Angepinnt THE DAY - in wargaming history

      5.6.:
      the daily feature - an II:
      1807: Spanden(Spędy)
      1807: Guttstadt-Deppen (oder Dobremiesto; bis 6. Juni)


      Das Gefecht von Spanden ist ein Teil der gesamten Schlacht bei Guttstadt-Deppen oder Dobremiesto im Ermland, die eigentlich am 4. Juni begann und bis zum 6. Juni andauerte. Sie umfasst die Teile Spanden, Lomitten und Guttstadt-Deppen. Ich habe mir heute den preußisch-relevanten Teil, nämlich Spanden, herausgezogen, da er zu meinem 1806-1807er Preußen-Projekt passt.


      Angesichts der zahlenmäßigen Unterlegenheit der Großen Armee fasste Bennigsen am 2. Juni den Plan, das vordere VI. Korps von Ney anzugreifen und zu zerstören, welches sich zwischen den Flüssen Passarge (Pasłęka) und Alle (Łyna) in der Nähe von Guttstadt (Dobre Miasto) befand. Er hoffte, dass die Zerstörung dieses Korps den Vorteil der französischen Armee weitgehend zunichte machen und es ihm ermöglichen würde, die Initiative für den Rest des Feldzugs zu behalten. Daher konzentrierte er seine Armee, mit Ausnahme der Bagration-Vorhut, im Raum Heilsberg (Lidzbark Warmiński), sowie Platows Einheiten und den rechten Flügel unter dem Kommando des preußischen Generals Lestocq.

      Der Plan, Ney zu vernichten, war äußerst kompliziert. Während Lestocq die Franzosen über die untere Passarge aufhalten sollte, waren die 6 verbleibenden Kolonnen dabei, Neys Hauptarmee zu treffen.

      Die 1. Kolonne - Dochtorov, mit 24 Bataillonen und 4 Batterien, 7 und 8 Divisionen - sollte von Albrechtsdorf (Wojciechowo), südlich von Wormditt (Orneta), ausrücken, um die französischen Truppen über die Passarge zu drängen und ihre Rückkehr mit kleinen Truppen zu blockieren. Es sollte dann am rechten Ufer des Flusses zwischen Elditten (Eldyty) und Schwenkitten (Heilige) gegenüber der Brücke bei Pithenen (Pityny) Stellung beziehen, und die Vereinigung der Truppen von Soult und Ney verhindern.

      Die 2. Kolonne Sacken mit 2, 3 und 14 Divisionen und Kavallerie beider Flügel, insgesamt 42 Bataillone, 140 Schwadronen und 9 Artilleriebatterien (je 12 bis 14 Kanonen - ca. 120 Geschütze) - sollte durch Arensdorf (Lubomino) marschieren ) und Ney angreifen, um Bagrations Vorhut und Dochtorovs 1. Kolonne zu unterstützen.

      Die 3. Kolonne - die Vorhut von Bagration, 42 Bataillone, 10 Eskadronen und 6 Kosakenregimenter, sollte ihre eigene Unterstützung im Raum Peterswalde (Piotraszewo) verlassen, durch Grunau (Gronowo) und Altkirch (Praslity) marschieren, um die Truppen abzuschneiden, die Ney in Peterswalde hatte. Sobald Altkirch besetzt war, würde sich die bei Peterswalde verbliebene Unterstützung der Hauptstreitmacht der 3. Kolonne anschließen und den Feind zwischen Knopen (Knopin) und Glottau (Glotowo) angreifen.

      Die 4. Kolonne - Gorczakow mit der 6. Division, 12 Bataillonen, 20 Eskadronen und 3 Kosakenregimentern - sollte die Alle oberhalb von Guttstadt überqueren und die rechte Flanke von Ney treffen, und zuvor die Brigade (Knorring) in Richtung Seeburg (Jeziorany) abzusetzen, um Platow zu unterstützen.

      Die 5. Kolonne - Platow, 3 Bataillone, 10 Schwadronen, 9 Kosakenregimenter und 12 Kanonen, mit Ausnahme der oben erwähnten Brigade (Knorring) - ihre Bewegung von den Außenposten von Massény (Gazan) in der Region Willemburg (Wielbark am Omulew) maskierend, sollte in Bergfried (Barkweda) die Alle überqueren und Ney überholen.

      Die 6. Kolonne - Großherzog Konstantin mit der 1. Gardedivision, 28 Bataillone, 28 Eskadronen, 3 Artilleriebatterien - sollte als Reserve in zwei Kolonnen von Benern (Bieniewo), Arensdorf und Sommerfeldt (Zagony) nach Petersdorf folgen (Piotrowo).

      Unterdessen sollte Lestocq von Braunsberg (Braniewo) nach Spanden gegen die Truppen des I. Korps von Bernadottes zur Passarge ziehen und dadurch die Franzosen an der Überquerung des Flusses hindern. Gleichzeitig sollte er auch die Straßen nach Zinten (Konevo Russland) und weiter nach Königsberg (Królewiec) schützen.

      Dieser ziemlich komplizierte Plan von Bennigsen sollte auch dadurch begünstigt werden, dass die vordersten Truppen von Neys vorderer Stellung von einem dichten Wald umgeben waren, so dass die Bewegungen der sich konzentrierenden russischen Truppen von den französischen Außenposten weitgehend verschleiert wurden. Trotzdem hatten Neys vordere Außenposten genügend Informationen gesammelt, um den französischen Marschall davon zu überzeugen, dass der Feind vor ihren Stellungen einige ernsthafte Manöver unternahm. Er hatte daher rechtzeitig Maßnahmen ergriffen, um sein Korps zu konzentrieren, um hinter Ankendorf (Jonkowo) Stellung zu nehmen und dort zu bleiben, bis er von der übrigen Armee unterstützt wurde. Ney verlangte von Soult, seinen linken Flügel von Elditten (Eldyta) über die Passarge zu unterstützen, und von Davout, seine Position bei Bergfried an der Allee auf der rechten Flanke zu verstärken.


      Und dann, am 5. Juni, trafen die vorrückenden russisch-preußischen Truppen auf den Brückenköpfen an der Passarge in Spanden (Spędy) und Lomitten mit französischen Posten zusammen. Gleichzeitig wurde das VI. Korps von Marschall Ney in Stellungen bei Guttstadt angegriffen.


      Die Franzosen unterhielten in ihren Winterquartieren starke Außenposten entlang der Passarge. Jede Brücke hatte einen befestigten Brückenkopf.

      Napoleon plante, die Frühjahrsoffensive am 10. Juni 1807 zu eröffnen. Aber am Morgen des 5. Juni meldete Bernadotte einen Angriff auf seine Außenposten an der Passarge. Ney meldete später feindliche Fortschritte auf Altkirch (nordwestlich von Guttstadt).

      Bennigsens ursprünglicher Befehl sah den Beginn des Angriffs am 4. Juni vor. Dementsprechend versammelte L'Estocq die Division von Generalmajor Michael Szabszinski von Rembow in Mehlsack (Pieniężno). Am Morgen des 4. zog Rembow nach Südwesten nach Spanden, wo er begann, Bernadottes Brückenkopf anzugreifen. Dem preußischen General unbekannt, hatte Bennigsen die Offensive um einen Tag verschoben und die neuen Befehle nicht richtig übermittelt. Dokhturov in Wormditt hörte Kanonenfeuer und schickte Rembow eine Nachricht mit der Frage nach dem Grund. Über seinen Fehler informiert, zog der Preuße seine Division zurück, aber Bernadotte war durch die Ereignisse des Tages gründlich alarmiert.

      Am 5. Juni um 10:00 Uhr griff Rembow die Division des General de Division Eugene-Casimir Villate in Spanden an. Der preußische General kommandierte nur 3.000 Mann Infanterie und 1.500 Kavallerie oder bis zu 6.000 Mann. Er hatte je drei Bataillone der russischen Infanterieregimenter Sievsk und Perm , zehn Schwadronen des Ziethen Dragoner Regiments Nr. 6, fünf Schwadronen des Dragoner-Regiments Baczko Nr. 7, 29 Kanonen und zwei Haubitzen. Villatte leitete die Brigade des General de Brigade Bernard-Georges Frère, je zwei Bataillone des 27. Leichten und des 63. Linieninfanterie-Regiments sowie je drei Schwadronen des 17. und 19.Dragoner-Regiments. Die 63. Linie war eine der Einheiten beigestellt aus dem VII. Corps.

      Die Franzosen befestigten eine Schleife in der Pasłęka, die einen Wiedereinlauf zum Westufer des Baches bildete. Durch die Absperrung des östlichen Endes der Schleife mit einer zentralen Schanze, die durch Erdarbeiten mit den Flussufern auf jeder Seite verbunden war, hielten die Franzosen einen gut geschützten Brückenkopf am Ostufer. Eine zweite Schanze in der Nähe der Brücke diente als Backup-Position. Villatte setzte die 27. Leichte am Brückenkopf ein, mit der 63. Infanterie daneben und 17. Dragoner in direkter Unterstützung auf dem Westufer. Seine zweite Brigade unter dem General de Brigade Jean-Baptiste Girard hielt die Linie der Pasłęka weiter nördlich mit dem 94. und 95. Linieninfanterie-Regiment. Die Dragonerregimenter 18, 19 und 20 waren bei Girard.

      L'Estocqs Anweisungen forderten von ihm, eine Demonstration gegen Bernadottes Position zu organisieren. Sein Adjutant Major Saint-Paul überzeugte ihn jedoch, einen Großangriff anzuordnen. Nachdem der Spandener Brückenkopf zwei Stunden lang von Artillerie beschossen worden war, rückte Rembows russische Infanterie zum Angriff vor. Die 27. Leichte Infanterie, unterstützt von vier Kanonen und einer Haubitze, wartete, bis die Russen in unmittelbarer Nähe waren, bevor sie sie mit einer Reihe von Salven beschoss. Vom tödlichen Feuer zerschmettert, rannten die Russen davon, verfolgt von den 17. Dragonern bis nach Wusen (Osetnik). L'Estocq gab zu, 500 Tote und Verwundete verloren zu haben, während die Franzosen behaupteten, 700 bis 800 Tote zugefügt zu haben. Ebenfalls am 5. wehrte Divisionsgeneral Piere Dupont de l'Étang einen preußischen Vorstoß bei Braunsberg ab.

      Während der Kämpfe wurde Bernadotte mit einer Muskete am Kopf verwundet (andere Quellen sagen, er habe eine Wunde am Hals erhalten) und musste das Kommando des I. Korps an Generalmajor Dupont abgeben, der das Kommando am nächsten Tag an General Victor übergab.

      Während die Kämpfe in Spanden fortgesetzt wurden, wurde Dupont auch bei Petelkau (Pierzchały) und Zagern (Zawierz)von weiteren bedeutenden preußischen Truppen des Korps von Lestocq gestört.

      Diese und andere Angriffe waren nur vorgetäuscht, um die Franzosen von der wirklichen Richtung der russischen Truppen abzulenken, die das vordere VI. Korps Ney und zu seiner Linken die Truppen des IV. Soult-Korps angriffen.


      Ende Teil 1

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      Teil 2

      Die gesamte Schlacht von Guttstadt-Deppen kann man u.a. hier nachverfolgen:
      en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Guttstadt-Deppen

      Die Ordre de Bataille von L'Estocq's Truppen gibt uns Nafziger unter 807FAO, Stand 3. Juni 1807.

      Demnach enthält Rembows Division aber ausschließlich russische Infanterieeinheiten (Sievsk, Azov, Perm und Kaluga, jeweils 3 Bataillone); zusätzlich noch die preußischen Zieten- (10) und Baczko-Dragoner (5), die Zieten-Husaren (5), die 6pdr Fußbatterie Wedekind und die 6pdr berittene Batterie Rentzel.

      An der Passarge standen lt. Nafziger die Brigaden Wisibitzky, Zieten, Anhalt-Bernburg und Stutterheim.

      Brigade Wisibitzky: Bergen Füsiliere (1), Prittwitz-Husaren (5), Köhler-Husaren (1)

      Brigade: Zieten: Wakenitz Füsiliere (1), Württemberg-Husaren (4), 1/2 berittene Batterie

      Brigade Anhalt-Bernburg: Viborg Musketiere (Russen, 3 Komp.), Pless-Husaren (3), 1/2 berittenen Batterie Sowinski

      Brigade Stutterheim: Stutterheim Füsiliere (1), Viborg Musketiere (Russen, 2 Baons), Wedel-Dragoner (4), Pless-Husaren (1), Kosaken (5), berittene Batterie Bredow

      Für die Ablekungsangriffe bei Zagern gibt Güther Gieraths in den "Kampfhandlungen der Brandenburg-Preußischen Armee 1626 - 1807" u.a. das Füsilier-Bataillon Wakenitz Nr. 3 und die Württemberg-Husaren an, was auf die Brigade Zieten hinweist.

      Für Petelkau habe ich noch nichts eruieren können.

      Sollten die Perrys auch Russen (zumindest Infanterie) für 1805 - 1807 produzieren wäre das ein absoluter Traum für jeden wargamer. Für mich sowieso.


      Was war sonst noch los:
      1098: Beginn der zweiten Belagerung von Antiochia
      1284: Schlacht am Golf von Neapel (Naval)
      1288: Worringen (Fühlinger Heide; Choice Jahr I)
      1634: Amritsar
      1644: Eroberung von Peking
      1795: Wald von Floranges (Chouannerie)
      1795: Balazé und Argentré-du-Plessis (Chouannerie)
      1798: News Ross
      1800: Biberach an der Riß, Baltringen, Ochsenhausen, Erolzheim und Balzheim
      1800: Piacenza
      1806: Ostruznica
      1809: Ruda
      1809: Kobylin
      1809: Sandomir (oder Sandomierz; bis 7. Juni)
      1811: Badajoz
      1815: Saint-Hilaire-de-Riez (Vendée)
      1829: HMS Pickle vs. Sklavenschiff Voladora (Naval)
      1861: Pig Point
      1862: Tranter's Creek
      1864: Piedmont
      1900: Einnahme von Pretoria
      1967: Beginn des Sechstagekrieges


      CU tomorrow ......

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      6.6.:
      the daily feature - an II:
      1809: Klagenfurt

      In den Morgenstunden des 6. Juni marschierten die österreichischen Streitkräfte auf Nebenstraßen leise nach Süden und um die Stadtmauern von Klagenfurt herum herum. Die Avantgarde (unter Major Lachovsky) positionierte sich in der Nähe von St. Peter, nachdem sie einzelne „Stolperdraht“-Füsilierlinienkompanien von IR #26 Hohenlobe-Bartenstein am westlichen, südlichen und östlichen (Völkermarkt) Festungstor abgelöst hatte. Das Gleichgewicht der österreichischen Streitkräfte wurde in drei nicht unterstützende Gruppen positioniert (siehe unten). GM Schmidt kommandierte seine Gruppe südwestlich von Klagenfurt, während Oberst Volkmann eine weitere Gruppe auf dem Kalvarienberg kommandierte . Die letzte Gruppe marschierte nach Süden, um die Brücke über den Drawa-Fluss zu zerstören und in Richtung Laibach am Loibl-Pass zu wachen, da FML Chasteler mehrere Meldungen zwischen Rusca und Marmont abfing, die auf mögliche französische Verstärkungen über den Loibl-Pass hindeuteten.


      Soweit der Einstieg in ein ungewöhnliches Gefecht aus den Jahr 1809, diesmal im Süden von Österreich.

      Die gesamte Geschichte nebst Ordres de Bataille und das wargame dazu findet ihr hier:
      wargamerabbit.wordpress.com/20…attle-of-klagenfurt-1809/

      Eine interessante Partie, mit der alten Befestigungsanlage, das wäre was. Österreicher und Franzosen sollten im Club genügend vorhanden sein.




      was war sonst noch los:
      1513: Novara
      1762: Beginn der Belagerung des spanischen Havanna (bis 27. August)
      1793: Chateau-Pignon
      1794: Szczekociny (Rawka)
      1794: 3. Challans (Vendée)
      1796: Offheim und Dietkirchen
      1804: Belgrad
      1807: Guttstadt-Deppen (oder Dobremiesto; Tag 2)
      1808: El Bruch
      1809: Jankowice
      1809: Trient (bis 9. Juni)
      1813: Stoney Creek
      1862: Memphis (Tennessee; Naval)
      1864: Old River Lake (auch Ditch Bayou, Furlough, oder Fish Bayou)
      1864: Marietta (bis 3. Juli)
      1882: Embabo (Äthiopien)
      1942: Beginn der Schlacht um die Aleuten
      1944: D-Day (Choice Jahr I)


      CU tomorrow ......
      7.6.:
      the daily feature - an II:
      1424: Maleschau (Malešov)

      In der Schlacht bei Maleschau am 7. Juni 1424 besiegte ein Heer radikaler Hussiten unter dem Kommando von Jan Žižka (der Žižek) ein gemeinsames Heer der gemäßigten Prager Hussiten und des katholischen Adels, die sogenannte Svatohavel-Koalition zu der auch Städte wie Kolín, Český brod und Kouřim gehörten. Von den Verlusten her war es eines der blutigsten Gefechte der gesamten Hussitenkriege.

      Žižka konnte die Schlacht trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit durch geschickte Ausnutzung des Geländes für sich entscheiden. Mit einer Gruppe von Orebiten (radikale Anhänger der Hussiten in Ostböhmen ähnlich wie die Taboriten in Südböhmen) lockte er die Truppe der Prager in für ihn ideales Gelände, indem er seine Kräfte auf einer Höhe oberhalb des Marschweges der Prager in Stellung brachte. Anders als bei vielen anderen Schlachten griff Žižka bei Maleschau nicht von einer Wagenburg aus an, sondern aus einer offenen Stellung heraus. Im Zentrum seiner Marschsäule befanden sich mehrere Ballastwagen, zu beiden Seiten davon die mit Kanonen bestückten Kampfwagen (vermutlich etwa 300), begleitet von rund 7000 Mann Infanterie. Die Flanken bildeten Žižkas Kavallerie, insgesamt rund 500 Reiter.

      Žižka wartete mit dem Angriff, bis etwa die Hälfte der Prager unter Diviš Bořek von Miletínek Stellung bezogen hatte, dann gab er der Infanterie den Befehl, die Ballastwagen hangabwärts in das Zentrum der Prager zu stoßen. Der überraschende Angriff wurde von Kanonenfeuer unterstützt und führte zu Verwirrung bei den Überfallenen. Ein Generalangriff der Fußsoldaten führte zu einer deutlichen Niederlage der Prager, die rund 1200 Mann verloren, während die Verluste auf der Seite Žižkas mit etwa 200 angegeben werden. Einer anderen Darstellung zufolge war es die Kavallerie, die nach dem Einsatz der Ballastwagen den entscheidenden Angriff in das angeschlagene Zentrum der Prager führte.

      Ein Berichterstatter stellte fest, dass bei der Schlacht 1.200 Männer der Koalition, darunter 326 sesshafte Prager, getötet wurden, bei den Pragern unter anderem der Ritter Herr Petr Turkovec, der das Prager Banner trug, Herr Čeněk, der Sohn von Herrn Vikera von Myšlín, der Ritter Herr Hlas von Kamenice und viele andere Ritter (alttschechische Chronik), sowie auf seiten der Hussiten 200 Mann und Herr Ondřej von Dubá, der Schwiegersohn von Žižek.



      Dramatis Personae

      Zu den Befehlshabern auf Seiten der Prager Hussiten gehörte Hašek von Waldstein.

      Hašek von Waldstein entstammte dem mährischen Familienzweig Jettenitz des böhmischen Adelsgeschlechts Waldstein. Zusammen mit seinem Bruder Beneš erhielt er 1405 von den mährischen Markgrafen Jost und Prokop Ungarisch-Ostra, das 1411 entsprechend einer Lehensbestätigung König Wenzels Hašek allein besaß. 1420 nahm Hašek an der Seite König Sigismund an der Schlacht bei Vyšehrad teil. Dort wurde er von den Hussiten gefangen genommen, die ihm mit der Wegnahme seiner mährischen Ländereien drohten. Vermutlich deshalb wechselte Hašek auf die Seite der gemäßigten Prager Hussiten über, die ihn im Januar 1422 zu ihrem Befehlshaber ernannten. Nachfolgend wurde die Burg Ostroh, die sie „Das neue Tabor“ nannten, zu ihrem militärischen Zentrum in Südostmähren. Von hier aus überfielen sie am 12. Januar 1421 das Kloster Velehrad und brannten es nieder. Im selben Jahr versuchte der Olmützer Bischof Johann von Bucca mit österreichischen Heeren ohne Erfolg eine Wiedereroberung von Ostroh. 1423/24 bekleidete Hašek das Amt des böhmischen Münzmeisters. Erst 1424 gelang den Kaiserlichen unter Herzog Albrecht die Eroberung von Ostroh, das Albrecht nachfolgend dem ungarischen Magnaten Stibor (Stibor ze Stibořic) übergab, von dem es an den ehemaligen Hussitenhauptmann Friedrich von Ostrorog gelangte. Obwohl Hašek von Waldstein nach der Niederlage der Hussiten in der Schlacht von maleschau wiederum an die Seite König Sigismunds trat und von diesem zum mährischen Landeshauptmann ernannt wurde, erhielt er Ostroh nicht mehr zurück.

      1434–37 bekleidete Hašek in Personalunion das Amt des Landeshauptmanns der Grafschaft Glatz und des benachbarten Weichbilds (der vor den eigentlichen Stadtmauern gelegene Bezirk, der der städtischen Gerichtsbarkeit unterworfen war) Frankenstein. 1438 erwarb er die ehemals Wartenbergischen Herrschaften Welisch und Brad bei Jičín. 1443 wurde er in Welisch vom Landesschädiger Beneš von Mokrovous überfallen und auf dessen Feste Mokrovousy gefangen gehalten. Dort wurde er vom Königgrätzer Heer befreit. Letztmals nachgewiesen ist Hašek für das Jahr 1452, als er die Herrschaft Welisch dem damaligen Landesverweser und späteren König Georg von Podiebrad veräußerte.



      Diviš Bořek z Miletínka (auch in der deutschen Namensform Diwisch Borek von Miletin) († 1437) war Feldhauptmann der Hussiten in Ost- und Mittelböhmen.

      Nach der Verbrennung von Jan Hus in Konstanz schloss sich der arme Landedelmann der Hussitenbewegung an. Der ursprünglich radikale Hussitenführer und Mitkämpfer des Jan Žižka wechselte später zu den Gemäßigten und wurde selbst Gegner der radikalen Taboriten.

      1420 eroberte er mit dem Priester Ambros Königgrätz. 1421, nach der Eroberung und Plünderung des Benediktinerklosters Opatovice in Ostböhmen, beschlagnahmte er dessen Ländereien und baute bis 1423 eine kleinere Burg auf dem Kunietitzer Berg, die er nach dem Berg benannte.

      Im Juni und Juli 1423 führte er gemeinsam mit Bedřich ze Strážnice einen Feldzug nach Mähren an, in dem sie die Heere des Olmützer Bischofs Johann XII. der Eiserne und des Fürsten von Troppau, Přemek, schlugen. Nach seiner Rückkehr nach Böhmen wurden die Heere der Hussiten bei Strážnice in der Nähe von Königgrätz von an sich verbrüderten Heeren des Jan Žižka angegriffen, geschlagen und die in Mähren reichlich eroberte Beute abgenommen.

      In den Folgejahren führte er Eroberungszüge nach Ostböhmen und wurde Hauptmann in Chrudim und Leitomischl. 1427 unterstützte er als Hauptmann von Kolín die gemäßigten Kelchbrüder (Kalixtiner) und bewirtete deren Delegation, die bei dieser Sitzung den Angriff auf Prag beschloss. Dieser Plan wurde jedoch verraten und das Heer massakriert. Im Gegenzug zog Andreas Prokop mit seinem Heer nach Kolin und belagerte es. Diwisch konnte die Verteidigung drei Monate lang aufrechterhalten, bis die arme Bevölkerung der Stadt, die mit den radikalen Hussiten sympathisierte, ihn zur Aufgabe zwangen. Diwisch einigte sich mit den Belagerern auf die Übergabe der Stadt gegen freies Geleit.

      In den Folgejahren war er eine der führenden Persönlichkeiten der gemäßigten Hussiten und stand in der vordersten Front der vereinigten Heere der Katholiken unter der Führung des Königs Sigismund von Luxemburg und der Kelchbrüder bei der Schlacht von Lipan am 30. Mai 1434, bei denen er die Heere der Waisen und Taboriten schlug. Als Entlohnung für seine treuen Dienste erhielt er endgültig die Ländereien von Kunětická Hora sowie weitere Gebiete. 1436 kaufte er noch Pardubitz hinzu.



      Ein Artikel über den Wohnturm Maleschau, später Veste Maleschau, zeigt uns, wie sie 1424 ausgesehen haben mag:
      deutsch.radio.cz/wie-im-mittelalter-wohnturm-malesov-8180110


      Eine für mich sehr interessante Periode und Gegend, da meine Vorfahren aus Südmähren stammen (circa 2 Stunden entfernt vom Ort der Schlacht). Es muss nicht immer England oder Frankreich sein um spannende historische Möglichkeiten zu eröffnen.


      was war sonst noch los:
      1099: Beginn der Belagerung Jerusalems
      1420: Einnahme von Udine
      1639: Diedenhofen
      1673: Seeschlacht vor der Scheldemündung
      1780: Connecticut Farms
      1789: Antrim
      1793: Doué-la-Fontaine (Vendée)
      1794: Llers, Pont de Molins und Vilarnadal
      1808: Alcolea
      1809: Konary
      1809: Perdiguera
      1809: Soko Banja (oder Sokobanja)
      1809: Ponte Sampaio und Ponte Caldelas
      1810: Miranda de Douro
      1813: Taucha und Eutritzsch
      1862: 1st Cattanooga
      1863: Milliken's Bend
      1863: Einnahme von Mexiko-Stadt
      1880: Arica (Eroberung der Festung auf dem Berg El Morro)
      1896: Firket (Choice Jahr I)
      1917: Messines
      1942: Unternehmen Störfang (Schlacht um Sewastopol)
      1967: 6-Tage-Krieg: Israelische Soldaten marschieren in Jerusalem ein


      CU tomorrow ......

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      8.6.:
      the daily feature - an II:
      1862: Cross Keys


      Jacksons Shenandoah-Feldzug umfasste im Frühjahr 1862 eine Reihe von Schlachten und Gefechten im westlichen Virginia während des Amerikanischen Bürgerkriegs. Innerhalb von drei Monaten marschierten 17.000 Soldaten der Konföderation unter Major-General "Stonewall" Jackson mehr als 600 Meilen, fochten vier große und sieben kleinere Gefechte, schlugen vier gegnerische Großverbände in Divisionsstärke, erbeuteten neun Geschütze und zehntausende Handwaffen, nahmen 4.000 Soldaten der Union gefangen, vereitelten das Bemühen von 60.000 Soldaten der Union, das Shenandoahtal zu erobern und banden insgesamt 100.000 Soldaten der Union mit vergleichsweise geringen eigenen Verlusten.


      Die Schlacht bei Cross Keys fand am 8. Juni bei der Ortschaft Cross Keys, Virginia. südlich Harrisonburg statt.

      Freemont folgte den Konföderierten mit ca. 15.000 Mann nördlich, Shields marschierte südlich des Massanutten Mountains. Ersterer griff am 1. Juni sofort bei Strasburg an, wurde jedoch von Ewells Division und Ashbys Reiterei abgewehrt. Den Angriff setzte Frémont nicht fort, da die Verstärkung durch die zweite Division Shields nicht von Front Royal nach Strasburg, sondern nach Winchester marschiert war. Shields versuchte Jackson den Weg am westlichen Ende des Massanutten Mountains abzuschneiden. Dieser hatte dieses Manöver vorausgesehen und eine Abteilung zur Zerstörung der Brücken über den südlichen Arm des Shenandoah bis zur Brücke bei Port Republic eingesetzt. Diese Brücke sollte solange gehalten werden, bis Jackson mit allen Teilen über sie ausgewichen war.

      Jackson beabsichtigte nun, die beiden durch den Massanutten Mountain getrennten Truppenteile der Union nacheinander zu schlagen, bevor sie sich bei Port Republic wieder vereinen konnten. Vom 2.–6. Juni fanden im Tal zwischen Strasburg und Harrisonburg heftige Rückzugsgefechte statt, bei denen es ihm gelang, sich einen Tag Vorsprung zu erkämpfen. Bei einem dieser Gefechte fiel Jacksons Kavalleriekommandeur, der inzwischen zum Brigadegeneral beförderte Turner Ashby. Auf der anderen Seite des Massanutten Mountains hörte Shields zwar den Lärm der Kämpfe, konnte jedoch wegen der fehlenden Brücken nicht eingreifen.

      Am Morgen des 8. Juni begann Frémont mit 4 Brigaden nebeneinander mit der Annäherung an die konföderierten Stellungen. Sein linker Flügel wurde in Angriffsformation vorgehend plötzlich aus 60 Schritt von einer vernichtenden Salve getroffen. In Panik und unter großen Verlusten floh die hier eingesetzte Brigade und griff nicht wieder an. Dadurch geriet der gesamte linke Flügel der Union so unter Druck, dass Frémont ihm das Ausweichen auf die Ausgangsstellungen befahl.

      Es gab danach noch einige nicht koordinierte Angriffe gegen Ewells linken Flügel, die jedoch sämtlich abgewehrt wurden. Die Schlacht endete mit Einbruch der Dunkelheit.

      Der Civil War Trust (eine Abteilung des American Battlefield Trust ) und seine Partner haben 282 Acres (1,14 km 2 ) des Schlachtfeldes erworben und erhalten.Ein wichtiger Kauf war die 51 Hektar große Widow Pence Farm im Herzen des Schlachtfelds. Der Trust schloss sich mit einem ortsansässigen pensionierten Chirurgen, Irvin Hess, und seiner Frau zusammen, um das Anwesen bei einer Auktion zu erwerben. Das Ehepaar hat das um 1840 erbaute Bauernhaus seitdem vollständig restauriert. Das Land wird durch eine Erhaltungsdienstbarkeit geschützt.


      Die Ordres de Bataille findet man hier:
      en.wikipedia.org/wiki/Cross_Keys_Union_order_of_battle
      en.wikipedia.org/wiki/Cross_Keys_Confederate_order_of_battle

      Eine gute, auch für wargames geeignete Karte des Schlachtfeldes gibt es hier:
      en.wikipedia.org/wiki/Battle_o…tle_of_Cross_Keys_map.png


      Diese Schlacht ist nicht wirklich klein, aber auch noch machbar.
      An der Schlacht waren circa 11.500 Mann Unionstruppen und 5.800 Mann Konföderierte beteiligt. Die Union stellte 28 Einheiten, davon 5 Kavallerie, und 10 Batterien Artillerie, verteilt auf 8 - 9 Brigaden, die Konföderation 23 Einheiten, davon 2 Kavallerie, und 6 Batterie, verteilt auf 7 Brigaden.
      Das Schlachtfeld aufzubauen bietet keine wirkliche Herausforderung, da Straßen, Wälder, Felder, einzelne Gebäude und eine kleiner Fluss zum Standard-Repertoire jedes ACW-Spielers gehören sollten.



      was war sonst noch los:
      218: Antiochia am Orontes (Choice Jahr I)
      301: Eroberung von Luoyang
      793: Überfall auf Lindisfarne
      1595: Caracas
      1663: Ameixial (oder Estremoz)
      1758: Beginn der Belagerung von Louisburg (bis zum 26. Juli)t
      1776: Trois-Riviere
      1790: 2. Giurgewo
      1793: Montreuil-Bellay (Vendee)
      1793: Molinetto, am Col de Raus und am Col dePerus
      1794: Chelm
      1799: Gefechte am Uetli bei Zürich
      1800: Buchloe und Schwabmünchen
      1808: Tudela
      1813: Hof
      1967: Sechs-Tage-Kriege: die israelische Armee marschiert in Hebron und dem Grab des Patriarchen ein


      CU tomorrow ......

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      9.6.:
      the daily feature - an II:
      1075: Homburg an der Unstrut (auch Schlacht bei Hohenburg und Nägelstadt),


      Als Sachsenkrieg bezeichnet man die Auseinandersetzungen zwischen dem salischen Königshaus und den aufständischen Sachsen. Seinen Höhepunkt fand dieser teilweise bewaffnet ausgetragene Konflikt unter König Heinrich IV. in der Zeit vom Sommer 1073 bis zum Ende des Jahres 1075. Zu unterscheiden ist er von den Sachsenkriegen Karls des Großen in den Jahren 772 bis 804.

      Heinrich IV. sammelte ein diesmal wesentlich größeres Heer, das er allerdings erst im Jahre 1075 gen Sachsen führen konnte. In der Schlacht bei Homburg an der Unstrut (ehemaliges Kloster Homburg bei Bad Langensalza) am 9. Juni 1075 fügte er dem sächsischen Heer, wiederum überwiegend aus einfachen Bauern bestehend, eine vernichtende Niederlage zu und zog anschließend verheerend durch Sachsen und Thüringen. Als Gefolgsmänner König Heinrichs kämpften u.a. Rudolf von Rheinfelden, der böhmische Herzog Vratislav II., Markgraf Ernst von Österreich (gefallen), der lothringische Herzog Dietrich II., der Bischof von Bamberg sowie Graf Hermann II. von Gleiberg. Auf der Seite der sächsischen Großen standen neben Otto von Northeim und Burchard II. von Halberstadt: der billungische Sachsenherzog Magnus, der Markgraf der Nordmark Lothar Udo II., Gebhard von Süpplingenburg (gefallen), der sächsische Pfalzgraf Friedrich II. von Goseckund Graf Dietrich II. von Katlenburg.

      Einer der beiden Anführer, Bischof Burchard II. von Halberstadt, wurde bei der Homburg von königlichen Truppen festgesetzt und am 13. Juni schließlich dem Bischof von Bamberg als Gefangener übergeben.

      Der Chronist Lampert von Hersfeld berichtet in seinen „Annales“:
      „Die Schlacht hatte sich bereits vom Mittag bis zur neunten Stunde hingezogen, und es war schon nahe daran, daß sich zwei Heerhaufen zweier Länder, Schwaben und Bayern, zur Flucht wandten, und wiederholt meldeten Boten dem König, daß ihre Leute in höchster Gefahr seien, da rückten plötzlich Graf Hermann von Gleiberg auf der einen, auf der anderen Seite die Bamberger Mannen zum Angriff heran. Jetzt wirft auch der Herzog von Böhmen, jetzt der Herzog Gozelo von Lothringen ihre Reiter mit verhängten Zügeln in den Kampf. Diesem gewaltigen Ansturm konnten die Sachsen nicht mehr standhalten und wichen langsam zurück.“

      Am 27. Oktober unterwarfen sich schließlich bei Spier (Sondershausen) die sächsischen Führer dem König, und zwar öffentlich, d.h. vor dem ganzen Heer. Heinrich ließ keinerlei Milde walten, sondern kostete seinen Triumph aus. Die Unterwerfung geschah laut Lampert barfüßig, ohne Ausnahme sowie bedingungslos. Heinrich hielt anschließend zahlreiche sächsische Große an verschiedenen Orten in Haft und vergab ihre Lehen anderweitig.


      Die Geschichte zum kompletten Sachsenkrieg findet man u.a. hier:
      de.wikipedia.org/wiki/Sachsenkrieg_(Heinrich_IV.)


      Wieder einmal frühes Mittelalter oder sehr späte Dark Ages, wie man es nehmen möchte. Passen würde beides, was uns auf SAGA stößt, denn u.a. mit diesem Regelset könnte man die Auseinandersetzungen auch nachspielen. Vielleicht mit mehr Möglichkeiten für die historisch eher unterlegenen Sachsen.

      Geeignete Miniaturen bieten uns diverse Hersteller in Plastik und Zinn, vor allem Gripping Beast, aber auch Artizan, Crusader Miniatures und die Perrys (Early Medieval/Crusades), u.v.a.m.

      Alles in allem waren die Schlachten hinsichtlich der versammelten Herrscher und ihrer Vasallen meistens ein "who-is-who" der jeweiligen Reiche. Auch ein interessanter Aspekt, und auch für neue Charakterfiguren.



      was war sonst noch los:
      721: Toulouse
      1626: Einnahme von Hannoversch Münden
      1793: Saumur (Vendée)
      1793: 1. Arlon
      1798 2nd Arklow (County Wicklow)
      1798: Saintfield (County Down)
      1800: Montebello della Battaglia und Casteggio
      1813: Schidlitz und Schönfeld
      1862: Port Republic
      1863: Brandy Station (oder Fleetwood Hill; Choice Jahr I)
      1863: Lake Providence (Louisiana)
      1864: 1st Petersburg
      1967: Tag 1 des Angriffs Israels auf die Golan-Höhen


      CU tomorrow .....

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      10.6.:
      the daily feature - an II:
      1807: Heilsberg

      In der Schlacht bei Heilsberg (in Ostpreußen) trafen am 10. Juni 1807 (vier Tage vor der entscheidenden Schlacht von Friedland) das französische und das russisch-preußische Heer aufeinander.

      Am 7. und 8. Februar 1807 hatten in der Schlacht von Preußisch-Eylau russisch-preußische Truppen unter General Bennigsen den Vormarsch Napoleons in Ostpreußen zum Stehen gebracht. Ohne diesen Erfolg auszunutzen, verschanzten sich die russischen Truppen für den Winter bei Heilsberg. Am 26. April unterzeichneten Russland und Preußen den Bartensteiner Vertrag, und darin wurde vereinbart keinen separaten Friedensvertrag mit Frankreich zu unterzeichnen.

      Die Franzosen unter Marschall Lefebvre konnten mit der Belagerung der preußischen Festung Danzig beginnen, die am 25. Mai kapitulierte. Mit vereinten Truppen und gesichertem Hinterland stand Napoleon im westlichen Ostpreußen. Erst danach wurde General Bennigsen wieder aktiv, konnte Napoleon aber nicht zur Schlacht zwingen und zog seine Truppen wieder auf seine Verschanzungen nach Heilsberg zurück.

      Die westlichen Zugänge nach Heilsberg waren von den Russen stark befestigt worden, die Stadt lag strategisch günstig am linken Ufer der Alle. Bennigsen hatte am nördlichen Ufer der Alle vor der Stadt seine Redouten mit über 100 Geschützen bestückt. Die französische Kavallerie unter Marschall Murat begann am 10. Juni den Angriff gegen die russische Vorhut unter General Bagration. Die vorderste Brigade unter General Borosdin konnte den Ansturm der Franzosen nicht aufhalten und begann sich auf die Verschanzungen zurückzuziehen. Bennigsen erkannte die Notlage seiner Avantgarde und sandte General Uwarow mit 25 Schwadronen zu Hilfe. Die französische Kavallerie stürmte mehrmals die Kanonen der russischen Avantgarde, aber jedes Mal konnte die russische Reiterei im Gegenattacken das verlorene Geschütz wieder sichern. Nach und nach mussten sich die Divisionen Bagrations entlang des nördlichen Ufers der Alle auf die befestigte Position vor Heilsberg zurückziehen, der erbitterte Kampf war so verlustreich, dass Bennigsen seine ganze Vorhut in die Reserve zurückziehen musste.

      Murat warf um 17:00 sein Korps auf die starken russischen Stellungen und wurde nun im Feuer der russischen Artillerie mit schweren Verlusten zurückgeworfen. Als am späten Nachmittag Napoleon mit dem Korps Lannes und seiner Garde auf dem Schlachtfeld erschien, starteten die Franzosen nach kurzem Beschuss einen neuen Angriff. In dieser Zeit musste Bennigsen wegen schwerer Magenkrämpfe das Kommando an Prinz Gortschakow abgeben. Einheiten der französischen Garde konnten in eine Redoute einbrechen. Die Divisionen der russischen Mitte unter Generalleutnant von Knorring (6. Division) und Essen (8. Division) konnten die übrigen französische Angriff erfolgreich zurückschlagen. Am linken Flügel bis zur Alle wurde die 3. Division (General Titow) und die 7. Division (General Dochturow) vorgezogen. Der Gegenangriff der russischen Reserve-Division unter General Kamenski konnte die verlorene Redoute zurücknehmen und die zurückweichenden Franzosen solange nachsetzen, bis frische Regimenter unter Soult den russischen Rückzug in die Redoute erzwangen. Ein zweiter Angriff gegen die russische Mitte wurde durch die bei Lawden (heute Lauda) stehende französische Division Legrand ausgeführt. Man konnte in die Redoute zwar eindringen, diese aber nicht behaupten. Der Gegenangriff der preußisch-russischen Division Rembow (Infanterieregimenter Sievsk, Azov, Perm und Kaluga) warf die Franzosen wieder aus der Redoute hinaus, alle weiteren Versuche der Wiedereinnahme scheiterten, dabei fiel der russische General Warneck.


      General Otto von Zieten warf sich einer französischen Kavallerieattacke mit 15 preußischen Eskadronen (lt. F.Loraine Petre das 1. Bataillon Zieten-Dragoner No.6, das 1. Bataillon Towarczys sowie das 2., inzwischen wieder gesammelt) entgegen und nötigte sie zum Rückzug bis zum Gehölz von Lawden, wo sie von der Division Legrand aufgefangen wurden.

      "Plötzlich sprang preußische Kavallerie hinter dem rechten russischen Flügel hervor, um die sich zurückziehenden Franzosen abzuschneiden. Zietens Dragoner galoppierten an der Spitze, und hinter ihnen das Bataillon der "Gefährten" (Towarczys), das das Odium des vor einer halben Stunde gescheiterten Angriffs seiner Kollegen auslöschen wollte. Ihr Angriff ging direkt auf die Kürassiere des Generals Espagne (Brigade Reynaud: 4., 6. Kürassiere; Brigade Fouler: 7. und 8. Kürassiere; jeweils 3 Eskadronen) zu, und ... etwas Unerwartetes geschah: Die Preußen durchbrachen Napoleons schwere Kavallerie, die auf ihre eigene Infanterie zurückfielen (Division Legrand), und galoppierten weiter."

      Petre allerdings gibt an, dass die preußische Kavallerie in die am Wald von Lawden französische Kürassierdivision hineinkrachten, "dabei ihre rechten Schultern nach vorne neigend".
      Das Dragonerregiment Zieten trieb sodann noch die zur Entlastung der Kürassiere herangeführten Tirailleurs der 10e Division in besagten Wald hinein (Ersch & Gruber 1828).

      Der russische Generals Kaminskoi berichtet über das Verhalten der Zieten-Dragoner in der Schlacht bei Heilsberg am 10. Juni 1807 wie folgt: ,,Nicht weniger Ruhm als die beiden Eskadrons Prittwitz-Husaren (Anm.: siehe unten)hat sich das Regiment von Zieten dadurch erworben, dass es mit fünf schwachen Eskadrons zwei feindliche gepanzerte Kürassier-Regimenter völlig geschlagen und bis auf die feindliche Infanterie geworfen, auch mehrere Artilleristen in den Batterien sowie nachher ein ganzes Bataillons-Karree niedergehauen hat." Im November des gleichen Jahres erhielt das Regiment die Bezeichnung ,,Kürassier-Regiment von Zieten.


      Um 22 Uhr näherte sich noch das französische Korps Ney dem Schlachtort, worauf Napoleon noch einen Nachtangriff befahl. Die frischen Truppen der Franzosen gingen erfolglos gegen das Zentrum der gegnerischen Stellung vor, wurden allein durch das russische Artilleriefeuer aufgehalten. Bennigsen konnte alle Angriffe der französischen Truppen abwehren und seine Stellungen halten.

      Das eintägige Halten der Stellung konnte von Bennigsen nicht genutzt werden. Die französische Hauptmacht drohte ihn zu umgehen und er musste sich trotz der gehaltenen Stellungen zurückziehen. Die Russen mussten sich am folgenden Tag Richtung Friedland zurückziehen, um eine Umgehung durch Napoleon und das Abschneiden der Versorgungswege im Norden zu vermeiden. Am 14. Juni folgte der entscheidende französischen Sieg in der Schlacht bei Friedland, wobei Bennigsen mit seinen Truppen eine neue Auffangstellung an der Alle eingenommen hatte, aber im Aufmarsch geschlagen wurde.


      Nach einem Brand in der Innenstadt von Heilsberg wurde der Marktplatz umgestaltet. Um ihm einen zentralen Mittelpunkt zu geben, stellte man dort ein von dem Bildhauer Victor Seifert 1913 geschaffenes Reiterstandbild auf. Es erinnerte an die Schlacht von Heilsberg am 10. Juni 1807, in der die Prittwitz-Husaren (No.5 oder "Schwarze Husaren") das 55. französische Linien-Infanterie-Regiment besiegen und dessen Adlerstandarte erobern konnten, wofür sämtliche Offiziere den Pour-le-Merite bekamen. Demgemäß zeigt das Denkmal einen Prittwitz-Husaren mit der eroberten Fahne.

      Das Kriegerdenkmal wurde am 18. August 1913 durch den General der Kavallerie August von Mackensen, der Ehrenbürger der Stadt und ehemaliger Kommandeur des 1. Leib-Husaren-Regiments Nr. 1 war, im Rahmen der Jahrhundertfeierlichkeiten der Befreiungskriege im Deutschen Reich eingeweiht. Im Zweiten Weltkrieg wurde es zerstört und danach nicht wieder errichtet.


      Ordres de Bataille:
      Nafziger gibt uns für die Franzosen die OdB für Heilsberg unter 807FAG, L'Estocqs Preußen am 3. Juni unter 807FAO sowie die Russen vom 1. Juni unter 807FAN.

      Die historische Endersch-Karte aus dem Jahr 1755 zeigt Heilsberg und die Umgebung:
      genwiki.genealogy.net/Lawden


      Wieder der Feldzug in Preußen 1807, wieder unter "besonderer Berücksichtigung der Preußen".
      Aber dieser daily blog gibt mir auch viele Gelegenheiten, weiter an meinem eigenen Projekt der Armee von L'Estocq im Winter 1806/1807 zu arbeiten und viele alte Quellen auszugraben.
      Die Perrys tun ein Übriges dazu und bringen in schön lockerer Folge eine Einheit nach der anderen heraus, gerade eben erst die Füsiliere. Kavallerie und Artillerie sowie Generalstab sollen folgen.

      Ich habe in allen aktuellen Büchern zu diesem Feldzug, vorwiegend englisch-sprachig, eher lückenhaftes über die Preußen von L'Estocq gelesen, sicher auch dem Umstand geschuldet, dass wichtige Quellen nur in Deutsch vorhanden sind und teilweise schwer zugänglich oder in alter Schrift gedruckt, die der Google-Übersetzer noch mehr "ver-böhmakelt" als eh schon.

      Mal sehen, was noch draus entsteht ......

      zumindest einige neue napoleonische wargames-Szenarien werde ich generieren können 8)




      was war sonst noch los:
      1329: Pelekanon
      1574: Saint-Lo
      1619: Sablat (Zablatí, Böhmen)
      1622: Negrepelisse
      1647: Puerto de Cavite
      1719: Glen Shiel ([/color]Blàr Ghleann Seile[color=black; mso-themecolor: text1; mso-bidi-font-style: italic]; Choice Jahr I)
      1780: Mobley's Meeting House (bis 12. Juni)
      1792: Stolpce
      1793: Weisenau und Bieberich
      1794: Orchies und Cysoing
      1808: Prestebakke
      1815: Muzillac
      1861: Big Bethel (Bethel Church)
      1864: Brice's Crossroads
      1871: Ganghwa
      1898: Guantanamo Bay
      1918: Untergang der SMS Szent István
      1967: Tag 2 des Angriffs Israels auf die Golan-Höhen


      CU tomorrow ......

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      11.6.:
      the daily feature - an II:
      1429: Jargeau

      Die Schlacht von Jargeau fand am 11. und 12. Juni 1429 statt und war Jeanne d'Arcs erste Angriffsschlacht. Kurz nachdem sie die Belagerung von Orléans beendet hatten, eroberten französische Kräfte das umliegende Gebiet entlang des Flusses Loire. Dieser Feldzug war die erste nachhaltige französische Offensive des Hudnertjährigen Krieges seit einer Generation.

      Zu Ende des Jahres 1428 während der späten Jahre des Hundertjährigen Krieges hatten die Engländer und ihre Burgundischen Alliierten fast ganz Frankreich nördlich der Loire besetzt. Viele strategisch wichtige Punkte entlang des Flusses waren ebenfalls besetzt worden und Orléans stand als letzte große Stadt an der Loire unter französischer Kontrolle als sie im Oktober 1428 von den Engländern belagert wurde. Bei einem Erfolg würden die Engländer das gesamte Tal der Loire kontrollieren und hätten alle Möglichkeiten für eine Invasion von Südfrankreich, dem letzten verbliebenen Rückzugsgebiet des Dauphins, gehabt.

      Am 8. Mai gelang es den Kriegern des Dauphin, angeführt von Jeanne d'Arc, bei einem Gegenangriff die Belagerung von Orléans zu beenden. Die dortige Brücke über die Loire war aber von den Engländern kurz vor ihrem Abzug zerstört worden. In den folgenden Monaten wurden weitere Truppen ausgehoben und trainiert, um das gesamte Loire-Tal wieder unter französische Kontrolle zu bringen. Das erste Ziel dieser Gegenoffensive sollte Jargeau sein, das auch über eine Loire-Brücke verfügte. Am 9. Juni schloss sich Jeanne d'Arc der neu aufgebauten und von Herzog Jean II. de Alençon geführten Truppe in Orléans an und noch am gleichen Tag setzte sich diese in Marsch. Nur kurz zuvor, am 8. Juni, hatte Sir John Fastolf mit einer englischen Entsatzarmee von mehreren Tausend Mann Paris in Richtung Loire verlassen.

      Jargeau war eine kleine Stadt am südlichen Ufer der Loire in Mittelfrankreich, keine 20 km östlich von Orléans. Erobert von den Engländern einige Jahre zuvor als Ausgangspunkt für eine geplante Invasion von Südfrankreich, wurde die Stadt durch eine Mauer, Türme und befestigte Tore verteidigt. Ein Graben auf der Außenseite der Mauer verstärkte die Verteidigung zusätzlich. Außerhalb der Stadtmauern waren Vorstädte entstanden. Zudem gab es eine befestigte Brücke über die Loire, die im späteren Kriegsverlauf bedeutend sein sollte.

      Jeanne d'Arc und Herzog Jean II. de Alençon kontrollierten eine Truppe von etwa 1200 Mann. William de la Pole, 4th Earl of Suffolk, kommandierte die etwa 700 Mann starke englische Truppe, die auch über Schießpulverwaffen verfügte. Die Schlacht begann am 11. Juni 1429 mit einem französischen Angriff auf die Vorstädte. Die englischen Truppen verließen zur Abwehr die Stadtmauern und schlugen die Franzosen zunächst in die Flucht. Jeanne d'Arc nutzte aber ihre Standarte, um die französischen Truppen erneut zu sammeln, woraufhin die Engländer die Vorstädte wieder aufgaben und erneut Position auf den Stadtmauern bezogen.

      Am folgenden Morgen forderte Jeanne d'Arc die Verteidiger zur Kapitulation auf, was diese ablehnten. In der Folge beschossen die Franzosen die Stadt mit Belagerungswaffen, woraufhin einer der Türme der Stadt einstürzte. Der englische Earl ersuchte nun seinerseits um Kapitulationsgespräche, führte diese aber mit einem der französischen Unterbefehlshaber, dem Kommandeur Ètienne de Vignolles. Dieser Bruch des Protokolls, also das Führen von Verhandlungen am französischen Oberbefehlshabers Herzog de Alençon vorbei, führte zu Streit unter den Franzosen und ließ sie die englischen Kapitulationsangebote ablehnen.

      Die Stadt wurde nun im Sturm erobert, mit Jeanne d'Arc an der Spitze der Truppen. Sie überlebte den Treffer eines Steinprojektils, der an ihrem Helm in zwei Teile zersplitterte. Die Engländer erlitten in der Schlacht schwere Verluste. Die meisten Schätzungen gehen von 300–400 gefallenen englischen Soldaten bei nur geringen französischen Verlusten aus.


      100-jähriger Krieg ....... auch so eine Zeit, die mich extrem interessiert und als wargaming reizen würde, vor allem die 2. Hälfte mit Jeanne d'Arc. Regeln gäbe es ausreichend, und die Perrys machen echt feine Miniaturen, vieles auch in Plastik-Boxen.

      Parallel dazu könnte man - über den Tellerrand hinausschauend, - auch andere, gleichzeitig abgelaufene militärische Auseinandersetzungen einbeziehen, wie z.B. die Ennetbirgischen Feldzüge, die Bürgerkriege der Armagnacs und Bourguignons, die Hussitenkriege (auch so einer meiner Favoriten), den 1. Venezianischen Türkenkrieg und den Alten Zürichkrieg.

      Das Spektrum einer spätmittelalterlichen Club-Aktion lässt sich also ganz leicht "voll aufblasen", um auch jedem Interessierten etwas geeignetes zu bieten.


      Hier würde natürlich auch die 2. Spätmittelalter-Partie des heutigen Tages passen:
      1430: Anthon
      Raoul
      (VI.) de Gaucourt, Gouverneur der Dauphiné, Waffenmeister von Frankreich und Kampfgefährte von Jeanne d'Arc, besiegte hier Louis de Charlon-Arlay, Fürst von Orange, der zur burgundischen Partei gehörte und Ansprüche auf die Dauphiné erhob.



      was war sonst noch los:
      1184 v.Chr.: nach den Berechnungen des Erathostenes von Kyrene soll Troja am heutigen Tag von den Achäern erobert worden sein
      173: Wunder im Regen (Markomannen-Kriege; Choice 1 - Jahr I)
      786: Fakhkh
      1011: Lombardische Revolte
      1125: Azaz
      1666: Beginn der 4-Tage-Schlacht (Naval)
      1678: Maastricht
      1775: Machias (Naval)
      1792: Mir
      1792: La Glisuelle
      1793: 3. Machecoul (Vendée)
      1793: Saumur (Vendée)
      1807: 2. Ostrolenka
      1809: Jedlinsk
      1812: Maguilla
      1864: Cynthiana
      1864: Trevilian Station (Choice 2 - Jahr I)
      1865: Riachuelo (Naval)
      1938: Wuhan
      1942: Bir Hakeim (Choice 3 - Jahr I)


      CU tomorrow ......

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      12.6.:
      the daily feature - an II:
      1809: Pápa

      Das Gefecht von Papa (12. Juni 1809) war ein Nachhutgefecht, das während des Rückzugs von Erzherzog Johann von Österreich in Richtung Donau nach dem Scheitern seiner Invasion in Italien ausgetragen wurde. Nach einigen frühen Erfolgen über die französische Armee von Italien, angeführt von Prinz Eugène der Beauharnais, waren die Österreicher durch Nachrichten aus Deutschland über die Siege Napoleons gezwungen sich zurückzuziehen. Der Erzherzog erlitt am 8. Mai eine schwere Niederlage am Piave und wurde dann gezwungen, sich nach Graz zurück zu ziehen. Zur gleichen Zeit bewegte sich Prinz Eugène nordöstlich durch die Berge in Richtung Wien und positionierte sich nördlich des Erzherzogs. Als eine zweite französische Armee an Johanns Südflanke auftauchte, blieb ihm nichts anderes übrig, als sich nach Osten in Richtung Raab zurückzuziehen. Daraufhin erhielt er von seinem Bruder Erzherzog Karl, dem Oberbefehlshaber der österreichischen Heere, den Befehl, die Raab hinunter in die gleichnamige Stadt zu ziehen, wo er die Donau überqueren und sich zur Unterstützung des Hauptheeres vorbereiten sollte. Nachdem sie die erste Juniwoche in Körmend an der Raab verbracht hatten, zogen die Österreicher nach Osten und erreichten am 9. Juni Tuskevar und am 11. Juni Pápa.

      Am 4. Juni war Prinz Eugène in Wiener Neustadt, etwas nördlich des Erzherzogs. An diesem Tag wurde ihm befohlen, nach Ungarn zu ziehen, um die Österreicher abzufangen und zu besiegen. Zuerst zog er nach Süden, Richtung Körmend, erfuhr aber schnell, dass die Österreicher weitergezogen waren. Die Franzosen wandten sich nach Südosten, und am 8. Juni überquerte seine Vorhut die Raab. Am Morgen des 12. Juni befand sich Eugène in Karako, etwa 24 Kilometer südwestlich von Pápa, während eine andere französische Streitmacht unter Montbrun in Merse westlich von Pápa war.

      Prinz Eugène selbst erreichte Pápa am Morgen des 12. Juni und fand die gesamte Armee des Erzherzogs vor ihm lagernd, aber die restlichen französischen Truppen kamen nur langsam an. Als Greniers Division gegen 14 Uhr eintraf, war der Großteil der österreichischen Infanterie bereits auf dem Weg nach Norden. Eine Nachhut, bestehend aus zwei Bataillonen regulärer Husaren, einem Bataillon regulärer Infanterie, einem Bataillon der Grenzinfanterie und drei Bataillonen der Insurrections-Husaren wurde unter dem Kommando von FML Frimont um Pápa zurückgelassen. Frimont postierte seine Kavallerie südwestlich von Pápa, den Franzosen gegenüber, und seine Infanterie im Norden

      Gegen 14 Uhr waren die Franzosen endlich angriffsbereit. Eugène schickte Truppen, um die Österreicher auf beiden Seiten zu überflügeln, und befahl dann Montbrun, den Badensern und zwei Jägerregimenten, das österreichische Zentrum anzugreifen. Der erste Angriff schlug fehl, der zweite jedoch war erfolgreich, und die Stadt fiel an die Franzosen, während die Österreicher nach Norden flohen. Die Verfolgung durch die Franzosen war relativ unkoordiniert und so setzten sie nur ihre leichte Kavallerie ein, während die 1. Dragonerdivision den ganzen Tag nicht im Einsatz war. Trotz dieses Scheiterns fügten sie den Österreichern etwa 600 Verluste zu, viele davon Gefangene, in etwa das Dreifache ihrer eigenen Verluste von etwa 200 Mann. Am folgenden Tag setzten die Franzosen die Verfolgung fort und fügten dem Erzherzog bei Raab am 14. Juni eine schwere Niederlage zu.


      Aus dem Stadtwiki Karlsruhe: Gefecht bei Pápa
      Das Gefecht bei Pápa, auch als „Gefecht um Pápa“ und „Schlacht bei Pápa“ bezeichnet, fand unter Beteilung des Mannheimer Infanterieregiments „Erbgroßherzog“ Nr. 2 (des späteren 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiments Nr. 109) im Jahr 1809 statt.

      Die Geschichte des Badischen Leibgrenadierregimentes schreibt:
      Pápa war von den Österreichern besetzt. Doch bald gelang es den Badenern, die in deployirten Linien vorgingen, in die Straßen einzudringen. Atemlos stürmten unsere Leute den Fliehenden nach, über Erschlagenen und umhergestreutes Heergeräthe hinweg. Nebenher jagte Reiterei zur Verfolgung vor. Jenseits Pápa wurde aufmarschiert und im Geschützfeuer der vorliegenden Höhen avancirt. Hier machte eine Kanonenkugel dem Heldenleben des schon oft genennten Premier-Lieutenants Christian Müller ein Ende. Im Angesicht des nunmehr Stand haltenden Feindes biwakirte das Regiment ohne Lebensmittel auf dem Gefechtsfelde. Der badische Verlust betrug elf Mann.

      Ein Gedenkstein befindet sich in der Nähe der St Anna-Kirche in Pápa für die gefallenen französischen Soldaten. Hier liegt auch Eskadronschef Oberst Jean-Francois-Hubert Ayét vom 1. Regiment Chasseurs á cheval unter General Jacquinot der Division Montbrun. Er wurde am 2. November 1776 in Verdun geboren. Durch seinen Mut wurde er zweimal ausgezeichnet. Er wurde am 12. Juni bei der ersten Attacke auf Pápa verwundet und starb am 14. Juli 1809i im Städtischen Spital des Benediktiner Ordens in Pápa.

      Auch Premier-Leutnant Christian Müller, vom 2. badischen Linien-Infanterieregiment Erbgroßherzog der Division Lauriston, der bei Kämpfen beim Kalvarienhügel am 12. Juni durch eine Kanonkugel getötet wurde, liegt hier begraben. Christian Müller war Premier-Leutnant im 2. badischen Linien-Infanterieregiment Erbgroßherzog. Er wurde 1775 in Mannheim geboren. Am 20. Juni 1803 erhielt er sein Offizierspatent. Er gehörte 1804 dem Infanterieregiment Kurprinz als Seconde-Leutnant an. Am 23. Februar 1807 wurde er bei der Schlacht von Dirschau verwundet und am 1. März erhielt er das Ritterkreuz des Militärischen Karl-Friedrich Verdienstordens. Am 2. August 1808 wurde er zum Premier-Leutnant befördert. Er starb am 12. Juni 1809 bei den Kämpfen beim Kalvarienhügel, nördlich von Pápa, gegen 4 Uhr nachmittag, durch eine Kanonenkugel, die ihn an der Schulter traf.


      John H. Gill (Napoleon's Defeat of the Habsburgs Volume III: Wagram and Znaim) listet die Nachhut der Österreicher wie folgt auf:
      Joseph und Ott - Husaren, Alvintzi-Infanterie, 1, Banal-Grenzer, und die Insurrections-Husaren von Pest (links der Donau), Veszprem und Sümegh (beide rechts der Donau).
      Alle drei werden von der Napoleon-Series für die Schlacht von Raab bestätigt.

      Die Napoleon-Series gibt uns für die Ungarische Insurrections Kavallerie bei Pápa allerdings die Regimenter Preßburg (Poszony)und Neograd (Nógrád), beide links der Donau, an.

      Das Husaren-Regiment Nr. 2 (Erzherzog Joseph Anton, Palatin von Ungarn) focht am 12. Juni 1809 in Csának (i.e. die Csának Höhen etwa fünf Meilen südlich der Stadt Raab, aber circa 40 km von Pápa entfernt).

      Im Jahr 2015 wurde in einem Schweizer Auktionshaus das bisher verschollene Gemälde Albrecht Adams aus dem Jahr 1844 über das Gefecht von Pápa verkauft. Im Rahmen der Präsentation konnte Pierre-Yves Chauvin einige Fotos des Gemäldes erstellen, die er dankenswerter Weise für das Uniformenportal von Napoleon Online zur Verfügung gestellt hat:
      uniformenportal.de/index.php?/category/86

      Weiters kann ich das Buch dazu von Ferdi Wöber nur wärmstens empfehlen:
      ferdiwoeber.at/ferdiwoeber/180…efecht_um_papa/index.html


      Wieder mal Ungarn 1809, wäre auch ein Projekt, welches ich gerne verfolgen würde. Hier vor allem auch mit Franco-Alliierten Badensern und ungarischer Insurrection.
      Miniaturen von u.a. den Perrys.



      was war sonst noch los:
      910: Lechfeld
      1420: Beginn der Belagerung von Vitkov (auch Schlacht am Veitsberg, bis 14. Juli)
      1560: Okehazama (oder Dengakuhazama; Choice Jahr I)
      1644: Tripton Green
      1653: The Gabbard (auch Gabbard Bank, North Foreland oder 2. Nieuwpoort; Naval)
      1696: Jao Modo (Mongolei)
      1793: Saorgo und am Col de Raus
      1798: Ballynahynch
      1799: Modena
      1808: Cabezon
      1809: Bennerich
      1830: Beginn der Invasion von Algier: Landung der Franzosen bei Sidi Ferruch
      1999: Tololing


      CU tomorrow ......

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      13.6.:
      the daily feature - an II:
      1789: Porrassalmi

      Die Schlacht von Porrassalmi fand vom 12. bis 13. Juni 1789 bei Porrassalmi in Finnland statt und endete mit einem schwedischen Sieg.

      Am 11. Juni erhielt Oberstleutnant Adolf Aminoff vom Regiment Savolax, der sich in der Pfarrei St. Michael befand, einen Bericht über die Schlacht von Kyyrö einige Tage zuvor, dass die Schweden dort geschlagen worden seien und die Armee nun in sein Territorium flüchtete, dicht verfolgt von den Russen.

      Der Chef der Savolax-Brigade, Curt von Stedingk, befahl Major Goerg Henrik Jägerhorn den weiteren Vormarsch der Russen zu verzögern. Am 11. Abends um 8 Uhr kamen sie in Porrassalmi an und begannen, Einschnitte zu machen und Verteidigungswälle zu errichten und neben einer Brücke eine Traverse zu bauen, die hier überquert werden musste.

      In der Zwischenzeit wurde Kapitän Adlercreutz mit den Dragonern von Uusimaa geschickt, um die Bewegungen des Feindes auszukundschaften. Im Dorf Sockala, eine halbe Meile entfernt, wurde eine Feldwache enttarnt, die den Vormarsch des Feindes verfolgen sollte. Nachdem die Traverse abgeschlossen war, wurde sie unter dem Kommando von Leutnant Owl mit den beiden Kanonen ausgerüstet. Am Morgen des 12. Juni traf Oberst Gripenberg mit einem Teil von Poris Regiment und 60 Reitern der Uusimaa Dragoner unter dem Kommando von Leutnant Tandefelt ein.

      Abends um 8 Uhr wurde die schwedische Feldwache von russischen Truppen angegriffen , aus dem schwedischen Lager wurde Verstärkung geschickt, aber um 11 Uhr abends mussten sich die Schweden auf die Hauptstellung bei der Brücke zurückziehen. Bereits um 12 Uhr trafen russische Truppen mit zwei Kanonen auf der Brücke ein und begannen auf die schwedischen Truppen zu schießen.

      Während 20 Stunden ständiger Kämpfe und russischer Angriffe gelang es den schwedischen Truppen, die Russen aufzuhalten und abzuwehren. Unter anderem führten die Schweden einen erfolgreichen Bajonettangriff gegen die russischen Streitkräfte durch.

      Mehrere der russischen Angriffe wurden von dem schwedischen Überläufer im russischen Dienst Göran Magnus Sprengtporten angeführt, der bei seinem Angriff auf die schwedische Stellung schwer verletzt wurde. Am 13. traf schwedische Verstärkung ein und die russischen Truppen wurden schließlich auf die Flucht getrieben. Allerdings gewann die Schlacht keine strategische Bedeutung, da sie nicht genutzt wurde: Nach fast 24 Stunden Kämpfen zogen sich die russischen Truppen zurück.

      In der Schlacht stachen besonders Carl Johan Adlercreutz, Georg Henrik Jägerhorn und Georg Carl von Döbeln . Bemerkenswert ist, dass Jägerhorn, bevor Sprengtporten Schweden verließ, ihm in den von ihm in Savolax aufgestellten Jagdeinheiten direkt unterstellt war.

      Während des Gefechts erlitten die Schweden Verluste in Höhe von 53 Toten und etwa 150 Verletzten, darunter erhielt Oberst Jakob Karl Gripenberg eine Kugel in den Mund und Hauptmann Goerg Carl von Döbeln eine Kugel in die Stirn.

      Döbeln wurde im März 1789 als Hauptmann der Leichten Savolax Infanterie und Chefadjutant von Oberst Curt von Stedingk eingesetzt. In der Schlacht von Porrassalmi brillierte er, wurde aber von einem Musketenschuss in die Stirn getroffen. Die Kugel durchschlug Döbeln nicht die Stirn, sondern prallte wieder heraus, aber der Schuss markierte ihn für immer. Er landete im Kriegslazarett in St. Michel und wurde von den Russen gefangen genommen. Für seine Bemühungen in der Schlacht wurde er zum Major befördert . Die Verletzung erforderte zwei Jahre später eine Trepanation und mehrere Jahre lang mussten Knochenfragmente aus der Wunde entfernt werden. Der Schaden an seiner Stirn heilte nie ganz und störte ihn für den Rest seines Lebens, deshalb trug er weiterhin das schwarze Seidenband um seine Stirn, das ihn berühmt machen sollte. Das Band musste täglich gewechselt werden.

      Die Verluste der Russen beliefen sich auf etwa 300-400 Tote und 600-700 Verletzte.


      Eine Karte des Schlachtfeldes und Bildmaterial von einem Reeanctment findet man hier:
      mazikainen.blogspot.com/2014/0…rrassalmi-1789-225th.html



      Die zweite Schlacht von Porrassalmi fand am 18. und 19. Juni 1789 statt. Die Russen, die sich nach Kristina zurückzogen , griffen nach Erhalt von Verstärkungen am 18. Juni erneut an, und obwohl dieser Angriff zurückgeschlagen wurde, mussten die Schweden am nächsten Tag noch die Position aufgeben und sich nach Jockas zurückziehen.



      Napoleonics in Skandinavien. Das hat auch einen ganz eigenen Reiz und ist in den schwedischen Quellen recht gut dokumentiert. Die Perrys haben da einiges an Miniaturen produziert, allerdings erst für den Krieg von 1808 ff. (wenn man es nicht ganz bierernst nimmt könnte man ja trotzdem .....).




      was war sonst noch los:
      1486: Eroberung von Móclin
      1611: Einnahme vom Smolensk
      1638: Zhovnyn
      1643: Clones
      1665: Lowestoft (Naval)
      1740: Belagerung von Saint Augustine (Spanisch-Florida, bis zum 20.Juli)
      1794: Hooglede, Roeselare, Gits und Beveren
      1794: Col de Bassegoda
      1799: 2. Schlacht von Neapel
      1800: Gefecht bei Marengo
      1806: Crna Bara (bis 16. Juni)
      1808: Mallen
      1809: Lindau, Wangen und Kempten
      1810: Ubrique
      1815: Cacak
      1821: Eroberung von Sannar
      1863: 2nd Winchester
      1944: Bloody Gulch (Manoir de Donville oder Hill 30)
      1944: Villers-Bocage


      CU tomorrow ......

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      14.6.:
      the daily feature - an II:
      1809: Raab (Györ)

      Die Schlacht bei Raab (ungarisch Győri csata, französisch Bataille de Raab) vom 14. Juni 1809 zwischen österreichischen Truppen unter Erzherzog Johann von Österreich und italienisch-französischen Truppen unter Eugène de Beauharnais fand während des fünften Koalitionskriegs statt und endete mit einer österreichischen Niederlage. In der Folge gelang es Johann nicht, seine Truppen rechtzeitig mit der österreichischen Hauptarmee vor der Entscheidungsschlacht von Wagram zu vereinigen. Im Gegensatz dazu konnte Eugène rechtzeitig zur Hauptarmee unter Napoleon stoßen. Insofern war die Schlacht bei Raab von Bedeutung für den für Frankreich siegreichen Kriegsausgang.

      Die Stadt und Festung Raab lag am Zusammenfluss des Flusses Raab und der kleinen Donau. Auch die Rabnitz mündete in der Nähe in die Donau. Die Stadt Raab lag auf der östlichen Seite des Flusses Raab. Es gab ein befestigtes Lager am linken Ufer. Der Erzherzog legte in diese Stellung allerdings nur drei Bataillone und 6 Schwadronen sowie einige Geschütze.

      Die Hauptmacht befand sich auf dem rechten Ufer der Raab hinter einem Bach, der oberhalb der Stadt in den Fluss mündete. Von Bedeutung für die Kämpfe waren später zwei Höhenzüge. Dies waren die Szabadhegy Höhen im Südosten von Raab und die Csanak Höhen etwa fünf Meilen südlich der Stadt. Erzherzog Johann und Erzherzog Joseph verabredeten, sich das Kommando zu teilen.

      Eugène überschritt die Raab am 9. Juni und folgte dem Erzherzog. Am 13. Juni erreichten seine Truppen die Nachhut des Gegners und es entstand ein heftiges Gefecht mit vom Erzherzog entsandten Truppen. Darunter war ein Großteil der Kavallerie und drei Geschützbatterien. Die Österreicher mussten sich schließlich zurückziehen. Die Franzosen lagerten die Nacht über auf den Höhen von Czanak.

      Die beiden Armeen waren ähnlich stark. Eugène hatte etwa 29.000 Mann Infanterie, 6.000 Kavalleristen und 56 Geschütze. Es handelte sich um französische, königlich-italienische und badische Einheiten. Die Österreicher hatten etwa 28.000 Infanteristen und 9000 Kavalleristen. Darunter waren etwa 16.000 Mann ungarische Miliztruppen (Insurrektionstruppen). Diese waren schlecht bewaffnet und kaum ausgebildet. An der eigentlichen Schlacht nahm indes nicht die gesamte Zahl der österreichischen Soldaten teil. Die französische Seite war daher hinsichtlich der tatsächlichen Truppenzahl und der Kampfkraft der Einheiten deutlich stärker als die Österreicher.

      Die österreichische Armee war entlang der Szabadhegy Höhen aufgestellt. Der rechte Flügel, an einer Seite an die Raab angelehnt, sicherten 23 Schwadronen Kavallerie unter General von Frimont. Auf der anderen Seite schlossen sich unter Feldmarschalleutnant Franz Jelačić von Bužim die Brigaden Legisfeld, Sebottendorf und Eckstädt mit 9 Bataillonen an. In der Mitte folgte FML Hieronymus von Colloredo mit 12 Bataillonen und auf dem linken Flügel standen FML von Mécsery mit 40 Schwadronen mit fast 6000 Husaren. Darunter befand sich ein Großteil der ungarischen Milizkavallerie. Insgesamt fünf Batterien mit 30 Geschützen schützten die Front. Auf den dahinter liegenden Höhen standen weitere 14 Bataillone unter Feldzeugmeister Davidovich in Reserve. Auf österreichischer Seite glaubte man, dass am 14. Juni kein Angriff der Gegenseite erfolgen würde.

      Die Kavallerie unter Louis-Pierre Montbrun und Emmanuel de Grouchy stand auf dem rechten Flügel der Franzosen. Der linke Flügel mit dem XII. Korps unter General Louis Baraguey d'Hilliers stieß an die Raab. Dazu zählte die Division von Filippo Severoli, die badische Brigade und als Reserve französische Kavallerie unter Louis Michel Antoine Sahuc. In der Mitte stand das VI. Korps unter General Paul Grenier mit den Divisionen Seras und Joseph Francois Durutte. Dahinter postierte der Vizekönig Eugene de Beauharnais als Reserve die Division Pacthod und die italienische Garde unter General Lechi. Von den Truppen des XI. Korps Macdonalds war erst eine Division Kavallerie eingetroffen.

      Die Franzosen und ihre Verbündeten griffen gegen 11 Uhr 30 des 14. Juni an. Nach einigem Vorgeplänkel begann um zwei Uhr das allgemeine Gefecht. Die Franzosen rückten bei heftiger Gegenwehr der Österreicher vor. Die Reserve der Österreicher rückte vor und konnte ein Dorf zurückerobern. Dieses wechselte im Verlauf der Kämpfe dreimal den Besitzer. Auch um einen Hof kämpfte man erbittert. Die Division Patchod erschien zu diesem kritischen Zeitpunkt im Gefecht, nahm das genannte Dorf wieder ein und schnitt den Erzherzog von der Raab ab. Auch in dem anderen umkämpften Bereich waren die Franzosen erfolgreich.

      Von großer Bedeutung war, dass es der französischen Kavallerie gelang, einen Flusslauf zu überschreiten und die Österreicher in der Flanke anzugreifen. Österreichische Gegenmaßnahmen, sich den unerwarteten Gegnern zuzuwenden, führten zu Verwirrungen in den eigenen Reihen. Der von Mecsèry befehligte Flügel begann zusammenzubrechen. Unterstützt wurde dies durch französisches Artilleriefeuer. Erzherzog Johann musste schließlich den allgemeinen Rückzug befehlen.

      Der umkämpfte Hof fiel um 17 Uhr endgültig in die Hände Franzosen. Weil sie den Rückzugsbefehl nicht erhalten hatten, verteidigten zuvor einige österreichische Einheiten weiter den Hof. Sturmangriffe kosteten den Angreifern über 700 Mann an Toten und Verwundeten. Schließlich konnten die Franzosen in den Hof eindringen. Ein Großteil der Verteidiger wurde getötet.

      Weil die ebenfalls erschöpften Franzosen auf eine unmittelbare Verfolgung der Gegner verzichteten, konnte der größte Teil der Österreicher entkommen.

      Ohne irreguläre ungarische Truppen betrug der Verlust der Österreicher insgesamt 2500 Tote und Verwundete, hinzu kamen weitere 3700 Gefangene und Vermisste. Andere Berichte sprechen von Verlusten von 10.000 Mann. Davon waren 3500 Mann tot oder verwundet und 6500 Mann gefangen oder vermisst. Auch hier sind die ungarischen Milizangehörige nicht mit eingerechnet. Die französischen Verluste sind nicht klar, dürften aber auch beträchtlich gewesen sein. Es gibt Angaben von etwa 3000 bis 4000 Mann.

      Den im befestigten Lager von Raab befindlichen österreichischen Truppen gelang es einen Großteil der Gefangenen zu befreien. Die Franzosen begannen am 15. Juni mit der Belagerung von Raab. Die Stadt kapitulierte am 21. Juni.

      Die Niederlage bei Raab war in hohem Maße mitverantwortlich dafür, dass Erzherzog Johann nicht rechtzeitig vor der Schlacht von Wagram die österreichische Hauptarmee verstärken konnte. Dagegen gelang es Eugène, einen Großteil seiner Truppen vor der entscheidenden Schlacht mit den Truppen Napoleons zu vereinigen.


      Mein Ansatz für diese Schlacht war die Rolle der ungarischen Insurrectionskavallerie unter Generallieutnant Báró Mecséry János. Er befehligte:
      unter Generalmajor (Dandártábornok) János Andrássy: die Insurrectionsregimenter Vasmegye (Eisenburg), Veszprém und Sopron (Ödenborg), sowie die Erzherzog Joseph Palatin (später 2er) Husaren.
      unter Oberst János Gosztonyi: die Insurrectionsregimenter Barsmegye, Pest und Nógrád (auch Jazygier und Kumanen) sowie die Ott (später 5er) Husaren.

      Seine Regimenter waren an der äußersten linken Flanke positioniert, direkt hinter dem Pánzsa-Bach. Montbrun's Kavallerie überquerte diesen und fiel ihnen in die Flanke. Die Insurrectionskavallerie, durch Geschütz- und Gewehrfeuer bereits gezeichnet, versuchte zuerst auf Befehl von Mecséry, ihre Front zu drehen und über den Viczay-Graben Montbrun in der Flanke zu erwischen, doch das Manöver geriet völlig außer Kontrolle. Die Nógrader-Husaren hatten als erste den Viczay-Graben überquert und wurden von der bereits formierten französischen Reiterei komplett geworfen. Die Insurrection desintegrierte und floh vom Feld.


      Napoleonische Schlachten mit österreichischer Beteiligung sind bei den Briten sehr beliebt (warum auch immer), daher gibt es auch zu Raab einiges zu lesen.

      Ein interessantes Refight-wargame sowie viele Quellen und Uniformbeschreibungen findet man hier:
      wargamerabbit.wordpress.com/20…battle-of-raab-june-1809/
      und hier:
      jemimafawr.co.uk/2019/04/12/th…io-for-napoleons-battles/
      und hier auch:
      wargamingftb.net/?p=4766


      Die Perrys machen eine feine Range ungarischer Insurrrection und haben auch erst vor Kurzem die geniale Box österreichischer Husaren herausgebracht, aus welcher die Insurrections-Husaren auch um günstiges Geld zu erstellen wären. Zudem bieten sie bei Abnahme von 3 Boxen einen berittenen General in ungarischer Husarenuniform. Herz was willst du mehr !

      Maximal bessere Kenntnisse der ungarischen Sprache, denn die Original-Quellen sind durch nichts zu überbieten.



      was war sonst noch los:
      1177: Eroberung von Angkor
      1216: Baron's Wars: Einnahme des königstreuen Winchester
      1275: Hova
      1285: Chuong Duong (Naval)
      1287: Mandschurei
      1645: Naseby
      1648: Wellinghoven
      1658: The Dunes
      1792: Boruszkowce
      1795: Bàscara (am Fluvia)
      1795: Bàscara, Sant Miquel, Torroella, Pontos und Ermedàs
      1796: Nassau
      1796: Schlacht an der Rheinschanze von Mannheim
      1796: Rehbach, Floßbach, Mutterstadt, Schifferstadt und Ruchheim
      1800: Marengo (Choice Jahr I)
      1807: Friedland
      1807: Obilesti
      1807: Gefechte an der Drina (bis 26. Juni)
      1808: Cádiz (Naval)
      1808: 2. El Bruc
      1808: Alagon
      1846: Sonoma (Beginn der Bear Flag Revolte)


      CU tomorrow ......

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      15.6.:
      the daily feature - an II:
      1809: María de Huerva

      In der Schlacht von María stand eine kleine spanische Armee unter der Führung von Joaquin Blake y Joyes einem kaiserlichen französischen Korps unter Louis Gabriel Suchet gegenüber . Nach einem ergebnislosen Kampf früher am Tag machte Suchets Kavallerie einen entscheidenden Angriff, der zu einem französischen Sieg führte. Obwohl der spanische rechte Flügel niedergeschlagen wurde, entkam der Rest von Blakes Armee in ziemlich guter Ordnung, nachdem er den größten Teil seiner Artillerie aufgegeben hatte. María de Huerva liegt 17 Kilometer südwestlich von Zaragoza.

      Am 12. Juni erreichte Blake Belchite und rückte über Fuendetodos, Villanueva de Huerva und Longares in Richtung Zaragoza vor. Die Division unter dem Kommando von Juan Carlos Areizaga nahm Stellungen in Botorrita ein, schnappte sich überraschend einen Nachschubkonvoi und zwang Fabres Division, die in Muel aufgestellt war, zum Rückzug nach Plasencia de Jalón.

      Blake hatte etwa 20.000 Infanterie, 800 Kavallerie und 25 Artilleriegeschütze in drei Divisionen.

      Suchet wusste, dass der Verlust dieser Schlacht auch den von Zaragoza und Aragon bedeuten würde, was letztendlich die Niederlage in Spanien bedeuten würde, da sich der Rest des Landes ohne diese lebenswichtige Verbindung nicht verteidigen konnte.

      Am 14. Juni entsandte Suchet 9.000 Mann in den Vales de María, in der Nähe von Cadrete, am linken Ufer der Carretera Real de Zaragoza.

      Die Division Areizaga blieb, wie gesagt, im Rücken, in Botorrita und den Planas de María, die von Botorrita mit 6500 Mann und acht Geschützen beherrscht wurde.

      Die Marqués de Lazán und General Pedro Roca positionierten sich links von der Venta Real (ehemaliges Hauptquartier der Guardia de María de Huerva) und den Vierteln Polígono el Plano und Valeja de San Pez. Einige Reservetruppen blieben in María und deckten die Brücke über den Bach.

      Sie verbrachten den ganzen Tag damit, Stellungen zu beziehen und auf die Ankunft von Verstärkung (3.000 Mann) unter Roberts Kommando zu warten. Am Morgen des 15. Juni reagierte Suchet nicht auf eine Bewegung der spanischen Truppen im linken Franken. Um zwei Uhr nachmittags unternahmen die in María stationierten Truppen von General Blake einen intensiven Angriff, um den von der Division Musnier besetzten rechten Flügel einzukesseln. Sie wurden vom 114. Regiment zurückgeschlagen, das von Oberst Kliskis Lanzieren unterstützt wurde. Die Truppen von General Pedro Roca versuchten sich neu zu gruppieren, ein Umstand, den Suchet zu nutzen wusste (er hatte zu diesem Zeitpunkt Kenntnis von der Ankunft der Verstärkungen der Infanterie-Regimenter Nr. 116 und 117 in den Torrero-Bergen) in der Mitte und links, um die Schlucht zu retten, die beide Armeen trennte. Das 1. Weichselregiment und das 115e Ligne wurden durch Infanterie- und Artilleriefeuer von La Plana zurückgeschlagen. General Harispe, Generalstabschef an der Spitze von 100 Grenadieren und Bataillonen der 2. Weichsel und 64e Ligne, wurde verwundet. Die Spanier ergriffen die Initiative, aber ein starker Hagelsturm, der um drei Uhr nachmittags begann, setzte dem Kampf ein Ende.

      Die französischen Verstärkungstruppen trafen ein und verstärkten die offene rechte Flanke mit einem Linienregiment unter General Habert. Die französische Kavallerie unter dem Kommando von Wathier (Husaren und Kürassiere) griff an,und zerstreute die Kavallerie von O'Donojú, dann griff die Infanterie von Habert an, umfasste den rechten Flügel von Pedro Roca und eroberte die Batterie in Maria nach der Brücke über den Arroyo Salado, wodurch die Kommunikation mit Arezagas Truppen abgeschnitten wurde, die dadurch unbeweglich blieben. In der Schlacht wurden der Chef der Brigade d'Onojú und Oberst Martín Gómez de Menchaca gefangen genommen.

      Blake rief Lazáns Truppen, die sich in der zweiten Linie befanden, zu seiner Unterstützung. Diese zogen sich nach Süden und Osten zurück, überquerten den Huerva und schlossen sich den Areizaga-Streitkräften bei La Plana an, ohne ihre Formation zu verlieren. Zwischen 1.000 und 5.000 Mann wurden verloren und 400 gefangen genommen sowie 17 der 25 spanischen Geschütze, die infolge des starken Sturms im Schlamm stecken geblieben waren, sowie drei Flaggen erbeutet. Die Spanier zogen sich zu ihrem Hauptquartier in Botorrita zurück, dabei die Dämmerung ausnutzend.

      Die französische Armee verlor 800 Mann.



      Die spanische Armee - nach Nafziger: 809FSAN
      General Blake

      Vanguard Brigade: Colonel Creagh (2.298)
      Almeria Infantry Regiment (2)
      Cazadores de Valencia (1)

      1st Division: Major General P. Roca (4.888)
      1st Savoia Infantry Regiment (3)
      Granada Infantry Regiment (1)
      Avila Militia Infantry Regiment
      Tiradores de Carinena (1)
      Tercio de tortosa

      2nd Division: Lieutenant General Marquis de Lazan (5.837)
      1st Volunteers of Saragosa (1)
      3rd Cazadores de Valencia (1)
      1st Valencia Infantry Regiment (3)
      America Infantry Regiment (2)

      Cavalry Brigade: Colonel J. O'Donnell (698)
      Olivenza Cavalry Regiment (4)
      Santiago Cavalry Regiment (1)

      Artillery: 17 guns - (200)
      Engineers: 3 Companies (309)



      Die französische Armee - nach Nafziger: 809ESAG (Suchet bei Alcaniz):
      Général de division Suchet
      Escort - Detachement 64th & 40th Line Regiments (450)

      Division: Général de division Musnier
      114th Line Regiment (3)(1.627)
      115th Line Regiment (3)(1.732)
      1st Vistula Regiment (2)(1.039)
      121st Line Regiment (1)(400)
      22/3rd Foot Artillery
      2/12th (bis) Train Battalion

      Brigade: Général de brigade Laval
      14th Line Regiment (2)(1.080)
      3rd Vistula Regiment (2)(964)
      18/3rd Foot Artillery
      4/Guard Train Battalion

      Cavalry:
      4th Hussar Regiment (326)
      13th Cuirassier Regiment (2)(200)
      7/5th Horse Artillery
      5/Guard Train Battalion
      Artillery (320)


      Ein Artikel mit Karten des Schlachtfeldes dazu:
      thenapoleonicwargamer.blogspot…maria-15th-june-1809.html

      Sowie ein Replay:
      prometheusinaspic.blogspot.com…h-june-1809-ive-just.html[/color]


      Eine interessante Partie, da hier u.a. auch die berühmten 13e Cuirassiers beteiligt waren, die überwiegend in braunen spanischen Stoff statt dem französisch-blauen gekleidet waren.
      Und wieder eine Schlacht mit einem Wetterphänomen - einem Gewitter mit Hagel.
      Wäre nachspielbar, zumal jetzt einige Hersteller und auch Spieler auf den
      "Spanien-Zug" aufspringen ......




      was war sonst noch los:
      923: Soisson
      1094: Rückeroberung von Valencia
      1184: Fimreite
      1189: Koromagawa
      1219: Lyndanise (heute Talinn)
      1246: Schlacht an der Leitha
      1312: Rozhanovce (Rozgony)
      1389: Amselfeld (Kossovo Polje)
      1673: 2. Seeschlacht von Schooneveld
      1791: Babadag
      1796: Wetzlar
      1799: Altstetten
      1808: Beginn der 1. Belagerung von Saragossa (bis 13. August)
      1815: Gilly (Choice Jahr I)
      1815: Thuin, Marchienne, Gosselies, Heppignies und Fleurus bei Charleroi
      1864: Beginn der Belagerung von Petersburg (bis zum 25.3.1865)
      1918: 2. Piave-Schlacht (bis zum 22.Juni)
      1944: Beginn der Schlacht um die Marianen-Inseln


      CU tomorrow ......
      [/color]

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      16.6.:
      the daily feature - an II:
      1862: Secessionville

      Die Schlacht von Secessionville (oder die erste Schlacht von James Island ) wurde am 16. Juni 1862 ausgetragen. KonföderierteTruppen vereitelten den einzigen Versuch der Union, Charleston, South Carolina, auf dem Landweg zu erobern.

      Die Bedeutung von Charleston für die Sache der Konföderierten, nachdem die Union ihren Anaconda-Plan umgesetzt hatte, kann mit den Worten von General Robert E. Lee zusammengefasst werden: "Der Verlust von Charleston würde uns fast vollständig von der Kommunikation mit dem Rest der Welt abschneiden. Nach der Schlacht von Port Royal plante die Union eine Expedition gegen Charleston, um Edisto und John's Island zu erobern, und bis zum 2. Juni hatten sie 20 Schiffe im Stono Inlet. Unionstruppen auf Edisto zogen nach Seabrook's Island, dann über John's Island nach Legareville und auf James Island auf der Thomas Grimball Plantage.

      Die Verteidiger von Charleston hatten Schanzen über die 125 Meter breite Halbinsel angelegt, die Folly Island von der Morris-Insel trennt. Diese Schanze in Secessionville wurde wegen ihrer Aufklärungsplattform als Tower Battery bezeichnet. Thomas G. Lamar hatte das Kommando über die Batterie, während Brig. Gen. States Rights Gist das Oberkommando von James Island hatte. Die Batterie umfasste eine Columbiad, zwei gezogene 24-Pfund-Geschütze und mehrere 18-Pfund-Geschütze, die zusammen mit 500 Mann besetzt waren. Secessionville selbst bestand aus einigen Sommerhäusern, die den Pflanzern von James Island gehörten.

      Die Verteidigungsanlagen von James Island bestanden aus Fort Pemberton im Westen entlang des Stono River südlich von Wappoo Creek, dann erstreckten sie sich nach Süden bis zur Tower Battery, und bis nach Fort Johnson im Osten entlang des Charleston Harbour. Zu den konföderierten Truppen, die die Verteidigungslinien bemannten, gehörten das 24th South Carolina Infantry Regiment unter dem Kommando von Col. Clement H. Stevens, das Charleston Battalion (1. South Carolina Battalion) unter dem Kommando von Oberstleutnant Peter Charles Gaillard, Thomas Lamars 1. Bataillon der South Carolina Artillery, das Eutaw Battalion unter dem Kommando von Lt. Col. Simonton, das Palmetto Battalion unter dem Kommando von Major E.B. White, das 2. Battalion of South Carolina Artillery unter dem Kommando von Major J.W. Brown, Co. D des 3. Bataillon South Carolina Cavalry und die Macbeth Light Artillery. Ihnen schlossen sich das 4. Louisiana-Bataillon unter dem Kommando von Lt. Col. John McEnery, das Pee-Dee-Battalion (9. South Carolina Battalion) unter dem Kommando von Oberstleutnant Alexander D. Smith, das 47th Georgia Volunteer Infantry und das 22. South Carolina an.

      Anfang Juni 1862 transportierte Unions-Major- General David Hunter die Unions-Divisionen von Brig. gen. Horatio G. Wright und Isaac I. Stevens, unter der unmittelbaren Leitung von Brig. Gen.Henry Benham, nach James Island, wo sie sich bei Grimball's Landing in der Nähe der Südflanke der konföderierten Verteidigung verschanzten. Benham landete 6.600 Mann der 3rd New Hampshire, 8th Michigan Infantry, 7th Connecticut Infantry, 28th Massachusetts,100th Pennsylvania Infantry, 46th News York Volunteer Infantry, 3rd Rhode Island Heavy Artillery und 79th New York "Highlanders" am südöstlichen Ende von James Island und marschierte in Richtung Charleston.

      Am 10. Juni schickte General John C. Pemberton das 1. South Carolina Rifle Regiment und das 4. Louisiana Battalion unter dem Kommando von Col. Hagood, unterstützt von der 47. Georgia Volunteer Infantry unter dem Kommando von Col. Gilbert WM Williams, zu Grimball's Plantage. Seine Absicht war es, eine konföderierte Batterie gegen die Kanonenboote der Union zu errichten. Die 47. New York Volunteer Infantry, die45. Pennsylvania Infantry und die 97. Pennsylvania Infantry stellten jedoch eine wirksame Verteidigung auf und die Konföderierten wurden zurückgeschlagen.

      Am 14. Juni Brig. Gen. General Nathan "Shanks" Evans traf mit zwei Regimentern ein und übernahm das Kommando über die Streitkräfte der Konföderierten. In den nächsten zwei Tagen tauschten die Batterien der Union und der Konföderation das Feuer aus. Kapitän Joshua Jamisons 100-Mann-Abteilung vom 22. South Carolina schloss sich am Morgen des 16. der Batterie an.

      Am 16. Juni gegen 4.30 Uhr griffen die Truppen des Nordens das Fort der Konföderierten in Secessionville an, wo Oberst Thomas G. Lamar etwa 500 Mann befehligte, und die über eine Reihe von sehr schweren Artilleriegeschützen und ein gutes Schussfeld verfügten. Sumpfiges Gelände im Norden und Süden würde jeden Vorstoß der Union einschränken. In Führung lag der 8. Michigan und dahinter das 7. Connecticut und das 28. Massachusetts. Das 8. Michigan wurden "in Schwaden niedergemäht" von "einem Regen von Musketenbällen und Entladungen von "Grapeshot and Canister" aus den Konföderierten-Artillerie, so ein Unionsoffizier. Einige der Infanteristen der Union schafften es jedoch in das Fort, um die konföderierten Artilleristen Mann gegen Mann zu bekämpfen, bevor konföderierte Infanterieverstärkungen eintrafen, um Lamars dezimierten Männern zu helfen. Dies war Oberstleutnant Alexander D. Smiths 9. South Carolina Battalion aus Secessionville. Das Charleston-Bataillon von Lt. Col. Peter Gaillard folgte bald und die Schlacht wurde zu einem Gewehrkampf entlang der Batteriemauer und der Sumpflinien. Der Vormarsch von Lt. Col. Joseph Hawleys 7. Connecticut wurde gestoppt, als ihre linke Flanke im Sumpfschlamm versunken war und ihre rechte Kanister und Schrapnelle abbekam. Das 28. Massachusetts folgte dem 7. in denselben Sumpf und beide Regimenter wurden vermischt, als die Konföderierten weiter in die wirre Masse der Männer feuerten. In der Zwischenzeit rückte das 4. Louisiana-Bataillon von Lt. Col. John McEnery vor, um die Garnison von Lamar zu verstärken, während Simontons Eutaw-Bataillon entlang der Battery Island Road vorrückte, um der linken Flanke der Union gegenüberzutreten.

      Eine Unionsbatterie, die 1. Connecticut unter Kapitän Alfred P. Rockwell, begann schließlich, auf die Garnison der Konföderierten zu schießen, als die Highlander des 79. New York unter Oberstleutnant David Morrison vorrückten. Artilleriefeuer der Konföderierten zwang die 79. zur rechten Flanke des Forts, wo sie sich den Überresten der 8. Michigan anschloss. Das 79. bestieg die Turmbatterie und ging über die Mauer vor. Am Ende wurden sie jedoch, wie schon das 8. Michigan, zurückgeschlagen, als Verstärkungen ausblieben. Das 100th Pennsylvania Roundheads unter dem Kommando von Major David Leckey versuchte, die Highlander zu unterstützen, aber ihr Angriff kam ins Stocken wie die vorherigen durch Kanister und Schrapnell der Konföderierten. Col. Rudolph Rosas 46. New York versuchte, sich links vom 100. aufzustellen, aber einige zogen sich mit dem fliehenden 28. Massachusetts und dem 7. Connecticut aus Irland zurück, während der Rest durch konföderierte Kanister beschossen wurde. Schließlich ordnete Col. Daniel Leisure einen allgemeinen Rückzug an. Isaac Stevens befahl dem 28. Massachusetts, 100. Pennsylvania, 46. New York, 8. Michigan, 79. New York und dem 7. Connecticut, sich in Richtung der Hecken zurückzuziehen. Der Angriff hatte weniger als 45 Minuten gedauert.

      Doch die Fortschritte der Union waren noch nicht vorbei. Auf der anderen Seite des Sumpfes im Norden war ein Stück Land, das das 3. New Hampshire unter Lt. Col. John H. Jackson, unterstützt von Major Edwin Metcalfs 3. Rhode Island Heavy Artillery, benutzte, um auf die rechte Flanke der Tower Battery vorzustoßen. 150 Meter Sumpf verhinderten jedoch jeden Vorstoß der Union auf die Verteidiger des Forts, während konföderierte Batterien im Norden in ihren Rücken feuerten. Bis dahin war die 4. Louisiana zur Verteidigung des Forts vorgerückt. Darüber hinaus war das Eutaw-Bataillon bis zur Ost-West-Postenlinie des 24. South Carolina vor der Battery Island Road vorgerückt, welche sich in einem dicken Dickicht nördlich des 3. Rhode Island und des 3. New Hampshire der Union befand. Das 3. New Hampshire war nun in einem Feuerring eingeschlossen und zum Rückzug nach Westen gezwungen, während das 3. Rhode Island, das auf das Dickicht der Konföderierten im Norden vorgedrungen war, ebenfalls zum Rückzug gezwungen wurde.

      Thomas Lamar wurde als "Held von Secessionville" gefeiert. Benham jedoch befürchtete nach drei Angriffen weitere Verluste unter seinen sechs zerschmetterten Regimentern und erklärte die Schlacht zu einer "truppenstarken Auifklärungsmission" erklärte.

      Hunter enthob Benham seines Befehls wegen Ungehorsams unter Berufung auf die Direktive vom 10. Juni, die einen Angriff auf Charleston oder Fort Johnson verbot, und Benham wurde verhaftet. Am 27. Juni ordnete Hunter die Aufgabe von James Island an und am 7. Juli waren alle Unionstruppen verschwunden.

      Am 26. Januar 1863 entschied der Generalanwalt der US-Armee General Joseph Holt, dass Benhams Angriff gerechtfertigt und durch die Richtlinie vom 10. Juni nicht verboten war. Benham würde jedoch nie wieder ein Feldkommando erhalten.


      Eine Karte zur Schlacht findet man hier:
      battlefields.org/learn/maps/ba…cessionville-june-16-1862


      Eine sehr ungewöhnliche und taktisch interessante Schlacht in Wäldern und Sümpfen. Man müsste eventuell noch etwas Gelände basteln, aber es wäre sicher eine Sache für einen Military Saturday oder so.



      was war sonst noch los:
      671 v. Chr: Asarhaddon (Assyrer) vs. Pharao Taharqa (Ägypter)
      1426: Aussig (Usti nad Labem)
      1487: Stoke
      1674: Sisnheim
      1746: Piacenza
      1779: Saint Vincent (bis 18. Juni)
      1794: Lambusart, Trazegnies, Ransart, Gosselies und Fleurus
      1795: Belle-Ile (Naval)
      1815: Ligny und Quatre-Bras (Choice Jahr I)
      1848: Prager Pfingstaufstand
      1858: 2nd Morar


      CU tomorrow .....

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      17.6.:
      the daily feature - an II:
      1815: Cabo de Gata (oder Cape Gata, 2.Berberkrieg)

      Die Schlacht vor Kap Gata , die am 17. Juni 1815 vor der Südostküste Spaniens stattfand, war die erste Schlacht des Zweiten Barbareskenkrieges. Ein Geschwader von Schiffen unter dem Kommando von Stephen Decatur Jr. traf auf das Flaggschiff der algerischen Marine, die Fregatte Meshuda unter Admiral Hamidou, und griff sie an. Nach einer scharfen Aktion konnte Decaturs Geschwader die Algerische Fregatte erobern und einen entscheidenden Sieg über die Algerier erringen.

      Stephen Decaturs Geschwader hatte New York am 20. Mai 1815 mit dem Befehl verlassen, algerische Schiffe zu zerstören und die Dey of Algiers für den Angriff auf die amerikanische Schifffahrt zu bestrafen. Am 15. Juni 1815 erreichte er die Straße von Gibraltar und begann seine Mission. Nachdem Commodore Stephen Decatur Jr. erfuhr, dass mehrere algerische Kreuzer kurz zuvor die Straße von Gibraltar überquert hatten, beschloss er, sie zu verfolgen und abzuschneiden, bevor sie Algier erreichen konnten.

      Als Kommandant einer Flotte von neun Schiffen traf er vor Kap Gata in Spanien auf das algerische Flaggschiff Mashouda (auch "Mashuda" oder "Meshuda" geschrieben) mit 46 Geschützen. Der Admiral Rais Hamidou war zahlenmäßig stark unterlegen und beschloss, in den Hafen von Algier zu fliehen, wurde jedoch von der amerikanischen Schwadron überholt. Nachdem die Constellation Schaden erlitten hatte und der Admiral selbst verwundet wurde, beschlossen die Algerier stattdessen, ihren Kurs zu ändern und sich um die Sicherheit eines neutralen Hafens entlang der spanischen Küste zu bemühen.

      Die Constellation und die Schaluppe Ontario konnten sich nähern und die Algerische Fregatte beschiessen. Die Algerier reagierten mit Musketenfeuer aus nächster Nähe, aber Decatur konnte sein Flaggschiff, die Guerriere, neben die algerische Fregatte bringen. Die Guerriere feuerte eine verheerende Breitseite ab, verkrüppelte den Feind und tötete den algerischen Admiral. Decatur hörte auf zu feuern und erwartete, dass sich das algerische Schiff ergeben würde. Stattdessen kämpften die Algerier so lange hoffnungslos mit Musketen, wie es ihnen möglich war. Infolgedessen ließ Decatur die Schaluppe Epervier neun Breitseiten in die Meshuda mit verheerender Wirkung feuern. Die Algerier strichen hierauf die Fahne und beendeten die Schlacht.

      406 Algerier wurden gefangen genommen, wobei die meisten verwundet und 30 getötet worden waren. Die amerikanischen Verluste waren bemerkenswert gering, mit nur vier Toten und zehn Verwundeten (alle auf der Guerriere). Die meisten amerikanischen Verluste waren auf eine Waffenexplosion zurückzuführen, aber einige auch auf feindliche Aktionen. Nachdem Decatur die gefangene Fregatte unter Eskorte der USS Macedonian nach Cartagena geschickt hatte fuhr er weiter in Richtung Algier.


      Sein Geschwader stieß jedoch am 19. Juni vor Cape Palos auf ein anderes Algerisches Schiff, die 22-Kanonen-Fregatte Estedio. Nach dem Angriff und der Aufbringung der Fregatte durch die USS Epervier, die USS Spark, die USS Torch und die USS Spitfire schaffte es Decatur endlich nach Algier. Der Verlust der Meshuda und des Admiral Hamidou schwächte die algerische Moral sowie ihre Marinefähigkeiten stark. Als das amerikanische Geschwader Algier erreichte, stießen sie auf keinen weiteren Widerstand und konnten den Dey Omar Agha durch eine bloße Machtdemonstration dazu bringen, den Krieg zu beenden.


      Dey (arabisch داي ‚Onkel mütterlicherseits‘, vom türkischen Dayı) ist ein Herrschertitel in Algerien und Tunesien seit dem 16. Jahrhundert.
      Der Titel Dey war ursprünglich eine Bezeichnung für einen Kommandanten der osmanischen Janitscharen. Er fand auch in den Barbareskenstaaten Algerien und Tunesien seit dem 16. Jahrhundert Verwendung, als diese Länder sich unter der osmanischen Oberhoheit befanden. Ursprünglich hatte der Sultan in Istanbul die Statthalter/ Paschas in Algerien und Tunesien eingesetzt. Doch schon bald setzten die Janitscharen und Korsaren die Deys als Leiter der Regierung ein, die von den Osmanen nur noch formal bestätigt wurden.
      Die Wahl der Deys erfolgte auf Lebzeiten. Allerdings wurde ihnen ein Rat aus den Offizieren der Janitscharen zur Seite gestellt.
      Infolge von Machtkämpfen wurden viele Deys gewaltsam gestürzt. Die Hälfte der Deys in Algerien zwischen 1671 und 1830 kam so gewaltsam ums Leben. In Tunis wurden die Deys schon 1640 von den Muradiden-Beys abgelöst.



      Die Meshouda war eine Fregatte mit 46 Geschützen, nach den "Black Seas"-Regeln würden wir sie als "up-gunned" bezeichnen (und auch so ausrüsten/aufwerten).

      Die Estedio war eine Brigg mit 22 Geschützen, also eine Standardausführung.

      Das dritte Schiff unter algerischer Flagge bzw. dem Kommando von Rais Hamidou war die Portuguesa oder La Portugaise mit 44 Kanonen, auch eine Fregatte. Die Namensgebung lässt portugiesischen Ursprung vermuten, wahrscheinlich von den algerischen Piraten aufgebracht und in Dienst gestellt. Die Portugiesen gehörten auch zu den Nationen, die einen Seekrieg mit den Deys führten.


      Astatres hat ein amerikanisches Geschwader, und ich ebenfalls ein kleines, sowie 3 algerische Schiffe, u.a. die Meshuda und die Estedio. Dem Replay steht nichts im Wege.




      was war sonst noch los:
      1120: Cutanda
      1405: Schlacht am Stoss
      1429: Beaugency
      1461: Nachtangriff bei Târgoviște
      1497: Deptford Bridge
      1609: Torzhok (Tver Oblast)
      1629: St.Kitts (St.Christopher, Karibik)
      1629: Alés
      1665: Montes Claros (Villaviciosa)
      1775: Bunker Hill
      1792: Menin und Courtrai
      1793: Gommegnies
      1799: Trebbia (Choice Jahr I)
      1806: Crna Bara
      1806: Ragusa
      1813: Kitzen
      1815: Genappe /Choice 2 - Jahr I)
      1858: Kotah-ke-Serai
      1861: Boonville (Missouri)
      1862: Saint Charles
      1863: Aldie
      1863: Middleburg
      1864: Lynchburg
      1876: Schlacht am Rosebud Creek
      1877: Schlacht am White Bird Canyon
      1880: Olivera
      1900: Eroberung der Taku-Forts


      CU tomorrow ......

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      Sehr internettauglich die heutige Auswahl mit Cat-Content ;)
      greetings from good old Simmering
      Manuel (19), Jus-Student - by Kurier :D (das waren noch Zeiten...)
      Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen. Ex 22,17
      Ich weiß, wo du wohnst; Offb 2,13a

      WoW/Keepers-Altpräsident und für die Idee begeistert, eine Carrerabahn im ganzen Clublokal zu installieren
      18.6.:
      the daily feature - an II:
      1757: Kolin

      Als Schlacht bei Kolin (auch Collin oder Kollin) wird die kriegerische Auseinandersetzung zwischen Preußen und Österreich am 18. Juni 1757 im böhmischen Kolín bezeichnet, bei der Feldmarschall Leopold Joseph von Daun dem preußischen König Friedrich II., dem Großen, die erste Niederlage im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) beibrachte. Die Schlacht forderte rund 22.000 Tote und Verwundete.

      Nach der Schlacht bei Prag am 6. Mai 1757 wurde die Stadt Kolin von den preußischen Truppen belagert. Der kaiserliche Feldmarschall Daun war mit einem Entsatzheer aufgebrochen, um den eingeschlossenen Österreichern unter Prinz Karl von Lothringen zu Hilfe zu kommen. Friedrich II. brach daraufhin die Beschießung von Prag ab und stellte sich mit einem Teil seiner Truppen den anrückenden Österreichern entgegen.

      In der Schlacht wurden auf preußischer Seite etwa 35.000 Mann (33 Bataillone und 116 Schwadronen) aufgeboten – davon etwa 21.000 Mann Infanterie, etwa 14.000 Mann Kavallerie sowie 90 (davon 28 schwere) Geschütze. Ihnen standen auf österreichischer Seite etwa 54.000 Mann (51 Bataillone und 171 Schwadronen) gegenüber – davon etwa 35.000 Mann Infanterie, etwa 19.000 Mann Kavallerie und 154 (davon 60 schwere) Geschütze.

      Feldmarschall von Daun wurde der Anmarsch der Preußen auf Plajan mitgeteilt. Darauf bezog er bei Anbruch der Nacht des 17. Juni eine neue Abwehrstellung. Statt seiner bisherigen Front nach Westen nahm er jetzt eine Stellung zwischen Radwenitz und Poborz mit Front nach Norden ein. Sein linker Flügel stand auf der Höhe von Przerovsky, der rechte Flügel auf der Höhe von Krzeczhorz, die vorgelagerten Dörfer Krzeczhorz, Brzistwi und Chozenitz waren durch leichte kroatische Infanterie besetzt. Gegen diese Hügelkette westlich von Kolin rückten die Preußen am Morgen des 18. Juni 1757 vor. Vor der Stellung verlief parallel die sogenannte Kaiserstraße von Planjan nach Kolin. Das Gelände davor war weiträumig mit hohem Getreide bedeckt und von einigen Hohlwegen durchschnitten, die größtenteils von Nord nach Süd verliefen.

      Trotz schlechter Aufklärung und zahlenmäßiger Unterlegenheit griff König Friedrich II. die Österreicher an. Doch seine Taktik der schiefen Schlachtordnung, die ihm im Dezember desselben Jahres erfolgreich in der Schlacht bei Leuthen den Sieg brachte, sollte hier scheitern. Preußische Einheiten des Korps der Vorhut unter General der Infanterie Prinz Moritz von Anhalt-Dessau ließen sich durch Geplänkel mit der österreichischen Avantgarde zu einem frühzeitigen Einbruch in die starken Höhenstellungen des Feindes provozieren. Der erste preußische Versuch, die österreichische Front von einer Seite aufzurollen und den entgegen liegenden Flügel durch Scheinangriffe einiger Regimenter zu binden, misslang. Durch das fast zweistündige untätige Halten der Preußen gewann Daun ausreichend Zeit zu nützlichen Gegenmaßnahmen. Da er seinen linken, fast unangreifbaren Flügel unter Generalwachtmeister Conde de la Puebla bei Preboz nicht mehr gefährdet wusste, verlegte er seine dort liegende Reserve unter Graf von Colloredo und Feldmarschallleutnant von Wied kurz vor 11 Uhr hinter den rechten Flügel als drittes Treffen, genau dorthin, wo die Preußen später ihren Hauptstoß ansetzten.

      Mittags gegen 13 Uhr griff die preußische Avantgarde und die gesamte Kavallerie unter Generalleutnant von Zieten gegen Kutlitz an, die Infanterie-Reserve unter General von Hülsen trat gegen Krzezor an. Friedrich II. ließ im Zentrum die Divisionen unter den Generälen von Manstein und Treschkow die Straße bis Bradlitz vorgehen und dann gegen das Dorf Brzistwi nach Süden einschwenken. Der gegenüberliegende rechte Flügel der Österreicher unter von Nadasdy ging mit seiner Kavallerie bis nördlich Krzeczhorz und später auf Radowesnitz zurück, doch gelang es hier, den Vormarsch der Infanterie unter General von Hülsen zu stoppen.

      Im Zentrum rannte sich das preußische Korps unter dem Herzog von Braunschschweig-Bevern an der österreichischen Höhenstellung von Przerovsky fest. Die Division unter Manstein war am Dorfrand von Chocenitz durch die Österreicher unter dem Freiherrn von Andlau, die Division unter Tresckow durch die gegnerische Division von Sincere gestoppt worden.

      Gegen 16 Uhr griffen die sächsischen Chevauxlegers und das Dragonerregiment de Ligne die linke Flanke der Preußen an, brachten sie zum Weichen und fielen dann im Verein mit den am rechten Flügel befindlichen österreichischen Kavallerieregimentern über die preußische Infanterie her, welche nach schwerem Kampf weichen musste. Dauns Truppen begannen, die zunehmend desorientierten Preußen in die Zange zu nehmen und immer weiter zurückzutreiben.

      Friedrich der Große soll gegen 17.30 Uhr, als sich die Niederlage klar abzeichnete, einer Anekdote zufolge den fliehenden Grenadieren im Zorn zugerufen haben: „Hunde, wollt ihr ewig leben?“ (in Wirklichkeit ist der Ausspruch des Preußenkönigs nicht verbürgt). Bei der Deckung des Rückzuges zeichneten sich noch die preußischen Kürassiere unter Oberst von Seydlitz, der am selben Tag zum Generalmajor befördert wurde, sowie insbesondere das 1. Bataillon der Leibgarde unter General von Tauentzien aus, deren mutiges Widerstehen die Armee des Königs vor Schlimmerem bewahrte.

      Die Verluste der Preußen in der Schlacht betrugen 13.733 Mann und 1.667 Pferde, 45 Geschütze und 22 Fahnen gingen verloren, die schwer verwundeten Generale Tresckow und Pannewitz fielen in österreichische Gefangenschaft. Die Verluste der Österreicher betrugen 8.114 Mann und 2.745 Pferde.

      Als Folge dieser schweren wie auch unerwarteten Niederlage mussten die Preußen die seit Mai des Jahres betriebene Belagerung von Prag aufgeben und sich unter vorübergehender Preisgabe Schlesiens nach Sachsen zurückziehen. Friedrich II. hatte fest mit einem Sieg gerechnet, der ihm weitere Vorstöße in Richtung Wien ermöglichen sollte, woraus er sich gute Chancen für einen von ihm avisierten Friedensschluss ausrechnete.

      Die Hauptschuld für die Niederlage schoben sich der König und sein Armeeführer Prinz Moritz von Anhalt-Dessau wechselseitig zu. Tatsache ist, dass Moritz den vorzeitigen Einbruch seiner Regimenter in die österreichischen Stellungen zu verantworten hatte. Der König musste sich jedoch zurechnen lassen, dass er mit dem ungeduldigen Wunsch nach rascher Beendigung der Kampfhandlungen durch einen finalen Schlag (in einer ungünstigen räumlichen Situation) ein erhebliches Risiko auf sich und seine Männer lud.


      Infolge des Sieges stiftete Kaiserin Maria Theresia am 22. Juni 1757 wenige Tage nach der Schlacht den nach ihr benannten Militär-Maria-Theresien-Orden. Der Orden für hervorragende Verdienste von Offizieren im Kriege war damit die erste sichtbare österreichische Militärauszeichnung. Die erste feierliche Verleihung des Ordens (Promotion) fand erstmals am 7. März 1758 in Anwesenheit der Stifterin statt.

      Im Jahr 1870 wurde in Wien-Alsergrund (9. Bezirk) die Kolingasse nach der Schlacht benannt.

      Der deutsche Lyriker Detlev von Liliencron verfasste die Ballade „Wer weiß wo“, die auf die Schlacht von Kolin Bezug nimmt.

      Bei Křečhoř und auf dem Bedřichov (deutsch Friedrichsberg, auch König-Friedrichs-Berg) erinnern Denkmäler an die Schlacht


      Zwei feine Replays zur Motivation:
      brooklynwargaming.com/2013/12/…son-battle-of-kolin-1757/
      und
      wargamingftb.net/?p=3378




      was war sonst noch los:
      217 v. Chr: Raphia
      1053: Civitate
      1146: Tripolis
      1391: am Kondurtscha
      1429: Patay
      1602: Dunboy
      1643: Chalgrove Field
      1792: Zieleńce
      1793: Saint-Pierre
      1800: Höchstädt
      1800: Gefechte bei Höchstädt, Lauingen, Dillingen, Günzburg, Blindheim und Sonderheim
      1809: Belchite
      1809: Zaleszczyki (Salischtschyky)
      1813: Medina de Pomar
      1815: Waterloo und Wavre (Choice Jahr I)


      CU tomorrow ......

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      19.6.:
      the daily feature - an II:
      1157: Banyas am Méron-See (oder Huleh-See)

      In der Schlacht am Huleh-See im Juni 1157 wurde eine Kreuzritterarmee unter der Führung von König Baldwin III. vom Jerusalem von Nur ad Din Zangi, dem Emir von Aleppo und Damaskus, überfallen und schwer geschlagen. Während der König und einige Kämpfer in eine nahegelegene Burg flüchteten, wurden viele getötet oder gefangen genommen. Das lateinische Königreich Jerusalem entging noch schlimmeren Schäden, als ihr Gegner erkrankte und seinem Sieg nicht folgen konnte. Das Hula-Tal liegt im Nordosten des heutigen Israel. Zum Zeitpunkt der Schlacht gehörte das Gebiet zum Königreich Jerusalem.

      Im Jahr 1154 erreichte Nur ad Din Zangi sein Ziel, Damaskus zu erobern und Syrien zu einem Zengid-Reich zu verschmelzen. Anstatt einer Gruppe muslimischer Emirate entgegenzutreten und diese gegeneinander ausspielen zu können, sahen sich die Kreuzfahrerstaaten ( Königreich Jerusalem, Grafschaft Tripolis und Fürstentum Antiochia) einer einheitlichen Bedrohung ihrer Existenz gegenüber.

      Jedes Jahr weideten die Damaszener große Herden im Gebiet von Banias auf dem Territorium der Franken, deren Erlaubnis sie eingeholt hatten. Im Februar 1157 griff Baldwin sie an und beschlagnahmte die Tiere, um die Schulden seines Königreichs zu bezahlen. Diese Aggression verletzte einen Waffenstillstand. Wütend begann Nur ad-Din sofort, Überfälle auf die Franken in der Nähe zu starten.

      Nur ad-Din belagerte die befestigte Stadt Banias am Fuße des Berges Hermon . Im Juni versammelte König Baldiun III. von Jerusalem eine fränkische Armee und marschierte nach Banias zu seinen Verteidigern, den Johanniterrittern. Während Balduin und seine Ritter in der Nähe des Huleh-Sees im oberen Jordantal lagerten, wurden sie von Truppen unter Nur ad-Din überrascht und besiegt. Der Chronist Wilhelm von Tyrus bemerkte, dass „im lateinischen Lager keine Wache gehalten wurde“. Der Historiker RC Smail schreibt, dass der Rückschlag durch Baldwins "Nachlässigkeit und das Fehlen normaler Vorsichtsmaßnahmen in der Nähe des Feindes" verursacht wurde. Balduin und seine überlebenden Soldaten suchten Zuflucht in der nahegelegenen Burg bei Safad. Die Verluste waren beträchtlich. Ibn al-Qalanisi schrieb von vielen Kreuzfahrergefangenen und abgetrennten Köpfen, die bei einer Siegesfeier in Damaskus überreicht wurden.

      Abgesehen von den schweren Verlusten, die in den Kämpfen erlitten wurden, hatte die Niederlage der Christen nur wenige Konsequenzen. Banias blieb bis 1164 ein lateinisches Territorium. Nur ad-Din erkrankte bald nach seinem Sieg, und in seiner Abwesenheit startete Balduin einen Feldzug in Nordsyrien. Die Franken scheiterten bei einer Belagerung von Shaizar, eroberten aber im Winter 1157 die Burg Harim für das Fürstentum Antiochia zurück. Dies bereitete die Bühne für Nur ad-Dins vernichtenden Sieg über die Kreuzfahrer in der Schlacht von Harim 1164 Der nächste Konflikt allerdings wäre die Schlacht von al-Buqaia im Jahr 1163.


      Bertrand de Blanquefort (auch Blanchefort, * um 1109; † 2. Januar 1169) war der sechste Großmeister des Templerordens.

      Bertrand war der jüngste Sohn des Godfrey de Blanchefort, eines Ritters aus dem Herzogtum Guyenne (siehe auch Haus Blanchefort).

      Er wurde im Oktober 1156 zum Großmeister gewählt. Zu Beginn seiner Amtszeit führte Bertrand die Templer an der Seite König Baldiuns III. von Jerusalem in den Kampf gegen Nur ad-Din. Im Anschluss an Balduins Niederlage bei Banyas 1157 geriet Bertrand in einen Hinterhalt und wurde gefangen genommen. Er verbrachte drei Jahre im Kerker von Aleppo, bis er im Rahmen eines Friedensvertrages zwischen dem byzantinischen Kaiser Manuel I. Komnenus und Nur ad-Din zusammen mit 6.000 weiteren christlichen Gefangenen freigelassen wurde.

      1163 begleitete Bertrand König Amalrich I. während dessen Invasion nach Ägypten. Die Expedition scheiterte trotz hoher Kosten. 1168 lehnte Bertrand die Teilnahme der Templer an einer weiteren Expedition nach Ägypten ab.

      Bertrand nahm einige nachhaltige Reformen innerhalb des Templerordens vor. So ließ er die Ordensregel um Ordenssatzungen (sog. „retraez“ oder „retrais“) ergänzen, die den hierarchischen Aufbau des Ordens genau regelten. Außerdem erwirkte er bei Papst Alexander III. für sein Amt den Titel „Meister von Gottes Gnaden“ (Magister Dei Gratia).

      In seinem Siegel von 1157 verwendete Bertrand erstmals das Motiv der zwei Ritter auf einem Pferd.


      Inzwischen habe ich schon so viele Kreuzzugsszenarien beschrieben, aber noch kein einziges Spiel dahingehend bestreiten können. Aber ..... die Hoffnung stirbt zuletzt, und Historical Fridays kommen auch noch viele .......



      was war sonst noch los:
      1097: Eroberung von Nicäa
      1179: Kalvskinnet (Nidaros, heute Trondheim)
      1306: Methven
      1610: Sorel
      1650: Tecroghan
      1667: Überfall im Medway ( bis zum 24. Juni; Naval)
      1756: Eroberung von Kalkutta
      1793: Desrivaux
      1794: Weingarten und Westheim
      1796: Kircheib (oder Uckerath, im Westerwald; Choice 1 - Jahr I)
      1798: Ovidstown
      1800: Höchstädt
      1808: Lemo
      1815: Wavre (Tag 2; Choice 2 - Jahr I)
      1815: Rocheserviére (Vendée)
      1815: Cabo de Palos (Naval)
      1816: Seven Oaks ("the Victory of Frog Plain" - la Victoire de la Grenouillère)
      1822: Kanal von Chios (Naval)
      1861: Cole Camp
      1864: Cherbourg (Naval)
      1944: Great Marianas Turkey Shoot (Philippinensee, Naval)


      CU tomorrow ......


      Ab kommender Woche bin ich aufgrund des Endes des Home-Office-Status wieder mehr im Einsatz im Büro und frühestens am Nachmittag hier vor dem PC.
      Also wird sich einiges am Daily Blog ändern, eigentlich ändern müssen.
      Mit Ende Juni wäre der Abschnitt "was war sonst noch los" auch auf dem aktuellen Stand, und nicht nur übersichtsmäßig gestaltet, wie von Beginn bis Juni 2020.
      Wie es genau aussehen wird weiß ich auch noch nicht.
      Eine Variante wäre wöchentlich, und das am Wochenende, und zudem mehr Szenarien aus der laufenden Woche (oder der Jahreszeit bei Ancients/Dark Ages) herauspicken und für euch wargamer gestalten, wie ich es jetzt zum Teil auch schon gemacht habe.
      Eure Kommentare sind wie immer mehr als willkommen, denn ...... ich schreibe den Blog ja für euch.
      CU auch weiterhin hier

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „El Cid“ ()

      @El Cid
      Lieber Walter
      Ich lese deine Beiträge täglich und erfreue mich immer wieder über dieses breite Spektrum welches du uns hier zeigst und auch welche Möglichkeiten wir für ein Tabletop Spiel hätten. Sie sind ein fixer Bestandteil meines Tagesablaufes und auch motivierend.
      Wie immer du es in Zukunft gestalten willst, ich finde es gut. Da dies ganze ja auch mit Arbeit verbunden ist und es für dich auch nicht zu viel werden sollte würde ich vorschlagen am Wochenende vielleicht ein Szenario zu nehmen welches
      a) dich interessiert
      b) Tabletop geeignet ist
      c) auch für euch, historical Friday, umsetzbar wäre
      Und ich finde auch, besser einmal pro Woche einen tollen Bericht der dich nicht belastet und wir unsere Freude daran haben können in dem wir ihn nachspielen als keine Infos mehr.
      LG Andreas
      Kugelhagel Veteran ACW CSA, Steinhagel Römer und Ritter
      Bolt Action, Battlegroup, Chain of Command, 1-48 Tactic US Army & US Airborne
      SAGA Ära der Wikinger, der Kreuzeugen, des Hannibal, des Alexander
      Weiters TSB, ASOIAF, Blood & Plunder

      Spiele zum Spaß um mit netten Menschen eine schöne, entspannte Zeit zu erleben
      Webseite
      20.6.:
      the daily feature - an II:
      451: Chalons (Katalaunische Felder)

      Die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern fand im Jahre 451 n. Chr. zwischen den Römern unter Flavius Aëtius und den Westgoten unter Theoderich I. einerseits und den Hunnen unter Attila andererseits statt. Sie fand im heutigen Nordostfrankreich in der Nähe der heutigen Stadt Châlons-en-Champagne statt. Die Schlacht wird mehrheitlich auf den 20. Juni des Jahres 451 datiert, eine Minderheit vertritt das Datum 20. September. Das römisch-westgotische Heer besiegte die Hunnen unter hohen Verlusten und zwang sie zum Rückzug aus Gallien.

      Die Schlacht galt früher als Verteidigung Westeuropas gegen die Hunnen. Die moderne Forschung betont hingegen, dass sich damals zwei bunt gemischte Bündnisse gegenüberstanden, und versteht die Ereignisse oft eher als Machtkampf zwischen den beiden Rivalen Attila und Aëtius.

      Jordanes liefert einen ausführlichen, aber stark literarisch überformten Bericht über den Schlachtverlauf. Im Laufe des späten Vormittages führte Aëtius demnach das Heer zur Schlacht auf die Ebene zwischen den beiden Lagern. Im Norden am Fluss angelehnt standen die Römer im ersten, die föderierten Franken und Burgunder im zweiten Treffen und bildeten den linken Flügel und das linke Zentrum der Schlachtordnung. Nach Süden hin angrenzend waren föderierte Alanen unter ihrem Anführer Sangiban im Zentrum zwischen Römern und Westgoten aufgestellt. Angeblich wurden sie deshalb zwischen Römer und Westgoten aufgestellt, weil Sangiban als unzuverlässig galt. An sie anschließend hatten ein großes Kontingent der Westgoten unter Theoderich I. den rechten Teil des Zentrums und den rechten Flügel bis hin zu den ersten Wäldern inne. Im Nordosten hinter dem Hügel war von Aëtius zudem eine kleinere Truppe der Westgoten unter Thorismund, Theoderichs Sohn, postiert worden, die von dort die rechte Flanke der Hunnen bedrohen sollte. Erst gegen Mittag führte auch Attila sein Heer aus dem Lager, um die angebotene Schlacht anzunehmen. Seine Schlachtaufstellung sah laut Jordanes wie folgt aus: Am südlichen Fuß des Hügels standen die Truppen der Gepiden, Burgunder und Franken als rechter Flügel. Angrenzend nach Süden hin stand die hunnische Reiterei, die ein langgezogenes Zentrum bildete und deren Front vom rechten Teil der Römer über die Front der Alanen und den linken Teil der Westgoten reichte. Südlich davon standen bis zu den Wäldern die Ostgoten als linker Flügel dem rechten Teil der Westgoten gegenüber.

      Am frühen Nachmittag begann die Schlacht mit dem Angriff der Hunnen im Zentrum und der Ostgoten am linken Flügel. Die Alanen konnten oder wollten der Attacke nicht standhalten und flohen angeblich bei der ersten Feindberührung. Links und rechts davon hingegen hielten die Römer und Westgoten gleichermaßen den Angriff auf. Zu diesem Zeitpunkt griff Thorismund mit seinen abgesessenen Kriegern über die Hügelkuppe hinweg an. Daraufhin warf ihnen Ardarich, der Anführer der Gepiden, einen Teil seiner Truppen entgegen. Die Goten konnten zwar den Hügel behaupten, aber nicht weiter vordringen. Durch die Flucht der Alanen im Zentrum gerieten nun die Westgoten in eine Krise. Sie wurden sowohl frontal von Hunnen und Ostgoten als auch in der linken Flanke von durchgebrochenen Hunnenreitern attackiert. Verwirrung griff um sich, und einen Moment lang sah es so aus, als ob es im Westgotenheer zu einer Panik kommen würde.

      Mitten unter seinen Leuten sammelte Theoderich laut Jordanes, der den Heldenmut der Goten herausstellen will, seine Krieger zu erneutem Widerstand nach zwei Seiten hin. Zu diesem Zeitpunkt ließ Attila seine Truppen verstärkt die Römer angreifen, vermutlich um zu verhindern, dass Aëtius den Westgoten Hilfe schickte. Dabei machte er allerdings den taktischen Fehler, die Römer nur frontal zu attackieren, obwohl er ihnen von Süden her in die offene Flanke hätte gelangen können. Die Frontalangriffe konnten jedoch dank der hohen Durchschlagskraft der Kompositbogenschützen unter hohen Verlusten auf hunnischer Seite ein ums andere Mal abgewehrt werden. Dennoch wurde die Lage am rechten Flügel immer kritischer, und es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein, ehe die Westgoten unter dem doppelten Angriff von vorne und von der Seite her zusammenbrechen würden.

      Schließlich stürzte Theoderich, von einem Wurfspeer (angeblich von einem Ostgoten namens Andages aus dem Geschlecht der Amaler) getroffen, vom Pferd und wurde sofort von zahlreichen Hufen zu Tode getrampelt. Gerade aber dieses Ereignis trieb die Westgoten zu erbittertem Widerstand. Nun ging es ihnen nicht mehr um die Schlacht, sondern um Rache für ihren rex. Die Angriffskraft der Ostgoten begann derweil langsam zu erlahmen, und auf der anderen Seite führte Thorismund auf die Nachricht vom Tod seines Vaters hin seine Truppe zu einem todesmutigen Angriff den Hügel hinab. In dem verworrenen Nahkampf wäre er dabei fast den Gepiden in die Hände gefallen. In diesem Kampf rächten sich nun die schweren Verluste, die die Gepiden im nächtlichen Gefecht erlitten hatten. Schließlich wurde der ganze rechte Flügel zurückgeworfen und trotz Ardarichs Bemühungen zur Flucht gebracht.

      Nunmehr beging Attila seinen zweiten taktischen Fehler. Statt die Angriffe auf die Römer einzustellen und seinen rechten Flügel gegen Thorismund zu verstärken, ließ er weiter attackieren, angeblich in der Hoffnung, dass Aëtius dabei getötet würde. Die Angriffe auf Aëtius' Front verliefen weiterhin so erfolglos wie verlustreich. Am anderen Ende der hunnischen Schlachtreihe wurden derweil die Ostgoten immer heftiger bedrängt, bis sie sich schließlich zur Flucht wandten. Die Lage hatte sich grundlegend gewandelt. Es dämmerte schon, als Aëtius seine Front vorrücken ließ. Die erschöpften Hunnen, die nun in beiden Flanken bedroht waren und nun auch noch frontal angegriffen wurden, konnten keine erfolgreiche Verteidigung mehr aufbauen. Attila ließ rechtzeitig, noch vor dem angeblich absehbaren Kollaps seiner Armee, den Rückzug in die Wagenburg befehlen. In der Nacht noch schlossen Aëtius und Thorismund laut Jordanes Attilas Heer in dessen Lager ein.

      Am nächsten Morgen sah sich Attila eingeschlossen und glaubte sich angeblich völlig verloren. Er ließ laut Jordanes sogar bereits einen Scheiterhaufen aus hölzernen Pferdesätteln errichten, auf dem er beim ersten Durchbruch des feindlichen Heeres verbrannt werden wollte. Aber dazu kam es nicht, angeblich, weil Aëtius sich nun vom Heermeister wieder zum Politiker wandelte. Er hegte, so Jordanes, die Befürchtung, dass sich die Westgoten unter einem energischen Rex nach dem Wegfall der Hunnen als gemeinsamem Feind nicht mehr mit dem Föderatenstatus in Aquitanien zufriedengeben würden. Also überzeugte er angeblich Thorismund von der Notwendigkeit, schnellstmöglich nach Toulouse zurückzukehren, um seinen Anspruch auf die Krone gegen seine Brüder geltend machen zu können. Dieser konnte sich tatsächlich als neuer rex durchsetzen.

      Allerdings musste der Heermeister fortan auf westgotische Hilfe verzichten, da Thorismund sein persönlicher Feind war, was einige moderne Forscher vermuten lässt, dass dieser in Wahrheit gegen den Willen des Aëtius abzog. 453 ließ dieser den Goten ermorden.

      Aëtius selbst, dessen Armee ebenfalls schwere Verluste erlitten hatte, brach am zweiten Tag nach der Schlacht jedenfalls auf und ließ Attila abziehen. Mehrere Tage dachte dieser angeblich an eine Falle, ehe er durch Kundschafter entdeckte, dass keine feindliche Armee mehr im Umland stand. Daraufhin zog er sich über den Rhein zurück.


      Mehr an Hintergründen und Aufbau der Heere findet man hier:
      de.wikipedia.org/wiki/Schlacht…en_Katalaunischen_Feldern


      Eines der SAGA-Bücher hat den Titel "Arthur & Aetius".
      "Attila & Aetius" hätte genauso gut gepasst, aber der englische Teil (Dark Ages) zieht halt immer wieder vor, zumal auch der semi-mythische König Artus mit einbezogen wurde.
      Dennoch: ein sehr interessanter Zeitabschnitt, dessen Armeen und Anführern man mehr Aufmerksamkeit (und Warbands) widmen sollte.
      Diverse Firmen haben auch extensiv Miniaturen aller beteiligten Völker, vieles auch in Plastik, herausgebracht, allen voran Gripping Beast und FireForge.



      was war sonst noch los:
      712: Rewar (Raor)
      1180: 1.Schlacht von Uji
      1333: Rückeroberung von Gibraltar
      1347: La Roche-Derrien
      1622: Höchst
      1783: Gondelour (20km südlich von Pondichéry, Naval)
      1779: Stono Ferry
      1780: Ramsour's Mill
      1792: Haerlebeck
      1793: Cap Francais (bis 23. Juni)
      1796: Mundenheim
      1798: Folkesmill
      1799: Gefecht bei San Giorgio Piacentino an der Nura bei Piacenza
      1799: Gefecht bei San Giuliano Vecchio
      1804: Etschmiadzin (Jerewan)
      1808: Gerona
      1809: Wangen und Kempten
      1815: Thouars (Vendée)
      1815: Gefechte an der Queich bei Landau, Germersheim und Annweiler am Trifels
      1815: Namur
      1815: Belagerung von Maubeuge (bis zum 12.Juli)
      1863: LaFourche Crossing (Louisiana)


      CU tomorrow ......

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