[T9a/WHFB] Rule Bretonnia! Die Abenteuer des Clément de Rochetourneur

      [T9a/WHFB] Rule Bretonnia! Die Abenteuer des Clément de Rochetourneur

      Liebe Mithobbyisten, alte Bekannte, meine sehr geehrten Damen und Herren,

      ich bin der Xivi/Rygar, einigen vielleicht ja bekannt, andere werden mich hoffentlich noch kennen lernen. Ich möchte mit diesem Thread mein neues Projekt vorstellen, mit dem ich erneut den Einstieg ins Hobby beginnen möchte. Ich habe eine lange Pause hinter mir, da mit dem Ende von Warhammer Fantasy, dem Umschauen von Spielpartnern nach anderen Gelegenheiten sowie dem allgemeinen Wechsel von Hobbys die Lust daran eher niederging. Stattdessen habe ich meine Total War – Sucht mit meiner Warhammer Sucht zusammengelegt. Meine alten Armeen habe ich mittlerweile alle verkauft, da der Platz in meiner Wohnung langsam eng wurde und ich es schade fand, die liebevoll gestalteten Armeen einfach verstauben zu lassen. Diese haben Gott sei dank andere Liebhaber gefunden und werden hoffentlich immer noch viel gespielt.


      Wer sich meine alten Projekte anschauen will, der kann das mit diesen Links gerne tun:

      Talabheimer Imperium, viele Umbauten und Fluff:

      tabletop-tirol.net/board/thread.php?threadid=2613

      Nippon Armee mit Regeln von Dunkelelfen:

      tabletop-tirol.net/board/thread.php?threadid=4307

      Zwergeneinheiten mit viel Fluff, leider dann eingeschlafen da zu der Zeit dann langsam die Luft raus war, auch dank End-Times und allem. Meine Malkünste waren da auf dem Höhepunkt:

      tabletop-tirol.net/board/thread.php?threadid=4622


      Nun zu einigen Vorbemerkungen. Was kann man in diesem Armeeprojekt erwarten?

      1 ) Hoffentlich das langsame Entstehen einer Armee, die meine alte Leidenschaft für Warhammer wiederentfacht.

      2 ) Knackige Flufftexte, die meine Armee in den Hintergrund der Warhammer Welt einbetten. Je nach Ereignissen, Lust und anderem kann dies große Ausmaße annehmen.

      3 ) Spielberichte, viele Fotos, Verbesserung beim Malen und Bebasen, Umbauten. Zumindest hoffe ich das. Zur Not würde ich auch nach 8.ter Edition spielen, da müsste man mal schauen, wie das noch geht. Die Figuren werden zum Großteil von Fireforge Games sein, die ich preislich und miniaturtechnisch sehr ansprechend finde. Eventuell finden sich ja auch alte Bretonnia Figuren, die einen leistbaren Preis haben. Auf Ebay und anderen Plattformen sind diese ja exorbitant teuer.

      Ich hoffe, einige von euch begleiten mich auf dieser Reise und finden hier etwas, dass ihnen gefällt. Mit diesen Worten wünsche ich viel Spaß und wünsche noch einen schönen Tag. Mit besten Grüßen,

      Xivi/Rygar

      So, und nun darf fleißig gepostet werden : ) Zwei Teile des Fluffes habe ich schon fertig, die kommen hier herein. Im nächsten dann meine erste Testmini, wo leider wegen eines Spraymissgeschicks das Pferd ein wenig gelitten hat (Farbe unterschiedlich getrocknet, Klumpen etc.), aber die anderen Minis konnte ich bei der Grundierung retten. Ich wünsche viel Spaß und wünsche noch einen schönen Tag!


      Die Geschichte beginnt


      Clément de Rochetourneur sah auf das Gebiet vor sich hinab und seufzte, während er sich durch den buschigen braunen Bart strich. Nach seinem Ritterschlag hatte er schon damit gerechnet, nicht das beste Lehen zu bekommen, aber was er nun sah, ließ ihn nicht gerade neue Hoffnung fassen. Siedlungen waren rar gesät, die Bevölkerung noch spärlicher. Kleine Wälder säumten dieses Land, an den Hängen der Berge dichter gedrängt. Üppige Wiesen erstreckten sich weit, begrenzt von den Gipfeln der Bleichen Schwestern. Als sein Blick über die kalten Steine des Gebirges fiel, überkam ihn ein kurzer Schauer. Er hatte von den Gerüchten gehört, dass sich seltsames bei diesen Bergen abspielen sollte. Die Bauern mieden es, zu nah hier heran zu müssen. Diese Stelle, an der sich Clément gerade befand, war die Grenze seiner Länderei. Würde er mehr Siedler an diesen Ort locken wollen, müsste er für Sicherheit sorgen. Auf einmal zuckte der Ritter zusammen, als er das Krächzen einer Krähe hörte. Erschrocken sah er zu dem Tier, dass sich auf einen toten Baum neben ihn platziert hatte. Er sah auf die rabenschwarze Kreatur und ihre Blicke trafen sich. Es sah beinahe so aus, als würde das Tier ihn direkt ansehen. Ein mulmiges Gefühl begann sich in ihm aufzubauen. Schnell wandte er seinen Blick ab und folgte dem seichten Flusslauf des Lot, der sich vor ihm erstreckte. Die Krähe krächzte daraufhin und flog wieder davon. Einige Schafherden grasten gemütlich auf der Wiese, während die Hirten unter einigen Bäumen im Schatten lagen, mit einem Strohhalm im Mund das Wetter genießend. Langsam ließ Clément sein treues Schlachtross Wilhelm vorantraben, während er die Gegend genauer musterte. „Die Gerüchte stimmen also….wirklich nicht viel vorhanden in diesen Landen. Außer ein paar Schafen…….“, murmelte der Ritter vor sich hin. Hier im Herzogtum Gisoreux, einem der großen Fürstentümer in Bretonnia, wurde ihm als Belohnung für seine Taten ein Stück Land samt einem kleinen Wehrturm überlassen. Er konnte die Umstände immer noch nicht ganz begreifen.

      Er war eigentlich als Gast in dieses Land gekommen, der Handel in der Gegend um das Graue Gebirge war sein tägliches Handwerk gewesen. Da immer wieder Banditen, Orks und Goblins sowie Tiermenschen die Routen überfielen, hatte er sich verschiedenste Fähigkeiten im Kampf angeeignet. Auf einer dieser typischen Reisen, bei der er frisches Meersalz von Marienburg nach Gisoreux bringen wollte, fand er eine üppig verzierte Kutsche vor, die von Untoten angegriffen wurde. Ohne überhaupt nachzudenken, ob es nicht Selbstmord wäre, sich da einzumischen, stürzte sich Clément in den Kampf und hackte sich durch die stinkenden Leiber der Zombies. Knochen splitterten, als sich ihm Skelette in den Weg stellten. Seine angeheuerten Wachmänner fielen einer nach dem anderen. Mit letzter Kraft erreichte er die Kutsche und sah ein junges Mädchen, wie es sich verzweifelt zwischen dem zerstörten Holz des Gefährts kauerte. Ihre Begleiter, die sie bis zuletzt beschützt hatten, lagen tot vor ihr. Das edle Opfer allerdings hatte Clément lange genug Zeit verschafft, um zu dem Mädchen zu gelangen. Sie trug ein rotfarbenes Kleid, geschmückt mit Lilien aus Gold und Silber. Der Saum war eingerissen, als einige der Untoten versucht hatten, sie aus der Kutsche zu ziehen. Ihr Haar war golden, die Augen blau wie das Meer. Sie sah ängstlich zu dem großgewachsenen Mann, den sie nicht kannte. Und doch sprang sie bei seinem Anblick hervor und klammerte sich an seinen Rock. Ohne zu zögern nahm Clément das Kind auf und sah sich um. Die Untoten waren nähergekommen. Schon griffen die ersten kalten Hände nach den Beiden. Mit einem schnellen Satz sprang Clément mit dem Mädchen im Arm auf einen Felsen, rammte sein Schwert in den Hals eines Zombies und trat ihn mit einem kräftigen Tritt weg. Die entstandene Lücke nutzte er aus und schaffte es gerade noch so, sich den Griffen ihrer Verfolger zu entziehen. Die Pferde des Handelskarrens, der Salz geladen hatte, wieherten schon unruhig, als der Geruch der Verwesung immer näher zu ihnen kam. Mit einem Satz saßen die beiden Flüchtigen auf dem Karren. Durch ein lautes „HÜAH!“ angetrieben, setzte sich der Karren in Bewegung und verließ die Szene des Überfalls.

      Den ganzen Weg nach Gisoreux tröstete Clément das Mädchen, das leise schluchzte und weinte. Er konnte es ihr nicht verübeln. Eine solche Tragödie konnte selbst dem tapfersten Veteranen den Schauer über den Rücken jagen. Nach einer Weile hatte sich die Kleine wieder ein wenig beruhigt. „Wie ist denn dein Name, Kind?“, frage Clément. „Marie.“, antworte das Mädchen. „Danke, Ser…“, sagte Marie, als sie sich eine Träne aus dem Auge wischte. Ihr gegenüber winkte ab und schmunzelte leicht. „Na, da hat aber jemand Manieren. Nun, Marie, wenn du willst kannst du ein wenig schlafen. Es braucht noch eine Weile bis wir in der Stadt sind.“ Das Kind nickte nur und legte sich müde zwischen die Säcke voller Salz, wobei sie nach kurzer Zeit schon einschlief. Erleichtert sah Clément zu ihr und atmete laut aus, bevor er den Karren weiter in Richtung Stadt Gisoreux steurte.

      Als sie jedoch an der Stadt ankamen, staunte er nicht schlecht. Denn das Mädchen, das er gerettet hatte, war Marie de Gisoreux, die Tochter des Herzogs. Die Männer des Herzogs hatten schon das Schlimmste befürchtet, da die Kutsche lange überfällig war. Diese Tat sollte dazu führen, dass Hagen de Gisoreux aus lauter Dankbarkeit den Retter seiner Tochter in den Ritterstand Bretonnias erhob. Da Clément nicht adelig war, führte dies zu Unruhen in der näheren Umgebung und an den Höfen des bretonnischen Reiches. Die diplomatische Finesse von Hagen sorgte aber dafür, dass die Protestwellen wieder abebbten. Mit einem Titel, dem Namen Clément de Rochetourneur sowie einem Stück Land westlich der Bleichen Schwestern belohnt, war es nun an dem neuen Ritter, sich der Großzügigkeit seines Herrn gegenüber würdig zu erweisen: „Ich werde euch nicht enttäuschen, Duc Hagen. Ich weiß, viele eurer Feinde wünschen sich dies, aber ich werde ihnen zeigen, dass eure Großzügigkeit gut begründet war.“, flüsterte er zu sich selbst. „Ich schwöre, dass dieses Land in neuem Glanz erblühen wird, zum Ruhme Gisoreuxs.“ Mit diesen Worten kehrte Clément der Grenze seiner Ländereien den Rücken zu und galoppierte in Richtung seiner neuen Heimstätte.

      Zur gleichen Zeit, in den Hügelgräbern der Bleichen Schwestern, stand eine dürre Gestalt zwischen zwei Grüften. Ein spitzer Hut, ein grauer, langer Bart und stechende Augen zeichneten diese Person aus. Gestützt auf ihren schweren Stab, umhüllt von einem viel zu großen Mantel, pfiff die Gestalt leise. Eine Krähe antwortete und krächzte, als sie aus dem Himmel stieß und landete auf dem Kopf des Stabes. Eine Minute lang stieß der Vogel laute Rufe aus, während der Mann einfach nur nickte. „Soso, unser großer ´Held` ist also an seinen neuen Platz gezogen. Pah, er hat das unvermeidliche nur ein wenig herausgezögert. Außerdem sieht er auf seinem Pferd richtig lächerlich aus, findest du nicht?“ Diese Worte sprach er an ein riesiges Skelett neben ihm, dass einen behörnten Helm sowie eine große Axt trug. Die unnatürlich blau magisch leuchtenden Augen sahen einfach nur durch die Person neben ihm hindurch, während der Körper regungslos blieb. Frustriert verdrehte die bemantelte Gestalt die Augen und sagte: „Du bist wieder mal sehr gesprächig. Nun gut, ich habe noch einiges zu tun. Du…“, wobei er in Richtung Krähe nickte, „hälst ein Auge auf den Störenfried. Wenn er irgendetwas versucht, melde dich bei mir.“ Nach diesen Worten krächzte die Krähe erneut und flog mit einem lauten Flügelschlag von dannen. Ein grausiges Lächeln zierte den Mund des Mannes, als er dem Tier hinterher sah: „Nun denn, es gibt einiges zu tun…..ich frage mich, soll ich unserem Herrn Clément nicht ein kleines Empfangskomitee bereiten?“
      Neue Freunde, neue....Feinde?

      Clément de Rochetourneur sah auf den alten Wachturm vor ihm. Das ehrwürdige Gebäude hatte einige Schäden, welche die ansässigen Handwerker nach langer und mühseliger Arbeit beseitigen konnten. Neue Dachschindeln, ein zugemauertes Loch und die Errichtung eines Verlieses im Keller waren die zeitaufwendigsten Arbeiten gewesen. Laut seufzte der neue Ritter Bretonnias und wandte seinen Blick zu dem halb aufgebauten Palisadenwall aus Baumstämmen, die den Turm umgeben sollten. Sie waren noch lange nicht fertig, was er seinen neuen Untertanen nicht verübeln konnte. Die Baumeister, die er aus Marienburg hatte kommen lassen und mit seinem Vermögen, dass er als Salzhändler verdient hatte, bezahlte, versuchten ihr Bestes. Jedoch unterschied sich diese Unternehmung stark von dem Hüten von Schafherden und den einfachen Bauten, welche die Bauern dieses Landes zu errichten gewohnt waren. „Halt, Halt, nicht dahin!“, schallte ein Ruf von der Baustelle, als ein großer Baumstamm sich aus der Schlinge des Zugkranes löste und Richtung Boden fiel. Mehrere Männer sprangen auf die Seite und entkamen dem potenziell tödlichen Geschoss. Dies hinderte den Baumeister allerdings nicht daran, seine bekannten Schimpftiraden abzuhalten und die Kranführer mit Fallobst zu bewerfen, dass er auf dem Boden aufsammelte. Clément legte seine Hand resigniert auf seine rechte Gesichtshälfte und brummte vor sich hin. „Na, hat euch etwas in die Suppe gespuckt, mein Herr?“, erklang eine Stimme hinter ihm. Der Ritter drehte sich um und erblickte einen hochgewachsenen Mann mit auffallend fülligen Locken, der genüsslich in einen Apfel biss. Sein Bogen war geschultert und ruhte auf einem roten Mantel, der über einer Schwarz-rot gefärbten Wollkleidung lag. Im anderen Arm trug die Gestalt einen Helm. Clément erwiderte: „David, wie oft müssen wir das noch besprechen? Clément ist mir tausendmal lieber als dieses ewige Herr und Euer Gnaden. Es reicht mir schon, dass ich dies am Hof dauernd zu hören bekomme. Verschone mich bitte wenigstens hier damit.“ David Oberst, der Anführer der Bogenschützen des Lot-Tales und Sprecher der Bauern, trat neben den gerüsteten Ritter und warf den Kern des gegessenen Apfels in Richtung des Marienburger Baumeisters. Er sprach: „Aus diesem Grund mache ich das auch ständig, Euer Gnaden.“ Der letzte Teil des Satzes betonte Oberst besonders und grinste dabei. Clément quittierte dies nur mit einem Augenrollen. „Nun aber zum wirklichen Grund, warum ich hier bin.“, führte David nach einiger Zeit an, „es ist hoher Besuch hier. Eine Dame aus Couronne.“ Erneut seufzte der Ritter und begann sich in Richtung Turm zu begeben, um seinen Gast persönlich zu empfangen.

      Als er den Turm betrat, verschlug es Clément erst einmal die Sprache. An seinem Tisch saß eine junge, schöne Frau mit rotem Haar. Sie trug ein blaues Kleid, dass mit passendem Schmuck verziert war und starrte regelrecht auf die spärliche Inneneinrichtung. Als sie den eingetretenen Hausbesitzer erspähte, fixierte sich der kalte Blick ihrer grünen Augen auf ihn. „Ser Rochetourneur, ich bin…erfreut, euch kennen zu lernen.“ Die verzögerte Aussprache des Wortes erfreut sowie ihre ablehnende Haltung zogen Clément wieder ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurück und er räusperte sich. „Ebenfalls, Mylady, aber mit wem habe ich das Vergnügen?“, antwortete er. Sie erwiderte: „Elena de Mont-Saint-Michel. Ich will mich nicht lange mit Höflichkeiten aufhalten. Ich denke, ihr seit sowieso noch nicht mit den Gepflogenheiten dieses Landes vertraut. Für einen Außenstehenden ist dies immer schwer für den Anfang. Ich bin im Auftrag der Krone hier.“ Clément ignorierte die Beleidigungen in den Worten der Dame. Er hatte sowieso schon mit solchem Verhalten des alteingesessenen Adels gerechnet. Bei ihrem letzten Satz aber horchte er auf. „Und was verlangt die Krone von mir?“ Ein arrogantes, leises Schnaufen entfuhr Elena, als sie antwortete: „Sie verlangt von euch erst einmal nur, dass ihr euch eurem Titel und dem Vertrauen des Herzogs als würdig erweist. Euer Fall ist bei der Dame des Sees keine alltägliche Erscheinung. Dass ein Bauer zu einem Ritter geschlagen wird kam vor, aber dass ein Fremder diese Ehre erhält….es ist geschehen, aber…..ihr erntet, wenn man euren Namen spricht, nur Spott. Wisst ihr, wie man euch nennt? Den Salzritter.“ Bei diesen Worten lachte Elena laut auf. „Meilenweit entfernt von den Ehrtiteln anderer, verdienter Helden. Versteht ihr, was ich sagen will? Ihr dürft nicht versagen. Nicht nur eure Ehre wäre beschmutzt. Duc Hagens Ruf würde irreparablen Schaden erleiden, seine Herrschaft offen für Angriffe sein. Der Herzog ist ein alter Freund und treuer Verbündeter der Krone. Sehr mich als….eure Aufpasserin und Beraterin an. Und nun entschuldigt mich bitte. Ich muss mir ein Bild der Ländereien und Ressourcen machen. Schließlich muss ich wissen, auf was ich mich hier einlasse.“ Mit einer schnellen Bewegung stand Elena auf, deutete eine kleine Verbeugung an und bevor Clément auch nur reagieren konnte, verließ sie ohne ein Wort zu sagen und die beiden Männer vor ihr zu beachten den Turm. Niedergeschlagen setzte sich der Ritter auf einen Stuhl und sank richtiggehend hinein. Er ließ seinen Kopf nach hinten auf die Lehne fallen und starrte auf die Decke.

      David trat neben ihn und sagte: „Na, das war mal ein richtiger Schlag in die Fresse. Die scheinen dich wirklich nicht zu mögen.“ „Ach, glaubst du wirklich?“, erwiderte Clément sarkastisch und faltete seine Hände zusammen. Sein Gegenüber hob beschwichtigend die Arme und sagte: „Hey, ich bin ja schon still. Aber sie hat Recht. Deine Situation ist keine einfache. Ich unterstütze dich gerne nach meinen Kräften, allerdings werde ich allein nicht ausreichen. Ich meine, Bogenschießen und Leute antreiben kann ich, aber bei Planung von Festungsbauten bin ich nicht zu gebrauchen.“ Nach diesen Worten verschränkte Clément seine Hände hinter seinem Kopf und sah in Richtung Tür, aus der Elena gerade gegangen war: „Nun, so schön sie ist, umso giftiger waren ihre Worte. Aber nun gut….dann versuchen wir die gute Dame von unserer Arbeit und Tugend zu überzeugen. Ich fange schon einmal an und zwar mit der endgültigen Festlegung meines Wappens.“ Bei dieser Aussage sprang er auf, nahm sich ein Blatt Papier und einen Stift und begann, etwas aufzuzeichnen. Oberst schaute ihm dabei neugierig über die Schultern: „Ah, endlich. Hat ja lange genug gedauert. Konntest du dich nach dieser Standpauke…endlich….“ Mit großen Augen sah er zwischen der Zeichnung und Clément hin und her: „Bist…bist du dir sicher? Ich meine, mit dem Wappen und dem tollen Namen….“ Mit neu entfachtem Tatendrang und Trotz in seinem Gesicht sprang Clément auf, reichte David die Zeichnung und sprach: „Nun, wenn sie mich den Salzritter nennen, sollen sie den Salzritter bekommen. Ich werde diesen arroganten, altadeligen Schnöseln zeigen, was in uns steckt! Sei so gut und bring das zum Schildmaler“ Mit diesen Worten lachte er laut auf, klopfte David auf die Schulter und machte sich erneut auf den Weg. Leicht bedröppelt sah Oberst auf die Zeichnung in seinen Händen und dann der Gestalt seines Gutsherren nach. Dann rannte er ihm auch schon hinterher und rief: „Was redest du da? Hier im Tal gibt es keinen Schildmaler!“
      So, ich bin mit den nächsten drei jungs fertig. Bin ganz zufrieden, langsam kommt die Routine beim malen wieder.

      Als kleines Sneak Peek darf ich noch ein paar weitere Namen von Charakteren nennen, die früher oder später den Auftritt in der Geschichte haben werden:

      Orfus - Anführer der Landsknechte

      Valentinian von Wankenfels - Armeestandartenträger und Ritter des Lottales

      Der Stamm der Braz-Orks unter ihrem Gargboss Brazorkules

      Nun zu den Bilder, ich hoffe sie gefallen : ) Beste Grüße









      Der erste Überfall:

      „Nein, nein, nein, so geht das nicht, Clément!“, ertönte es aus dem Arbeitszimmer des Wehrtums des Herren des Lottales. Elena de Mont-Saint-Michel klopfte mit ihrem Stab auf den Tisch und schreckte so Clément auf, der vor lauter Schreck beinahe das Tintenfass mit seiner Federhand umstieß. „Was habe ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?“, fragte der Ritter. Ein leicht genervter Unterton ließ sich in seiner Stimme feststellen, doch wenn es Elena aufgefallen war, so beachtete sie diesen nicht weiter: „Ihr habt den dritten Titel als Lehnsherr zu Hohenstein vergessen. Dieser Titel wurde nach langen Streitigkeiten mit seinem Nachbarn an ihn verliehen und gab ihm die Kontrolle über die Handelswege nach Couronne. Wenn ihr diesen Brief so abschickt lasst ihr damit anklingen, dass ihr seine Hoheit in diesem Falle nicht anerkennt und euch auf die Seite seines Rivalen stellt.“ Mit einem langen Seufzen legte der Angesprochene seine Hände in sein Gesicht und murmelte: „Ist denn alles in diesem Land eine verdammte Todesfalle zu Hofe für mich? Als nächstes sagt ihr mir noch wie ich auf das Klo zu gehen habe ohne meinen Schankwart zu beleidigen.“ Diese Worte ließen Elena vor Scham erröten und mit einer schnellen Handbewegung schlug sie Clément auf den Hinterkopf. Dieser war aufgrund seines Mundwerkes mittlerweile daran gewöhnt und nahm die „Bestrafung“ gelassen auf sich: „Also, ihr…ihr treibt mich noch in den Wahnsinn!“ schrie sie auf und stürmte beleidigt aus dem Zimmer. Clément lehnte sich auf seinem Stuhl nach hinten, führte die Hand zum Mund um die Lautstärke seiner Stimme zu erhöhen und rief: „Morgen um die selbe Zeit Lady Mont-Saint-Michel?“ Nach einiger Zeit und einigen verzweifelten Schnaufern später trat Elena mit halbwegs beruhigter Miene zurück in das Zimmer und sah streng auf den Ritter hinab: „Wenn ihr euch bis dahin zu benehmen wisst, ja. Und wenn ihr euer loses Mundwerk nicht bald in den Griff bekommt, verwandle ich euch in einen Frosch, ist das klar?“ Bei dem letzten Teil des Satzes brach kurz ihre Stimme in ein hohes Fiepsen aus, was ihre wahren Gefühle zum Ausdruck brachte. Clément seufzte resigniert und antwortete: „Ja, meine Dame. Ich werde mich bessern…..versprochen.“ Zumindest halbwegs zufrieden rang sich Elena zu einem kleinen Lächeln hindurch und verbeugte sich leicht, als sie nun endgültig die Schreibstube verließ.

      „Ich bin wirklich ein wenig gemein zu ihr..sie macht wirklich gute Arbeit….“, flüsterte der Ritter zu sich selbst. Mit einem kleinen hölzernen Klack, dass sein Aufstehen begleitete, stand er auf und begab sich an das Fenster seiner Schreibstube und sah hinaus. Die Arbeiten an der Pallisade waren zu Ende gebracht worden. Der Baumeister aus Marienburg hatte wirklich ganze Arbeit geleistet, das musste man ihm lassen. Die Bauern, die sich ebenfalls daran beteiligt hatten, wurden von Clément unter den Befehl des Marienburgers gestellt. Schließlich mussten zünftige Handwerker irgendwo ihre Lehren beginnen und seine Vasallen waren der bezahlten Arbeit und den sicheren Mahlzeiten nicht abgeneigt gewesen. Mittlerweile waren sie damit beschäftigt, innerhalb der neu errichteten Mauern Häuser und Ställe für ihre Familien zu bauen. Clément hatte nichts dagegen. Die Gesellschaft tat ihm gut, außerdem konnte er immer neue Arbeitskräfte gebrauchen. Die Lage seines Turms an den Ufern des Lot verhießen einen steten Strom an Handelsware von den Ödlanden aus. Hier musste vieles durch, ließ sich verzollen und weitertransportieren. Auch wenn diese Stellung nur eine Alternative zu den anderen Handelsrouten entlang des Gebirges darstellte, so war sie doch eine Alternative. Und vor allem: Wasserwege waren zumeist auch sicherer als die dunklen Straßen durch Berge und Wälder. Was jedoch am wichtigsten war: Sie ließen Clément seine Handelstätigkeiten weiterführen und verschafften ihm ein stetes Einkommen abseits der Steuern. Dies war auch bitter nötig….die Landsknechte in diesen Gegenden waren sehr dürftig ausgerüstet. Das Erste, was er getan hatte, war eine Neuanschaffung von qualitativ hoher Ausrüstung in Auftrag zu geben. Er konnte sich schon ausmalen, was die anderen Herren Bretonnias auf seine Unternehmungen sagen würden. Wie konnte er es auch nur in Betracht ziehen, Geld für Bauern auszugeben? Aber es kümmerte ihn nicht. Für ihn standen diese Männer an vorderster Front, seine Untertanen und auch ihn selbst zu schützen. Einem kleinen Kreis auserwählter Männer hatte er sogar einige kleinere Pferde gegeben, mit denen sie die Wege patrouillieren und ihn von Gefahren berichten konnten. Gerade als er seinen Blick abwenden und sich anderen Dingen widmen wollte, sah er aus den Augenwinkeln heraus eben einen jener Männer, Gunther. Schnellen Schrittes ritt er durch das Tor und gelangte zu Cléments Wohnsitz, wo er absprang und hastig hineintrat, seine treue Axt baumelte dabei an seinem Gürtel hin und her. Clément kam ihm entgegen und traf Gunther auf halber Strecke. Völlig außer Atem verschnaufte der Bauer kurz und stützte sich schwer auf seinen Knien ab. „Was ist denn los, Gunther? Gibt es eine Notlage?“, fragte der Ritter. Schwitzend richtete sich der Angesprochene auf und antwortete schnell atmend: „Herr, es ist….die Toten, sie kommen zurück! Am Waldesrand bei den alten…..*keuch* Gräberhügeln. David Oberst war vor Ort und hat die Landsknechte versammelt, aber ich weiß nicht wie lange sie durchhalten können oder wie viele es waren.“ Mit großen Augen nahm Clément das Gesagte auf und schluckte, bevor er erwiderte: „Nun, dann dürfen wir keine Zeit verlieren. Hohl die Männer, ich sattle mein Pferd und lege meine Rüstung an. In zehn Minuten reiten wir!“ Gunther nickte nur und stolperte schon wieder von dannen, um seine berittenen Kameraden zu hohlen. Clément beeilte sich, legte seine Rüstung an und bewaffnete sich mit seiner bevorzugten Waffe, einer großen Axt. Danach eilte er zu den Ställen, wo die Burschen schon die Pferde bereitgestellt hatten. Seine Reiterei war ebenfalls eingetroffen und sah ihn mit entschlossenem Blick an. „Männer, wir reiten unseren Brüdern und Schwestern zu Hilfe. Gunther, du führst uns dahin. Wir reiten schnell und sind zum Kampf bereit wenn wir eintreffen.“ Die Männer nickten und schwangen sich auf ihre Reittiere. Justus, der Musiker der Truppe, bliess in sein Horn und verkündete so den Aufbruch der kleinen Schar, die sich aus der Sicherheit des Ortes in das Unbekannte stürzte.
      Nach einem halbstündigen schnellen Ritt, der voll der Anspannung war, erreichte die Gruppe den Ort des Geschehens. Was Clément dabei sah ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Die Landsknechte des nahen Ortes Waldruh hatten sich auf einem Hügel nahe des Waldes formiert und hielten die Stellung tapfer gegen eine Übermacht an Skeletten und wandelnden Leichen. Selbst aus der Entfernung konnte man eine große eiserne Waffe sehen, die sich unaufhörlich hob und senkte und blutige Ernte einfuhr. Die unheimlich leuchtenden Augen der Gestalten warfen Lichter bis zu den Neuankömmlingen und ihr groteskes Stöhnen wurde vom Wind zu den Reitern getragen. Getrennt von den tapferen Männern wichen die Bogenschützen mit David Oberst an der Spitze immer wieder von den Flanken aus vor den Toten weg, die sich auch zu Ihnen den Weg bahnten. Pfeile spickten ihre Körper und ließen einige der Kreaturen zu Boden fallen, doch zwei nahmen deren Platz ein. Eine riesige Gestalt in einer verrosteten Rüstung stand am Waldesrand und sah dem Scharmützel teilnahmslos zu. Dann jedoch begann sie sich in Bewegung zu setzen und auf die Bogenschützen zuzulaufen. Als die Kreatur näher kam, fingen die Skelette und schlurfenden Leiber plötzlich an mit größerem Elan auf die Bogenschützen zuzulaufen. Oberst brüllte einen Befehl und die Männer wichen schneller zurück. Clément knurrte und sah hin und her…..die Schützen hatten sich wohl die Aufmerksamkeit eines starken Feindes eingehandelt, allerdings waren die Landsknechte einer größeren Übermacht ausgesetzt und würden nicht mehr lange standhalten können. „Männer, wir reiten zu den Landsknechten…mir nach!“, brüllte der Ritter den Befehl und seine Reiter folgten ihm, ohne zu zögern. „Keilformation einnehmen!“, rief Clément und begab sich an die Spitze der Formation, während die Bauern sich dahinter ordneten. Sie überbrückten schnellen Schrittes die Entfernung und donnerten mit einem ohrenbetäubenden Krachen in die Untoten. Verfaultes Blut spritzte aus zerbrochenen Körpern und Gliedmaßen wurden vom Rumpf getrennt. Gunther selbst hieb mit seiner treuen Axt auf den Schädel eines Zombies ein und spaltete ihn bis zur Nasenspitze, zog die Waffe heraus und rammte in den Nächsten hinein. Die Wucht des überraschenden Angriffs trieb einen Keil zwischen die vordere Reihe und die nachrückenden Untoten, wodurch eine Lücke entstand und den Landsknechten erlaubte, ihre Feinde zu besiegen und kurz zu verschnaufen. Die Reiter kämpften tapfer und hieben immer wieder auf ihre Gegner ein, doch die zahlenmäßige Überlegenheit begann sich bemerkbar zu machen. Hier und da wurde einer der Bauern von seinem Pferd gezogen und faulige Zähne bohrten sich in sein Fleisch. Die Schreie von Mensch und Tier verstummten jedoch schnell, als sich die Leiber der Zombies mit ihrem Gewicht auf ihre nächste Mahlzeit warfen. Die Skelette durchbohrten mit ihren alten Waffen Pferd und Reiter gleichermaßen, bevor sie zu Fall gebracht werden konnten. Die Situation schien sich wieder zu verschlechtern. Gerade, als Clément den Befehl zum Ausfall geben wollte, ertönte eine Fanfare und laute Rufe folgten dem. Der Ritter drehte sich um, hieb mit seiner Axt einem nahen Skelett den Kopf ab und konnte sehen, wie seine Landsknechte mit neuem Elan den Hügel hinunter stürmten und erneut in die Fleisch- und Knochenwand vor ihnen schmetterte. Ein Hühne, der mit einer riesigen Zweihandaxt bewaffnet war, schlug wild um sich und mit jedem Streich seiner Waffe fielen mehrere Körper gebrochen zu Boden und Knochen splitterten. Er räumte den Weg zu Clément frei, der aufgrund der Geschehnisse erleichtert ausamtete. „Na, edler Herr, kommt ihr uns auch mal besuchen? Hat ja lange genug gedauert!“, rief der große Mann aus und köpfte einen Zombie vor sich. Clément antwortete: „Ich hatte mir eigentlich auch angenehmere Umstände erhofft, aber so ist das Leben nun mal. Mit wem habe ich das Vergnügen?“ „Orfus, Anführer der Waldruher Landsknechte. Wir haben den Gestank der Leiber hier schon von weitem gerochen und konnten uns so formieren. Dank eurer kleinen Einlage sind wir nun wieder ein wenig ausgeruht. Also trollt euch!“ Verwundert blickte der Ritter auf den Mann vor sich. „Aber, ich…..“, stammelte er und Orfus deutete gen Waldrand: „Ich meine damit, ihr sollt Oberst helfen gehen……wir kommen schon klar. Wir können es uns nicht leisten, ihn zu verlieren und ihr schon gar nicht. Also los, trollt euch!“, rief er aus und als ob er dies unterstreichen wollte fällte er zwei Skelette mit einem wuchtigen Schlag seiner Axt. Clément nickte und riss die Zügel herum, seine Reitern signalisierend und zeigte gen Wald: „Männer, mir nach! Wir gehen zu Oberst!“ Diese nickten, sichtlich froh sich wieder von der Masse der Untoten zu entfernen und schlugen sich mit ihrem Lehnsherrn an der Spitze den Weg frei.

      Hastig ritt Clément den Weg hinauf Richtung Waldrand und durchbrach auf seinem treuen Streitross Wilhelm die Blätterwand vor ihm. Innerhalb des Baumdickichts konnten die Männer nicht mehr so schnell reiten, wie sie wollten, denn sie mussten vorsichtig sein. Eine Blutspur führte tiefer in den Wald hinein und Clément bekam ein ungutes Gefühl. Doch mit einem Male hörte er Jubelrufe vor sich. Er ritt weiter und kam auf eine kleine Lichtung und was er sah ließ ihn erleichtert in seinem Sattel zurückfallen. David Oberst stand in triumphaler Pose über der mit Pfeilen gespickten Kreatur in sonderbarer Rüstung, die anscheinend diese Untoten angeführt hatte. Seine überlebenden Bogenschützen hatten in seine Jubelschreibe eingestimmt und erschöpft aber siegriech lehnten sie sich auf ihre Bögen. Als er Clément sah, grinste David und sagte: „Puh, hat ja lange genug gedauert. Der hier“ und er zeigte auf den Toten, „war ganz schön hartnäckig, das kann ich dir sagen.“ Der Angesprochene stieg von seinem Pferd ab, ging auf Oberst zu und umarmte ihn erst einmal. „Ich bin froh, dass es dir gut geht.“ Die beiden Männer klopften sich gegenseitig auf die Schulter. Danach drehte sich Clément zu seinen restlichen Reitern und sagte: „Reitet zurück zu den anderen. Seht, ob sie noch bedrängt werden und helft ihnen. Ansonsten verkündet ihnen von Obersts Tat und ruht euch aus, ihr habt es ebenso verdient.“ Die Männer nickten nur und machten kehrt, sichtlich erleichtert, dass diese Gestalt erschlagen am Boden lag. Als sie die Lichtung verlassen hatte, beugte sich der Ritter hinab und betrachtete das Wesen, dass vor ihm lag. David folgte ihm und bemerkte: „Was hat ihn wohl dazu bewogen uns anzugreifen? Ich nehme nicht an, dass du den da kennst, oder?“ Clément schüttelte den Kopf und betrachtete die Rüstung. Sie war alt, älter als er sie bestimmen konnte. Vorsichtig legte er seine Hände an den Helm und entfernte ihn. Zum Vorschein kam ein fast vollständig vom Fleisch befreiter Schädel, dessen Augen immer noch leicht blau schimmerten. Der Gestank der Kreatur ließ die Anwesenden leicht zurückschrecken und sie schlugen die Hand vor die Nase: „Meine Güte, ist das ekelhaft….“, bemerkte Oberst und ging zwei Schritte zurück. Clément nickte beipflichtend und stand ebenfalls auf. Mit zugekniffenen Augen sah er in das Dickicht des Waldes hinein. Er konnte das Gefühl nicht verleugnen, dass sie beobachtet wurden. Allerdings konnte er sich auf all das hier keinen Reim machen. Wer würde ihm so eine Kreatur auf den Hals hetzen? Oder was hatte er getan, um den Zorn dieses….Etwas auf sich zu ziehen? Als er in Gedanken versunken stumm auf die Bäume starrte, holte ihn das Krächzen eines Raben zurück in die Gegenwart, der aus dem Gebüsch kam und sich lauthals gen Himmel erhob. Clément schüttelte den Kopf und deutete seinen Männern an, ihn nach Hause zu begleiten. Für heute hatten sie genug Blut vergossen. Jedoch sollte ihn dieses komische Gefühl nicht verlassen. Er wusste nicht, wer es war, aber er konnte die Augen von Etwas oder Jemandem auf sich und seinem Lehen spüren…….
      "Gunther selbst hieb mit seiner treuen Axt auf den Schädel eines Zombies ein und spaltete ihn bis zur Nasenspitze, zog die Waffe heraus und rammte in den Nächsten hinein."







      "David Oberst stand in triumphaler Pose über der mit Pfeilen gespickten Kreatur in sonderbarer Rüstung, die anscheinend diese Untoten angeführt hatte."






      "Manchmal hört man in Waldruh ein leises Weinen von einer wunderschönen Lichtung nahe des Dorfes. Dort steht eine alte Statue einer Kriegerin sowie ihr Grab. Obwohl die Schrift schon verblasst und der Name der Kriegerin vergessen ist, so erzählen sich die Bauern, dass es die Tochter des Ortsgründers war. Um ihre Familie zu schützen, griff sie zu den Waffen ihres Vaters und gab ihr Leben im Kampf gegen die Braz-Orks. Nun schwören einige, dass sie manchmal eine geisterhafte Gestalt am Grab sehen, die ihr Leid ob des verlorenen Lebens beklagt. Doch die Bauern trinken gerne einen über den Durst und der Wald vermag einem die Sinne zu vernebeln, womit viele diesen Geschichten keinen Glauben schenken."



      "Auf den Grabhügeln von Waldruh liegt ein altes Grab, dass die Gestalt eines berobten Mannes zeigt. Niemand weiß, wer hier liegt. Nur eines ist bekannt: Niemals regt sich der hier Ruhende, wenn die Toten erneut auf Erden wandeln. Manche munkeln, ein mächtiger Zauberer habe sich unter starken Zaubern zur Ruhe gebettet. Andere sagen, das Grab ist leer und der Zugang zu den Kammern eines Nekromanten. Wer vermag schon zu sagen, was sich hinter solch einer steinernen Ruhestätte verbirgt?"


      Das Abenteuer beginnt:

      Betretenes Schweigen herrschte im Raum des Wehrturmes vor. Clément de Rochetourneur, David Oberst, Elena de Mont-Saint-Michel und Orfus saßen um den großen Esstisch herum und starrten auf eine Karte des Lot-Tales. Oberst lehnte seinen Kopf auf den Arm auf und betrachtete das Papierstück angestrengt, als wollte er ihm seine Geheimnisse entlocken. Ein entnervter Seufzer verriet, dass was auch immer er vorgehabt hatte, nicht von Erfolg gekrönt war. Es war schlussendlich Elena, welche die Stille durchbrach: „Nun, meine Herren, vielleicht sollten wir noch einmal unsere Optionen abwiegen. Wir sind uns sicher, dass keiner der Dorfbewohner dem Bösen verfallen ist, oder?“ „Nein, dafür verbürge ich mich. Außerdem sagtet ihr selbst, dass ihr keine magischen Energien aus dem Dorf gespürt habt.“, entgegnete Orfus. „Das stimmt“, antwortete Elena, „doch irgendeine Erklärung muss es doch geben. Oberst, wisst ihr vielleicht weiter?“ Der Angesprochene zuckte mit den Schultern und verschränkte die Arme hinter dem Kopf: „Ich nehme nicht an, dass die Orks was damit zu tun haben. Also bin ich da leider relativ ratlos. Mit dem ganzen Hokus Pokus kennt ihr euch aus, meine Dame.“ Clément räusperte sich und zeigte auf einen Hügel in der nördlichen Gegend des Lot-Tales: „Von diesem Ort wissen wir nicht viel, eventuell könnten wir hier mit der Suche beginnen. Dann gibt es da noch die verfallene Festung. Allerdings….“ Orfus unterbrach den Ritter in seinen Ausführungen: „Allerdings ist diese Festung verdammt unheimlich und verfallen. Wenn man nach bösen Dingen sucht ist man dort richtig.“ Clément nickte und besah sich die Karte der Wege. Die Ruinen lagen näher, was sie vermutlich zum ersten Ziel einer Untersuchung machen sollte. Er wandte sich zu den Anderen und sprach: „Ich weiß nicht, was hier los ist oder mit wem wir es zu tun haben. Aber wir sollten vorsichtig vorgehen und uns erst einmal an das Problem herantasten. Wir werden zu viert einige Untersuchungen anstellen. Eventuell finden wir Hinweise auf das Übel, dass hier zu sein scheint. Wenn wir Glück haben, dann war es nur eine Laune der Magie und wir müssen nur einen Morrpriester mehr anheuern.“ Ein protestvolles Räuspern von Elena ließ ihn schnell nachsetzen: „und natürlich auf die Herrin des Sees vertrauen. Sie wird uns beschützen.“ Zufrieden nickte Elena und stand auf. Zu den Männern gewandt sagte sie: „Nun denn, so wollen wir dann aufbrechen, meine Herren?“