Angepinnt THE DAY - in wargaming history

      25.9.:
      the daily feature:
      1066: Stamford Bridge

      Die Schlacht von Stamford Bridge fand am 25. September 1066 statt. Als Gegner standen sich der englische König Harald II., besser bekannt als Harald Godwinson, und der norwegische König Harald III., genannt Hardråde („der Harte“), gegenüber, der vom Bruder des englischen Königs, Earl Tostig Godwinson, unterstützt wurde. Als Austragungsort der Schlacht gilt das Gelände südlich des Dorfes Stamford Bridge, das „Battle Flats“ genannt wird. Das Schlachtfeld liegt dieser Lokalisierung zufolge etwa elf Kilometer östlich der Stadt York. Das Jahr der Niederlage Harald Hardrådes wird von vielen Historikern auch als das Ende der Wikingerzeit angesehen.

      Nachdem Eduard der Bekenner am 5. Januar 1066 ohne legitimen Erben gestorben war, wurde Harald Godwinson, der Earl von Wessex, zum englischen König gewählt. Der norwegische König Harald Hardråde beanspruchte die
      Königskrone ebenfalls und verbündete sich dazu mit Haralds Bruder Tostig. Eine norwegische Flotte von angeblich 300 Schiffen landete nach der Überfahrt wohl Mitte September 1066 in der Gegend von Riccall (heute zum Selby District in der Grafschaft North Yorkshire gehörig), rund 15 Kilometer südlich der Stadt York. Schon kurz nach seiner Landung hatte das norwegische Heer am 20. September 1066 in der Schlacht bei Fulford (etwa drei Kilometer südlich von York) die angelsächsischen Truppen unter Morcar, dem Earl von Northumberland, und dessen Bruder Edwin, dem Earl of Mercia, besiegt. Damit stand York vorerst einmal als Ausgangsbasis für das weitere Vorgehen des norwegischen Königs offen. Harald Hardråde bereitete sich auf die Übergabe der Stadt vor und war offenbar der Ansicht, sich mit seinen weiteren Schritten etwas Zeit lassen zu können. Er schien nicht mit einer derartig raschen Reaktion Harold Godwinsons gerechnet zu haben, wie sie dann tatsächlich erfolgte.

      Harald Godwinsons Armee trat dem norwegischen König nach einem vorhergehenden Gewaltmarsch schon fünf Tage nach dessen Sieg gegenüber. Für die Norweger muss das völlig unerwartete Auftauchen der angelsächsischen Armee eine böse Überraschung dargestellt haben. Die einzige Handlungsoption auf norwegischer Seite blieb nun nur mehr, sich zur Schlacht zu stellen. An einem kampflosen Rückzug der Norweger konnte König Harald angesichts der Tatsache, dass er das Überraschungsmomentauf seiner Seite hatte, kein Interesse haben. Für den norwegischen König wiederum wäre ein kampf- und ruhmloser Abzug so bald nach der Landung wohl auch mit einem unwiederbringlichen Verlust seiner Reputation verbunden gewesen.

      Die nun folgende Schlacht wird in den diversen angelsächsischen und norwegischen Quellen, die zum Teil erst einige Zeit nach den Ereignissen entstanden, sehr unterschiedlich geschildert. Hinsichtlich ihrer Details sind die Schlachtenschilderungen der verschiedenen Quellen eigentlich nicht in Einklang zu bringen. Nach dem Bericht der Heimskringla-Saga soll sich die Schlacht den ganzen Tag über ausgeglichen gestaltet haben, bis Harald Hardråde, je nach Quelle durch einen Pfeilschuss oder einen Stich in den Hals, getötet worden sei. Daraufhin habe Harald Godwinson seinem auf norwegischer Seite kämpfenden Bruder Tostig angeboten, die Kampfhandlungen zu beenden. Dieser soll das Angebot allerdings zurückgewiesen haben, da er sich auf die Verstärkung durch die bei den Schiffen zurückgebliebenen Norweger verlassen habe. Doch nach einem weiteren harten Kampf, in dessen Verlauf nicht nur Tostig Godwinson gefallen, sondern auch viele der von den Schiffen zu Hilfe geeilten und von Eystein Orre kommandierten Norweger getötet worden sein sollen, sei der Sieg den Angelsachsen zugefallen. Deutlich wird im Schlachtbericht der Heimskringla die Absicht, den Tod des als unbesiegbar geltenden „Seekönigs“ Harald Hardråde zu erklären und ihn als strahlenden Helden darzustellen.

      Im Gegensatz dazu sind die angelsächsischen Berichte weitaus nüchterner und erzählen auch deutlich weniger Details zur Schlacht. In gleich mehreren angelsächsischen Quellen wird allerdings von der heldenhaften Leistung eines einzelnen Norwegers berichtet, der es fertiggebracht habe, die Holzbrücke über den Fluss Derwent allein längere Zeit gegen die Angelsachsen zu verteidigen. 40 Feinde habe er getötet, ehe es einem Angelsachsen gelungen sei, unbemerkt unter die Brücke zu gelangen und ihn von dort aus zu töten. Diese Episode könnte insofern einen wahren Kern haben, als es den Norwegern tatsächlich gelungen sein dürfte, die Brücke mit einem kleinen Truppenkontingent so lange zu halten, bis der Rest ihrer Armee sich am anderen Ufer fertig zur Schlacht aufgestellt hatte. Das würde auch erklären, warum die Schlacht trotz des überraschenden Auftauchens der angelsächsischen Armee noch lang und blutig war. Auch wenn hinsichtlich ihres genauen Ablaufs wohl nie Klarheit zu erlangen sein wird, so gilt unter Historikern als sicher, dass die Schlacht tatsächlich sehr blutig verlief und dass nur wenige Norweger, darunter Olav, der Sohn von Harald Hardråde, wieder in ihre Heimat zurückkehrten.

      Für die siegreiche Armee stellte die Schlacht den letzten Triumph des alten angelsächsischen Heerwesens über eine feindliche Streitmacht dar, ehe auch in England die kontinentaleuropäische Kampfweise mit dem Angriff gepanzerter Reiter die Kampfführung für immer veränderte. In der englischen Historiografie aber ist die Schlacht bei Stamford Bridge unauflöslich mit der kaum drei Wochen später geschlagenen Schlacht bei Hastings verwoben. Harald Godwinsons großer Sieg über seinen norwegischen Widersacher beendete zwar die Bedrohung für sein Königreich im Norden ein für alle Mal, wird aber in diesem Zusammenhang zumeist auch als der entscheidende Nachteil für die folgende Entscheidungsschlacht bei Hastings gesehen. Wäre nämlich, so die gängige Lesart, Harald nicht gezwungen gewesen, auf die norwegische Herausforderung zu reagieren, hätte er seinem zweiten Gegner, Wilhelm dem Eroberer, bei Hastings mit einer ausgeruhten und vor allem wesentlich stärkeren Streitmacht entgegentreten können. Die Schlacht und damit auch der mögliche weitere Verlauf der englischen Geschichte hätten in diesem Fall einen völlig anderen Verlauf nehmen können. So aber trat den Normannen eine durch einen weiteren Gewaltmarsch, diesmal nach Süden, und die Verluste der vorangegangenen Schlacht bei Stamford Bridge wohl deutlich geschwächte Armee entgegen – und wurde am 14. Oktober 1066 geschlagen.


      was war sonst noch los:
      70: Zerstörung von Jerusalem
      1396: Nikopolis
      1598: Stångebro
      1621: Riga
      1759: Hoyerswerda
      1775: Longue-Pointe
      1799: 2.Schlacht von Zürich
      1904: Pembe-Furt (Vau-de-Pembe)
      1914: Albert
      1915: Beginn der 2. Champagne-Schlacht
      1915: Loos
      1937: Pingxingguan
      1944: Ende der Operation Market Garden

      CU tomorrow ......

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      26.9.:
      the daily feature:
      52 v.Chr.: Alesia

      Die Schlacht um Alesia war die Entscheidungsschlacht im Spätsommer 52 v.Chr. zwischen dem römischen Feldherrn Gaius Iulius Caesar und den Galliern (Kelten) unter Führung des Vercingetorix. Sieger der Auseinandersetzung war Caesar, der damit die römische Herrschaft in Gallien für Jahrhunderte festigte.

      Die Römer fiele im Jahre 58 v. Chr. in das südliche Siedlungsgebiet der Gallier ein. Dem Kommandeur des römischen Heeres, Gaius Iulius Caesar, bot sich hier die Möglichkeit, durch einen militärischen Erfolg seine politische Karriere voranzubringen. Die römischen Militärerfolge stellten sich sehr rasch ein und die Römer drangen in den Folgejahren bis nach Britannien vor. Erst im Jahre 52 v. Chr. stießen Caesar und seine Truppen auf ernsthaften Widerstand. Die schon längst unterworfen geglaubten Gallier vereinigten sich unter Vercingetorix und erhoben sich gegen Rom. Römische Kaufleute in Cenabum fielen den Galliern in den ersten Tagen des Krieges zum Opfer. Die Aufständischen bedrohten die Gallia Narbonensis.

      Caesar, der sich zur Rechtspflege in Italien aufhielt, hob Truppen aus und sicherte die römische Provinz. Um zu seinen in Winterlagern stationierten Truppen zu gelangen, rückte er über das verschneite Cevennengebirge vor. Das diente ihm als Ablenkungsmanöver und er konnte seine Armee im Gebiet der Lingonen zusammenziehen. Nachdem das erste Treffen von Vercingetorix’ Kavallerievorhut und Caesars Reiterei bei Noviodunum mit einem Erfolg für die Römer geendet hatte, entschloss sich der Arvernerfürst zu neuen taktischen Maßnahmen. Mit seiner Strategie der „Verbrannten Erde“ versuchte er die Römer vom Nachschub abzuschneiden. Zwanzig im Umkreis von Caesars Armee gelegene Dörfer wurden ein Raub der Flammen. Doch die Römer erwiesen sich als äußerst zäh. Sie standen die 25 Tage andauernde Belagerung von Avaricum durch und sicherten sich dadurch die in diesem Oppidum reichlich vorhandenen Vorräte.

      Allerdings kam es im Anschluss daran vor Gergovia – Hauptstadt der Arverner – zu einer Niederlage für Caesar. Jeder siebte Centurio fiel. Da der Julier von Verstärkung aus Italien abgeschnitten war, musste er gegen bare Münze Hilfstruppen aus Germanien ordern. Als Vercingetorix seine erfolgreiche Defensivtaktik aufgab und seinerseits zum Angriff überging, musste er in der Schlacht am Armançon eine herbe Niederlage gegen Caesar einstecken. Daraufhin zog er sich mit seinen Truppen nach Alesia zurück.

      Caesar verfolgte den fliehenden Vercingetorix und schloss ihn durch umfangreiche Belagerungswerke in Alesia ein. Vercingetorix befehligte etwa 20.000 und Caesar etwa 70.000 Soldaten. Vercingetorix gelang es vor dem Einschluss jedoch noch, seine Reiterei fortzuschicken, da sie während einer Belagerung die Vorräte unnötig strapaziert hätte. Die Reiter erhielten zudem den Auftrag, die gallischen Stämme zur Aufstellung eines Entsatzheeres aufzurufen.

      Schnell wurde Caesar selbst zum Belagerten, da nunmehr auch er von dem anrückenden gallischen Entsatzheer (etwa 50.000) umringt wurde. Mit umfangreichen Schanzarbeiten stellte Caesar einen 16 km langen inneren Belagerungsring (Circumvallation) und einen zweiten, 21 km langen, nach außen gerichteten Verteidigungsring (Contravallation) auf, um sich dieser Feinde zu erwehren. Diese Schanzanlagen enthielten Türme, Fallen, Gräben, Wälle, Fußangeln und Hindernisse gegen Reitereiangriffe.

      Bereits nach etwa dreißig Tagen gingen die Nahrungsmittel in Alesia zur Neige. Vercingetorix schickte alle Kampfunfähigen (Alte, Frauen, Kinder) aus der Stadt, da sie nicht mehr ernährt werden konnten. In der Schrift De Bello Gallico berichtet Caesar unverblümt von seiner Entscheidung, die Zivilisten nicht durch seine Linien abziehen zu lassen, so dass diese vor den Augen aller langsam und qualvoll starben.

      Die Ankunft des gallischen Entsatzheeres bei Alesia und der anschließende Angriff war für Vercingetorix das Signal für einen Ausbruchsversuch. Durch entschlossene Vorstöße und kluge Organisation der Truppen gelang es Caesar und seinem Stellvertreter Titus Labienus in jener „Zweifrontenschlacht“, sowohl die Ausbruchsversuche aus Alesia abzuschlagen als auch das äußere gallische Heer fernzuhalten. Nachdem Caesars germanische Reiter das Entsatzheer zerstreut hatten, sammelte sich dieses wieder und griff an einer Schwachstelle des äußeren Schanzwerkes an. Diese war durch die felsige Flanke eines Hügels bedingt, auf dem ein Teil der äußeren römischen Belagerungslinie durchgezogen worden war, wegen natürlicher Hindernisse aber nicht vollkommen geschlossen werden konnte.

      Die gallischen Heerscharen durchbrachen die Befestigung und griffen die römischen Truppen von vorne und hinten an. Caesar motivierte durch sein Auftreten auf dem Schlachtfeld die römischen Legionen, nahm vier Kohorten und führte sie in den Kampf. Gleichzeitig befahl er einigen Kohorten, das Schlachtfeld weiträumig zu umgehen. Als die römischen Truppen den gallischen Heerscharen in den Rücken fielen, flohen diese, wurden aber noch eine Weile von den Römern verfolgt. Vercingetorix zog sich, nachdem er Nachricht davon erhalten hatte, nach Alesia zurück. Wenig später ergab er sich in der Hoffnung, dass Caesar ihn und sein Volk nicht in die Sklaverei verkaufen werde.

      Sechs Jahre später, als Caesar wieder nach Rom kam, um seine Siege in Gallien, Ägypten, Kleinasien und Afrika in einem Triumphzug zu feiern, wurde Vercingetorix, der bis dahin im Gefängnis saß, in Ketten durch Rom mitgezogen und anschließend auf Befehl Caesars im Tullianum erdrosselt.


      was war sonst noch los:
      715: Compiègne
      1345: Warns
      1371: Maritsa
      1423: La Brossinière
      1777: Philadelphia
      1914: Sandfontein
      1917: Beginn der Schlacht am Polygon Wood (2.Phase der 3.Ypern-Schlacht)
      1918: Beginn der Maas-Argonnen-Offensive (Meuse-Argonne)
      1936: Ende der Belagerung des Alcázar von Toledo

      CU tomorrow ......

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      27.9.:
      the daily feature:
      1605: Kircholm

      Die Schlacht bei Kircholm war eine Schlacht während der Schwedisch-Polnischen Kriege 1600–1629. Sie fand bei Salaspils (deutsch: Kirchholm) am 27. September 1605 statt. In dieser Schlacht erlitten die schwedischen Truppen unter König Karl IX. eine schwere Niederlage gegen zahlenmäßig deutlich unterlegene polnisch-litauische Truppen unter Jan Karol Chodkiewicz, dem Großhetman von Litauen. Zur schwedischen Armee gehörten zwei westliche Kommandeure, Friedrich von Lüneburg und Graf Joachim Friedrich von Mansfeld, mit einigen tausend deutschen und niederländischen Söldnern und sogar einigen hundert Schotten.

      Nach der Niederlage der Schweden in der Schlacht bei Kokenhusen mussten diese sich weitgehend aus Livland zurückziehen und den größten Teil ihrer Eroberungen aufgeben. Der schwedische Reichstag bewilligte daraufhin
      Gelder für militärische Verstärkungen. Im Jahr 1605 landete eine etwa 5.000 Mann starke schwedische Armee unter Anders Lennartsson in Estland und marschierte auf Riga mit dem Ziel, diesen bedeutenden Ostseehafen
      einzunehmen.

      Die schwedischen Streitkräfte scheinen in einer Schachbrettordnung entfaltet worden zu sein, die Infanterie in 7 oder 8 unabhängige Blöcke aus Regimentern aufgeteilt, mit Feuerbereichen dazwischen. Die Flanken sollten von der schwedischen und deutschen Kavallerie gedeckt und die Kanonen vor die Kavallerie gestellt werden. Karls' Streitmacht wurde in vier Linien auf einem Hügelrücken aufgestellt, wobei die erste Linie aus vier Infanteriebataillonen, der Kavallerie in der zweiten Linie, sechs Infanteriebataillonen in der dritten Linie und der Kavallerie in der vierten Linie bestand. Die Infanteriebataillone formierten in Karrees von dreißig mal dreißig, mit Pikenieren in der Mitte und Schützen an den Rändern, und Lücken zwischen den Karrees ermöglichten Passagen für ihre Kavallerie.

      Jan Karol Chodkiewicz setzte seine Streitkräfte in der traditionellen tiefen polnischen Kampfformation - der sogenannten " Altponischen Ordnung " - ein, wobei der linke Flügel deutlich stärker war und von Tomasz Dąbrowa kommandiert wurde, während der rechte Flügel unter Jan aus einer geringeren Anzahl von Husaren unter Piotr Sapieha bestand, und dem Zentrum, zu dem Hetman Chodkiewicz 'eigene Kompanie von 300 Husaren unter der Führung von Leutnant Wincenty Woyna sowie einer mächtige Formation von Reitern und Harquebusieren des Herzogs von Kurland, Friedrich Kettler. Die polnisch-litauische Infanterie, größtenteils im ungarischen Haiduk- Stil
      bewaffnet , stellte sich in der Mitte auf. Unter Teodor Lacki blieben rund 280 Husaren als allgemeine Reserve übrig.

      Die schwedischen Truppen unter König Karl IX. und Andreas Lennartsson umfassten nach ihrer Vereinigung 10.868 Mann. Jan Karol Chodkiewicz versuchte vier Stunden lang, die Schweden mit seiner leichten Kavallerie von ihren Positionen zu locken. Als Karl IX. glaubte, dass sich die Litauer und die unterstützenden Polen zurückzogen rückte er auf den Grund des Abhangs vor. Darauf wartete Chodkiewicz. Die polnischen Streitkräfte liessen nun mit Kettlers Kurland-Harquebusiere feuern, während Wincenty Wojnas Husaren gegen die schwedischen Linien stürmten und Unordnung in der Infanterie verursachten. Die Hauptschlacht begann mit dem polnisch-litauischen Kavallerieangriff auf der schwedischen rechten Flanke, wobei etwa 1.000 Flügelhusaren die schwedische Reiterei unter Mansfeld zerschmetterten und die schwedische dritte Infanterielinie auf ihrem Rückzug durcheinanderbrachten. Zur gleichen Zeit griffen auf der schwedischen linken Flanke 650 Flügelhusaren unter Jan Piotr Sapieha an. Nachdem Karl seine Reserve von 700 Kavalleristen geschickt hatte, schickte Chodkiewicz ebenfalls seine Reserven. Die gesamte Streitmacht der schwedischen Kavallerie wurde schließlich in die Flucht geschlagen und störte während ihrer Flucht ihre eigene Infanterie. Die schwedische Streitmacht wurde von der zahlenmäßig unterlegenen polnisch-litauischen Armee vernichtend geschlagen. Die Schlacht war vor allem geprägt durch den Angriff der polnischen Flügelhusaren auf zehnfach überlegene schwedische Infanterie.

      Der internationale Ruhm dieses Sieges der Polen gegen die Schweden war so groß, dass die Schlacht in einer nur kurz nach dem Ereignis in Rom publizierten Radierung von Antonio Tempesta dargestellt wurde (Bartsch Nr. 634).
      Allerdings verhinderte der innere Zustand Polens, dass Chodkiewicz diesen Sieg nutzen konnte. Als das Heer wegen des rückständigen Soldes nicht mehr weiterkämpfte, setzte er den Kampf aus eigenen Mitteln noch eine Zeit lang
      fort.

      Das wär was für „By Fire & Sword“, wenngleich das Regelset eigentlich für die Mitte des 17.Jahrhunderts geschrieben wurde. Trotz Busaco für mich die interessantere und bedeutendere Schlacht des heutigen Tages.


      was war sonst noch los:
      489: Verona
      1331: Płowce
      1426: Detern
      1529: Beginn der 1. Wiener Türkenbelagerung
      1669: Ende der Belagerung von Candia
      1810: Busaco

      CU tomorrow .....

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      von wegen "the emperor protects":
      der Doge Domenico II. Contarini hat Morosini später was gehustet, weil er ohne offizielle Einwilligung kapituliert hat,
      Ludwig XIV. waren die Venezianer sowie wurscht,
      und unserer, Leopold I. - so du den meinst - hatte mit dem Frieden von Eisenburg andere Pläne (Ludwig XIV.) in den Vordergrund gespielt, als sich mit den Türken zu prügeln
      28.9.:
      the daily feature:
      1322: Mühldorf

      In der Schlacht bei Mühldorf, oft auch Schlacht bei Ampfing genannt, besiegte der Wittelsbacher Ludwig IV. der Bayer, Herzog von Oberbayern, den Habsburger Friedrich den Schönen, Herzog von Österreich. Die seit 1314 anhaltenden Streitigkeiten um die Nachfolge des verstorbenen Heinrich VII. im Amt des römisch-deutschen Königs fanden hier ihr militärisches Ende. Ludwig konnte sich als König durchsetzen und wurde am 17. Januar 1328 schließlich Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Um eine Aussöhnung mit den Habsburgern zu erreichen, erkannte Ludwig seinen Kontrahenten Friedrich im September 1325 als Mitkönig an. Die Schlacht von Mühldorf
      gilt heute als die letzte große Ritterschlacht ohne Feuerwaffen.

      Um die Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert beherrschten im Großen drei Adelsgeschlechter das politische Geschehen im Heiligen Römischen Reich: die Habsburger, die Luxemburger und die Wittelsbacher. Um dem wachsenden Einfluss der Habsburger Einhalt zu gebieten, wurde nach dem Tod König Rudolfs von Habsburg 1291 nicht dessen Sohn von den Kurfürsten als Nachfolger gewählt, sondern der wenig einflussreiche Adolf von Nassau. Aufgrund Adolfs Politik, die auf den Ausbau seiner Hausmacht abzielte, verlor er allerdings schnell die Gunst der Kurfürsten, und diese ersetzten ihn sieben Jahre später durch den bei der vorherigen Wahl übergangenen Sohn Rudolfs, Albrecht I. Nach dessen gewaltsamen Tod im Jahre 1308 wurde der luxemburgische Graf Heinrich als Heinrich VII. zum deutschen König gewählt. Im Juni 1312 wurde er in Rom zum Kaiser gesalbt, starb aber schon ein Jahr später an Malaria. Der nun folgende Streit um seine Nachfolge war schließlich der Ausgangspunkt für die Schlacht bei Mühldorf.

      Nach dem Tode Heinrichs meldeten sowohl die Habsburger als auch die Luxemburger ihren Anspruch auf den Thron an. Das Haus Habsburg schickte Friedrich den Schönen in den Kampf um den Thron. Auf Luxemburger Seite wollte man König Johann von Luxemburg, den Sohn des verstorbenen Heinrich, auf dem Thron sehen. Als Johann überraschend seine Ansprüche auf den Thron zurückzog, diesen aber nicht seinem Konkurrenten Friedrich überlassen wollte, schlug er den Wittelsbacher Herzog von Oberbayern und der Pfalz, Ludwig den Bayern, als Kandidaten vor. Am 13. Oktober 1314 fanden sich schließlich beide Kandidaten, Friedrich und Ludwig, vor der Stadt Frankfurt zur Wahl ein. Friedrich ließ die Einladung Ludwigs, sich gemeinsam den Kurfürsten zur Wahl zu stellen, unbeantwortet, eine Entscheidung, die zwangsläufig in einer Doppelwahl enden musste. So wählten die Kurfürsten aus Köln, der Pfalz und aus Sachsen-Wittenberg am 19. Oktober 1314 Friedrich den Schönen in Frankfurt-Sachsenhausen zum König. Die Krönung durch Heinrich II. von Virneburg, den Erzbischof von Köln, fand anschließend in Bonn statt, da Aachen, die traditionelle Krönungsstadt, sich weigerte, Friedrich die Tore zu öffnen. Am 20. Oktober, also einen Tag nach Friedrichs Wahl, wurde Ludwig in Frankfurt durch Kurstimmen aus Mainz, Trier, Böhmen, Brandenburg und Sachsen-Lauenburg zum König gewählt und am 25. November in Aachen durch den Erzbischof von Mainz, Peter von Aspelt, gekrönt.

      Traditionell fanden die Königswahlen in Frankfurt statt, die Krönung selbst anschließend in Aachen durch den Kölner Erzbischof. So kam es bei der Doppelwahl von 1314 zu dem kuriosen Fall, dass Ludwig der Bayer zwar am „richtigen“ Ort gewählt und gekrönt wurde, allerdings vom „falschen“ Erzbischof. Friedrich wiederum konnte zwar den „richtigen“ Erzbischof vorweisen, wurde von diesem aber am „falschen“ Ort gekrönt.

      Es folgten beiderseitige Bemühungen um päpstliche Approbation, also die Bestätigung eines der Kandidaten durch den Papst. Dieser wollte aber zunächst keinen der beiden Thronprätendenten anerkennen, um so im Thronkonflikt die Verhältnisse noch offen zu halten und seine eigenen Interessen verfolgen zu können. Die Folge war ein acht Jahre dauernder Kampf um den Thron, in dem beide Kandidaten zunächst ähnlich große Chancen hatten.

      Auf Grund von Wahlversprechungen, mit denen er sich die Gunst der Kurfürsten erkaufte, trat Ludwig Teile des Wittelsbacher Hausbesitzes an Mainz, Trier und Böhmen ab. Dies verärgerte seinen Bruder, den Pfalzgraf Rudolf I., der schon lange mit ihm im Zwist lag und bei der Königswahl gegen Ludwig gestimmt hatte. Rudolf schlug sich nun offen auf die Seite der Habsburger unter Friedrich dem Schönen. Ein erstes Aufeinandertreffen zwischen Ludwig und Friedrichs Truppen endete 1315 bei Speyer ohne Kampf. Währenddessen versuchte der oberbayerische Adel, die Differenzen zwischen Rudolf und Ludwig auszuräumen. Rudolf sollte demnach das Königtum Ludwigs sowie die
      Gebietsabtretungen akzeptieren und im Gegenzug die Regentschaft in Bayern erhalten. Ludwig aber wollte seinem Bruder keinerlei Macht zugestehen und sicherte sich durch mehrere geschickte Schachzüge die Unterstützung der
      niederbayerischen und oberbayerischen Stände. Schließlich musste Rudolf, seiner Burgen beraubt, nach Worms fliehen.

      1316 kam es erneut zu einem Aufeinandertreffen zwischen Wittelsbachern und Habsburgern, dieses Mal bei Esslingen am Neckar. Zwar kam es dabei zu einer kurzen Schlacht, als Knechte beim Tränken der Pferde aneinandergerieten, da allerdings keine Fahnen gezeigt wurden und die Heeresleitung beider Seiten nicht anwesend war, zählte das Ergebnis der Schlacht nicht. Es folgten einige Jahre der Ruhe im Zwist der beiden Häuser, die Ludwig dazu nutzte, seine Macht in Bayern auszubauen. Auch konnte er sich mit Rudolf auf einen Vergleich einigen, bei dem dieser Ludwig die Alleinherrschaft in Bayern zugestand. Rudolf selbst musste sich mit einigen Burgen und finanziellen Leistungen zufriedengeben. Ohne sich mit seinem Bruder versöhnt zu haben, starb Rudolf schließlich am 13. August 1319 in Heidelberg. Im September 1319 rückten erstmals Truppen Friedrichs des Schönen
      nach Mühldorf vor, wo sie schließlich den Truppen Ludwigs gegenüberstanden. Auf Grund von Morddrohungen gegen Ludwig zogen dessen Truppen aber kampflos ab, sie wollten nicht in Gefahr geraten, ihren Anführer zu verlieren. Die Habsburger Truppen zogen daraufhin, eine Spur der Verwüstung hinter sich lassend, bis vor Regensburg. Durch diesen Rückschlag musste Ludwig enorme Machteinbußen hinnehmen, konnte aber weiter auf die wichtige Unterstützung aus Niederbayern zählen. Friedrich witterte nun die Chance, Ludwig im Kampf um den Thron endgültig aus dem Weg zu räumen, und zog mit seinen Truppen 1321 erneut Richtung Mühldorf, allen Warnungen aus den eigenen Reihen zum Trotz.

      Friedrichs Truppen vereinigten sich aus Westen kommend am 21. September 1322 bei Passau mit den Truppen des Passauer Bischofs und zogen dann gemeinsam entlang des linken Innufers Richtung Mühldorf, wo sie etwa fünf Tage später eintrafen. Friedrichs Verbündete, Friedrich III. von Leibnitz (der Bischof von Salzburg) sowie Dietrich Bischof von Lavant zogen von Salzburg kommend ins nördlich gelegene Mühldorf, wo sie schon vor dem 20. September
      eintrafen. Friedrich der Schöne kam am 24. September in Mühldorf an. Leopold I. von Österreich, Friedrichs Bruder, sollte von Schwaben her kommend zu den Habsburger Truppen stoßen, was ihm aber nicht gelang. Er befand
      sich am 25. September noch am Lech, also im günstigsten Falle vier bis fünf Tagesmärsche von Mühldorf entfernt. Die in Mühldorf verfügbare Streitmacht bestand aus 1400 Helmen, also schwer bewaffneten Reitern, 5000 Ungarn und Heiden, womit Kumanen gemeint sind, und vielen Kriegern zu Fuß. Herzog Leopold hätte über 1200 Helme verfügt, befand sich zum Zeitpunkt der Schlacht aber noch bei Fürstenfeld nahe München.

      An der Spitze seiner Truppen zog Ludwig am 7. September von Regensburg aus Richtung Mühldorf, wo er am Tag der Schlacht eintraf. Seine Truppen setzten sich aus eigenen Vasallen und denen seiner niederbayerischen Neffen zusammen. Bedeutende Bundesgenossen waren Johann von Luxemburg und der Burggraf Friedrich IV. von Nürnberg. Aber auch schwäbische Truppen unter Wilhelm von Montfort und Berthold von Seefeld wurden zur Abwehr der Habsburger Truppen eingesetzt. Die Schwaben dienten vermutlich vor allem dazu, den Vormarsch Leopolds zum Stehen zu bringen, beziehungsweise die Kommunikationslinie zwischen diesem und Friedrich zu unterbrechen, was
      ihnen anscheinend auch gelang. Die Truppe bestand aus 1800 schwer bewaffneten Reitern, 4000 Kämpfern zu Fuß sowie Schützen.

      Ende Teil 1

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      Teil 2

      Der exakte Austragungsort der Schlacht war lange Zeit äußerst umstritten. So berichten manche Quellen, dass die Schlacht zwischen Mühldorf und Ötting an der Isen stattfand, wieder andere Quellen geben die Ampfinger Wiesen als Ort der Schlacht an. Lange wurde daher auch von der Schlacht bei Ampfing gesprochen. Da in nahezu allen Quellen ein Höhenzug in der Nähe des Kampfplatzes genannt wird, wurde die Hypothese vom Ort der Schlacht bei Ampfing mittlerweile verworfen. Österreichische Erzählungen aus dem 14. Jahrhundert sprechen von einem Ort der Schlacht „oberthalben Mühldorf“. Dies deckt sich mit mehreren unabhängigen Erzählungen, die die Burg Dornberg nordöstlich von Erharting mit dem Ort der Schlacht in Verbindung bringen. Dass in einigen Quellen auch von einem Kampf auf den Erhartinger Wiesen gesprochen wird, macht die Hypothese vom Ort der Schlacht im Nordosten Mühldorfs sehr wahrscheinlich. Gestützt wird dies durch Forschungen Ernst Rönschs, der auch eine Erklärung für die Erwähnung Ampfings in mehreren Quellen liefert. So ist in salzburgischen Verzeichnissen von einem Zoll „zu Ampfing im Rohrbach“ die Rede. Die Ortschaft Rohrbach liegt allerdings nicht bei Ampfing, sondern zwei Kilometer nordwestlich von Erharting. Auch neuere Funde unterstützen die These vom Ort der Schlacht westlich von Erharting, welcher daher als sicher gelten kann.

      Die Angaben über den Schlachtverlauf sind widersprüchlich und je nach Partei bemüht, den Ruhm Ludwigs herauszustellen oder die Niederlage der Habsburger zu entschuldigen. Von wem die Initiative zur Schlacht ausging, ist umstritten. Nach der böhmischen Chronik schlug König Johann den Festtag des böhmischen Landespatrons Wenzel als Tag der Schlacht vor. Der Sieg an diesem böhmischen Nationalfeiertag wird dann in der böhmischen Chronik entsprechend gewürdigt. Die bayerische Fürstenfelder Chronik schreibt die Initiative König Ludwig zu, der viel Mühe damit gehabt habe, König Johann von der Schlacht zu überzeugen, und datiert sie auf den Vortag des Sankt-Michael-Tag. Zumindest herrscht also, auch bei unterschiedlicher Benennung, Einigkeit über das Datum, den 28. September. Die Schlacht scheint von der bayerischen Partei angeboten worden zu sein, indem sich diese am Vorabend in Schlachtordnung dem Gegner präsentierte.

      Da Friedrich nicht alle seine Truppen rechtzeitig zusammenziehen konnte und somit seinem Gegner um 400 Ritter unterlegen war, wurde ihm von mehreren Seiten von einem voreiligen Schlachtbeginn abgeraten. Allen Gegenstimmen zum Trotz nahm er aber den Kampf an. Über die beteiligten Personen herrscht Uneinigkeit. Ob König Ludwig selbst am Kampf teilgenommen hat, wird je nach Partei unterschiedlich angegeben. Festzustehen scheint, dass Friedrich in vollem Helmzier in die Schlacht geritten ist. Ludwig hat sich nach älteren habsburgischen Aufzeichnungen gar nicht am Kampf beteiligt, ein Vorwurf, der in jüngeren Quellen nicht mehr auftaucht. Bayerische Quellen gestehen aber ein, dass er sich, um unerkannt zu bleiben, in eine Gruppe von elf weiteren Rittern begeben habe, was ihm als unritterliches Verhalten ausgelegt werden konnte.

      Aus den verschiedenen Quellen rekonstruiert Heinz Thomas folgenden Kampfverlauf: König Johann mit Truppen aus Böhmen, Schlesien und dem Rheinland stand auf dem rechten Flügel der bayerischen Partei. Im Zentrum und auf dem linken Flügel standen Ludwig und die Bayern aus den beiden Herzogtümern, sowie die Truppen aus Franken und Schwaben. Dem böhmischen König gegenüber standen Herzog Heinrich von Österreich sowie die Truppen aus Salzburg. Nach den ersten geschlossenen Reiterattacken sollen die Bayern abgesessen sein und zusammen mit den Fußtruppen wurden die Pferde der Österreicher zu Fall gebracht. Warum die auf Habsburger Seite kämpfende 5000 Mann starke ungarische Truppe nicht effektiv eingesetzt werden konnte, ist heute nicht eindeutig geklärt. Es wird angenommen, dass sie auf Grund ihrer leichten Rüstung den schwer gerüsteten Gegnern unterlegen war. Auch
      konnten sie ihre Reiterei nicht effektiv einsetzen, da sich die bayerische Linie an den Hang anlehnte und so eine Umgehung in deren Rücken nicht möglich war. Laut österreichischen Quellen soll schließlich ein Verrat den Ausgang der Schlacht maßgeblich beeinflusst haben. Böhmische Kämpfer, die bereits gefangen genommen waren, sollen von einem Österreicher wieder befreit worden sein und in den Kampf eingegriffen haben. Zur selben Zeit griff der Nürnberger Burggraf mit 500 Rittern (darunter der Feldhauptmann Seyfried Schweppermann) von Nordwesten her an und trieb den linken Flügel der Österreicher auf deren Zentrum zurück. Die Habsburger hielten die Truppen des Burggrafen zunächst für die Truppen Herzog Leopolds und konnten dem überraschenden Angriff nichts mehr entgegensetzen. König Friedrich und sein Bruder wurden von den Nürnbergern gefangen genommen. Nach bayerischen Quellen warfen sich die beiden österreichischen Brüder Ludwig unter Tränen zu Füßen, weil sie befürchteten, getötet zu werden. Ludwig gebot ihnen aber, sich zu erheben, und erklärte sie für gefangen genommen.

      Nach dem Ende der Schlacht wurde Friedrich zunächst auf die Burg Dornberg, später auf die Burg Trausnitz gebracht. Zwar gibt es keine genauen Angaben über die Zahl der Verluste, diese waren aber ohne Zweifel recht hoch. Die böhmische Chronik des Peter von Zittau spricht von etwa 1100 Toten. Der siegreiche Ludwig verließ aus Angst vor einem möglichen verspäteten Eintreffen Leopolds noch am selben Tag das Schlachtfeld. Dies wurde ihm wieder als unritterliches Verhalten ausgelegt, da er nicht wie üblich drei Tage auf dem Schlachtfeld verblieb, um den Sieg offensichtlich zu machen. Die plündernd Richtung Österreich ziehenden Hilfstruppen der Habsburger ließ Ludwig nicht weiter verfolgen. Die während der Schlacht gefangengenommenen Angehörigen des österreichischen und salzburgischen Adels wurden nach und nach von den siegreichen Parteien gegen Lösegelder freigelassen. Von einer Einnahme der zum Erzbisztum Salzburg gehörenden Stadt Mühldorf sah man allerdings ab. Mühldorf blieb bis 1802 unter salzburgischer Herrschaft.

      Trotz seines Sieges wurde Ludwig zunächst nicht allgemein als König anerkannt. Dennoch übernahm er nach seinem Sieg die Regierungsgewalt und konnte auch die Herausgabe der Reichskleinodien durch die Österreicher erwirken. Da nun auch andere Häuser versuchten, in den Konflikt um die Kaiserkandidatur einzugreifen, strebte Ludwig einen Vergleich mit Friedrich an. Nach zweieinhalb Jahren in Haft verzichtete Friedrich auf den Thron und gab an, Ludwig gegen jedermann zu beschützen. Im Gegenzug wollte er nur mit den Erblanden belehnt werden und seinen Sohn mit der Tochter Ludwigs vermählen. Da seine Brüder diesem Ausgleich zustimmen mussten, Leopold dies aber nicht tat, wurde Friedrich erneut inhaftiert, der Vergleich war hinfällig. Zur Aussöhnung mit den Habsburgern kam es erst, als Ludwig am 5. September 1325 Friedrich in München als Mitkönig anerkannte. Erst am 17. Januar 1328 wurde Ludwig dann in Rom zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt, die einzige mittelalterliche Kaiserkrönung ohne jegliche päpstliche Beteiligung.


      was war sonst noch los:
      351: Mursa
      995: Libice
      1043: Lürschauer Heide
      1198: Gisors
      1238: Einnahme von Valencia
      1302: Eroberung von Aruad
      1538: Prévéza
      1597: Ende der Belagerung von Groenlo
      1708: Lesnaya
      1781: Beginn der Belagerung von Yorktown
      1810: Alhóndiga de Granaditas
      1868: Alcolea
      1918: Beginn der 5. Ypern-Schlacht

      CU tomorrow ......

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      Wir standen sogar schon "on this very ground":

      Silent Night Games war am Gaming Day der Grünen Horde am 18.04.2015 in Mühldorf / Erharting - beim Pauliwirt
      silent-night-games.at/2015/04/…rde-18-04-2015/#more-4342

      Bilder dazu gab es dann auch am Abgang ins Untergeschoß und zum WC:






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      29.9.:
      the daily feature:
      1848: Pákozd (oder Sukoró)

      Die Schlacht von Pákozd (oder Schlacht von Sukoró ) war eine Schlacht in der ungarischen Revolution von 1848 , die im Dreieck Pákozd - Sukoró - Pátka ausgetragen wurde. Es war eine der wichtigsten Schlachten der Revolution, in der die von Generalleutnant János Móga angeführte ungarische Revolutionsarmee die Truppen des kroatischen Ban Josip Jelačić besiegte.

      Offiziell stand die Armee des Kaiserreichs in Ungarn unter dem Kommando von Lázár Mészáros und die meisten österreichischen Soldaten, einschließlich des Kaisers, schworen die Treue zur Verfassung Ungarns . Die Regierung von Battyány achtete sehr darauf, dem Kaiserreich keinen Grund für einen Angriff auf Ungarn zu geben.

      Das Kaiserreich wollte die Aufstände als Ausrede benutzen, um seinen Willen zu erreichen. In Ungarn lebende ethnische Gruppen stellten Forderungen gegen die ungarische Regierung, die jedoch von der Regierung Battyhány abgelehnt wurden. Das Kaiserreich erkannte seine Chance und begann, Geld, Waffen und Material für serbische Rebellen und Jelačićs Armee zu senden , die bereit war, in Ungarn einzudringen.

      Jelačić war ein erklärter Gegner der ungarischen Revolution. Dies und seine militärische Erfahrung halfen ihm, eine der Hauptrollen in Baillet von Latours militärischen Plänen gegen Ungarn zu werden.

      Am 10. Juni sandte die Regierung Batthyány eine Petition an den Kaiser, um Jelačić von seinem Posten zu entbinden. Leider war es nicht erfolgreich, denn Jelačić begann, den Angriff auf Ungarn vorzubereiten, und am
      31. August besetzte Jelačić Fiume .
      Die ungarische Regierung hatte alles versucht, um den Konflikt zu vermeiden. Ministerpräsident Lajos Batthyány und Justizminister Ferenc Deák reisten Ende August in die österreichische Hauptstadt Wien. Sie wollten mit dem Kaiser verhandeln, aber es war ein Misserfolg, da der Kaiser sich weigerte, sie zu empfangen. Darüber hinaus bestätigte er Jelačićs Titel als Ban. Dies wurde von beiden Seiten als Vorwarnung verstanden. Batthyány gab das Scheitern seiner Politik zu und trat am 11. September zurück. Am selben Tag überquerte Jelačić mit rund 30.000 Mann die Drau.

      Ádám Teleky wurde der neue Kommandeur der Drau-Legion. Ihre Situation war heikel. Ihr Eid auf die ungarische Verfassung bedeutete, dass sie Jelačić angreifen sollten, aber die Tatsache, dass sie die Armee des Kaisers
      fürchteten, ließ sie lieber nicht kämpfen. Die ungarische Armee zog sich stattdessen in Richtung Székesfehérvár zurück.
      Ungarns Führer runzelten die Stirn beim Rückzug ihrer Armee. Sie entließen Teleky von seinem Posten, folgten Batthyánys Rat und baten Erzherzog Stephan Franz Viktor, Palatin von Ungarn, die ungarische Armee zu befehligen. Dass ein österreichischer Erzherzog die ungarische Armee befehligte, stärkte die ungarischen Soldaten, die einen Angriff auf Jelačić erklärten. Erzherzog Stephan lud Jelačić zu einem Treffen in Balatonszemes ein, aber Jelačić nahm nicht teil. Erzherzog Stephan war Jelačić überlegen, daher interpretierte er Jelačićs Nichtteilnahme als Zeichen dafür, dass er als Marionette des Kaisers fungierte. Später versuchte Stephan erfolglos, Jelačić zu kontaktieren. Am 22. September verließ er Ungarn.

      Am 13. September kündigte Batthyány einen Aufstand in Transdanubien an. Am 22. September gab Kossuth den im Ausland lebenden ungarischen Soldaten die Anweisung, in ihr Land zurückzukehren. Am 24. September ging er in den Alföld, um zu rekrutieren. Diese Bemühungen waren erfolgreich: es gab ungefähr 16.000 Männer, die bereit waren, Ende September in der Nähe des Velence-Sees zu kämpfen.

      Am 28. September hielt die ungarische Armee Kriegsrat in Sukoró. In diesem Rat versprach Móga, dass die ungarische Armee kämpfen würde, wenn Jelačić sie angreifen würde. Dies geschah am nächsten Morgen.

      Die ungarische Schlachtordnung :
      Oberkommando: Kapitän Joseph Kollmann
      Rechte Flanke: General Joseph von Milpökh und General Ernö Kiss mit etwa 3.000 Mann und 1 Batterie
      Mittlere und linke Flanke: Generalmajor Franz Holtsche und Oberstleutnant Mihály Répássy mit 8.500 Mann und eine Dreiviertelbatterie
      Reserve: General Teleki mit 4.000 Mann und 2 Batterien

      Die Politik des Kaisers schlug fehl und verursachte Jelačićs Niederlage. Denn der Kaiser gab keine direkten Befehle, und so wurde die österreichischen Armee geteilt und marschierte und kämpfte nach Belieben. Beide Seiten erwarteten, den Befehlen des Kaisers zu folgen.

      Jelačićs Plan war es, die rechte Flanke der ungarischen Armee zu zerstören und sich dann dem Zentralangriff zu nähern. Mit einem Frontalangriff konnte er dann die gesamte ungarische Armee zerstören. Generalmajor Kempen begann, die Ungarn mit etwa 8.000 Mann anzugreifen. Nach einem kurzen Kampf zogen sie Guyon aus Pátka zurück , aber die rechte Flanke der ungarischen Armee verteidigte sich. Da dieser Angriff nicht erfolgreich war, versuchte Kempen eine Zangenbewegung gegen die rechte Flanke, aber die Ungarn wehrten diesen Angriff ab.

      Jelačić begann, das Zentrum und die linke Flanke der ungarischen Armee anzugreifen, aber jeder Angriff endete mit einem ungarischen Sieg. Jelačić gab auf Kempens Rat hin auf. Die Artillerie kämpfte bis in den Abend hinein, aber Jelačić begann sich zurückzuziehen und bat um einen Waffenstillstand.

      Insgesamt gewann die ungarische Armee den Kampf gegen Jelačić, aber Móga machte den Sieg nicht zu seinem Vorteil. Er zog sich nach Martonvásár zurück und schloss einen dreitägigen Waffenstillstand mit Jelačić. Jelačićs
      Versorgungswege nach Kroatien wurden gekürzt, so dass er sich nach Wien zurückziehen musste.

      Am 7. Oktober besiegte die ungarische Armee die Reserven von Jelačić und nahm die Generäle Roth und Josip Filipovic gefangen.

      Obwohl die Schlacht von Pákozd eine der kleineren der Revolution war, waren ihre Folgen für die anderen Unabhängigkeitskämpfe sehr wichtig. Die Schlacht wurde zu einer Ikone der ungarischen Armee, da sie Einfluss auf Politik und Moral hat. Diese Schlacht war auch einer der Gründe für den Wiener Aufstand vom 6. Oktober.

      Nach der Schlacht wurden die blockierten kroatischen Armeen nach Österreich umgeleitet, wo sie von der österreichischen Regierung neue Befehle erhielten, aber keine Verstärkung, wie versprochen.


      was war sonst noch los:
      522 v.Chr.: Pasargadae
      1096: Xerigordon
      1364: Auray
      1712: Seeschlacht vor Rügen
      1864: Chaffin’s Farm und New Market Heights (auch bekannt als Laurel Hill und Kämpfe in den Forts Harrison, Johnson und Gilmer)
      1913: Torreón
      1914: Schlacht an der Weichsel
      1918: Beginn der Schlacht am Saint-Quentin-Kanal
      1932: Ende der Schlacht von Boquerón

      CU tomorrow .....

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      30.9.:
      the daily feature:
      1745: Soor

      Die Schlacht bei Soor (Sohr, Sorr) fand bei dem gleichnamigen Dorf südwestlich von Trautenau in Böhmen statt.

      Über drei Monate brachten beide Heere damit zu, sich im Inneren von Böhmen, wohin Friedrich II. nach der Schlacht bei Hohenfriedberg, der sich zurückziehenden, österreichisch-sächsischen Armee unter Prinz Karl von
      Lothringen
      gefolgt war, mit Scharmützeln und Plänkeleien zu belästigen. Mitte September sah sich der Preußenkönig infolge von Versorgungsengpässen gezwungen, an die böhmische Grenze zurückzugehen, um seine Armee dort bis zum Einbruch des Winters auf Kosten des Feindes versorgen zu können. Zudem musste er seine Kräfte zersplittern, da sächsische Kräfte seine Landesgrenzen bedrohten. Hernach sollte es in die Winterquartiere in Schlesien gehen. Prinz Karl folgte dem König, zum einen gedrängt von seiner Kaiserin, den Angriff zu suchen, zum anderen geschwächt durch die Abgänge der sächsischen Truppen. Seine Armee hielt er daher für zu schwach für weitere Unternehmungen, daher agierte er vorsichtig. Drei Tage, nachdem Friedrich II. ein Lager bei Staudenz bezogen hatte, bezogen die verbündeten Österreicher und Sachsen am 22. September 1745 ihrerseits ein Lager bei Jaromiersch, 18 Kilometer trennten beide Armeen. In den folgenden sieben Tagen unternahm Prinz Karl, unterstützt von den Feldmarschällen Fürst Lobkowitz und Prinz Arenberg mehrere Erkundungen, wie man Friedrichs
      Armee in ihrem Lager überraschen und schlagen könne.

      Die Preußen mit Mutlosigkeit und Abgespanntheit in einer üblen Lage wähnend, plante er, reguläre Truppen frontal angreifen zu lassen, während leichte Truppen das Lager umgehen und so Verwirrung erzeugen sollten. Mit Gegenwehr rechnete man kaum, wirkte sich doch das nach Westen steil ansteigende Gelände ungünstig für den Gegner aus. Im Tal behinderten sumpfige Wiesen, Teiche und kleine Waldstücke ein Formieren des Gegners. Könne man den Feind Richtung Osten in die Flucht schlagen, würden dort spitzwinklig auslaufende Wasserarme, begrenzt vom unwegsamen Königsforst im Süden ein unvorhersehbares Rückzugschaos bei den Preußen auslösen. Prinz Karl befand sich in einer überlegenen Stellung.

      Aufgrund differenzierter Abmarschzeiten waren die verschiedenen Truppen zu unterschiedlichen Zeiten in ihren Ausgangsstellungen. Auf dem linken Flügel der Verbündeten stand Feldmarschall Fürst Lobkowitz, mit 10 Bataillonen, 15 Grenadierkompanien zu Fuß, 30 Schwadronen und 15 Grenadierkompanien zu Pferde und Karabiniers bereit. Beherrscht wurde seine Stellung von 16 schweren Geschützen auf der Graner Koppe. Die Masse der Armee stand in zwei Treffen südlich der Graner Koppe zentriert zum Feind mit einer weiteren schweren Batterie südwestlich Burkersdorf, alles unter dem Befehl von Feldmarschall Herzog von Arenberg. Diesen sogenannten rechten Flügel begrenzten ganz im Süden der Position 6 Kavallerie-Regimenter unter General der Kavallerie Hohenems, alles in allem 42.000 Mann.

      Auf Seiten Friedrichs, der seit den Morgenstunden des 29. Septembers über das Nahen des Feindes im Bilde war, glaubte man, dass Prinz Karl den Rückzug nach Schlesien versperren wollte. Als am 30. September gegen fünf Uhr morgens die Befehle ergehen sollten, das Lager zu verlassen und sich nach Schlesien zurückzuziehen, drangen Meldungen durch, dass sich westlich des Lagers die Armee des Feindes positionierte und zum Kampf bereit machte. Augenblicklich ließ Friedrich seine Truppen zur Schlacht bereit machen, die sich in bemerkenswerter Eile formierten und seinen Befehlen unverzüglich nachkamen. Nahezu 22.000 Preußen erwarteten einen fast doppelt so starken Feind.

      Wenngleich der für den 29. September geplante Angriff nicht stattfinden konnte, da der rechte Flügel der Verbündeten noch weit zurück war, lagen die Absprachen, Befehle und Geschehnisse bei den österreichisch-sächsischen Truppen in den Morgenstunden des 30. September etwas im Dunkeln. Wollte Prinz Karl im letzten Moment doch nicht angreifen, sondern nur Präsenz zeigen, im Glauben, die Preußen würden im Wissen um ihre ungünstige Position abziehen? Oder wollte er doch angreifen, ließ aber fahrlässig wertvolle Zeit verstreichen ?

      Es lag anfangs Nebel über dem Gelände, als nach fünf Uhr Feldmarschall von Buddenbrock mit seiner Kavallerie aus dem preußischen Lager kommend, auf Neu-Rognitz zuhielt, um dann nach Westen zu schwenken und so die Graner Koppe etwas nördlich umgehen zu können. Im Laufe dieser Unternehmung ließ jedoch die aufgehende Sonne den Nebel verschwinden, was den schweren Geschützen der Verbündeten auf der Graner Koppe das Feuern erlaubte. Nicht unerhebliche Verluste waren die Folge für von Buddenbrocks Reiter. Die Schlacht war eröffnet. Zur gleichen Zeit formierte sich am Osthang der Graner Koppe Generalmajor Blankensees Infanterie zum
      Frontalangriff auf die Geschütze des Feindes. Etwa um acht Uhr, nun vom Norden auf die Stellungen der Verbündeten zureitend, brach die Kavallerie von Buddenbrocks in die in Formation stehende österreichisch-sächsische Kavallerie ein, überrumpelte und verwirrte sie und schlug sie in den dahinterliegenden Wald zurück. Fürst Lobkowitz wurde überritten und schwer verwundet. Zwar war man bei diesem Angriff nicht mehr dem Feuer der schweren Geschütze ausgesetzt, doch auf der Graner Koppe angekommen, setzte ihnen in ihrer linken Flanke die oben stehende Infanterie zu. Unterdessen waren die Männer Blankensees, von Osten kommend, bis auf 150 Meter an die Batterie des Feindes herangekommen, kamen aber durch starke Verluste ins Stocken und wichen schließlich, als Oberst Benda mit fünf Grenadier-Kompanien ihnen energisch entgegentrat. Blankensee fand den Tod. Die Regimenter Wedel, Tresckow, Finck und Anhalt gingen hinter das zweite Treffen zurück, das mit den Regimentern la Motte, Blankensee und Geist dem ersten gefolgt war. Es stoppte mit einem intensiven und diszipliniert ausgeführten Pelotonfeuer Bendas Männer und brach dann mit gefälltem Bajonett in die Reihen der Verbündeten ein und nahm die Koppe samt Batterie. Die starke Kavallerie der Verbündeten auf der Graner Koppe konnte dem nichts entgegensetzen und unterstützte die eigene Batterie und Infanterie nicht. Zum einen konnte sie sich geländebedingt nicht entfalten, zum anderen fehlte es womöglich am Befehl, dem Feind entgegenzutreten. Man wandte sich zur Flucht. Einzig Feldmarschallleutnant Preysing versuchte wie Oberst Benda mit seinen drei Dragoner-Regimentern in den Kampf einzugreifen, wurde jedoch in den Strudel der Flucht mit hineingezogen. Es war 9:30 Uhr.

      Friedrich II., der die entscheidende Anhöhe des Schlachtfeldes beherrschte und den linken Flügel seines Gegners geworfen hatte, wollte nun die feindlichen Stellungen von Norden her bezwingen. Jedoch setzte er diesen Gedanken nicht in die Tat um, da sich die verbündeten Truppen dem Zentrum Burkersdorf näherten, um es einzunehmen. Ein schnelles Eingreifen, vor allem des 2. Bataillons vom Regiment Kalkstein, verhinderte dies. Das gesamte Zentrum Friedrichs setzte sich in Bewegung, passierte Burkersdorf und kam so westlich des Ortes vor die Läufe der anderen schweren Batterie der Verbündeten. Das schwere Feuer dieser Batterie und das ansteigende Terrain, welches die Regimenter überwinden mussten, ließ auch dort die Preußen stocken. Die Verluste stiegen rasch an. Generalmajor Prinz Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel ging dort, obwohl bereits verwundet, persönlich voran und konnte die Batterie nehmen. Die Regimenter Prinz Xaver, Botta, Bayreuth und Vettes, von Feldmarschall Prinz von Sachsen-Gotha geführt, kämpften lange und hinhaltend, letztlich aber, waren auch sie dem Druck, der nun von Norden und Osten gleichzeitig wirkte, nicht gewachsen und mussten weichen.

      Während der Kampf im Zentrum tobte, konnte Friedrich II. die freiwerdende Kavallerie seines rechten Flügels sowie die am linken Flügel bereitstehende Kavallerie des Prinzen von Anhalt gegen den Feind südlich von Burkersdorf werfen und dessen beginnenden Rückzug beschleunigen. Dabei wurden die Infanterieregimenter Damnitz und Kolowrat vollkommen versprengt. Viele von ihnen gerieten in Gefangenschaft. Unerklärlicherweise wichen die dort stehenden 36 Schwadronen den anstürmenden Preußen aus und blieben untätig.

      Das detachierte Corps des kroatischen Generals Nadasdy, das den Feind umgehen und in den Rücken fallen sollte, begnügte sich mit einem Überfall auf das am Morgen hastig geräumte Lager der Preußen und nahm Besitz von der Kriegskasse des Gegners im Wert von 200.000 Talern. Auch die Kabinettsräte und die Dienerschaft, die die Armee begleiteten und verschiedenes Gepäck fielen dem Kroaten in die Hände. Allerdings verfehlte es seinen eigentlichen Auftrag, den Preußen im Rücken der Front eine Bedrohung zu sein. So endeten die Ereignisse um 13:00 Uhr.

      Die Verluste bei den verbündeten österreichisch-sächsischen Truppen beliefen sich auf 214 Offiziere und 7230 Mann, davon gerieten 36 Offiziere und 3072 Mann in Gefangenschaft. 19 Geschütze und 8 Fahnen gingen verloren. Die Preußen verloren 145 Offiziere und 3766 Mann, von denen nahezu 900 Mann gefallen waren. Man verlor 1 Fahne, zudem ging 1 Geschütz beim Überfall auf das Lager verloren.

      Die Ordres de Bataille findet man u.a. hier:
      en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Soor


      was war sonst noch los:
      489: Verona
      1509: Belagerung von Padua
      1744: Madonna dell’Olmo (oder Cuneo)

      CU tomorrow ......

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      1.10.:
      the daily feature:
      331 v.Chr.: Gaugamela (oder Arbela)

      Die Schlacht von Gaugamela, auch Schlacht bei Arbela (heute Tel Gomel im nördlichen Irak), am 1. Oktober 331 v. Chr. war eine der bedeutendsten Schlachten der Weltgeschichte und bildete den Höhepunkt des Alexanderzugs, der das Ziel verfolgte, das Achämenidenreich zu erobern.

      Dareios hatte das Schlachtfeld vorher auskundschaften und für seine Reiterei und die Streitwagen einebnen lassen. Erstmals wurden von den Truppen des Dareios Fußangeln (umgangssprachlich Wölfe) als Hindernisse auf dem Schlachtfeld verteilt. In vorderster Linie platzierte Dareios einen Großteil seiner Kavallerie, sowie Sichelwagen und Kriegselefanten. Auf der rechten Flanke war dies armenische und kappadokische Kavallerie, im Zentrum gefolgt von zwei Gruppen von je 50 Sichelwagen, den 15 indischen Kriegselefanten sowie weiteren 100 Sichelwagen. Die linke Flanke der vordersten Linie wurde von der schweren baktrischen und skythischen Kavallerie gebildet. Die zweite Linie bestand neben weiterer Kavallerie vor allem aus Bogenschützen und Infanterie, in deren Zentrum Dareios selbst, flankiert von den griechischen Söldner-Hopliten, stand. Die dritte Linie diente als Reserve und setzte sich aus Infanterie-Truppen zusammen, die in tiefer Staffelung hinter dem Zentrum aufgestellt waren. Die Aufstellung der Truppen erfolgte gestaffelt auf einer Breite von drei bis vier Kilometern. Eine Umfassung durch die zahlenmäßig unterlegenen makedonischen Kräfte war nicht zu befürchten.

      Alexanders Truppen waren aufgrund ihrer geringeren Zahl im Wesentlichen in nur einer Linie aufgestellt. Im Zentrum standen die zu einer Phalanx aufgestellten Hopliten, zwischen und vor denen Speerwerfer, Steinschleuderer und Bogenschützen in kleineren Gruppen zusammengefasst verteilt waren. Der linke Flügel setzte sich überwiegend aus Kavallerie und einigen wenigen Infanterieeinheiten unter dem Kommando von Parmenion zusammen. Der rechte Flügel stand unter dem Kommando von Alexander und umfasste die Hetairenkavallerie sowie die paeionische Reiterei unter Aretes und weitere berittene Söldner unter Menidas. Hinter dem Zentrum ließ Alexander eine weitere Phalanx und Infanterie als mobile Reserve aufstellen. Diese sollte im Fall einer Umfassung durch die zahlenmäßig deutlich überlegene persische Armee eingreifen.

      Alexander eröffnete die Schlacht, indem er die Hetairenreiterei des rechten Flügels zu einer weiten Umfassungsbewegung gegen den persischen linken Flügel ausgreifen ließ. Wie er gehofft hatte, reagierte Dareios, indem er die skythische und baktrische Kavallerie seines linken Flügels zu einem Abfangmanöver in Marsch setzte. Alexanders Söldner-Kavallerie unter Menidas versuchte nun in einem schnellen Angriff die entstehende Lücke zwischen dem persischen linken Flügel und dem Zentrum zu durchstoßen. Nachdem dieser Angriff zunächst abgeschlagen wurde, übernahm Aretes mit der paeionischen Kavallerie den Vorstoß, zugleich schwenkte Alexander mit der Hetairenreiterei ein. In den folgenden schweren Gefechten wurde die persische Reiterei auf dem linken Flügel aufgerieben und in die Flucht geschlagen.

      Während die Gefechte auf dem linken persischen bzw. rechten makedonischen Flügel voll im Gange waren, ließ Dareios die Sichelwagen das Zentrum von Alexanders Truppen angreifen. Die Phalangen hatten sich auf diesen Angriff vorbereitet und öffneten vor den angreifenden Wagen Korridore, so dass diese buchstäblich ins Leere stießen. Sofort wurden die Wagenbesatzungen von allen Seiten angegriffen und in kurzer Zeit niedergemacht. Die gefürchteten persischen Sichelwagen waren damit vollständig ausgeschaltet und hatten nur geringe Verluste bei Alexanders Truppen verursacht. Danach formierten sich die Phalangen erneut und marschierten zum Angriff auf das Zentrum der persischen Armee vor.

      Auf dem makedonischen linken Flügel, der eine defensive Position halten sollte, war die Situation wesentlich schwieriger. Dareios hatte seinem rechten Flügel, der armenischen und kappadokischen Kavallerie unter dem Kommando von General Mazaios, einen direkten Angriff auf die linke Flanke der Makedonen befohlen. Auch wenn die Truppen unter Parmenion ihrem Auftrag gemäß die Position halten konnten, sahen sie sich zunehmend schwerer in Bedrängnis. Zugleich setzte Dareios seine Kriegselefanten in Marsch, um den Widerstand von Parmenions Truppen endgültig zu brechen.

      An diesem Punkt der Gefechte geschahen zwei Ereignisse, die den weiteren Gang der Schlacht bestimmen sollten. Nach dem Zusammenbruch des persischen linken Flügels, der völligen Vernichtung der Sichelwagen und dem Vorstoß der Kriegselefanten auf den makedonischen linken Flügel lag das persische Zentrum mit Dareios völlig offen. Alexander setzte nun mit seiner Reiterei zu einem direkten Angriff auf die Position Dareios’ an. Zugleich rückten die Hopliten-Phalangen im Zentrum ebenfalls auf diese Position vor. Dareios III. scheint in Panik geraten zu sein und wandte sich zur Flucht, was in der Folge sukzessive zum Zusammenbruch des persischen Zentrums führte.

      Zeitgleich war zwischen den vorrückenden Phalangen im Zentrum der Makedonen und dem immer noch in schwerste Abwehrkämpfe verwickelten linken Flügel eine Lücke aufgerissen, in die die persische und indische Kavallerie aus der zweiten Reihe des persischen rechten Flügels erfolgreich vorstieß. Diese trennten sich nach dem Durchbruch in zwei Abteilungen, deren eine in gerader Linie auf das etwa 5 km rückwärtig liegende makedonische Basislager zustürmte, während die andere zu einer Umfassungsbewegung gegen Parmenions Truppen ansetzte. Parmenion, der sich dem vollständigen Zusammenbruch seines Flügels gegenübersah, entsandte einen Boten an Alexander mit Bitte um sofortige Hilfe. Die Nachricht erreichte Alexander im Moment des Zusammenbruchs des persischen Zentrums. Er verzichtete daraufhin auf eine unmittelbare Verfolgung des Feindes und wandte seine Hetairenkavallerie zu
      einem Entlastungsangriff für Parmenions Truppen.

      Noch während der Bote zu Alexander ritt, reagierte seine Infanteriereserve auf den persischen Durchbruch. Ein Teil strömte in Richtung des eigenen Basislagers, um den Feind dort zu stellen und die eigene Etappe vor der Vernichtung zu bewahren, was auch gelang. Ein weiterer Teil eilte Parmenions Truppen zu Hilfe. Aus ungeklärten Gründen brach der Angriff von Mazaios’ Truppen nun in sich zusammen und sie wandten sich zum Rückzug. Es mag sein, dass die Nachricht von Dareios’ Flucht eingetroffen war oder dass die eingetroffene makedonische Infanterie die Lage wendete. Ein Teil der Truppen Mazaeus', darunter er selbst, prallte mit der von Alexander geführten Kavallerie zusammen. In den schweren Gefechten wurde Mazaios verwundet und der Großteil der ihn begleitenden Truppen aufgerieben.

      Nachdem das gesamte persische Heer sich nun auf der Flucht befand, ließ Alexander alle Truppen angreifen. Parmenion, der mit seiner Kavallerie bereits die Verfolgung der Reste von Mazaios’ Truppen aufgenommen hatte, konnte wenig später das persische Basislager einnehmen. Alexander setzte die Verfolgung der persischen Truppen bis zum Sonnenuntergang fort und ließ seine Truppen bis Mitternacht rasten, um dann die Verfolgung wieder aufzunehmen. Er hoffte, Dareios in der etwa 120 km entfernten Stadt Arbela aufgreifen zu können, aber der persische Großkönig hatte auf jegliche Rast verzichtet und war bereits weiter geflohen.


      was war sonst noch los:
      1018: Cannae
      1468: Rájec und Zvole
      1756: Lobositz
      1787: Kinburn
      1814: Rancagua
      1827: Yerevan
      1860: am Volturno

      CU tomorrow ......

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      2.10.:
      the daily feature – heute mit zwei eher unbekannten Gefechten aus dem Mittelalter:


      A) 939: Andernach

      Die Schlacht von Andernach, zwischen Anhängern und Gegnern des Königs Otto I., fand am 2. Oktober 939 bei Andernach am Rhein statt und endete mit einer entscheidenden Niederlage der Aufständischen und dem Tod ihrer Anführer.

      Nach dem Tod König Heinrichs I. geriet Herzog Eberhard von Franken, der sich Heinrich gegenüber sehr loyal verhalten hatte, bald in Konflikt mit Heinrichs Sohn und Nachfolger Otto I., der sich nicht wie sein Vater als „primus inter pares“ verstand, sondern einen wesentlich ausgeprägteren Herrschaftsstil pflegte und Lehen bevorzugt an seine eigenen Loyalisten gab. Nach einer von Eberhard und anderen Reichsfürsten als besonders entehrend angesehenen Behandlung durch Otto im Jahre 937 schloss sich Eberhard den Gegnern Ottos an. 938 rebellierte er gemeinsam mit Ottos älterem Halbbruder Thankmar und dem Herzog Eberhard von Bayern. Thankmar wurde jedoch schon 938 von Ottos Gefolgsleuten in der Kirche von Eresburg getötet, und Eberhard von Bayern wurde durch seinen Onkel Berthold ersetzt. Nach kurzer Versöhnung mit Otto verbündete sich Eberhard von Franken 939 mit Giselbert von Lothringen und Ottos jüngerem Bruder Heinrich zu erneutem Aufstand.

      Giselbert, seit 928 Herzog von Lothringen, hatte sich während der Herrschaft Heinrichs I. ebenfalls loyal verhalten, wollte sich aber 939 aus dem Machtbereich seines Schwagers Otto lösen und dem neuen westfränkischen König Ludwig IV. anschließen. Er trat dem aufständischen Bündnis von Heinrich und Eberhard von Franken bei.

      König Otto errang zunächst einen Sieg über die Rebellen in einer Schlacht bei Birten nahe Xanten, obwohl er selbst auf der anderen Rheinseite nur mit der Heiligen Lanze in der Hand beten und zuschauen konnte. Er konnte aber die Verschwörer nicht gefangen nehmen und belagerte erst einmal deren Stützpunkte. Währenddessen zogen Giselbert und Eberhard nach Süden und verwüsteten die Gebiete königstreuer Grafen. Sie erhielten Unterstützung von Ludwig IV. von Westfranken, Ottos Schwager Hugo von Franzien und anderen westfränkischen Großen. Als Otto Breisach belagerte, stießen die Aufständischen von Metz aus an den Rhein vor und überquerten ihn bei Andernach.

      Nachdem ihr Heer plündernd durch den Niederlahngau gezogen war, begann es, bei Andernach wieder über den Rhein zu setzen. Dabei wurden Giselbert und Eberhard von den beiden königstreuen Grafen Konrad Kurzbold, Graf im Niederlahngau, und seinem Vetter Udo, Graf in der Wetterau und im Rheingau, überrascht. Obwohl Konradiner und Vettern Eberhards, standen beide auf Ottos Seite. Sie waren den marodierenden Rebellen mit einer kleinen Streitmacht gefolgt und griffen erst an, als der Großteil des gegnerischen Heeres bereits mit seinem Beutegut über den Rhein gesetzt hatte, seine beiden Anführer aber noch nicht. Eberhard fiel im Kampf und Giselbert ertrank im Rhein bei dem Versuch, zur anderen Seite zu entkommen. Der Aufstand gegen Otto I. war beendet.



      B) 1263: Largs

      Die Schlacht von Largs war eine Schlacht während des Norwegisch-Schottischen Kriegs von 1263 bis 1266. Sie fand bei Largs in Schottland statt und endete ohne eindeutigen Sieger.

      Nach schottischen Angriffen auf die unter norwegischer Oberhoheit stehenden westschottischen Inseln führte der norwegische König Håkon Håkonsson im Sommer 1263 eine große Flotte nach Schottland. Vor Nordschottland vereinigte er seine Flotte mit den Aufgeboten seiner schottischen Vasallen, die ihm loyal geblieben waren. Die vereinigte Flotte stieß entlang der westschottischen Küste bis zum Firth of Clyde vor, den sie im September erreichte. Der schottische König Alexander III. bot dem norwegischen König Verhandlungen an. Diese verliefen jedoch ergebnislos, und womöglich spielten die Schotten angesichts der nahenden Herbsttürme auf Zeit. Daraufhin machte ein Teil der norwegischen Flotte einen Vorstoß in das Loch Long, während der Hauptteil vor den Cumbraes im Firth of Clyde vor Anker ging.

      Während eines vom 30. September bis zum 1. Oktober dauernden Sturms erlitten die norwegischen Langschiffe, die zwischen den Cumbraes und dem schottischen Festland lagen, schwere Schäden. Mehrere norwegische Schiffe waren durch den Sturm gezwungen, ihre Anker zu hieven und ihre Liegeplätze zu verlassen. Sie wurden teils an die Küste bei Largs getrieben. Dort entwickelte sich am 2. Oktober aus einer Reihe von Gefechten zwischen schottischen Fußsoldaten und den Besatzungen der gestrandeten norwegischen Schiffe eine Schlacht. Über deren genauen Verlauf gibt es keine gesicherten Angaben, da die zeitgenössischen schottischen und norwegischen Berichte sehr unterschiedlich sind. Nach der schottischen Chronicle of Melrose wurden die Norweger vor allem durch den Sturm besiegt. Die Norweger erhielten im Laufe des Tages Unterstützung durch die Besatzungen der
      übrigen norwegischen Schiffe, während die schottischen Kräfte ebenfalls Verstärkungen erhielten. Das schottische Heer bestand vor allem aus lokalen Aufgeboten aus Strathgryffe, Cunninghame und Kyle. Die schottischen Befehlshaber waren vermutlich Walter Stewart, Earl of Menteith als Sheriff von Ayr und Alexander Uvieth (auch Unieth) als Sheriff von Lanark. Den Oberbefehl über die schottischen Kräfte führte Alexander of Dundonald. Die schottischen Fußsoldaten sollen mit Bögen, Streitäxten und Steinschleudern gut bewaffnet gewesen sein. Auch wenn es keine genauen Belege gibt, nahm wahrscheinlich eine größere Anzahl von Rittern an der Schlacht teil. Nach der norwegischen Håkon-Saga soll die schottische Reiterei 500 Mann stark gewesen sein. Nach mehreren Stunden Scharmützel zogen sich die Schotten vom Schlachtfeld zurück und die Norweger kehrten auf ihre Schiffe zurück. Damit blieb die Schlacht ohne Entscheidung. Über die Höhe der Verluste gibt es keine Angaben. Nach den zeitgenössischen Angaben soll mit Peter de Curry aber nur ein schottischer Ritter gefallen sein.

      Die norwegische Flotte blieb noch einige Tage vor Lamlash, ehe sich König Håkon gemächlich nach Norden zurückzog. Er wählte als Winterquartier die Orkneyinseln, wo er im Dezember 1263 starb. Nachdem bereits zuvor abzusehen war, dass der norwegische Feldzug ein Misserfolg war, war er durch den Tod des Königs völlig gescheitert.


      was war sonst noch los:
      1187: Ende der Belagerung von Jerusalem
      1552: Eroberung von Kazan
      1601: Beginn der Belagerung von Kinsale
      1649: Beginn der Belagerung von Wexford
      1835: Gonzales (1.Gefecht der Texanischen Revolution)
      1864: 1st Saltville (oder Saltville Massaker)
      1944: Aachen

      CU tomorrow .....

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      3.10.:
      the daily feature:
      1813: Wartenburg

      Am Morgen des 3. Oktober 1813, noch in der tiefen Dämmerung, begannen sich die Truppen des I. preußischen Armeekorps unter dem Befehlshaber Generalleutnant von Yorck von Jessen aus nach Elster in Marsch zu setzen. Die
      2. Brigade mit über 4.000 Mann und 13 Geschützen führte Generalmajor Prinz Karl von Mecklenburg-Strelitz an. Auf der ersten Brücke wurde er von Gneisenau empfangen, der ihm die Weisung erteilte, das - wie er glaubte - nicht stark besetzte Wartenburg zügig zu nehmen. Die Annahme erwies sich als Irrtum. Das Dorf hatte starke Besatzung. Unter dem französischen Befehlshaber Divisionsgeneral Graf Bertrand standen erfahrene Generäle, die bereit waren mit über 12.000 Mann Infanterie, 32 gut platzierten Geschützen und fast 700 Mann Kavallerie, die über 5 km lange festungsartige Verteidigungslinie zu halten, die Preußen abzuweisen und wenn notwendig, anzugreifen. Aber auch Bertrand, der den Beginn der Schlacht vom Schloss aus beobachtete, dann am südlichen Ausgang des Ortes im Haus des Kossäten Ludwig befehligte, wird sich irren. Vorerst sicherte die französische Division unter General Morand das nördliche Gebiet bis zu den Sandbergen, geschützt auch durch den Arm der Alten Elbe. Ab dem südlichen Ausgang des Ortes stand die italienische Division unter General Fontanelli in Reserve und dazu versetzt eine französische Kavalleriebrigade in Richtung Globig. Die württembergische Division unter Generalleutnant Graf Franquemont bezog Stellung vom „Moyenhainichtgraben“ bis in den Ort Bleddin hinein, den sie besetzt hatten. Ihre Kavallerie beobachtete den südlichen Elbeabschnitt.

      Inzwischen war die Brigade des Prinzen Karl von Mecklenburg bei dichtem Nebel und nasskalten Temperaturen auf Wartenburg vorgerückt, wobei es in Höhe des „Hohen Holzes“ die ersten Gefechtskontakte mit französischen Vorposten gab. Ein rasches Nachsetzen konnte nicht gelingen. Das Gelände erwies sich als zu schwierig, mit den vielen Bruchwiesen, die von zahlreichen Gräben und kleinen, sumpfartigen Gewässern durchzogen waren. Prinz Karl
      forderte von Yorck, der seit 7 Uhr in Elster weilte, Verstärkung an, mit deren Hilfe die Franzosen aus dem „Hohen Holz“ zurückgeworfen wurden. Schon erreichte man die „Wartenburger Wiesen“ und nach der allmählichen Auflösung des Nebels, sah man die Dächer des Dorfes mit seinem hohen Kirchturm auf etwa 1.500 Schritt Entfernung vor sich liegen. Doch ein weiteres Vordringen in der Front gegen Wartenburg wurde nun unmöglich, da die hinter dem hohen Damm aufgestellten französischen Geschütze die preußischen Bataillone in ein heftiges Kreuzfeuer nahmen.

      Nachdem Prinz Karl einem Teil der Bataillone befahl, Deckung hinter den Waldbäumen zu nehmen, um die französischen Truppen zu beschäftigen, wandte er sich nun mit dem Hauptteil seiner Brigade weiter nach links, um die
      Stellung bei Wartenburg in der rechten Flanke zu umgehen, stieß hier aber auch auf dieselben Geländeschwierigkeiten. Vor allem der „Moyenhainichtgraben“ verhinderte jedes frontale Vordringen in Richtung Wartenburg. Verzweifelt schlug man sich bis zum Ende jenes Grabens durch und stieß auf einen nach Bleddin führenden Flügeldamm. Die hier operierenden Vorposten der württembergischen Division zogen sich zurück. Erneut versuchten die preußischen Truppen den Ort, aber nun in der rechten Flanke, anzugreifen. Diesmal durchstreiften sie die Obstanlagen in Richtung Wartenburg. Plötzlich einsetzendes feindliches Artilleriefeuer und heftige Gegenwehr veranlassten Karl von Mecklenburg zum Rückzug zum Flügeldamm. Er erkannte aber, dass von hier ein Durchbruch nach Bleddin möglich sei und bat Yorck um größere Verstärkung von Infanterie, Kavallerie und Artillerie. Inzwischen war die gesamte 1. Brigade des preußischen Armeekorps unter Oberst von Steinmetz mit weiteren 4.000 Mann und 8 Geschützen übergesetzt. Yorck übertrug dem Oberst das Kommando über alle die in der Front vor Wartenburg stehenden preußischen Truppen, darunter auch die heldenhaft kämpfenden Landwehrbataillone. Gegen 11 Uhr waren auch die 7. Brigade unter Generalmajor von Horn mit mehr als 5.000 Mann und 3 Geschützen und die 8. Brigade des Generalmajors von Hünerbein mit zusätzlich 3.000 Mann und 8 Geschützen auf dem linken Elbufer eingetroffen. Weitere Einheiten standen in Reserve. General Blücher hatte die Truppen auf seine persönliche, scherzhafte Weise begrüßt. Etwa zur gleichen Zeit überzeugte sich Yorck vor Ort nach mehreren vergeblichen Versuchen, dass mit einem Frontalangriff gegen die festungsartige Stellung bei Wartenburg man nicht zum Ziele kommen könne. In dieser Situation verfasst er den Befehl, der dem Schlachtverlauf einen großen Impuls geben wird. Steinmetz muss ausharren und bedrängen. Horn soll verdeckt zur Unterstützung des Prinzen stehen bleiben, den
      gegenüberstehenden Feind beschäftigen, aber auch gleichzeitig die Verbindung zu Steinmetz halten. Hünerbein wird vorerst als Reserve eingesetzt. Aber sobald die 2. Brigade Bleddin genommen und den rechten Flügel umgangen hat, erstürmen die 1. und 7. Brigade frontal das Dorf Wartenburg. Leichter gesagt, als getan. Nach 11.30 Uhr marschierten die Truppen vom Brückenkopf zu ihren Bestimmungsorten. Prinz Karl erhielt ausreichend Unterstützung. Horn nahm, die 2. Brigade deckend, am östlichen Ende des „Moyenhainichtgrabens“ Aufstellung, wobei zwei Bataillone in Richtung „Sauanger“ vorgeschoben wurden. Hier gerieten sie aber in ein heftiges Abwehrfeuer der Franzosen und erlitten hohe Verluste. Nun rückte die als Reserve gedachte Brigade Hünerbein in Richtung Wartenburg vor bis an den Westrand des „Hohen Holzes“ und nahm damit auch Kontakt zur Brigade Horn auf.

      Nach und nach überschritten weitere Truppenteile der Schlesischen Armee die Elbe, auch die Divisionen des russischen Generals Langeron. Blücher ritt ihnen entgegen um sie zu begrüßen. Mit nicht enden wollendem Hurra bekräftigten die russischen Soldaten, dass sie dem Vertrauen des Generals Ehre machen würden. Aber es bedurfte das Eingreifen seiner „Moskowiter“ nicht mehr. Inzwischen hatte der Prinz Karl von Mecklenburg seinen
      Vormarsch in Richtung „Schützberg“ vorangetrieben, nachdem ihn auch Blüchers Befehl zum Angriff auf Bleddin erreicht hatte. Unterstützt von der Artillerie, diese im Vorrücken feuernd, konnte die Kavallerie den hartnäckigen Widerstand der württembergischen Division brechen. Um das Dorf entspannte sich ein heftiger Kampf, bis es endlich von den Preußen gegen 14 Uhr erobert war und die Württemberger in Richtung Torgau, teils nach Globig, zurückgedrängt wurden. Nun konnte der Prinz sich mit seiner Brigade rechts wenden und zum Angriff auf die Stellungen von Wartenburg übergehen, wobei sie sich auf die zwei Windmühlen westlich des Ortes orientierten.

      Die Brigaden von Steinmetz und von Horn hatten stundenlang im Feuer gestanden, ohne zu weichen, aber auch ohne nur einen Schritt vorzudringen. Dem alten Horn war das Warten am „Sauanger“ währenddessen zu lang geworden. Im Kreuzfeuer der Franzosen hatte man sich näher an den Landdamm herangearbeitet. Wohl standen die Männer von der schlesischen Landwehr und feuerten ununterbrochen, aber die Kugeln verfehlten ihr Ziel und die
      eigenen Verluste waren hoch. Hier half nur ein Sturmangriff. Mit tausendstimmigem Hurra watete die Landwehr, Horn mit voran, den Damm hinauf und nahm mit Bajonett und Kolben die unangreifbare Stellung des Feindes. Die
      Wucht des Angriffs warf alles vor sich her. Ähnlich erfolgte der Angriff der Bataillone von Steinmetz auf die Truppen des Generals Morand. Kurz nach 15 Uhr war Wartenburg von den Preußen erobert worden.

      Am Abend versammelten sich die Führer der preußischen Truppen im Saal des Wartenburger Schlosses und feierten ihren Sieg und Blücher erinnerte in seinem Toast an den großen Helden Scharnhorst.

      Yorck wurde 1814 als Anerkennung mit dem Namenszusatz „von Wartenburg“ in den Grafenstand erhoben.

      Wäre eine wirklich interessante Partie für GdB oder andere Regelsets.


      was war sonst noch los:
      1569: Montcontour
      1574: Ende der Belagerung von Leiden
      1657: Mardyck
      1683: Penghu
      1793: Bergzabern
      1794: Aldenhoven
      1861: Greenbrier River
      1862: 2nd Corinth (Tag 1)
      1893: Melilla
      1912: Coyotepe Hill
      1951: 1st Maryang San (Korea)

      CU tomorrow ......

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      4.10.:
      the daily feature:
      1693: Marsaglia (oder Orbassano)

      Die Schlacht bei Marsaglia (auch Schlacht bei
      Orbassano
      genannt) fand am 4. Oktober 1693 im Rahmen des Pfälzischen Erbfolgekrieges statt. Sie endete mit einem französischen Sieg.

      Auf dem italienischen Kriegsschauplatz standen sich kaiserliche Truppen und Piemontesen auf der einen und Franzosen auf der anderen Seite gegenüber. Oberkommandierender der Alliierten war Herzog Viktor Amadeus II. Die kaiserlichen Truppen unterstanden Eugen von Savoyen. Daneben bestand die Armee auch aus spanischen Truppen, sowie englischen Truppen unter Karl von Schomberg. Die vereinigte Armee marschierte nach Pignerol, um die Stadt einzunehmen. Es dauerte drei Monate, bis eine schützende Festung genommen werden konnte. Danach konnte erst der Angriff auf die Stadt selbst erfolgen. Am 20. September 1693 wurde begonnen, die Stadt zu beschießen. Der Angriff dauerte bis zum 1. Oktober an, ohne dass Pignerol gefallen wäre.

      Auf der französischen Seite kommandierte Nicolas de Catinat. Dieser erhielt massive Verstärkung aus Frankreich und er marschierte mit seiner den Verbündeten zahlenmäßig überlegenen Armee seit dem 2. Oktober in Richtung Turin.

      Im alliierten Kriegsrat standen sich zwei Positionen gegenüber. Der Herzog wollte die Belagerung von Pignerol fortsetzen. Er wollte die Franzosen in die Ebene von Turin vordringen lassen und ihnen dort eine Schlacht anbieten. Prinz Eugen und auch die meisten übrigen kaiserlichen Generale waren der Ansicht, die Belagerung vorläufig aufzugeben und den Gegner an dem Marsch in die Ebene zu hindern. Der Herzog setzte sich schließlich durch. Erst als sich die Franzosen Turin näherten, brachen die Verbündeten die Belagerung ab und erwarteten den Gegner bei Marsaglia.

      Die Armee wurde in zwei Treffen aufgeteilt. Der rechte Flügel wurde vom Herzog und General Caprara befehligt. In der Mitte, die aus der gesamten Infanterie bestand, hatte Eugen von Savoyen das Kommando. Der linke Flügel wurde von Leganez befehligt. Da der Raum für den linken Flügel klein war, standen Teile von diesem hinter der Mitte oder dem rechten Flügel. Die Geschütze standen in drei Batterien aufgeteilt vor der Front. Die vorderste Linie der Infanterie hatte leichte Verschanzungen angelegt. Unbesetzt von den Alliierten war der Berg Piosasco.

      Der Herzog von Vendome, der den rechten Flügel der Franzosen befehligte, bemerkte diesen Fehler und befahl drei Brigaden, sich dort festzusetzen. Daraufhin befahl der Herzog von Savoyen, diese strategisch wichtige Stellung zurückzuerobern. Die Truppen der Alliierten wurden jedoch zurückgeschlagen.

      Am Morgen des 4. Oktober hatten sich die Franzosen ebenfalls in zwei Treffen formiert. Auch bei ihnen stand die Kavallerie an den Flügeln, während die Mitte von der Infanterie gebildet wurde und die Artillerie vor der Front stand. Die Franzosen rückten vor und kamen nach einer halben Stunde Marsch in Sichtweite der Gegner an. Die Schlacht eröffneten die Franzosen durch Artilleriefeuer. Danach rückte die Armee in Linie vor. Wegen der günstigen Stellung auf dem Berg Piosasco konnte der rechte Flügel der Franzosen den Gegnern in den Rücken fallen. Der Angriff erfolgte mit aufgepflanztem Bajonett. Die alliierte Infanterie hielt stand und wies die Gegner durch Musketenfeuer zurück. Dagegen musste die Kavallerie der gegnerischen Reiterei weichen. Sie wurde auf die zweite Linie zurückgeworfen, die aber dem Druck auch nicht standhielt. In der Mitte konnten die französischen Angriffe dreimal abgewiesen werden. Der rechte Flügel der Alliierten konnte sich halten und zeitweise sogar die Gegner etwas zurückdrängen. Nach der Flucht des linken Flügels sah sich Prinz Eugen von allen Seiten von den Franzosen bedrängt, seine Truppen mussten die Angriffe mit dem Bajonett abweisen. Nachdem auch die Kavallerie auf dem rechten Flügel fliehen musste, sah sich der Prinz veranlasst, sich auch mit der Infanterie zurückzuziehen.

      Die Verluste waren auf beiden Seiten sehr hoch. Aus diesem Grund kam es in der letzten Zeit des Feldzuges auch zu keinen größeren Aktionen mehr. Wegen geheimer Verhandlungen des Herzogs von Savoyen mit Frankreich kam es 1694 auf dem italienischen Kriegsschauplatz zu keinen nennenswerten Kämpfen. Auch als Folge der verlorenen Schlacht trat Savoyen 1696 aus der Augsburger Allianz aus.

      Bei Marsaglia wurde anscheinend zum ersten Mal ein Bajonettangriff durch eine lange deployierte Infanterielinie ausgeführt. Auch Husaren waren hier zum ersten Mal in Westeuropa vertreten. Ein Regiment Husaren war 1692 aus österreichischen Deserteuren aufgestellt worden. Marsaglia ist auch als eine der ersten großen Schlachten bemerkenswert, in welcher die neuformierte Brigade Irlandaise der französischen Armee in Aktion zu sehen war.

      Ordres de Bataille findet man u.a hier:
      barock1550.jimdo.com/kriege-de…chlachten/schlachtaufbau/

      Haben wir im Rahmen unseres „Beneath the Lily Banners – Projekt“ bereits in abgewandelter Form gespielt. Gerne mal wieder.


      was war sonst noch los:
      23 v.Chr.: Chang’an
      610: Konstantinopel
      663: Baekgang
      1363: Poyang-See
      1550: Beginn der Belagerung von Magdeburg
      1636: Wittstock
      1674: Enzheim
      1777: Germantown
      1862: 2nd Corinth (Tag 2)
      1917: Broodseinde

      CU tomorrow ......

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      5.10.:
      the daily feature:
      1813: Thames River (oder Moraviantown)

      Die Schlacht am Thames River (auch bekannt als Schlacht bei Moraviantown) vom 5. Oktober 1813 zwischen britisch-indianischen und amerikanischen Truppen fand während des Kriegs von 1812 am Thams River (Ontario) in Kanada statt und endete mit einem amerikanischen Sieg. In der Schlacht fand Tecumseh den Tod.

      Nachdem die britische Flotte auf dem Eriesee durch ein amerikanisches Geschwader unter Oliver Hazard Perry in der Schlacht auf dem Eriesee am 10. September 1813 vernichtet worden war, gerieten die am Ostende des Sees in Amherstburg stehenden britischen Truppen unter Generalmajor Henry Procter in eine schwierige Situation. Schon zuvor hatten sie unter Nachschubmangel gelitten, hinzu kamen die Auswirkungen der Niederlage. Fort Malden und die anderen Positionen beiderseits des Detroit River – vor allem das 1812 eroberte Detroit – waren nun kaum noch zu halten, da viele Geschütze zur Ausrüstung der Flotte verwendet worden waren. In der Seeschlacht war ein Drittel der britischen Truppen gefangen genommen worden, da sie als Besatzungen der Schiffe verwendet worden waren. Zudem erlaubte die Herrschaft über den Eriesee den Amerikanern nun Landungen hinter den britischen Stellungen. Auch war man durch die Niederlage und Hunger schwer demoralisiert und es gab Zweifel an der Loyalität der Indianer. Deren Führer Tecumseh war wütend über einen Versuch Procters, ihn über das Ergebnis der Seeschlacht zu täuschen, und es gab Gerüchte über eine Verschwörung, die ein Massaker an den Soldaten zum Ziel hatte.

      Angesichts des Nachschubmangels, der durch die US-Flotte blockierten Nachschubrouten über den See und des herannahenden Winters, beschloss Procter die Aufgabe der Stellungen am Detroit River und einen Rückzug entlang des Thames River nach Chatham (Ontario), wo er sich zum Kampf stellen wollte. Dieser Rückzug war ein sehr aufwendiges Unternehmen, da er zusammen mit den verbündeten Indianern und den zur Armee gehörenden Frauen und Kindern etwa 10.000 Menschen umfasste. Am 24. September 1813 räumten die Briten Amherstburg, die Aufgabe von Detroit und Sandwich (auf der kanadischen Seite des Detroit River) erfolgte am 28. September. Zwischen den britischen Kommandeuren kam es zu schweren Zerwürfnissen, so dass Procter seine Offiziere über seine Pläne nicht informierte und diese angeblich seinen Stellvertreter Oberstleutnant Augustus Warburton drängten, ihn vom Kommando abzulösen.

      Mittlerweile hatten die Amerikaner durch einen äußerst schnellen Vormarsch die Briten fast eingeholt. Am 4. Oktober kam es zu einem Scharmützel bei Moraviantown, in dessen Verlauf die Amerikaner fast den gesamten Nachschub der Briten erbeuteten. In dem kommenden Gefecht waren diese nun auf die Munition beschränkt, die sie am Körper trugen. In der folgenden Nacht machte Proctereinen weiteren schweren Fehler. Statt die unmittelbar bevorstehende Schlacht vorzubereiten, verließ er seine Soldaten und verbrachte die Nacht mit seiner Frau. Am nächsten Morgen postierte er seine müden, hungrigen und schlecht ausgerüsteten Soldaten etwa zwei Meilen flussabwärts von Moraviantown. Seine linke Flanke war durch den Thames River geschützt, die rechte durch einen Sumpf, das Zentrum durch ein Feldgeschütz. Tecumsehs Indianer postierten sich am Rand des Sumpfs und sollten den Amerikanern in die Flanke fallen. Die Amerikaner verfügten jedoch über eine mehr als dreifache Übermacht, da die Briten nur noch 450 Soldaten hatten und Tecumseh über 500 Krieger verfügte.

      Harrison, dem die schlechte Kampfmoral der Briten wahrscheinlich bekannt war, befahl einen massiven Kavallerieangriff auf die britische Linie. Den Amerikanern gelang es sofort, diese zu durchbrechen, und nach nur fünf Minuten ergriffen ihre Gegner die Flucht. Das Feldgeschütz wurde aufgegeben, ohne dass ein Schuss abgefeuert worden wäre. Procter floh die Straße entlang, als seine Stellung überrannt wurde, und ließ seinen Wagen und seine Papiere zurück. Sehr viele Briten wurden gefangen genommen, etwa ein Dutzend getötet oder verletzt. US-Quellen behaupten, bei diesem Angriff sei kein einziger ihrer Soldaten getötet worden. Den Indianern gelang es, einen ersten amerikanischen Angriff abzuwehren, wobei sie vom Unterholz und dem sumpfigen Boden profitierten, der die US-Soldaten zwang, zu Fuß zu kämpfen. Da die Briten jedoch bereits geflohen waren, konnte Harrison seine gesamte Armee auf die Indianer werfen. Nach einem harten Kampf wurde Tecumseh getötet, woraufhin die Indianer den Kampf aufgaben und sich zurückzogen. Zwar waren lediglich 15 Mann gefallen, und sie hatten den Amerikanern mindestens ebenso hohe Verluste zugefügt, doch der Tod Tecumsehs brach ihre Widerstandskraft. Nach 55 Minuten war das Gefecht zu Ende.

      Tecumsehs Indianerarmee löste sich nach seinem Tod auf. Nur etwa 300 Krieger folgten den Briten in die von diesen gehaltene Region am Ontariosee. Die 2.000 Frauen und Kinder, die dem Rückzug gefolgt waren, mussten sich dort mit Betteln am Leben halten. Harrison zwang die Stämme auf der amerikanischen Seite des Detroit River zu einem Friedensvertrag und dazu, Familienangehörige als Geiseln zu stellen. Procter und die Reste seiner Armee formierten sich in Burlington am Ontariosee neu. Seit dem Beginn des Rückzugs waren 600 seiner Soldaten in die Hände der Amerikaner gefallen.

      Die Schlacht war der erste eindeutige Landsieg der Amerikaner im Krieg von 1812 und hatte weitreichende Konsequenzen. Er war ein entscheidender Schlag gegen die von Tecumseh aufgebaute Allianz der Stämme. Dessen Tod war eine Tragödie für die Indianer, denn mit ihm war auch das Projekt eines unabhängigen Indianerstaats gestorben, der britische Rückzug verhinderte eine weitere Unterstützung für dieses Projekt. Das Land stand damit den amerikanischen Siedlern offen, ein ernsthafter Widerstand der Indianer war nicht mehr zu erwarten. Gleichzeitig beseitigte die Schlacht endgültig jede britische Bedrohung für die amerikanische Nordwestgrenze. Dies wiederum war ein wichtiger Faktor dafür, dass der Krieg von 1812 schließlich in einem Status-quo-Frieden endete. Durch diesen Sieg kamen die Amerikaner ihrem Ziel einer Eroberung Kanadas so nahe wie nie, verspielten diese Gelegenheit allerdings durch zwei Niederlagen am Chateauguay River und bei Chrysler’s Farm gegen weit unterlegene britische Truppen. Die Siege von Tippecanoe (1811) und vom Thames River begründeten den Ruhm und die politische Karriere Harrisons, die ihn schließlich auch in das Präsidentenamt führte. Procters militärische Karriere endete durch seine Niederlage. Er wurde vor ein Kriegsgericht gestellt und unehrenhaft aus der britischen Armee entlassen.

      Hier gibt es noch mehr dazu und die Ordres de Bataille:
      en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_the_Thames

      was war sonst noch los:
      1621: Tyrnau
      1793: Genua
      1939: Kock


      und:
      1914: Dem französischen Piloten Joseph Frantz gelingt der Sieg im weltweit ersten Luftkampf.

      Am 5. Oktober 1914 flog der französische Obergefreite Louis Quénault als Beobachter in einer zweisitzigen Voisin III mit Salmson-Heckmotor einen Aufklärungsflug, gesteuert wurde das Flugzeug von Feldwebel Joseph Frantz (Staffel V24 mit Sitz in Lhéry). Louis Quénault saß vorne, wo sein Hotchkiss Maschinengewehr angebracht war. Über Reims sichteten die beiden Franzosen einen deutschen Aviatik B.II Aufklärer der FFA 18, der gemütlich seiner Aufgabe der Luftbeobachtung nachging. Feldwebel Joseph Frantz startete einen Frontalangriff auf die beiden ahnungslosen Deutschen. Der Schütze Quénault ratterte mit seinem Maschinengewehr (47 Kugeln) und traf, das deutsche Flugzeug stürzte brennend zu Boden. Die beiden unglücklichen Flieger, Pilot Wilhelm Schlichting und Oberleutnant Fritz von Zangen, fanden dabei den Tod. Mit diesem ersten bestätigten Luftsieg mit einem Maschinengewehr begann ein erbarmungsloser Kampf in der Luft, die Domäne der Asse war geboren.


      CU tomorrow ......

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      6.10.:
      the daily feature:
      105 v.Chr. Arausio

      Am 6. Oktober 105 v. Chr. wurde eine römische Armee, die Südgalien schützen sollte, in einer Schlacht bei Arausio, dem heutigen Orange in der Provence, von den Kimbern und Teutonen vernichtend geschlagen.

      Die wandernden Völker der Teutonen (unter Teutobod), Kimbern (unter der Führung des Königs Boiorix), Tiguriner und Ambronen zogen vom Rhonetal abwärts nach Süden bis nach Arausio. Hier wurden sie von zwei Armeen gestellt, die unter dem Befehl des Prokonsuls Quintus Servilius Caepio und des Konsuls Gnaeus Mallius Maximus standen. Die beiden waren mit ihren Heeren in der Absicht gekommen, die römische Provinz Gallia ulterior vor der Invasion zu schützen und einem Vormarsch der Feinde nach Italien vorzubeugen.

      Am 6. Oktober 105 v. Chr. kam es am linken Ufer der Rhone zur Schlacht, die Römer kämpften mit dem Rücken zum Fluss. Der genaue Ablauf der Schlacht ist nicht bekannt, aber man weiß, dass Caepio den Oberbefehl seines Heeres nicht an Mallius Maximus abtreten wollte, weil dieser, wie er meinte, von zu geringem Stand gewesen wäre. Die Spaltung führte dazu, dass zwei etwa gleich starke römische Heere, die nicht zusammenarbeiteten, und in getrennten Lagern campierten, einzeln gegen die Feinde geführt wurden, was als der Hauptgrund für das Debakel der Legionen gilt.

      Der erste Kontakt zwischen den beiden Armeen fand statt, als ein detachierter Posten unter dem Senior-Legaten Marcus Aurelius Scaurus auf eine Vorhut der Cimbri traf. Die römische Truppe wurde völlig überwältigt und der Legat wurde gefangen genommen und vor König Boiorix gebracht. Scaurus war von seiner Gefangennahme nicht demütigt und riet Boiorix, umzukehren, bevor sein Volk von den römischen Streitkräften zerstört würde. Der König der Kimbern war ob dieser Unverschämtheit aufgebracht und ließ Scaurus hinrichten. Nach Granius Licinianus hätte er dem Tod entgehen können, hätte er die Kimbern angeführt, jedoch lehnte er das ab.

      Die Schlacht endete mit einer vernichtenden Niederlage der Römer, beide Teilheere wurden aufgerieben, beide römischen Heerlager samt Tross wurden von den Feinden erbeutet.

      Nach Angaben des antiken Chronisten Valerius Antias wurden etwa 80.000 Legionäre und 40.000 Trossknechte und Marketender erschlagen, was mehr als in der bisher schwersten römischen Niederlage, der Schlacht von Cannae, bedeuten würde, diese Zahlen gelten aber als übertrieben. Tatsächlich konnten sich beträchtliche Teile des römischen Heeres durch Flucht retten, darunter auch Caepio selbst.

      Angaben über die Verluste auf Seiten der Kimbern und Teutonen gibt es nicht. Schätzungen von Daneta Billau gehen von 15.000 getöteten Germanen aus. Nach der Schlacht wurde, wie damals üblich, die Beute komplett den Göttern geopfert. Es war eine vernichtende Niederlage der römischen Streitkräfte, die mittelbar zur Heeresreform durch Gaius Marius (104 v. Chr.) führte, die die Kampfkraft der römischen Streitkräfte stark erhöhte. Wider Erwarten und entgegen allen Befürchtungen zogen die Sieger nicht weiter in Richtung Rom. Die Kimbern wanderten stattdessen westwärts nach Spanien, die Teutonen dagegen ins Innere Galliens auf der Suche nach Land und Siedlungsraum.


      was war sonst noch los:
      539 v.Chr.: Babylon
      68: Artaxata
      1656: Ende der Belagerung von Riga
      1762: Manila
      1777: Forts Clinton und Montgomery
      1799: Castricum
      1860: Peking
      1944: Dukla Pass
      1950: Markham Gartok
      1973: Beginn des Jom-Kippur-Krieges

      CU tomorrow ......

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      7.10.:
      the daily feature:
      1571: Lepanto

      Die Seeschlacht von Lepanto fand im Ionischen Meer vor dem Eingang zum Golf von Patras bei Lepanto (griechisch Nafpaktos, türkisch İnebahtı) im heutigen Griechenland statt. Die christlichen Mittelmeermächte, organisiert unter Papst Pius V., mit Spanien an der Spitze, errangen hier einen überraschenden Sieg über das Osmanische Reich. Oberbefehlshaber auf der Seite der Heiligen Liga von 1571 war Don Juan de Austria, auf osmanischer Seite Kaptan-i Derya Ali Pascha, der in der Schlacht fiel. Sie ist die Seeschlacht mit den meisten Gefallenen an einem Tag.

      Am Morgen des 7. Oktober 1571 steuerten die beiden Flotten bei ruhiger See und klarer Sicht aufeinander zu. Don Juan de Austria, auf der Galeere La Real („Die Königliche“), führte 206 Galeeren in die Schlacht. Ihm unterstanden 40.000 Matrosen und Ruderer sowie 28.000 Soldaten. Die meisten Galeeren verfügten über eine große Kanone am Bug und vier kleinere, flankierende Geschütze. Die Flotte des Sultans war noch größer: Insgesamt zählte sie 255 Galeeren mit Kanonen sowie 18 zumeist kleinere Schiffe.

      Don Juan organisierte mit der christlichen Flotte eine parallel laufende mehrere Kilometer breite Schlachtlinie. Im Zentrum der christlichen Linie standen 64 Galeeren unter Don Juan, das Flaggschiff La Real war beidseitig
      flankiert von den Galeeren des venezianischen Vizekommandeurs Sebastiano Venier und dem päpstlichen Admiral Marcantonio Colonna. Weitere spanische Unterführer in der Mitte waren Gil d`Andrada und Sancho de Leyva. Am linken nördlichen Flügel der an Kap Skropha anlehnte, führten die Venezianer 53 Galeeren unter dem Oberbefehl des Provveditore Agostino Barbarigo, sowie Antonio Canale und Marco Querini als Führer der linken und rechten Flanke. Der rechte Flügel unter Giovanni Andrea Doria, 54 Galeeren stark, konnte bei der Eröffnung der Schlacht nicht schnell genug formiert werden. Die Vorhut des sizilianischen Geschwaders unter Juan de Cardona y Requesens zog sich zurück und schloss die beim Formieren entstandene Lücke zwischen den Zentrum und dem nach Süden verlängerten Flügel unter Doria. Hinter der Front wurde ein viertes Geschwader unter dem Befehl des Marques de Santa Cruz, bestehend aus 38 Galeeren, als Reserve platziert.

      Die Front war somit in ihrer Gesamtheit in drei Hauptabschnitte aufgeteilt: einen südlichen, einen mittleren sowie einen nördlichen Abschnitt. Die sechs großen venezianischen Galeassen wurden im Norden und in der Mitte eingesetzt. Sie waren ein wichtiger Grund für den Sieg der Heiligen Liga, da sie mit ihren Kanonen Geschosse größeren Kalibers abfeuern konnten und wegen der hohen Bordwand nur äußerst schwer zu entern und zu kapern waren. Bestückt waren sie nicht nur am Bug mit neun größeren Kanonen, sondern – im Gegensatz zu den Galeeren – auch mit Geschützen an den Schiffsseiten. Dadurch waren sie im Nahkampf fähig, auch Schiffe, die zum Entern längsseits gingen, zu beschießen.

      Müezzinzade Ali Pascha, der Oberbefehlshaber der Türken, hatte seine Schiffe ebenfalls in drei Geschwader und eine Reserveeinheit aufgeteilt. Seine Schlachtreihe war mehr als 1000 Meter länger als die der Christen. Das Zentrum befehligte Ali Pascha selbst, ebenso wie Don Juan de Austria das der Heiligen Liga. Den rechten Flügel kommandierte Ali Şuluk Reis, später im Westen bekannter als Mehmed Sirocco und den linken Flügel führte der Vizebefehlshaber der osmanischen Flotte, Uludsch Ali Pascha.

      Um 9.30 Uhr, nach dem Gottesdienst für die Flotte, ließ Don Juan an Bord seines Flaggschiffes Real eine Signalkanone abfeuern. Ali Pascha antwortete von Bord seines Flaggschiffes Sultana in gleicher Weise. Daraufhin begann die Schlacht. Um 10.00 Uhr kam leichter Westwind auf, und beide Nordflügel bewegten sich vorwärts. Um 10.20 Uhr bezogen zwei Galeassen vor dem zentralen christlichen Geschwader Stellung. Um 10.30 Uhr eröffneten zwei weitere venezianische Galeassen, vor dem Nordflügel liegend, das Feuer. Bereits mit dem dritten Schuss versenkten sie eine türkische Galeere. Die Feuerkraft der Galeassen schlug tiefe Breschen in die feindliche Schlachtordnung. Im Zentrum und besonders am Nordflügel kamen viele türkische Galeeren vom Kurs ab, ihre Ruderer waren entweder verwundet oder tot.

      Um 10.40 Uhr prallten die Geschwader am Nordflügel aufeinander und die Galeeren verhakten sich ineinander. Die meisten christlichen Soldaten waren mit Arkebusen bewaffnet, schweren Schusswaffen, deren Bleikugeln sogar starke Rüstungen durchschlagen konnten. Die meisten türkischen Soldaten kämpften hingegen noch mit Pfeil und Bogen. Da der enge Golf keinen Platz für raumgreifende Manöver ließ, wurde im Grunde ohne Strategie oder Taktik im Nahkampf, Schiff gegen Schiff und Mann gegen Mann, gekämpft.

      Um 11.00 Uhr kreisten fünf türkische Galeeren das venezianische Flaggschiff ein, und türkische Soldaten enterten das Flaggschiff der Republik, die San Marco. Admiral Barbarigo, der das Visier seines Helms geöffnet hatte, um sich besser Gehör zu verschaffen, wurde, von einem türkischen Pfeil ins rechte Auge getroffen, tödlich verletzt. Als sie den feindlichen Befehlshaber fallen sahen, verstärkten die Türken ihren Sturm auf die Galeere. Nur mit größter Mühe konnten die Venezianer ihr Schiff halten, bis ihnen eine Galeere aus dem Reservegeschwader zu Hilfe kam. Entlang der gesamten Schlachtlinie tobte der Kampf erbittert weiter, bis es der Liga nach und nach gelang, die türkischen Galeeren gegen die nahen Klippen zu drängen. Viele Türken sprangen daraufhin von Bord und versuchten, schwimmend das Land zu erreichen.

      Zur gleichen Zeit befahl Ali Pascha, mit der Sultana direkten Kurs auf Don Juans Flaggschiff La Real zu nehmen. Innerhalb kürzester Zeit drängten sich in diesem Treffen über 30 Galeeren auf engstem Raum aneinander. Die Elitekrieger des Sultans, die Janitscharen, kämpften an vorderster Front gegen die Leibtruppen Don Juans. Don Juan selbst wurde bei der Abwehr der Entertruppen am Bein verletzt. Seine Leibwachen zogen ihn aus dem Kampfgetümmel und brachten ihn in Sicherheit. Der venezianische Vizekommandeur, Sebastiano Venier, selbst erst kurz zuvor von Don Juan de Austria degradiert, eilte dem Oberkommandierenden zu Hilfe. Hunderte Kämpfer waren nun in einen blutigen Nahkampf verwickelt. Den Spaniern gelang es, die Türken zurückzudrängen. Sogar Rudersklaven sollen freigelassen und bewaffnet worden sein, um beim Angriff der Türken das Schiff zu halten.

      Erste Truppen enterten nun ihrerseits die Sultana. Ali Pascha wurde von einer Kugel in die Stirn getroffen. Daraufhin erlahmte der Widerstandswille seiner Truppen, und die Sultana wurde erobert. Ali Paschas Kopf wurde abgeschlagen und weithin sichtbar hochgehalten.

      Ein Geschwader des türkischen Südflügels versuchte noch, dem Zentrum zur Hilfe zu kommen, aber es war zu spät. Um 13.20 Uhr waren im Zentrum der Schlachtlinie alle türkischen Galeeren erobert oder versenkt worden, und unzählige Soldaten des Sultans waren gefallen.

      Am Südflügel hatte sich die Lage zwischenzeitlich zum Vorteil der Türken entwickelt. Hier war es Uludsch Ali gelungen, die ihm gegenüber stehenden Verbände der Heiligen Liga nach und nach aufzureiben. Seine kampferprobten Männer konnten die dortigen christlichen Streitkräfte, hauptsächlich Malteser, in die Defensive drängen und schließlich das Flaggschiff der Malteser erobern. Der Oberbefehlshaber der Malteserflotte wurde dabei getötet, ebenso wie viele weitere Ritter des Malteserordens. Don Juan erhielt Nachricht von der kritischen Situation am Südflügel und ließ umgehend einen großen Verband auf den Südflügel schwenken. Als Uludsch Ali dies sah, war ihm klar, dass die Schlacht verloren war. Um nicht eingeschlossen zu werden, gab er den Befehl zum Durchbruch durch die Reihen des Gegners. Mit etwa 30 Schiffen gelang es ihm, sich abzusetzen und mit seinem Verband um die Peloponnes herum nach Konstantinopel zu segeln, wo er dem Sultan Selim II. die erbeutete große Flagge der Malteser übergab. Er erhielt vom Sultan den Ehrennamen „Kilic“ (Schwert) und war daraufhin als Kilic Ali Pascha bekannt.

      Nach fünfeinhalb Stunden Kampf war die Schlacht für die Heilige Liga gewonnen. 117 feindliche Galeeren waren erbeutet, mehr als 30.000 gegnerische Soldaten getötet worden. 8000 Tote, allein 4800 davon aus Venedig, und etwa 8000 Verwundete zählten die Verbündeten. Die Heilige Liga verlor nur 13 ihrer Schiffe. Die osmanische Flotte setzte 30 ihrer Schiffe selbst auf Grund, über 60 weitere wurden versenkt. 12.000 christliche Rudersklaven wurden aus den eroberten Galeeren befreit. Damit war der Nimbus der Unbesiegbarkeit der osmanischen Mittelmeerflotte gebrochen.

      Der Sieg der Heiligen Liga war psychologisch sehr wichtig, konnte aber nicht ausgenutzt werden, da kein ausreichendes Landheer zur Verfügung stand. Die Schlacht hatte insofern große Bedeutung, als mit diesem Sieg der Mythos der unbesiegbaren Osmanen gebrochen war.


      was war sonst noch los:
      1403: Modon
      1428: Beginn der Belagerung von Orléans
      1506: Bologna
      1513: La Motta (oder Schio, oder Vicenza, oder Creazzo)
      1777: Bemis Heights (2nd Saratoga)
      1780: Kings Mountain
      1800: Surcouf erobert die Kent
      1870: Bellevue
      1941: Wjasma und Brjansk
      1950: Chamdo

      CU tomorrow ......

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