doch!? Templer musste ein Halbelf sein. Das erklärte Vieles und er musste Sigmar jetzt wohl einige Fragen beantworten. ?Naur an edraith ammen! Naur dain i ngauroth!?, rief er in den Wald und wiederholte sich: ?Naur an edraith ammen! Naur dain i ngauroth!? Dann hallte die Antwort durch den Wald und Templer setzte ein Lächeln auf. ?Was haben sie geantwortet?, fragte Sigmar. ?Nichts Besonderes. Lediglich die Antwort auf den Erkennungssatz.?, antwortete Templer. Sigmar war das aber lange nicht genug, was sollte das heißen? Was hat Templer überhaupt gemurmelt? Während Sigmar überlegte war Templer schon provokant zu den Echsen geritten. Sigmar fand das zwar nicht witzig, wusste aber, dass Templer so was gerne machte, beinahe andauernd behandelte er seinen Kaiser so, doch Sigmar verstand es, immerhin kannte er Templer jetzt schon viele Jahre und er wusste auch, dass sich Templer in der Zeit kaum verändert hatte. Um es so zu sagen, dadurch sind sie sich überhaupt erst begegnet. Templer wurde wegen Lästerung seiner Regierung angeklagt. Als er aber den Kampf gegen Sigmars besten Krieger Max gewonnen hatte, bemerkte dieser das unglaubliche Talent. Sigmar kannte sich noch genau an diesen Moment erinnern und würde ihn wohl nie vergessen. Dann kehrte er wieder in die Realität zurück und ritt zu den Echsen. ?Sie berichten von zwei Kundschaftern in der Nähe unseres Zeltlagers?, berichtete Templer mit leicht angespannter Stimme. ?Wir sollten zurückreiten.? Sigmar bemerkte, dass Templer während des Rittes schweigsamer als sonst war. Wahrscheinlich lag es an dem was die Echsen zu ihm gesagt hatten. Und so brannten Sigmar mehrere Fragen auf der Zunge. Er konnte es immer noch nicht glauben, er hatte schon längst geahnt, dass Templer Halbelf, doch nie wurde seine Ahnung bestätigt. Und nun als, dass entscheidende Indiz auf seine Vergangenheit da war, konnte es Sigmar noch immer nicht fasse. Also begann er zu Fragen, ruhig und einfühlsam: Nun, ist es also war, dass du Halbelf bist? Templer grinste kurz, doch es war mehr gezwungen, als freundlich. Er hatte wohl eine schlimme Vergangenheit gehabt. Doch, als Templer nach langer Zeit antwortete: Ja, so ist es! Ich bin ein Halbelf, einer der wenigen, aber nicht stolz darauf. Sigmar glaubte zunächst, dass diese Mysteriösität an Templer verschwunden war, doch es ward das genaue Gegenteil. Templer erschien ihm nur noch mysteriöser und unerforschbar. Jeder der beiden Krieger hing seinen eigenen Gedanken her, doch dann sagte Templer: Ich nehme an du würdest gerne mehr wissen. Und Sigmar nickte gebannt drauf was kommen würde. Meine Mutter war eine Elfenmaid, mein Vater aber von feinstem Adel der Menschen. Die Beziehung dauerte nicht lange, das Einzige Ergebnis daraus war ich. Meine Mutter sorgte für mich so gut es ging, doch musste sie mich im Alter von 6Jahren einem alten Waisen Elfen übergeben, welchen sie gut kannte und schätzte. Bald darauf starb meine Mutter, wie sich herausstellte war sie todkrank. Damals begriff ich es noch nicht aber. Er stockte, eine einzelne Träne floss ihm über die Wange. Dann sprach er weiter: Nun tut es mir unheimlich Leid, dass ich ihr so eine große Last war. Und dieser Elf in hohem Alter, welchem ich übergeben ward, lehrte mich zu lesen und zu schreiben und viele Sprachen zu sprechen, doch Einige habe ich mittlerweile bereits wieder vergessen. So verbrachte ich die Zeit bei ihm, bis ich 16 Jahre im Jahreskalender des Elysiums war. Dann entschloss ich mich von ihm fortzugehen, doch ein Teil von mir verweilt bis heute bei diesem Elf. So striff ich einige Monate durch die Lande, bis ich dann in ein Menschendorf kam, welches von Orks bedroht wurde. Unfreiwillig lernte ich von den Menschen das Handwerk des Krieges. Und obwohl diese Kampftechniken nicht so fein sind wie die der Elfen, sind sie mindestens genauso effektiv. Dort erlebte dann ich meine erste Schlacht und ab da, kam dieser unheimliche große Hass auf die Grünhäute und das gesamte Böse, denn was dort geschah. Er stockte erneut und Entsetzen war in seinen Zügen zu sehen: Werde ich ebenfalls nie vergessen und noch immer verfolgt es mich in der Nacht und im Traum. Nach dem diese Schlacht zu unsren Gunsten entschieden ward, kamen elfische Herolde ins Dorf und erneut verfolgte mich das Pech, denn es war gerade ein Krieg zwischen den Elfen und Menschen entbrannt, unnötigen, verlustreiche Schlachten wurden geführt. Und als diese Herolde sahen, dass ein Elf unter den Menschen kämpfte, wurde ich aus dem Reich verbannt. Mittlerweile, ist diese Verbannung aufgehoben. Doch ich werde nie wieder dorthin zurückkehren, denn ich weiß was die Elfen mit den tapferen Männern und Frauen aus dem Dorf gemacht haben. Er spuckte vor Verachtung auf den Boden. Fortfahren brauchte er nicht, denn den restlichen Teil seines Lebenslaufs kannte Sigmar.
Sigmar wusste, dass er der erste war der Templers Geschichte vollständig kannte. Er war gerührt und betroffen, was diese arme Seele durchmachen musste, erstaunlich...
Sigmar wollte ihm nun keine weiter eine Last mehr sein. Alles was er brauchte war eine Menge Zeit, doch dafür würde er lange warten müssen, schließlich herrschte gerade Krieg gegen die Orks und niemand wusste genau, wann sie angreifen würden. Ohne einen weiteren Wortwechsel ritten sie weiter.
Das Zeltlager war verlassen, wahrscheinlich hatten Max und Ra`Virr die Überlebenden Menschen zurück in die Burg gebracht. So machten sich auch Sigmar und der Halbelf auf den Weg nach Minas Tirith.
Sigmar stieg vom Pferd und ging aufrechten Ganges zum großen Holztor. Es quietschte laut und Sigmar platzte in die Tafel. Die Blicke sämtlicher Krieger waren auf ihn gerichtet und er war ihnen zumindest eine Erklärung schuldig, dass er davongeritten war. Doch nun hatte er keine Zeit dafür. Gegen den Willen der anderen setzte er sich auf seinen Stuhl, breitete sämtliche Pläne aus und fuhr fort: ?Der Krieg hat uns sämtliche Verluste gebracht, ich fordere sofortige Verarztung der Verletzten. Nun seid ihr entlassen, ihr könnt gehen, ihr braucht ein wenig Ruhe.? Die Stille der Besprechung hörte auf und geradezu alle begannen wieder zu reden, während sie aus dem Sal gingen. Sigmnar blieb noch sitzen und als Ra`Virr das bemerkte, stieß er Max auf die Schulter. Er drehte sich um und sah Ra`Virr denkwürdig an. ?Schau dir Sigmar an, was ist denn los,? flüsterte Ra`Virr leise zu Max. ?Gut setzen wir uns zu ihm und reden mal.? Max umging Ra`Virr´s Schulter und setzte sich wieder zu Sigmar an die Tafel. Ra`Virr blieb vorerst stehen. Sigmar wandte Max zwar einen Blick zu, sagte aber vorerst nichts. Es vergingen sicherlich einige Minuten, bis Sigmar endlich ansetzte: ?Sag doch, was quält dich, dass du zu mir komst?? ?Ra`Virr hat mich daran erinnert, wie du da sitzt, was ist los mit dir, was soll das misteriöse Getue,? fragte Max leicht angespannt. Sigmar wollte seine Ehre nicht verletzen und so stand er respektlos auf und verließ den Raum. ?Der muss ganz schön was durchgemacht haben,? sagte Max zu Ra`Virr. Ra`Virr antwortete mit einem stummen Nicken. Dann begann Max zu lachen. Er wusste selbst nicht warum, aber er war froh, dass er es überhaupt noch konnte. Dem folgte auch sein Freund und gemeinsam lachten sie so vor sich hin. Nach einiger zeit, aber unterbrachen sie. Dann fragte Max: Was wollen uns die beiden verheimlichen? Ra`Virr zuckte mit den schultern, als ob es ihm nichts ausmachte, doch insgeheim interessierte es ihn fürchterlich und es wurde unangenehm, nichts zu wissen. Er wusste zwar, dass Sigmar und Templer immer sehr nahe standen, doch wurden Geheimnisse ihm stets auch anvertraut. Aber damals waren es noch drei Generäle, dann war Max hinzugekommen. Das Eis zwischen Ra`Virr und Max war noch nicht gebrochen und das wussten beide. Deshalb versuchten sie nun die Fronten zu klären. Nun war aber peinliches Schweigen im Saal. Plötzlich aber begann Max unverwegen zu fragen: ?Wie ist deine Geschichte? Woher kommst du?? Kurz lächelte Ra`Virr, diesen jungen Heißsporn schien diese Frage wohl schon ewig auf der Zunge zu liegen. Denn er sah diese Erwartung, die er von sich selbst gut kannte. Ja, wahrhaftig dieser Krieger war ihm wohl in vielen Belangen sehr ähnlich. Dann sprach Ra`Virr: Du willst über meine Vergangenheit Bescheid wissen? Max nickte eifrig, wie man es von einem wissbegierigen Schüler kannte. Da gibt es nicht viel zu sagen, meine Ahnenreihe kann zurückverfolgt werden