Scoring-Varianten bei Turnieren

      Scoring-Varianten bei Turnieren

      Oder auch: warum das 20:0 System meiner Meinung nach nichts kann. :D

      Ich weiß, dass es früher bei Fantasy etabliert war und soweit ich weiß, wird es bei 40k noch immer benutzt, aber warum eigentlich?
      Es schafft Separation, aber nimmt dabei nicht in Bezug, gegen wen man eigentlich gespielt hat. In dem Sinne ist es das Gegenteil von SoS (strength of schedule), bei dem man gute Tiebreaker bekommt, wenn man gegen starke Gegner gespielt hat. 20:0 belohnt einen noch extra, wenn man gegen schwache Gegner gespielt hat.
      Ideal finde ich Turniere, bei denen man so lange spielt, bis es nur noch eine Person gibt, die alle Spiele gewonnen hat, so schafft man denke ich einen verdienten Gewinner. Bei vielen Systemen ist das problemlos möglich, aber bei Fantasy oder 40k zB ist es etwas differenzierter, weil man eine Grenze festlegen muss, ab wann es kein Unentschieden mehr ist. Bei Fantasy wo Siegespunkte entscheinden, halte ich ~20% der Punktegröße für angemessen (bei zB 2000 Punkten pro Armee bräuchte man 400+ Punkte Vorsprung für einen Sieg). Frühere Bedenken waren hier, dass zB jemand genug Punkte wegballert und sich dann versteckt, was mir allerdings taktisch recht anspruchsvoll vorkommt.

      Welche Systeme werden denn noch benutzt, die hier nicht genannt wurden?
      Hallo,
      ich spiele Saga und da wird oft folgendes System gespielt:
      Schweizer Paarung (Win 5 Punkte, Loss 1 Punkt und Draw 3 Punkte). Für den getöteten General bekommt man 1 Extrapunkt. Bei allen Missionen ist ein überlegener Sieg definiert (von der Community) und da bekommt man auch einen Extrapunkt.
      Bei einem Draw kommt die Sonneborn-Berger Wertung zum Einsatz. Also der Spieler, welcher bessere Gegner hatte ist bei einem Remis vor den anderen.
      LG
      Du musst ins Scoring mit einbeziehen, wie lange die Spiele dauern. Bei Shroudfall oder MCP kannst du da 2h pro Partie ansetzen, bei einem 40k Turnier ist es meistens mehr. Das bedeutet dann, dass du ab einer gewissen Teilnehmerzahl halt nach dem klassischen Schweizer System einfach recht lange spielen musst und eintägige Turniere nur mit max 8 oder 16 Leuten möglich sind. Von dieser Schwachstelle abgesehen halte ich Schweizer System in Kombination mit SoS als Tiebreaker für die beste Variante.
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      Bei einem Draw kommt die Sonneborn-Berger Wertung zum Einsatz. Also der Spieler, welcher bessere Gegner hatte ist bei einem Remis vor den anderen.

      Die ich persönlich für Tabletops für einen Topfen halte, da man als Orga immer wissen muss, wer die "Besseren" sind (das mag ja bei Schach funktionieren, aber hier ?).
      Und T3 ist da auch nur bedingt aussagekräftig.
      Bei uns im Comitatus wird bei SAGA die Differenz der Missions- oder Szenariopunkte als genereller Teiler verwendet, und als Teiler 2 oder 3 die Anzahl der Warlord-Kills u.ä.
      Es kommt jetzt darauf an wie diese 20:0 Punkte Zustande kommen.
      Das System selbst kommt ursprünglich ja daher das man bei Warhammer Fantasy 2000 Punkte "kill" gespielt hat und das dann einfach /100 gerechnet hat

      Inzwischen sind ja die Szenarien (meistens) differenzierte und man muss nur sinnvolle Wege finden die Szenario Punkte um zu legen.
      Hatten wir ja in 40k seinerzeit auch schon mal, Sieg 30 Punkte, Niederlage 10 Punkte (Remis 20:20) und Killpoints geben +/- 10 Punkte (40:0)

      Sowas ähnliches gibts immer noch als "Black-Jack" System, Sieg 14 Punkte, Niederlage 7 Punkte (Remis 10:10) und Szenario Punkte geben +/- 4, Killpoints +/-3 (21:0)
      und bei meinem letzten Turnier in England war das ähnlich aber anders gewichtet: Sieg 15 Punkte, Niederlage 5 Punkte (Remis 10:10) Szenario Punkte +/- 5, Killpoints +/-5 (25:0)

      Sowas setzt aber voraus dass das Szenario mit dem man gewinnt eben nicht "Kill" ist sondern man auch anders punktet/gewinnt

      El Cid schrieb:

      Bei einem Draw kommt die Sonneborn-Berger Wertung zum Einsatz. Also der Spieler, welcher bessere Gegner hatte ist bei einem Remis vor den anderen.

      Die ich persönlich für Tabletops für einen Topfen halte, da man als Orga immer wissen muss, wer die "Besseren" sind (das mag ja bei Schach funktionieren, aber hier ?).
      Und T3 ist da auch nur bedingt aussagekräftig.
      Bei uns im Comitatus wird bei SAGA die Differenz der Missions- oder Szenariopunkte als genereller Teiler verwendet, und als Teiler 2 oder 3 die Anzahl der Warlord-Kills u.ä.


      Die Wertung wird mit den Siegpunkten des gerade gespielten Turniers berechnet und nicht durch eine subjektive Meinung oder ein Rankingsystem bestimmt. Im Endeffekt ist es eine SoS Variante.
      Auch wenn mein Post noch auf einem 20 Punkte System Prinzip beruht:
      Für Herr der Ringe hatte ich mal eine Matrix entworfen, die wir in Tirol für mehrere Turniere genutzt hatten.
      Da man bei HdR Szenario-Punkte sammelt (im Normalfall bis zu 12), prüft man auf Basis dessen dann in der Matrix, aber:

      Wenn man Unentschieden gespielt hat mit sehr wenigen (gleich vielen) Szenariopunkten, dann wurden nicht alle 20 Punkte vergeben und das Spiel konnte auch 8:8 oder 9:9 enden.

      Mein Punkt ist, dass ein Sieg keine Zusatzpunkte bekommen sollte, weil man gegen unterschiedlich starke Gegner spielt. Kübel ich einen schwachen Gegner, hole ich mir wahrscheinlich auch alles im Szenario und seinen General. Wenn am Nebentisch zwei superstarke Gegner remisieren, brauche ich nicht noch mehr Belohnung für mein Losglück, im Gegenteil sollte mir das schlechte Tiebreaker bringen, was es bei SOS auch tut.

      Kodos schrieb:

      Es kommt jetzt darauf an wie diese 20:0 Punkte Zustande kommen.
      Das System selbst kommt ursprünglich ja daher das man bei Warhammer Fantasy 2000 Punkte "kill" gespielt hat und das dann einfach /100 gerechnet hat

      Inzwischen sind ja die Szenarien (meistens) differenzierte und man muss nur sinnvolle Wege finden die Szenario Punkte um zu legen.
      Hatten wir ja in 40k seinerzeit auch schon mal, Sieg 30 Punkte, Niederlage 10 Punkte (Remis 20:20) und Killpoints geben +/- 10 Punkte (40:0)

      Sowas ähnliches gibts immer noch als "Black-Jack" System, Sieg 14 Punkte, Niederlage 7 Punkte (Remis 10:10) und Szenario Punkte geben +/- 4, Killpoints +/-3 (21:0)
      und bei meinem letzten Turnier in England war das ähnlich aber anders gewichtet: Sieg 15 Punkte, Niederlage 5 Punkte (Remis 10:10) Szenario Punkte +/- 5, Killpoints +/-5 (25:0)

      Sowas setzt aber voraus dass das Szenario mit dem man gewinnt eben nicht "Kill" ist sondern man auch anders punktet/gewinnt


      Das begeistert mich zwar auch nicht, bringt mich aber zum Ansatzpunkt, ob ein 3-1-0 System wie im Fußball Sinn machen könnte.

      shlominus schrieb:

      Ruffy schrieb:

      ... aber bei Fantasy oder 40k zB ist es etwas differenzierter, weil man eine Grenze festlegen muss, ab wann es kein Unentschieden mehr ist.


      warum fummelst du in meinen alten wunden herum?! nie werd ich vergessen, als du mein championsleague-finale gegen den martin als niederlage gewertet hast... bei 15 punkten unterschied. ;(

      rematch now! 8o


      Du hast absolut recht, das Match ist hiermit annulliert und muss neu ausgetragen werden.

      Ruffy schrieb:

      Das begeistert mich zwar auch nicht, bringt mich aber zum Ansatzpunkt, ob ein 3-1-0 System wie im Fußball Sinn machen könnte.
      ist halt jetzt die Grundsatzfrage ob man einen Sieg wertet, und wenn ja derjenige mit den meisten Siegen gewinnt
      oder es nur darum geht Punkte zu sammeln über das Turnier und jemand der 3 mal hoch gewinnt und 2 mal hoch verliert vor jemanden gereiht wird der 5 mal knapp gewinnt

      Beim ersteren geht das dann nur darum das man zu viele Spieler und zu wenig Spiele hat um mit 3-1-0 einen Sieger zu bestimmen und etwas zum Abstufen braucht
      Und da hängt es dann vom Spiel und Szenario ab was sinn macht und wie das gewichtet wird
      Wir haben mehr als 20 Jahre Turniere veranstaltet, und immer hat derjenige gewonnen, der die meisten Siege hatte.
      Der Tiebreaker waren auch immer die Killpoints, später auch die Szenariopoints.
      Losglück bei der Spieltischwahl und beim Gegner war voll O.K.
      Alles wie im richtigen Leben.
      Warum soll das jetzt plötzlich nicht mehr passen ?

      El Cid schrieb:

      Wir haben mehr als 20 Jahre Turniere veranstaltet, und immer hat derjenige gewonnen, der die meisten Siege hatte.


      Es gibt halt nicht nur kleine Turniere. Wenn du zB 16-32 Teilnehmer hast, brauchst du bereits 5 Spiele für einen eindeutigen Turniersieger - das geht sich bei den meisten Systemen noch an 2 Tagen aus, aber eintägige Events sind schon mal raus. Ab 33 sinds 6 Spiele, da werden die ersten schon nervös, weil man sonntags nicht allzu spät heimfahren will. Und bei richtig großen Events - sieh dir zB das Raccoon Rumble an, mit 200 Teilnehmern - brauchst du 8 Runden um einen eindeutigen Sieger zu ermitteln. Wenn du ein Turnier kurz halten möchtest, aber trotzdem so viele Leute wie möglich spielen sollen, werden am Ende eines Events zwangsläufig mehrere Leute mit gleich vielen Siegen übrig bleiben.
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      Ja, aber darum:
      Der Tiebreaker waren auch immer die Killpoints, später auch die Szenariopoints.

      geht ja auch bei 3 Spielen und mehreren Siegern mit 3 Siegen

      Beispiel:
      3 Siege + 50 KP/SzP VOR 3 Siege + 40 KP/SzP VOR 3 Siege + 10 KP/SzP

      man hat 3 Spieler mit jeweils 3 Siegen UND eine Feinabstufung durch die KP (Killpoints) bzw. SzP (Szenariopoints) in die Plätze 1 - 3

      war immer so und funktioniert auch weiterhin so ;)

      El Cid schrieb:

      Ja, aber darum:
      Der Tiebreaker waren auch immer die Killpoints, später auch die Szenariopoints.

      geht ja auch bei 3 Spielen und mehreren Siegern mit 3 Siegen

      Beispiel:
      3 Siege + 50 KP/SzP VOR 3 Siege + 40 KP/SzP VOR 3 Siege + 10 KP/SzP

      man hat 3 Spieler mit jeweils 3 Siegen UND eine Feinabstufung durch die KP (Killpoints) bzw. SzP (Szenariopoints) in die Plätze 1 - 3

      war immer so und funktioniert auch weiterhin so ;)


      Aber das ist genau das Gegenteil von sos. Vereinfacht gesagt sammelt man umso mehr KP und SzP, je größer der Skillunterschied ist. Bei einem Sieg-Gleichstand schaue ich bei sos, wer die stärkeren Gegner hatte und reihe den vor. Bei Miteinbeziehen der Gewichtung eines Sieges (durch zB 20:0 System oder SzP/KP) reihe ich den vor, der die leichteren Gegner hatte. Hat ein Turnier zu wenige Runden, um auf einen eindeutigen Sieger zu kommen, will ich doch nicht den Spieler bestrafen, der die schwierigste Auslosung hatte, oder?
      Also bestraft haben wir noch keinen.
      Einen "schwierige" Auslosung hat man eh nur in Runde 1 - und vor Runde 1 weiß die Orga meistens nicht, wer die starken Spieler sind.
      Danach trennt sich überall die Spreu vom Weizen, und die starken Spieler/High-Scorer kommen gegen einander, genauso wie die Low-Scorer.
      Ich habe dieses SoS-Reihungssystem kennen lernen dürfen (auf einem SAGA-Turnier), aber die Sinnhaftigkeit hat sich mir nicht erschlossen (vielleicht wurde es auch falsch berechnet), da ich im Endeffekt mit 1 Sieg und 2 Niederlagen HINTER einem Mitspieler gereiht wurde, der 3 Niederlagen hatte (mein Sieg war gegen ihn).
      Danach habe ich mich als Orga mit SoS nie wieder beschäftigt = learning by not-liking.