Angepinnt THE DAY - in wargaming history

      22.10.:
      the daily feature:
      1862: Old Fort Wayne (auch Maysville, Beattie's Prairie, oder Beaty’s Prairie)

      James Gillpatrick Blunt war ein US-amerikanischer Arzt und Abolitionist, der während des Amerikanischen Bürgerkrieges zum Unions-Generalmajor aufstieg.

      Nach 1856 war er in den Konflikt "Bleeding Kansas" verwickelt. Während eines Zusammenstoßes mit der territorialen Pro-Sklaverei-Regierung im Jahre 1857, war Blunt, einschließlich James Lane und dem Abolitionisten John Brown, Teil einer Truppe. Bei Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkrieges 1861 wurde Blunt zum Lieutenant-Colonel des 2. Kansas Freiwilligenregiments, einem Teil von James Lanes Kansas-Brigade, ernannt. Im April 1862 wurde Blunt zum Brigadegeneral der Freiwilligen ernannt und man gab ihm das Kommando über das Department und Army of Kansas. Blunts Truppen wurden bei der Ersten Schlacht von Newtonia geschlagen, so dass die Army of Kansas in die Army oft he Frontier als 1. Division einging. Blunt führte seine Division aus Cherokee und Freiwilligen aus Kansas in der Schlacht bei Old Fort Wayne zum Sieg.

      Mitte Juli 1862 begann die Konföderierte Armee in Fayetteville, Arkansas , ihre Streitkräfte für einen geplanten Überfall auf Missouri zu konzentrieren. Gleichzeitig sollte Douglas Cooper Kansas mit seiner Truppe von Choctaws , Chickaswas und Lower Creeks überfallen . Nach wochenlangen Rekrutierungen, um ihre Zahl zu erhöhen, führte Cooper seine Männer durch das indianische Territorium nach Old Fort Wayne , einer verlassenen militärischen Garnison der Vorkriegszeit am südlichen Rand der weitläufigen Beatties Prairie. Er positionierte Wachposten 6,4 km nördlich in Maysville, einem kleinen Dorf direkt an der Grenze zwischen Arkansas und dem Indian Territory (37 km westlich von Bentonville ). Er befand sich in Reichweite von John S. Marmadukes kleiner 4.000 Mann starker Truppe, die hauptsächlich aus Texanern bestand und sich in Cross Hollows (in der Nähe von Lowell, Arkansas) befand.

      Die nächsten Bundestruppen stammten von John Schofields Army of the Frontier, die in Pea Ridge, Arkansas, lagerte. Es war die Nachricht eingegangen, dass Cooper in Begleitung der beiden Cherokee-Indianer-Regimenter von Stand Watie in Maysville war, und Scouts gaben an, dass seine Gesamtstärke etwa 7.000 Mann betrug. James Blunts First Division war relativ klein (3.500 Mann), aber besser ausgebildet und ausgerüstet als viele der kürzlich aufgestellten konföderierten Einheiten. Am 20. Oktober um 19 Uhr verließ Blunt das Lager mit der zweiten und dritten Brigade. Sein Kommando bestand aus der 2. Kansas Cavalry an der Spitze, gefolgt von der 6. Kansas
      Cavalry , der 10. Kansas Infantry und der 11. Kansas Infantry , dem 1. und 3. Cherokee Regiment, der 1. Kansas Battery , der 2. Indiana Battery und vier Gebirgshaubitzen. Nach einem Nachtmarsch nach Süden kam er kurz nach
      Sonnenaufgang in Bentonville an und hielt bis 17 Uhr inne, um auf das Eintreffen seiner schwerfälligen Versorgungswagen zu warten. Er war bestrebt, die Konföderierten zu überraschen, die sich seines Vormarsches nicht bewusst
      waren. Nach einem erzwungenen Marsch von 40 km nach Westen am späten 21. Oktober stoppte er seine Kolonne um 2 Uhr morgens und ließ die meisten seiner Männer ruhen.

      Er drängte jedoch die 2. Kansas-Kavallerie vorwärts, die auf die Konföderierten um 5 Uhr morgens in Maysville traf, während der Rest der Division, fast 11 km zurück, noch schlief. Nachdem sie in die Wachposten in Maysville gefahren waren, folgte ihnen die Kavallerie der Union 2,4 km in das indianische Territorium, wo sie auf Coopers Hauptkampflinie der Konföderierten stießen, die entlang einer Ost- und Weststraße in Richtung Norden ausgerichtet
      war und in ihrem Rücken einen dichten Wald hatte. Trotz früher Bundesberichte, dass er bis zu 7.000 Mann hatte, verfügte Cooper in Wirklichkeit über ungefähr 1.500 Mann, wobei Howells Texas-Batterie mit vier Artilleriegeschützen in der Mitte seiner Dreiviertel-Meilen-Linie lag. Blunt positionierte Haubitzen an Ort und Stelle, um sich mit der Artillerie der Konföderierten zu duellieren, und setzte dann das 2. Kansas ein, welches die Plänkler der Konföderierten bald von einem vor ihrer Hauptkampflinie gelegenen Hügelkamm zurückdrängte. Als das Gleichgewicht von Blunts Division erreicht war, griff er an und konzentrierte seine Männer auf die Mitte der dünn ausgebreiteten konföderierten Schlachtlinie. Seine Haubitzen brachten die einzige feindliche Batterie zum Schweigen, und die Kansas- und Cherokee-Regimenter öffneten ein weites Loch in Coopers Zentrum. Innerhalb einer halben Stunde befand sich ein Großteil von Coopers schlecht ausgebildeten Streitkräften auf dem Rückzug (abzüglich ihrer Artillerie), und Blunt verfolgte fast 11 km, bevor er anhielt. Blunt verlor 14 Männer; Cooper ungefähr 150, darunter 50 Tote, die auf dem Schlachtfeld begraben wurden.

      Die Konföderierten zogen sich fast 110 km nach Fort Gibson zurück. Die Unionsarmee war erneut im den Besitz des indianischen Territoriums nördlich des Arkansas River. Für seinen entscheidenden Sieg wurde Blunt am 16. März 1863 zum Generalmajor der Freiwilligen ernannt. Er war der einzige Offizier aus Kansas, der diesen Dienstgrad während des Krieges erreichte.

      Unionstruppen
      1st Division, Army of the Frontier – Brigadier General James G. Blunt.

      1st Brigade (detachment)
      11th Kansas Infantry
      2nd Indian Home Guard

      2nd Brigade – Colonel William Weer
      6th Kansas Cavalry
      3rd Indian Home Guard
      10th Kansas Infantry
      1st Kansas Battery

      3rd Brigade – Colonel William F. Cloud
      2nd Kansas Cavalry
      2nd Indiana Light Artillery
      1st Indian Home Guard


      Konföderierte Truppen

      1st Brigade, 1st Division, I Corps, Army of Mississippi – Colonel Douglas Cooper
      1st Choctaw/Chickasaw Regiment – Colonel S. N. Folsom
      2nd Cherokee Mounted Rifles – Colonel Stand Watie
      3rd Cherokee Regiment – Colonel Phillips
      Buster’s Battalion
      Creek Battalion – Lieutenant Colonel Chilly McIntosh
      Howell’s Texas Battery

      Eine ungewöhnliche Schlacht aus dem Bürgerkrieg mit vielen „Native Regiments“ und einige „prominenten“ Kommandanten, wie eben James Blunt oder Stand Watie.


      was war sonst noch los:
      1633: Kamieniec Podolski
      1633: Liaoluo Bay
      1708: Belagerung von Lille (Erstürmung der Stadt)
      1776: Mamaroneck
      1777: Red Bank
      1862: Pocotaligo (auch Pocotaligo Bridge, oder Yemassee)
      1864: 2nd Independence (Teil von Price’s Missouri Raid)
      1864: Byram’s Ford (auch Action at the Big Blue)

      CU tomorrow ......

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      23.10.:
      the daily feature:
      42 v. Chr.: Philippi

      In der Doppelschlacht bei Philippi siegten westlich der Stadt Philippi in Makedonien im Oktober/November 42 v. Chr. die römischen Triumvirn Marcus Antonius und Octavian (der spätere Kaiser Augustus) in zwei Treffen über die Anhänger der Republik, Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus, die auch zu den Anführern des Attentats auf Gaius Julius Caesar gezählt hatten.

      Nach der Ermordung Caesars (15. März 44 v. Chr.) gelang es zunächst dem Konsul Antonius, in Italien die größte Macht an sich zu reißen. Die führenden Caesarmörder Brutus und Cassius verließen Italien, erlangten Kontrolle über weite Teile des Ostens des Römischen Reichs und zwangen auch die benachbarten Klientelfürsten, ihnen Unterstützung an Geld und Hilfstruppen zu leisten. Sie stellten rasch eine möglichst große Armee auf, wobei ihnen zugutekam, dass die östlichen Provinzen wesentlich reicher als die westlichen waren. Nach anfänglichen schweren Differenzen zwischen Antonius und dem Caesarerben Octavian einigten sich die beiden Ende Oktober 43 v. Chr. mit Marcus Aemilius Lepidus, durch das Zweite Triumvirat ein Bündnis zur Bekämpfung der Caesarmörder zu schließen. Sie schalteten im von ihnen beherrschten Westen des Römischen Reichs mit großer Härte (Proskriptionen) ihre politischen Gegner aus, vor allem Vertreter der republiktreuen Partei, und bereiteten den Angriff auf die Caesarmörder im Osten vor. Sextus Pompeius, der u. a. Sizilien kontrollierte, blieb aber im Westen eine Gefahr.

      Für die Triumvirn gestaltete sich die Überfahrt mit ihrem Expeditionsheer über die Adria schwierig, da sie über wesentlich geringere Seestreitkräfte als ihre Gegner verfügten. Kleopatra wollte ihnen eine Hilfsflotte bringen, geriet aber in einen Sturm und war zur Umkehr gezwungen. Nachdem die Triumvirn schon ihre ersten Truppenkontingente auf dem Seeweg nach dem Osten hatten übersetzen können, wurde Antonius längere Zeit im Hafen von Brundisium durch die Schiffe des Lucius Staius Murcus blockiert und rief Octavian zu Hilfe. Vor der gemeinsamen Flotte der Triumvirn musste Staius Murcus zurückweichen, so dass Antonius und Octavian mit ihrem Hauptheer sicher in Dyrrhachium landen konnten. Danach wurde Staius Murcus aber durch 50 Schiffe des Gnaeus Domitius Ahenobarbus unterstützt. Gemeinsam waren beide Admirale in der Lage, die Zufuhr der Triumvirn von Italien her fast gänzlich zu unterbinden.

      Brutus und Cassius zogen mit ihrem Heer von Westkleinasien über den JHellespont nach Westen. Ein Voraustrupp von 8 Legionen des Antonius unter Lucius Decidius Saxa und Gaius Norbanus Flaccus war schon von Osten bis zu den Pässen an der Nordküste der Ägäis vorgedrungen, zog sich aber nach seiner Umgehung durch das anmarschierende feindliche Heer nach Amphipolis zurück. Die Caesarmörder ihrerseits begaben sich nach Philippi.

      Die Caesarmörder erbauten beiderseits der Via Egnatia in der Ebene westlich von Philippi ein stark befestigtes Doppellager, das im Süden durch einen großen Sumpf, im Norden durch ein schwer zugängliches Gebirge geschützt war. Südlich des Sumpfes erhob sich ein unwegsames, bis zur Meeresküste reichendes Bergland. Das nördliche Lager war der Stützpunkt des Brutus, während das südliche Cassius unterstand. Die Trinkwasserversorgung gewährleisteten einige nahe Bäche. Als Bau- und Brennmaterial verwendetes Holz konnte im dichten Wald der Bergregion nördlich Philippis geschlagen werden. Auch die Nachschublinien über den Hafen Neapolis, dem Flottenstützpunkt von Brutus und Cassius, und die gegenüberliegende Insel Thasos waren gesichert. Der Sperrriegel der Caesarmörder blockierte den Weg in den Osten, und westlich ihres Doppellagers senkte sich das Gelände, ein weiteres Hindernis für einen von Westen her attackierenden Gegner.

      Nach der Ankunft der Triumvirn in Dyrrhachium blieb Octavian aufgrund einer Erkrankung zunächst zurück, während Antonius mit seinem Heer nach Philippi zog und westlich vom Lager der Caesarmörder seinen Stützpunkt aufschlug. Einige Zeit später stieß der noch nicht ganz genesene, daher in einer Sänfte beförderte Octavian zu Antonius. Beide Feldherren bezogen mit ihren Truppen ein gemeinsames Lager. Die Caesarmörder hatten keine Eile, da ihre Versorgung vor Ort und über den Seeweg sichergestellt war. Ihre Taktik bestand darin, in ihrer günstig gelegenen, starken Verteidigungsstellung den Angriff ihrer Gegner abzuwarten, die aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit und ihrer großen Versorgungsprobleme bald die Initiative ergreifen mussten. Die Triumvirn fanden an der Stelle ihres Lagerplatzes nur wenig Holz und Wasser und konnten aus den nun von ihnen kontrollierten Gebieten im Westen wie etwa Makedonien nur geringen Nachschub erhalten, während die überseeische Zufuhr aufgrund der Blockade durch die Flotte der Caesarmörder nahezu gänzlich ausblieb.

      Auf beiden Seiten standen beachtliche Truppenkontingente: Die Triumvirn verfügten über 21 bis 22 Legionen, von denen sie 19 in der ersten Schlacht bei Philippi einsetzten; die Caesarmörder kamen auf 17 Legionen. Dementsprechend kommandierten die Triumvirn etwa 100.000 Legionäre und zusätzlich 13.000 Reiter, die Republikaner etwa 80.000 Legionäre und 20.000 Reiter. Die Kavalleristen wurden von den jeweiligen Bundesgenossen gestellt, die den Kriegsparteien auch eine erhebliche Anzahl zusätzlicher Infanteristen lieferten. Allerdings waren die Legionen der Triumvirn wesentlich kampferprobter als die ihrer Gegner.

      Antonius übernahm auf der Seite der Triumvirn de facto den Oberbefehl und sah sich aufgrund wachsender Versorgungsprobleme und zunehmender herbstlicher Kälte zur Offensive gezwungen. Wegen geringer Erfolgschancen versuchte er keinen Frontalangriff auf den stark befestigten gegnerischen Stützpunkt, sondern baute südlich von Cassius’ Lager heimlich einen Damm durch das Moor, um die Nachschubwege der Caesarmörder zu bedrohen und von Süden her angreifen zu können. Cassius wurde erst spät auf Antonius’ Taktik aufmerksam und suchte durch Anlage von Querschanzen den Weg über den Damm zu blockieren. Bei der sich daraus entspinnenden ersten Schlacht bei Philippi, die mutmaßlich am 23. Oktober stattfand (auch den 3. Oktober nennt die Fachliteratur), ließ Antonius nach und nach seine Truppen über den Damm vorrücken und konnte unter erheblichen Verlusten Cassius’ Lager erobern. Gleichzeitig machte Brutus aber einen Gegenangriff, überrannte Octavians Truppen und drang in das Lager der Triumvirn ein, in dem sich der kranke Octavian zu seinem Glück nicht befand. Cassius war über den Kampfverlauf auf dem von Brutus kommandierten Flügel anscheinend völlig uninformiert und glaubte nach der Eroberung seines Lagers irrtümlich an eine völlige Niederlage; daher gebot er seinem Freigelassenen Pindarus, ihn zu
      töten. Dies war für Brutus ein schmerzlicher Verlust. Angeblich bezeichnete er Cassius als den „letzten Römer“.

      Octavian verdankte dem günstigen Umstand, dass er beim Angriff des Brutus nicht im Lager war, sein Leben, führte ihn aber in seinen Memoiren auf die Warnung durch einen Traum seines Arztes Marcus Artorius Asklepiades zurück. Er blieb für geraume Zeit nach der Schlacht verschwunden. Einige Kämpfer zeigten Brutus ihre blutigen Schwerter mit der Erklärung, Octavian getötet zu haben. Angeblich versteckte sich der junge Caesarerbe drei Tage lang im Sumpf. Jedenfalls hatte er sich während des Kampfes nicht sonderlich ausgezeichnet.

      Die Triumvirn verzeichneten einen doppelt so hohen Verlust an Gefallenen wie ihre Gegner. Am Tag der ersten Schlacht bei Philippi zerstörte die Flotte der Caesarmörder zudem nahezu vollständig ein Geschwader des Gnaeus Domitius Calvinus, das den Triumvirn u. a. zwei Legionen Verstärkungstruppen hätte bringen sollen. Damit hatten die Caesarianer im ersten Schlagabtausch alles in allem eine klare taktische Niederlage erlitten. Es sollte sich jedoch zeigen, dass der Tod des Cassius kriegsentscheidende Bedeutung hatte, da er der militärische Kopf der Caesarmörder gewesen war.

      Ende Teil 1

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      Teil 2

      Brutus ließ den Leichnam des Cassius heimlich auf Thasos bestatten, weil er befürchtete, dass ein Begräbnis in Gegenwart seiner Soldaten zu deren Demotivation führen würde. Konsequent vermied er jede weitere Feldschlacht, obwohl er nun von seinen Gegnern nicht nur im Westen, sondern auch im Süden bedroht wurde. Er besaß nach wie vor eine stark befestigte Stellung und sicherte seine Nachschublinien, während die Verproviantierungsmöglichkeiten der Triumvirn sich mit nahendem Winter immer weiter verschlimmern mussten. Um seine Soldaten bei der Stange zu halten, bezahlte Brutus ihnen Belohnungen. Antonius musste schließlich zur
      Lebensmittelbeschaffung eine Legion Soldaten nach Griechenland schicken. Doch die Offiziere von Brutus waren mit der defensiven Taktik ihres Heerführers gegenüber einem geschwächten und daher vermeintlich leicht besiegbaren Gegner nicht einverstanden, und seine caesarianischen Veteranen drohten, die Seiten zu wechseln. Auch Verbündete verließen Brutus. So schloss sich etwa Amyntas, der General des Königs Deiotaros von Galatien, den Triumvirn an, und ein Thrakerfürst namens Rhaskuporis I. zog heimwärts. Brutus konnte seine Vorstellungen nicht so entschieden wie Cassius verfechten und stellte sich daher etwa drei Wochen nach der ersten Schlacht wieder zum Kampf auf.

      Diese zweite Schlacht, die sich vermutlich am 23. November ereignete (auch der 16. Oktober wird in der Fachliteratur genannt), begann erst um 15 Uhr nachmittags. Diesmal hielt sich Octavian besser und konnte mit seinen Legionären die gegnerischen Truppen zu deren Lager zurückwerfen. Seine Soldaten besetzten den Eingang zum Lager des Brutus, so dass dessen zurückweichende Streitkräfte nicht hinein gelangen konnten und ungeordnet daran vorbei flohen. Antonius ging nun überall zum Angriff über und sandte seine Kavallerie nach allen Seiten aus, um möglichst viele Flüchtige abzufangen. Brutus floh mit einer bedeutenden Armee von vier Legionen auf einen Berg. Sein Vertrauter Lucilius deckte die Flucht, indem er sich den Verfolgern als Brutus ausgab und vor Antonius geführt zu werden wünschte. Auf diese Nachricht hin zögerte Antonius eine Weile und ließ dann den vermeintlichen Brutus kommen. Lucilius sagte kühn, dass er die Soldaten getäuscht habe und Brutus nicht gefangen sei. Antonius erwies sich großmütig und nahm Lucilius später sogar in seine eigenen Dienste. Brutus selbst bat am Tag nach der verlorenen Schlacht einen Freund, ihn zu töten, da seine Offiziere nicht den Versuch unternehmen wollten, ihr Lager zurückzuerobern. Kurz vor seinem Freitod soll er sich in zwei Trimetern eines unbekannten Tragikers darüber beklagt haben, dass er die Tugend als Wirklichkeit verehrt, diese sich jedoch als bloßer, dem Zufall unterworfener Begriff erwiesen habe. ("Tugend, du warst nur ein Name. Ich kultivierte dich, als wärst du Realität, doch du warst nur ein Sklave des Schicksals.").

      Durch ihren Erfolg bei Philippi entschieden die Triumvirn die Machtfrage weitgehend zu ihren Gunsten, weil sich mit dem Tod des Brutus dessen Armee auflöste; nur noch Sextus Pompeius und die im Ionischen Meer operierende Flotte der Caesarmörder, zu der viele Überlebende der Verliererseite flohen, blieben eine Gefahr. Antonius nahm die Kapitulation von 14.000 Legionären sowie der bei Thasos ankernden Flotte entgegen und behandelte die Unterlegenen im Allgemeinen wesentlich milder als Octavian. Allerdings wurde Quintus Hortensius, der Sohn des bedeutenden Redners Quintus Hortensius Hortalus, auf Befehl des Antonius am Grab von dessen jüngerem Bruder Gaius hingerichtet, weil dieser seinerseits von Hortensius beseitigt worden war, wie Brutus verlangt hatte.

      Octavian soll mit den Kriegsgefangenen grausam verfahren sein. So habe er einen Vater und dessen Sohn, die um ihr Leben baten, darum losen lassen, welcher von beiden begnadigt werden solle, und dann zugesehen, wie nach Tötung des Vaters auch dessen Sohn Selbstmord beging. Er ließ Brutus’ Leichnam enthaupten, um dessen Kopf bei der Caesar-Statue in Rom niederlegen zu lassen, doch ging das für den Transport bestimmte Schiff unter. Antonius
      hingegen ließ dem verstümmelten Leichnam des Brutus eine Feuerbestattung zuteilwerden; die Asche schickte er zu Servilia, der Mutter des Brutus. Die an den Tag gelegte Schonung der meisten seiner niedergerungenen Gegner brachte Antonius Sympathien, Octavian sein rücksichtsloses Vorgehen aber Beschimpfungen von Seiten prominenter gefangener Vertreter der unterlegenen Partei ein.

      Zahlreiche vornehme Anhänger der Republik fielen in den Schlachten bei Philippi oder fanden nach der Niederlage entweder durch Selbstmord oder Hinrichtung den Tod, so Marcus Porcius Cato, der Sohn des überzeugten Republikaners Marcus Porcius Cato Uticensis, Marcus Favonius, der auch mit den Caesarmördern gestritten hatte, Pacuvius Antistius Labeo, der Vater des bedeutenden Rechtsgelehrten Marcus Antistius Labeo, ferner Marcus Livius
      Drusus Claudianus
      , der Vater von Octavians späterer Gemahlin und ersten römischen Kaiserin Livia, sowie Sextus Quinctilius Varus, der Vater des großen Verlierers der Varusschlacht. Weitere Anhänger des Brutus und Cassius, die nach deren Tod nicht mehr in den Quellen erwähnt werden, dürften damals ebenfalls umgekommen sein, so etwa Lucius Tillius Cimber und Publius Servilius Casca. Dagegen überlebten Marcus Valerius Messalla Corvinus und Lucius Calpurnius Bibulus, die von Antonius begnadigt wurden. Ebenfalls zu den Überlebenden zählte der Dichter Horaz, der als Kriegstribun auf Seiten der Caesarmörder gekämpft hatte und einige Zeit nach dem Tod von Brutus und Cassius nach Italien zurückkehrte. Insgesamt kostete die Doppelschlacht bei Philippi das römische Volk einen hohen Aderlass. In der kriegerischen Auseinandersetzung waren etwa 40.000 Soldaten gefallen und noch viel mehr verwundet worden.

      Die Schlacht bei Philippi war keine abrupte Zäsur, kein plötzliches Ende der Römischen Republik. Der Zerfall der republikanischen Ordnung hatte schon mit den zur Ermordung des Volkstribunen Tiberius Sempronius Gracchus 133 v. Chr. führenden Unruhen begonnen und sich durch die Bürgerkriege der nächsten Jahrzehnte fortgesetzt. Dabei hatten immer wieder zahlreiche Angehörige der Adelsgeschlechter den Tod gefunden, so dass allmählich die alte, die Republik lenkende Senatsaristokratie verschwand. Einzelpersönlichkeiten besaßen gegenüber dem Senat immer mehr Macht. Daher stellt die Schlacht von Philippi ein gewisses Ende dieses Zerfallsprozesses dar. Damals war aber der Übergang zur monarchischen Staatsform noch nicht abgeschlossen, da es noch mehrere unabhängige Machthaber gab. Mit der Zeit konnte sich Octavian gegen alle verbliebenen Konkurrenten durchsetzen. 36 v. Chr. besiegte er Sextus Pompeius und entmachtete im selben Jahr Lepidus. 31 v. Chr. errang er in der Schlacht bei Actium den entscheidenden Sieg gegen Antonius und Kleopatra, die im nächsten Jahr Selbstmord verübten. Damit war der Weg für Octavians Alleinherrschaft als Kaiser Augustus frei.


      was war sonst noch los:
      1086: Sagrajas (oder Zallaqa)
      1157: Grathe Heath
      1596: Mezökeresztes
      1642: Edgehill
      1702: Vigo
      1864: Westport
      1912: Kumanovo
      1915: Libau
      1917: Malmaison
      1942: Beginn der 2.Schlacht von El Alamein
      1942: Beginn der Schlacht von Henderson Field (oder Lunga Point)


      CU tomorrow .....

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      24.10.:
      the daily feature:
      1812: Malojaroslawetz

      Die Schlacht bei Malojaroslawez fand am 12. Oktoberjul./ 24. Oktober 1812greg. während des Russlandfeldzuges statt. Es gelang dabei den Russen unter Fürst Kutusow, der französischen Hauptarmee unter Kaiser Napoleon den geplanten Marsch auf Kaluga zu verlegen und ihn zum Rückzug über Moschaisk zu zwingen.

      Die schlechter werdende Versorgungslage der französischen Grande Armée sowie die katastrophalen hygienischen Bedingungen zwangen Kaiser Napoleon am 19. Oktober zur Räumung von Moskau. Große Teile seiner Truppen litten an Fiebererkrankungen und an der Ruhr, so dass beim Abmarsch nur mehr etwa 95.000 Soldaten kampffähig waren. In der Stadt verblieb die Junge Garde unter Marschall Mortier als Nachhut und zur Sicherung des Abmarsches. Napoleon marschierte in Richtung Südwest, um Gebiete zu erreichen, die noch nicht vom Krieg ausgezehrt waren. Der russische Oberbefehlshaber Fürst Kutusow versuchte dies jedoch zu verhindern und befahl seinem VI. Korps unter General Dochturow, den Vormarsch der Franzosen auf Kaluga zu verhindern.

      Das 4. französische Korps unter dem Vizekönig von Italien Eugène de Beauharnais (13., 14., 15. Division), bestehend aus Franzosen, Italienern, Kroaten und Spaniern, konnte die Angriffe der russischen Kräfte unter General Dochturow zurückschlagen, was einen taktischen Erfolg der Grande Armée bedeutete. Bei den Kämpfen wurde der französische Divisionsgeneral Delzons getötet, ebenso Joseph Marie Levié, der erst am 15. Oktober zum Brigadegeneral ernannt worden war. General Pino, der französische Brigadegeneral Jacques Fontane und drei Stabsoffiziere des Vizekönigs wurden verwundet.

      Auf russischer Seite wurde Generalmajor Dorochow schwer verwundet. Er erholte sich nicht von seiner Verwundung und starb am 7. Mai 1815 an deren Folgen. Am 12. November 1812 war er für seine Verdienste in der Schlacht
      bei Borodino noch zum Generalleutnant befördert worden. Die französischen Generalsverluste waren deutlich höher. Die Ursache dafür ist, dass es in der russischen Armee, im Gegensatz zur französischen, keinen Brigadegeneral gab. Russische Brigaden wurden meist von einem Oberst, teilweise sogar von einem Oberstleutnant kommandiert.

      Zeitgleich mit der hin- und her wogenden Schlacht um die Kleinstadt Malojaroslawez, die die französischen Kräfte band, gelang es der russischen Armee unter Kutusow jedoch, ihre Hauptkräfte in die vorbereiteten Verteidigungsstellungen vor der 50 Kilometer südlich gelegenen Gouvernementshauptstadt Kaliuga zu verlegen. Nach zweitägigem Zögern kam die französische Führung zu dem Schluss, dass ein Vordringen nach Kaluga und weiter in die südlichen Provinzen nur um den Preis eines neuen „Borodino“ zu erreichen sei.

      Statt sich wie erhofft in Kaluga verproviantieren zu können, entschied sich Napoleon für einen Rückzug über Borowsk und Wereja nach Moschaisk, um sich dort mit den aus Moskau eintreffenden Truppen unter Marschall Mortier zu vereinigen. Somit verlor die Grande Armée endgültig die Initiative und war gezwungen, sich über die bereits im Sommer geplünderte und verwüstete Route über Smolensk zurückzuziehen, was einen strategischen Erfolg für die russische Armee ausmachte. Die ohnehin schwierige Versorgungslage für die Franzosen wurde somit noch kritischer und führte in Folge zu hohen Verlusten, die letztendlich das Schicksal der Armee während ihres Russlandfeldzuges besiegelten. In diesem Sinne wird die Schlacht bei Malojaroslawez als „Kulminationspunkt im Kampf um die strategische Initiative im weiteren Kriegsverlauf“ bewertet, den die Russen zu ihren Gunsten entscheiden konnten.



      was war sonst noch los:
      69: 2. Schlacht von Bedriacum
      1531: Schlacht am Gubel (2. Kappelerkrieg)
      1912: Kirk Kilissé
      1912: Kumanovo
      1916: Fort Douaumont
      1917: Karfreit (oder Caporetto, oder Cobarid, 12.Isonzoschlacht)
      1918: Vittorio Veneto
      1941: Kharkov

      CU tomorrow ......

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      25.10.:
      the daily feature:

      wir sind wieder einmal „ spoilt for choice“: Tours und Poitiers, Doryläum, Azincourt, Murviedro und Balaklava. Daher möchte ich heute einmal nicht eine Schlacht hervorheben, sondern einen vergleichenden Diskurs der heutigen bedeutenden Begegnungen mit Angaben der ausführlichen Beschreibungen im Netz durchführen.

      In der Schlacht von Tours und Poitiers im Oktober 732 besiegten die Franken unter dem Kommando von Karl Martell die nach Gallien vorgestoßenen muslimischen Araber und stoppten deren Vormarsch im Westen (Islamische Expansion). Im Arabischen wird die Schlacht auch Schlacht an der balāṭ asch-schuhadāʾ („Schlacht an der Straße der Märtyrer“) genannt. Das Gefecht wurde erst in der Neuzeit zu einem welthistorischen Ereignis stilisiert.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Tours_und_Poitiers


      Die zweite Schlacht von Doryläum war eine Schlacht zwischen einem Kreuzfahrerheer unter Konrad III. und einem Heer der Rum-Seldschuken 1147 während des Zweiten Kreuzzuges und endete mit einem leicht erkämpften Sieg der Seldschuken. Für uns von Interesse, da unter anderem Konrads Halbbruder, Heinrich II. Jasomirgott, Markgraf von Österreich und Herzog von Bayern anwesend war.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Doryl%C3%A4um_(1147)


      Die Schlacht von Azincourt (französisch Bataille d’Azincourt, englisch Battle of Agincourt) fand am 25. Oktober 1415, am Tag des Heiligen Crispian, bei Arras im heutigen nordfranzösischen Département Pas-de-Calais statt. Die
      Truppen von König Heinrich V. von England kämpften gegen das Heer von König Karl VI. von Frankreich, verschiedener französischer Edelherren und der Armagnacs. Es war einer der größten militärischen Siege der Engländer über die Franzosen während des Hundertjährigen Krieges. Die Schlacht von Azincourt ist für eine mittelalterliche Schlacht ungewöhnlich gut dokumentiert. Sie gilt als eine der bedeutendsten Schlachten der Militärgeschichte, weil – wie zuvor bei der Schlacht von Crécy – mit Langbogen bewaffnete Fußtruppen einen entscheidenden Anteil am Ausgang der Schlacht hatten.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Azincourt


      Die Schlacht von Sagunt war Teil der Napoleonischen Kriege in Spanien und umfasste die am 23. September 1811 beginnende Belagerung der alten Festung Saguntum, den gescheiterten Entsatzversuch in der Schlacht von Murviedro durch die Spanier (25. Oktober 1811) sowie die Einnahme der Festung Sagunt am 26. Oktober durch die Franzosen. Der Sieg ermöglichte den Vormarsch auf Valencia das am 9. Januar 1812 in französische Hände fiel.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Sagunt


      Die Schlacht von Balaklawa war eine militärische Auseinandersetzung zwischen den Alliierten (Briten, Franzosen, Osmanisches Reich) und dem Russischen Kaiserreich während der Belagerung von Sewastopol im Krimkrieg. Sie erlangte Berühmtheit durch zwei in den britischen Sprachgebrauch eingegangene Ereignisse, The Thin Red Line und Charge of the Light Brigade.

      https://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Balaclava


      Alle diese Schlachten haben ihre Auswirkung auf die Geschichte gehabt, und alle sind mehr oder weniger bedeutend. Je nach Hintergrund oder Interesse wird jeder einzelne eine dieser Schlachten als wichtiger empfinden als die anderen, sie allen anderen vorziehen. Einzelne – Agincourt und Balaklava – wurden auch bereits (teilweise mehrmals) verfilmt, sind dadurch einem breiteren Publikum zugänglich und bekannt gemacht.

      Ich habe mich für keine entscheiden können und überlasse die Qual der Wahl heute den geneigten Lesern meiner täglichen Kolumne.
      Meine Tendenz - bzw. was würde ich gerne aufs Spielfeld bringen ........ Murviedro (Napoleonics halt :whistling: ).


      was war (sonst noch) los:
      1147: Lissabon
      1747: 2.Seeschlacht bei Cap Finisterre
      1780: Tearcoat Swamp
      1781: Johnstown
      1812: Medyn
      1812: südlich der Azoren: USS United States vs. HMS Macedonian
      1822: Beginn der 1.Belagerung von Missilonghi
      1867: Monterotondo
      1949: Kuningtou (oder Guningtou, oder Kinmen)


      CU tomorrow ......

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      26.10.:
      the daily feature:
      1881: OK Corral

      Die Schießerei am O. K. Corral war ein Feuergefecht, welches am 26. Oktober 1881 gegen 14:30 Uhr in der Fremont Street an der Ecke 3rd Street in Tombstone, Arizona ausgetragen. Namensgebend war später der örtliche Mietstall (Corral), obwohl dieser einen Häuserblock entfernt lag.

      In 30 Sekunden fielen etwa 30 Schüsse, und es starben drei Personen. Die Schießerei diente als Vorbild für zahlreiche Western-Filme und ist ein Symbol für den ständigen Kampf zwischen Recht und Gesetz auf der einen sowie offenem Banditentum auf der anderen Seite in den Grenzstädten des Wilden Westens, wo die Spannungen des Sezessionskrieges nachwirkten und Strafverfolgung oftmals nur spärlich stattfand.

      An der Schießerei waren acht Personen beteiligt: Wyatt Earp, Morgan Earp, Virgil Earp und Doc Holliday kämpften gegen Frank McLaury, Tom McLaury, Ike Clanton und Billy Clanton. Billy Claiborne befand sich nur zufällig vor Ort und geriet als Unbeteiligter in die Auseinandersetzung hinein. Beide McLaurys und Billy Clanton wurden getötet, Holliday, Morgan Earp und Virgil Earp verletzt, Ike Clanton und Billy Claiborne flüchteten unverletzt.

      Die Brüder James, Virgil und Wyatt Earp waren am 1. Dezember 1879 mit ihren Frauen in Tombstone angekommen. Virgil Earp war kurz vor seinem Eintreffen in Tombstone zum Deputy U.S. Marshal für den Osten von Pima County ernannt worden. Im Juni 1881 übernahm er auch das Amt des Marshals.

      Obwohl die Earps nicht sehr beliebt waren (sie waren reich, besaßen Saloons und galten auch als Zuhälter), wurden sie doch geachtet, denn sie schützten die Interessen der städtischen Ladenbesitzer und Einwohner. Dass Wyatt Earp verhindert hatte, dass Curly Bill Brocius gelyncht wurde, als dieser versehentlich Marshal Fred White getötet hatte, gefiel den Städtern dagegen weniger. Die Earps waren mit Frank McLaury, Tom McLaury, Billy Clanton, Ike Clanton, Johnny Ringo, „Curly Bill“ Brocius und weiteren aneinandergeraten, weil diese einer weitreichenden Gemeinschaft von Viehschmugglern und Pferdedieben angehörten, die in diverse kriminelle Aktionen verwickelt waren. Ike Clanton war darüber hinaus als Säufer bekannt und hatte die Earps schon häufig bedroht. Virgil Earp war überzeugt davon, dass die Cowboys einen Schwur geleistet hatten, ihn und seine Brüder zu töten.

      Am Tag, als die Schießerei stattfinden sollte, war Virgil Deputy Marshal. Er hatte seine Brüder Wyatt und Morgan als stellvertretende Gesetzeshüter eingesetzt und auch seinem Freund Doc Holliday Polizeirechte verliehen. In der Gegend von Tombstone war Silber gefunden worden, was der Stadt einen enormen Boom brachte. Seit der Gründung im März 1879 bis 1881 war die Einwohnerzahl von rund 100 bis auf über 7000 gestiegen, Chinesen, Mexikaner, Kinder und Frauen nicht mitgerechnet. Die Wirtschaft florierte; es gab neben zwei Banken und drei Zeitungen rund 110 Saloons, 14 Glücksspielhäuser und diverse Bordelle sowie einige Minen.

      Das Tragen von Waffen war in Tombstone seit April 1881 verboten. Messer, Dirks, Pistolen und Gewehre mussten beim Betreten der Stadt im Stall oder im Saloon hinterlegt werden. Die Cowboys hielten sich nicht an dieses Gesetz, weswegen sie von Virgil zur Rede gestellt werden sollten, was dann zur Schießerei führte. Den Earps war auch bekannt, dass die Clantons in einen Überfall auf 15 Mexikaner im Skeleton Canyon verwickelt waren.

      Die Konflikte, die zu der Schießerei führten, sind komplex: Beide Seiten waren jeweils durch enge Familienbande verbunden und befanden sich in einem Interessenkonflikt, der von Politik über Geschäftsfragen bis hin zu Ideologien reichte. Die Earps wurden von ihren Gegnern als korrupte, dienstmarkentragende Zuhälter betrachtet, die rücksichtslos die geschäftlichen Interessen der Stadt vertraten. Die McLaurys, Clantons und ihre Cowboys wurden von ihren Gegnern als Viehdiebe, Banditen und Mörder angesehen.

      Anders als dies in vielen Filmen dargestellt wird, war die Cowboy-Truppe bei der Bevölkerung Tombstones keineswegs gefürchtet, sondern sogar beliebt. Obwohl viele Bandenmitglieder unbestreitbar in Viehdiebstähle und Raub verwickelt waren, wurden sie nur als wilde, vergnügungssüchtige Jungs angesehen, mit denen im Grunde einfach auszukommen war. Einige Geschäftsleute sahen die Cowboys gar als „Jobsicherungsmaßnahme“ an, da sie mit ihrem verprassten Geld die örtlichen Saloons und Glücksspieletablissements am Laufen hielten und sich innerhalb Tombstones kaum an illegalen Aktivitäten beteiligten. Ike Clanton war zwar wegen seines prahlerischen Gehabes unter Alkoholeinfluss berüchtigt, sein Bruder Billy hingegen war sehr beliebt. Auch „Curly Bill“ Brocious wurde keineswegs als der unbarmherzige Geächtete angesehen, als der er später wiederholt dargestellt wurde, sondern als unbeschwerter, sympathischer Mann, der ausgezeichnet mit dem städtischen Marshal Fred White auskam.

      Die Earps und Doc Holliday werden zumeist als heldenhafte Hüter des Gesetzes dargestellt, diese Rolle ist jedoch umstritten. Unbestätigten Aussagen zufolge machten sie tatsächlich unrechtmäßigen Gebrauch von ihrer gesetzlich legitimierten Vormachtstellung, um ihre Position auf dem Glücksspielmarkt der Stadt zu stärken, und setzten das Gesetz bei einigen streng um, während sie bei anderen sehr großzügig über Vergehen hinwegsahen. Die starke Polarisierung der Bevölkerung gegenüber den beiden Gruppen erschwerte später die Aufklärung der Frage, bei wem denn nun letztendlich die Schuld für die Schießerei zu suchen sei. Dazu kamen widersprüchliche und teilweise ebenfalls von eigenen Interessen geleitete Berichterstattungen in den lokalen Zeitungen: John Clum, Redakteur des Tombstone Epitaph, hatte kurz vor der Schießerei bei der Gründung eines sogenannten Committee of Vigilance (einer Art Bürgerwehr) mitgeholfen, war Bürgermeister und unterstützte Virgil Earp. Harry Woods, der Redakteur der anderen bedeutenden Zeitung The Daily Nugget, schrieb dagegen eher zugunsten der Cowboys, zusammen mit demSheriff von Cochise County.

      Die Aufzeichnungen der nach der Schießerei durchgeführten Hearings gelten heute als Grundlage der historischen Überlieferung, obwohl die Berichte der beiden Zeitungen (die beide Reporter zum Verhör geschickt hatten) sowie des offiziellen Gerichtsschreibers deutliche Abweichungen voneinander aufweisen.

      Ende Teil 1

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      Teil 2

      Am Abend vor der Schießerei hatte Wyatt Doc Holiday ins Bett geschickt, denn dieser hatte sich eine hitzige Diskussion mit Ike Clanton geleistet und reichlich Alkohol getrunken. Virgil hingegen spielte die ganze Nacht hindurch mit Ike Clanton, Tom McLaury, Johnny Behan und einem unbekannten fünften Mann Karten. Dabei betrank sich insbesondere Clanton ebenfalls. Gegen Morgen löste sich die Runde auf, und Behan und Virgil gingen zu Bett. McLaury und Clanton hatten kein Zimmer gemietet und deswegen auch keine Unterkunft. Ike weigerte sich trotz Aufforderung des Barkeepers E. F. Boyle, sich schlafen zu legen, drohte stattdessen aber gemäß späterer Aussage Boyles mit den Worten „sobald sich die Earps heute auf der Straße zeigen, wird es Kugeln hageln“.

      Später holte Ike seine Waffen ab, die er im Stall hinterlegt hatte, betrat damit entgegen dem Gesetz erneut die Stadt und trank weiter, während er den Earps nachstellte. Etwa um 13 Uhr lief er Virgil und Morgan Earp überraschend in die Hände, die ihn entwaffneten und zum Richter brachten. Während des Wartens auf den Richter beschimpften sich Wyatt und Clanton erneut gegenseitig. Ike wurde zu einer Buße von 25 Dollar zuzüglich Gerichtskosten verurteilt und ohne Waffen wieder auf freien Fuß gesetzt.

      Praktisch gleichzeitig wurde auch McLaury mit einer Waffe erwischt und von Wyatt niedergeschlagen. Legal durchsuchen durfte er ihn allerdings eigentlich nicht, denn Wyatt war nicht im Dienst. Im Laufe des Nachmittags trafen dann auch die Cowboys Billy Clanton und Frank McLaury in der Stadt ein, denn sie hatten gehört, dass es dort zu Ärger mit den Gesetzeshütern gekommen war. Auch sie gaben ihre Waffen beim Betreten der Stadt nicht wie vorgeschrieben ab, sondern kauften zusätzliche Munition. Ike wollte sich auch eine Waffe kaufen, doch weil er einen Verband um den Kopf trug und immer noch betrunken war, weigerte sich der Verkäufer, ihm eine auszuhändigen.

      Johnny Behan, Sheriff des Cochise County, unternahm den Versuch, die Cowboys zu entwaffnen, um die sich anbahnende Konfrontation zu verhindern. Clanton und Tom behaupteten, unbewaffnet zu sein, Frank aber weigerte sich, seine Waffen abzugeben, wenn die Earps nicht zuvor ebenfalls entwaffnet würden.

      Unterdessen beschloss Virgil nach Gesprächen mit diversen Bürgern, zusammen mit Holliday (dem er eine Schrotflinte besorgt hatte), Wyatt und Morgan die Cowboys zu entwaffnen. Unterwegs trafen sie Behan, dessen Aussagen Virgil so deutete, dass jener die Cowboys bereits entwaffnet hatte. Virgil rechnete daher nicht mehr mit einem Kampf. Sie trafen bei der freien Fläche in der Nähe des als O. K. Corral bekannten Stalls auf die Cowboys.

      Als die Gruppe der Gesetzeshüter am Nachmittag des 26. Oktober 1881 auf die Cowboys traf, soll Virgil sie sofort aufgefordert haben, die Hände zu erheben und die Waffen niederzulegen. Er selbst hatte seine Waffe stecken lassen. Frank McLaury und Billy Clanton zogen stattdessen ihre Revolver und spannten sie. Virgil schrie daraufhin, dass er keinen Kampf wolle. Die Zeugen sind sich uneins, wer nun mit der Schießerei begann, die Aussagen in der späteren Aufarbeitung waren darin widersprüchlich. Zudem waren die Kontrahenten nur wenige Meter voneinander entfernt, und das in den Patronen verwendete Schwarzpulver erhöhte das Durcheinander zusätzlich. Sicher ist, dass in etwa 30 Sekunden rund 30 Schüsse abgefeuert wurden.

      Die ersten zwei Schüsse gaben wohl Wyatt Earp und Billy Clanton ab. Clanton zielte auf Wyatt, doch dieser entschied sich, zunächst auf Frank zu schießen, denn dieser galt als besserer Schütze. Wyatt traf Frank in den Magen, doch Billy verfehlte sein Ziel.

      Daraufhin soll gemäß den Zeugen Holliday mit der Schrotflinte Tom McLaury, der sich hinter einem Pferd verbarg, niedergeschossen haben. Spätere Ermittlungen lassen vermuten, dass Tom während des Kampfes eigentlich unbewaffnet war. Gleichzeitig wurden vor allem Frank und Billy mit Kugeln eingedeckt. Ike Clanton hingegen floh und blieb unverletzt. Billy Clanton und Frank McLaury setzten die Schießerei fort, obwohl sie verwundet worden waren. Dabei wurden Morgan und Virgil ebenfalls verwundet. Am Ende lag jedoch Frank tot am Straßenrand, Billy und Tom erlagen kurze Zeit später ihren Verletzungen.

      Die Leichen der drei Cowboys wurden aufgebahrt und mit einem Schild versehen, auf dem „Ermordet in den Straßen von Tombstone“ stand.

      Vier Tage nach der Schießerei reichte Ike Clanton gegen Doc Holliday und die Earps Strafanzeige wegen Mordes ein. Wyatt und Doc wurden daraufhin verhaftet, Morgan und Virgil lagen in ihren Wohnungen und erholten sich von ihren Verletzungen. Friedensrichter Wells Spicer musste entscheiden, ob es zu einem Gerichtsverfahren kommen sollte. Spicer befragte im Verlaufe des nächsten Monats die Beteiligten sowie viele Zeugen und zeichnete deren Aussagen auf. Diese waren sehr widersprüchlich, je nachdem, welcher Seite ein Befragter angehörte.

      Am 30. November entschied Richter Spicer, dass es keine hinreichenden Beweise dafür gebe, die Gesetzeshüter anzuklagen. Insbesondere sah er Frank McLaurys Weigerung, seine Waffen abzugeben, als eine schwerwiegende Bedrohung für die Earps an. Er kritisierte zwar, dass Virgil seine Freunde als Deputys eingesetzt hatte, sah darin aber keinen Gesetzesbruch. Er entschied daraufhin auch, dass ihre Aktionen als Ganzes vom Gesetz gedeckt waren.

      Ike versuchte noch im selben Jahr mehrmals erfolglos, eine Gerichtsverhandlung wegen Mordes herbeizuführen. Am 14. Dezember wurde versucht, John Clum, den Herausgeber des Tombstone Epitaph und Bürgermeister von Tombstone, zu töten. Am 28. Dezember wurde auch Virgil Earp Opfer eines Hinterhalts. Er wurde von mehreren Schrotflintenkugeln in den Rücken und besonders den linken Arm getroffen. Ein Arzt konnte diverse Kugelreste entfernen, aber Virgil trug seinen linken Arm für den Rest des Lebens in einer Schlinge.

      Am 18. März des folgenden Jahres wurde Morgan Earp hinterhältig erschossen. Zwei Tage später wurde Cowboy Frank Stillwell bei einem Angriff auf einen Zug, in dem die Earps saßen, von Wyatt erschossen – der Beginn einer Racheaktion der Earps gegen die Cowboys. Auch Ike Clanton fiel einige Jahre später einer Pistolenkugel zum Opfer. Doc Holliday starb 1887 an Tuberkulose, Virgil erlag 1905 einer Lungenentzündung. Wyatt Earp starb als letzter Beteiligter der Schießerei im Jahr 1929.

      Keine Schlacht im eigentlichen Sinn - aber aus Sicht des wargamers eigentlich ein "must-stage"!


      was war sonst noch los:
      1184: Kojima
      1584: Slunj
      1587: Vimory
      1597: Seeschlacht von Myeongnyang
      1793: Entrammes (Vendee)
      1813: Chateauguay River
      1864: Decatur
      1912: Thessaloniki
      1917: Beginn der 2. Passchendaele-Schlacht
      1942: Schlacht bei den Santa-Cruz-Inseln

      CU tomorrow ....

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      27.10.:
      the daily feature:
      1644: 2nd Newbury

      Die zweite Schlacht von Newbury war eine Schlacht des ersten englischen Bürgerkrieges, die in Speen nahe Newbury in Berkshire ausgetragen wurde. Die Schlacht wurde in der Nähe des Ortes der Ersten Schlacht von Newbury ausgetragen , die Ende September des Vorjahres stattfand. Die kombinierten Armeen des Parlaments haben den Royalisten eine taktische Niederlage zugefügt , aber keinen strategischen Vorteil erlangt.

      Charles' Armee hatte drei Eckpfeiler: Donnington Castle nördlich von Newbury, Shaw House nordöstlich der Stadt und das Dorf Speen im Westen. Der Fluss Kennet verhinderte, dass die Parlamentarier nach Süden flankierten, aber der kleine Fluss Lambourn trennte die Royalisten in Speen und Newbury von denen in Shaw und Donnington Castle.

      Das Shaw House und sein Gelände, einschließlich einiger in die Verteidigung einbezogener Böschungen aus der Eisenzeit , wurden von Lord Astley mit drei "Tertias" oder Infanteriebrigaden unter seinem Sohn Sir Bernard Astley, Oberst Thomas Blagge und Oberst George Lisle verteidigt. Speen wurde von Ruperts Bruder Prinz Maurice mit einer gemischten Einheit aus den westlichen Landesteilen gehalten. Charles' Kavallerie unter Goerge Lord Goring war in Reserve. Sie wurd unter Goring, Lord Wentworth, dem Earl of Cleveland und Sir Humphrey Bennett in vier Brigaden aufgeteilt. Der Earl of Bentford war hiebei der Lord General, und Charles' Stellvertreter Lord Hopton
      befehligte die Artillerie.

      Am frühen 26. Oktober rückten die kombinierten parlamentarischen Armeen nach Clay Hill vor, einige Meilen östlich von Newbury, wo sie eine Artillerie-Batterie aufstellten. Im Laufe des Tages fand ein Austausch von Kanonenfeuer statt. Essex war krank geworden, und Waller und Manchester entschieden, dass ein Frontalangriff auf Donnington Castle und Shaw House zu kostspielig sein würde. Sie entschieden sich stattdessen, ihre Kräfte
      zu teilen. Während Manchester mit 7.000 Infanteristen gegen Shaw House aufmarschierte, nahm Waller 12.000 Mann (einschließlich der Infanterie der Armee des Earl of Essex, einer Brigade der London Trained Bands und des größten Teils der Kavallerie) auf einem langen Marsch von 21 km um die royalistische Position herum, um von Westen Speen anzugreifen. Es war beabsichtigt, dass Manchester, sobald er die Eröffnungskanonade von Wallers Kanonen hörte, Shaw House in vollem Umfang angreifen würde.

      Waller machte sich am späten 26. Oktober auf den Weg und lagerte über Nacht weit im Norden. Seine Truppe nahm am 27. Oktober ihren flankierenden Marsch wieder auf, während Manchester einen Ablenkungsangriff auf
      Shaw House startete. Obwohl die Royalisten von Donnington Castle Wallers Bewegung beobachteten und sogar eine kleine Abteilung Kavallerie schickten, um seine Nachhut zu stören, wurden die Truppen von Speen nicht vor der Gefahr gewarnt. Wallers Streitkräfte überquerten das Südufer des Lambourn in Boxford, formierten sich und griffen um 3 Uhr nachmittags an, mit Kavallerie unter Oliver Cromnwell an der linken Flanke, Infanterie unter Philip Skippon im Zentrum und Kavallerie unter Sir William Balfour auf der rechten Flanke.

      Die Streitkräfte von Maurice waren beim Fouragieren und daher unvorbereitet. Obwohl sie den ersten Angriff auf Speen abwehrten, sammelte sich die parlamentarische Infanterie und stürmte das Dorf, wobei sie mehrere Kanonen
      erbeutete (darunter einige, die die Royalisten in Lostwithiel erbeutet hatten). Balfour trieb die Kavallerie von Maurice in die Flucht und besiegte auch die Brigade des Earl of Cleveland, wurde dann aber vom frischen Reiter-Regiment der Königin und Musketieren unter Sir Thomas Blagge, welche die Hecken östlich von Speen besetzt hielten, abgewehrt. Cromwell trat ungewöhnlich langsam in Aktion und sein Flügel wurde von Gorings verbleibender Kavallerie unter Goring selbst durch einen Angriff zurückgeworfen.

      Der Earl of Manchester nahm seinen eigenen Angriff nur langsam vor, darauf plädierend, der Kanonendonner von Wallers Geschützen sei durch den Austausch von Artilleriefeuer beim Shaw House nicht zu hören gewesen. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit griff er dann allerdings Shaw House entschlossen an, wurde aber zurückgeschlagen.

      Die Verluste bei den Kämpfen des Tages waren hoch, aber ungefähr gleich auf beiden Seiten.

      Die Royalisten hatten die parlamentarischen Streitkräfte zurückgehalten, aber Charles wusste, dass seine Armee den Kämpfen eines weiteren Tages nicht gewachsen war. Er war zahlenmäßig unterlegen und mit dem Verlust von Speen waren seine Streitkräfte für einen weiteren Angriff am nächsten Morgen anfällig. Er zog sich hastig nach Norden zurück und ließ seine Verwundeten und die meisten seiner Waffen und sein Gepäck in Donnington Castle
      zurück. Ein Großteil der royalistischen Armee zog sich über eine Brücke über den Fluss Lambourne zurück, was eine offensichtliche Rückzugslinie darstellte, aber keine parlamentarischen Truppen blockierten ihren Weg, und die Royalisten konnten sich so zurückziehen.


      Hier findet man auch viele Abbildungen sowie ein Karte zur Schlacht:
      britishbattles.com/english-civ…second-battle-of-newbury/

      was war sonst noch los:
      710: Beginn der arabischen Invasion Sardiniens
      1524: Beginn der Belagerung von Pavia
      1789: Turnhout (Brabanter Revolution)
      1848: Forte di Marghera (oder Ausfall von Mestre)
      1862: Georgia Landing
      1862: Skirmish at Island Mound
      1864: Boydton Plank Road
      1864: Fair Oaks & Darbytown Road
      1870: Ende der Belagerung von Metz
      1894: Liuren Castle
      1917: Karfreit (Ende der 12.Isonzoschlacht)

      CU tomorrow ......

      Nachsatz: Helion bietet - nur heute - fette Prozente auf ECW-Publikationen an
      vielleicht was für euch

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      28.10.:
      the daily feature:
      1811: Arroyo dos Molinos

      Mitte Oktober 1811 überquerte eine französische Division unter dem Kommando von Jean-Baptiste Girard bei Mérida den Fluss Guadiana und kämpfte in der nördlichen Estramadura. Generalmajor Rowland Hill konsultierte General Wellington und erhielt die Erlaubnis, Girard mit seiner zweiten Division zu verfolgen. Als Hill erfuhr, dass die Franzosen im Dorf Arroyo dos Molinos in der Nähe von Alcuéscar angehalten hatten, marschierte er bei schlechtem Wetter drei Tage lang mit seinen Truppen, um die Franzosen zu fangen, bevor sie weiterzogen.

      Am Abend des 27. Oktober hatten die Streitkräfte von Hill einen Punkt vier Meilen von den Franzosen entfernt in Arroyo dos Molinos erreicht und das Gebiet um den Feind umstellt. Das 71. Highland-Regiment erhielt den Befehl, das Dorf Alcuéscar , drei Meilen von Arroyo entfernt, zu besetzen. Während der Nacht gab es einen heftigen Hagelsturm, und am nächsten Morgen war das Wetter immer noch so schlecht, dass die diensthabenden
      französischen Wachposten dem aus dieser Richtung brausenden Wind und Regen den Rücken zugewandt hatten. Die Streitkräfte von Hill griffen am 28. im Morgengrauen an.

      Das französische 34. und 40. Regiment erlitt während der Schlacht extrem schwere Verluste, obwohl zur Erleichterung von Marschall Soult die Adler der beiden Regimenter nicht an die Briten verloren gingen. Er schrieb an Napoleon: L'honneur des armes est sauvé; les Aigles ne sont pas tombés au pouvoir de l'ennemi. [Die Ehre der Armee ist gerettet; Die Adler fielen nicht in die Hände des Feindes.]

      Longs Kavallerie griff an, die 2. Husaren der KGL zeichneten sich besonders aus und warfen die französische Kavallerie. Über 200 von ihnen wurden gefangen genommen sowie drei Geschütze.

      Am 5. November schrieb ein jubelnder Generalmajor Hill (der für Arroyo dos Molinos zum Knight of Bath ernannt werden sollte ) an seine Schwester: "Ich habe nur Zeit, Ihnen mitzuteilen, dass es mir am Morgen des 28. bei Tagesanbruch gelungen ist, das französische Korps unter General Girard in Arroyo dos Molinos zu überraschen, anzugreifen und zu vernichten. Die feindliche Streitmacht bestand bei einem Angriff aus etwa 3.000 Infanteristen,
      1.600 Kavalleristen und Artillerie. Das Ergebnis ist die Gefangennahme eines Generals (Bron), eines Obersten ( des Prinz d’Aremberg - Kommandanten der 27. Chasseurs), 35 Oberstleutnants und niederer Offiziere, 1.400 Gefangener und wahrscheinlich 500 Toter. Die anderen zerstreuten sich, nachdem sie ihre Waffen weggeworfen hatten; Wir haben auch die gesamte Artillerie, das Gepäck und die Magazine des Feindes - kurz gesagt, alles, was zum Korps gehörte".

      Die französischen Adler mögen "nicht in die Hände des Feindes gefallen sein", aber das 34. [Cumberland] Regiment eroberte sechs Seitentrommeln des 34e Régiment d'Infanterie zusammen mit dem Stab des Trommelmajors, der von Sergeant Moses Simpson von der 34. Grenadier Company ergriffen wurde. Zum Transport gehörte auch die französische Grenadier-Kompanie-Trommel, deren Korpus mit drei "Flammengranaten" -Emblemen verziert war. Al
      dieses ist im Carlisle Castle im Cumbria Museum of Military Life ausgestellt.


      Weitere Beschreibungen und Anekdoten zur Schlacht sowie Ordres de Bataille:

      https://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Arroyo_dos_Molinos

      https://www.britishbattles.com/peninsular-war/battle-of-arroyo-molinos/

      https://www.napoleon-series.org/military-info/virtual/c_molinos.html


      Wäre wieder mal ein feines Szenario für General de Brigade etc.


      was war sonst noch los:
      312: Schlacht an der Milvischen Brücke
      1427: Schlacht auf den Wilden Äckern
      1444: St.Jakob an der Birs
      1462: Mainz
      1467: Brustem
      1516: Yaunis Khan
      1531: Amba Sel
      1599: Schellenberg
      1628: Ende der Belagerung von La Rochelle
      1776: White Plains
      1834: Pinjarra
      1864: Fair Oaks & Darbytown Road
      1894: Festung Kalenga bei Iringa


      CU tomorrow ......

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      29.10.:
      the daily feature:
      1445: Seeschlacht bei Männedorf

      Die Seeschlacht bei Männedorf wurde im Verlauf des Alten Zürichkriegs ausgetragen. Die Gegner waren auf der einen Seite die Kriegsflotte der Reichsstadt Zürich und auf der anderen Seite die Flotte des eidgenössischen Ortes Schwyz.

      Die Schlacht war die grösste militärische Begegnung auf dem Zürichsee zwischen den beiden Orten und die grösste Begegnung zu Wasser in diesem Krieg überhaupt.

      Im Kriegsjahr 1445 verschob sich der Krieg zunehmend in die Ostschweiz, da das gesamte Territorium der Stadt Zürich seit deren Niederlage in der Schlacht bei St. Jakob an der Sihl im August 1443 weitgehend von den Eidgenossen besetzt war. Einzige Ausnahme blieb die am oberen Zürichsee gelegene Stadt Rapperswil, die 1443 zunächst elf Tage und im Jahr darauf volle sieben Monate, von April bis November, belagert wurde. Auch 1445 wurde die Stadt bereits im April wieder eingeschlossen und bis im November belagert. Für Zürich ging es in erster Linie darum, die eingeschlossene verbündete Stadt wie schon im Vorjahr mit Nahrung zu versorgen, da eine Versorgung über Land aufgrund der gegnerischen Besatzungen im Zürcher Oberland und am rechten Seeufer zunehmend erschwert wurde. Also wurde die Versorgung von Rapperswil so gut wie möglich über den Zürichsee abgewickelt. Für Schwyz, das einige Anstrengungen für den Aufbau einer eigenen Flotte unternahm, ging es darum, dies zu unterbinden.

      Bereits 1444 liess Schwyz ein Schiff namens «Schnecke» bauen, das 70 Mann fasste und mit Stein- und Tarrisbüchsen bewehrt war. Später folgten der «Kiel» und die «Gans», die 30 beziehungsweise 36 Meter massen. Von der Gegenseite besonders gefürchtet war der «Bär», der ebenfalls 36 Meter mass, aber bis zu 600 Mann aufnehmen konnte und mit Brustwehren, Schirmdächern und zwei Büchsen bewehrt war. Die grössere der beiden Büchsen, die den Zürchern am 25. Oktober 1440 in Walenstadt im Zuge der Eroberung des Sarganserlandes abgenommen wurde, verschoss allerdings nur Holzkugeln. Mit diesen und anderen Schiffen behaupteten die Schwyzer 1444–1445 weitgehend den Zürichsee und führten Plünderungszüge auf beiden Seeseiten aus.

      Herzog Albrecht VI. von Österreich gab zwei Schiffe in Auftrag, die angeblich in Bregenz erbaut, über den Bodensee nach Diessenhofen gebracht, dort demontiert und auf dem Landweg über Winterthur nach Zürich verfrachtet wurden. Jedes trug 200 grosse Büchsen und fasste – je nach Angabe – 200 bis 400 Mann. Mit diesen beiden Schiffen und einem starken Aufgebot unter Herzog Albrecht, das sich am 26. November 1444 in Winterthur besammelte, um von der Landseite her anzugreifen, gelang es am 27. November, die Seeblockade zu durchbrechen und das belagerte Rapperswil zu versorgen, dennoch beherrschte Schwyz Ende 1444 weitgehend den See. In der ersten Jahreshälfte 1445 fanden mehrere amphibische Plünderungszüge der Schwyzer an beiden Ufern des Zürichsees statt.

      Ende Juli 1445 wurde von Zürcher Seite im Wald in Zollikon eine Menge Holz für zwei neue Kriegsschiffe geschlagen, die die Namen «Gans» und «Ente» erhielten und im Herbst einsatzbereit waren. Die «Gans» war grösser als der «Bär» der Schwyzer und trug gegen 800, die kleinere «Ente» um 500 Mann. Beide wurden mit Schirmdächern, Brustwehren und Schiessscharten versehen und waren mit Büchsen und Handgeschütz bestückt. Durch die zahlreichen Riemen waren die Schiffe zudem auch schneller als die Schwyzer Flotte. Mit den beiden neuen Schiffen sollte die Seeherrschaft zurückerlangt und das seit April erneut belagerte Rapperswil entsetzt werden. Ein zusätzliches Ziel war der Entsatz der beiden kleineren Bregenzerschiffe, die seit dem 24. September nach einer geglückten Waffen- und Munitionslieferungsaktion der Zürcher isoliert im Rapperswiler Hafen lagen.

      Die Zürcher hatten ihren vierten Verproviantierungszug mit den Rapperswilern auf den 29. Oktober verabredet. Sie brachen am festgesetzten Tag mit einer Seemacht von insgesamt zwölf Kriegs- und Proviantschiffen auf, um einerseits Rapperswil zu versorgen und andererseits die Seeherrschaft der Schwyzer zu brechen und deren Flotte unschädlich zu machen. Zugleich wollten sie nach Möglichkeit die 1440 im Kilchberger Frieden verlorenen Höfe und zudem die March erobern. «Sie welltend das tuon über sew und land und daran lib und leben binden.».

      Sobald die Zürcher Schiffe in Sichtweite der Schwyzer kamen, zog auch deren gesamte Flotte von insgesamt 20 Schiffen und Flössen aus. Auf der Höhe von Männedorf erreichten sich die beiden Flotten, und es kam zum Kampf. Die beiden Schiffsarmaden fuhren ineinander und versuchten, dem Gegner mit ihren Geschützen grösstmöglichen Schaden zuzufügen. Der Kampf blieb einige Zeit unentschieden, da sich keine Seite einen entscheidenden Vorteil verschaffen konnte. Die Wende zugunsten der Zürcher brachten die beiden Bregenzerschiffe, die in den Kampf eingriffen. Das hartnäckige Gefecht dauerte bis zum Abend, als die Schwyzer «Gans» sich vom Kampfplatz zurückziehen musste, da sie stark zerschossen und ein Teil ihrer Mannschaft verwundet war. Auch das Floss «Bär» musste sich wegen Munitionsmangel an Pulver und Steinen nach Bäch zurückziehen. Der nun in der Defensive kämpfenden Schwyzer vordringlichstes Ziel war, den Rückzug der schwyzerischen Flotte zu decken. Dem «Kiel» gelang dies, indem er noch einige Zeit standhielt, bis er von den Zürcher Schiffen umringt und stark beschädigt ebenfalls den Rückzug nach Pfäffikon antreten musste. Der Weg zur Versorgung von Rapperswil war für die Zürcher nun frei. Die eintretende Nacht setzte den Kampfhandlungen endgültig ein Ende. Die Schwyzer hatten
      beträchtliche Verluste; Hans Fründ gibt allerdings nur 16 Tote an.

      Die Zürcher Flotte verblieb zwei Tage in Rapperswil. Am 31. Oktober zog sie sich unter Mitnahme der beiden Bregenzerschiffe, die an die Flösse gebunden wurden, unbehelligt nach Zürich zurück.

      Die Verproviantierung von Rapperswil konnte durchgeführt werden, und die seemännisch tüchtigeren Zürcher errangen nun die Vorherrschaft auf dem See, doch gelang es an diesem Tag zunächst nicht, die gegnerische Flotte gänzlich zu vernichten. Als direkte Folge der Seeschlacht bei Männedorf wurde jedoch die dritte und letzte Belagerung von Rapperswil durch die Schwyzer im November aufgehoben.

      In der Nacht vom 15. auf den 16. Dezember erfolgte ein Zürcher Angriff unter Hans von Rechberg über den See und über Land auf beiden Seeufern, die zur Schlacht bei Wollerau führte. Diese Schlacht entschied sich zugunsten der Schwyzer, doch gelang es den Zürchern immerhin, das Floss «Bär» wegzuführen und so ihre 1440 verlorene grosse Büchse zurückzuholen.

      Ein weiteres Auslaufen der Zürcher Flotte am 24. Dezember, um insbesondere den «Kiel» und die «Gans» unschädlich zu machen, führte zu einer vollständigen Vernichtung der bei Pfäffikon und Altendorf angebundenen Schwyzer Flotte. Bis zum Waffenstillstand am 12. Juni 1446 führten die Zürcher nun ihrerseits mehrere amphibische Plünderungszüge aus.

      Nachdem sich heute keine Schlacht „aufgedrängt“ hat habe ich eine der ungewöhnlichsten Begegnungen ausgesucht. Ich hoffe ihr findet sie genauso spannend wie ich.


      was war sonst noch los:
      1658: Battle of the Sound
      1665: Ambuila
      1665: Mbwila
      1706: Kalisch
      1762: Freiberg
      1798: Herentals
      1863: Wauhatchie
      1912: Lüleburgaz
      1914: Beginn der 1. Schlacht von Ypern

      CU tomorrow ......

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      Da geb ich dir schon Recht, aber Ypern ist eigentlich eine Serie von Schlachten und Gefechten über einen längeren Zeitraum hinweg (bis 18.11.) und wäre eher was für eine generelle Review als für eine einzelne Schlacht, die an einem speziellen Tag stattfand.
      Ausnahme: eine der Schlachten wäre an einem speziellen Tag ausschlaggebend gewesen.
      Von der Bedeutung war wohl Freiberg die wichtigste Schlacht heute, da sie den Frieden von Hubertusburg einläutete ( mWn. gab es danach keine größere Schlacht mehr in Europa ), aber diese Wahl heute ist total stylisch - ich habe noch nie davon gelesen oder gehört, Seeschlachten ( und hier passt der Name See ganz genau :) ) in der Schweiz hätte ich für einen Scherz gehalten.

      Tolle Wahl!
      Der neue Blutgott!!
      Eine Schweizer Seeschlacht ist aber genial :thumbsup:
      greetings from good old Simmering
      Manuel (19), Jus-Student - by Kurier :D (das waren noch Zeiten...)
      Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen. Ex 22,17
      Ich weiß, wo du wohnst; Offb 2,13a

      WoW/Keepers-Altpräsident und für die Idee begeistert, eine Carrerabahn im ganzen Clublokal zu installieren
      30.10.:
      the daily feature:
      1813: Hanau (Tag 1)

      Die Schlacht bei Hanau am 30. und 31. Oktober 1813 fand auf dem Gebiet der Stadt Hanau statt. Der Hauptschauplatz befand sich auf dem heutigen Gebiet des Lamboywaldes. Hanau gehörte damals zum Großherzogtum Frankfurt.

      Bayern unterzeichnete am 8. Oktober 1813 den Vertrag von Ried, mit dem es das Bündnis mit Frankreich löste und auf die Seite der Alliierten wechselte.

      Am 28. Oktober 1813 besetzte das 1. bayerische Chevaulegers-Regiment Hanau. Als Truppen der französischen Vorhut aus dem Kinzigtal eintrafen, kam es zu ersten Gefechten, bei denen Prinz Ludwig von Waldeck, ein Neffe
      des Bayerischen Königs, so schwer verwundet wurde, dass er seinen Verletzungen erlag.

      Am Morgen des 29. Oktobers 1813 wurden 3.000 bis 4.000 französische Soldaten um General Exelmans von der bayerischen Brigade Deroy und dem russischen Hilfskorps Tscherenitschew und Kaisaroff gefangen genommen. Am
      Nachmittag nahmen die Verbündeten die Stadt Hanau förmlich in Besitz.

      Vereinte österreichisch-bayerische Streitkräfte unter dem Befehl des bayerischen Generals Graf Wrede mit einer Stärke von 43.000 Soldaten (3 bayrische, 2 österreichische Divisionen mit Kavallerie und österreichisch-bayerischer Artillerie unter dem österreichischen Generalmajor Swrtnik) formierten sich, um Napoleons Armee den Weg abzuschneiden. Diesen schloss sich eine Kavallerieeinheit des russischen Generalmajors Tschernischow an.

      Am Morgen des 30. Oktober 1813 postierte Wrede seine Truppen nördlich der Kinzig vor dem Lamboywald. Der linke Flügel wurde rechts und links des Fallbaches, das Zentrum auf dem heutigen Tümpelgartengebiet und der rechte Flügel an der Lamboybrücke positioniert. Nachteil dieser Aufstellung war die mangelnde Rückzugsmöglichkeit. Dies geschah, obwohl die Positionen der Franzosen nur unzureichend bekannt waren. Diese befanden sich größtenteils im Lamboywald. Am Vormittag gab es, insbesondere auf dem rechten Flügel, heftige Gefechte, wobei aber keiner Partei ein entscheidender Durchbruch gelang. Erst um elf Uhr erfuhr Wrede, dass Napoleon mit seinen Elitetruppen im Lamboywald lagerte.

      Schon am frühen Nachmittag war aber ein großer Teil der Munition der bayerischen und österreichischen Truppen verschossen. Napoleon begann gegen fünfzehn Uhr seine Offensive. Zunächst richtete der Kaiser sein Augenmerk auf den rechten Flügel. Dieser musste von Wrede gestärkt werden, sodass der linke Flügel geschwächt wurde. Daraufhin gab Napoleon der Kavallerie und Artillerie den Befehl, den linken Flügel verstärkt zu attackieren. Es entstand eine hitzige Reiterschlacht am Fallbach. Die französische Kavallerie attackierte gezielt die österreich-bayerische Batterie des linken Flügels. Dank des fränkischen Artillerieoffiziers Oberleutnant Johann Baptist von Roppelt, der fast in Gefangenschaft geriet, gelang es, die französische Kavallerie aufzuhalten, indem er sie auf 70 Meter herankommen ließ und dann das Feuer eröffnete. Somit konnte die gesamte alliierte Artillerie des linken Flügels gerettet werden. Die österreichisch-bayerische Kavallerie hatte die von den Franzosen umzingelte Batterie von Roppelts verteidigt. Mit der Unterstützung der französischen Artillerie attackierten die Franzosen den linken Flügel von Wrede. Doch nachdem auch dort die komplette Munition der Bayern und Österreicher verschossen war, flohen diese. Die französischen Reiter sowie die Artillerie warfen sich dann verstärkt auf das Zentrum, das der Angriffswelle nicht standhielt. Nur der rechte Flügel der bayerisch-österreichischen Truppen hielt die Stellung. Gegen siebzehn Uhr mussten sich die Verbündeten aber zurückziehen, und die Schlacht endete mit einem Sieg Napoleons, dem letzten seiner Siege auf deutschem Boden.

      Damit war der Weg für die französischen Truppen Richtung Westen frei. In der Nacht zum 31. Oktober beschossen dann die Franzosen zusätzlich Hanau, um den Abzug ihrer Truppen zu sichern. Dabei geriet die Hanauer Vorstadt in Brand. Die Bayern mussten Hanau räumen, und die Stadt wurde von der französischen Division Fontanelli besetzt.

      Am Mittag des 31. Oktober gab Wrede den Befehl, Hanau zurückzuerobern. Mit sechs österreich-bayerischen Bataillonen, der russischen Kavallerieeinheit des Generals Alexander Iwanowitsch Tschernyschow und der fränkischen Batterie von Roppelts eroberte Wrede die Stadt zurück. Die Division Fontanelli leistete keinen großen Widerstand, und so gelangte Hanau wieder in den Besitz der Verbündeten. Wrede wurde dabei durch einen Schuss in den Unterleib schwer verletzt. Für ihn übernahm der österreichische General Graf Fresnel das Kommando. Gegen sieben Uhr waren alle französischen Truppen abgezogen.

      Eine gute Karte des Schlachtfeldes findet man hier:
      napoleon-monuments.eu/Napoleon1er/18131030Hanau.htm


      was war sonst noch los:
      553: Schlacht am Vesuv
      637: Schlacht an der Eisernen Brücke
      1137: Rignano Garganico
      1270: Ende der Belagerung von Tunis
      1340: Rio Salado (oder Tarifa)
      1657: Ocho Rios
      1688: Kapitulation der Festung Philippsburg
      1941: Sewastopol

      CU tomorrow ......

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      31.10.:
      the daily feature:
      1917: Bersheeba (die letzte erfolgreiche Kavallerieattacke in der Geschichte)

      Die Attacke der 4. australischen Light Horse Brigade in Beersheba am späten Nachmittag des 31. Oktober 1917 wird als letzte große Kavallerieangriff bezeichnet. Der Angriff auf Beersheba begann im Morgengrauen mit Angriffen der Infanteriedivisionen des britischen XX. Korps aus dem Süden und Südwesten. Trotz Artillerie und Luftunterstützung war es weder den Infanterieangriffen aus dem Süden noch dem Angriff der Anzac Mounted Division aus dem Osten gelungen, Beersheba bis zum Nachmittag zu erobern.

      Da die Australier keine Zeit mehr zu verlieren hatten, Beersheba und seine Brunnen vor Einbruch der Dunkelheit zu erobern, befahl Generalleutnant Harry Chauvel, der australische Kommandeur des Desert Mounted Corps, Brigadegeneral William Grant, der die 4. Light Horse Brigade befehligte, einen berittenen Angriff direkt auf die Stadt zu unternehmen. Chauvel wusste aus Luftbildern, dass die türkischen Gräben vor der Stadt nicht durch Stacheldraht geschützt waren. Die deutschen Bombenangriffe hatten die 4. Brigade jedoch in eine verstreute Formation gezwungen, und erst um 16.50 Uhr waren sie in Position. Die Brigade versammelte sich 6 Kilometer südöstlich von Beersheba hinter einer leicht ansteigenden Erhebung mit der 4. Light Horse Regiment rechts, der 12. Light Horse Regiment links und der 11. Light Horse Regiment in Reserve.

      Das Australian Light Horse sollte zum ersten Mal nur als Kavallerie eingesetzt werden. Obwohl sie nicht mit Kavalleriesäbeln ausgerüstet waren, waren die Türken, die sich den langen Bajonetten der Australier gegenübersahen, nicht der Ansicht, dass es einen großen Unterschied zwischen einem Angriff der Kavallerie und einem Angriff der berittenen Infanterie gab. Die Light Horse bewegten sich zuerst im Trab und beschleunigten fast sofort in einen Galopp. Als sie über den Kamm kamen und den langen, sanften offenen Hang hinunter nach Beersheba schauten, wurden sie von den türkischen Kanonieren gesehen, die mit Granaten das Feuer eröffneten. Aber das Tempo der Kavallerie war zu schnell für die Kanoniere. Nach drei Kilometern eröffneten türkische Maschinengewehre das Feuer von der Flanke aus, wurden jedoch von der britischen Artillerie entdeckt und zum Schweigen gebracht. Aus den türkischen Schützengräben schlug der Light Horse ein heftiges Gewehrfeuer entgegen. Der vordere Graben und der Hauptgraben wurden übersprungen und einige Männer stiegen ab und griffen die Türken von hinten mit Gewehr und Bajonett an. Einige galoppierten voraus, um die hinteren Gräben zu erobern, während andere Eskadronen direkt nach Beersheba galoppierten.

      Fast alle Brunnen von Beersheba waren intakt und Wasser war von einem Sturm verfügbar, der die Pools gefüllt hatte. Von den 4. und 12. Light Horse wurden einunddreißig getötet und sechsunddreißig verwundet; doch sie haben über 700 Männer gefangen genommen. Die Eroberung von Beersheba bedeutete, dass die Linie Gaza-Beersheba gedreht wurde. Gaza fiel eine Woche später und am 9. Dezember 1917 marschierten die britischen Truppen in Jerusalem ein.

      Einen ausführlichen Bericht zur kompletten Schlacht und weitere Details zur Kavallerieattacke findet man u.a. hier:
      en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Beersheba_(1917)


      was war sonst noch los:
      683: Brand der Kaaba während der Belagerung von Mekka
      932: Baghdad (Tod des Abbasiden-Kalifen al-Muqtadir bi-llāh)
      1813: Hanau (Tag 2)
      1916: Beginn der 9.Isonzoschlacht
      1940: Ende der Luftschlacht um England
      1941: Island: Untergang der USS Reuben James (1. amerikanisches Schiff im WW2)

      CU tomorrow .....

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