Also gestern hab sogar ich als Kunstbanause den Weg zum Jedermann gefunden.

Schauspieler und Atmosphäre waren guten.

Was mir sauer aufgestoßen ist war die Story.

Denn am Ende kann sich der schamlose Gebotsbrecher Jedermann doch wieder vor dem jüngsten Gericht mit einer Spende an die Armen von der Hölle freikaufen.

Die Moral aus der Geschicht:

"Lebe wie ein Schwein, am jüngsten Tag spendest Dein Vermögen, welches Du ja ohnehin nicht ins Grab mitnehmen kannst, worauf Du auffahren wirst in den Himmel!"

Reue und Vergebung gut und schön.

Nur könnte sich dadurch ein Jedermann natürlich auch in seiner ruchlosen Lebensweise bestätigt fühlen und bevor er in den Holzpyjama hupft sich noch schnell von der Hölle freikaufen mit seinem geliebten Götzen, dem Geld.

Mit Geld kann man sich sogar den Himmel erkaufen?

Naja der Jedermann hat schon seine ganzen vermeintlichen Freunde verloren und der Mammon hat ihn im direkten Sinne auch nicht vor der Hölle bewahrt.

Die "Guten Taten" haben ihn vor der Hölle bewahrt und zwar erst als zu guter letzt die "Erkenntnis" gekommen ist und er dann doch sein ganzes Geld den Armen gespendet hat.
Das alles ist jedoch mMn aus Panik vor der Hölle passiert, sozusagen eine erzwungene Spende.

Frank Hoffmann (aka Mr. Trailer, mein Gott lang ists her da war sogar ich noch jung ) war der Regisseur.

Wahrscheinlich hat der Schreiber des Stückes von der Kirche ein Sackerl Gold zugesteckt bekommen damit er den "reumütigen" Geldspender billig davonkommen lässt.