"Clément de Rochetourneur ist eine eigenartige Erscheinung in Bretonnia. Einer der wenigen, der aus der Bürgerschicht in den Adelsstand erhoben wurde und auch noch aus fremden Landen stammt. Im Gegensatz zu manch anderen Adeligen betrachtet er seine Bauern als die Stütze seiner Herrschaft und versucht sie zu unterstützen wo er nur kann. Auch wenn er nicht immer den Gepflogenheiten des bretonnischen Hofes zu folgen vermag, so hilft ihm die Unterstützung Elene de Mont-Saint-Michel doch dabei, nicht in viele höfliche Fettnäpfchen zu treten. Der Ritter des Königs besitzt eine enge Beziehung zu Hagen de Gisoreux und seiner Tochter Marie, was durch gegenseitige Besuche ersichtlich wird. Obwohl die anderen Ritter des Landes ihn abwertend als Salzritter bezeichnen und noch verächtlich auf ihn herabsehen, so scheint es, dass die Geschehnisse in seinen Landen auf turbulente Zeiten schließen lassen. Es scheint, als ob er in der Geschichte der Nation noch eine Rolle zu spielen haben wird........"
[T9a/WHFB] Rule Bretonnia! Die Abenteuer des Clément de Rochetourneur
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"Die berittenen Knappen von Clément de Rochetourneur sind ein willkommener Anblick in den Landen von Lot. Sie dienen als Garnison seines Wehrturms und werden in die Ecken des Landes ausgeschickt, um die Wege zu patroullieren und die Bewohner auf dem Laufenden zu halten. Die Einheit besteht aus den vertrauenswürdigsten und stärksten Bauern der Region. Jedes Sommerende bringen die Einwohner ihre Söhne zum Sitz ihres Lehnsherren und Hoffen, dass Sie für den Dienst auserwählt werden. Angeführt werden diese treuen Seelen von Gunther, der in der Schlacht bei Waldruh wie ein Berserker aus dem Norden unter den Untoten wütete und so vielen seiner Brüder das Leben rettete. DIe Männer tragen die Farben von Clément mit Stolz und empfinden es als Ehre, als seine Augen, Ohren und Schild zu dienen."
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In letzter Sekunde
In letzter Sekunde:An einem gemütlichen Feuer sitzend, wartete die Gruppe um Clément geduldig, bis alle Anwesenden eine Portion des Eintopfes vor sich hatten. Orfus im Besonderen rieb sich schon freudig die Hände. Sein Magen unterstützte dies noch, indem dieser ein lautes Knurren verlauten ließ. Elena lachte bei dieser Zuschaustellung hinter vorgehaltener Hand, während Oberst in schallendes Gelächter ausbrach. Die alte Gretel schmunzelte und sah in Richtung des Ritters: „Wollt ihr nicht bald essen Herzchen? Es wird sonst noch kalt.“ Sie sagte dies auf so eine herzerwärmende Weise, dass Clément nicht anders konnte als zu lächeln und den Löffel in die Hand nahm. Er tauchte ihn in den Eintopf und nahm einen großen Schöpfer des Inhaltes auf, was Gretel zu einem breiten Grinsen verleitete. Orfus, der schon begierig seine Portion in sich hinein stopfen wollte, bemerkte dies aus seinen Augenwinkeln. Was eigentlich als eine großmütterliche Geste der Zuneigung hätte gedeutet werden können, ließ ihm einen kalten Schauer über den Rücken gleiten. Er legte sein Besteck zurück, der Appetit schien ihm fürs Erste vergangen zu sein. Stattdessen beäugte er Gretel aus dem Augenwinkel. Irgendetwas an ihr schien Orfus zu verunsichern, weswegen er den Griff seiner Axt anfasste. Clément hingegen hatte den Löffel schon beinahe an seinen Mund gesetzt, als er ihn noch einmal absetzte. „Aber eines würde mich schon interessieren, werte Dame. Was macht ihr so alleine hier draußen? Ist es nicht gefährlich in dieser Gegend? Ihr müsst wissen, die Orks könnten sich hierher verirren. Oder andere Schrecken.“ Gretel winkte nur ab und lächelte. Ach, mein lieber Junge, was wollen die denn von mir alter Vettel? Die Orks interessieren sich nicht für diese Gegend und die Toten schlafen hier ruhig. Ich mag die Einsamkeit hier. Meine Familie lebt in Corounne und ich besuche sie manchmal, aber hier kann ich in Frieden meine Tage ausleben.“ Clément schmunzelte und setzte den Löffel wieder in den Eintopf und hob ihn hoch: „Nun, das vergönne ich euch, werte Dame. Nun denn, Mahlzeit.“ In dem Moment, als der Inhalt des Eintopfes schon beinahe die Lippen des Ritters benetzten, verwandelte sich das fürsorgliche Lächeln der alten Dame mit einem Schlag in ein diabolisches Grinsen. Orfus weitete entsetzt die Augen, als er dieser Wendung und der dunklen Aura gewahr wurde, die sich auf einmal im Raum ausbreitete. Er wollte aufspringen und schreien, doch seinem Mund entkam kein Laut. Er sah in Richtung der alten Dame. Diese schüttelte mit verzerrtem Mundwinkel den Kopf und legte einen Finger auf ihre Lippen: „Shhhht.“ Doch bevor der Inhalt des Löffels sich in Clémets Mund entleeren konnte, wurde die Tür der Hütte aufgeschlagen und ein lauter Ruf erscholl: „Gretel, du altes Biest, endlich habe ich dich!“
Ein gerüsteter Recke in silberner Rüstung mit schwarz-gelbem Wappenrock und einem stilisierten Hirschgeweih brach durch die Tür. Sein Schwert zeigte auf die alte Dame, die ihn hasserfüllt anschrie: „IHR!“. Und mit einem Male fiel jedwede Täuschung von ihr ab. Das Licht entwich der Hütte und ließ nur Schatten und Tod zurück. Die Bank und der Tisch auf dem die Gruppe saß bestand nicht aus Holz, sondern aus Knochen. Die Tierschädel hatten einen Körper, der von unheiligen Symbolen durchzogen war. Finstere Talismane hingen an den Balken. Oberst sah auf seinen Eintopf herab und schrie auf, als das was er für Kartoffeln und Würstchen gehalten hatte sich als menschliche Finger und Augäpfel entpuppten. Elene schlug entsetzt die Hand vor ihr Gesicht und würgte, während Clément zurücksprang und nach seiner Waffe griff. Orfus, der endlich von der Paralyse befreit war, stieß einen Topf voller Öl um, der klirrend auf den Boden fiel und begann, den Stoff des Trankstandes neben ihm in Brand zu setzen. Gretel selbst bot einen verzerrten und unnatürlichen Anblick. Ihre Haut war eingefallen, anstatt des Besens hatte sie einen knorrigen Stab aus dunklem Holz in der Hand. Fauliges Fleisch stach unter ihrer Haut hervor und ihr Lederbeutel war aus menschlicher Haut gefertigt. Ihr knochiger Finger zeigte auf den Ritter in der Tür, der sich hinter seinem Schild in Sicherheit brachte. Ein blauer Strahl aus reiner Energie brach aus der Spitze hervor und traf auf den Schild. Doch obwohl die gelb-schwarze Farbe des Schildes sich verfärbte und verkohlte, so hielt das Bollwerk mit dem Symbol des weißen Hirsches von Gisoreux doch stand. Mit einem Satz stürmte der große Mann nach vorne und hieb mit seinem Schwert nach der Nekromantin. Diese wob einen schützenden Schild aus Magie und beschwor einen Windstoß, der alle im Raum gefangenen zu Boden riss. „Valentinian von Wankenfels, ihr seid mir das letzte Mal in die Quere gekommen. Ich werde mir ein Schicksal für euch erdenken, dass eure schlimmsten Albträume wie einen Witz aussehen lassen wird. Und ihr,“, wobei sie in Richtung Clément wirbelte: „Ihr werdet schon bald erfahren was es heißt, sich meinem Meister in den Weg zu stellen. Ihr werdet uns nicht aufhalten! Ihr habt unsere Pläne schon einmal durchkreuzt, doch ihr könnt nicht überall gleichzeitig sein. Das Mädchen wird schon bald uns gehören!“ Clément riss die Augen auf und schrie: „Was sagt ihr da? Wen meint….“ Und mit einem Mal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Es konnte nur eine Person sein, die er gerettet hatte aus den Klauen der Untoten. „Was hat Marie mit dem Ganzen hier zu tun?“ Gretel lachte laut und schüttelte den Kopf: „Ihr müsst nicht alles wissen, Junge. Nur eines….man sollte sich nicht zu weit von zu Hause entfernen, wenn man Besuch erwartet. Oder…wenn man ihn erwarten würde, wenn der Bote nicht einen kleinen….Unfall hatte.“ Ein gellender Kriegsschrei unterbrach das Gespräch als Valentinian erneut einen Angriff startete und Elene begann die Macht der Herrin anzurufen. Doch ihm entgegen stellten sich die erwachten Knochen im Haus und hielten ihn fest. Streich um Streich zerteilte Knochen, doch die Gruppe wurde schwer bedrängt. Orfus und Oberst schlugen sich in Richtung der Tür durch, während Clément Elena aufhalf und sie nach draußen begleitete. Der schwarz-gelbe Ritter deckte den Rückzug und stieß einen Skelettkrieger zurück in das mittlerweile stark brennende Haus. Gretel lachte schrill und hatte die Hände gen Decke erhoben. Ihre verhöhnende Stimme drang in den Ohren der Gruppe wieder, als das verfluchte Haus begann in sich zusammenzufallen.
Elena saß auf einem Stein und atmete schwer, während Orfus und Oberst sich um sie kümmerten. Clément besah sich den Neuankömmling und nickte: „Habt Dank, werter Herr. Ihr seid…der Herr vom Dorfe Wankenfels oder? Was macht ihr hier?“ Valentinian lehnte sich auf seinen Schild und seufzte: „Ja, der bin ich, Clément de Rochetourneur. Ich hatte gehofft, unsere erste Begegnung würde…angenehmer von statten gehen. Aber dieses alte Weib terrorisiert meine Leute seit langer Zeit. Ich konnte sie endlich hierher zurückverfolgen, doch fast hätte sie euch mit ihrem Zauber geblendet. Sie ist verschlagen und hinterlistig. Und wo sie geht folgen ihr die Toten.“ Der Lehnsherr von Lot fasste sich an den Kopf und rieb sich die Schläfe. Dann jedoch riss er die Augen auf. „Sie sagte, Marie würde mich besuchen und das sie sie brauchen….wir müssen ihr entgegen reiten!“ Valentinian nickte nur: „Ich bin bei euch, mein Lehnsherr. Diese Freveltaten dürfen nicht länger ungesühnt bleiben. Außerdem bin ich gespannt, was wirklich hinter diesem Salzritter steckt, von dem ich schon so viel gehört habe.“ Ein kurzer Handschlag besiegelte die Begegnung und nach einer raschen Pause setzte sich die Gruppe, nun um einen Gefährten erweitert, erneut in Bewegung. In schnellem Galopp ritten sie den Weg zurück zum Sitz des Salzritters und daran vorbei in Richtung Gisoreux. Nach einiger Zeit konnten sie eine Kutsche ausmachen, die umgestürzt in einem abfallenden Graben lag. Was sie dort sahen ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren. Die Soldaten, welche die Kutsche begleitet hatten, lagen erschlagen auf dem Boden neben einigen verfaulten Leichen. Die Tür der Kutsche war aufgebrochen und ein roter Stofffetzen hing daran. Clément stieg langsam ab und nahm den Fetzen in seine Hand: „Ich kenne diesen Stoff…..Maries Kleid. Wir sind zu spät.“ Bei diesen Worten sank der Ritter auf die Knie und schlug auf den Boden. Orfus und Oberst hatten sich daran gemacht, die Leichen der Gefallenen auf einen Haufen zu schichten und sie dem Feuer zu übergeben. Elena segnete die Tapferen mit einem Gebet an die Herrin. Valentinian von Wankenfels begab sich neben Clément und sagte: „Ich weiß, die Lage scheint verzweifelt. Aber die Herrin weist uns den Weg. Vielleicht können wir sie noch einholen. Meine Bauern haben mir berichtet, dass die verfallene Festung nahe des Vale de Florida verdächtige Bewohner beherbergt. Gebuckelte Gestalten und finstere Schatten…..Eventuell bringen sie das Mädchen dahin.“ Clément nickte und sah Valentinian zustimmend an: „Bei der Herrin, ich schwöre ich werde nicht ruhen bis wir sie gefunden haben.“ -
„Valentinian von Wankenfels ist einer der treuesten Vasallen von Clément. Sein Dorf liegt an den Ausläufern der östlichen Berghänge der bleichen Schwestern. Dort winden sich tiefe Minengänge in den Felsen und sorgen neben den Ackern für ein stetes Einkommen des Lehnsherren und der Dorfbevölkerung. Diese wächst durch Neuankömmlinge aus Marienburg immer weiter an und beherbergt einige der gewiftesten Ingenieure im östlichen Bretonnia, da Kräne und Seilzüge in diesen Gegenden überlebensnotwendig sind. Sein Amt als Ritter des Königs konnte sich Valentinian durch das Erschlagen eines riesigen, durch die Winde der Magie entstellten, Bären erwerben, der die Bauern terrorisiert und ihr Wild gerissen hatte. In seinem Wappen trägt er den weißen Hirsch Gisoreuxs, den er verehrt und, so glaubt er, ihm bei seinem Kampf beigestanden hat. So sehr ist das Band der Freundschaft zwischen Clément und Valentinian verflochten, dass er das Banner seines Lehnsherren in die Schlacht trägt. Und weder im Leben noch im Tod wird er dieses jemals fallen lassen.“
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