Angepinnt THE DAY - in wargaming history

      18.11.:
      the daily feature:
      1812: (Ende der) Schlacht von Krasnoi

      Die Schlacht bei Krasnoi (russisch eigentlich Красный, daher auch als Krasny, Krasnyj bzw. Krasnij, oft aber auch als Krasnoi, Krasno oder Krasnoye transkribiert) fand während Napoleons Russlandfeldzug vom 15. bis 18. November 1812 statt. Der russischen Armee gelang es zwar nicht, den von Smolensk abziehenden Franzosen den Weg abzuschneiden, konnte ihnen aber schwere Verluste zufügen.

      Bereits am 14. August 1812 hatte es bei Krasnoi eine erste Schlacht zwischen den Franzosen unter den Marschällen Michel Ney und Joachim Murat und den Russen unter den Generälen Nikolai Rajewski und Dmitri Newerowski gegeben. Die Franzosen hatten damals gesiegt, daraufhin Smolensk besetzen und zunächst weiter auf Moskau vorrücken können.

      Auf dem Rückzug von Moskau und nach der Schlacht von Wjasma war Napoleon am 9. November 1812 wieder in Smolensk angekommen, wo er zunächst noch hoffte, überwintern zu können, um von dort aus den Kampf im Frühjahr fortzusetzen. In Smolensk erfuhr er allerdings, dass eine russische Armee unter Fürst Wittgenstein bereits Witebsk besetzt hatte, während eine andere russische Armee unter Pawel Tschitschagow vom Süden auf Minsk vorrückte.

      Napoleon entschloss sich, Smolensk zu verlassen und sich hinter die Beresina zurückzuziehen, bevor sich die russischen Armeen vereinigen und ihm den Rückzug abschneiden konnten.Die Corps der Marschälle St. Cyr, Oudinot und Victor sollten derweil Wittgenstein aufhalten, polnische Verbände unter den Generalen Poniatowski, Dombrowski und Bronikowski sollten Minsk gegen Tschitschagow halten.

      Unterschiedlichen Angaben zufolge zählten die bei Napoleon befindlichen Reste der Grande Armée beim Auszug aus Smolensk noch maximal 40.000 bis 50.000 bzw. 36.000 kampffähige bzw. waffentragende Soldaten, denen eine unbekannte Anzahl Versprengter, Kranker und Verwundeter folgte, die ihre Waffen bereits weggeworfen hatten. Am 13. November begann der französische Abzug aus Smolensk; 10.000 Kranke, Verwundete und Nachzügler wurden in der Stadt zurückgelassen. Ihnen folgten 70.000 Mann der russischen Hauptarmee unter Michail Kutusow.

      Da zwischen den einzeln abrückenden Corps (zuerst Napoleons Gardeinfanterie, dann das IV. Corps unter Beauharnais, danach das I. Corps unter Davout und zuletzt das III. Corps unter Ney als Nachhut) Abstände von je einem Tagesmarsch bestanden, hoffte die russische Militärführung unter Kutusow, die französischen Verbände einzeln schlagen zu können.

      Am 15. November griff Miloradowitsch Napoleon und seine Garde auf der Straße zwischen Smolensk und Orscha an und nahm 2.000 Franzosen vom Ende der Kolonne gefangen. Napoleon hielt daraufhin in Krasnoje, und die Junge Garde unter Mortier ging südlich von Krasnoi zum Gegenangriff über, um den Rückzug der übrigen Korps zu decken. Etwa die Hälfte der 6.000 Mann der Jungen Garde sollte bis zum übernächsten Tag gefallen sein.

      Am 16. November griffen die Russen das Korps Beauharnais an, doch unter großen Verlusten konnten sich dessen französische und italienische Truppen nach Krasnoje durchschlagen. Inzwischen allerdings hatten die Polen Minsk nicht halten können, Tschitschagow besetzte die Stadt und erbeutete große Mengen an Vorräten, auf die Napoleon gehofft hatte.

      Während Kutusow glaubte, Napoleon wäre inzwischen abgerückt, und daher plante, den ihm folgenden Davout bei Dobroje (westlich von Krasnoi) abzuschneiden, gingen am 17. November alle noch in Krasnoi befindlichen Truppen Napoleons und Beauharnais’ zum Gegenangriff über. Napoleon bzw. Mortier stieß südöstlich auf Uwarowo vor, Davout östlich auf Eskowo. Die erschöpften Franzosen wurden zwar zurückgeschlagen, doch unter starken Verlusten (7.000 von 10.000 Mann) konnte sich auch Davout zu Napoleons Kolonne durchschlagen.

      Mit einem erneuten Angriff bei Dobroje gelang es Kutusows General Tormassow allerdings am 18. November, das nur noch 6000 bis 7000 Mann zählende Korps Ney abzuschneiden und von allen Seiten einzuschließen. Doch die russischen Truppen waren ebenfalls ermattet, und so gelang es Ney, mit 3000 Mann auszubrechen und sich bis zum Dnepr durchzuschlagen.

      Obwohl Ney seine Kanonen zurückließ, brachen die meisten der ihm verbliebenen Soldaten beim Überqueren des nur oberflächlich vereisten Flusses ein. Mindestens 2000 Franzosen ertranken, Ney konnte sich nur noch mit einigen Hundert auf das andere Ufer retten. Mit 900 bzw. 500 Mann erreichte er Orscha, wohin sich schließlich auch Napoleon am 20. November zurückzog.

      Trotz der gefährlichen und verzweifelten strategischen Lage soll Napoleon die Rettung Neys als gute Nachricht bzw. große Erleichterung empfunden und als Sieg gepriesen haben. Ney wurde als „Tapferster der Tapferen“ bezeichnet.

      Im Rücken Napoleons allerdings schlug Tschitschagow am 21. November 1812 Dombrowski, besetzte am 22. November Borissow und vereinigte sich dort mit Wittgenstein. Damit war Napoleon tatsächlich der Rückweg abgeschnitten. Rasch marschierte Oudinot, der anstelle des verwundeten St. Cyr dessen Korps übernommen hatte, auf Borissow und schlug Tschitschagow am 23. November zurück. Der Rückweg war zwar kurzzeitig wieder frei, doch Tschitschagow hatte in Borissow die Brücken über die Beresina zerstören lassen, weshalb Napoleons Armee den Fluss an einer anderen Stelle weiter nördlich überqueren musste. Die sich dort am 26. November entwickelnde Schlacht an der Beresina endete für die Franzosen mit dem Verlust von weiteren 30.000 Mann und dem endgültigen Untergang der Armee.

      Hier ist noch eine detaillierte Beschreibung der Schlacht, mit dem Google-Übersetzer aus dem Französischen:
      translate.google.at/translate?…%25AF&prev=search&pto=aue


      was war sonst noch los:
      1432: Delebio
      1601: Ende der Belagerung von Naģykanizsa
      1780: Sangarará
      1793: Pontorson (Vendée)
      1803: Vertières (Hispaniola)
      1809: Seegefecht in der Bucht von Bengalen
      1841: Ingavi (Peruanisch-Bolivianischer Krieg)
      1885: Slivnitza (Serbisch-Bulgarischer Krieg, Tag 2)
      1914: Seeschlacht am Kap Sarytch
      1914: Ende der 1. Flandernschlacht
      1916: Ende der Schlacht an der Somme
      1941: Beginn der Operation Crusader
      1943: Beginn der Luft-Schlacht um Berlin

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      19.11.:
      the daily feature:
      1809: Ocaña

      In der Schlacht bei Ocaña am 19. November 1809 standen sich französische Truppen unter Marschall Soult und den Spanier unter General de Arizagua gegenüber. Es handelt sich um den größten französischen Erfolg im Verlauf des napoleonischen Konflikts auf der iberischen Halbinsel.

      Nach der Schlacht von Talavera (28. Juli 1809) übernahm Francisco de Eguía die Nachfolge von General Cuesta als Befehlshaber der Armee von Extramadura. Nach den Beschlüssen der Centraljunta hatte General Eguía die Vereinigung mit der Armee von La Mancha zu erreichen und auf Madrid vorzugehen. Bei der verbündeten englischen Armee unter Lord Wellington in Portugal hatte Eguía nur 12.000 Mann der Extremadura-Armee unter dem Herzog von Albuquerque zurückgelassen.

      Die von der Junta neu aufgestellte Armee von La Mancha war die bisher am besten ausgerüstete Armee, die Spanien seit der Schlacht von Tudela aufgestellt hatte. Am 3. Oktober zählte sie 51.900 Mann Infanterie, 5.760 Reiter und 35 Geschütze. Die Armee des Zentrums unter Venegas wurde von den Franzosen in der Schlacht von Almonacid geschlagen und konnte die anderen Armeen in der Sierra Morena nicht mehr verstärken. Der militärisch wenig gewandte General Juan Carlos de Areizaga wurde am 22. Oktober 1809 zum Chef der Armee des Zentrums ernannt und übernahm am nächsten Tag die Führung. Areizaga begann am 3. November den Vormarsch auf das von den Franzosen unter Joseph Bonaparte besetzte Madrid. Der eigentliche Befehl über die Franzosen, welche über die 24000 Infanterie, 5000 Kavallerie, 1500 Artilleristen und 50 Kanonen verfügten, lag in den Händen von Marschall Nicolas Soult.

      Am 3. November verlegte Aréizaga sein Hauptquartier nach Santa Cruz de Mudela und am 7. November nach Herencia. Aréizagas vorgehende Avantgarde war in sieben Marschkolonnen organisiert, die jeweils von den Brigadiers Zayas, Luis de Lacy, Gaspar de Vigodet, Pedro Augustín Girón und Francisco González Castejón befehligt wurden. Die Generalmajore Tomás de Zeraín und Pelegrin Jácome und die Brigadiere Francisco Cópons und Manuel Freire deckten mit ihren Kavallerie-Brigaden die Flanken. Am 8. November erreichten die Spanier La Guardia, etwa 40 Kilometer südlich von Madrid. Trotz einiger Verluste beim Vormarsch, verfügte General Areizaga am Beginn der folgenden Schlacht noch über 46.000 Infanteristen und 5.500 Reiter.

      Am 18. November gingen die Divisionen das französischen IV. Korps unter Horace-François-Bastien, comte Sébastiani de la Porta an der Brücke von La Reyna über den Tajo und nahmen Stellung auf den Höhen von Ontigola, östlich der Straße von Madrid nach Cádiz, ein. Die französische Reiterei unter Édouard Jean-Baptiste Milhaud und Antoine Paris d'Illins überquerte den Tajo bei Aranjuez und sicherte nördlich und östlich von Ocaña, mit Front nach Süden.

      Es war eine der größten Kavallerie-Aktion des gesamten Spanienfeldzuges. Drei von Freires Divisionen, 4.000 Reiter, versuchten, einen Rückzugsweg für die spanische Armee freizumachen. Die Franzosen waren mit der leichten Kavallerie von Paris an der Front und Milhauds Dragonern an der zweiten Linie im Einsatz. Paris griff an, brach die spanische erste Linie und wurde gecheckt, als Freire seine Reserven brachte. Zu diesem Zeitpunkt griffen Milhauds Dragoner die spanische Kavallerie an und vertrieben sie vom Feld. Die Franzosen verloren weniger als 100 Männer, während die spanischen Verluste bei Hunderten lagen, wobei 80 gefangen genommen wurden.

      William Napier schreibt über die Kavallerie-Aktion vor der Schlacht: "Die Spanier traten im Trab an, und Sebastiani wies Paris mit einem Regiment leichter Kavallerie und den polnischen Lanzenträgern an, sich umzudrehen und auf die rechte Flanke der sich nähernden Schwadronen zu fallen, was mit großer Energie ausgeführt wurde, insbesondere durch die Polen, und ein derartiges Durcheinander verursachte, welches der spanische General zu beheben versuchte, indem er sich der angegriffenen Flanke näherte. "

      Am 19. November stieß die spanische Vorhut unter General de Lacy beim Vormarsch durch Ocaña nach Ontigola im Tal des Valle de major auf Truppen des französischen IV. Korps. Die Divisionen Leval und Werlé drängten die Spanier durch die Schluchten von Cabeza Gorda auf Cochillo zurück. Gleichzeitig rückte der spanische linke Flügel (Division Zayas) rechts und links der Hauptstraße nach Ocaña vor, sicherte die Höhen von Cabeza Gorda und nahm den rechten Flügel des französischen IV. Korps unter Feuer. Soult beschloss, die spanische Rechte mit Sebastianis polnischen und deutschen Divisionen anzugreifen. Nachdem die Infanterie im Kampf lag, vertrieb die französische Kavallerie die Spanier unter Freire und attackierte dann die exponierte südliche Flanke. Die Division Jean-Baptiste Girards unterstützte diesen Angriff tatkräftig. Als auch die Truppen des General Dessolles (55. und 53. Linien-Regiment) eingriffen und rechts von Ocaña zum Angriff übergingen, gerieten die Spanier vollständig ins Wanken. General Mortier, Kommandeur des französischen 5. Korps, warf sich mit einer Dragoner-Brigade in den Kampf, brach in eine feindliche Kolonne ein und verfolgte die Spanier in den Richtung auf Mora und La Guardia. Die spanische Armee erlitt eine schwere Niederlage und verlor 19.000 Mann, dazu kamen Deserteure.

      Die strategischen Konsequenzen waren verheerend: Ohne funktionstüchtige Armee, die den Süden Spaniens hätte verteidigen können, wurde im folgenden Winter Andalusien von den Franzosen überrannt. Anfang 1810 musste die spanische Junta nach Cádiz fliehen.

      Die Ordres de bataille findet man hier:
      en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Oca%C3%B1a


      was war sonst noch los:
      636: al-Qadisiyyah
      1598: Norlang (Imjin-Krieg)
      1775: Savage's Old Fields
      1825: Kapitulation des Forts San Juan de Ulúa
      1861: Round Mountain
      1861: Blackwater Creek
      1879: San Francisco (auch Batalla de Dolores, Chile; Salpeterkrieg)
      1885: Slivnitza (Serbisch-Bulgarischer Krieg, Tag 3)
      1912: Bitola (1.Balkankrieg)
      1941: Seegefecht zwischen HMAS Sydney und Hilfskreuzer Kormoran
      1942: Beginn der Operation Uranus (Schlacht um Stalingrad)

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      20.11.:
      the daily feature:
      1759: Maxen

      Das Gefecht von Maxen – auch als Finckenfang von Maxen bekannt – am 20. November 1759 war eine Schlacht zwischen österreichischen und preußischen Truppen während des Siebenjährigen Krieges, die mit der vollständigen Niederlage der 15.000 Preußen unter Generalleutnant Friedrich August von Finck gegen die 32.000 Österreicher unter Leopold Joseph Graf Daun endete.

      Nach der für Preußen verlorenen Schlacht bei Kunersdorf und dem Abbruch der österreichisch-russischen Offensive nahe der Oder ging Friedrich der Große mit den Resten seines nach Kunersdorf gesammelten Heeres wieder offensiver vor. Um die Situation in Sachsen zu stabilisieren, rückte die Masse dieser Truppen dahin ab und eroberte in der Folge Leipzig, Torgau und Wittenberg zurück. Währenddessen ging Dresden durch Kapitulation der preußischen Garnison unter General Schmettau für Preußen verloren. Zu dieser Zeit vereinigten sich preußische Truppenkontingente unter Prinz Heinrich von Preußen, Generalleutnant Finck und Generalmajor Wunsch gegen die vor Dresden siegreichen Österreicher. Zusätzlich zu diesen Truppen rückten nunmehr die beiden Hauptarmeen – die preußische und die österreichische – nach Sachsen ein. Der Versuch der Hauptarmee der Österreicher unter Daun, die kleinere der beiden preußischen Armeen zu isolieren, scheiterten. Erst Anfang November 1759 konzentrierten sich 60.000 Preußen der Hauptarmee unter ihrem König im Kurfürstentum Sachsen, während die Österreicher sich ausschließlich um Dresden konzentrierten. Zur Sicherung der eigenen Verbindungslinien und zur Bedrohung der österreichischen Versorgungslinien gedachte Friedrich der Große, nunmehr seine Truppen weiträumig zu verteilen. Auch wurde unter dem Kommando von Oberst Friedrich Wilhelm von Kleist eine Kavalleriestreitmacht nach Böhmen entsandt, das dort beispielsweise das Magazin von Aussig zerstörte. Das Korps von Generalleutnant Friedrich August von Finck sollte auf Geheiß Friedrich des Großen vom 15. November 1759 im Rücken der österreichischen Hauptstreitmacht vor allem die Verbindungsstraße durch das Erzgebirge und das Elbsandsteingebirge aus Böhmen bedrohen. Auf dem Plateau von Maxen gelangte das Korps von Finck mit insgesamt 18 Bataillonen Infanterie und 25 Schwadronen Kavallerie am 18. November 1759 vollständig an, nachdem die Vorhut bereits einen Tag früher Maxen besetzt hatte. Unter diesen Truppen waren insgesamt sieben Infanteriebataillone, die im Kriegsjahr 1759 bereits schwer gelitten hatten und bei weitem unter ihrem Sollbestand waren.

      Die Preußen bezogen ein Lager auf dem Plateau, das von der Hauptarmee Friedrich des Großen durch einen weitläufigen Wald getrennt war. Im Übrigen war im Rücken der preußischen Truppen der Fluss Müglitz. Das Lager der österreichischen Hauptarmee begann unweit der Preußen im sogenannten Plauenschen Grund.

      Die Österreicher planten, die Preußen gleichzeitig aus allen Richtungen anzugreifen. Zu diesem Zweck marschierten die Österreicher bereits am 19. November 1759 los. Eine Angriffskolonne griff unter dem Befehl des Generalleutnants der Reichsarmee Prinz Stolberg-Gedern mit 4.500 deutsch-österreichischen Infanteristen, kroatischer leichter Infanterie (angeblich durch die Kroatenschlucht aus dem Lockwitztal westlich von Maxen) und zwei österreichischen Husarenregimentern östlich von Maxen an. Diese Kolonne sollte unter anderem auch die Flucht der Preußen durch das Müglitztal verhindern. Aus nördlicher Richtung griffen 6.000 Österreicher unter General von Brentano (1718–1764) an. Durch Eis und Schnee vorrückend, griffen 17.000 Österreicher von Südwesten aus Dippoldiswalde an, während aus Richtung Nordosten aus Dohna kommend 3.500 Soldaten zum Angriff antraten. Bereits während des Anmarschs gerieten österreichische Truppen mit einem Versorgungskonvoi der Preußen bei Dippoldiswalde aneinander, wobei es den Preußen gerade noch durch den Einsatz zweier Kavallerieregimenter gelang, den Versorgungskonvoi und dessen Begleittruppen zu retten.

      Die Österreicher griffen die Preußen mit vier Angriffskolonnen mit insgesamt 32.000 Soldaten der Österreicher und der Reichstruppen gleichzeitig an. Zunächst erfolgte ab 14 Uhr das Eröffnungsfeuer der Artillerie, dem ab 15.30 Uhr ein Infanterieangriff folgte. Der Hauptangriff aus dem Süden teilte sich in vier kleinere Angriffskolonnen der Infanterie, flankiert von der Kavallerie, und war auf das Zentrum der Preußen gerichtet. Die preußischen Truppen mussten sich zunächst hinter die Höhen von Hausdorf zurückfallen lassen, bis die Höhen von der österreichischen Artillerie unter Feuer genommen wurden. Die Maxen vorgelagerten Höhen wurden unter anderem durch drei preußische Grenadierbataillone verbissen verteidigt, während die Soldaten der Infanterieregimenter (Nr. 47) Grabow und (Nr. 38) Zastrow – überwiegend gepresste sächsische Soldaten – flohen und die – die Höhenlinie angreifenden – Österreicher dadurch die Preußen zurückdrängen konnten. Ein Kavalleriegegenangriff des Dragonerregiments Nr. 12 Eugen v. Württemberg brach zusammen. Beim nachfolgenden Sturmangriff der Österreicher auf Maxen selbst wurde dieses durch die österreichische Artillerie in Brand gesetzt. Maxen fiel vorübergehend in österreichische Hände. Das Grenadierbataillon Willemy (Nr. 4 / 16) eroberte Maxen jedoch zurück, während das II. Bataillon des Infanterieregimentes (Nr. 11) Rebentisch – nahezu überwiegend aus Kriegsgefangenen rekrutiert – sich einfach auflöste. Die Grenadierbataillone Willemy und Beneckendorff sowie das Infanterieregiment (Nr. 12) Finck konnten als Nachhut Maxen noch bis in die Dunkelheit halten. Die in der Dunkelheit gebildete Auffangstellung wurde durch weitere Angriffe der Österreicher überrannt. Teilweise konnten einzelne Angriffe durch preußische Truppen noch in der Nacht abgewiesen werden, dennoch waren nach dem Ende der Kämpfe nur noch 2.825 preußische Soldaten der ursprünglichen elf um Maxen konzentrierten Infanteriebataillone einsatzbereit. Mindestens die Hälfte der preußischen Infanterie desertierte bereits während der Schlacht. Lediglich die sieben Bataillone unter General Wunsch bei Dohna waren noch in Reih und Glied. Ein Ausbruchsversuch zur Hauptarmee oder Wiederaufnahme der Kämpfe schienen jedoch aussichtslos. Ein Rückzug durch das Müglitztal wurde durch die Wachsamkeit der Österreicher bereits im Keim erstickt. Die preußische Kavallerie, welche nahezu überhaupt nicht in das Gefecht eingegriffen hatte, versuchte zwar noch, sich aus der Einschließung zu schleichen, doch kam dieser Fluchtversuch der 1.900 Soldaten bei den schlechten Bodenverhältnissen nur wenige Kilometer weit, bis Finck schließlich kapitulierte.

      Neben den 11.000 bis 12.000 unverwundeten preußischen Gefangenen fielen den Österreichern 70 Kanonen, 96 Fahnen und 24 Standarten in die Hände. Zu einem – vor allem von General Finck – erhofften Gefangenenaustausch kam es bis zum Kriegsende nicht mehr, so dass diese Soldaten für den weiteren Kriegsverlauf abgeschrieben werden mussten.

      Nach dem Krieg wurde Finck von einem preußischen Militärgericht zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt. Folgende Generäle gerieten mit in Gefangenschaft und wurden ebenfalls angeklagt: Johann Jakob von Wunsch (Freispruch), Leopold Johann von Platen, Johann Karl von Rebentisch, Otto Ernst von Gersdorf, Jakob Friedrich von Bredow, Heinrich Rudolph von Vasold, Daniel Georg von Linstedt, Friedrich Wilhelm von der Mosel.

      Das Husarenregiment Gersdorff wurde wegen Versagens aufgelöst. Alle preußischen Truppen von Maxen waren im Nachhinein bei Friedrich dem Großen schlecht angesehen

      Eine Liste der gefangengenommenen Einheiten findet sich hier:
      de.wikipedia.org/wiki/Gefecht_von_Maxen


      was war sonst noch los:
      1274: Bun‘ ei
      1371: Köln (Weberaufstand)
      1739: Porto Bello
      1759: Seeschlacht bei Quiberon Bay
      1776: Fort Lee
      1780: Blackstock’s Farm
      1845: Seeschlacht von Vuelta de Obligado
      1917: Beginn der Schlacht von Cambrai (der 1. große britische Panzerangriff)
      1943: Beginn der Schlacht von Tarawa (Operation Galvanic - Gilbertinseln)

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      21.11.:
      the daily feature:
      1812: Borissow – Beginn der Schlacht um die Beresina

      Die Division Dombrowski beobachtete ursprünglich die russische Festung Bobruisk. Zur Sicherung von Borissow wurde sie verlegt und stand zwischen Minsk und der Beresina. Nach der Einnahme von Minsk durch Tschitschagow zog sich Dombrowski auf Borissow zurück, wo er am 20. November ankam. Seine Division bestand aus 5.500 Mann mit 20 Kanonen. In Borissow standen ein Bataillon des 93e régiment d'infanterie und das 7. württembergische Regiment unter dem französischen Oberst Lalance. Insgesamt standen Dombrowski jetzt etwa 6.500 Mann zur Verfügung. Davon waren ein Infanterieregiment und zwei Schwadronen Kavallerie unter General Pakosch allerdings noch auf dem Weg nach Borissow. Am Abend des 20. November waren sie noch einen halben Tagesmarsch entfernt. Tschitschagow befand sich mit seiner Armee auf dem Weg von Minsk nach Borissow.

      Am frühen Morgen griff die russische Vorhut unter General Charles de Lambert Borissow an. Die Vorhut bestand aus 8.000 Mann, meist Kavallerie. Diesem Angriff war eine gewaltige Marschleistung vorangegangen. Nach Lieven vollbrachten die Jägerregimenter die wahrscheinlich größte Leistung der leichten russischen Infanterie im Jahr 1812. In den 24 Stunden, bevor sie Borissow erreichten, legten sie eine Strecke von 55 Kilometern zurück. Die vier Jägerregimenter wurden von Fürst Wassili Wjasemski kommandiert.

      Die Vorposten Dombrowskis, die auf dem Westufer der Beresina standen, wurden umzingelt und gerieten in Gefangenschaft. Das 38. russische Jägerregiment stürmte die Verschanzungen vor der linken Seite der Brücke und wurde durch das 1. polnische Linienregiment unter Oberst Malachowski zurückgeworfen. Das 7. russische Jägerregiment unter Generalmajor Engelhardt drängte die Polen zurück und besetzte die Verschanzungen, dabei fiel Engelhardt. Jetzt griffen das 13. und das 38. russische Jägerregiment an, mussten aber zurückweichen. General Lambert wurde verwundet. Berittene russische Artillerie unter Oberst Magdenko fuhr auf dem Westufer der Beresina auf und eröffnete das Feuer mit Kartätschen. Die russischen Jägerregimenter eroberten die Brücke, gefolgt von russischer Kavallerie, und drangen in die Stadt ein. Erst am Nachmittag waren die Kämpfe beendet.

      Beim Sturm auf die Stadt fiel fast die Hälfte der 3.200 russischen Jäger oder wurde verwundet. General Wjasemski wurde tödlich verwundet. Nach verlustreichen Kämpfen musste sich Dombrowski am Tag darauf mit nur noch 1.500 Mann zurückziehen. Die polnischen Soldaten bei Weselowo konnten sich über die Beresina retten.

      Nach russischer Darstellung betrugen die Verluste des Gegners 1.500 bis 2.000 Mann an Toten und 2.000 bis 2.500 Mann an Gefangenen. Tschitschagow gab in seinen Memoiren die Verluste des Gegners dagegen mit 700 Toten und 2.300 Gefangenen an. Auf polnischer Seite wurde General Dziewanowski, Kommandeur der Kavallerie Dombrowskis, verwundet und gefangen genommen.

      Nach Oberstleutnant Malinowski ergab eine Zählung der Armee Tschitschagows am 21. November eine Stärke von 59 Bataillonen Infanterie, 88 Schwadron Kavallerie und 13 Kosakenregimenter mit 180 Geschützen. Jedes Bataillon hatte höchstens noch 350 Mann, jede Schwadron höchstens 100 und die Artillerie insgesamt 1.000 Mann. Bogdanowitsch berechnet daraus eine Gesamtstärke von 32.800 Mann. Ob die Zahlen von Malinowski sich auf den Zeitpunkt vor oder nach der Schlacht von Borissow beziehen, wird nicht angegeben. Tschitschagow schrieb in seinen Memoiren, dass er zur Verteidigung der Beresina nur 20.000 Mann hatte, darunter nicht mehr als 11.000 Mann Infanterie. Bogdanowitsch bezeichnet diese Angaben als zweifelhaft.

      Platow besetzte am 21. November mit seinen Kosaken Orscha. Der französische General Corbineau, der, aus Norden kommend, am westlichen Ufer der Beresina marschierte, wurde durch einen Bauern auf eine Furt bei Studjanka aufmerksam gemacht. Seine Kavalleriebrigade, bestehend aus Polen und Franzosen, passierte die Furt. Napoleons Hauptquartier befand sich in der Nähe des Dorfes Kameniza, fünf Meilen westlich von Orscha und etwa 14 Meilen von Borissow entfernt. Jermolow näherte sich Orscha. Oudinot erreichte Bobr. Miloradowitsch war auf seinem Weg nach Kopys in dem Dorf Gorjani angekommen.

      Wittgenstein stand noch immer bei Tschaschniki und Victor bei Tschereia. Die Hauptarmee Kutusows befand sich im Raum Lanniki und umfasste das 3., 4., 5. und 6. Infanteriekorps sowie das 4. Kavalleriekorps. Ein Teil des 8. Infanteriekorps marschierte auf Romanowo und Graf Oscharowkij auf Gorki. Napoleons Armee war von allen Seiten durch das russische Heer eingeschlossen.

      Eine der Aktionen im Vorfeld der Schlacht um die Beresina vom 26. - 28.11 1812, und von der Anzahl der Truppen als Club-Projekt sicher machbar.


      was war sonst noch los:
      1386: Tbilisi
      1775: Ende der Belagerung von Savage’s Old Fields
      1793: Massaker von Avranches (Vendée)
      1836: Beginn der Belagerung von Constantine
      1894: Port Arthur
      1944: Seegefecht in der Formosastraße
      1970: Son Tay (Vietnamkrieg)

      CU tomorrow ......

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      22.11.:
      the daily feature:
      1718: Seegefecht von Ocracoke Island (North Carolina) - Tod von Blackbeard

      Edward Teach, auch Thatch, Thack (* vermutlich um 1680 in Bristol, Königreich England; † 22. November 1718 in der Province of North Carolina) war ein britischer Pirat, der weltweit als Blackbeard bekannt wurde. Er war vor allem im Nordwestatlantik im Bereich der amerikanischen Ostküste und der Bahamas aktiv. Von der „Boston News-Letter“, der einzigen damaligen Tageszeitung der Englischen Kolonien in Nordamerika, wurde er vermutlich fälschlicherweise mit dem Namen Edward Teach überliefert. Blackbeard war laut Aussage seines Gefangenen Henry Bostock: „a tall Spare Man with a very black beard which he wore very long“ („ein hochgewachsener schlanker Mann mit einem sehr schwarzen Bart, den er sehr lang trug“). Er gilt bis heute als einer der bekanntesten englischen Piraten der Welt. Im Gegensatz zu seinem martialischen Auftreten beim Entern und der offiziellen britischen Propaganda ist kein Fall bekannt, bei dem tatsächlich Seeleute aufgebrachter Schiffe umgekommen wären, sieht man einmal von seinem letzten Gefecht gegen die Royal Navy ab.

      Den Namen „Blackbeard“ erhielt er wegen seines dichten schwarzen Bartes. Blackbeard, der sich mit mehreren Klingen, Messern und Pistolen behängt zeigte, wurde besonders wegen der brennenden Lunten bekannt, die er vor einer Schlacht in seinen langen Bart zu binden pflegte. Diese „teuflische“ Erscheinung, die er selbst kultivierte, hat ihn zum Inbegriff des unerschrockenen Piraten werden lassen. Dass sein Äußeres auch seinen Ruf als besonders grausamer Seeräuber begründete, hat so manchen Kapitän eines Handelsschiffs dazu gebracht, ohne Gegenwehr zu kapitulieren.

      Obwohl Blackbeard durch seine äußere Erscheinung und sein Auftreten dafür sorgte, dass er gefürchtet wurde, ging es ihm nicht nur um Gewalt. Vor allem kleinere Schiffe kaperte er gerne, ohne auch nur eine Kanone abzufeuern. Diese Gewohnheit wurde ihm letztendlich zum Verhängnis.

      Anlässlich der Belagerung des Hafens von Charleston, South Carolina, im Mai 1718, bei der Blackbeard, schwer drogen- und alkoholabhängig, lediglich eine Schachtel Laudanum im Wert von nur 600 Dollar sowie Medizin für seine Mannschaft forderte, beschloss der Gouverneur von Virginia, Alexander Spotswood, die Aussendung zweier Kriegsschiffe unter dem Kommando des Leutnants der Royal Navy Robert Maynard, um Thatch festzunehmen bzw. zu töten.

      Die Royal Navy erwartete ihn mit zwei kleinen Sloops in Höhe von Ocracoke Inlet. Bei den Schiffen, der Ranger und der Jane, handelte es sich um eigens für diese Aktion gemietete Handelsschiffe, die vorübergehend mit dem Namenszusatz HMS (His Majesty’s Ship) versehen wurden; unter Deck versteckten sich zusätzliche 56 Mannschaftsmitglieder von der HMS Pearl und der HMS Lyme, die auch an der Aktion beteiligt waren. Da die Ranger und die Jane offensichtlich keine Kanonen an Bord hatten, entschloss sich Blackbeard, die Schiffe zu entern. Als Blackbeards Männer die gegnerischen Schiffe entern wollten, stampfte Maynard mit dem Fuß auf die Planken. Dies war das Zeichen für die Männer, die die beiden Schiffe anstelle der Kanonen „geladen“ hatten, an Deck zu stürmen. Blackbeard war von dem Angriff überrascht und seine Männer waren in der Unterzahl. Blackbeard starb am Blutverlust durch die Pistolenschüsse und Hiebe; an seiner Leiche wurden fünf Schusswunden und zwanzig Schnittwunden festgestellt.

      Blackbeard wurde enthauptet und sein Kopf an den Bugspriet von Maynards Schaluppe gehängt, bis die Piratenjäger wieder in Virginia eintrafen.

      Die Legende besagt, dass Blackbeards Körper noch mehrere Runden um das Schiff schwamm, bevor er auf den Meeresboden sank.

      Romantisierende Legenden ließen Blackbeard zum Thema von Romanen, Spielfilmen und Berichten werden. Sein mutmaßliches Flaggschiff, die Queen Anne's Revenge, wurde 1996 nahe Beaufort, North Carolina, entdeckt und wurde Teil einer Touristenattraktion.

      Mal was ganz anderes, aber es gibt/gab genügend gute Piraten-Regeln, wie z.B. "Legends of the High Seas" von Warhammer Historical, das immer noch "ungespielt" in meinem Bücherregal vor sich hindümpelt, also ..... have a try (ich habe selbst 20+ bemalte Piraten in der Vitrine, und ein Schiff rumliegen - aus Zeiten, als der Khornosaurus und ich Seeschlachten in 28mm gespielt haben ....).


      was war sonst noch los:
      845: Ballon
      1757: Breslau
      1795: Mannheim
      1809: Ende der Schlacht von Sankt Leonhard in Passeier
      1848: Ramnagar
      1878: Ali Masjid
      1911: Hügel von Nadura (Tobruk, Italienisch-Türkischer Krieg)

      CU tomorrow ......

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      23.11.:
      the daily feature:
      1808: Tudela

      Die Schlacht von Tudela war Teil des Spanischen Unabhängigkeitskrieges. Die Kämpfe fanden am Ebro im nordwestlichen Vorfeld von Tudela in der Provinz Navarra statt, dabei griff ein französisches Korps unter Marschall Jean Lannes eine spanische Armee unter General Francisco Javier Castaños an. Die Schlacht führte zum Sieg der Franzosen, die von Napoleon angelegte Einkesselung, kam aber wegen des zu späten Anmarsches der Armee Ney nicht zur Ausführung. Für die Spanier brachte die Niederlage den Verlust von Madrid.

      Am 21. November lagerten die beiden spanischen Armeen zwischen Logroño und Tudela beidseitig am Ebro. Das französische 3. Korps rückte weiter vor, überquerte den Ebro bei Logroño und rückte nach Osten in Richtung Calahorra vor, während Marschall Ney mit dem 6. Korps durch das obere Duero-Tal vom Westen her in Richtung Tudela vorging. Erst nachdem die Franzosen bereits vor den Toren von Tudela standen und polnische Lanciers der Weichsel-Legion den Fluss überquert hatten, versuchte Castaños eine Sperrlinie südlich der Stadt aufzubauen. Castaños bemühte sich, die bereits verfügbaren Truppen des Korps von O'Neille noch vor Ankunft der Franzosen über den Fluss zu bringen, doch die zumeist neuen Rekruten manövrierten langsam und ungeschickt. Den polnischen Lanciers der Division Wathier folgte die 3. Division unter General Morlot und die 1. Division unter General Musnier nach. Schlecht koordinierte Manöver verzögerten den Durchgang der spanischen Division Villalba durch Tudela, zudem war die östlich des Ebro stehende spanische Kavallerie nicht verfügbar. Castaños war sich bewusst, dass er nicht über genügend Soldaten verfügte und bat General Juan O'Neille um weitere Verstärkung, der mit seinem Korps noch am Ostufer des Ebro bis Villafranca lagerte. Castaños Adjutant traf am 21. November um 17 Uhr in Caparrosa ein. General O'Neille sagte zu, mit 20.000 Mann nach Tudela zu marschieren, aber dies könnte erst am folgenden Morgen erfolgen, weil er zuvor die Zusage seines Vorgesetzten General Palafox einholen müsste. Die Zusage wurde erst am Mittag des 22. November gegeben, O'Neille entschied sich den Fluss erst am nächsten Tag zu überqueren.

      Am 22. November erreichten die Truppen unter Lannes Calahorra und stießen vor den Hügeln von Cierzo auf spanische Truppen. Man konnte die Linien der spanischen Formationen auf den Höhen von Monte Canraso erkennen, die nach Tudela herunter reichten und dann nach Süden auf die Straße nach Cascante verliefen. Als auch die spanischen Truppen auf den Höhen von Santa Barbara ausgemacht waren, entschied sich Lannes die Höhen zu stürmen und ließ die Formationen im Flachland nordwestlich der Stadt Tudela bilden. Ebenfalls nur langsam begannen sich die spanischen Reserve-Kolonnen südlich des Rio Queiles zu entfalten. In Ablitas hatte Castaños sein Hauptquartier und hoffte die Lücke zwischen Cascante und Ebro mit seiner 5. Division zu schließen, dabei sollten die zwei Divisionen unter O'Neille und Saint-Marcq den Raum von Cascante bis zum Ebro decken. Die Streitkräfte der spanischen 4. Division (8000 Mann) unter General Manuel La Peña waren noch mehrere Stunden vom Schlachtfeld entfernt und die bei Tarazona stehende Division von General Grimarest (13.000 Mann) hatte eine Avantgarde erst nach Agreda vorgeschoben. Eine weitere Division unter dem Marquis de La Roca befand sich auch noch am Ostufer des Ebro. Castaños berief einen Kriegsrat in Tudela ein, an dem Palafox (er war mit seinem Bruder Francisco Palafox aus Saragossa eingetroffen), General Coupigny und ein englischer Beobachter, Thomas Graham teilnahmen, um die folgenden Maßnahmen zu besprechen. Palafox argumentierte wegen des Mangel an Pionierkräften gegen die Errichtung einer Abwehrlinie am Rio Queiles und empfahl sich auf Zaragoza zurückzuziehen und neue Höhenstellungen in Aragon einzunehmen.

      Am Nachmittag des 22. November begannen sich auf französischer Seite des Ebro die Einheiten der Armee von Aragon in der Ortschaft Traslapuente zu versammeln, aber mit der klaren Anweisung den Fluss noch nicht zu überqueren. Bei Tudela waren fast 45.000 spanische Soldaten versammelt, die bis zum Einbruch der Dunkelheit ihre Stellungen verstärkten. Die zunehmende Zahl der Franzosen und die Aufstellung einer Großen Batterie machten die schwierige Lage der Spanier jede Stunde bedrohlicher. Bei Einbruch der Dunkelheit war Castaños Armee auf fast 30 Kilometer ausgedehnt, die spanischen Führer erfuhren noch, dass die Franzosen die Dörfer Corella und Cintruénigo besetzt hatten.

      In der Nacht vor der Schlacht hatte die französischen Truppen bis Alfaro, zehn Meilen von Tudela entfernt, gelagert. Bis zum 22. November 1808 wurden diese Truppen von Marschall Moncey geführt, Napoleon übertrug jedoch dieses Korps noch vor der Schlacht den Oberbefehl an Marschall Lannes. Die Franzosen zählten knapp 34.000 Mann, bestehend aus vier Infanteriedivisionen und drei Kavallerieregimentern. Dazu kam später die Division unter Lagrange und die Kavallerie-Brigade des Brigadegeneral Colbert-Chabanais von Neys Korps. Am Morgen des 23. November entfaltete sich die Schlacht. Marschall Lannes hatte seine Truppen in zwei Angriffskolonnen formiert. Die kleinere Kolonne, welche aus der Division Lagrange und zwei Kavallerie-Brigaden bestand, wurde in Richtung Cascante geschickt, während die größere Kolonne (Monceys Korps) entlang des Ebro in Richtung Tudela angriff.

      An der Schlacht bei Tudela waren auf spanischer Seite im Wesentlichen nur drei Divisionen, die von Roca, O'Neille und Saint-Marcq beteiligt – insgesamt etwa 23.000 Mann. Castaños wurde am 23. November trotz aller Aufklärung überrascht. Als die französische Avantgarde vor Tudela ankam, hatte Marschall Lannes schnell erkannt, dass die Spanier noch nicht formiert waren und hatte beschlossen einen sofortigen Sturmangriff mit seinen führenden Brigaden anzusetzen. Während Monceys Truppen auf Tudela vorrückten, versuchte Castaños noch immer, O'Neille Korps über den Ebro zu bekommen. Zuletzt hatte die Division unter General La Roca ihren Platz an der rechten Flanke der spanischen Linie erreicht. Die Division von Saint Marcq hatte ihren Platz noch vor dem Angriff der Franzosen eingenommen, aber O'Neilles eigene Division, musste sich beim Formieren bereits gegen eine Gruppe französischer Scharmützel erwehren, welche den Rücken des Cabezo Malla Plateaus erreicht hatten. Dieser französische Angriff wurde zwar abgewiesen, zeigte jedoch klar, wie schwach die spanische Position war. Selbst als sich alle drei spanische Divisionen in der Abwehrstellung vor Tudela versammelt waren, betrug der Abstand zu den nachfolgenden Verstärkungen unter La Peña in Cascante noch mehrere Kilometer. Um die Mittagszeit versuchte Castaños selbst La Peña zu erreichen, um ihn persönlich zu befehlen, sofort mit zwei Brigaden nach Osten vorzugehen, diese Bewegung wurde von französischer Reiterei entdeckt und vereitelt. Das Ergebnis der Schlacht wurde durch die unangemessenen, nicht angeordneten Manöver von La Peña und Grimarest entschieden.

      Der zweite Angriff der Franzosen wurde mit stärkerer Kraft ausgeführt. Am französischen linken Flügel griff die Division von Morlot und Habert die Abteilung von La Roca auf den Höhen vor Tudela an. Am rechten Flügel vollzog die Division unter Maurice Mathieu einen Frontalangriff auf die spanischen Linien von O'Neille, beide Angriffe waren erfolgreich. Die Division von La Roca brach frontal angegriffen schnell zusammen, als die französischen Truppen den oberen Teil des Kamms erreichten, während O'Neille's Flanke vom Kamm herunter überflügelt wurde. Schließlich griff die französische Kavallerie unter Lefebvre-Desnouettes an der Lücke zwischen den Divisionen unter Roca und Saint Marcq an, wodurch und der gesamte rechte Flügel der Spanier vollständig nachgab. Auf der linken Seite hatten sich La Peña und Grimarest schließlich in Cascante vereint, so dass sie insgesamt über 18.000 Infanteristen und 3.000 Reiter verfügten, welche noch nicht im Kampf gestanden waren. Sie wurden allein von der 6.000 Mann starken Division des Generals Lagrange und einer kleinen Anzahl von Dragonern abgelenkt. Nachdem sich die Niederlage der spanischen Hauptarmee abzeichnete, zog sich auch La Pena im Schutz der Dunkelheit zurück.

      Die Armee von Ney konnte die geplante Zangenbewegung nicht rechtzeitig durchführen, um Castaños einzukesseln, die Schlacht brachte Napoleon zwar den Sieg, erfüllte aber nicht die Möglichkeit die Armeen von Castaños und Palafox vollständig zu vernichten. Die beiden Flügel der spanischen Armeen konnte aus dem Raum Tudela in verschiedene Richtungen entkommen. Den Franzosen und Polen kostete der Sieg von Tudela 21 Offiziere, 544 Tote und 513 Verwundete. Die spanischen Verluste betrugen 300 Offiziere 3000 Tote, 3000 Gefangene sowie 30 Geschütze. Am spanischen linken Flügel gab es nur Verluste von etwa 200 Mann, während der rechte Flügel 3000 Tote und 1000 Gefangene verlor.

      General La Peña gelang es, sein Korps nach Kastilien zurückzuziehen und vor der Gefangenschaft zu entziehen. Die Streitkräfte von Aragonien zogen sich nach Saragossa zurück, wo viele Truppen unter Palafox ab 20. Dezember an der zweiten Belagerung teilnahmen Auch die während der Schlacht wenig aktive spanische Linke konnte sich fast intakt zur Verteidigung der Stadt nach Madrid zurückkehren. Doch die wichtigsten spanischen Armeen waren zerstreut und Madrid fiel in französische Hände. Napoleon begann sich auf die Rückeroberung Portugals vorzubereiten.



      was war sonst noch los:
      1248: Sevilla
      1745: Hennersdorf
      1837: Saint-Denis-sur-Richelieu (Quebec)
      1847: Gisikon, Meierskappel und Schüpfheim (Sonderbundskrieg)
      1863: Orchard Knob (Chattanooga)
      1914: Ende der Schlacht von Basra

      CU tomorrow ......

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      24.11.:
      the daily feature:
      1643: Tuttlingen

      Die Schlacht bei Tuttlingen im November 1643 war ein Gefecht zwischen den verbündeten kaiserlichen und bayerischen Truppen und dem französisch-weimarischen Heer im Dreißigjährigen Krieg. Durch einen nächtlichen Überfall der Kaiserlichen wurde die französische Armee weitgehend vernichtet.

      Am 24. November 1643 überraschten bayerische und kaiserliche Truppen (ergänzt unter anderem durch lothringische und spanische Einheiten) unter Franz von Mercy, Melchior Graf von Hatzfeldt, Johann von Werth und Herzog Karl IV. von Lothringen die französische Armee, die in der Umgebung von Tuttlingen im Winterquartier lag. Dass diese Armee, obwohl sie drei Tage in Feindnähe marschierte, nicht bemerkt wurde, dürfte auf das Fehlen eines Sicherheitsdienstes zurückzuführen sein. (Marschall Guebriant lag zu diesem Zeitpunkt in Rottweil im Sterben.) Die Franzosen hatten in der Ruine von Burg Honberg und in der Stadt ihr Hauptquartier etabliert, auf dem dazwischen liegenden Friedhof wurde die Artillerie mit den Kanonen gelagert. Das stellte sich als grober Fehler heraus. Starker Schneefall ermöglichte ein fast lautloses Vorgehen der kaiserlichen Kavallerie mit 1500 Reitern unter von Werth und Johann von Sporck und einem Dragonerregiment unter Oberst Gold sowie einer Hundertschaft Kroatischer Reiterei unter dem damaligen Oberst und späteren General Georg von Truckmüller. Die Bewacher der französische Artillerie wurden von der Attacke völlig unvorbereitet getroffen, so dass eine geordnete Verteidigung nicht möglich war. Der französischen Reiterei gelang die Flucht. Der Rest des französischen Heeres, das in der Umgebung verstreut einquartiert war, schaffte es nicht, sich vom Feind abzusetzen. Der Honberg wurde ohne alliierte Verluste genommen, da dem Gegner seine Kanonen fehlten.

      Am folgenden Tag ergaben sich die noch verbliebenen Truppen, darunter der französische Oberbefehlshaber Josias Rantzau, sowie sieben seiner Generäle. Von den ursprünglich 15.000 Mann des französischen Heeres waren 4500 entkommen und 4.000 gefallen. Fast 7.000 gingen in Gefangenschaft, unter ihnen 260 Offiziere mit 8 Generälen (inklusive des verwundeten Generals Taupadell und der Leiche des Marschall Guebriant) und 9 Obersten. Zur Beute gehörten auch alle Kanonen mit 560 Pferden, Silbergeschirr und das Bargeld, um das Heer für einen Monat zu bezahlen.

      Das „Verzaichnuß der Stuck und Wägen, so vom Feind bekommen worden“ zählt auf: „2 Halbe Carthaunen, 2 darzu gehörige Lauetten. 1 Singerin. 2 Schlangen. 4 Kurtze Falconen in jhren Lauetten. 1 Pöller mit seinen Lauetten. 32 MunitionWägen. 20 KugelWägen. 13 Karrn.“

      Nach dem katastrophalen Ausgang der Schlacht bei Tuttlingen war die Lage für die französische Armee in Württemberg unhaltbar geworden. Der Rückzug über den Rhein musste noch im Winter stattfinden und dabei ging der Großteil an Soldaten und Material durch Hunger, Kälte und Fahnenflucht verloren. Die Niederlage bei Tuttlingen passte nach dem großen Sieg in der Schlacht bei Rocroi im Mai des gleichen Jahres nicht ins Bild der Führung von Frankreich unter Mazarin und wurde deshalb lange verschwiegen, obwohl die Niederlage die militärische Situation für Frankreich auf den Stand vor 5 Jahren zurückwarf.


      Eine 30-Jähriger-Krieg-Partie im Winter ....... hätte auch was.
      Man könnte z.B. seine (so vorhanden) BF&S-Armee(n) (Kaiserliche, Dänen, Schweden, etc.) verwenden. Die Regeln an sich würden auch gut passen.
      By Fire & Sword will ja (dem Vernehmen nach) 2021 in den ECW eintauchen, und der Weg zum TYW ist dann ja auch nicht mehr weit.

      Andere Schlachten des Tages, wie Chattanooga oder Umm Diwaykarat, wären sicher auch eine Option gewesen, aber Tuttlingen ist halt mal (auch durch die BF&S-Möglichkeit) meine Wahl geworden.


      was war sonst noch los:
      885: Belagerung von Paris durch die Wikinger
      1429: Beginn der Belagerung von Charité-sur-Loire
      1542: Solway Moss
      1587: Auneau
      1863: Lookout Mountain (Chattanooga)
      1899: Umm Diwaykarat (Mahdi-Aufstand)
      1943: Ende der Schlacht um die Gilbert-Inseln
      1943 : Makin (Tarawa)


      CU tomorrow ......

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      25.11.:
      the daily feature:
      1177: Montgisard

      Im Jahr 1177 hatte Philipp von Elsass, Graf von Flandern, Vermandois und Valois, auf einem Kreuzzug das Heilige Land erreicht. Verhandlungen mit Byzanz über einen gemeinsamen Angriff auf Ägypten verliefen ergebnislos, woraufhin Philipp zusammen mit Truppen der Kreuzfahrerstaaten im nördlichen Syrien bei Hama und Harenc den Kampf gegen die Muslime aufnahm, ohne aber Nennenswertes zu bewirken. Während sich die Kreuzfahrer somit auf Syrien konzentrierten, unternahm der Ayyubidensultan Saladin eine Invasion des Königreichs Jerusalem von Ägypten aus.

      Als König Balduin IV. von Jerusalem von Saladins Vormarsch erfuhr, verließ er mit allen verfügbaren Truppen Jerusalem und zog seinem Feind zur Stadtfestung Askalon entgegen. In Jerusalem blieben nur Zivilisten zurück. In Askalon angekommen, berief er den Arrière-ban („Heerbann“) ein. Von diesem Einberufungsbefehl, nach dem sich jeder waffenfähige Mann dem königlichen Heer anzuschließen hatte, wurde im Königreich Jerusalem nur äußerst selten Gebrauch gemacht; seine Verwendung deutet darauf hin, dass sich Balduin in einer verzweifelten Situation befand.

      Unter den Vasallen, die Balduin begleiteten, waren Rainald von Chatillon, Herr von Oultrejordan und erbitterter Gegner Saladins, der gerade aus seiner Gefangenschaft in Aleppo freigelassen worden war, Balduin von Ibelin, Herr von Ramla, dessen Bruder Balian von Ibelin, Herr von Ibelin und Mirable, Rainald von Grenier, Graf von Sidon, Hugo von Saint-Omer und sein Bruder Wilhelm, Joscelin III., der Onkel des Königs, und Aubert, der Bischof von Betlehem, der das „Wahre Kreuz“ mitführte. Ebenso dabei war ein kleines Kontingent des Johanniterordens; ein Kontingent des Templerordens unter ihrem Großmeister Odo von St. Amand stieß auf seinem Marsch nach Askalon auf das Hauptheer Saladins und zog sich nach Gaza zurück.

      Zu den unausrottbaren Legenden um die Schlacht zählt die Behauptung, zur Armee habe ein Kontingent des Lazarus-Ordens gehört, deren Mitglieder auch die Leibgarde des jungen Königs sowie die berühmte Einheit der „Lebenden Toten“ gestellt hätten. Nichts davon ist durch Zeitgenossen bezeugt; im Übrigen wahrte Balduin IV. zum Lazaritenorden sogar eher eine gewisse Distanz: Da Lepra im Mittelalter als göttliche Strafe für einen liederlichen Lebenswandel galt, hätte es dem öffentlichen Ansehen der Krone geschadet, wenn der aussätzige König selbst die Gesellschaft Aussätziger gesucht hätte.

      Saladin rückte mit seinem Heer über al-Arisch an, wo er die schweren Wagen seines Trosses zurückließ. Von dort marschierte er vorbei an der Templerfestung Gaza nach Askalon, wo er am 22. November eintraf. Balduin ließ sein Heer vor Askalon zur Schlacht aufstellen, zog es aber wieder hinter die Mauern zurück, als klar wurde, dass das Heer Saladins um ein Vielfaches größer war als seines. Saladin erkannte, dass Balduins Heer keine Bedrohung für ihn darstellte. Er unterließ eine Belagerung Askalons, sondern wandte Balduin den Rücken zu und marschierte in Richtung Jerusalem weiter, in der Erwartung, dass Balduin ihm mit so wenigen Männern nicht zu folgen wagen würde.

      Laut Wilhelm von Tyrus umfasste Balduins Heer insgesamt nur 375 Mann aller Ränge, womit er aber wohl deutlich untertreibt – die Johanniter bezifferten allein die christlichen Toten und Verwundeten der Schlacht mit dem Fünffachen dieser Zahl. Die Stärke von Saladins Heer gibt Wilhelm von Tyrus mit 26.000 Mann an.

      Saladins Heer fächerte sich weit auf und plünderte die fruchtbare Küstenebene des Hinterlandes. Unterwegs stießen sie auf kleinere Abteilungen christlicher Fußsoldaten, die als Teil des Heerbanns auf dem Weg zum König nach Askalon waren. Sie wurden gefangen genommen und sollten als Sklaven verkauft werden. Saladins Vorhut besetzte die verlassene Siedlung Ramla, deren Bevölkerung nach Jaffa geflohen war, und brannte die Siedlung Mirabel nieder. Anschließend griffen sie Lydda an, wo sich die Bevölkerung in der festungsartigen St. Georg-Kathedrale verschanzte und belagert wurde. Jerusalem war indessen seit Jahrzehnten nicht mehr bedroht worden; die Stadtmauern befanden sich in einem vernachlässigten Zustand und die Bevölkerung suchte Schutz in der Zitadelle des Davidsturms.

      Saladin verließ sich so sehr auf seine Einschätzung, dass Balduin den Schutz Askalons nicht verlassen werde, dass er keine Soldaten zurückließ, um Balduin dort zu blockieren oder zumindest seine Bewegungen zu beobachten. Dieser Mangel an elementarer Vorsicht ermöglichte es Balduin, dass er unbemerkt von Saladin Askalon verlassen, sich mit den Templern aus Gaza vereinigen und sich mit ihnen gemeinsam zunächst nordwärts entlang der Küste, dann ostwärts den Brandspuren des gegnerischen Heeres folgend, zu einem Überraschungsangriff formieren konnte.

      Am 25. November 1177 hatte Saladin mit seiner Hauptarmee die Hügel von Montgisard (auch Tell Jazar), ca. 5 km südöstlich von Ramla erreicht. Sie waren gerade dabei, einen kleinen Fluss zu überqueren, als sie völlig unerwartet vom christlichen Heer überrascht wurden. Viele von Saladins Männern befanden sich zwecks Plünderung im weiteren Umland, wodurch Saladin den Vorteil seiner enormen zahlenmäßigen Überlegenheit nicht voll ausspielen konnte; dennoch blieb er Balduins Heer zahlenmäßig überlegen.

      Wie Saladin später über die Schlacht aussagte, trafen ihn die Christen unvorbereitet und setzten zum Sturmangriff an, noch bevor er seine Truppen in einer Schlachtaufstellung formieren konnte. Rainald von Chatillon führte den Hauptteil der christlichen schweren Kavallerie zu einer wuchtigen Attacke in Saladins Zentrum, während dessen rechter und linker Flügel noch dabei waren, in einem komplizierten Manöver ihre Position einzunehmen. Die Muslime, auch Saladins aus Mamluken bestehende persönliche Garde, wurden völlig überrumpelt und in die Flucht geschlagen. Einer von Saladins Großneffen wurde im Nahkampf getötet.

      Saladin selbst konnte nur knapp entkommen. Die christlichen Gefangenen aus dem Heerbann nutzten die allgemeine Verwirrung, um sich zu befreien und überwältigten die Wachen des muslimischen Trosses.

      Die Schlacht hatte erst am Nachmittag begonnen, so dass bald die Dunkelheit der Nacht die fliehenden Muslime umgab. Dies erleichterte zwar ihre Flucht, machte es Saladin aber unmöglich, sie in irgendeiner Form zusammenzuhalten. Anschließend war es Balduin ein leichtes, die verstreuten Abteilungen Saladins, die etwa Lydda belagerten oder plündernd Richtung Jerusalem voraus marschiert waren, zu stellen und gefangen zu nehmen bzw. zu töten.

      Am nächsten Tag begannen heftige winterliche Regenfälle, die zehn Tage anhielten und Saladin daran hinderten, sein Heer wieder wirksam zu sammeln. Die Kreuzfahrer verfolgten ihn bis Askalon, während Saladin die Nachricht erreichte, dass kriegerische Beduinen sein Basislager in al-Arisch geplündert hatten. Wegen dieses Verlusts musste Saladin die Reste seiner Armee mit nur unzureichenden Vorräten über den Sinai nach Ägypten heimführen. Nur noch mit einem Zehntel seiner Armee erreichte Saladin am 8. Dezember 1177 Kairo. Saladin erneuerte seinen Angriff erst im März 1179.

      Zweifellos war die Schlacht ein großartiger Sieg der Kreuzfahrer. Als das Königreich Jerusalem schon verloren schien, wurde es durch die bemerkenswert mutige Führung des damals gerade sechzehnjährigen und schon von Lepra gezeichneten Königs Balduin gerettet. Die winzige Armee der Christen hatte Saladin eine verheerende Niederlage zugefügt. Der Preis des Sieges war allerdings hoch: Raimund, der Leiter des Hospitals der Johanniter in Jerusalem, berichtet von 1.100 gefallenen Christen und weiteren 750 schwer Verwundeten, die seinem Hospital zur Heilbehandlung anvertraut wurden.

      Weder König Balduin noch sein Heer zweifelten daran, dass sie den Sieg nur einem Eingriff Gottes zu verdanken hatten. Bald tauchten Berichte auf, der heilige Georg, dessen Kathedrale in Lydda während der Schlacht von Saladins Vorhut belagert worden war, sei auf dem Schlachtfeld an der Seite der Christen kämpfend gesehen worden. Zum Dank für den Sieg errichteten die Kreuzfahrer bald auch ein Benediktinerkloster auf dem Schlachtfeld, das der heiligen Katharina von Alexandria geweiht wurde, deren Gedenktag am Tag der Schlacht begangen wird.

      Wer "Königreiche der Himmel" gesehen hat weiß warum ich diese Wahl getroffen habe. Außerdem passt es gut zu einem Projekt im Comitatus .....


      was war sonst noch los:
      571 v.Chr.: 1.Triumph des Servius Tullius über die Etrusker
      1678: Kediri (Trunajaya Rebellion)
      1795: Landes-Genusson (Vendée)
      1863: Missionary Ridge (Chattanooga)
      1876: Powder River
      1917: Negomano
      1944: Ende der Schlacht um Peleliu
      1950: Chongchon (Korea)
      1952: Triangle Hill (Korea)

      CU tomorrow ......

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      26.11.:
      the daily feature:
      1812: Schlacht an der Berezina (Tag 1)

      Am 25. November um fünf Uhr morgens trafen die Generale Chasseloup und Eblé in Borissow ein. Sie ließen eine Abteilung Pontoniere zurück, um einen Übergang vorzutäuschen. Auch bei Ukoloda täuschte man Brückenarbeiten vor. Tschitschagow ließ sich dadurch täuschen und marschierte mit seiner Hauptmacht nach Süden. Wittgenstein beschränkte sich auf die Verfolgung des Korps Victor, anstatt wie Steinheil auch die Beresina zu passieren. Tschitschagow ließ in Borissow General Langeron mit einer Infanterie-Division und der dazugehörigen Artillerie sowie zwei Dragoner-Regimenter zurück. General Tschaplitz stand nördlich von Borissow bei Brili. Sein Dragoner-Regiment Kinburn unter General Umanz stand bei Zembin, General Kornilow mit dem 28. Jägerregiment, zwei Kosakenregimentern und vier Kanonen bei Weselowo. Tschaplitz hatte den Befehl, wenn er nichts vom Feind sehe, nach Schabaschewitschi zu marschieren und nur Beobachtungsposten zurückzulassen.

      Oudinot zog mit dem 2. Korps als Vorhut nach Studjanka. Napoleon traf am Nachmittag in Borissow ein. Er hatte Befehl gegeben, dass um 10 Uhr abends in Studjanka mit dem Bau von drei Brücken begonnen werden sollte. Da das vorhandene Material nicht reichte, musste man sich auf zwei beschränken. In und um Borissow stand die Garde, die Reste des Korps Junot und das Korps von Ney, das aus den Resten seines früheren Korps, den Resten der Division Dombrowski, des Korps Poniatowski und der Garnison von Mohilew formiert worden war. Nördlich davon sicherte das Korps Victor gegen das von Wittgenstein.

      Als Tschaplitz am Abend Truppenbewegungen am Ostufer bemerkte, erhielt das Kosakenregiment Melnikow den Auftrag, in der Nacht die Beresina zu überqueren, um Gefangene zu machen. Melnikow kehrte mit einigen Gefangenen und dem Gemeindevorsteher eines der in der Nähe liegenden Dörfer zurück. Nach Aussage der Gefangenen stand die ganze französische Armee im Raum Borissow. Der Gemeindevorsteher wusste, dass die Armee Material für Brücken sammelte, die wahrscheinlich bei Brili oder bei Weselowo errichtet werden sollten.

      In der Nacht zum 26. November erreichte Tschitschagow Schabaschewitschi, etwas mehr als 10 Kilometer südlich von Borissow und 25 Kilometer von Studjanka entfernt. Die Vorhut Tschitschagows unter Graf Orurk stand gegenüber von Ukoloda. Als Wittgenstein Tschitschagow informierte, dass er sich der Beresina nähere, erhielt Tschaplitz den Befehl, mit Wittgenstein Verbindung aufzunehmen und zu diesem Zweck nach Zembin zu marschieren. Wittgenstein befand sich bei Baran, Miloradowitsch hatte Tolotschin erreicht und Kutusow befand sich im Raum Kopys, Jermolow im Dorf Maljäwka, Platow bedrängte die französische Nachhut und kam bis Natscha. Tschaplitz zog sich in der Nacht auf Stachow zurück.

      Der Wasserstand der Beresina war inzwischen aufgrund des Tauwetters gestiegen, die Furt bei Studjanka kaum noch passierbar. An beiden Ufern waren breite Sumpfstreifen, die die Fuhrwerke behinderten. Durch den Frost waren die Sumpfstreifen gefroren, die Beresina noch nicht. Um acht Uhr früh gab Napoleon Corbineau den Befehl mit einer Schwadron seiner Brigade durch den Fluss zu schwimmen. Mit Hilfe von Flößen, die jeweils 10 Mann tragen konnten, setzten 400 Jäger der Division Dombrowski über den Fluss. Gleichzeitig wurde die gesamte Artillerie Oudinots und der Garde mit mindestens 40 Kanonen (in anderen Quellen bis zu 56 Kanonen) auf den Höhen bei Studjanka in Stellung gebracht. Die Russen auf dem jenseitigen Flussufer verfügten nur über eine Batterie reitender Artillerie. Das Ostufer der Beresina war deutlich höher als das Westufer, weshalb die französische Artillerie einen guten Überblick hatte und das Terrain beherrschte. Die russische Batterie, die zudem noch eine geringere Reichweite hatte als ein Teil der französischen Kanonen, zog sich zurück. Den Angriff bei Studjanka hielt Tschitschagow für ein Ablenkungsmanöver.

      General Eblé, dem Kommandeur des Brückentrains, standen zwei Feldschmieden, zwei Wagen mit Kohlen und sechs Wagen mit Instrumenten und Eisenzeug zur Verfügung. In Borissow blieb die Division Partouneaux und die Kavalleriebrigade Delaitre, zusammen etwa 5.000 Mann, als Nachhut des 9. Korps zurück. Der Rest der Truppen Victors marschierte nach Studjanka. Dort, 3 Meilen nördlich von Borissow, ließ Napoléon durch General Eblé und General Chasseloup zwei Brücken schlagen, wozu das Material eingerissener Häuser diente.

      Unter schwierigsten Bedingungen leisteten holländische Pontoniere und französische Sappeure Übermenschliches. Die Brücke für die Infanterie wurde unter dem Kommando des holländischen Hauptmanns George Diederich Benthien errichtet. Die zweite Brücke, für Artillerie und Fuhrwerke, errichteten die holländischen Pontoniere von Hauptmann Busch. Die Pontoniere standen bis zur Brust im eiskalten Wasser. Wer im schlammigen Grund der Beresina ausrutschte, wurde fortgerissen und ertrank. Die Pontoniere standen jeweils nur 15 Minuten im Wasser und wurden dann abgelöst. Trotzdem starb ein großer Teil an Unterkühlung. Von 400 holländischen Pontonieren kehrten nur Hauptmann Benthien, Sergeant-Major Schroeder und sechs Mann nach Holland zurück.

      Um 13 Uhr war eine Brücke für Kavallerie und Infanterie hergestellt und das 2. Armeekorps von Oudinot überquerte den Fluss. Oudinot wandte sich mit seinem Korps südwärts, um den Übergang der Armee zu sichern. Tschaplitz rückte nun wieder nach Brili vor, griff aber Oudinot nicht an, sondern blieb außerhalb der Reichweite der französischen Artillerie. Am Nachmittag griff Oudinot Tschaplitz an und drängte ihn zurück.

      Eine zweite Brücke für Geschütze und Wagen kam drei Stunden später zustande. Die Brücken hatten keine Geländer und wurden beim Übergang zum Teil unter die Wasseroberfläche gedrückt. Jede der Brücken stand auf 23 Böcken, die zwischen drei und neun Fuß hoch waren. Der Belag der großen Brücke für Artillerie bestand aus 15 bis 16 Zoll langen Knüppeln und bei der Infanteriebrücke aus einer dreifachen Lage Bretter. Die Brücken waren mit Flachs und Heu abgedeckt. Mit ihrem Pontonpark hätten die Franzosen mit 15 Pontons in maximal zwei Stunden eine Brücke bauen können.

      Zuerst ging die Artillerie Oudinots über die zweite Brücke, danach die der Garde. Tschitschagow, der noch immer bei Schabaschewitzi stand, schickte als Unterstützung den Generalmajor Rudsewitsch mit zwei Jägerregimentern, einem Husarenregiment und einer leichten Batterie Artillerie in den Raum Borissow, um von dort, wie er befahl nach Umständen operieren zu können. Orurk hatte bei Ukoloda Patrouillen über den Fluss geschickt, die mehrere Gefangene machten. Der Kommandeur einer französischen Schwadron sagte aus, dass die Brücken bei Studjanka gebaut würden und vermutlich schon fertig wären. Orurk ließ den Gefangenen zu Tschitschagow bringen. Darauf befahl der Orurk einen zuverlässigen Offizier über die Beresina zu schicken, der Kontakt mit irgendeiner zur Hauptarmee gehörenden Abteilung aufnehmen sollte. Der Kommandant dieser Abteilung sollte Kutusow informieren, dass Napoleon bei Studjanka die Beresina überqueren würde. Orurk beauftragte Major Chrapowizkij mit der Durchführung, der in der Nähe von Pogost auf eine Abteilung unter Graf Oscharowskij traf. Der bezweifelte den Wahrheitsgehalt der Meldung, schickte aber doch einen Kurier an Kutusow, der den Brief erst erhielt, nachdem die Armee Napoleons den Fluss überquert hatte.

      Die neu formierte Vorhut Wittgensteins unter General Wlastow erreichte Schiskowo, Wittgenstein selbst mit seiner Hauptmacht Kostritza. Napoleons Truppen konzentrierten sich bei Studjanka auf beiden Seiten des Flusses.

      Um acht Uhr abends brach die Brücke für Artillerie und Fuhrwerke.

      Fortsetzung folgt .....


      was war sonst noch los:
      1161: Caishi (Jin-Song-Krieg)
      1553: Kulmbach (2.Markgrafenkrieg)
      1741: Prag
      1809: Alba de Tormes
      1863: Mine Run
      1865: Seegefecht bei Papudo (Spanisch-Südamerikanischer Krieg)
      1917: Ende der 1.Piaveschlacht
      1943: Kap St.George
      1950: Chosin-Stausee (Koreakrieg)

      CU tomorrow .....

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      27.11.:
      the daily feature:
      1812: Schlacht an der Berezina (Tag 2)

      Am 27. November um zwei Uhr morgens brach die Brücke erneut.

      Napoleon selbst ging mit der Garde am 27. mittags über den Fluss. Der Abmarsch der Garde war ein Alarmzeichen für die Zurückgebliebenen. Solange Napoléon und die Garde bei ihnen waren, fühlten sie sich sicher, nun brach Panik aus. Jeder wollte so schnell wie möglich über die Brücken und viele bahnten sich rücksichtslos den Weg. Menschen wurden von Fuhrwerken überrollt und zerquetscht, andere von der in Panik geratenen Menge zertrampelt, darunter auch Frauen und Kinder. Hunderte wurden auf den Brücken ins Wasser gestoßen. Die Artilleriebrücke war um 16:00 Uhr zum dritten Mal gebrochen. Es entstand ein fürchterliches Gedränge durch nachfolgende Fuhrwerke, deren Führer von der Beschädigung der Brücke nichts gemerkt hatten. Menschen und Fuhrwerke stürzten von der Brücke in den Fluss. Tschitschagow hatte inzwischen seinen Fehler bemerkt und zog nach Norden.

      Am 27. November versuchten russische Jäger über die Reste der Brücke in Borissow einzudringen, wurden aber zurückgeworfen. In der Nacht verließ die Division Partouneaux Borissow und marschierte in Richtung Studjanka. Dabei kam sie vom Weg ab und stieß auf Truppen der Armee Wittgensteins. Nach kurzem Kampf musste sie kapitulieren. Nur die Nachhut der Division, die aus einem Bataillon bestand, konnte entkommen. Das 125ème- und das 126ème-Linienregiment, die hauptsächlich aus niederländischen Truppen bestanden, kämpften jedoch, bis ihnen befohlen wurde, sich zu ergeben, die Überlebenden wurden gefangen genommen.

      Zum 9. Korps von Marschall Victor gehörten, neben der Division Partouneaux, die Division Daendels, bestehend aus badischer und bergischer Infanterie, die Division Girard, bestehend aus polnischer Infanterie sowie Kavallerie aus Baden, Hessen-Darmstadt, Sachsen und dem Großherzogtum Berg unter den Generalen Fournier und Delaitre. Das Korps war erst im August in Russland mit 25.000 Mann einmarschiert, weniger als ein Drittel der Soldaten war davon noch vorhanden. Die Kavallerie aus Sachsen und dem Großherzogtum Berg war der Division Partouneaux zugeteilt und ging mit dieser verloren.

      Fortsetzung folgt .....



      the daily feature 2:
      1813: Stade

      Für den heutigen Tag (27.November 1813) ist von Gen. Stroganov der Angriff auf die Stadt und Festung Stade geplant. Der einzige Zugang zur Stadt, deren Umgebung von den Franzosen überflutet wurde, ist der Damm zum Bremervörder-Tor (Schiffer-Tor), welcher durch eine Erdschanze gedeckt ist und von 25 Voltigeuren und 2 Kanonen verteidigt wird. Um 7.30 Uhr beginnt der Angriff der russischen Truppen auf Stade. Zunächst beschießt Artillerie vom Schwarzen Berg und vom Hohen Wedel die Festungsanlagen, wobei auch Stadthäuser getroffen werden und in Brand geraten. Das Bombardement wird bis 5 Uhr am Nachmittag fortgeführt. Schließlich stürmt die russische Infanterie der 13. Division in Richtung Schiffer-Tor. Am Ende des Dammes finden die Russen die Brücke abgebrochen und so springen einige in den Graben, um auf der anderen Seite den Wall zu erklimmen. Bei diesem Sturmlauf verliert das Regiment Saratow 200 bis 300 Mann. Zu den ersten Toten dieser Einheit zählt der Kommandeur Graf Rostingnac, der an der Spitze des Regiments tot von seinem Schimmel in den Burggraben fällt. Der Angriff wird schließlich abgeschlagen und die russischen Truppen müssen sich vorerst zurückziehen.

      Das Korps Woronzow beginnt zusammen mit den Kosaken Tettenborns und anderen Teilen der Nordarmee bei Boizenburg auf einer Schiffsbrücke den Übergang auf das rechte Elbufer, wobei ein Bataillon, eine Kanone und ein Regiment Kosaken in Winsen zur Sicherung gegen die Hoopter Schanze zurückgelassen werden.

      Zu den Ordres de bataille siehe u.a. hier:
      tabletopdeutschland.com/2015/0…russische-truppen-teil-1/

      diese Seite kann ich nur wärmstens empfehlen, sofern man sich für den Feldzug von 1813 interessiert....


      was war sonst noch los:
      1237: Cortenuova
      1382: Roosebeke
      1798: Terni
      1868: Washita-River-Massaker
      1940: Seeschlacht bei Kap Teulada (oder Kap Spartivento)

      CU tomorrow ......

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      Zur Schlacht von Cortenuova ganz interessant: Die deutsche Wikipedia gibt für die Ghibellinen ca 10.000 Mann Truppenstärke an, für die Guelfen bis zu 14.500. Die italienische Wikipedia verzeichnet bei den Ghibellinen 12.000 bis 15.000 Mann, bei den Guelfen 8.000 (6.000 Fußsoldaten, 2.000 Reiterei). Verluste im Deutschen unbekannt, im Italienischen geht man von 5.000 Gefangenen Seitens der Guelfen aus.
      greetings from good old Simmering
      Manuel (19), Jus-Student - by Kurier :D (das waren noch Zeiten...)
      Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen. Ex 22,17
      Ich weiß, wo du wohnst; Offb 2,13a

      WoW/Keepers-Altpräsident und für die Idee begeistert, eine Carrerabahn im ganzen Clublokal zu installieren
      28.11.:
      the daily feature:
      1812: Schlacht an der Berezina (Tag 3)

      Am 28. November um 8:00 Uhr griff Tschitschagow mit 26.000 Mann das 14.000 Mann starke Korps der Marschälle Oudinot und Michel Ney auf dem westlichen Ufer, im Wald von Stachow, an. Oudinot wurde verwundet und Ney übernahm das Kommando. Sein Korps bestand kaum noch aus Franzosen, meist waren es Polen, darunter die polnische Weichsellegion, 1300 Schweizer, die Reste von ehemals vier Regimentern, und einige Italiener. Sie deckten den Übergang über die Brücken während des ganzen Tages und schlugen die Angriffe der Russen zurück. Nachdem ihnen die Munition ausgegangen war, kämpften die Schweizer nur noch mit ihren Bajonetten. Beide Seiten erlitten erhebliche Verluste, 1600 russische Soldaten gerieten in Gefangenschaft. Nach der Schlacht traten nur noch 300 Schweizer zum Appell an, ein Drittel davon verwundet.

      Gegen 10:00 Uhr griff Wittgenstein mit seinen Truppen auf dem östlichen Ufer an. Er ließ die Brücken mit Kanonen und Haubitzen beschießen. Es brach erneut Chaos aus. Die Szenen vom Vortag wiederholten sich, diesmal unter Beschuss durch russische Artillerie. Marschall Victor behauptete sich zwar den ganzen Tag hindurch mit der Nachhut aus 4.500 Polen, Badenern, Hessen und Bergern gegen eine etwa fünfmal stärkere Macht, konnte jedoch die Beschießung der Brücken nicht verhindern. Gegen Mittag versuchten russische Truppen den linken Flügel Victors zu umgehen. General Fournier griff sie mit den Kavallerieregimentern aus Baden und Hessen an und verhinderte die Umgehung.

      Am Abend ging Victor mit der Nachhut über den Fluss, nachdem ihm General Eblé durch die Pontoniere eine Art Laufgraben durch die an den Brücken aufgehäuften Leichname und zerbrochenen Wagen hatte machen lassen.

      Die Reste seiner polnischen Regimenter blieben noch bis zum Morgen des 29. November auf dem östlichen Ufer. Hier lag noch eine große Anzahl Verwundeter, Kranker und Erschöpfter, die, als Eblé um 8:30 Uhr beim Nahen der Russen die Brücke anzünden ließ, in den Flammen oder in den Fluten umkamen. In ihrer Panik versuchten einige die brennende Brücke zu überqueren, andere stürzten sich in den Fluss und versuchten so das westliche Ufer zu erreichen.

      Von 70.000 Franzosen kamen kaum 40.000 an das jenseitige Ufer. Die restlichen Franzosen waren den Angriffen der Kosaken wehrlos ausgeliefert. Einige Frauen und Kinder, die noch am frühen Morgen auf der östlichen Seite waren, konnten noch gerettet werden. Viele Jahre später sah man noch die Trümmer von Waffen und sonstigem Gerät aller Art auf beiden Seiten der Beresina aus dem Schlamm ragen. Aus den Trümmern der Artilleriebrücke und ins Wasser gestürzter Fuhrwerke hatte sich eine Insel gebildet. Flussabwärts waren aus angeschwemmten Leichen und Schlamm drei kleine Hügel entstanden.

      Mit Mühe konnte Marschall Ney in Wilna 3.000 kampffähige Männer sammeln, um die weitere Flucht zu decken. Nur Fehler der russischen Heerführer verhinderten eine totale Katastrophe der Franzosen, namentlich der Mangel an Einheitlichkeit der Operationen Tschitschagows und Wittgensteins und die Zaghaftigkeit und Langsamkeit Kutusows. Bogdanowitsch schrieb dazu: „Man kann mit Gewissheit behaupten, dass Napoleon in diesem Fall seine Rettung einzig und allein dem Einfluss seiner früheren Siege verdankte, wodurch seine Gegner veranlasst wurden, mit der größten Vorsicht zu operieren, und sich dadurch die Gelegenheit, ihm eine vollständige Niederlage beizubringen, gänzlich entgehen ließen.“

      Mit dem Übergang gelang es Napoleon, den Kern seines Heeres zu retten. Die Nachricht über das Desaster an der Beresina verbreitete sich schnell über Europa. In Paris drohte die Gefahr eines Putsches bereits, seitdem sich Napoleon auf dem Rückzug befand. Als Gerüchte aufkamen, dass der französische Kaiser tot sei, kam es am 24. Oktober zu einem Putschversuch. Nach dem Übergang über die Beresina verließ Napoleon am 5. Dezember in Wilna die Reste seiner Armee und kehrte nach Paris zurück, um seine Herrschaft und sein Reich zu retten. Das Kommando der Reste der Grande Armee ging an Marschall Murat. Napoleon erreichte am 18. Dezember Paris, während die französischen Kräfte am Njemen verblieben. Zwei Tage vor Napoleons Ankunft erschien ein Bulletin von ihm in der Zeitschrift Moniteur. In diesem rechtfertigte Napoleon die Niederlage an der Beresina. Die Niederlage war demnach nicht auf die russische Armee zurückzuführen, sondern auf den russischen Winter. Der Artikel endete mit dem Satz: Die Gesundheit seiner Majestät war niemals besser. Da es Murat darum ging, seine Herrschaft in Neapel zu retten, verließ auch er Wilna, so dass die russische Armee auch Polen einnehmen konnte.


      was war sonst noch los:
      1240: Beginn der Belagerung von Kiew
      1627: Oliwa
      1666: Rullion Green
      1729: Fort Rosalie (Natchez)
      1798: Porto di Fermo (oder Torre di Palma)
      1812: Frenchman’s Creek
      1813: Sundheim/Kehl
      1813: Torgau
      1862: Cane Hill
      1870: Beaune-la-Rolande
      1885: Mandalay
      1899: Modder River

      CU tomorrow ......

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      29.11.:
      the daily feature:
      1249: Krücken

      Die Schlacht von Krücken war eine mittelalterliche Schlacht, die 1249 während der preußischen Kreuzzüge zwischen den Deutschen Rittern und den Prußen oder Pruzzen , einem der baltischen Stämme ausgetragen wurde . In Bezug auf die getöteten Ritter war es die viertgrößte Niederlage der Deutschen Ritter im 13. Jahrhundert.

      1242 kam es zum ersten großen Prußenaufstand unter Leitung von Herkus Monte. Während der Prußenaufstände hatten die Prußen, unterstützt vom Samboridenfürst Swantopolk II., fast ihr gesamtes Gebiet zurückerobert, sogar einige Ordensburgen eingenommen. Nur die Burgen Elbing, Balga, Thorn, Kulm und Rhedin trotzten den Angriffen. Der Herzog von Masowien half dem Orden, so dass dieser das Kulmer Land wiedergewinnen konnte. 1243 rief Innozenz IV. zum Kreuzzug gegen die Prußen auf. Svantepolk wurde 1244 zu Friedensverhandlungen gezwungen, den Vertrag unterzeichnete er jedoch erst, nachdem der Orden die Zusicherung gegeben hatte, den Krieg nicht fortzusetzen und von der Unterdrückung der Prußen abzulassen. Der Orden hielt diese Versprechen nicht ein, so dass Svantepolk im Jahr 1245 den aufständischen Prußen zu Hilfe eilte und die Ritter vertrieb. Dem Orden blieben nur die Burgen Balga, Elbing, Kulm und Thorn.

      Während Prußen und Ostpommern sich im jahrelangen Kampf erschöpft hatten, rekrutierte der Orden ständig neue Ritter, die meist nur ein Jahr, selten zwei, unter Waffen standen. So ließ man sich im Jahr 1249 auf Friedensverhandlungen ein. In Christburg (heute Dzierzgoń) wurden in 18 Punkten die gegenseitigen Rechte und Pflichten festgelegt, wobei sich diejenigen für die Prußen nicht wesentlich von denen der Deutschen unterschieden.

      Mit der Christburger Friedensurkunde vom7.Februar 1249 erhielten die Pomesanier, Warmier und Natanger Rechte, sofern sie das Christentum annahmen: freies Erwerbsrecht, weit gehendes Erbrecht, bedingtes Veräußerungsrecht über Mobilien, Verkaufsrecht von Immobilien, das Recht frei und selbständig vor weltlichen und geistlichen Gerichten die Sachen zu führen, Sprößlinge edler Geschlechter konnten in den Ritterstand aufsteigen, Pflicht, den Zehnten aus den Scheuern an den Orden zu zahlen, Pflicht an allen Kriegsreisen teilzunehmen, Bewaffnung je nach Verhältnissen.

      Doch dann endete ein Versuch, die Natanger zu unterwerfen, mit der Niederlage des Ordens.

      Marschall Heinrich Botel versammelte Männer aus Kulm, Elbing und Balga zu einem Expeditionsangriff tiefer in Preußen. Sie zogen in die Länder der Natangianer (Nattangi) und plünderten die Region (zwischen den Warmiern und der Alle). Auf dem Rückweg wurden sie wiederum von einer Armee von Natangianern angegriffen. Die Ritter zogen sich in das nahe gelegene Dorf Krücken südlich von Kreuzburg (heute Kamenka südlich von Slavskoye ) zurück, worauf die Preußen zögerten, anzugreifen. Die preußische Armee wuchs, als frische Truppen aus weiter entfernten Gebieten eintrafen. Die Ritter verfügten nicht über genügend Vorräte, um einer Belagerung standzuhalten. Deshalb verhandelten die Deutschen Ritter die Kapitulation: der Marschall und drei andere Ritter sollten als Geiseln bleiben, während die anderen ihre Waffen niederlegen sollten.

      Die Natangianer brachen die Vereinbarung und massakrierten 54 Ritter und eine Reihe ihrer Anhänger. Einige Ritter wurden in religiösen Zeremonien hingerichtet oder zu Tode gefoltert. Der abgetrennte Kopf von Johann, Vizekomtur von Balga, wurde zum Hohn auf einen Speer gesteckt. Andere wurden freigelassen oder ausgetauscht, darunter auch Marschall Botel. Diese Barbarei gab den Rittern eine Entschuldigung, die Preußen nicht als zivilisierte und ehrenwerte Menschen zu behandeln. Nie wieder ergaben sich die Ritter den Heiden . Die Natangianer nutzten ihren Sieg nicht aus und unternahmen keine offensiven Schritte in die Länder der Deutschen Ritter. Es dauerte zwei Jahre, bis sich der Kreuzzugsorden erholt und das Massaker gerächt hatte.

      Vor mehr als 20 Jahren haben der Albuin (Prutzen), der Gunter (Deutscher Orden) und moi (Mongolen) den Einstieg in 28mm-Ordensfeldzüge gewagt, damals - ich glaube - mit Warhammer Ancient Battles Regeln.
      Diese Zeit hätte weit mehr zu bieten als ausschließlich SAGA-Zeitalter der Kreuzzüge, aber auch hier kommt der Flavour gut rüber.
      Sollte man vielleicht mal wieder .....

      was war sonst noch los:
      618: Quianshuiyuan
      903: Hama
      1612: Seeschlacht von Suvali (oder Swalli)
      1776: Fort Cumberland (Nova Scotia)
      1855: Ende der Belagerung von Kars
      1863: Fort Sanders
      1864: Spring Hill
      1864: Sand-Creek-Massaker
      1872: Lost River (Modoc-Krieg)

      CU tomorrow ......

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      30.11.:
      the daily feature:
      1808: Somosierra

      Bis Ende November 1808 hatte die französische Grande Armée beide Flügel der spanischen Volksarmee überwältigt und zerstört . Um seine Rückeroberung Spaniens abzuschließen, rückte Napoleon mit 40.000 Mann nach Madrid vor. General San Juan versammelte eine ad-hoc-Armee aus Milizen , Reservisten und verschiedenen regulären Regimentern, insgesamt etwa 12.000 Mann, die noch immer von früheren Niederlagen betroffen waren, um Madrid zu verteidigen. Um die vielen Möglichkeiten der Annäherung an die Stadt zu kontrollieren, zerstreute San Juan seine bereits stark unterlegenen Kräfte. Auf seinen Befehl hin wurden 9.000 Männer nach Westen geschickt, um den Guadarrama-Pass zu bewachen, während 3.000 einen vorgelagerten Posten in Sepulveda besetzten und nur 9.000 Männer und 16 Kanonen auf den Höhen von Somosierra zurückließen. Die Beschaffenheit des Geländes und die Hartnäckigkeit der Spanier wirkten sich zunächst zu ihren Gunsten aus. Am Abend des 29. November schlug die Brigade in Sepulveda einen französischen Angriff zurück, verursachte schwere Verluste und entkam in der zunehmenden Dunkelheit im Westen den überwältigenden französischen Truppen. Am nächsten Morgen rückte Napoleon mit seiner Infanterie direkt auf den Pass zu, während kleine Abteilungen die Flanken hinaufkrochen. Die Franzosen tauschten Musketensalven mit den Verteidigern aus und machten langsame, aber messbare Fortschritte in Richtung der feindlichen Kanonen.

      Da die spanischen Streitkräfte nicht leicht von Infanteriebewegungen überflügelt werden konnten und Napoleon ungeduldig war, befahl er seiner polnischen Eskortschwadron Chevaux-Légers mit 125 Mann, die Spanier und ihre befestigten Artillerie-Batterien anzugreifen. Zu dieser Zahl müssen Mitglieder anderer Schwadronen hinzugefügt werden, insgesamt etwa 450 Mann, aber diese traten später in die Schlacht ein. Zu der Attacke von 125 gegen die Batterien gesellte sich Niegolewskis Zug, der von der Aufklärung zurückkehrte. Es ist jedoch nicht klar, ob die Zahl nur Fronttruppen ( Säbel ) oder alle Soldaten in den Einheiten umfasste. Napoleon erteilte keine schriftlichen Befehle. Jan Kozietulski , der an diesem Tag die 3. Schwadron befehligte, erwähnte, dass er " Lekka jazda kłusem! " ("Leichte Kavallerie im Trab !") rief und hinzufügte: " En avant, Vive l'Empereur! "(Vorwärts, es lebe der Kaiser ! ")

      Einige Autoren haben angenommen, Napoleon sei verrückt geworden, als er den Polen befohlen hatte, Batterien mit 16 Kanonen über mehrere Kilometer extrem schwierigen Geländes anzugreifen. Andere glauben jedoch, Napoleon habe nur die nächstgelegene Batterie angewiesen, um den Weg für seine Infanterie freizumachen, und Kozietulski habe den Befehl missverstanden. Egal - nachdem der Angriff begonnen hatte und die Chevaux-Légers von der zweiten Batterie unter Beschuss geraten waren, hatten sie keine andere Wahl, als den Angriff durchzudrücken, da die Pferde die höchste Geschwindigkeit erreicht hatten und nicht mehr anhalten konnten. Sie nahmen die zweite und dritte Batterie, aber nur wenige Chevaux-Légers erreichten die letzte Batterie, und die Spanier versuchten, sie zurückzuerobern. Zu diesem Zeitpunkt sah Napoleon seine Chance und mobilisierte sofort die anderen Schwadronen.

      Benito de San Juan verfügte über 16 Kanonen, die in vier Batterien angeordnet waren. Einige Berichte, die hauptsächlich auf Erinnerungen französischer Offiziere beruhen, gehen davon aus, dass die Spanier alle ihre Waffen auf dem Gipfel des Somosierra-Passes platziert haben. Mit einer Reichweite von 600 bis 800 Metern konnten die auf diese Weise eingesetzten Kanonen jedoch nicht viel von der französischen Armee treffen - und es gab Berichte, dass Napoleon selbst zeitweise unter Artilleriefeuer stand. Die erste Batterie verteidigte den Eingang zum Somosierra-Pass, die nächsten beiden bedeckten den Pass in seinen Winkeln und die vierte stand nur an den Höhen. Es wurde angenommen, dass alle Batterien jeweils vier Kanonen hatten, und spätere Theorien, dass der Pass zu eng war, um dies zu ermöglichen, sollten als Legenden behandelt werden. Das 13. Bulletin der spanischen Armee erwähnte, dass Chevau-Légers von General Louis-Pierre, Graf Montbrun kommandiert wurden . Sowohl die oben genannten polnischen Teilnehmer des Angriffs als auch Oberstleutnant Pierre Dautancourt, einer der französischen Tutoren der Einheit, betonten in ihren Berichten, dass dies nicht der Fall sei. Datancourt erwähnte, dass Montbrun in Gesprächen mit ihm über diese Idee gelacht hatte. Der französische Historiker Adolphe Thiers gab ihm jedoch die Ehre, den Angriff zu führen, was einen Protest von überlebenden Teilnehmern der Schlacht auslöste. Major Philippe de Ségur schrieb in seinen Memoiren, dass er den Angriff befohlen habe, aber seine Berichte wurden oft als unzuverlässig beschrieben, und sowohl Dautancourt als auch die Polen bestritten erneut seine Rolle darin.

      Der Angriff wurde von Kozietulski geführt, aber er verlor sein Pferd, nachdem er die erste Batterie genommen hatte. Die Schwadron wurde dann von Lt. Andrzej Niegolewski angeführt, der zuvor mit seinen Soldaten auf Aufklärung gewesen war. Die Attacke wurde unter Dziewanowski fortgesetzt, und als er nach der dritten Batterie von seinem Pferd fiel, wurde er durch Piotr Krasinski ersetzt . Die Attacke, die bis zur letzten Batterie andauerte, wurde von Niegolewski angeführt, der auf wundersame Weise einen heftigen Angriff spanischer Truppen überlebte - er erhielt neun Wunden von Bajonetten und zwei Karabinerschüsse auf den Kopf.

      Nach vielen Erinnerungen von Veteranen der Schlacht führte Kozietulski seine Männer in einer Attacke mit dem offiziellen Schlachtruf Vive l'Empereur . Die populäre Legende besagt jedoch, dass der wahre Schlachtruf der polnische "Naprzód psiekrwie, Cesarz patrzy" war- Vorwärts, ihr Söhne von Hunden, der Kaiser beobachtet (euch).

      Als die vierte Batterie genommen wurde, befahl Napoleon seinen Garde-Chasseurs und der 1. Schwadron der Polen unter der Führung von Tomasz Łubieński , den Angriff fortzusetzen und die Spanier vom Pass zu vertreiben. Łubieński versuchte, sich den ganzen Ruhm zu verschaffen und die Rolle der dritten Schwadron zu minimieren (während Niegolewski zu zeigen versuchte, dass er die Kanonen genommen hatte und Łubieński es deshalb leicht hatte, als die Spanier "mit Süßigkeiten" auf ihn schossen).


      Sobald genügend Spanier verfügbar und bemalt sind sollte man diese Aktion mal nachspielen .......


      was war sonst noch los:
      977: an der Aisne
      1700: Narva (wäre meine 2.Wahl)
      1707: Ende der Belagerung von Pensacola
      1799: Tour d'Elven (Jouannerie)
      1800: Abbach/Regensburg
      1853: Seeschlacht bei Sinope
      1864: Franklin
      1942: Seeschlacht von Tassafaronga

      CU tomorrow ......

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      1.12.:
      the daily feature:
      1800: Ampfing/Haun

      In der Schlacht von Ampfing am 1. Dezember 1800 stellten sich die beiden französischen Divisionen unter Paul Grenier der österreichischen Armee südwestlich der Stadt Ampfing entgegen . Die Österreicher unter der Führung von Erzherzog Johann Baptist Joseph Fabian Sebastian, Erzherzog von Österreich zwangen ihre Feinde zum Rückzug, obwohl sie größere Verluste erlitten als die Franzosen. Ampfing liegt 63 Kilometer östlich von München und 8 km westlich von Mühldorf am Inn .

      Nach Ablauf des Sommer-Waffenstillstands im November 1800 beeilten sich sowohl die österreichische als auch die französische Armee, sich im Gelände östlich von München auseinanderzusetzen. Dem neu ernannten Befehlshaber der österreichischen Streitkräfte, Erzherzog Johann, gelang es, den Großteil seiner Armee gegen Greniers linken Flügel der französischen Armee von Jean Moreau in der Nähe von Ampfing zu bringen.

      Am Abend des 30. November besetzte die österreichische Vorhut Ampfing. Im Morgengrauen des 1. Dezember verließ Johann Riesch die Stadt mit 12 Infanteriebataillonen und 12 Kavallerieschwadronen oder ungefähr 14.000 Mann. Ludwig Baillet de Latour-Merlemont führte neun Bataillone und 18 Schwadronen oder 12.000 Soldaten an Rieschs rechter Flanke an. Latour überrannte schnell die französischen Außenposten und überraschte Michel Neys Division beinahe in ihrem Lager. Trotz einer Quote von vier zu eins griff das (französische) 19. Kavallerieregiment seine Angreifer an, darunter das Latour Dragoner- Regiment Nr. 11.

      Der Kavallerieangriff gab Ney genug Zeit, um Desperrières' Brigade in die Schlachtlinie zu stellen, und dem ersten Schock zu begegnen. Neys Division umfasste 8.200 Infanteristen, 1.100 Kavalleristen und 14 Kanonen, aber eine seiner drei Brigaden war in Wasserburg am Inn im Süden . Desperrières führte eine fähige Verteidigung durch und griff an, als die 13. Dragoner zu seiner Unterstützung ritten. In der Zwischenzeit leitete Ney die Kämpfe an einer zweiten Brigadefront. Mittags traf eine von Jean Baptiste Eblé angeführte Artillerie-Batterie ein, deren genaues Feuer schnell vier österreichische Kanonen abmontierte und drei Caissons zerstörte. Später wurden zwei Geschütze von österreichischen Husaren überrannt , aber die französischen Kanoniere sammelten sich und eroberten die Teile zu Pferd zurück.

      Während Latour gegen Ney schlug, startete Riesch Angriffe gegen die 4.100 Fußsoldaten, 2.000 Reiter und 16 Kanonen der Division von Jean Hardy. Eine Brigade der Division von Claude Legrand marschierte auf und half, Rieschs Versuch, Hardys Flanke zu drehen, zu blockieren. Während der Kämpfe verwundete eine Granate Hardy und veranlasste ihn, das Kommando an BG Bastoul zu übergeben. Da beide französischen Divisionen langsam von überlegenen Zahlen zurückgedrängt wurden, gab Grenier den Befehl zum Rückzug.

      Grenier lenkte seinen gut gemanagten Rückzug entlang der Straße nach Haag, wobei alle Einheiten in einer geordneten Staffel zurückfielen . Um Artillerie vor der Gefangennahme zu bewahren, griffen die 2. Dragoner ihre Verfolger an und nahmen 100 Österreicher gefangen. Nach einem Rückzug von 8 km erreichten die französischen Soldaten das offene Gelände um Haag, wo sie eine Verteidigungsposition einnahmen. Insgesamt dauerte der Kampf sechs Stunden. Neben den Latour- Dragonern waren die am stärksten engagierten österreichischen Einheiten das Erzherzog-Karl- Infanterieregiment (IR) Nr. 3 und die Waldeck- Dragoner Nr. 7 aus Rieschs Kolumne sowie IR Nr. 60 und die Vecsey- Husaren Nr. 4 aus Johann Kollowrats Kolonne.

      Anstatt von ihren 3.000 Opfern ernüchtert zu sein, waren Erzherzog John und seine Mitarbeiter davon überzeugt, dass der Feind auf der Flucht war. Der österreichische General befahl die Verfolgung der Franzosen durch bewaldetes Gelände. Aber anstatt zu fliehen, warteten Moreau und seine Truppen auf die Österreicher. Zwei Tage später trafen sich die beiden Armeen in der entscheidenden Schlacht von Hohenlinden.


      Eine kleineres und eher unbekanntes Gefecht im Vorfeld von Hohenlinden. Ich hab dann noch ein wenig weiter recherchiert:

      Wappen der Gemeinde Rattenkirchen (10 km westlich von Ampfing): In Gold ein rot bordierter silberner Balken, der mit fünf schwarzen Kugeln belegt ist; darüber ein sechsstrahliger blauer Stern, darunter ein rot gezungter schwarzer Löwenkopf. Die fünf schwarzen Kugeln erinnern an die Schlacht von Hohenlinden am 3. Dezember 1800, in deren Verlauf auch Rattenkirchen von französischen Truppen beschossen wurde. Einige der auf dem Schlachtfeld gefundenen Kugeln wurden zum Gedenken an dieses Ereignis in die innere Kirchenmauer eingemauert. Allerdings sind es von Rattenkirchen nach Hohenlinden 30 km, nach Ampfing nur 10 km; könnte also auch von der Schlacht von Ampfing herrühren, da sich Grenier Richtung Hohenlinden zurückzog.

      Haun ist ein Ortsteil von Rattenkirchen; Aschau liegt circa 10km südöstlich von Ampfing, ebenfalls Richtung Hohenlinden. Die Pfarrei Rattenkirchen bemerkt hiezu: Am 1. Dezember 1800 fand bei Haun ein blutiges Gefecht zwischen Österreichern und Franzosen statt. Die Toten wurden in den umliegenden Friedhöfen beerdigt.

      Der Heimatpflegeverein Bruckberg berichtet ebenfalls von einem Gefecht am 1.Dezember 1800, im Vorfeld der Schlacht von Hohenlinden:

      Am 1. Dezember 1800 stießen die vorrückenden Österreicher bei Isareck (circa 44 km nördlich von Hohenlinden) auf die Franzosen. Darüber berichtet der Churfürstliche Pfleger Utz an den Landrichter von Moosburg: Gnädigster Herr! Als gestern abends 18 Uhr die kaiserlichen nach der mit den Franzosen zu Volkmannsdorf (Isarbrücke) und Isareck geschehenen Schlacht in Isareck über Nacht lagerten, teils im Schloss quartierten, wurden von den kaiserlichen 14 versperrte Türen mit Gewalt aufgesprengt, Türen und Schlösser ruiniert und an den Schlosszäunen ein Schaden von 200 fl gemacht. Auch das ganze Stroh und Heu im Wert von 230 fl wurde mitgenommen. Neben dem Schloss soll sich eine Erinnerungstafel an der Stelle befinden, wo die gefallenen Österreicher und Franzosen begraben liegen. Am 2. Dezember 1800 trieben die Franzosen die Österreicher wieder über die Isar und zogen diesen in südöstlicher Richtung nach. Bei Hohenlinden, 15 km südlich von Erding, kam es am 3. Oktober 1800 zur Entscheidungsschlacht. Die Österreicher wurden geschlagen und mussten am 9. Februar den Frieden von Luneville schließen.

      Der Feldzug von 1800 in Deutschland von Heilmann, Generallieutenant. Berlin 1885.
      archive.org/stream/derfeldzugv…dzugvon18000heil_djvu.txt

      Oft sind diese kleineren Aktionen und Gefechte interessanter als die ganz großen, vor allem mit Heimatbezug oder ähnlichem.
      Deshalb werde ich jetzt hie und da auch solche "einbauen" und speziell recherchieren. Ich hoffe, dieser mein Ansatz gefällt euch auch.


      was war sonst noch los:
      1299: Falconaria (auch La Falconara oder Falconeria)
      1650: Hieton
      1739: Portobelo (Jenkins’ Ear War)
      1812: Ibarra (oder San Antonio de Ibarra; Ecuador, Spanisch-Amerikanische Unabhängigkeitskriege)

      CU tomorrow ......

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      2.12.:
      the daily feature:
      1805: Austerlitz

      Die Schlacht bei Austerlitz (französisch Bataille d’Austerlitz, tschechisch Bitva u Slavkova, russisch Битва под Аустерлицем), auch die Drei-Kaiser-Schlacht genannt, obwohl der österreichische Kaiser Franz I. auf dem Schlachtfeld nicht anwesend war, fand am Montag, dem 2. Dezember 1805, statt, exakt ein Jahr nach der Kaiserkrönung Napoleons I. in Paris. Sie ist eine der bekanntesten Schlachten der Napoleonischen Kriege. Am Pratzeberg zwischen Brünn (Brno) und Austerlitz (Slavkov u Brna) in Mähren besiegte Kaiser Napoelon I. von Frankreich eine Allianz aus österreichischen und russischen Truppen – letztere unter Kaiser bzw. „Zar“ Alexander I.

      Vor der Schlacht betrug die Temperatur zwischen 1 und 2,5 Grad Celsius. Am Abend des 1. Dezember 1805 wandelte sich das bewölkt-bedeckte Wetter zu einer wolkenlosen Nacht. Am 2. Dezember herrschte dichter Bodennebel, der erst am Morgen der Sonne von Austerlitz wich. Die Temperatur betrug während der Schlacht ca. 5 Grad, der Himmel am Nachmittag war bewölkt mit zeitweiligem Regen.

      Das Schlachtfeld umfasst ein Quadrat mit ca. 12 km Seitenlänge, das durch zwei Verkehrsachsen bestimmt wird: Im Westen liegt die Süd-Nord-Verbindung von Wien nach Brünn (die einzige Nachschublinie Napoleons) und im Norden die Ost-West-Verbindung von Olmütz nach Brünn (die Anmarschrichtung der Russen). Ein südöstlicher Abzweiger dieser Straße führt zur kleinen Stadt Austerlitz, nach welcher die Schlacht benannt ist.

      Im Südwesten grenzten zwei damals sumpfige Teiche, welche teilweise zugefroren waren, das Schlachtfeld ab. Aus diesen fließt der Goldbach in nördlicher Richtung, bis er die Straße nach Olmütz kreuzt. Nordöstlich dieser Kreuzung befindet sich der Santon-Hügel, der Napoléon während der Schlacht als Hauptquartier diente. Im Süden, entlang des Goldbachs, befinden sich die kleineren Ortschaften Telnitz und Sokolnitz. Von Südosten nach Nordwesten erstreckt sich diagonal der schlachtentscheidende, sanft ansteigende Pratzeberg.


      Süden

      Um 7 Uhr des 2. Dezember 1805 begann die Vorhut unter Kienmayer von Mönitz aus den Angriff auf Telnitz, das von der Division Legrand verteidigt wurde. Als die 1. Kolonne unter Dochturow um 8 Uhr ebenfalls in die Schlacht geworfen wurde, mussten die Franzosen Telnitz räumen. Um 8:30 griff die 2. Kolonne unter Langeron, unterstützt durch die 3. Kolonne unter Przybyszewski, das Dorf Sokolnitz an, bis um 9 Uhr, trotz einer zwischenzeitlich erfolgreichen Gegenattacke der Ersatzkräfte Davouts, beide Dörfer in alliierter Hand waren. Dieser alliierte Erfolg war teuer erkauft: Die Division Legrand und die Kräfte des III. Korps stoppten drei russische Kolonnen und die Vorhut Kienmayers (ca. zwei Drittel der russischen Hauptattacke).


      Zentrum

      Einzig die ahnungslos den anderen Kolonnen folgende 4. Kolonne unter Kolowrat und Miloradowitsch stand dem Hauptangriff Napoléons gegenüber. Napoléon fragte Marschall Soult, wie lange seine Divisionen benötigten, um den Pratzeberg zu besetzen. Weniger als zwanzig Minuten, antwortete Soult. Dann warten wir noch eine Viertelstunde, lautete die Antwort des Kaisers, der sicherstellen wollte, dass die drei alliierten Kolonnen möglichst bereits vom Pratzenberg auf die Flanke abmarschiert waren und somit das Zentrum schwächten. Um 9:00 Uhr lichtete sich der Nebel, und die Sonne begann zu scheinen (le beau soleil d'Austerlitz). Die Division St. Hilaire eroberte das Dorf Pratzen und erreichte den Gipfel der Anhöhe. Die Division Vandamme zur Linken stieß auf Widerstand im Dorf Jirschowitz. Um 9:30 Uhr hatten die Franzosen die Anhöhe erobert. Die Überraschung der Alliierten war komplett. Der Oberfeldherr Kutusow begleitete die 4. Kolonne Miloradowitsch und Kolowrat, als er die Franzosen im Zentrum wahrnahm. Er befahl der Kolonne, umzukehren und die Franzosen zu vertreiben. Die 2. Kolonne Langeron schickte die Brigade Kamensky zur Verstärkung. Zwischenzeitlich konnte die Brigade Jircik den Berggipfel noch einmal zurückerobern. Bis 12:00 Uhr dauerte der von beiden Seiten unerbittlich geführte Kampf um den Pratzeberg, als die Franzosen siegten. Napoleon befahl den Divisionen St. Hilaire und Vandamme, nach Süden zu schwenken und die verbleibenden russischen Kolonnen anzugreifen.

      Damit entblößte Napoleon die Flanke der beiden Divisionen gegenüber der bisher in Reserve gehaltenen russischen Garde unter Großfürst Konstantin. Die russische Gardekavallerie vernichtete um 13:00 Uhr ein rasch in die Bresche geschicktes französisches Bataillon. Napoleon sandte die französische Gardekavallerie unter Oberst Morland, um die Russen zu stoppen. Morland fiel, der Versuch misslang. Erst die Intervention des General Rapp, eines engen Vertrauten von Napoleon, mit der Elite-Mameluken-Kavallerie führte zum Gelingen. Die Erfolgsmeldung dieser Attacke ist im Gemälde von Gérard verewigt. Mit der Zersprengung der russischen Garde konnten die Divisionen St. Hilaire und Vandamme ihre Attacke der drei russischen Kolonnen fortsetzen, welche in der Front vom III. Korps von Davout bedrängt wurden.


      Norden

      Im Norden standen auf der Straße von Brünn nach Olmütz die russischen Truppen unter Bagration, unterstützt von der Kavallerie Liechtensteins, den französischen Truppen des V. Korps (19.200 Mann) unter Lannes gegenüber, unterstützt von Murats Kavalleriereserve. Um 9 Uhr begann Bagration mit seiner Attacke gegen die Divisionen Suchet und Caffarelli. Er versuchte erfolglos, die linke Flanke der Franzosen zu umfassen. Südlich der Positionen von Bagration lieferten sich die Reiter Liechtensteins und Murats erbitterte Gefechte, unterstützt von Einheiten des I. Korps (13.000 Mann) unter Bernadotte. Als Bagration einsah, dass er den Widerstand der Franzosen nicht brechen konnte, begann er seine Einheiten zu extrahieren und den geordneten Rückzug anzutreten.


      Rückzug

      Die Schlacht war entschieden, der Rückzug der Verbündeten war allgemein und artete bald in wilde Flucht aus. Auf einem sich zwischen den Satczaner und Mönitzer Teichen hinziehenden schmalen Damm drängte sich alles zusammen; einige wagten sich auf die dünne Eisdecke der Teiche und ertranken, da diese unter dem Beschuss französischer Artillerie zusammenbrach. Die Österreicher berechneten ihren Verlust mit 4000 Toten, die Russen den ihren mit 11.000 Toten. Die Franzosen kamen auf 1290 Tote und 6943 Verwundete, machten über 12.000 Kriegsgefangene und rühmten sich, 180 Kanonen sowie das gesamte Gepäck erbeutet zu haben. Die Bronze der eroberten Kanonen wurde zum Guss der Vendôme-Säule auf dem Pariser Place Vendôme verwendet.

      Napoleon I. verlegte am 3. Dezember 1805 sein Hauptquartier auf das Schloss Austerlitz. Er traf am 4. Dezember bei Nasiedlowitz mit Kaiser Franz II. zusammen und schloss am 6. Dezember in Austerlitz einen Waffenstillstand, dessen erste Bedingung der sofortige Abzug der Russen war. Am 26. Dezember schließlich wurde der Feldzug durch den Frieden von Pressburg beendet, welcher dem schon lange dahinsiechenden Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation den Todesstoß versetzte und die Souveränität von Frankreich über Venedig, Istrien und Dalmatien besiegelte.



      was war sonst noch los:
      990: Montemor
      1428: Gefecht bei der Letzi (Appenzellerkriege)
      1870: Loigny und Poupry
      1873: Palo Seco (Zehnjähriger Krieg)
      1899: Tirad Pass (oder Philippinische Thermopylen; Philippinisch-Amerikanischer Krieg)


      CU tomorrow ......

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      3.12.:
      the daily feature:
      1800: Hohenlinden

      Die Schlacht bei Hohenlinden fand am 3. Dezember 1800 bei den oberbayerischen Orten Hohenlinden und Maitenbeth statt.Alliierte österreichisch-bayerische Truppen unter Erzherzog Johann von Österreich erlitten dabei eine schwere Niederlage gegen die französischen Truppen der Rheinarmee unter General Moreau. Nach dieser Niederlage war das österreichische Heer nicht mehr in der Lage, den französischen Vormarsch aufzuhalten. Kaiser Franz II. sah sich gezwungen, am 25. Dezember 1800 den Waffenstillstand von Steyr zu unterzeichnen. Durch den darauf folgenden, am 9. Februar 1801 unterzeichneten Frieden von Lunéville schied Österreich bis 1805 aus dem Krieg gegen Frankreich aus.

      Anfang Juni begann Moreaus Streitmacht mit etwa 120.000 Mann ihre Offensive auf einer Breite von Straßburg bis zum Bodensee. Schon am 18. Juni nahmen französische Truppen München ein, die österreichisch-bayerischen Truppen zogen sich hinter den Inn zurück, nur Wasserburg, Mühldorf, Kraiburg und einige andere Orte an Inn und Salzach wurden als Brückenköpfe gehalten und befestigt. Zwischen Erding und Ebersberg hatten etwa 105.000 französische Soldaten Stellung bezogen. Am 15. Juli 1800 wurde ein Waffenstillstand bei Parsdorf abgeschlossen und am 20. September in Hohenlinden nochmals verlängert. Da man in Wien mit seinen Leistungen unzufrieden war, wurde Feldzeugmeister Kray von seinem Kommando abgelöst, seine Nachfolge übernahm der erst achtzehnjährige Johann von Österreich.

      Nachdem eingeleitete Friedensverhandlungen in Lunéville ergebnislos verlaufen waren, kündigte Bonaparte mit Wirkung vom 28. November den Waffenstillstand auf. Das Koalitionsheer blieb jedoch entgegen den Erwartungen der Franzosen nicht in seiner festen Defensivposition, sondern überschritt in einer Stärke von etwa 60.000 Mann den Inn. Am 1. Dezember kam es zu Zusammenstößen zwischen Haag in Oberbayern und Mühldorf am Inn, woraufhin Moreau seine Truppen im Lauf des 2. Dezember hinter Haag zurücknahm und bei Hohenlinden ca. 70.000 Mann konzentrierte. Aufgrund dieser Absetzbewegung gelangte man im österreichischen Hauptquartier zu der Fehleinschätzung, der Weg nach München sei bereits frei, und befahl den Marsch nach Westen. (siehe auch The Day vom 1.12.2020 - Ampfing/Haun).

      Die französischen Truppen befanden sich jedoch weiterhin westlich des Großhaager Forstes. Der linke (nördliche) Flügel mit den Divisionen Bastoul und Legrand stand auf der Linie Hohenlinden – Hörlkofen – Erding, das Zentrum mit den Divisionen Grouchy und Ney stand östlich von Hohenlinden bei Stockach und der rechte (südliche) Flügel mit den Divisionen Decaen und Richepanse bei Ebersberg und Steinhöring.

      Um fünf Uhr am Morgen des 3. Dezember eröffnete die bereits in Kreith und Birkach stehende österreichische Vorhut unter General Löppert vorzeitig das Feuer auf die französischen Stellungen, während das österreichisch-bayerische Gros, die Division General Kolowrats, von Haag aus auf der heutigen Bundesstraße 12 Richtung Westen unterwegs war. Die Truppen, die bereits auf freiem Feld biwakiert hatten, wurden durch dichten Schneefall und wetterbedingt schlechte Wege weiter erschöpft. Der rechte Flügel unter Kienmayer konnte zwar im Norden bei Isen, Harthofen und Buch am Buchrain die französischen Truppen zurückdrängen, der linke Flügel unter Riesch blieb jedoch in sumpfigem Gelände südöstlich von Maitenbeth stecken und fiel zurück.

      Die ersten Einheiten der Division Kolowrat erreichten gegen sieben Uhr den Ausgang des Forstes und gerieten östlich von Hohenlinden bei Kreith sehr bald in Gefechte mit den in Schlachtordnung angetretenen französischen Truppen Grouchys, während die nachfolgenden Einheiten auf einer Länge von sieben Kilometern auf der Straße durch den Großhaager Forst zusammengepfercht waren und die Kommunikation innerhalb der Marschkolonne durch das schlechte Wetter fast zum Erliegen kam. Obwohl Kolowrat jede am Forstausgang eintreffende Einheit ins Gefecht schickte, hielt die französische Linie stand.

      Die endgültige Entscheidung fiel jedoch am südlichen Flügel. Hier war die französische Flügeldivision unter General Richepanse um vier Uhr morgens aufgebrochen, hatte sich bei St. Christoph nördlich von Steinhöring vereinigt und ging ab 7:15 Uhr auf Maitenbeth vor. General Rieschs Division, ohnehin schon zu langsam, marschierte südöstlich nach Albaching statt östlich nach Marsmaier und verspätete sich weiter. Als die Truppen des österreichischen Südflügels schließlich bei Schützen auf die französischen Truppen trafen, wurden sie bereits von der ebenfalls südlich von Maitenbeth aufmarschierenden Division Decaen so bedrängt, dass sie den Angriff auf Maitenbeth nicht mehr verhindern konnten.

      Gegen 9:00 Uhr gab General Richepanse den Angriffsbefehl auf Maitenbeth. Von Süden und Südwesten angreifend, konnten die 8. Halbbrigade und das 1. Chasseursregiment Maitenbeth einnehmen, wobei Kürassiere von Regiment Nassau-Usingen bereits abgesessen überrascht und gefangen genommen wurden.

      Damit war das östliche Ende des Forstes unter französischer Kontrolle. Die 48. französische Halbbrigade ging nun westlich durch den Forst vor, um der Division Kolowrats in den Rücken zu fallen. Obwohl eine bayerische Batterie reitender Artillerie und ein bayerisches Infanteriebataillon des Generals von Wrede im Forst kehrtmachten, konnte der französische Angriff nicht gestoppt werden. Da die Widerstandskraft der von zwei Seiten bedrängten Division Kolowrats spürbar nachließ, gab Moreau am späten Vormittag den Divisionen Grouchy und Ney vor Hohenlinden den Befehl, Angriffskolonnen zu bilden und gegen den westlichen Ausgang des Forstes vorzugehen. Als sich schließlich nach Osten vorstoßende Dragoner der französischen Division Ney und die von Osten kommende 48. Halbbrigade am Forstausgang trafen, waren Kolowrats Truppen praktisch aufgerieben.

      Am östlichen Ende des Forstes bei Maitenbeth unternahmen Kavallerieeinheiten unter Fürst Liechtenstein verbissene Angriffe, um die Stellungen bei Maitenbeth wieder einzunehmen. Unterstützt von einer Artilleriebatterie bei Berg, gingen Chevaulegers von Kreuz aus gegen Maitenbeth vor, unterstützt durch weitere Schwadronen aus östlicher Richtung. Obwohl die dominierende französische Batterie in der Höhenstellung kurzzeitig erreicht und eine Haubitze erobert werden konnte, konnten die 8. Halbbrigade und das 1. Chasseursregiment die Stellung halten, bis Richepance gegen 15:00 Uhr mit Verstärkungen aus dem Forst zurückkehrte und die Truppen Fürst Liechtensteins zum Rückzug hinter Haag zwang. Auch auf den Flügeln zogen sich die österreichisch-bayerischen Truppen nun zurück.

      Insgesamt verloren die Kaiserlichen rund 12.000 Mann an Toten und Gefangenen und etwa 50 Geschütze, die bayerischen Hilfstruppen etwa 5.000 Mann mit ungefähr 24 Geschützen. Die französischen Verluste werden mit 2.500–6.000 Toten und Verwundeten angegeben.

      Das österreichische Heer zog sich in völliger Auflösung in Richtung Österreich zurück, von Moreau nur langsam verfolgt. Dennoch erlitt das österreichische Heer in der Schlacht am Walswerfeld vom 12. bis 14. Dezember erneut eine schwere Niederlage. Auch Erzherzog Karl, der am 17. Dezember seinen Bruder Johann als Oberbefehlshaber ablöste, konnte aus den Heerestrümmern keine Feldstreitmacht mehr formen, so dass der Weg nach Wien für Moreau frei war.

      In dieser Situation unterzeichnete Kaiser Franz II. am 25. Dezember 1800 den Waffenstillstand von Steyr, dem am 9. Februar 1801 der Friede von Lunéville folgte. Dieser beendete den Krieg der zweiten Koalition gegen Frankreich und bestätigte den Frieden von Campo Formio von 1797. Frankreich erhielt die seit 1795 besetzten linksrheinischen Gebiete, auf die es schon früher Anspruch erhoben hatte. Das Reich wurde zur Entschädigung der von den Gebietsverlusten betroffenen deutschen Fürsten verpflichtet, was 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss umgesetzt wurde.



      was war sonst noch los:
      1425: Wartha / Kloster Kamenz
      1626: Wenden
      1755: Čevo
      1799: Wiesloch
      1854: Battle at the Eureka Stockade
      1914: Beginn der Schlacht von al-Qurna (Mesopotamien)
      1944: Beginn der Schlacht um Athen

      CU tomorrow .....

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