Gestern wurde auch gleich die letzte Schlacht gespielt, die die deutschen Verbände südwestlich von Leningrad einkesseln sollte.
Der Angriff wurde von meinem Tankovy Batalon bestritten, bestehend aus Bataillonskommandant in T-34, einer Kompanie aus 5 T-34, einer Kompanie aus 6 T-34, einer Kompanie mit 20 Stands Motostrelkovy (9 SMG, 10 Rifle/MG, Komissar) und einem Light Armoured Car Platoon aus 3 BA-64.
Verteidigt hat Hauptmann Floppy mit seinen Grenadieren. Von der Luftaufklärung über die massive Panzeransammlung an seinem Frontabschnitt vorgewarnt bestand seine Kompanie aus 2 Grenadierplatoons zu je 7 Stands mit Panzerknackern, ein Pionierplatoon mit 10 Stands, Panzerabwehrplatoon mit 3 5cm Pak 38, schwere Flak in Form von 2 Acht-Achtern, sowie drei Stug III F8. Zitat: "Also wenn ich mit der Armee keine Panzer aufhalt, weiß ich auch nicht...".
Die erwürfelte Mission war Breakthrough, Floppy konnte also alles aufstellen, dafür aber nichts im ambush. Ich entschied mich dafür, die kleine (5) T-34-Kompanie aus der Flankenreserve kommen zu lassen und die große T-34 Kompanie mit Bataillonskommandanten, Infantrie und BA-64 von Anfang an aufzustellen.
Bei seiner Aufstellung hat Floppy einen der Wälder in seiner Aufstellungszone (allerdings 30+ cm von beiden Objectives entfernt...) zum Hürtgenwald II unzufunktionieren, und hat dort gleich beide Grenadierplatoons und die Pak befestigt. Die 8,8cm standen in einer rückwärtigen, beide Objectives überblickenden, aber relativ ungeschützten Position, die Pioniere bereit, auf eins der Objectives vorzurücken, um sich dort einzugraben, und die Stugs standen hinter dem "Hürtgenwald II".
Seine ganze Armee stand also in einem einzigen Tischviertel, sodass ich durchs andere Tischviertel mit voller Geschwindigkeit auf die Objectives vorrücken konnte - nur kurz vor dem notwendigen 100cm Sicherheitsabstand vor den 8,8cm stehenbleibend

Dort standen sie dann, mehr oder weniger regungslos wartend, während die Motostrelkovy sich heiße Feuergefechte mit den Grenadieren und den Stugs lieferten, dabei etwa 3/4 ihrer Männer verlor, dafür aber auch die Stugs kurz beschäftigen und vom Objective weglocken konnten. Die Stugs haben sich nach 2 1/2 Schussphasen gegen die Motostrelkovy doch wieder auf die Panzer konzentrieren wollen, haben aber, um von dort, wo sie waren, Schusslinien auf meine Panzer zu bekommen, noch weiter von den Objectives wegfahren müssen.
Weniger spielentscheidend als die Stugs, dafür ein umso größerer moralischer (*hüstel* Würfel... *hüstel*) Sieg für mich, war, dass meine zu dem Zeitpunkt schon arg mitgekommene Motostrelkovy (noch 11 Stands) noch ein mich assaultendes Grenadierplatoon (mit 2iC 8 Stands) vernichten konnten: 3 Tote im defensive fire mit 6 Schuss - aber hey, immerhin hab ich sie nicht gepinnt, dann hätten ja sie vielleicht noch überlebt

), die restlichen 5 stands in 2 Nahkampfrunden vernichtet, während ich selbst bei der ganzen Aktion nur 3 Teams verloren hab. Und meine Motostrelkovy hat bis zum Schluss noch überlebt, obwohl dann auch noch das zweite Grenadierplatoon gekommen ist, um sie endgültig zu vernichten
Jedenfalls, die T-34 derweil in Lauerstellung außer Reichweite der Acht-Acht, sporatisch unter schwachem Beschuss der Stugs (insgesamt 5 Schuss oder so, auf lange reichweite und teilweise concealed, also 3+ bzw 4+) die aber keinen Panzer vernichten konnten (nur bailen), warten auf ihre Kollegen aus der Flankenstreitmacht. Diese lassen sich Zeit, kommen erst in der 5. Runde, besetzen das unbewachte Objective und schießen erfolglos auf die 8,8cm, die große Kompanie T-34 rückt auf dieses Signal hin auch vor, zum von den Pionieren bewachten Objective, assaultet sie aber nicht.
Jetzt begann es eng zu werden, für die Grenadiere: die acht-acht schießt nur 2 der 5 Reserve-T-34 weg und bailt einen weitere (also kein Moraltest), die Stugs sind stehen zu schlecht, können nicht auf meine jetzt vorgerückten T-34 schießen, und die Pak kommt gerade erst aus dem Wald gekrochen, schießt auch nur erfolglos. Floppy sieht seine letzte Hoffnung in einem Assault: Die in einer Reihe aufgestellten T-34 könnten in der Flanke angegriffen werden, allerdings nur von 2 der Pionierteams. Der Rest des Platoons, inklusive Kompaniechef, zieht sich, um nicht unnötig defensive fire auf sich zu ziehen, tief in ein Kornfeld zurück, von wo aus der Kompaniechef Hauptmann Floppy den Angriff der zwei Teams kommandiert.
"Viel Glück, Burschen!"
Allerdings läuft der Angriff nicht ganz wie geplant, nur ein BA-64 wird zerstört, ein T-34 gebailt, dann müssen sich die Pioniere zurückziehen (Floppy sollte aufhören, seine Kompaniekommandanten zu wichtigen Platoons zu stellen. Mit den Re-Rolls hat er schon in unserem letzten Spiel einfach kein Glück) und die sich konsolidierenden T-34 auf dem Objective allein lassen, gerade als meine 6. Runde beginnt. (Gewisse ungarische Nahkampfscouts werden hier ein déj?-vu haben)
6:1 Sieg für die Sowjetunion - ein Ergebnis, das ich gegen diese reine Panzerabwehrarmee so sicher nicht erwartet hätte. Was mir dann zum Sieg verholfen hat, waren (neben dem kontraproduktiven Assault der Pioniere zum Schluss) IMO 3 Punkte:
- Mit den Stugs so weit fernab der Objectives hat sich Floppy selbst eines Drittels (punktmäßig) seiner Armee beraubt.
- dazu noch die 5cm Pak mitten im Wald aufgestellt (und noch dazu erst so spät herausbewegt um den Fehler auszugleichen), so war die 8,8 ziemlich alleine mit der Aufgabe betraut, die Objectives gegen Panzer zu bewachen, was bei so vielen Panzern meinerseits eh schon etwas riskant ist, aber letztlich dadurch in meinen Augen völlig unmöglich wird, dass
- kein Infantrieplatoon (ja, eigentlich gar niemand) das zweite Objective bewacht. Das setzt die Verteidiger nur unnötig unter Druck, sobald Angreifer bei den Objectives sind, und wäre ja eigentlich vermeidbar gewesen.
War auf jeden Fall ein sehr unterhaltsames Spiel! ("Viel Glück Burschen" an zwei Pionierteams gegen 7 T-34, während sich der Kompaniekommandant aus dem Staub macht

nur mein Halsweh hat da einen Lachkrampf verhindert

)