Angepinnt THE DAY - in wargaming history

      Nicht allzu viel früher gingen die Armeen noch ins Winterlager, weshalb da die Auswahl beschränkt ist.

      Im Altertum sind oftmals die genauen Tage schwer auszumachen, im 20. Jhdt. gibt es dann nicht mehr so dezidierte Schlachten ( s. auch heute - Beginn von.... )

      Übermorgen rechne ich aber mal fix mit keiner napoleonischen Schlacht, sondern mit Leuthen :D
      Der neue Blutgott!!
      Im Altertum sind oftmals die genauen Tage schwer auszumachen

      Ja und Nein, also nicht unbedingt, wenn es sich um römische Aktionen handelt, denn die Römer haben extrem viele Sachen aufgezeichnet und relativ genau datiert.
      Ich bin gerade dabei, eine Schlacht (in etwa) zu datieren, die eher nur in Italien bekannt ist.
      4.12.:
      the daily feature:
      1676: Lund

      Die Schlacht bei Lund fand am 4. Dezember 1676 während des Schonischen Krieges zwischen Dänemark und Schweden (1675–1679) statt. Sie gilt als eine der blutigsten Schlachten, die je auf skandinavischen Boden gefochten wurde. Die Verluste betrugen auf beiden Seiten etwa 50 Prozent. Die Schlacht verlief zudem außerordentlich chaotisch.

      Die dänischen Truppen waren seit Kriegsbeginn in der Offensive und hatten Schonen zurückerobert, das Dänemark 1658 an Schweden verloren hatte. Ende 1676 wendete sich das Kriegsglück, und die schwedische Armee unter König Karl XI. konnte in die Provinz Schonen vorstoßen.

      Die militärische Lage vor der Schlacht war allerdings sehr instabil. Der eigentliche Plan der Schweden, zur Verstärkung des unter großem Belagerungsdruck stehenden Malmö vorzurücken, misslang. Die Dänen konnten den Weg nach Malmö blockieren, die beiden Armeen trieben sich gegenseitig kreuz und quer durch Schonen. Die Schweden errichteten schließlich, mehr aus Verzweiflung denn aus taktischen Gründen, ihr Heerlager bei Lilla Harrie in der Nähe des Kävlingeå, einige Kilometer nördlich von Lund. Die Dänen verlegten ihre Truppen währenddessen in Richtung Skälshög, geographisch also zwischen die Schweden und die Stadt Lund, nur wenige Kilometer entfernt.

      Karl XI. musste nun aufgrund der misslichen Lage – die Versorgung seiner Soldaten war schlecht, im Heerlager grassierten Krankheiten – eine Entscheidung treffen: Entweder zogen sich die schwedischen Truppen ganz aus Schonen zurück und opferten Malmö, oder er wagte mit seinen Soldaten den Angriff auf die dänischen Truppen. Das Wetter kam den Schweden zu Hilfe, da der Kävlingeå durch plötzlich einsetzende Kälte zufror und somit einen Überraschungsangriff auf die Dänen möglich machte. Karl XI. entschloss sich daher zum Kampf gegen die zahlenmäßig überlegenen dänischen Truppen.

      Am 4. Dezember überquerten die Schweden gegen 4 Uhr den zugefrorenen Kävlingeå in der Nähe der Furt Rinnebäck, um eine bessere Position für einen Angriff zu haben. Jedoch erwies sich ein Vorrücken durch vorhandene Gräben und Zäune schwieriger als erwartet. Dennoch konnten die Schweden zunächst unbemerkt weiter vorrücken. Erst gegen 7 Uhr, als die schwedische Armee die Kirche von Stångby erreichte, wurde sie von den Dänen bemerkt, die daraufhin sofort Alarm schlugen.

      Da das Überraschungsmoment ausgeblieben war, beschloss die schwedische Armeeführung, stattdessen Richtung Lund vorzurücken, um strategisch wichtige Anhöhen wie den Helgonabacken nördlich der Stadt einzunehmen. Dies geschah jedoch nicht, ohne dass die Dänen davon erfahren hätten. So taten diese es den Schweden gleich und setzten sich gen Süden in Bewegung, um die wichtigen Anhöhen noch vor den schwedischen Truppen zu erreichen.

      Gegen 8:30 Uhr stießen beide Streitkräfte aufeinander und nahmen den Kampf auf. Beide Seiten kämpften mit Erbitterung. Der schwedische König Karl XI. selbst führte den rechten Flügel seiner Truppen, und bereits nach etwa einer Stunde Kampf gab der rechte Flügel der Dänen nach und zog sich gen Norden zurück. Unter den Fliehenden war auch der dänische König Christian V. Ihnen setzten der Schwedenkönig, Karl XI., der Oberbefehlshaber Simon Grundel-Helmfelt und der Befehlshaber der Kavallerie, Rutger von Ascheberg, in Richtung Kävlingeån nach.

      Währenddessen trafen die Hauptkräfte beider Armeen nördlich von Lund aufeinander. Die dänische Kavallerie war den Schweden zahlenmäßig deutlich überlegen. Zudem waren die schwedischen Truppen ohne Oberbefehlshaber, da König Karl XI. und Grundel-Helmfelt sich auf die Verfolgung Christians V. gemacht hatten. Dies veranlasste die Schweden dazu, sich gegen die Mittagszeit zurückzuziehen, um sich neu zu gruppieren. Feldmarschall Erik Dahlberg ritt derweil in nördlicher Richtung, um die vom schwedischen König geführte Reiterei zu erreichen. Dies gelang Dahlberg, und er informierte den König über die schwierige Lage, in der sich der Hauptteil der schwedischen Truppen befand. Daraufhin sammelte Karl XI. neun Schwadronen und ritt zurück in Richtung Lund.

      Gegen 15 Uhr befanden sich die schwedischen Streitkräfte auf den Möllevångs-Anhöhen vor Lund in einer verzweifelten Lage. Die Armee war praktisch in Auflösung begriffen, unter den Befehlshabern drohte Panik auszubrechen. Einzig das Leibgarderegiment unter Nils Bielke war noch vollständig kampfbereit.

      Doch nun erreichte Karl XI. mit seinen neun Schwadronen die bedrängten Truppen und ging sofort zum Angriff gegen den überraschten linken dänischen Flügel über. Die Dänen erwiderten den Angriff, da sie ansonsten umzingelt zu werden drohten. Die Dänen waren den Schwadronen Karls XI. zahlenmäßig überlegen, so dass sich das Blatt zu ihren Gunsten zu wenden schien. Doch der schwedische König durchbrach zusammen mit Dahlberg und von Ascheberg in einem ungewöhnlichen Frontalangriff die dänischen Linien und erreichte seine eigenen Truppen.

      Karl XI. sammelte seine Soldaten und gab Order zum finalen Angriff. Die Dänen wurden nun aus zwei Richtungen angegriffen und südlich der Kirche von Vallkärra eigekesselt, woraufhin viele von ihnen panisch die Flucht ergriffen. Die Kämpfe arteten nun in ein Massaker an aus. Unter anderem wurden etwa 1100 holländische Matrosen, die für die Dänen kämpften, sich der schwedischen Armee ergeben und um Gnade bitten wollten, von den Schweden niedergemacht. Die letzten Gefechte fanden bis in den frühen Abend statt. Dann zogen sich die Reste der geschlagenen dänischen Armee im Schutz der einbrechenden Dunkelheit in die Festung Landskrona zurück.

      Unter den Faktoren, die dazu führten, dass die Schweden als Sieger aus der Schlacht hervorgingen, ist besonders die Taktik der Kavallerie zu nennen. Während die dänischen Reiter die gängige Taktik der Caracolla anwandten, unterschied sich die von Gustav II. Adolf von Schweden eingeführte Form dahingehend, dass die Kavallerie nur noch eine Salve abfeuerte und den Feind danach sofort mit großer Geschwindigkeit frontal anfiel.

      Nils Bielke wurde als Führer des Leibgarderegimentes nach der Schlacht der Orden Halmkrans für herausragendes Heldentum verliehen. Die Tradition des Halmkrans wurde von Dragonern und Husaren der Neuzeit weitergeführt.

      Obwohl die Todesopfer am nächsten Tag gezählt wurden, gingen die ursprüngliche Notizen verloren, und damit ist die genaue Zahl der Todesfälle unbekannt. Heutige schwedische Quellen deuten auf zwischen 8300 und 9000 Leichen auf dem Schlachtfeld hin, nicht erfasst sind ertrunkene Dänen sowie Soldaten, die an ihren Verletzungen in den folgenden Wochen gestorben sind. Das schwedische Militär hatte ungefähr 3000 Tote und weitere 2000 Verletzte zu beklagen, ausgenommen 500 Leichtverletzte. Das dänische Heer hatte mindestens 6000 – oder sogar 6500 – Tote und 500 bis 1000 Verletzte zu verzeichnen, 2000 Soldaten wurden von den Schweden gefangen genommen.

      Die militärische Bedeutung der Schlacht von Lund ist umstritten. Auf der einen Seite wird behauptet, dass sie in keiner Weise von großer militärischer Wichtigkeit gewesen sei. Andererseits sind manche Historiker der Ansicht, dass im Falle einer schwedischen Niederlage die erst Jahre zuvor gewonnenen Provinzen Schonen, Blekinge und Halland wieder an Dänemark verloren gegangen wären. In der schwedischen Kriegspropaganda wurde der Sieg jedenfalls als herausragende Leistung des jungen Königs gefeiert, die Dänen spielten ihre Niederlage hingegen herunter. Der Schonische Krieg setzte sich mit Belagerungen, Kämpfen und Verwüstungen bis zum Frieden von Lund 1679 fort.

      Auch diese Schlacht wäre mit By Fire & Sword relativ leicht nachzustellen und -spielen; und Schweden sowie Dänen hätten sie auch im Programm.


      was war sonst noch los:
      1248: Eroberung des Castillo de Santa Bárbara
      1370: Pontvallin oder Pontvallain
      1534: Bagdad
      1759: Meissen
      1798: Civita Castellana
      1838: Windsor
      1860: Mimbres River
      1864: Waynesboro
      1879: Novšiće
      1893: Shangani River
      1942: Ende von Carlson's Patrouille (Guadalcanal)

      CU tomorrow ......

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      Teil 2 - die Schlachtordnung(en)

      Zwar gäbe es eine komplette Aufarbeitung durch Nafziger 676LAA, doch an die ist derzeit schwer ranzukommen.

      Im schwedischen Wikipedia wird zumindest die schwedische Armee-Aufstellung genau beschrieben, die dänische in etwa:

      Slagordning

      Den svenska hären placerades med infanteriet och artilleriet i mitten och rytteriet på de båda sidorna, ordnat på två linjer. Hären bestod av 2 000 fotsoldater, 6 000 ryttare och 12 kanoner.
      Högra flygeln bestod av överste Gotthard Johan von Budbergs finska dragoner, kungens drabanter under Hans Henrik von Siegroth, livregementet under Nils Bielke, överste Baranoffs finska ryttare, adelsfanan under överste Drake samt överstar von Posts, Günthersbergs, Ramsvärds och Rehnskölds regementen, sammanlagt 19 skvadroner om 1 913 män och stod under general Rutger von Aschebergs befäl. Första linjen fördes under befäl av generallöjtnant Otto Wilhelm von Fersen och den andra under generalmajor Johan Leonard Wittenberg. Vid denna flygel befann sig även kungen, som förde överbefälet över hela hären, och närmast honom fältmarskalken Simon Grundel-Helmfelt.

      Vänstra flygeln bestod av Smålands ryttare under överste Elias von Hagedorn, Västgöta ryttare under överste Per Hierta, överste Bernhard von Mellins finska ryttare, överste Herman von Burghausens finska dragoner, nya adelsfanan under överste Robert Lichton och drottningens livregemente under överste Hans Wachtmeister, tillsammans 19 skvadroner om 2 222 man. Flygeln kommenderades av generallöjtnant Johan Galle, första linjen direkt under Galle, den andra under generalmajor Johan Benedict von Schönleben.

      Centern bestod av fotgardet under överste Kristofer Gyllenstierna, Skaraborgs regemente under Friedrich Börstell, Dalregementet under Hans Abraham Kruse, Västgöta-Dals regemente under Lars Mörner, Hälsinge regemente under Georg Fredrik von Ascheberg, Närkes regemente under Tomas Thomson, Västerbottens regemente under Zacharias Ribbing samt norrländska tremänningar under Per Larsson Örnklo, tillsammans 10 brigader om 1 650 man. Därtill kom i andra linjen två skvadroner av Budbergs och 1 skvadron av Burghausens finska dragoner, 2 av gamla Östgöta ryttare under överste Otto Vellingk samt 1 skvadron Smålands ryttare under Abraham Cronhjort. Centern, liksom direkt dess första linje, kommenderades av generallöjtnant Martin Schultz samt andra linjen särskilt av generalmajor Barthold de Mortaigne. Centern räknade tillsammans 2 205 man.

      Den danska hären var organiserad snarlikt den svenska, med fotfolket och artilleriet i mitten och rytteriet på flyglarna och indelat i två linjer. Den högra flygeln om 21 skvadroner stod under Friedrich von Arensdorffs befäl, den vänstra om 19 skvadroner ryttare och 3 skvadroner dragoner stod under Carl von Arenstorffs befäl. Vid den vänstra flygeln befann sig även kungen, liksom hans bror Georg av Danmark. Centern som bestod av 17 brigader fotfolk anfördes av generallöjtnant Banditz. Den danska hären bestod av 5 000 fotsoldater, 6 000 ryttare, 1 300 nederländska matroser och 56 kanoner i olika kaliber – sammanlagt 13 000 man.

      Viel Spaß damit (ist leichtes Schwedisch ;) )



      Weiters kann ich euch auch diesen Blog empfehlen:
      rollaone.com/2020/05/21/lund-1676-all-miniatures-done/
      und die anderen Artikel in seiner Kurz-Serie über Lund.

      Man sieht, daß es ein überschaubares Projekt wäre, auch in 15mil.


      Dann noch ein wunderbares Schaubild der dänischen Armee:
      paperbattles.it/map-of-the-battle-of-lund-danish-army.html


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      5.12.:
      the daily feature:
      1757: Leuthen

      Die Schlacht bei Leuthen fand am 5. Dezember 1757 während des Siebenjährigen Krieges bei Leuthen in Schlesien statt. In ihr schlug der preußische König Friedrich II. das österreichische Heer unter Führung des Prinzen Karl Alexander von Lothringen.

      Friedrichs Feldzugsplan für 1757 hatte vorgesehen, den Hauptgegner Österreich in Böhmen schnell zu schlagen, so dass dieser keine Hilfe von Frankreich und Russland bekommen könne. Nach mehreren Niederlagen befand Friedrich sich im Herbst 1757 jedoch in einer Defensivposition, bis er in der Schlacht bei Roßbach am 5. November 1757 überraschend einen überragenden Sieg über eine französische und eine Reichsexekutionsarmee erringen und diese aus Thüringen vertreiben konnte. Von dort zog Friedrich nach Böhmen und vereinigte auf dem Weg seine Truppen am 2. Dezember mit den Resten der „Schlesischen Armee“ unter seinem Schwager, Fürst August Wilhelm von Braunschweig-Bevern, die in der Schlacht von Breslau am 22. November vernichtend geschlagen worden war. Friedrichs Ziel war es, durch einen gezielten Vorstoß wieder in den Besitz der strategisch und wirtschaftlich wertvollen Provinz Schlesien, insbesondere deren Hauptstadt Breslau, zu gelangen. Die überragende Bedeutung dieses Ziels legte er in einer Ansprache an seine Generäle kurz vor der Schlacht im Feldlager in Parchwitz dar. Operativ ging es Friedrich darum, den Truppen Karl Alexanders das Winterquartier in Breslau zu verwehren.

      Am Morgen des 5. Dezember 1757 bewegten sich die preußischen Truppen in vier Flügeln, zwei zentrale Infanterieflügel und jeweils auf beiden Seiten ein weiterer Kavallerieflügel, zum Dorf Borne. Die preußischen Truppen konnten in einer kurzen Schlacht die dort stationierten Österreicher besiegen. Von einem Hügel in Borne aus konnte Friedrich II. die Standorte der österreichischen Truppen beobachten und seine nächsten Schritte planen. Friedrich erkannte, dass ihm der Schleier- und Sophienhügel die Möglichkeit gaben, einen verdeckten Marsch Richtung Süden zu starten. Bei Leuthen bezogen die zahlenmäßig weit überlegenen Österreicher auf einer Breite von fast neun Kilometern Stellung und ließen die Preußen quer heranrücken. Friedrich selbst schätzte die Zahl seiner Gegner auf 39.000 Mann. Das Schlachtfeld bestand aus einem offenen, flachen Gelände mit Hügeln im Westen.

      Friedrich ließ den linken Flügel des preußischen Heeres zunächst Scheinangriffe ausführen, worauf Karl Alexander seine Reserven an diese Stelle beorderte. Friedrich ließ darauf seinen rechten Flügel, hinter Hügeln versteckt und von der österreichischen Aufklärung überhaupt nicht wahrgenommen, als Hauptmacht nach Süden abmarschieren. Südlich des linken österreichischen Flügels und südsüdwestlich von Leuthen schwenkte die preußische Armee in eine Schiefe Schlachtordnung ein. Der rechte Flügel stellte dabei den weitaus stärksten Teil der Armee: Die Kavallerie unter Hans Joachim von Zieten wurde dort eingesetzt, geschützt durch drei Bataillone als Vortreffen und unterstützt durch eine Batterie zwölfpfündiger Kanonen. Der Großteil der Infanterie bildete derweil den linken Flügel und sollte den österreichischen Gegenangriff abfangen. Mit dieser Formation war es Friedrich gelungen, an einer entscheidenden Stelle des Schlachtfeldes trotz Unterzahl die Überlegenheit zu gewinnen. Zudem besaß er durch das verdeckte Verschieben seiner Truppen den Vorteil der Überraschung, und den Preußen gelang im weiteren Verlauf das damals noch ungewohnte Manöver eines Stellungswechsels der Artillerie während des Gefechts. Gegen Mittag ließ Friedrich seinen rechten Flügel den österreichischen Südflügel angreifen, der bei dem Ort Sagschütz gruppiert war.

      Als der Sturm auf den linken Flügel der Österreicher begann, war deren Front durch die Verzettelung im Norden schon dergestalt auseinandergerissen, dass auch die Gegenwehr einiger Kavallerieeinheiten unter General Franz Leopold von Nádasdy dem überraschenden und massierten Vordringen des rechten preußischen Flügels keinen Einhalt gebieten konnte. Die Österreicher wichen bis in den Ort Leuthen zurück, während sie versuchten, eine neue Front gegen den preußischen Angriff aufzubauen. Erst kurz vor der Ortsgrenze konnten sie den schiefen Vorstoß der Preußen in einer Geraden Schlachtordnung abfangen, wurden aber weiter bis in das bebaute Gebiet zurückgedrängt. Nach dem Durchbruch des dritten Bataillons Garde unter Hauptmann Wichard von Möllendorff gegen das sich zäh wehrende Regiment fürstbischöflich Würzburger Reichstruppen im Kirchhof von Leuthen wollte der österreichische Kavalleriegeneral Joseph Graf Lucchesi d'Averna die Schlacht wenden, indem er mit rund 70 Schwadronen die vermeintlich ungedeckte linke Flanke der preußischen Infanterie angriff. Diese Attacke nutzte jedoch seinerseits der preußische Generalleutnant Georg Wilhelm von Driesen, der seinen aus 50 Schwadronen bestehenden linken preußischen Kavallerieflügel bis dahin verdeckt gehalten hatte. Ohne höheren Befehl stieß er um 17 Uhr in die ungedeckte rechte Flanke der vorgehenden österreichischen Kavallerie. Die Schwadronen Lucchesis wurden dadurch gegen die eigene Infanterie gedrängt, die im gleichen Moment unter einem preußischen Bajonettangriff stand. Dieser Vorgang führte zur endgültigen Auflösung der österreichischen Schlachtordnung, worauf Lothringen die Schlacht verloren gab und das Feld räumte. Beim Rückzug erlitten die Österreicher noch einmal erhebliche Verluste, denn Friedrich hatte scharfe Verfolgung angeordnet. Dem Reiterführer Zieten schrieb er am 9. Dezember: Ein tag fatigue [frz.: Anstrengung] in dießen /umbständen Mein lieber Ziten /bringet uns in der folge 100 Ruhetage/ nuhr immer den feindt in die hessen geseßen [gemeint: auf den Fersen geblieben].

      Fürst Moritz von Anhalt-Dessau, der gemeinsam mit Friedrich die Armee geführt hatte, wurde am selben Abend zum Generalfeldmarschall ernannt.

      Nach der Schlacht lagerten die 25.000 erschöpften Kämpfer der preußischen Armee und sangen den evangelischen Choral „Nun danket alle Gott“, der als „Choral von Leuthen“ in die Geschichte eingegangen ist.


      was war sonst noch los:
      1110: Ende der Belagerung von Sidon
      1777: White Marsh (oder Edge Hill)
      1798: Hasselt
      1813: Araure
      1814: Urica
      1864: 3rd Murfreesboro (oder Wilkinson Pike, oder the Cedars)
      1934: Welwel-Vorfall

      CU tomorrow ......

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      6.12.:
      the daily feature:

      Einige der Schlachten und Gefechte des heutigen Tages sind entweder nur wenig bekannt und beschrieben, andere sind nur im americo-hispanischen Raum bekannt, und daher nur in Englisch oder besser noch Spanisch beschrieben.

      Ich habe die gesamten "Treffen" des 6. Dezember minutiös aufgelistet und mir eine der spektakuläreren Geschichten herausgesucht, die ich vorher auch nicht so kannte, und die sich eigentlich eher für ein "Big Skirmish" als für eine Feldschlacht eignet:

      1846: San Pasqual

      Als einer der letzten militärischen Zusammenstöße des mexikanisch-amerikanischen Krieges wurde die Schlacht von San Pasqual am 6. Dezember 1846 in der Nähe des heutigen Escondido zwischen der amerikanischen Armee und den kalifornischen Streitkräften ausgetragen. In der Schlacht traten General Stephen W. Kearny und die US-Armee des Westens gegen Captain Andrés Pico und seine Bande von Californio-Lanzenträgern an - berittene Truppen, die mit langen, speerartigen Lanzen bewaffnet waren.

      Im Juni 1846 führte General Kearny die 1. Dragoner aus Fort Leavenworth, Kansas, um Santa Fe der mexikanischen Kontrolle zu entreißen. Nachdem Kearny Santa Fe ohne Blutvergießen genommen hatte, befahl er Oberst Alexander Doniphan und einen Teil der Armee in den mexikanischen Bundesstaat Chihuahua. Von Santa Fe aus ritten Kearny und die Armee des Westens nach Kalifornien, um Monterey und San Francisco zu erobern. Während einer zufälligen Begegnung informierte der amerikanische Scout Kit Carson Kearny darüber, dass die Seestreitkräfte von Commodore Robert F. Stockton San Diego bereits erobert hatten. Kearny befahl dem größten Teil seiner Armee des Westens, nach Santa Fe zurückzukehren, während Kit Carson Kearny und 100 reisemüde, schlecht ausgerüstete Soldaten nach San Diego führte, um zur Verteidigung der Stadt beizutragen.

      In der Zwischenzeit marschierte Andrés Pico mit seinem Kontingent von etwa 100 kalifornischen Viehzüchtern und Landbesitzern südlich von Los Angeles, um San Diego von der amerikanischen Kontrolle zurückzuerobern. Amerikanische Späher entdeckten die Californio-Streitkräfte, nachdem ein schwerer Sturm Picos 75 Lanzenträger gezwungen hatte, in San Pascual (später in San Pasqual geändert) Pueblo zu campen. Kearny schickte daraufhin eine große Aufklärungspatrouille, um das Lager in Californio zu erkunden. Als sich die amerikanische Kundschaftertruppe dem Lager näherte, alarmierte ein Wachhund Picos Männer und veranlasste die Amerikaner, in ihr eigenes Lager zurückzukehren. Während der Verwirrung des Rückzugs hinterließen die amerikanischen Späher Waffen und Kleidung, die die Insignien der US-Armee trugen. Picos Streitkräfte bereiteten sich auf den Kampf mit den amerikanischen Dragonern vor.

      Kearny befahl seinen Truppen, sich kurz nach der Rückkehr der Kundschafter der kalifornischen Streitkräfte zu stellen. Als sich die amerikanischen Streitkräfte dem Californio Camp näherten, befahl Kearny seinen Kavallerietruppen, in Trab zu fallen. Kapitän A.R. Johnston interpretierte das Kommando falsch und gab der Armee des Westens den Befehl, Picos Streitkräfte anzugreifen. Der amerikanische Angriff löste das Gefecht aus, und Captain Johnston wurde eines der ersten Opfer.

      Obwohl die amerikanischen Dragoner den Californios nachjagten, schufen Picos erfahrene Reiter genügend Abstand zu den Amerikanern, um einen Gegenangriff zu starten. Pico befahl seinen Truppen, sich in zwei getrennte Einheiten aufzuteilen, und griff schnell die amerikanischen Streitkräfte an. Die Amerikaner und ihre bereits müden Reittiere, nicht auf den Gegenangriff und die langen Lanzen der Californios vorbereitet, erlitten 21 Tote und 15 Verwundete. Die Californios hatten während des Engagements 15 Mann Verluste; Pico selbst meldete nur einen Todesfall. Kearny, ebenfalls verwundet, führte seine Streitkräfte zum nahe gelegenen Mule Hill, en sie abgesessen verteidigten. Die Californios umzingelten das Lager und zogen sich erst zurück, nachdem Verstärkungen der US Navy aus San Diego eingetroffen waren.

      Die Californios hatten zwar die Schlacht gewonnen, aber den Krieg verloren. Am 29. Dezember marschierte die vereinigte Armee der Truppen von Kearny und Admiral Stockton in Richtung Los Angeles. Sie hatten die mexikanische Miliz von General José Maria Flores besiegt und bis zum 10. Januar Los Angeles besetzt. Flores floh nach Süden nach Mexiko und überließ sein Kommando Andrés Pico. Andrés übergab die Stadt und ganz Alta California offiziell den amerikanischen Streitkräften. Oberstleutnant John C. Frémont und Andrés Pico unterzeichneten am 13. Januar 1847 die Kapitulationsartikel, den Vertrag von Cahuenga. Das Schlachtfeld von San Pasqual wurde 1918 vom Staat erworben und das Schlachtdenkmal 1925 errichtet. Jedes Jahr im Dezember spielen berittene Freiwillige diese letzte Schlacht im San Pasqual Battlefield State Historic Park östlich von Escondido nach.

      Eine noch genauere Beschreibung des Gefechts, inklusive aller Beteiligten, findet sich hier:
      en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_San_Pasqual

      Eine weitere Beschreibung, inklusive vieler Bilder, findet man hier:
      alchetron.com/Battle-of-San-Pasqual


      was war sonst noch los:
      1240: Ende der Belagerung von Kiew
      1601: Castlehaven (Naval, off Ireland)
      1704: Chamkaur (Moghul-Sikh-Kriege)
      1745: Black Friday (Bonnie Prince Charlie's retreat to Scotland)
      1782: Naval Action of 6th December (off Martinique)
      1792: Soumagne bei Lüttich
      1793: Schlacht um die Insel Bouin (Vendée)
      1793: Baugé en Anjou (Vendee)
      1795: Einöd bei Zweibrücken
      1809: Gerona (Pino-Redoute und die Kapuziner Höhen)
      1809: Brunneck, Lienz und Ainet
      1813: Tonndorf und Sieck
      1816: Pablo Perez (Portugiesen gegen Artiguisten)
      1842: Arroyo Grande (Uruguayischer Bürgerkrieg)
      1844: Fort Cachimán (Dominikanischer Befreiungskrieg)
      1868: Itororó (oder Ytororó) (Paraguayanischer krieg)
      1914: Ende der Schlacht von Lodz
      1917: Ende der Schlacht von Cambrai

      CU tomorrow .....

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      El Cid schrieb:

      1745: Black Friday (Bonnie Prince Charlie's retreat to Scotland)


      Und das feiern diese Bastarde von Engländern (inklusive der Kolonisten da drüben) auch heute noch mit Rabattschlachten! ;(
      greetings from good old Simmering
      Manuel (19), Jus-Student - by Kurier :D (das waren noch Zeiten...)
      Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen. Ex 22,17
      Ich weiß, wo du wohnst; Offb 2,13a

      WoW/Keepers-Altpräsident und für die Idee begeistert, eine Carrerabahn im ganzen Clublokal zu installieren
      7.12.:
      the daily feature:
      1941: Pearl Harbour

      Das Ereignis dieses Tages, und umfassender als im folgenden Artikel könnte ich es auch nicht beschreiben:
      de.wikipedia.org/wiki/Angriff_auf_Pearl_Harbor


      dafür sehe ich mir heute etwas genauer an, was sonst noch los war:

      1631: Nimburg
      Sächsische Truppen unter Hans Georg von Arnim-Boitzenburg bezwingen ein kaiserliches Heer unter dem Befehl Rudolf von Tiefenbachs bei der böhmischen Stadt Nimburg.

      1793: Villelongue-dels-Monts:
      Gefecht in den Ostpyrenäen zwischen Spanien unter Ricardos und Courten und Frankreich unter Doppet

      1812: Oszmiana:
      Russen unter Tschaplitz gegen Franzosen unter Pierre Claude Pajol

      1813: Bornhöved:
      Schweden siegt unter Oberst Bror Cederström über Dänemark unter Prinz Frederik von Hessen

      1813: Edolo am Tonale-Pass:
      Frankreich/ Italien unter Oberst Negri gegen Österreich unter Hohenlohe-Bartenstein

      1837: Montgomery’s Tavern
      Die Schlacht von Montgomerys Taverne war ein Vorfall bei der Rebellion in Upper Kanada . Der von William Lyon Mackenzie inspirierte abortive revolutionäre Aufstand wurde von britischen Behörden und kanadischen Freiwilligeneinheiten in der Nähe einer Taverne in der Yonge Street in Toronto niedergeschlagen .

      1862: Prairie Grove
      Die Schlacht bei Prairie Grove fand im Washington County in Nordarkansas statt. Eine konföderierte Streitmacht unter General Hindman versuchte, zwei räumlich getrennte Teile der nordstaatlichen Frontier-Armee zu schlagen, bevor sie sich vereinigen konnten. Hindman umging zu diesem Zweck die Division von General Blunt und stellte sich den Divisionen General Herrons auf dem Hügel Prairie Grove entgegen. Herron ergriff die Offensive und wollte sich den Weg zu Blunts Division freikämpfen. In einer Serie von Angriffen und Gegenangriffen konnte keine Seite entscheidende Vorteile erzielen, Blunt marschierte jedoch seinerseits zu Herrons Unterstützung und erreichte das Schlachtfeld am Nachmittag. Auch danach konnte keine Seite den Gegner vom Schlachtfeld vertreiben, Hindmans Konföderierte zogen sich allerdings in der Nacht wieder nach Süden zurück. Die Schlacht bei Prairie Grove war eine der wichtigsten Schlachten auf dem Kriegsschauplatz westlich des Mississippi. Durch den Sieg der Union konnte diese Nordarkansas für sich sichern und den Weg für die Eroberung Little Rocks im nächsten Sommer ebnen.

      1862: Hartsville
      General Braxton Bragg befahl Oberst John Hunt "Thunderbolt" Morgan mit seiner Südstaaten-Kavallerie einen Raid hinter der feindlichen Linie nördlich von Nashville durchzuführen, um die Versorgung der Unionsarmee zu stören. Während dieses Überfalls kam es am 7. Dezember zum Gefecht von Hartsville, wo Morgan die Brigade unter Absalom B. Moore überraschte und über 1800 Gefangene mitnehmen konnte.

      1895: Amba Alagi (Italienisch-Äthiopischer Krieg)
      Am 7. Dezember 1895 wurde der aus bis zu 2.450 Soldaten bestehende italienische Militärstützpunkt von 30.000 bzw. 50.00 abessinischen Soldaten unter Ras Maconnen angegriffen. Die Italiener und ihre Askaris wehrten sich unter dem Befehl des Majors Pietro Toselli bis zur letzten Patrone und kämpften dann mit blanken Waffen gegen die abessinische Übermacht. Verstärkungen unter General Giuseppe Arimondi kamen den Italienern zu Hilfe, doch auch diese wurden von den Äthiopiern aufgerieben. Arimondi musste sich fluchtartig nach Mek'ele zurückziehen. Auf italienischer Seite überlebten kaum 200 bis 400 Soldaten.

      1939: Suomussalmi:
      Im Winterkrieg beginnt die Schlacht von Suomussalmi zwischen der Roten Armee und Finnland, die bis zum 7. Januar dauern wird.


      CU tomorrow ......

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      8.12.:
      the daily feature:
      1813: Rovigo, Boara Pisani (und Boara Polesine) und Concadirame (oder Conca di Rame)

      Ich gehe an diese Aktion(en) heute mal etwas anders heran, da es kaum zusammengefasste Quellen zum Gefecht gibt:

      A) geographische Quellen:

      Rovigo ist eine Stadt in der norditalienischen Region Venetien und Hauptstadt der Provinz Rovigo. Sie liegt 40 km südwestlich von Padua in einer Ebene am Kanal Adigetto, einem 1124 durch Dammbruch entstandenen Arm der Etsch.
      In der Stadt fanden am 3. und 8. Dezember 1813 Gefechte zwischen den Franzosen unter Deconchy und den Österreichern unter Jelačić statt; am 10. Dezember wurde Rovigo von den Österreichern unter Starhemberg besetzt.
      Boara Polesine und Concadirame sind Teile der comune von Rovigo, am linken Ufer des Etsch, der es von Boara Pisani trennt, einer nordostitalienische Gemeinde (comune) etwa vier Kilometer nördlich von Rovigo.


      B) Quellen aus dem Biographischen Lexikon des Kaiserthums Österreich (BLKÖ):

      Starhemberg,
      Anton Gundakar Graf
      Bei Eröffnung des Krieges 1813 stand er als Oberst und Regiments-Commandant der Radetzky-Huszaren bei der kaiserlichen Armee in Innerösterreich.
      Nun folgen die Waffenthaten des Grafen in ununterbrochener Reihe:
      [...] bei dem Etschübergange bei Boara, bei der Besetzung Rovigo’s (im December) und bei der Vertheidigung von Conca di Rome an der Etsch (8. December), als General Marcognet in drei Colonnen vorrückte, wo Starhemberg seine Stellung am Brückenkopfe nahm und behauptete, und Nachts um 10 Uhr an der Spitze des Regiments Benjowsky Nr. 31 (Oberst Senitzer), eines Bataillons Gradiscaner (Oberst Tazza) und eines Bataillons Landwehr Erzherzog Karl einen Ausfall auf den viermal stärkeren Feind machte, den er bis Rovigo zurückwarf. Der Feind verlor dabei 800 Mann an Todten und Verwundeten und 102 Gefangene. Dadurch ward des Feindes Vorhaben, sich dem bedrohten Venedig zu nähern und die Verbindung mit General Graf Nugent zu unterbrechen, vereitelt.
      Mit kaiserlichem Handschreiben Freiburg. 27. December 1813 wurde Graf Starhemberg für sein muthvolles Verhalten mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet.

      Senitzer, Paul Maria Joseph, Freiherr von
      In den Jahren 1813 bis 1815 kämpfte er in Italien. Als General Decouchy am 8. December 1813 über Costa und Roverdire gegen Rovigo vordrang und den Uebergang über die Schiffbrücke von Boara erzwingen wollte, stellte sich ihm Senitzer mit nur vier Compagnien entgegen, widerstand den Cavallerieangriffen des Feindes und warf ihn bei Rovigo zurück.

      Prohaska von Guelphenburg, Franz Adolph Freiherr, Oberst beim Husaren-Regiment Graf Radetzky
      Es kam am 8. December zur Schlacht bei Rovigo, welche ihm neuerdings Gelegenheit bot, seine Umsicht und seinen militärischen Scharfblick zu bewähren. Während General Graf Starhemberg den feindlichen Divisions-General Marcognet bei Conca di Rame zurückschlug, drängte eine andere, bedeutend stärkere Colonne unter Couchi von Rovigo her in den Rücken der Oesterreicher, welcher es gelang, die ihr entgegenstehenden Truppen in Unordnung zurückzuwerfen, fast bis an den Etschdamm vorzudringen, worauf sie bald Herrin der einzigen vorhandenen Brücke bei Voara geworden wäre, hätte nicht P. in diesem Augenblicke die drohende Gefahr erkannt, die weichenden Truppen zu neuem Muthe entflammt und ungeachtet des mörderischen Kartätschenfeuers dem Feinde entgegengeführt. Allein alle seine Versuche scheiterten an der Zähigkeit seines Gegners; da griff P. zum letzten Mittel, er stellte sich selbst an die Spitze seiner braven Huszaren und hieb nun in die feindliche Infanterie mit solchem Erfolge ein, daß er sie nach einem verzweifelten Widerstande in einen Verhau warf und endlich auch aus diesem heraus und in die Flucht schlug, was die Occupation bis an den Po über Pollisella und die Verbindung mit den Engländern und mit der Abtheilung des Feldmarschall-Lieutenants Nugent zur Folge hatte.


      C) Ordres de bataille:

      a) Angaben in Beschreibungen der Gefechte:
      die linke Kolonne derFranzosen gegen Concadirame kommandierte General de brigade Jean-Baptiste Jeanin, die im Zentrum General de division Pierre-Louis Binet de Marcognet und die rechte Kolonne (2.Brigade) General de Brigade Vincent Marcel Deconchy (oder De Conchy).
      Unter den Verwundeten befand sich u.a. Colonel Pierre André Grobon (oder Grosbon) vom 55.Regiment d'Infanterie (1er bataillon), der auch bereits am 15.November bei Caldiero verwundet worden war.

      b) die Nafziger Collection of orders of battle to the U.S. Army's Combined Arms Research Library (CARL):
      Nafziger 813KKI gibt für die Armee d'Italie am 6.November 1813 folgendes an:
      4. Division: General de division Marcognet (7.116)
      (1.) Brigade: General de brigade Jeanin: 53. Linie (3), 102. Linie (2; 23/745 + 13/713)), 106. Linie (2)
      (2.) Brigade: General de brigade Deconchi:
      29. Provisiorische Demi-Brigade: 4/20. Linie, 6/101. Linie
      31. Provisorische Demi-Brigade: 2/131. Linie (19/477), 2/133. Linie (22/521)
      Artillerie:
      6/2. Artillerie a pied, 25/2. Artillerie a pied, 5/10. Principal-Train-Bataillon, 6/10. Principal-Train-Bataillon, 3/1. Sappeur Bataillon, 2/9. Bataillon d'Equipages
      vorhandene Mannschaftsstärkenangaben (Offiziere / Mannschaften) nach Nafziger813IXE vom 15.September 1813
      D) Historische Werke und Abhandlungen:
      viele Werke wie z.B. General Frédéric Francois Guillaume de Vaudoncourt's Werk "Histoire des campagnes d'Italie en 1813 et 1814"aus dem Jahr 1817, Streffleurs Österreichische Militärische Zeitschrift aus dem Jahr 1845 oder das Oesterreichische Militär-Conversations-Lexikon von Jaromir Hirtenfeld aus dem Jahr 1851 (siehe: Boara, an der Etsch) beschreiben teilnehmende Regimenter und Offiziere, einzelne Teile dieser Begegnungen oder auch komplette Abläufe, zu finden unter den diversen Namen der Orte des Schlachtfeldes.

      Allerdings werden alle diese Angaben oft auch in den verschiedensten Variationen dargeboten (siehe oben), aus denen man durch weiteres Nachforschen erst die richtigen filtern muss.

      Und so entsteht aus vielen Einzelteilen langsam ein Bild eines offensichtlich einfachen kleinen Gefechtes, das in der kompletten Darstellung dann doch eher komplex im Ablauf war. Ein Bild von den Franzosen, die den Übergang über die Etsch bei Boara mit 3 Kolonnen erzwingen wollten, und es beinahe geschafft hätten, und von entschlossenen österreichischen Offizieren, die den Sieg aus den Klauen der Niederlage entrissen.

      Bleibt mir nur noch zu erwähnen, dass der 8. Dezember 1813 ein Mittwoch war.


      was war sonst noch los:
      395: Canhe Slope
      1432: Ozmiana (Litauischer Bürgerkrieg)
      1710: Brihuega
      1793: Niedersoultzbach, Reichshoffen, Froeschwiller und Haguenau
      1793: La Fleche (Vendee)
      1795: Meisenheim, Lettweiler und Alsenz
      1798: Otricoli und Calvi dell'Umbria
      1914: Seegefecht bei den Falklandinseln
      1940: Beginn der Operation Compass
      1941: Beginn der Schlacht um Wake Island

      CU tomorrow ......

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      9.12.:
      the daily feature:
      1775: Great Bridge

      Die Schlacht von Great Bridge war eine Schlacht im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, die am 9. Dezember 1775 bei Chesapeake, Virginia stattfand. Der Sieg der Kontinentalarmee führte dazu, dass der britische Kommandant Lord Dunmore und andere noch verbliebene Vertreter der Krone sich aus Virginia zurückzogen. Die Vorherrschaft der Patrioten in Virginia wurde weiter gesichert, als es ihnen wenig später auch gelangt, Norfolk einzunehmen, das bis dahin ein wichtiger Stützpunkt der Loyalisten war.

      Die vollständige Niederlage Großbritanniens bei der Schlacht von Great Bridge, sieben Monate vor der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, wurde von den Zeitgenossen als die „Zweite Schlacht von Bunker Hill“ bezeichnet. Sie ermöglichte den Patrioten die Eroberung von Norfolk. Mit ihrem Sieg endete die Herrschaft der britischen Krone in Virginia.

      Der Gouverneur der Kolonie Virginia, Lord Dunmore, hatte sich aus Wiliamsburg bereits zurückgezogen, Norfolk galt jedoch weiterhin als ein „Tory-Nest“, und Dunmore hoffte, er könne die Rebellion eindämmen, indem er die Plantagen der Patrioten ausplündern ließ und auf diese Weise nicht nur zu Druckerpressen gelangen, sondern auch die Sklaven auf seine Seite ziehen würden. Obwohl er nur ein Regiment und wenige Bataillone besaß, schrieb er am 30. November 1775: I really believe we should reduce this colony to a proper sense of their duty. („Ich glaube wirklich, wir sollten diese Kolonie zu einem angemessenen Pflichtgefühl zwingen.“).

      Auf der gegnerischen Seite drängte der Kommandant der Kontinentalarmee, George Washington, dass Dunmore „augenblicklich vernichtet“ werden solle, damit seine Kräfte nicht wuchsen. Aus Neuengland schrieb er an den Präsidenten des Kontinentalkongresses: I do not mean to dictate, I am sure they will pardon me from freely giving them my opinion, which is, that the fate of America a good deal depends on his being obligated to evacuate Norfolk this winter or not. („ Ich möchte nicht diktieren, ich bin sicher, sie werden es mir verzeihen, dass ich ihnen offen meine Meinung sage, nach der das Schicksal Amerikas zu einem guten Teil davon abhängt, ob Norfolk in diesem Winter geräumt wird oder nicht.“)

      Nach Berichten von Zeitzeugen in der Virginia Gazette bewegte Lord Dunmore, nachdem er den Widerstand in Kemp's Landing (heute Kempsville) niedergerungen hatte, sich 16 km nach Süden nach Great Bridge am Südarm des Elizabeth River. Great Bridge war ein Verladepunkt für Schindeln, Teerpottasche und Terpentin aus den Carolinas. Da er auf wachsenden Widerstand stieß, errichtete er auf der nördlichen Seite (Norfolk) eine Palisade, entfernte die Brückenbeplankung, zerstörte fünf oder sechs Häuser auf dem gegenüberliegenden Ufer und sicherte die schmalen Dämme, die zur Brücke führten, mit zwei 12-Pfund-Kanonen.

      Befehlshaber der patriotischen Truppen – des 2. Virginia-Regiments – war Colonel William Woodford. Dieser verfügte, als er seine Kräfte bei Great Bridge zusammenzog, über Minutemen aus den im Westen der Kolonie gelegenen Fauquier, Augusta und Culpeper Countys, aber auch über Freiwillige aus den Princess Anne und Norfolk Counties. Woodford berichtete, dass unter Colonel Vail 250 Männer aus den Carolinas eingetroffen seien, „reguläre Soldaten, Minutemen und Freiwillige“. Die Virginia Gazette schrieb: 150 gentlemen volunteers had marched to Virginia from North Carolina on hearing of Lord Dunmore's insolences and outrages. („150 Herren marschierten aus North Carolina als Freiwillige nach Virginia, nachdem sie von Lord Dunmores Unverschämtheiten und Ungeheuerlichkeiten gehört hatten.“)

      Dunmore, der über die Stärke des Gegners unzutreffend informiert war, schickte Matrosen seines in Norfolk liegenden Schiffes Otter und „gut 60 Einwohner“ zu einem Überraschungsangriff auf Great Bridge. Am frühen Morgen des 9. Dezember, nachdem die Patrioten das Signal zum Wecken gegeben hatten, führte der britische Captain Fordyce eine Gruppe von 60 Grenadieren und ein Korps von regulären und Miliz-Soldaten über die Brücke. Mit zwei Kanonen, die auf die Insel gebracht worden waren, kämpften sie sich in die Richtung der Schanze der Patrioten vor. Auf deren Seite befahl Lieutenant Travis seinen Männern, auf die gut 120 Briten erst zu schießen, wenn sie sich der Schanze auf 50 Yards näherten. Da ihr Angriff scheinbar auf keinen Widerstand stieß, glaubten die Briten, die Schanze sei verlassen. Lieutenant Fordyce schwenkte seinen Hut, rief: The day is our own. („Der Tag gehört uns.“) und stürmte mit seinen Soldaten auf die Schanze zu. Während dies geschah, erhoben sich in der Schanze gut 80 Patrioten und gaben auf die Briten wohlgezielte und darum vernichtende Schüsse ab. Fordyce wurde von 14 Kugeln getroffen und endete nur 15 Schritte von der Brustwehr der Schanze entfernt. Zahlreiche Briten fielen mit ihm, die übrigen zogen sich ungeordnet zurück. An der Brücke setzten die Briten ihr Kanonenfeuer fort, konnten jedoch nicht weiter vordringen, da die Patrioten sie von der Brustwehr der Schanze und aus seitlichen Positionen heraus beschossen. Nach gut 25 Minuten war Dunmores Versuch, die Stellung der Patrioten zu vernichten, gescheitert und ins Gegenteil umgeschlagen.

      Auf eine Waffenruhe, während der die Briten ihre Verwundeten und Gefallenen von der Insel bargen, folgte in der Nacht ihr Rückzug und ihre Rückkehr auf die Schiffe in Norfolk. Die Patrioten hatten mehrere verwundete Briten zu versorgen und gaben Lieutenant Charles Fordyce nahe der Schlachtschauplatzes ein Begräbnis mit allen militärischen Ehren. Die Verluste dieser Schlacht werden uneinheitlich beziffert. Während Dunmore „offiziell“ 62 Tote und Verwundete angab, berichtete ein Patriot von 102 britischen Verlusten. Von Fordyces 60 Grenadieren überlebten nur elf. In den Reihen der Patrioten gab es nur 1 Verwundeten, der leicht am Daumen verletzt worden war.

      Die Herrschaft der britischen Krone über Virginia wurde durch die Schlacht beendet. Die Briten wurden vollständig in die Flucht geschlagen und zogen sich nach Norfolk zurück. Zur selben Zeit, als George Washington aus Neuengland an den Kontinentalkongress schrieb, konnte Colonel Woodford dem Präsidenten der Virginia Convention, Edmund Pendleton, berichten, dass er und Colonel Robert Howe mit 1275 Mann die Kontrolle über Norfolk erlangt haben und dass die Loyalisten mit ihren Familien an Bord der Otter gegangen seien.

      Über die Einrichtung eines Battle of Great Bridge State Park wird in Virginia derzeit diskutiert. Am Schauplatz der Schlacht, an dem sich auch heute eine Brücke befindet, werden die Ereignisse der Schlacht Anfang Dezember alljährlich von Kostümierten nachgespielt.


      was war sonst noch los:
      656: Kamelschlacht (auch Schlacht von Basra)
      730: Marj Ardabil
      1688: Reading
      1795: Edesheim und Edenkoben
      1795: Homburg, Schopp und Trippstadt
      1800: Neubeuern (Innübergang) und Rosenheim
      1812: Mednick und Rokanen
      1824: Ayacucho
      1835: San Antonio
      1856: Bushehr (oder Bouchehr)
      1917: Jerusalem (Kapitulation)
      1937: Beginn der Belagerung von Nanking

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      10.12.:
      the daily feature:
      1710: Villaviciosa

      Die Schlacht bei Villaviciosa vom 10. Dezember 1710 war die entscheidende Schlacht des spanischen Erfolgekrieges auf dem spanischen Kriegsschauplatz. Ihr ging das Treffen von Brihuega voraus. Es siegten die Unterstützer des bourbonischen über die des habsburgischen Thronprätendenten. In der Folge wurden die Alliierten in die Defensive gedrängt.

      In der ersten Hälfte des Jahres 1710 gewannen die Armeen auf Seiten des Habsburger Thronprätendenten Erzherzog Karl (als spanischer König Karl III.) mehrere Schlachten gegen die Truppen von Philipp von Anjou (Philipp V.), den französischen Thronanwärter. Dies zwang Philipp von Anjou sogar Madrid zu verlassen. Im Wesentlichen nur der nördliche Teil des Landes befand sich noch unter seiner Kontrolle. Er bat Ludwig XIV. um militärische Hilfe und einen erfahrenen Feldherrn. Der französische König schickte Vendôme. Ihm gelang es, die nach der Schlacht bei Saragossa stark geschwächte und demoralisierte spanische Armee neu zu ordnen. Sie wurde durch französische Einheiten auf 30.000 Mann aufgestockt. Außerdem lieferte Frankreich Kanonen und anderes Material.

      Vendôme gelang es den Marsch der portugiesischen Armee auf Madrid zu verhindern. Bei verschiedenen kleineren Gefechten und Treffen blieb die Armee Philipps meist siegreich. Dagegen geriet die Armee der Alliierten in die Defensive und litt unter Nachschubmangel. Das Problem verschärfte sich noch, weil eine französische Armee in Spanien eindrang und Girona bedrohte. Das zwang den Befehlshaber der Truppen Karls Guido von Starhemberg zur Aufteilung seiner Armee. Vor diesem Hintergrund war Madrid nicht mehr zu halten und Karl befahl den Rückzug nach Aragonien und Katalonien.

      Philipp und Vendôme folgten dem Gegner und vereinigten ihre Truppen bei Guadalarara. Sie kamen am 9. Dezember bei Brihuega an. Sie trafen dort auf die Nachhut der verbündeten Armee. Diese bestand aus den 6000 Mann starken britischen Truppen unter James Stanhope, 1. Earl Stanhope. Diese befanden sich in der Stadt, um zu rasten und um die Bagagewagen zu decken. Die Truppen Philipps und Vendômes schlossen die Stadt ein und begannen, nachdem sich Stanhope geweigert hatte, sich zu ergeben, mit der Beschießung. Es gelang den Angreifern, mit Hilfe einer Mine einen Zugang in die Stadt zu gewinnen. Es folgte ein mit aller Härte geführter Kampf um die Stadt. Stanhope musste schließlich aufgeben und ließ die Tore öffnen.

      Starhemberg, der von der bedrängten Lage des britischen Kontingents erfahren hatte, kehrte mit seinen nur etwa 13.000 Mann starken Truppen um. Er kam nur langsam voran, erreichte aber schließlich die Nähe der umkämpften Stadt. Ohne etwas von der Kapitulation zu ahnen, ließ er die Ankunft mit Kanonenschüssen ankündigen. Während der Nacht blieb er an der erreichten Position nur eine Meile von der Stellung der Gegner stehen.

      Obwohl die Lage der Franzosen und Spanier nicht zuletzt durch die Bewachung der gefangenen Briten schwierig war, beschloss ein Kriegsrat, Starhemberg am nächsten Tag eine Schlacht anzubieten. Die Gefangenen wurden fortgebracht und die Kavallerie erhielt den Befehl, den Gegner zu umgehen, um ihn von hinten angreifen zu können. Die Hauptarmee wurde in zwei Treffen aufgeteilt. Der rechte Flügel wurde von Philipp und der linke Flügel von Vendôme befehligt. Das Gelände war uneben und eine Mauer behinderte den Vormarsch. Starhemberg war trotz verschiedener Warnungen bereit, die Schlacht anzunehmen. Er stellte seine Truppen in Schlachtordnung auf. Diese ähnelte einem rückwärtsgebogenen Haken. Dabei bestand die Spitze und Mitte vor allem aus Infanterie, die beiden Flügel und das zweite Treffen vor allem aus Kavallerie. Auf dem rechten Flügel führte Starhemberg selbst das Kommando. Dort befanden sich auch die besten Einheiten. In der Mitte befanden sich vor allem portugiesische Truppen.

      Die Schlacht begann mit einem Artilleriegefecht. Daraufhin ging die Kavallerie des rechten spanischen Flügels zum Angriff über. Diese besiegte rasch die gegnerische Reiterei. Diese konnte sich jedoch sammeln und durch andere Einheiten verstärkt einen Gegenangriff starten. Dieser Angriff misslang und führte auch zu Unordnung unter der Infanterie des linken Flügels der Alliierten. Dadurch wurde dieser Flügel völlig geschlagen. Unter dem Eindruck dieses Erfolgs befahl auch Vendôme den Vormarsch und ließ seine Eliteeinheiten ein großes von den Gegnern gebildetes Karrees angreifen. Der erste Angriff wurde von den Alliierten zurückgeschlagen. Obwohl Vendôme sich zeitweise an die Spitze seiner Truppen setzte, gelang es auch in verschiedenen weiteren, von allen Seiten geführten Angriffen nicht, das Karree zu zerschlagen. Zeitweise gewannen die Truppen von Starhemberg sogar Gelände. Auch die Portugiesen in der Mitte konnten sich behaupten. Vendôme gelang es mit Hilfe von Verstärkungen aus dem zweiten Treffen, die Portugiesen aufzuhalten. Mit Hilfe von wallonischen Elitetruppen gelang es, auch den Vormarsch der deutschen Einheiten zu stoppen. An der unentschiedenen Situation änderte auch nichts das Eingreifen der Kavallerie unter Philipp. Die Schlacht endete mit Einbruch der Nacht.

      Angesichts der Schwächung seiner Truppen war für Starhemberg klar, dass es sinnlos wäre, am nächsten Morgen die Schlacht zu erneuern. Ihm gelang es in der Nacht, sich – vom Gegner unbemerkt, auch durch Nebel begünstigt – zurückzuziehen. Andere Berichte sprechen davon, dass beide Armeen die Nacht auf dem Schlachtfeld verbrachten und Starhemberg sich erst am nächsten Tag zurückzog. Dabei trennten sich die deutschen und portugiesischen Einheiten.

      Starhemberg büßte in der Schlacht zahlreiche Geschütze ein, verlor fast die gesamte Bagage und zahlreiche Soldaten. Die Schlacht bildete den eigentlichen Wendepunkt auf dem spanischen Kriegsschauplatz. Karl befand sich nunmehr endgültig in der Defensive und musste sich nach Barcelona zurückziehen. Ein Jahr später musste er die Stadt räumen und 1713 verließen die Kaiserlichen auch Katalonien.



      was war sonst noch los:
      1652: Seeschlacht bei Dungeness
      1870: Ende der Schlacht von Beaugency
      1877: Ende der Belagerung von Plevna
      1899: Stormberg (2. Burenkrieg)
      1941: Zerstörung der Force Z
      1941: Luzon (Schlacht um die Philippinen)

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      11.12.:
      the daily feature:
      1899: Magersfontein

      Die Schlacht von Magersfontein war eine Schlacht im Zweiten Burenkrieg. Sie fand am 11. Dezember 1899 in Magersfontein an der Grenze der Kapkolonie zum Oranje-Freistaat im heutigen Südafrika statt. Burische Truppen unter Piet Cronjé und Koos de la Rey besiegten dort britische Truppen unter Lord Methuen. Es war nach der Schlacht von Stormberg die zweite von insgesamt drei schweren britischen Niederlagen während der später so genannten „Schwarzen Woche“ (englisch Black Week).

      Die Absicht der Briten war es, das belagerte Kimberley mit seinen Diamantenminen zu entsetzen. Der Cape-Railway-Eisenbahnstrecke folgend, hatte die britische 1. Division unter Generalleutnant Methuen die Buren bereits aus deren Stellungen in Belmont, Graspan und am Modder River vertrieben, allerdings unter hohen eigenen Verlusten. Am Modder River hatte der Rückzug der demoralisierten Freistaat-Buren unter Piet Cronjé zur Aufgabe der ansonsten gut präparierten Stellungen entlang des einzigen ernsthaften natürlichen Hindernisses für Methuens Truppen geführt. Zwischen dem Modder River und Kimberley lagen nun nur noch einige Hügelketten, die sich als neue Verteidigungsstellung anboten. Die Buren planten ursprünglich, in den Hügeln bei Spytfontein Widerstand zu leisten, aber als Lord Methuens erschöpfte Truppen zu einer mehrtägigen Pause in Modder River gezwungen waren, rückten sie auf das nur einige Meilen nördlich des Flusses gelegene Magersfontein vor. Statt den hohen Magersfontein Hill zu besetzen, gruben sich die Buren am Fuß des Hügels ein. Diese von de la Rey entwickelte Taktik ermöglichte es ihnen, wesentlich mehr Vorteil aus der flachen Schussbahn ihrer Mauser-Gewehre zu ziehen. Die hervorragend getarnten Schützengräben boten zudem ein Überraschungsmoment, da den Briten die Position der Gräben mangels ausreichender Aufklärung nicht bekannt war.

      Die Buren hatten seit der Schlacht am Modder River beträchtliche Verstärkungen erhalten, unter anderem einen Teil der Truppen, die vorher Mafeking belagert hatten, sowie mehrere Kommandos von Transvaal-Buren. Zudem hatte Anfang Dezember der Präsident des Freistaats Martinus Steyn seine Truppen besucht, um sie neu zu motivieren. General Prinsloo, der für die vorherigen Niederlagen verantwortlich gemacht wurde, war degradiert worden.

      Die Briten erhielten ebenfalls Verstärkung, vor allem in Form von Geschützen, worin sie den Buren deutlich überlegen waren, und der Highland Brigade. Die zerstörte Eisenbahnbrücke über den Modder war provisorisch wiederhergerichtet worden und die Versorgung somit sichergestellt.

      Nach einem Artilleriebeschuss am vorherigen Nachmittag, der auf den eigentlichen Hügel zielte und somit keinerlei Verluste unter den Buren forderte, ließ Methuen die frisch eingetroffene Highland Brigade unter Generalmajor Wauchope in der Nacht vorrücken, um die Buren am Morgen anzugreifen. Ein Nachtmarsch in Kolonnenformation, gefolgt von Ausschwärmen und Sturmangriff in offener Ordnung mit aufgepflanztem Bajonett, war seit der Schlacht von Tel-el-Kebir die britische Standardtaktik. Bei Magersfontein wurde dies jedoch durch widriges Gelände, starken Regen und Kompassabweichungen durch eisenhaltiges Gestein behindert. Die Brigade erreichte ihre vorgesehene Angriffsposition dadurch erst später als geplant und begann gerade erst mit dem Ausschwärmen, als sie von den Buren entdeckt und unter Feuer genommen wurden.

      Die dichte britische Kolonne geriet schnell in Konfusion, zumal General Wauchope bereits von einer der ersten Salven getötet wurde. Teilen des Black Watch Regiments gelang es dennoch, die burischen Gräben anzugreifen. Einige von ihnen begannen, den Magersfontein Hill hinaufzusteigen, wobei sie von den Buren angegriffen wurden, während andere in einem grimmigen Vorgriff auf den Grabenkrieg des Ersten Weltkrieges in Stacheldrahtverhauen vor den burischen Gräben hängenblieben und dort erschossen wurden. Die restlichen drei Bataillone der Highland Brigade konnten weder vorrücken noch sich zurückziehen und mussten auf freiem Feld Deckung suchen.

      Methuen versuchte, die von seinen Beobachtungsballons entdeckte, etwa 1500 Meter breite Lücke in den burischen Stellungen östlich des Hügels für einen Flankenangriff der in Reserve gehaltenen Guards Brigade unter Generalmajor Colville zu nutzen. Die Buren reagierten jedoch schnell und schlossen die Lücke, der Angriff blieb erfolglos. Methuen konnte nun keine Hilfe mehr senden und das Feuer der Artillerie blieb weitgehend wirkungslos, da immer noch auf die Hügelflanke anstatt auf die Gräben gerichtet.

      Am Nachmittag, nachdem sie stundenlang ohne Wasser in der prallen Sommerhitze gelegen hatten, erhoben sich einige Highlander zum Rückzug. Die Offiziere versuchten vergeblich, die Ordnung wiederherzustellen und eine allgemeine Flucht war die Folge. Viele der Flüchtenden wurden von hinten erschossen. Teile der Garden und der Gordon Highlander schlossen die entstandene Lücke im britischen Zentrum und verhinderten so den Verlust der vorderen Geschütze.

      Daraufhin wurde von den Buren ein zeitweiliger Waffenstillstand angeboten, damit die Briten ihre Verwundeten bergen konnten. Methuen entschloss sich schließlich zum Abbruch der Schlacht, da ein Übernachten in unmittelbarer Nähe der burischen Schützengräben nicht praktikabel erschien. In der Nacht erfolgte ein teils ungeordneter Rückzug zum Lager am Modder River.

      Methuen sah sich aufgrund der schweren Verluste, vor allem bei der Highland Brigade, und ausbleibender Verstärkungen außerstande, seinen Vormarsch auf Kimberley wieder aufzunehmen. Nach der Niederlage General Bullers bei Colenso in Natal wenige Tage nach Magersfontein entschied die britische Regierung, mit Feldmarschall Roberts einen neuen Oberbefehlshaber in Südafrika einzusetzen und mit ihm weitere Truppen zu entsenden. Kimberley wurde erst im Zuge von Roberts’ großer Offensive gegen den Freistaat im Februar 1900 von Kavallerie unter Generalmajor John French befreit.


      was war sonst noch los:
      1282: Orewin Bridge
      1602: Genf
      1862: Beginn der Schlacht von Fredericksburg
      1868: Avay (Paraguayan War)

      CU tomorrow .....

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      Bei dem Wort "befreit" habe ich schmunzeln müssen - "entsetzt" wäre wohl angebrachter, aber die Briten haben ja in vielen Teilen der Welt immer wieder Städte und Landstriche "befreit".

      Gute Wahl, wobei es sich auch Fredricksburg schon alleine wegen "Gods and Generals" verdient hätte...

      riam nar druid ar sbarin lann! Irish lead the way
      Der neue Blutgott!!
      12.12.:
      the daily feature:
      627: Ninive

      Die Schlacht bei Ninive am 12. Dezember 627 war die Entscheidungsschlacht des verheerend geführten oströmisch-sassanidischen Krieges der Jahre 603 bis 628, in dessen Verlauf Ostrom an den Rand des Abgrunds gedrängt worden war. Sie war gleichzeitig der Höhepunkt des persischen Feldzugs des oströmischen Kaisers Herakleios.

      Herakleios hatte bereits im April 622 Konstantinopel verlassen und einen langen Feldzug ins Herz des Perserreichs angetreten. Mit dem Scheitern der Belagerung Konstantinopels im Jahr 626 und dem Beginn heftiger Angriffe der Kök-Türken an der sassanidischen Nordgrenze hatten die persischen Truppen endgültig die Initiative verloren. Im September 627 marschierte dann das oströmische Heer unter Führung des Kaisers von Tiflis aus nach Süden. Herakleios überraschte die Sassaniden mit diesem gewagten Feldzug derart, dass sie nicht rechtzeitig genug Truppen nach Norden verlagern konnten. Herakleios kampierte nun am 1. Dezember bei den Ruinen von Ninive und überschritt den Großen Zab, einen Seitenarm des Tigris. Von dort aus hätte er dann Dastagird (die Sommerresidenz Chosraus II.) einnehmen können, um anschließend auf die Hauptstadt Ktesiphon zu marschieren.

      Die Sassaniden konnten Herakleios nicht an der Flussüberquerung hindern, verstellten aber seinen Weg nach Süden. Herakleios scheint einen Rückzug vorgetäuscht zu haben, um die Perser vom Tigris auf das offene Feld wegzulocken; dies gelang ihm. Am 12. Dezember 627 kam es schließlich in der Nähe von Ninive zur Schlacht, obwohl Rhazates (eigentlich: Roch Vehan), der persische General, noch auf Verstärkung gewartet hatte, die aber nicht rechtzeitig eintraf. Bezüglich der Stärke der beiden Armeen sind keine genauen Zahlen überliefert; laut Tabari fielen 6.000 von 12.000 Persern, doch diese Angaben sind wie alle anderen mit großer Vorsicht zu behandeln, zumal derselbe Autor behauptet, Herakleios habe 90.000 Mann befehligt, was völlig unglaubwürdig ist Die Kämpfe wurden auf offenem Feld erbittert geführt, doch schließlich fiel Rhazates, und die Perser gaben die Schlacht verloren. Offenbar haben die Oströmer die Geländevorteile besser ausnutzen können als die Perser; die Römer setzten während der Schlacht außerdem einige Standardmanöver ein, wie sie schon im Strategikon beschrieben werden. Laut Sebeos hatte Herakleios auf dem Feld erst die Flucht vorgetäuscht und dann überraschend angegriffen. Auf jeden Fall schlug Herakleios die Perser entscheidend, wenn das Vorgehen des Kaisers auch gewagt war, schließlich riskierte er auch, im ungünstigsten Fall abgeschnitten und vernichtet zu werden. Doch das Risiko hatte sich gelohnt.

      Herakleios' Weg nach Süden war nun offen, so dass er fast ungehindert Anfang 628 Dastagird einnehmen konnte, das Chosrau zuvor fluchtartig verlassen hatte. Herakleios verzichtete klugerweise auf eine Belagerung der Hauptstadt Ktesiphon; vermutlich aus der berechtigten Sorge, dass die persische Hauptarmee noch gar nicht in die Kämpfe eingegriffen hatte, vielleicht aber auch weil er befürchtete, abgeschnitten zu werden. Zudem war die kaiserliche Armee zahlenmäßig recht schwach und vom Überraschungseffekt abhängig. Herakleios erreichte einige Zeit später die Mitteilung vom Tod Chosraus II., der im Februar 628 von seinem Sohn Kavadh II. Siroe gestürzt und kurz darauf getötet worden war. 630 schlossen Ostrom und Persien einen Friedensvertrag. Die Schlacht von Ninive war somit die letzte im langen Ringen der beiden spätantiken Großmächte.

      Die Bedeutung des Sieges wird allerdings von der jüngeren Forschung (z. B. von James Howard Johnston) erheblich relativiert: Die römische Propaganda habe den Erfolg übertrieben; der Sieg sei von allenfalls psychologischer Bedeutung gewesen. Schon der Umstand, dass Herakleios im später geschlossenen Frieden von 630 nicht mehr erreichen konnte als die Wiederherstellung der römischen Vorkriegsgrenzen (und das, obwohl sich das Sassanidenreich zu diesem Zeitpunkt in einem Zustand der inneren Wirren befand), zeige, dass die Perser vom Kaiser nicht entscheidend geschlagen worden seien. Folgt man dieser Lesart, so waren es die innenpolitischen Schwierigkeiten und der Angriff der Kök-Türken, die die Perser zum Abbruch des Krieges mit Ostrom veranlassten. Herakleios hatte demnach keinen Triumph errungen, sondern lediglich mit Mühe und Not das Überleben seines Reiches gesichert.

      Mal was ganz anderes. Von der Farbenpracht der beiden Armeen bin ich immer wieder fasziniert, nur leider ist es so speziell, dass sich hier bisher keiner dafür erwärmen konnte.


      was war sonst noch los:
      1096: Selymbra
      1098: Maarat an-Numan
      1677: Tobago
      1781: Ushant
      1793: Le Mans (Vendée)
      1942: Beginn des Unternehmens Wintergewitter (Stalingrad)

      CU tomorrow ......

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      13.12.:
      the daily feature:
      1862: Marye's Heights (Fredericksburg)

      Die Schlacht von Fredericksburg war eine Schlacht des Amerikanischen Bürgerkrieges, die vom 11. bis zum 15. Dezember 1862 in und bei der Kleinstadt Fredericksburg am Rappahannock in Virginia stattfand. Die Konföderierten fügten den Nordstaaten bei vergleichsweise geringen eigenen Ausfällen hohe Verluste zu und sorgten damit für ein frühes Ende von General Burnsides Feldzug nach Richmond.

      Präsident Lincoln wies Generalmajor McClellan am 6. Oktober 1862 an, den Potomac mit der Potomac-Armee zu überschreiten und die Nord-Virginia-Armee anzugreifen oder zum Rückzug nach Süden zu zwingen, solange der Straßenzustand Bewegungen noch zuließ. 20 Tage später befolgte McClellan nach langer Diskussion diesen Befehl. Die Potomac-Armee überquerte am 26. Oktober mit ersten Teilen den Potomac und marschierte zu den ostwärtigen Hängen der Blue Ridge Mountains. McClellan griff die ausweichende Nord-Virginia-Armee, die inzwischen reorganisiert war und sich von der Niederlage am Antietam erholt hatte, weder jenseits der Berge in der Flanke an, noch verlegte er ihr den Weg nach Süden. Lincoln enthob McClellan deshalb am 5. November seines Kommandos und setzte zwei Tage später Generalmajor Ambrose E. Burnside als Oberbefehlshaber ein.

      Burnside hielt sich nicht für das Kommando geeignet, beugte sich aber dem Befehl des Präsidenten. Eine seiner ersten Maßnahmen war die Verschlankung der Befehlsstruktur der Potomac-Armee. Um nicht gleichzeitig sechs und mehr Korps führen zu müssen, schuf Burnside die Führungsebene der Grand Division. Diese benannte er Left, Center und Right Grand Division und unterstellte ihnen jeweils zwei Korps und zusätzliche Kavallerie.


      Vorbereitung

      Burnside beabsichtigte, mit der Potomac-Armee den Rappahannock bei Fredericksburg zu überschreiten und Richmond zu erobern. Da die Flüsse zu dieser Jahreszeit Hochwasser führten und die Brücken über den Fluss zerstört waren, hatte er Pontonbrücken für den Übergang angefordert. Die Zuführung verzögerte sich wegen bürokratischer Unzulänglichkeiten im Kriegsministerium und einer Verschlechterung der Straßenverhältnisse.

      Die Masse der Right Grand Division unter Generalmajor Edwin Vose Sumner hatte am 20. November die Stafford Heights auf dem überhöhten Ostufer des Rappahannock erreicht. Obwohl die Unionsartillerie die Stadt beherrschte, folgte die Stadt der Aufforderung zur Übergabe nicht. Während die Einwohner flohen, besetzte ein Regiment der Konföderierten die Häuser. Insgesamt befanden sich auf dem Südufer nur einige tausend Soldaten der Konföderation.

      Durch die Aufklärung der Kavallerie unter Generalmajor J.E.B. Stuart über die Bewegungen der Potomac-Armee informiert, verlegte General Robert E. Lee das I. Korps unter Generalleutnant Longstreet auf die Höhen westlich Fredericksburgs. Dieser erreichte den Einsatzort noch bevor die Pontons der Nordstaaten am Rappahannock eintrafen. Auch das II. Korps unter Generalleutnant Thomas J. Jackson erreichte den Raum südlich Fredericksburg, Longstreet folgend, bis Ende November.


      Übergang über den Rappahannock

      Nachdem am 5. November endlich die Pontons gleichzeitig mit den Truppen Lees eingetroffen waren, entschloss sich Burnside, den Angriff am 11. Dezember zu beginnen. Am Morgen begannen die Pioniere an fünf Übergangsstellen mit dem Zusammenbau der Pontons. Sie wurden jedoch von Scharfschützen in den Häusern von Fredericksburg dabei gestört und erlitten große Verluste.

      Auch dem Feuer der Artillerie auf die Ortschaft gelang es nicht, die Scharfschützen aus ihren Stellungen zu vertreiben, wohl aber die Stadt in Brand zu setzen. Erst der Angriff von mit Booten auf das Südufer übergesetzten Truppen der Union vertrieb die Scharfschützen. Bis zum Abend des 12. Dezembers waren über die nun fertig gestellten Pontonbrücken ca. 55.000 Mann und 116 Geschütze der Left Grand Division unter Generalmajor Franklin auf das Ufer südlich der Stadt und ca. 31.000 Mann der Right Grand Division unter Generalmajor Sumner in die Stadt selbst gelangt.

      Im Folgenden wurde die Stadt durch die dort befindlichen Soldaten der Union geplündert. Die konföderierten Soldaten – meist Virginier – waren deswegen auf das Äußerste empört und Lee selber verglich die Taten erbost mit dem Wüten der Vandalen.

      Die Nord-Virginia-Armee hatte Lee auf den Hügeln westlich der Stadt beiderseits Marye’s Heights unter dem Kommando Longstreets und daran anschließend beiderseits Prospect Hill und weiter im Süden in Erwartung eines Flussübergangs bei Port Royal unter Jackson eingesetzt.


      Angriff auf dem linken Flügel am 13. Dezember

      Burnside beabsichtigte, den rechten Flügel der Nord-Virginia-Armee anzugreifen, aufzurollen und Lees restliche Truppen in der tiefen rechten Flanke unter gleichzeitiger frontaler Bindung zu vernichten. Dieser Operationsplan beruhte auf Luftaufklärung, die ihm die konföderierte Division D.H. Hills am 12. Dezember noch bei Port Royal gemeldet hatte.

      Am 12. Dezember erkannte Lee die Absicht Burnsides und befahl Jackson, seine Kräfte auf dem rechten Flügel der Nord-Virginia-Armee zu konzentrieren. Jackson beorderte daraufhin D.H. Hills Division dorthin und dieser marschierte in der Nacht 18 Meilen und bezog die Stellungen noch vor Tagesanbruch.

      Am 13. Dezember gegen 8:30 Uhr griff das I. Korps Generalmajor John F. Reynolds’ Jacksons Stellungen an. Ein Flankenbeschuss des konföderierten Majors John Pelham mit zwei Geschützen zwang Reynolds den Angriff abzubrechen und Brigadegeneral Abner Doubledays Division nach Süden zum Flankenschutz abzudrehen, was aber gleichzeitig Angriffe der konföderierten Kavallerie unter Generalmajor J.E.B. Stuart verhinderte.

      Gegen 12 Uhr trat Reynolds mit der Division Generalmajor George G. Meades erneut an. Auch dieser Angriff wurde abgewehrt. Bei einem erneuten Angriff um 13 Uhr gelang Meades Truppen, unterstützt von der Division Brigadegeneral John Gibbons, der Einbruch in die Stellungen Jacksons auf einer Breite von 600 m. Jackson hatte dieses Gelände bewusst in der Verteidigung ausgespart, da es sich nicht zur Verteidigung eignete und gerade in dieses Gelände stieß der Angriff Meades. Gegen 14:15 Uhr befahl Jackson der in Reserve bereitstehenden Division Generalmajor Jubal A. Earlys einen Gegenangriff, der Meade und Gibbon auf die Ausgangsstellungen zurückwarf.

      Hinter Meade befand sich die Division von Brigadegeneral David B. Birney aus der Center Grand Division von Generalmajor „Fighting“ Joe Hooker. Obwohl Meade ihm dreimal Nachricht sandte, er solle ihn verstärken, um den Erfolg auszuweiten, lehnte Birney jegliche Unterstützung mit der Begründung ab, er ließe sich von einem gleichrangigen Divisionskommandeur keine Befehle geben. Erst als Meade ihm persönlich sagte, er werde die Verantwortung für den Einsatz seiner Truppen übernehmen, willigte Birney ein. Aber es war zu spät – Early hatte seinen Angriff bereits begonnen. Eine Chance für die Potomac-Armee war vertan.


      Ende Teil 1

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      Teil 2

      Angriff auf Marye’s Heights

      Longstreet hatte seine Artillerie, ca. 300 Geschütze, beiderseits der Marye’s Heights in Stellung gebracht. Sie konnten von drei Seiten auf die offene, ansteigende Fläche westlich Fredericksburgs wirken und angreifende Truppen nach Überschreiten des Canal Ditch, eines Entwässerungsgrabens, ins Kreuzfeuer nehmen. Die an der „Sunken Road“ entlang eines Steinwalls eingesetzte Infanterie aus der Division Lafayette McLaws’ konnte genau zu diesem Zeitpunkt in das Gefecht eingreifen. An der Sunken Road waren ca. 2.000 Mann eingesetzt, am Hinterhang dahinter hielten sich weitere 7.000 in Reserve. Die konföderierten Linien standen in Viererreihen und konnten deshalb sehr schnell feuern.

      Gegen 11 Uhr begann der Angriff der Potomac-Armee mit dem II. Korps Generalmajor Darius N. Couch’ aus Generalmajor Sumners Right Grand Division. Der Auftrag lautete, mit einer Division oder auch mit mehreren Marye’s Heights zu nehmen. Die erste Division, die aus dem Schutz der Häuser von Fredericksburg heraustrat, war die von Brigadegeneral William H. French. Alle drei Brigaden griffen nacheinander frontal gegen die Sunken Road an. Der nächsten Division unter Brigadegeneral Winfield Scott Hancock gelang es mit einer Brigade, bis auf 35 Meter an die Stellungen der Konföderierten heranzukommen. Als nächste Division griff die von Brigadegeneral Oliver Otis Howards mit weiteren drei Brigaden frontal gegen die Marye’s Heights an. Alle Angriffe wurden abgewehrt.

      Sumner befahl nun dem IX. Korps Brigadegeneral Orlando B. Willcox’, erneut die Sunken Road anzugreifen. Dieser beauftragte die Division Brigadegeneral Samuel D. Sturgis’ links an den liegen gebliebenen Divisionen vorbei, die Konföderierten in deren rechter Flanke anzugreifen. Auch dieser Angriff blieb im Kreuzfeuer der Artillerie und dem Feuer der Musketen von der Sunken Road liegen.

      Ein Soldat beschrieb den Angriff: „Ich musste aufpassen, nicht auf Tote oder Verwundete zu treten. Der Hang war glitschig vom Blut.“ Und Lee sagte zu Longstreet: It is well that war is so terrible — we should grow too fond of it! „Es ist nur gut, dass der Krieg so schrecklich ist – wir würden sonst vielleicht Gefallen daran finden.“

      Auch McLaws musste seine Truppen wegen der Ausfälle ständig verstärken und auswechseln. Dieser Wechsel wurde von der Union als Rückzug gedeutet. Der Einsatz der nächsten Division unter Brigadegeneral Andrew A. Humphreys aus der Center Grand Division Hookers wurde deshalb als Bajonettangriff mit denselben katastrophalen Folgen wie alle bisherigen Angriffe durchgeführt. Nach Einbruch der Dunkelheit versuchte Hooker, nochmals anzugreifen, aber auch dieser Angriffsversuch wurde vom Feuer der Konföderierten gestoppt. Danach befahl Hooker, die Angriffe einzustellen.



      Nach der Schlacht

      Am 14. Dezember wollte Burnside erneut angreifen und dabei persönlich sein ehemaliges IX. Korps anführen. Es gelang seinen Offizieren, ihn von dieser Absicht abzubringen. Von weiteren Angriffsversuchen sah er anschließend ab.

      Lee erwartete zunächst die Fortsetzung der Angriffe der Potomac-Armee; auf einen Angriff auf die Stellungen des Gegners verzichtete er wegen der Wirkungsmöglichkeiten der Unionsartillerie auf den Stafford Heights.

      Nach einer sehr kalten Nacht, die viele Verwundete nicht überlebten, verbrachte die Potomac-Armee die meiste Zeit damit, ihre Verwundeten und Gefallenen zu bergen. Dabei gab es auf dem Schlachtfeld bemerkenswerte Vorfälle. Der konföderierte Sergeant Richard Rowland Kirkland bat seinen Vorgesetzten, den Verwundeten der Union helfen zu dürfen. Er verbrachte fast den gesamten Tag damit, den verwundeten „Feinden“ Wasser zu bringen. Dies brachte ihm den Namen Engel von Fredericksburg ein.

      Im Süden beschimpften sich die Soldaten gegenseitig aus ihren nur wenige Meter getrennt liegenden Stellungen. Angestachelt wie bei einem Footballspiel stimmten immer mehr Nachbarn in die Beschimpfungen ein. Darüber ärgerten sich zwei Soldaten so sehr, dass sie ihre Waffen ablegten und ein inoffizieller Waffenstillstand geschlossen wurde. Zwischen den Linien lieferten sie sich einen Faustkampf, angefeuert von Soldaten beider Seiten. Nach dem Ende des Kampfes wuschen sich die beiden Kontrahenten das Blut ab und beide Seiten begannen erneut aufeinander zu schießen.

      In der Nacht zum 15. Dezember zog Burnside alle Truppen aus Fredericksburg ab, beließ zwei Korps auf den Stafford Heights und begab sich in die Winterlager, was ihm die Nord-Virginia-Armee gleichtat.

      Burnside war nicht in der Lage, von seinem Operationsplan abzuweichen. Die Risiken eines Abweichens bestanden im Hochwasser und daraus eventuell resultierender fehlender Unterstützungsmöglichkeiten seiner Truppen auf der anderen Seite des Rappahannock. Er verpasste dadurch die Möglichkeit, die Nord-Virginia-Armee von ihrer Hauptstadt abzuschneiden und sie mit seinen überlegenen Truppen zu schlagen. Andererseits hatte er nur diesen einen Plan und jedes Abweichen davon war Planlosigkeit – und das war für einen Truppenführer noch schlimmer als eine verlorene Schlacht. Durch sein unflexibles Handeln hatte er Lee die Möglichkeit gegeben, einen glorreichen Sieg zu erringen.


      Der Mud March

      Der Druck der Öffentlichkeit und aus Washington, endlich offensiv gegen die Konföderation vorzugehen, lastete weiterhin auf Burnside. Als im Januar 1863 mildes Wetter herrschte, entschloss er sich, Lees Nord-Virginia-Armee rechts zu umgehen, in der linken Flanke anzugreifen und auf Richmond vorzustoßen.

      Die Potomac-Armee marschierte am 20. Januar 1863 entlang des Rappahannock nach Norden. Am Nachmittag begann es zu nieseln und in der Nacht wurden daraus ergiebige Regenfälle, die auch die nächsten Tage andauerten. Die Geschütze und Munitionswagen verwandelten am Vormittag des nächsten Tages die Straßen in einen Morast, in dem sie bis zu den Achsen einsanken. Ganze im Mannschaftszug eingesetzte Regimenter und dreifache Bespannung waren nicht in der Lage, die Wagen und Lafetten aus dem Morast zu ziehen. Auch die zu Fuß marschierenden Soldaten kamen kaum noch vorwärts – bei jedem Schritt zog es ihnen die Stiefel aus und diese wurden immer schwerer. Burnside musste die gesamte Aktion am 24. Januar abbrechen.

      Pikanterweise feuerten ihn die konföderierten Feldwachen von jenseits des Flusses mit Plakaten an, auf denen stand: „Burnside’s Army Stuck in the Mud.“ – „Burnsides Armee steckt im Dreck.“ oder „This way to Richmond.“ – „Hier geht es nach Richmond.“.

      Wegen dieser Misserfolge bat Burnside um seine Ablösung. Am 26. Januar 1863 wurde er von Generalmajor Joseph Hooker als Oberbefehlshaber der Potomac-Armee abgelöst.


      Ich habe den heutigen Tag für die Besprechung dieser Schlacht gewählt, da am 13.Dezember mit die schlachtentscheidenden Aktionen waren.


      was war sonst noch los:
      1247: Beginn der Belagerung von Kaiserswerth
      1643: Alton
      1675: Wismar
      1861: Camp Allegheny (oder Allegheny Mountain)
      1939: Rio de la Plata

      CU tomorrow ......

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      14.12.:
      the daily feature:
      1800: Schlacht am Walserfeld (Tag 3), im französischen Salzburghofen

      Die Schlacht am Walserfeld (auch Schlacht bei Salzburg) war eine Schlacht im Zweiten Koalitionskrieg (Ersten napoleonischen Krieg) vom 12. bis 14. Dezember 1800. In dieser Schlacht konnte die Hauptarmee unter Erzherzog Johann über einen Teil der französischen Rheinarmee (verst. I. Korps Lecourbe) im Raum Wals – Siezenheim – Saalachspitz zwar einen vollständigen Sieg erringen, musste jedoch aufgrund der Bedrohung durch die französischen Truppen aus dem Norden das Gefecht abbrechen und den Rückzug nach Osten antreten.

      Aufgrund der erfolgreichen Überschreitung der Salzach weiter nördlich bei Laufen durch die Masse der französischen Truppen unter Jean-Victor Moreau drohte der österreichischen Armee die Einkesselung im Raum Salzburg. Dies erzwang einen weiteren Rückzug in Richtung Wien, um die inzwischen stark dezimierten österreichischen Truppen zu retten. Nach der Schlacht auf dem Walserfeld zwischen Viehhausen und Schloss Kleßheim gelang es den österreichischen Truppen immerhin, sich geordnet weiter zurückzuziehen und so der Einkesselung zu entgehen. Am 25. Dezember beendete der Waffenstillstand von Steyr den Vormarsch der Franzosen bei Melk.

      Inklusive Reserven umfasste die kaiserliche Hauptarmee am 12. Dezember 1800 rund 65.400 und die französische Rheinarmee rund 71.500 Soldaten. Die Verluste innerhalb von drei Gefechtstagen werden auf französischer Seite mit über 10.000 Mann, auf österreichischer Seite mit über 12.000 Mann angegeben. An diese kriegerische Auseinandersetzung erinnert heute das Denkmal zur Schlacht am Walserfeld.


      Dazu ergänzend noch eine Buchbesprechung von Reinhard R. Heinisch:

      Kurt Anton Mitterer, Salzburg anno 1800. Die vergessene Schlacht auf den Walser Feldern. Österreichischer Milizverlag, Salzburg 1999. 197 Seiten, zahlreiche Abbildungen und Karten.

      Immer wieder gelingt dem in Salzburg ansässigen Österreichischen Milizverlag unter der engagierten Leitung von Hans Edelmaier die Publikation interessanter Arbeiten zur österreichischen und auch zur speziell Salzburger Militärgeschichte, die zwar von gewissen politischen Gruppierungen gerne in das wissenschaftliche Abseits gedrängt werden, selbstverständlich aber ihren Platz im Rahmen gesellschafts- und sozialwissenschaftlicher Forschungen haben müssen. Das beweist auch das Werk von Oberst Dr. Mitterer über die kriegerischen Entscheidungen des Jahres 1800 am Walserfeld vor den Toren der Landeshauptstadt. Wie kaum ein anderer ist der Autor fachlich für derartige Arbeiten prädestiniert, vereinigt er doch in seiner Person die Qualifikationen solider historischer wie auch militärischer Ausbildung. Schon allein die Tatsache ist verdienstvoll, überhaupt auf die weitgehend vergessenen militärischen Aktionen auf dem Walserfeld aufmerksam gemacht zu haben: nicht nur das vorliegende schöne Buch, sondern auch die würdige Gedenkstätte am Schauplatz der Ereignisse sind dafür exemplarisch.

      Mitterer beschäftigt sich einleitend auf der Basis der vorhandenen Literatur mit dem politischen Hintergrund der europäischen Entwicklung am Ende des 18. Jahrhunderts, die in erster Linie von den Ereignissen der Französischen Revolution von 1789 geprägt waren. Die darauf folgenden Koalitionskriege gegen das revolutionäre Frankreich bilden sozusagen das historische Vorfeld für die Ereignisse in Salzburg. Sehr interessant sind die Bemerkungen zum österreichischen und französischen Heerwesen im fraglichen Zeitraum, wobei der Fachmann naturgemäß auf eine reiche, dem Laien oft gar nicht oder nur wenig bekannte Literatur zurückgreifen kann. Diese Ausführungen wurden fachlich präzise und trotzdem verständlich gestaltet, außerdem durch interessantes Bildmaterial untermauert. Die folgenden sechs Abschnitte der Arbeit sind dem Ablauf der Walserfeld-Schlacht fast minutiös im Zeitraum vom 12. bis 14. Dezember 1800 gewidmet. Es beginnt mit dem Aufmarsch an der Saalach-Salzach-Linie, dem Abschluss des Aufmarsches und den letzten Vorbereitungen, um dann auf den Beginn der eigentlichen Schlacht am Nachmittag des 13. Dezember überzugehen. Für denselben Tag setzt die Schilderung der Entscheidung an der Salzach im Raum von Laufen und der vom nächsten Tag zwischen Saalach und Salzach ein. Die Darstellung der Kämpfe bei Anthering und Bergheim am 14. Dezember rundet schließlich das militärische Bild mit all den dahinter steckenden menschlichen Tragödien ab. Detailliertes Kartenmaterial veranschaulicht den Text überaus deutlich.

      Abgeschlossen und ergänzt wird Mitterers Arbeit durch die Ordres de Bataille sowohl der kaiserlichen Hauptarmee in Deutschland als auch der französischen Rheinarmee nach dem Stand vom 12. Dezember 1800. Äußerst informativ auch die Schlussbetrachtungen des Autors, in denen er vor allem die neuen operativen Prinzipien des französischen Heerführers Jean-Victor Moreau sowie auch die Führungsschwächen und die daraus resultierende Unfähigkeit der kaiserlichen Heere herausstreicht. Plausible Gründe für das weitgehende Verdrängen gerade dieses militärischen Ereignisses von 1800 sieht Mitterer einerseits in der Missgunst des erst kurz zuvor an die Macht gekommenen Napoleon Bonaparte gegenüber Moreau, den er vier Jahre später samt seiner Familie in die Emigration nach den USA zwang, andererseits im ständigen fachmilitärischen Zwist zwischen Kaiser Franz II. und seinem Bruder Erzherzog Karl, durch den schließlich der erst 18-jährige Erzherzog Johann, dessen Qualitäten zweifellos auf anderen Gebieten lagen, gegen den Willen der Armee mit dem Oberbefehl für den Winterfeldzug des Jahres 1800 betraut worden ist. Alles andere als ein französischer Sieg am Walserfeld wäre unter diesen Umständen sicher nicht möglich gewesen.

      Ein fesselndes Buch, flüssig und gut lesbar geschrieben und vor allem auch für den Nicht- Fachmann durchaus verständlich. Besonders verdienstvoll ist die Arbeit Mitterers auch insofern, als damit ein weiterer weißer Fleck auf der historischen Landkarte des Erzstifts Salzburg getilgt wurde. Der Autor umreißt zum Schluss seine Intentionen unter einem rech berührenden Aspekt: „Zum Schließen dieser historischen Lücke in der österreichischen, insbesondere aber auch in der Salzburger Geschichte, allein um der vielen Opfer willen, fühlte ich mich verpflichtet“. Eine hoffentlich große Lesergemeinde wird ihm dafür danken.



      was war sonst noch los:
      1702: 47 Ronin (Akō jiken) (eigentlich meine erste Wahl, aber als Lokalpatriot war es dann doch das Walserfeld)
      1814: Lake Borgne


      CU tomorrow ......

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      15.12.:
      the daily feature:
      533: Tricamarum


      Die Schlacht bei Tricamarum wurde am 15. Dezember 533 zwischen den Vandalen unter ihrem König Gelimer und seinem Bruder Tzazon sowie dem Oströmischen Reich unter Kaiser Justinian I., dessen Truppen unter dem Oberbefehl von General Flavius Belisarius standen, ausgefochten. Sie folgte wenige Monate nach der Niederlage der Vandalen in der Schlacht bei Ad Decimum und führte zur Vernichtung des Vandalenreichs in Nordafrika. Danach wurde Nordafrika, ehemals weströmische Provinz, als Exarchat von Karthago Bestandteil des Oströmischen Reiches.

      Die Ereignisse der Kriege von Kaiser Justinian I. werden vom spätantiken Historiker Prokopius von Caesarea in seiner achtbändigen Kriegsgeschichte (Bella) dargestellt. In den Büchern III und IV behandelt er den Krieg in Nordafrika gegen die Vandalen.

      Tricamarum lag im spätantiken Nordafrika. Der Ort kann nicht exakt lokalisiert werden, es wird jedoch angenommen, dass Tricamarum auf der antiken Hauptroute von Karthago nach Numidien, in der Nähe des heutigen La Mornaghia, südwestlich von Tunis lag. Nach dem Fall Karthagos als Folge der Niederlage in der Schlacht bei Ad Decimum am 15. September 533 und der Vertreibung der Vandalen aus der Stadt setzte sich König Gelimer ins numidische Bulla Regia ab, das ungefähr 160 Kilometer westlich von Karthago lag, unweit der heutigen Westgrenze Tunesiens. Er wusste, dass er in seiner damaligen Situation nicht in der Lage war, den Truppen von Belisar gegenüberzutreten, und wandte sich deshalb an seinen Bruder Tzazon, den Statthalter der Vandalen auf Sardinien. Tzazon eilte seinem Bruder zu Hilfe und setzte nach Nordafrika über.

      In der Zwischenzeit versuchte Gelimer, die Kräfte des Belisarius zu mindern. Er bot beispielsweise jedem lokalen Berber- oder Punierstamm eine Belohnung an, der ihm einen römischen Soldaten ausliefern würde. Er entsandte Spione, um in Erfahrung zu bringen, unter welchen Voraussetzungen die hunnischen Söldner im römischen Heer Belisar verraten würden; die Hunnen hatten entscheidenden Anteil am Sieg Belisars in der Schlacht von Ad Decimum gehabt.

      Tzazon und sein Heer vereinigten sich wohl Anfang Dezember 533 mit den Truppen des Gelimer. Gelimer fühlte sich nun stark genug, um in die Offensive zu gehen. Mit den zwei Brüdern an der Spitze marschierten die Vandalen in Richtung Karthago. Auf ihrem Weg dorthin zerstörten sie das große Aquädukt, welches die Stadt mit Wasser versorgte. Belisar hatte in den letzten zwölf Wochen die Festungsmauern von Karthago kontinuierlich verstärkt. Er wusste wohl auch von Gelimers Spionen und deren Tätigkeit und glaubte, den hunnischen Söldnern nicht länger vertrauen zu können. Anstatt in Karthago abzuwarten, dass die Hunnen ihn während der Belagerung durch die Vandalen verraten würden, formierte er sein Heer um und verließ mit der Kavallerie an der Spitze und den Hunnen am Ende der Marschkolonne die Stadt.

      Die zwei Heere trafen bei Tricamarum aufeinander. Die römische Kavallerie stürzte sich zu Beginn der Schlacht sofort auf die vandalischen Linien. Nach der ersten Abwehr formierte Belisar seine Truppen um und ließ seine Reiter die Vandalen zwei weitere Male angreifen. Während des dritten Angriffs fiel Tzazon. Gelimer, der den Tod seines Bruders mit angesehen haben soll, verließ, wie schon in der Schlacht bei Ad Decimum, der Mut und er flüchtete vom Schlachtfeld. Daraufhin wichen die Vandalen zurück und wandten sich wenig später ebenfalls zur Flucht. Gelimer floh mit den Resten seines Heeres zurück nach Numidien. Über 3.000 Vandalen sollen in der Schlacht den Tod gefunden haben oder in römische Gefangenschaft geraten sein.

      Die Herrschaft der Vandalen in Nordafrika und ihren Provinzen auf Sardinien, Korsika und den Balearen war beendet. Belisar marschierte nach dem Verlassen des Schlachtfeldes in das südwestlich des heutigen Tunis gelegene Hippo Regius, das ihm die Stadttore öffnete. Gelimer erkannte, dass sein Königreich verloren war, und unternahm wohl den Versuch, nach Spanien zu entkommen. Römische Truppen versuchten ihn abzufangen. Seine Habseligkeiten zurücklassend, floh er zu Berbern in die Berge rund um Karthago.

      534 erfuhren die Römer, wo sich Gelimer aufhielt. Unter der Führung von Pharas dem Herulier kreisten sie seinen Zufluchtsort ein. Nach längerer Belagerung und dem Versprechen, dass sein Leben verschont werde, begab sich Gelimer in die Hände von Belisar.



      was war sonst noch los:
      1161: Caishi
      1467: Baia
      1709: Rom
      1745: Kesselsdorf
      1778: St. Lucia
      1799: Genua und Torriglia
      1803: Gawilghur
      1813: Dodendorf, Wolmirstadt und Pechau bei Magdeburg
      1862: Ende der Schlacht von Fredericksburg (11.-15.12.)
      1864: Nashville (Tag 1)
      1899: Colenso
      1942: Beginn der Guadalcanal-Kampagne: Battle of Mount Austen, the Galloping Horse, and the Sea Horse (oder Battle of the Gifu)
      1943: Beginn der Operation Director (Battle of Arawe)

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      16.12.:
      the daily feature:
      1838: Blood River

      In der Schlacht am Blood River (afrikaans: Slag van Bloedrivier, isiZulu: iMpi yaseNcome) bezeichnet, errangen burische Voortrekker unter Andries Pretorius am 16. Dezember 1838 einen entscheidenden Sieg über die Streitmacht der Zulu unter deren Heerführern Ndlela kaSompisi († 1840) und Dambuza († 1840).

      Der Annexion des Kaplandes durch Großbritannien (1806) folgten eine Reihe von Neuerungen, wie die Einführung des britischen Rechts, das unter anderem auch die Gleichstellung von Weißen und freien Nicht-Weißen vorsah, sowie 1833 die Abschaffung der Sklaverei. Besonders schmerzhaft für die burische Bevölkerung war die Abschaffung der niederländischen Amtssprache sowie der Möglichkeit, vor Gericht niederländisch, bzw. Afrikaans zu sprechen – diese aggressive Assimiliations- und Unterdrückungspolitik des englischen Frühimperialismus wird von der modernen Geschichtsschreibung als entscheidendes Moment für den Großen Treck, die Massenauswanderung der Buren aus der Kapregion, bewertet. Die mehrheitlich konservativ gesinnten und als Farmer lebenden Buren betrachteten diese rechtlichen Neuerungen nicht nur als Bedrohung ihrer althergebrachten Lebensweise, sondern fürchteten auch um ihre Existenzgrundlage. 1835 setzte daher eine Auswanderungsbewegung ein, deren Ziel es war, sich dem Einflussbreich der Briten und des britischen rechts zu entziehen. Insgesamt machten sich in den folgenden Jahren rund 6.000 Buren, die sogenannten Voortrekker, auf den Weg in Richtung Norden, um noch freies Land zu erreichen und dort ihre gewohnten Lebensweise fortzusetzen.

      Im Zuge dieser als Großer Treck bezeichneten Auswanderungsbewegung kam es immer wieder zu Zusammenstößen mit den vor einigen Jahren eingewanderten Zulu. Einer ihrer ersten Machthaber, auf den die Voortrekker stießen und den sie schließlich besiegten, war Mzilikazi, der König der Matabele und Rivale des Zulukönigs Dingane. Obwohl Dingane die Weißen anfangs unterstützt hatte, war er über ihren Sieg über seinen Rivalen nicht glücklich, da er sie insgeheim genauso als Gefahr für sein Volk betrachtete. Im Februar 1838 entschied er sich daher zu einem „Präventivschlag“ gegen die weißen Eindringlinge, die er in ihren Camps und sonstigen Aufenthaltsorten angreifen und töten ließ. Mehr als 500 Voortrekker und ihre afrikanischen Helfer sind diesen Angriffen zum Opfer gefallen, darunter auch Pieter Retief und seine Begleiter in der Zuluhauptstadt uMgungundlovu, als sie dort einen Vertrag mit dem König aushandeln wollten. Nachdem die Buren in Natal ihren Schock überwunden hatten, rüsteten sie eine Strafexpedition aus, die von Andries Pretorius angeführt wurde, der erst im November 1838 zu ihnen gestoßen war. Zum Generalkommandanten gewählt, führte er 472 Mann nebst 120 einberufenen Schwarzen aus Port Natal und über 300 Reitknechte und schwarze Wagenfahrer mit 64 Planwagen in Richtung uMgungundlovu in der heutigen Provinz KwaZulu-Natal. Es gelang Pretorius, die Zulu am 16. Dezember 1838 zum Angriff auf sein gut befestigtes und günstig im Gelände platziertes Laager (die aus Planwagen bestehende Wagenburg) zu provozieren und sie in der anschließenden Schlacht vernichtend zu schlagen.

      Am Fluss Ncome, der nach der Schlacht den Namen Bloedrivier erhalten sollte, traf die von Dambuza und Ndlela kaSompisi angeführte Zulustreitmacht, die auf 10.000 bis 20.000 Krieger geschätzt wurde, auf die in ihrem Laager verschanzten Buren. Die Regimenter (amabutho) der Zulu griffen die Wagenburg wiederholt an, wurden aber durch das konzentrierte Feuer der Buren immer wieder zurückgeschlagen und mussten den Kampf schließlich abbrechen. Keinem einzigen Zulu war es gelungen, in die Wagenburg einzudringen. Die Voortrekker hatten als Folge der Schlacht nur drei Verwundete zu beklagen, unter ihnen Pretorius selbst. Im Gegensatz dazu hatten die Zulu verheerende Verluste erlitten. Die Zahl ihrer Toten wurde von den Buren mit rund 3.000 angegeben.

      Entscheidend für den burischen Sieg war auch die kluge Strategie, nur die besten Schützen quasi an vorderster Front zu platzieren, die im Umgang mit den Feuerwaffen weniger Geübten und die übrigen Helfer jedoch mit dem Nachladen der Gewehre und Pistolen zu beauftragen. Auf diese Weise standen jedem Schützen immer genügend geladene Waffen zur Verfügung, sodass ein beständiges Feuer auf die angreifenden Zulu unterhalten werden konnte. Die Schilde der Zulu wurden von den Gewehrkugeln mit Leichtigkeit durchschlagen und überdies konnten diese aufgrund der relativ geringen Angriffsfläche, welche die durch das Gelände zusätzlich geschützte burische Wagenburg bot, auch ihre Überzahl nicht zur Geltung bringen.

      Vier Tage später erreichten Pretorius und seine Männer den königlichen Kraal uMgungundlovu, der aber inzwischen von Dingane aufgegeben und dem Erdboden gleichgemacht worden war. Auf einem Hügel (kwaMatiwane) nahe dem Kraal fanden sie die sterblichen Überreste Pieter Retiefs und seiner Begleiter vor, die sie in einem Massengrab beisetzten.

      Pretorius’ Sieg machte die weitere Kolonisierung Natals und die Gründung der Burenrepublik Natalia möglich. Die Zulu wurden erheblich geschwächt, Dinganes Macht schwand, und der Niedergang des mächtigsten Volksstammes im südlichen Afrika setzte ein.

      Der 16. Dezember wird in Südafrika als Feiertag begangen. Aufgrund eines Gelübdes, das Pretorius und die Voortrekker am 9. Dezember abgegeben und bis zum Tag des Sieges in der Schlacht täglich erneuert hatten, wurde er bis 1994 als Geloftedag/Day of the Vow („Tag des Gelübdes“), seither als Day of Reconciliation („Versöhnungstag“) bezeichnet.



      was war sonst noch los:
      1598: Noryang
      1761: Ende der Belagerung von Kolobrzeg (Kolberg)
      1773: Boston Tea Party
      1793: Ancenis (Vendée)
      1800: Henndorf, Frankenmarkt,. Vöcklabruck, Schwanenstadt und Lambach
      1808: Cardedeu
      1864: Nashville (Tag 2)
      1883: Sơn Tây (Tonkin Kampagne)
      1912: Elli (Seeschlacht an den Dardanellen)
      1916: Raid on Scarborough, Hartlepool and Whitby
      1941: Beginn der japanischen Invasion Borneos
      1942: Beginn der Operation Saturn
      1943: Ende der Schlacht von Montelungo (Gustav-Linie, 7.-16.12.)
      1944: St.Vith - Beginn der deutschen Ardennenoffensive


      CU tomorrow ......

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