Romainville mit Unterstützung russischer Grenadiere gegen 10:00 Uhr besetzt werden. Weiterer Fortschritt wurde bis 11:00 Uhr nicht erzielt, im Gegenteil drohten beide Dörfer unter der Wirkung französischer Artillerie, die den Koalitionstruppen ständig Verluste zufügte, wieder verloren zu gehen.

      Um 10:00 Uhr erreichte die Vorhut der Schlesischen Armee das Gelände nördlich des Canal de l’Ourcq vor La Villette und konnte einige Truppen über die Kanalbrücke zur Unterstützung nach Pantin abgeben.


      Ende Teil 1

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      Teil 2

      Der Mittag von 11:00 Uhr bis 14:00 Uhr

      Um 11:00 Uhr ergingen durch Marschall Barclay de Tolly folgende Befehle: Die erste russische Grenadierdivision solle über Romainville hinaus auf Belleville vorgehen, die zweite russische Grenadierdivision soll die Höhen zwischen Romainville und Montreuil, nördlich des Bois de Vincennes, besetzen und die preußische Garde unter Oberst Alvensleben sollte die Truppen in Pantin unterstützen. Die russische Garde wurde als Reserve zurückgehalten.

      Die preußischen Garden, die seit dem 2. Mai 1813, der Schlacht bei Großgörschen nicht mehr im Gefecht gewesen waren, trafen gegen 12:00 Uhr in Pantin ein. Die Stabsoffiziere der russischen Division, die zu dieser Zeit Pantin hielten, warnten den Oberst Alvensleben vor dem cul-de-sac (Sackgasse) zwischen Pantin und der Barriere de Pantin, der von drei Seiten von französischer Artillerie beschossen werden konnte. Oberst Alvensleben sandte, trotz der Warnung, zwei Bataillone dorthin vor. Die französischen Truppen gingen hinter den verstreut liegenden Gehöften und Häusern von Les Maisonette in Deckung und ihre Artillerie nahm die Preußen, wie vorherzusehen war, von drei Seiten unter Beschuss. Die Preußen versuchten zu entkommen, aber von 1800 Gardisten, die vorgegangen waren, kamen nur 150 nach Pantin zurück. Der Oberst Alvensleben schickte sofort die nächsten Gardisten in den cul-de-sac vor, aber diesmal die doppelte Zahl, vier Bataillone. Diese gingen ebenso ungedeckt voran und wurden auf 80 Schritt Entfernung von den französischen Geschützen vor der Barriere de Pantin unter Beschuss genommen. Das war zu kurz; einigen Gardisten gelang es, die Entfernung zu überwinden und die Geschütze, eine ganze Batterie (14 Geschütze), zu nehmen und zum Schweigen zu bringen. Es blieb aber der ungeminderte Beschuss von Süden und Norden, der die Gardisten ihrerseits zwang, in den umliegenden Häusern und Gehöften Deckung zu suchen. Dort saßen sie noch drei Stunden fest, während ihre Zahl durch die Wirkung des Artilleriebeschusses zusammenschmolz. Diese Aktionen der Preußen zwischen 12:00 Uhr und 14:00 Uhr trug ein Viertel zu den Gesamtverlusten der Koalitionstruppen bei, ohne den Ablauf des Tages in entscheidender Weise zu beeinflussen.

      Der Oberst Alvensleben traf noch zwei Maßnahmen: Zuerst sandte er eine einzige Kompanie Gardejäger unter Hauptmann Nayhaus auf die Höhen im Süden, um die dort bei Le Pré-Saint-Gervais positionierten französischen Geschütze zu bekämpfen. Diese gut ausgebildeten Schützen zeigten, dass es auch möglich war, Artillerie erfolgreich aus der Distanz zu bekämpfen. Sie dezimierten zunächst die Bedienungsmannschaft und nahmen dann die 10 Geschütze. Gegen den Artilleriebeschuss aus dem Norden waren die Preußen hingegen hilflos, weil sie den Canal de l’Ourcq nicht überqueren konnten.

      Die zweite Maßnahme des Oberst Alvensleben bestand darin, dass er mehrfach seinen kommandierenden Marschall Barclay de Tolly um Kavallerie zur Unterstützung bat – jedoch jedes Mal vergebens. Barclay de Tolly, der in russischen Diensten stand, kannte seinen Zaren gut und hütete sich, die schönen Pferde der russischen Gardekavallerie ins Gefecht zu senden.

      Ab 12:00 Uhr traf nach und nach das Gros der Schlesischen Armee vor Paris ein. Diese kam aus Osten und benötigte noch Stunden, um die vorgegebenen Einsatzgebiete zu erreichen. Größere Kontingente traten nicht vor 14:00 Uhr in den Kampf ein. In dieser Zeit wurden sie von den französischen Truppen bereits mit Artillerie beschossen. Die Koalitionstruppen brachten dagegen die eigene Artillerie zum Einsatz. Die französische war jedoch wesentlich genauer und wirkungsvoller. Nicht wenige Geschütze der Koalitionstruppen gingen durch Artillerietreffer verloren. Auch hier machte man die Erfahrung, dass Scharfschützen die effizienteste Waffe gegen die Artillerie waren.

      Marschall Blücher war an diesem Tage unpässlich. Eine heftige Augenentzündung zwang ihn, sich vor dem Tageslicht zu schützen. Er verbrachte den Nachmittag in einer geschlossenen gelben Kutsche auf einem Hügel bei Aubervilliers. Ohne eigenen sinnfälligen Eindruck vom Verlauf der Schlacht konnte er kaum Einfluss darauf nehmen.

      Gegen 13:00 Uhr war auch vom Montmartre die Masse der eintreffenden Truppen zu erkennen. Joseph Bonaparte stellte nun zwei Vollmachten an die Marschälle Marmont und Mortier aus, die sie legitimierten, Waffenstillstandsverhandlungen zu führen. Er verließ dann sofort Paris und reiste der Kaiserin nach.


      Der Nachmittag von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr

      Um 14:30 Uhr traf das Korps des Kronprinzen Wilhelm von Württemberg im Süden vor dem Bois de Vincennes ein. Es bildete zwei Kontingente: Die Württemberger besetzten den Park und die Österreicher gingen südlich davon entlang der Marne und Seine vor. Das nachfolgende Korps Gyulay traf erst um 16:30 Uhr ein und nahm an den Kampfhandlungen kaum mehr teil.

      Um 15:00 Uhr ordnete Marschall Barclay de Tolly an, dass die russischen Truppen auf den Höhen vor Belleville vorzurücken hätten. Zur gleichen Zeit sollten preußische Truppen La Villette und die dort erfolgreich operierenden Geschütze angreifen. Dem Marschall standen aber keine Karten der Gegend zur Verfügung und es war seinen Offizieren unbekannt, ob der Angriff nördlich oder südlich des Canal de l’Ourcq erfolgen müsse. So wurden die Truppen über die Brücke bei Pantin hin und her geschickt, bis es zu einem Angriff auf der Nordseite kam. Dieser wurde von einem Ausfall der französischen Truppen aus La Villette beantwortet. In dem folgenden Gefecht waren es die preußischen Leibhusaren (Oberstleutnant Stoeßel), die die bei La Villette stehende Batterie nahmen und es damit der preußischen Garde ermöglichten, weiter auf die Barriere de Pantin vorzurücken.

      Um 15:30 Uhr fragte Marschall Marmont bei Mortier um Unterstützung nach, die dieser nicht geben konnte. Mortier seinerseits bat Schwarzenberg durch einen Boten um einen Waffenstillstand von 24 Stunden, den dieser ablehnte und im Gegenzug die Kapitulation der französischen Truppen verlangte. Diese lehnte Mortier zu diesem Zeitpunkt ab, man verständigte sich aber zu Verhandlungen in einem Hause vor der Barriere de Saint-Denis. Dort trafen sich die beiden Marschälle von Frankreich und Vertreter der Koalitionstruppen, unter denen Preußen nicht vertreten war. Man einigte sich auf einen Waffenstillstand ab 17:00 Uhr, verhandelte aber weiter über die Kapitulation der französischen Truppen bis 02:00 Uhr am Morgen des 31. März 1814. Dann unterzeichneten die Marschälle von Frankreich die Kapitulation, die ihnen immerhin erlaubte, mit ihren Truppen aus Paris abzuziehen.

      Der für 17:00 Uhr vereinbarte Waffenstillstand wurde unter den weit verstreuten Truppen erst langsam bekannt. Da an den Verhandlungen kein Vertreter Preußens beteiligt war, sah sich Marschall Blücher zunächst nicht daran gebunden und ließ zu, dass russische Truppen, die unter seinem Kommando standen, bis 18:00 Uhr den Montmartre erstürmten und besetzten.

      Napoleon erfuhr am 27. März 1814 in Saint-Dizier vom Rückzug der Marschälle Marmont und Mortier auf Paris. Wenige Stunden später entschloss er sich, mit seinen Truppen ebenfalls nach Paris zu ziehen, allerdings nicht auf direktem Wege, sondern über Troyes nach Fontainebleau. Am 28. März erreichten ihn neue Nachrichten, die ihn beunruhigten. Am Morgen des 29. März trennte er sich von seinen Truppen und traf abends, nur begleitet von zwei Schwadronen der Gardekavallerie, in Troyes ein. Am 30. März um 10:00 Uhr ritt er weiter, musste jedoch unter Tages aus Erschöpfung in eine Kutsche wechseln, erreichte Fontainebleau und fuhr weiter auf der Straße nach Paris. Es war bereits Nacht, als ihm seine spanischen Dragoner und General Belliard, der 1813 noch sein Adjutant gewesen war, begegneten. Von ihnen erfuhr er den Ausgang der Schlacht und vom Waffenstillstand. Er verzichtete auf eine Weiterreise und kehrte nach Fontainebleau zurück.



      was war sonst noch los:
      598: Ende der Belagerung von Tomis
      1793: Alsheim und Flörsheim
      1799: Verona
      1799: 2. Gefecht bei Nauders (Festung Finstermünz)
      1806: Schabatz
      1810: Villafranca del Penedes
      1814: Ende der Belagerung von Soissons
      1814: Hüningen (Huningue)
      1844: Santiago de los Caballeros
      1862: Stanwix Station
      1863: Beginn der Schlacht um Washington, NC
      1885: Kushka

      CU tomorrow ......

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      31.3.:
      the daily feature:
      1865: White Oak Road


      Die Schlacht an der White Oak Road , auch bekannt als die Schlacht an Hatchers Run, Gravelly Run, Boydton Plank Road und White Oak Ridge, wurde am 31. März 1865 während des amerikanischen Bürgerkriegs am Ende der Richmond-Petersburg-Kampagne und in die Anfangsphase der Appomattox-Kampagne. Zusammen mit der Schlacht am Dinwiddie Court House die am 31. März gleichzeitig ausgetragen wurde, umfasste die Schlacht die letzte Offensivaktion der konföderierten Armee von General Robert E. Lee in Nord-Virginia, um den Fortschritt der Unionsarmee von Generalleutnant Ulysses S. Grant zu stoppen (Armee des Potomac, Armee des Shenandoah und Armee des James). Grants Streitkräfte versuchten, die verbleibenden Versorgungslinien der Konföderierten zu kürzen und die Konföderierten zu zwingen, ihre Verteidigungslinien in Petersburg, Virginia und Richmond, Virginia bis zum Bruchpunkt zu verlängern, wenn nicht, um sie in eine entscheidende Schlacht auf freiem Feld zu zwingen.

      Die anfängliche Bewegung der Union während der letzten Offensive gegen Petersburg hatte Generalleutnant Ulysses S. Grant schließlich die Kontrolle über die Boydton Plank Road gegeben. Mit Blick auf die South Side Railroad festigte Grant seine Position am 31. März und wartete auf Wetterbedingungen, die für eine Bewegung angenehmer waren. General Robert E. Lee nutzte unterdessen die kurze Pause mit einem hektischen Angriff, um die Initiative zurückzugewinnen. Dies war notwendig, um Petersburg zu retten. Nachdem sie an diesem Nachmittag einen kurzen Erfolg unterhalb der White Oak Road erlebt hatten, wurde die Sache der Konföderierten durch einen entschlossenen Gegenangriff der Union weiter gedämpft, der die Front wiederherstellte und das Schicksal der Konföderierten in Five Forks, fünf Meilen westlich des Schlachtfeldes, besiegelte.

      Nachdem Lee bereits den Befehl von Generalmajor George E. Pickett erteilt hatte, die Kavallerie der Union von Generalmajor Phil Sheridan aus dem Dinwiddie Court House anzugreifen, beschloss er am 31. früh, Generalmajor Gouverneur K. Warren von der White Oak Road zu vertreiben. Das Union V. Corps konnte sich bequem in den sumpfigen Wäldern niederlassen und sich mit der Kavallerie im Südwesten verbinden. Lee zeigte seine Tendenz zur Offensive und befahl vier Brigaden aus ihren Verteidigungspositionen, um die exponierte linke Flanke der Union auszunutzen. Wenn die Konföderierten die Führungsabteilung des V. Corps aufrollen würden, könnte Lee die Union vollständig über Gravelly Run zurück zwingen.

      Die Männer aus South Carolina von Brigadegeneral Samuel McGowan marschierten westlich der Claiborne Road mit dem Befehl, nach Süden zu schwingen und die Flanke von Warrens Führungsdivision anzugreifenn und sie nach Osten zu treiben, obwohl zwei weitere Brigaden vor ihnen standen. Die Virginians von Brigadegeneral Henry A. Wise dienten dazu, diese drei Brigaden mit den etablierten südlichen Verteidigungsanlagen in der Nähe von Burgess's Mill zu verbinden, die von zwei Brigaden aus North Carolina besetzt waren, die von Heths Division entlehnt worden waren. Generalmajor Bushrod Rust Johnson übernahm diese sechs Brigaden von drei verschiedenen Korps in einer seltsamen Kommandostruktur.

      McGowan erkundete Warrens Position und fand eine großartige Gelegenheit, den Druck auf die White Oak Road zu verringern. "Der Punkt, von dem aus wir sie betrachteten, war der günstigste für einen Angriff", kommentierte ein Stabsoffizier, der an den Linien der Union vorbeikam. "Es war innerhalb von zweihundert Metern von ihrer Linie, und ein dichter Wald verdeckte unsere Annäherung von der Position, die jetzt von der Brigade eingenommen wird, vollständig."

      Als sich die konföderierte Streikgruppe für den Angriff bildete, entschied Warren unabhängig, dass er die White Oak Road westlich ihrer Kreuzung mit der Claiborne Road erobern wollte. Warren befahl Brig. General Romeyn B. Ayres, um die konföderierten Scharmützler zurück in ihre Hauptlinie zu treiben. Der Divisionskommandeur schickte Winthrops Brigade in Richtung der dichten Wälder entlang der White Oak Road. Einer seiner Stabsoffiziere verfolgte ihre Fortschritte:

      "Ich saß auf meinem Pferd zwischen den beiden Reserven und beobachtete, wie er in schmerzhafter Stille stetig vorwärts ging. Kein Feind war zu sehen, keine Muskete wurde abgefeuert, bis die vorrückenden Truppen halb über dem Feld waren, als plötzlich am Waldrand am anderen Ende eine lange blaue Rauchlinie auftauchte; Zwei Minuten später kam Winthrops Brigade zurück und das andere Ende des Feldes schien voller Rebellenflaggen zu sein."

      Johnsons zwei Brigaden auf der White Oak Road hatten beobachtet, wie sich ihre Vorposten zurückzogen, und beschlossen, Winthrops Vormarsch sofort anzugreifen, bevor McGowans Angriff beginnen konnte. Ihr vorzeitiger Angriff konnte die Unionsbrigade zurückzudrängen. "Die Jungen in Blau hielten es eine Weile aus, aber als sie feststellten, dass wir uns einem Nahkampf näherten, brachen sie und rannten, wir schrien wie Teufel und brannten Pulver für alles, was wir wert waren", erinnerte sich ein Virginian.

      Ayres konzentrierte seine ganze Aufmerksamkeit auf die beiden Brigaden an seiner Front und führte die Männer aus South Carolina zu einem perfekten Moment, um in ihre abgelenkte linke Flanke zu schlagen. Johnson befahl McGowan schnell, sich dem Kampf anzuschließen. "In Sekunden schlugen wir sofort den Feind und griffen ihn an, stießen den Rebellenschrei wie üblich aus und schossen eine schnelle Salve in ihre Reihen", erinnerte sich Leutnant James Caldwell. "Die Angreifer, die so heftig getroffen waren, waren verwirrt und zogen sich schnell zurück, während wir weitergingen und sie klar auf offenes Gelände trieben."

      Warren schickte Crawfords Division, um die Flut einzudämmen, aber als die Verstärkungen der Union vorwärts gingen, mischten sie sich in die Trümmer von Ayres' Division. Nachdem ihre Dynamik zum Stillstand gekommen war, hatten Crawfords Männer kaum mehr getan, als den begeisterten Angreifern zusätzliche Ziele zu bieten. "Ich habe keine Ahnung, dass die Brigade mehr Männer getötet hat ... als heute", behauptete Caldwell. "Linie für Linie schmolz ziemlich vor ihnen und löste sich in einer heterogenen Masse von Gesindel auf."

      Bald brach auch Crawfords Linie und rannte zurück zum Gravelly Run. Als er sah, wie die Divisionen seines Kollegen in seine Reihen strömten, schwor Griffin wütend: "Das fünfte Korps ist für immer verdammt." Drei südliche Brigaden hatten zwei Unionsdivisionen erfolgreich in die Flucht geschlagen.

      Die Konföderierten hofften, das Fünfte Korps über die Boydton Plank Road zurücknehmen zu können, hatten aber keine Reserven, um sich gegen Griffins neue Division zu wehren. Darüber hinaus fanden sie ihren Gegner durch Gravelly Run geschützt, "sie waren postiert auf einem Hügel, dessen Seiten sich verhedderten und steil waren und zwischen dem und uns eine Schlucht von beträchtlicher Tiefe und unsicherem Stand öffnete." Die Artillerie des Fünften Korps stand westlich der Plank, um ein verheerendes Feuer auszulösen, falls die Konföderierten versuchen sollten, ihren Erfolg fortzusetzen.

      McGowan wollte keine weiteren Verluste riskieren und hielt an, während sich die Überreste der Division von Ayres und Crawford hinter Griffins verschanzter Linie erholten. Währenddessen bat Warren Humphreys um Hilfe.


      Ende Teil 1

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      Teil 2


      Der Kommandeur des Zweiten Korps setzte die Division von Brigadegeneral Nelson A. Miles ein, um die Linie der White Oak Road anzugreifen. Er traf sofort auf Wises Virginians, die gerade ihre Bewegung nach Süden begannen, und schob sie zurück in ihre Erdwälle. Dieses isolierte die drei konföderierten Brigaden im Westen und zwang sie, gegen 15:00 Uhr zu Ayres 'ursprünglicher Gefechtslinie südlich der Straße zurückzukehren. Warren wandte sich dann an Griffin, um einen Angriff anzuführen und ihre frühere Position zurückzugewinnen.

      Brigadegeneral Joshua L. Chamberlain führte seine Männer mit Gregors Brigade zu seiner Rechten und Bartletts Brigade zu seiner Linken über Gravelly Run nach vorne. Die gesammelten Männer von Ayres 'Division unterstützten Griffins Linke, während Crawford das Korps mit Miles verband.

      Als das V. Korps vorwärts drängte, gab auch Sergeant Berry Benson mit dem erbeuteten Spencer-Gewehr, das ihm sein Bruder geschenkt hatte, ein schweres Sperrfeuer in die Vorwärtsbewegung.

      Unser Feuer war so heiß, dass der Feind, bevor er weit vorgedrungen war, plötzlich anhielt und sich hinlegte - alle außer ein paar Offizieren, die wir aufrecht stehen sehen konnten, um ihre Truppen nach vorne zu drängen. Wir konnten sehen, wie sie ihre Schwerter über ihren Köpfen schwenkten und die Klingen im Sonnenschein blitzten. Ich glaube, in der Mitte der Gruppe waren drei Flaggen zusammengepfercht. Die Farbträger lagen da und hielten ihre Fahnen aufrecht. Und wie wir die Kugeln immer wieder hineingegossen haben, die Flaggen als eine Markierung! Gegenwärtig fiel eine Fahne herunter, und der Farbträger schoss, als er auf dem Boden lag. Dann hob er sie auf; wieder unten; wieder auf! Die Fahnen fielen weiter und hoben sich, während die Männer noch auf dem Boden lagen. Die Schwerter der Offiziere wirbelten und blitzten, als sie versuchten, ihre Männer zur Attacke zu bringen.

      Unter der Deckung der Scharfschützen von South Carolina versuchte die konföderierte Infanterie, Ayres' ehemalige Schützenlöcher schnell für sich zu nützen, bevor sich das versammelte V. Corps ihnen nähern konnte. Bei jeder zweiten Zählung befahl Hunton seinen Virginiern, ihr Feuer zu halten, bis der Feind näher kam. Die erste Salve führte dazu, dass ein Teil der Unionslinie brach und lief, aber die Mehrheit reformierte sich unter Beschuss und trieb die Konföderierten zurück in ihre Hauptlinie. "Ich dachte, es sei eines der tapfersten Dinge, die ich je gesehen habe", gestand Hunton.

      Als McGowans Brigade zurückfiel, traf eine verirrte Kugel Oberst Wick McCreary aus dem 1. South Carolina durch die Lunge. Seine Männer trugen ihren Kommandanten auf einer Trage hinter den Erdarbeiten, wo er bald starb. "Es war beunruhigend traurig, dass Col. McCreary nach so langem und brillantem Dienst in fast der letzten Schlacht fallen sollte, obwohl die konföderierte Macht wackelte und brechen sollte und der letzte Schlag geschlagen wurde", trauerte a Regimentskommandeur. "Das Lächeln, das immer sein angenehmes Gesicht erhellte, erblasste im Tod in der Nähe des Feindes."

      Als die Konföderierten zurückfielen, schafften es Elemente von Chamberlains Truppen, auf der White Oak Road hinter Johnsons rechter Flanke Fuß zu fassen. Warren sehnte sich danach, den Ruf seines Korps durch einen Angriff auf die konföderierte Linie weiter zu verbessern, und rückte mit seinen Plänklern unter Artilleriefeuer vor, um die Erdarbeiten des Feindes zu erkunden. Was er fand, entmutigte seine Hoffnungen. "Die Verteidigung des Feindes war so vollständig und gut gelegen wie jede andere, gegen die ich jemals war", berichtete er und beschloss, keine seiner Männer mehr in Frontalangriffen zu opfern.

      Am Ende der Kämpfe erlitt die Unionsarmee am 31. März 177 Tote, 1.134 Verwundete und 554 Vermisste. Die Verluste der Konföderierten beliefen sich voraussichtlich auf rund 800. Warrens Einnahme der White Oak Road in der Nähe ihrer Kreuzung mit der Claiborne Road nach der Schlacht isolierte nun Picketts Division vier Meilen westlich, die an diesem Tag viele eigene Kämpfe geführt hatte.



      was war sonst noch los:
      1796: Tichebray (Chouannerie)
      1797: Salo
      1807: 1. Schlacht von Rosetta
      1814: Compiegne
      1814: Zwewegem und Avelgem
      1814: Tournai
      1865: Dinwiddie Court House (auch Schlacht am Chamberlains Bed)
      1936: Mai Ceu
      1942: Christmas Island


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      1.4.:
      the daily feature:
      1915: 1. Jagdfliegereinsatz der Luftfahrtgeschichte


      Roland Adrien
      Georges Garros
      (*6. Oktober 1888 in Saint-Denis auf Réunion im Indischen Ozean; † 5. Oktober 1918 bei Saint-Morel nahe Vouziers, Ardennes, Nordfrankreich) war ein französischer Luftfahrtpionier. Im Ersten Weltkrieg diente er der Aéronautique Militaire. Er war der erste Pilot, der ein mit einem starr eingebauten, vorwärtsfeuernden Maschinengewehr bewaffnetes Flugzeug im Luftkampf einsetzte, das somit das erste echte Jagdflugzeug war.

      Zu Beginn des Ersten Weltkrieges hielt sich Garros als Teilnehmer einer Flugschau im auf. Er befürchtete, von den Deutschen festgesetzt zu werden und brach in einer Nacht-und-Nebel-Aktion mit seinem Flugzeug in die Schweiz auf. Von dort aus kehrte er nach Frankreich zurück. In seiner Heimat meldete er sich freiwillig als Flieger. Als Lieutenant wurde er an die Westfront versetzt, wo er bei der Staffel Escadrille Morane-Saulnier 23 (M.S. 23) unter Capitaine de Vergnette diente.

      Die M.S. 23 verfügte über mehrere Eindecker des Flugzeugbauers Saulnier. Zu ihren wichtigsten Flugzeugen gehörten die Morane Saulnier L und die Morane Saulnier N (wegen ihrer Kugelform auch Bullet genannt), die schon vor dem Krieg in der zivilen Luftfahrt zum Einsatz kamen.

      Als der Luftkrieg begann, stellten Fesselballons und Aufklärungsflugzeuge die ersten Kampfmittel dar. Ballons koordinierten den Einsatz der Artillerie und Aufklärer gaben Informationen über Feindstellungen und -bewegungen weiter. Da es noch an Flugabwehrgeschützen mangelte, erdachten die Piloten auf beiden Seiten unterschiedliche Methoden zur Feindbekämpfung. Einige wenige versuchten ihr Glück mit Steinen, die sie auf gegnerische Flugzeuge warfen. Andere wiederum nahmen Karabiner und sogar leichte Maschinengewehre mit an Bord, die von einem Begleiter bedient wurden. Da man mit diesen Verfahren jedoch kaum gegnerische Flugzeuge zielsicher bekämpfen konnte, dachte Garros während des Frühjahrs 1915 über Techniken nach, mit denen ohne einen zusätzlichen Begleiter feindliche Fluggeräte abgeschossen werden konnten.

      Gemeinsam mit Raymond Saulnier experimentierte Roland Garros mit einem Morane-Saulnier-L-Eindecker und einem starr vorwärtsfeuernden Hotchkiss-Maschinengewehr (Hotchkiss M1909 ?) mit Zugpropeller. Damit beim Durchschießen des Propellerkreises die Propellerblätter nicht beschädigt werden konnten, entwickelte Saulnier ein Unterbrechergetriebe. Dieses funktionierte aber nicht zuverlässig, so dass es immer noch zu Propellertreffern kam. Dabei beobachtete Roland Garros, dass nur ein Zehntel aller Geschosse überhaupt den Propeller trafen, weshalb er die Rückseite der Blätter mit Metallplatten verstärkte. Die Platten waren in Keilform montiert und lenkten die Geschosse in einem für den Piloten ungefährlichen Winkel ab. Der Luftwiderstand der Ablenkkeile setzte zwar die Flugleistungen erheblich herab, aber die Morane war mit der neuen Bewaffnung zum ersten echten Jagdflugzeug mit der für diese Flugzeuggattung typischen, starr vorwärtsfeuernden Rohrbewaffnung geworden.

      Roland Garros setzte diese neue Waffe am 1. April 1915 das erste Mal erfolgreich ein, als er vier deutsche Albatros-Doppeldecker angriff. Der Beobachter der angegriffenen Maschine verteidigte sich zwar mit einem Karabiner, sein Flugzeug wurde jedoch nach einem kurzen Feuergefecht von Garros abgeschossen. Die anderen Flieger kehrten nach dem Angriff zu ihren Flugfeldern zurück. Garros berichtete später, dass es wie ein Albtraum war, als das feindliche Flugzeug in Flammen aufging.

      Das neue System wurde ebenfalls in die Morane-Saulnier N eingebaut und an die Front gebracht. Es wurden nur knapp 50 Maschinen dieses Typs hergestellt, die bis zur erfolgreichen Entwicklung eines zuverlässigen Unterbrechergetriebe durch Antony Fokker als die führenden Jagdflugzeuge galten.

      In weiteren 18 Tagen erzielte Garros über Flandern noch zwei weitere Abschüsse, wodurch er zu einem der ersten Fliegerasse aufstieg. Am 18. April 1915 wurde er nach einem Angriff auf den Bahnhof von Courtrai durch einen Treffer in einer Benzinleitung zur Landung hinter den feindlichen Linien gezwungen. Garros wurde gefangen genommen, sein Flugzeug weitgehend intakt erbeutet. Die Untersuchung der Maschine bei Fokker inspirierte die Entwicklung des Fokkerschen Unterbrechergetriebes durch Heinrich Lübbe.

      Garros verbrachte drei Jahre in deutscher Kriegsgefangenschaft, bevor er im Februar 1918 aus dem Kavalier Scharnhorst der Festung Magdeburg gemeinsam mit Anselme Marchal nach Belgien fliehen konnte und von dort aus nach Frankreich zurückkehrte. Nachdem er einige Flugstunden genommen hatte, trat er erneut der französischen Luftwaffe bei und errang in der Folgezeit noch einen Luftsieg. Im Oktober 1918 wurde er einen Tag vor seinem 30. Geburtstag von Hermann Habich (Jagdstaffel 49), einem deutschen Jagdflieger, nahe Vouziers abgeschossen und starb. Sein Leichnam wurde von seinem Fliegerkonkurrenten und besten Freund Edmond Audemars identifiziert.

      Das Grab von Garros befindet sich auf dem Cimetière communal (Städtischer Friedhof) von Vouziers im Norden Frankreichs.



      was war sonst noch los:
      1318: Berwick-upon-Tweed
      1572: Brielle
      1625: Rückeroberung von Bahia (Naval)
      1814: 1.Gefecht an der Moorburger Schanze
      1814: Magdeburg
      1814: Sens
      1865: Five Forks

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      2.4.:
      the daily feature:
      1801: Seeschlacht von Kopenhagen


      In der Seeschlacht von Kopenhagen besiegte die britische Flotte unter den Admiralen Sir Hyde Parker, Horatio Nelson und Thomas Graves am 2. April 1801 die dänische Flotte.

      Großbritannien befand sich im Jahre 1801 im Krieg mit Frankreich. Zwar gehörten der so genannten Zweiten Koalition gegen Frankreich neben Großbritannien, Österreich, Portugal, Neapel, dem Osmanischen Reich und dem Kirchenstaat auch Russland an, jedoch zeigte letzteres unter Zar Paul I. seit 1800 deutliche Sympathien für Frankreich. Es drohte eine nordische anti-britische Koalition aus Russland, Dänemark, Schweden und Preußen. Diese Staaten bestanden auf ihrem Status der bewaffneten Neutralität, also dem Schutz des eigenen freien Handels, auch mit den kriegführenden Nationen. Großbritannien entschloss sich, die Vereinigung der starken Flotten Russlands, Dänemarks und Schwedens durch einen Präventivkrieg zu verhindern. Dieser sollte sich zunächst gegen Dänemark richten, zumal die Flotten Schwedens und Russlands zu Beginn des Frühlings noch in den Häfen durch das Eis der Ostsee blockiert waren. Großbritannien sah in der bewaffneten Neutralität der Ostsee-Anrainer eine direkte und substanzielle Verstärkung der französischen Flotte. Über die dänische Flotte urteilte Nelson, sie sei „ohnehin zu groß für ein kleines Land.“

      Am 26. Januar 1801 berichtete die Times, dass Sir Hyde Parker als Oberkommandierender eines Ostseegeschwaders mit Lord Nelson als Stellvertreter eingesetzt würde. Nelson hielt sich selbst für einen besseren Seemann als Parker und schrieb:
      Unser Freund (Parker) ist ein bißchen nervös beim Gedanken an dunkle Nächte und Eisfelder. Aber wir müssen uns zusammenreißen; dieses sind nicht die Zeiten für (schwache) Nervensysteme.

      Die Admiralität begann, ihre Pläne zu formulieren und wies den Oberkommandierenden der Kanalflotte, John Jervis, 1. Earl of St. Vincent, an, die Linienschiffe HMS London, HMS St. George, HMS Courageux, HMS Russell, HMS Warrior, HMS Defiance, HMS Saturn, HMS Edgar und HMS Bellona nördlich von Brest zu stationieren. Kleinere Einheiten (Bombenschiffe usw.) wurden in Werften überholt und in Yarmouth zusammengezogen. Die geplante Aktion musste schnell durchgeführt werden, bevor Anfang April das Eis der Ostsee tauen würde und die russische Flotte sich mit den schwedischen und dänischen Flotten vereinigen könnte. Am 6. März 1801 erreichte Nelson Yarmouth und stellte zu seinem Befremden fest, dass der Oberkommandierende an Land wohnte. Als ihm bekannt wurde, dass die Gattin des Admirals einen großen Ball für die kommende Woche plante, schrieb er an die Admiralität und äußerte seine Besorgnis. Der Brief hatte den gewünschten Effekt: Am 11. März 1801 erhielt Sir Hyde Parker den formellen Befehl zum Auslaufen am folgenden Tag. Am 18. März war der Skagerrak erreicht, am 19. März wurde Kap Skagen umrundet, am 24. März Helsingør passiert.

      Parkers Instruktionen waren, vor Kopenhagen zu erscheinen und die Dänen zum Rückzug aus der bewaffneten Neutralität zu bewegen. Das ließ eine ganze Reihe von Optionen offen, über die sich Parker und Nelson nicht einig wurden. Nelsons Vorschlag, die Stärke der Flotte zu demonstrieren, wurde von Parker abgelehnt. Stattdessen wurden die britischen Forderungen von einer einzigen Fregatte überbracht. Die Dänen, über die seit einigen Tagen in ihren Gewässern kreuzende Flotte genau im Bilde, lehnten jedoch Verhandlungen ab

      Die schlachterfahrene britische Flotte wurde von Admiral Parker geführt, Nelson war sein Stellvertreter, Graves der zweite Stellvertreter. Sie bestand aus 20 Linienschiffen, 5 Fregatten und 23 kleineren Kriegsschiffen. Der Verband erreichte am 21. März 1801 den Nordeingang des Öresunds. Dort wurde geankert, und ein britischer Diplomat unternahm einen letzten Versuch, die dänische Regierung zum Ausscheiden aus der nordischen Koalition zu bewegen. Als das erwartungsgemäß gescheitert war, ging der Verband am 30. März ankerauf, drang an den Befestigungen am nördlichen Sundeingang vorbei in den Öresund vor und begann mit der Erkundung des Seegebiets vor Kopenhagen.

      Die dänische Flotte wurde von Kommodore Olfert Fischer geführt. Die Schiffe hatten im Heimatstützpunkt Kopenhagen gelegen, waren nur schwach besetzt und nicht auf einen Kampf vorbereitet. Weil es nicht genügend Mannschaften gab, hatte man zivile Seeleute und Kopenhagener Bürger zum Dienst an den Waffen gerufen. Für die Schlacht wurden die Schiffe im Fahrwasser vor Kopenhagen in einer langen Reihe als schwimmende Batterien verankert. Ihr Vorteil bestand darin, dass sie direkt vor dem eigenen Hafen liegend auch während der Schlacht von dort versorgt werden konnten. Hinzu kam eine große Zahl von Küstenbatterien, die das Feuer der Flotte verstärken konnten.

      Die Dänen hatten die Defensiv-Linie in Nord-Süd-Richtung direkt vor der Sandbank der Insel Amanger gebildet, um so zusammen mit den am nördlichen Ende der Sandbank gelegenen Batterien der Trekroner-Festung und anderer Landbatterien den Hafen zu schützen. Die Linie der ankernden, miteinander vertäuten Schiffe lag etwa am seeseitigen Ende der heutigen Hafenanlagen zwischen der Sandbank vor Amager und der Mittelgrundbank, etwa 1,5 Seemeilen lang. Zwischen den größeren Schiffen Sjælland (Zweidecker 74), Infødsretten (Zweidecker 64), Dannebrog (Zweidecker 60, Flaggschiff), Holsteen (60 Kanonen), Prøvesteenen (Dreidecker 52/56), Jylland (Zweidecker 48/54) und Wagrien (Zweidecker 48/52) waren nur kleinere Einheiten (Fregatten, Radeaus und Prahme mit 10 bis 20 Kanonen) eingesetzt. Nur die Sjælland und die Holsteen waren in gutem Zustand. Die Landbatterien wurden ergänzt durch die zwei Zweidecker-Hulks Elephanten (70 Kanonen) und Mars (64 Kanonen) sowie zwei weitere 74-Kanonen-Schiffe, eine Fregatte und zwei Briggs. Insgesamt hatten die Dänen etwa 600 Geschütze in Stellung gebracht.

      Am 30. März 1801 ankerte die britische Flotte gegen 22 Uhr nördlich von Kopenhagen. Eine Annäherung von Norden hätte eine sofortige Auseinandersetzung mit den Batterien der Trekroner-Festung (30 Stück 24-Pfünder und 38 Stück 36-Pfünder) bedeutet. Die Festung hatte die Feuerkraft der schwersten Artillerie einer Breitseite und den Vorteil der sicheren Deckung. Eine Annäherung von Süden bedeutete die Passage des engen Fahrwassers zwischen Amager und Saltholm und die Rundung der Mittelgrundbank. Eine ähnliche Situation hatte Nelson bei der Schlacht von Abukir vor sich gehabt: eine Linie ankernder Schiffe, verstärkt durch Landbatterien und erhebliche navigatorische Probleme in wenig vermessenen Fahrwassern. Am Morgen des 31. März unternahm Nelson mit den Artillerieoffizieren der Schiffe an Bord einer Fregatte eine Erkundung der Trekroner-Batterie. Am Nachmittag erhielt er den Befehl, mit zwölf Linienschiffen und allen kleineren Einheiten den Angriff zu versuchen, während Sir Hyde Parker mit den verbleibenden acht Linienschiffen London (98 Kanonen), St. George (98 Kanonen), Warrior (74 Kanonen), Defence (74 Kanonen), Saturn (74 Kanonen), Ramillies (74 Kanonen), Raisonable (64 Kanonen) und Veteran (64 Kanonen) die Reserve bildete, die sich auf der anderen Seite nördlich des Mittelgrunds aufhalten sollte.


      Ende Teil 1

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      Teil 2

      Am Abend des 1. April 1801 ankerte Nelsons Flotte südlich der Sandbank, etwa zwei Seemeilen von der dänischen Flotte entfernt. Im Schutz der Dunkelheit wurden die Tiefen des Fahrwassers gelotet. Nelsons Instruktionen an die Kapitäne seiner Flotte hatten drei wesentliche Elemente:

      Die britische Flotte sollte parallel zu ihren Gegnern ankern und nach Niederkämpfen eines gegnerischen Schiffes auf der nicht feuernden Seite der eigenen Schiffe passieren, um den nächsten Gegner anzugreifen.
      Sieben Bomben-Ketschen mit Steilfeuerwaffen sollten östlich der eigenen Linie ankern und über die eigenen Schiffe hinweg feuern.
      Nach Niederkämpfen der Trekroner-Batterie sollte sie von Marineinfanterie und Seeleuten gestürmt werden

      Um 9:30 Uhr des 2. April 1801 gab Nelson den Befehl, die Anker zu lichten. Die HMS Agamemnon (64 Kanonen) lief auf Grund und nahm an den weiteren Kämpfen nicht teil, die Russel (74 Kanonen) und die Bellona (74 Kanonen) hatten Grundberührung und fielen zurück. Nelson reagierte sofort: er zog die Elephant (74 Kanonen) auf die Linienposition der Bellona, die Ganges (74 Kanonen) setzte sich vor das Flaggschiff und die Monarch (74 Kanonen) ersetzte die Elephant in der Linie. Jetzt brachte Nelson nur noch die fünf Fregatten Désirée (36 Kanonen), Amazon (32/38), Blanche (36 Kanonen), Alcmène (32 Kanonen) und Jamaica (24 Kanonen) und neun Linienschiffe in die Schlacht. Neben den genannten noch die 74-Kanonen-Schiffe Defiance und Edgar, die 64-Kanonen-Schiffe Polyphemus und Ardent sowie die Isis (50 Kanonen) und Glatton (54/56). Die Glatton unter dem Kommando von Kapitän William Bligh war als einziges Schiff komplett mit Karronaden an Stelle der sonst üblichen Langrohrkanonen ausgerüstet. Diese großkalibrigen Waffen waren für den Nahkampf konzipiert. Die dänischen Batterien begannen um 10:40 Uhr mit dem Feuer, um 11:17 Uhr waren alle Schiffe in den Kampf verwickelt. Die britischen Schiffe lagen vor Heckanker ihren Gegnern nur wenige hundert Meter gegenüber. Beide Seiten feuerten mit höchster Geschwindigkeit ihre Breitseiten. Manövrieren war unmöglich. Die Elephant kämpfte mit dem dänischen Flaggschiff Dannebrog und zwei davor liegenden schwimmenden Batterien. Das von Kapitän Henry Riou auf der Amazon geführte Geschwader viel zu schwacher kleinerer Schiffe griff unter schweren Verlusten die Trekroner-Batterie an. Gegen 13:15 Uhr, nach fast zwei Stunden heftigen Feuers, versuchte Sir Hyde Parker, sich von seiner Position aus ein Bild der Lage zu machen. Ein Schiff saß auf Grund, die Reserven konnten wegen der Windverhältnisse nicht mehr in den Kampf gebracht werden und mindestens zwei von Nelsons Schiffen hatten Notsignale gesetzt. Er sagte zu seinem Flaggkapitän:
      Ich werde Nelson das Rückzugssignal geben, um seiner selbst willen. Wenn er in der Lage ist, die Aktion fortzuführen, wird er es nicht beachten, wenn nicht, ist es eine Entschuldigung für seinen Rückzug.

      Über die Folgen für seine eigene Reputation war sich Parker wohl bewusst, aber es wäre feige gewesen, Nelson die ganze Schmach eines Fehlschlags zu überlassen. Die darauf folgende Befehlsverweigerung von Lord Nelson ist berühmt geworden. Der Signaloffizier auf der Elephant sah das Signal zum Abbruch der Schlacht und berichtete dem Admiral. Der tat so, als habe er nichts gehört, und als der Offizier wiederholte, sagte er: „Mr. Langford, ich habe Ihnen befohlen, den dänischen Kommandierenden zu beobachten und mir zu berichten, wenn er aufgibt. Halten Sie Ihr Auge also fest auf ihm.“ Aber der Offizier stellte eine Frage, die nicht ignoriert werden konnte: ob er das Signal des Oberkommandierenden an die anderen Schiffe weitergeben solle. Hierauf befahl Nelson, es zu bestätigen, vergewisserte sich aber, dass seine eigene Signalflagge, den Kampf fortsetzen, noch wehte. Dann wandte er sich an seinen Flaggkapitän Thomas Foley und sagte:
      Sie wissen, Foley, dass ich nur ein Auge habe - ich habe ein Recht, manchmal blind zu sein“. Dann hielt er sein Fernrohr vor das blinde Auge und sagte: „Welches Signal? Ich sehe wirklich kein Signal!

      Captain Henry Riou auf der Amazon konnte von seiner Position an der Spitze der Linie das Signal des Oberkommandierenden sehen, nicht aber Nelsons Flaggschiff. Er war zu niedrig in der Rangliste, um sich dem Signal des Oberkommandierenden zu widersetzen. Als einziger bestätigte er das Signal nicht nur, sondern handelte danach. Beim Rückzug kamen die Amazon und die anderen kleineren Schiffe unter das mörderische Feuer der Trekroner-Batterie. Seine letzten Worte sollen gewesen sein: „Was wird Nelson von uns denken?“ und danach: „Nun denn, Jungs, lasst uns alle zusammen sterben“, bevor eine Kugel ihn in zwei Hälften trennte.

      Nelson setzte die Schlacht fort, zumal das dänische Flaggschiff Dannebrog bereits außer Gefecht war und Kommodore Fischer zunächst auf die Holsteen und nach deren Ausfall an Land auf die Trekroner-Batterie hatte wechseln müssen. Nelsons Schiffe griffen die dänischen direkt an, und die an Bord befindlichen Seesoldaten eroberten eine Anzahl von ihnen. Viele Dänen gerieten in Kriegsgefangenschaft.

      Ab 14:00 Uhr stellten die dänischen Schiffe und Batterien nach und nach das Feuer ein. Die meisten Schiffe waren nur noch rauchende Wracks. Zwei Schiffe der Reserve tauchten auf und nahmen noch an den Kämpfen teil, die nach fünf Stunden gegen 16:00 Uhr ein Ende nahmen. Die Briten hatten mehr als 350 Tote und 850 Verwundete, die dänischen Verluste lagen sogar noch höher. Nelson kommentierte: „Ich habe entgegen meiner Befehle gekämpft. Vielleicht werde ich gehängt werden. Nun gut, lass’ sie!“

      Als das Feuer nachließ, sandte Nelson einen Parlamentär zum dänischen Kronprinzen, dem er eine Anzahl von Forderungen übermittelte. Er drohte damit, die bereits eroberten schwimmenden Batterien in Brand zu setzen und mitsamt ihren gefangenen Besatzungen explodieren zu lassen. Es kam zum Wechsel mehrerer Briefe, in denen Dänemark die Waffenstillstandsbedingungen akzeptierte. Kurz nach 15:00 Uhr endete die Schlacht und wenig später explodierte die brennende Dannebrog. Ein 24-stündiger Waffenstillstand wurde vom dänischen Generaladjutanten Lindholm um 20:00 Uhr auf dem Flaggschiff London unterzeichnet. Am 3. April hatte Nelson eine zweistündige Unterredung mit dem Kronprinzen und seinem Generaladjutanten im Schloss Amalienborg. Nelsons Verhandlungsposition war, dass die Dänen sich mit ihrer Flotte den Briten anschließen oder abrüsten sollten. Diese Forderungen waren für Dänemark äußerst problematisch. Ein Schutz der Handelsschiffe wäre nicht mehr möglich und ein Angriff Russlands könnte die Folge sein. Die Verhandlungen zogen sich tagelang hin, bis am 8. April ein formeller Waffenstillstand für 14 Wochen vereinbart wurde.

      Die eroberten dänischen Schiffe wurden nach Freilassung der Gefangenen versenkt oder nach Großbritannien gebracht. Die dänische Marine war faktisch entwaffnet und konnte nicht mehr gegen Großbritannien eingesetzt werden.

      Mit dem Waffenstillstand im Rücken segelte die britische Flotte unter Hyde Parker vom 12. bis zum 22. April 1801 in die Ostsee. Ängste, dass eine starke schwedische Flotte aus den Häfen kommen würde, bestätigten sich nicht. Mit Schweden unterzeichnete er am 20. April ein Sonderabkommen, das das Land aus der nordischen Koalition herauslöste. Sir Hyde Parker lehnte es zudem ab, in die östliche Ostsee zu segeln, um die Russen nicht zu konfrontieren. Der frankreichfreundliche Zar Paul war am 23. März 1801 ermordet worden und sein Nachfolger Alexnader wollte keinen Krieg gegen Großbritannien. Nach der Rückkehr nach Kopenhagen wurde Parker nach London kommandiert, nachdem sein Verhalten in der Schlacht bei Kopenhagen bekannt geworden war. Nelson war fortan der Seeheld Großbritanniens. Am 6. Mai 1801 hisste er erstmals seine Flagge als Oberkommandierender der Ostseeflotte und segelte nach Reval, was Hyde Parker vorher abgelehnt hatte. Das Auftauchen der britischen Flotte blieb aber ohne Ergebnis, denn das Eis der Ostsee war bereits geschmolzen und die in Reval stationierte russische Flotte hatte sich mit den anderen Schiffen vereinigt.


      Das wäre wieder was für "Black Seas". Man kann da nur hoffen, dass Warlord noch die Ost-Flotten mit all ihren Varianten sowie schwimmende Batterien und Küstenforts/-Befestigungen herausbringt. Angeregt hätte ich es dort ja schon ......




      was war sonst noch los:
      1453: Beginn der Belagerung von Konstantinopel
      1755: Suvarnadurg
      1797: Friesach, Einöd und Neumarkt
      1797: Mittewald (Mezzaselva) und Mühlbach (Rio de Pusteria)
      1797: Teriano und San Genesio
      1807: Stralsund
      1813: Lüneburg
      1813: Roßlau
      1814: Saint-Romans
      1814: Voreppe
      1865: Selma
      1865: 3. Schlacht von Petersburg
      1865: Sutherland's Station


      CU tomorrow ......

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      3.4.:
      the daily feature:
      1811: Sabugal

      Die Schlacht von Sabugal war ein Gefecht des Halbinselkrieges, das am 3. April 1811 zwischen anglo-portugiesischen Streitkräften unter Arthur Wellesley (später Herzog von Wellington ) und französischen Truppen unter dem Kommando von Marschall André Masséna stattfand. Es war das letzte von vielen Gefechten zwischen Massénas sich zurückziehenden französischen Streitkräften und denen der Anglo-Portugiesen unter Wellington, die Masséna nach der gescheiterten französischen Invasion von 1810 in Portugal verfolgten. Bei schlechtem Wetter, mit starkem Regen und Nebel, gelang es den alliierten Streitkräften, die demoralisierten französischen Streitkräfte zum Rückzug zu zwingen. Der Sieg wurde von den Briten hochgelobt; Sir Hary Smith, damals Junioroffizier der 95th Rifles und Teilnehmer an der Schlacht, bemerkte: "Oh, ihr Könige und Usurpatoren solltet diese Szenen und moderaten Ehrgeiz sehen", während Wellesley später die Aktion der Light Division in der Schlacht als "eine von den glorreichsten, mit denen britische Truppen jemals beschäftigt waren " bezeichnete.

      Die 1. Brigade der britisch-portugiesischen Light Division überquerte am Morgen des 3. April um 10.00 Uhr den Côa. Die französische 4. Légére aus der 1. Division von Pierre Hugues Victoire Merle wurde durch Musketenfeuer alarmiert, als die 1. Brigade an einer kleinen Anzahl französischer Vorposten entlang marschierte. Die Franzosen bildeten eine Kolonne und rückten gegen die Briten vor. Während sie anfänglich gute Fortschritte machte, wurde die konzentrierte französische Truppe von der britischen Artillerie zurückgedrängt. Die 1. Brigade folgte den sich zurückziehenden französischen Streitkräften einen nahe gelegenen Hügel hinauf, wurde jedoch schnell von den verbleibenden französischen Streitkräften vertrieben, die immer noch einen beträchtlichen zahlenmäßigen Vorteil hatten. Die Briten wurden hinter einigen kleinen Steinmauern in Deckung gezwungen. Starker Regen hatte auch begonnen die Musketen beider Seiten zu beeinträchtigen. Ein versuchter Gegenangriff der 1. Brigade scheiterte ebenfalls, da die Franzosen inzwischen Artillerie aufgestellt hatten. Zusammen mit weiteren französischen Verstärkungen zwang Reynier die Briten zurück zur Deckung der Steinmauern am Fuße des Hügels.

      Der Hügelkamm wurde zum dritten Mal von der 1. Brigade angegriffen, die jetzt von der 2. Brigade unterstützt wurde, die eben auf dem Schlachtfeld eingetroffen war. Während die Franzosen zunächst zurückgedrängt wurden, schickte Reynier einen Strom französischer Einheiten, um die eintreffenden britischen 16. Light Dragoons und die überlebenden Soldaten der 1. und 2. Brigaden zu treffen . Als der Regen aufklarte konnte Reynier auch sehen, wie die britischen Divisionen einen Frontalangriff begannen. Dieser Anblick überzeugte Reynier, sich zurückzuziehen; Den Briten gelang es jedoch, sowohl seine als auch die Gepäckwagen von General Pierre Soult zu beschlagnahmen, auch wenn schlechtes Wetter sie daran hinderte, eine vollständige Verfolgung aufzunehmen.

      Ein französischer Befehlshaber, Baron Thiébault , machte den Zusammenbruch des 2. Korps für die Niederlage Frankreichs am 3. April verantwortlich und erklärte: "Es hätte vermieden werden können, wenn General Reynier an Massenas Voraussicht geglaubt hätte." Die Quellen unterscheiden sich in der Anzahl der gefangenen französischen Gefangenen zwischen 186 und über 1.500.

      Generalmajor William Erskine befehligte die Light Division während der Schlacht. Wellington plante, die Leichte Division und zwei Brigaden der Kavallerie hinter Reyniers offener linker Flanke zu haben, während die anderen vier Divisionen vorne angriffen. Als der Tag mit dichtem Nebel anbrach, beschlossen die anderen Kommandanten zu warten, bis sich die Sicht verbesserte. Unbeeindruckt befahl Erskine unermüdlich Oberstleutnant Thomas Sydney Beckwiths 1. Brigade nach vorne. Anstatt den Côa jenseits von Reyniers Flanke zu überqueren, driftete die Brigade im Nebel nach links, überquerte die falsche Stelle und traf die französische linke Flanke.

      Erskine, der sehr kurzsichtig und geistig unausgeglichen war, wurde dann vorsichtig und erteilte Oberst George Drummond ausdrücklich die Anweisung, seinen Brigadekommandeur nicht zu unterstützen. Zu diesem Zeitpunkt ritt Erskine los, um sich der Kavallerie anzuschließen, und ließ die Light Division für den Rest der Schlacht führerlos. Reynier tauschte den größten Teil seines 10.000 Mann starken Korps gegen Beckwiths 1.500 aus und drängte die leichte Infanterie zurück. Als Drummond die Geräusche der Schlacht hörte, folgerte er, dass sich Beckwiths Männer zurückzogen. Drummond widersetzte sich den Anweisungen, führte seine 2. Brigade über den Côa und schloss sich Beckwith an. Zusammen warfen sie die Franzosen zurück.

      Als sich der Nebel verzogen hatte, sah Reynier die anderen vier Divisionen vorrücken, angeführt von Thomas Pictons 3. Division. Er zog schnell den Großteil des II. Korps zurück und ließ 3.000 Mann seiner rechten Flanke zurück, um vier Divisionen abzuhalten. William Grattan von den 88. Foot bemerkte über die zahlenmäßig stark unterlegenen Franzosen: "Sie haben nie besser gekämpft. Sie haben so schnell geschossen, dass sie, anstatt ihre Ladestöcke zurückzugeben, sie in den Boden steckten und weiter kämpften, bis sie von unseren Männern überwältigt wurden." Reynier gab den Verlust von 760 Männern an.

      2 geniale "in-depth-studies" zu dieser Schlacht, mit viel Bildmatterial und ordres de bataille etc. findet man hier:
      napoleon-series.org/military-info/virtual/c_sabugal.html
      britishbattles.com/peninsular-war/battle-of-sabugal/



      was war sonst noch los:
      801: Ende der Belagerung von Barcelona
      1367: Nájera (oder Navarrete)
      1794: Saint-Fiacre-sur-Maine (Vendée)
      1794: Banyuls-dels-Aspres
      1797: Unzmarkt und St.Georgen
      1864: Elkin's Ferry
      1865: Richmond
      1865: Namozine Church


      CU tomorrow ......

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      4.4.:
      the daily feature:
      1945: Alland


      Bei den Kämpfen um Alland im April 1945 wurde das Gebiet um die niederösterreichische Gemeinde Alland im Wienerwald in der Endphase des Zweiten Weltkriegs von sowjetischen Truppen eingenommen. Der Beginn der Kämpfe stand im Zeichen einer Zangenbewegung zur Einschließung Wiens und der Vorbereitung der Schlacht um Wien.



      Truppenteile im Raum Alland

      Deutsches Reich:
      Der linke Flügel des I. SS-Panzerkorps der 6. Panzerarmee unter Sepp Dietrich der Heeresgruppe Süd, bestehend aus den Resten der 12, SS-Panzer-Division, Alarmeinheiten und der 1. SS-Panzer-Division.
      Sämtliche Truppenteile hatten am 5. April 1945 nur mehr 52 intakte Panzer und Sturmgeschütze und nur etwa 30 % der personellen Sollstärke. Auf deutscher Seite wurden im Raum Klausen-Leopoldsdorf, Alland, Hoher Lindkogel, Triestingtal, Piestingtal circa 20 Stück schweres Gerät und maximal 8000 Mann eingesetzt.

      Sowjetunion: Teile der sowjetischen 6. Gardepanzerarmee der 9. Gardearmee der 3. Ukrainischen Front unter Marschall Fedor Tolbuchin, bestehend aus dem 38. Garde-Schützenkorps und 5. Garde-Panzerkorps; Ende April auch die 4. Gardearmee.


      Chronologie
      Folgende Schilderung beruht auf der unten angegebenen Quelle, welche sich ihrerseits auf die Darstellung der Geschehnisse in den deutschen Frontberichten beruft.


      4. und 5. April 1945

      Im Raum Baden stießen die sowjetischen Truppen mit ein bis zwei Bataillonen durch das Helenental Richtung Sattelbach – Heiligenkreuz – Sittendorf durch die in der Talenge aufgebauten Sperren vor, angeblich unter Führung von Zivilisten. Vorerst gab es dort keine wesentlichen Kampfhandlungen. Erst die westlich von Heiligenkreuz und bei Mayerling stehenden deutschen Truppen stoppten den Durchbruch nach Alland, wurden aber an den Ostrand Allands sowie Höhen nördlich und südlich davon zurückgedrängt. Sowjetische Geschützbatterien bezogen Stellung beim hochgelegenen Friedhof von Heiligenkreuz und beschossen Alland. Dadurch wurden die Karmelkriche in Mayerling und die Allander Kirche stark beschädigt. Während dieser Zeit wurden Grüfte des Friedhofs von Heiligenkreuz, auch die der Mary von Vetsera, aufgebrochen und nach Schmuck durchsucht. Wahrscheinlich an diesem Tag sprengte die Wehrmacht die Brücken über die Schwechat in Mayerling und Alland. Der Großteil der sowjetischen Truppen bog nach Norden Richtung Sittendorf – Pressbaum – Tulln und konnte so die geplante Westumfassung Wiens durchführen. Ein Teil griff die Verteidigungsstellungen der Deutschen bei Klausen-Leopoldsdorf von Gruberau aus an.


      6. und 7. April

      Die deutschen Truppen griffen aus dem Raum Pottenstein nach Norden an und besetzten den Raum zwischen Großau und Groisbach und die Straße Gainfarn – Raisenmarkt. Die schwache Sicherungslinie Alland – Neulengbach konnte nur mit Mühe von den deutschen Truppen gegen die nunmehr aus Nordosten anrückenden sowjetischen Truppenteilen gehalten werden.

      Den deutschen Truppen gelang am 7. April die Rückeroberung der Schloss-Ruine Merkenstein und des Hohen Lindkogels. Die in Alland und nördlich davon stehende deutschen Truppenteile wurden dagegen von ein bis zwei sowjetischen Regimentern zurückgedrängt und ihre Reste bis zum Schöpfl bei Laaben zurückgeworfen.


      8. und 9. April

      Am 8. April wurden die Berge östlich der Straße Raisenmarkt – Schwarzensee, der Buchberg und die Gegend um das Rehabilitationszentrum in Groisbach von deutschen Truppenteilen zurückerobert. Dabei wurden fünf russische Panzer zerstört. Ein weiterer Angriff entsetzte eine Kampfgruppe eines Alarmverbandes, welche sich den ganzen Tag über nordwestlich von Klausen-Leopoldsdorf – bei Weidenbach – aufgehalten hatte.

      Die sowjetischen Truppen eroberten am 9. April mit Panzern Schwarzensee, während die deutschen Truppen durch Angriffe nach Norden die Hauptkampflinie Alland - Klausen-Leopoldsdorf festigten.


      10. bis 13. April

      Die 12. SS-Panzer-Division konnte am 10. April Groisbach und Untermeierhof zurückerobern.

      Eine sowjetische Offensive am 12. April in Kompanie- bis Bataillonsstärke auf breiter Front mit Schwerpunkt Alland, Klausen-Leopoldsdorf in Richtung Südwest warf die deutschen Truppen auf die Linie Dörfl – nördlich Großer Hollerberg zurück.

      Am nächsten Tag zogen sich Teile der sowjetischen Truppen an die Linie Alland – Klausen-Leopoldsdorf zurück, während ein sowjetisches Regiment von Hochstraß durch das unübersichtliche Waldgelände nach Süden nach St. Corona vorstieß.


      14. bis 16. April

      Am 14. April stießen sowjetische Truppen von Schwarzensee bis an die Straße Neuhaus – Nöstach (heute B11) vor. Deutsche Truppen starteten im Gegenzug eine Gegenoffensive aus dem Raum westlich von Neuhaus. Nördlich von St. Corona vorrückend gelang es den sowjetischen Truppen die Berge zwischen Schöpfl und der Straße Wöllersdorf (bei Laaben) – Hainfeld (heute L119, vormals Teil der B19) zu erobern. Die deutschen Truppen errichteten am gleichen Tag eine neue, schwache Sicherungslinie zwischen Brand-Laaben und Stössing.

      Der 15. April brachte nur einige Aufklärungsvorstöße der Sowjetarmee.

      Am 16. April stieß die 1. SS Panzer-Division mit sowjetischen Truppen in Bataillonsstärke im Bereich Peilstein – Neuhaus zusammen. Die deutschen Truppen schanzten sich an der Straßengabelung 500 m nördlich von Neuhaus ein, nördlich von Nöstach gelang es der 12. SS-Panzer-Division, zwei Vorstöße der sowjetischen Truppen in Bataillonsstärke zurückzudrängen.


      17. bis 19. April

      In den Hügeln östlich und nordöstlich von Neuhaus, in St. Corona und südlich von Fahrafeld fanden an diesem Tag Gefechte statt. Die sowjetischen Truppen stießen mit einer großen Anzahl an Infanterieeinheiten und Panzerverbänden über Heiligenkreuz nach Alland und in das Triestingtal vor. Die deutschen Truppen zogen sich daraufhin von ihren Stellungen bei der Lungenheilstätte zurück, wobei mehrere Panzer wegen Treibstoffmangels zurückgelassen werden mussten. Gegenangriffe der Deutschen erfolgten vom auf einem Hügel gelegenen Gehöft Kranleiten hinunter nach Groisbach, wo zwei Stalinorgeln stationiert waren. Im Hinterhalt befindliche SS-Truppen wurden ebenfalls zurückgedrängt. Die Bevölkerung Allands versteckte sich vor den sowjetischen Truppen in einem aufgelassenen Bergwerksstollen bei Groisbach und in der Arnsteinhöhle am Fuße des Burgfelsens bei Raisenmarkt.

      Der Schöpfl wurde mehrmals von beiden Seiten eingenommen.

      Am Abend des 19. April stand das 1. SS-Panzerkorps nördlich bzw. östlich der Linie: Rothenau im Traisental – Schwarzenbach – Hainfeld – St. Corona – Alland – Maria Raisenmarkt – Weissenbach – Pottenstein – östlich des Hohen Lindkogels – Markt Piesting – Hohe Wand – Grünbach– Puchberg.


      21. und 22. April

      Die sowjetischen Truppen stießen aus Berndorf in weiter südwestliche Richtung und über die Straße Hainfeld – Traisen (heute B18) nach Westen und nach St. Corona vor. Die sowjetische 4. Garde-Armee verstärkte ihre Angriffe im Wienerwald und drängte das 1. SS-Panzerkorps von der Linie, die es seit dem 3. April gehalten hatte, zurück. Deutsche Truppen sammelten sich am selben Tag in Pernitz.

      Die Front hatte sich am 22. April aus dem Gemeindegebiet Allands nach der Straße Altenmarkt – Traisen (heute B18), Klein-Mariazell, Kaumberg und Hainfeld verlagert. In Hainfeld wurden die Häuser an der Triestingtalstraße, gemäß Hitlers Nerobefehl, durch SS-Verbände in Brand gesetzt.




      was war sonst noch los:
      1525: Leipheim
      1790: Anapa
      1794: Raclawice
      1797: Brescia
      1799: 2.Gefecht bei Taufers
      1804: Kraggorewatz (Kragujevac) und Batosnau (Batocina)
      1814: 2.Gefecht an der Moorburger Schanze
      1814: Saint-Andre-de-Cubzac
      1815: Gefechte am Panaro bei Castelfranco Emilia, Spilamberto und Modena
      1849: Tápióbicske


      CU tomorrow ......

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