Zurück an der Oberfläche angekommen, sahen sie, dass in der Stadt der Teufel los war, nicht nur in den Straßen ? überall ? auch am Himmel.
Kampfflugzeuge der verschiedensten Rassen versuchten die Raumschiffe am Starten zu hindern. Irgendetwas lag in der Luft ? das fühlten alle. Zivilschutzsirenen heulten.
Der Raumhafen war circa 3 clicks entfernt ? und auf ihrem Weg dahin erwarteten sie Heckschützen, häretische Randalierer und marodierende außerirdische, die scih noch einmal vor dem Weltuntergang so richtig austobten.
?Bitte helfen Sie...?
Mat drehte sich herum. Am Straßenrand kauerte eine traumatisierte Frau. Sie schien am Ende ihrer Kräfte zu sein.
2 Rekruten trugen Rick und Loraine, quer über ihre Schultern und wussten nicht wohin sie nun mit ihrer Last sollten.
Mat beugte sich zur Frau hinunter. ?Können Sie gehen? Wir helfen Ihnen!?
Er hob ihr Kinn um sicherzugehen, dass sie ihn verstand. Sie nickte.
Leutnant Janice Schneider-Adre, dachte er bei sich. Er erkannte sie von den Fahndungsphotos.
?Kommen Sie ? wir müssen hier weg!?
?Es gibt ein Raumschiff!? sagte sie plötzlich ?Nicht weit von hier... Das wartet auf uns...?
Er hob sie hoch und rief. ?Los Leute, schauen wir, dass wir hier rauskommen!!
Die Männer die niemanden zu tragen hatten, bewegten sich gefechtsmäßig neben den anderen über die Straße und deckten den Vormarsch.
3 Mann bildeten die Nachhut. Aus zehn Metern wurden hundert, noch eine Straße... noch ein zerbombtes Haus...
Überall hörte man Schüsse und Schreie ? und über ihnen die Kampfflugzeuge, die das Feuer mit Maschinenkanonen und noch schlimmeren Waffen auf die Stadt eröffneten. Sie warfen Bomben ab ? Napalm, B und C Waffen...
Irgendwo nicht weit explodierte eine taktische, atomare Granate...
Was dann geschah nahmen die Männer nur mehr wie betäubt wahr...
Es wurde geschossen. Einige der Männer blieben verblutend in den Straßen liegen.
Einige hatten in den Lichtblitz gesehen und krümmten sich mit Händen vor Augen am Boden. Die wenige Strahlung sollte von den Armaplastrüstungen abgeschirmt werden. Überall roch es verbrannt ? versengtes, verkohltes Fleisch. Sie hatten Glück gehabt. Weder die Hitze- noch Druckwelle hatte sie hinter den zig Häuserschluchten erwischt.
Sie stiegen hinunter in den U-Bahnschacht, wo einige Zivilisten vor den Luftangriffen Zuflucht genommen hatten. Sie starrten teilnahmslos die Männer an, die bei ihnen vorbeizukommen versuchten.
Tiefer in die Schächte wagte es kein Zivilist vorzudringen.
Dort warteten Tyraniden. Die wenigen, die sich unvorsichtigerweise sofort blicken ließen, wurde unmittelbar mit Schrotflinten abgeknallt.
Andere würden kommen, schlauer, bösartiger ? und sie würden auch die Zivilisten erwischen, die sich außerhalb des Schachtes in Sicherheit wähnten.
?Tempo! Vorwärts!? hörte Mat sich selbst keuchen.
Irgendwo am Ende des Tunnels stand das Ding - hoffentlich. Wenn Janice Adre-Schneider recht hatte...
Sie waren jedoch zu erschöpft um enttäuscht zu sein, dass es kaum für alle Platz hatte.
?Vorwärts, es ist nicht mehr weit!?
Die Tyraniden kamen herangesprungen und zerfetzten die Nachhut...
Dann ging alles zu schnell um es noch in Worte fassen zu können. Schüsse, Schreie, herumspritzendes Blut, Dunkelheit...
Das Letzte woran sich Rumack deutlich erinnern konnte war, dass ?Herzbaby? das Schott zum Raumschiff von außen schloss und mit gezogener Laserpistole schrie: ?Startet!! Startet, verdammt noch mal!!?
Einen Sekundenbruchteil später verschwand er schreiend vom Sichtfenster und eine Tyranidenkreatur gaffte zu ihnen hinein.
Janice Schneider hatte im Pilotensitz platzgenommen und drückte apatisch die Knöpfe.
Hinten im Frachtteil der kleinen Raumyacht lagen Rick und Loraine.
Die Tyraniden kratzten an dem Schott.
?Keine Zeit für Warmup...? flüsterte Janice und drückte den Triebwerkshebel voll durch.
Mat konnte gerade noch rechtzeitig den Gurt schließen, als er auch schon fühlte wie er mit mehren G in den Sitz gepresst wurde und es wenig später schwarz um sie alle herum war.
Ein Weinen war vom Pilotensitz zu hören. Mat sah hinüber zu Janice, die nicht mehr in der Lage war die Kontrollen zu bedienen. Sie schaltete auf Autopilot... ?Mein Sohn ist tot...? flüsterte sie.
Die Maschine war programmiert, irgendeinen unbekannten Ort im Universum anzufliegen...
Mat nickte und wusste nichts zu sagen, als er in die endlose Weite des Alls hinaussah. Millionen von Sterne... Millionen von Galaxien in diesem Universum.
Als die Maschine in den Hyperraum ging, musste er unwillkürlich grinsen...
Von Mackensen war erledigt. Mat hatte dafür gesorgt, dass einige der hochbrisanten Daten ins öffentliche Netz von Novagraz Net eingespeist wurden und eine Kopie war unterwegs zu übergeordneten Systemstellen. Großinquisitor Von Mackensen hatte selbst genug Dreck am Stecken um selbst den Tod im Schmerzverstärker zu finden.
Was für eine Verschwendung, dachte er. Dieses Universum - keine Ruhe, keinen Frieden...
Keine Gnade und keine Vergebung...
So viel Tod.
Nichts würde gut werden. Niemand würde sie am Ende ihrer Reise in den Arm nehmen und ihnen versprechen, dass dieser Alptraum auf ewig vorbei war...
Denn das Universum war groß und was auch immer geschah...
Niemand wird dich je vermissen...
Ende