Versteht mich net falsch, ich verlange ja nicht daß SF Autoren Weltliteratur schreiben sollen (nett wenn mal passiert ;)) Aber wenn ich zurückdenke was ich so als Teenager und Twen gelesen habe da gabs doch viele Autoren, die das Schriftstellerische Handwerk beherrschten und auch noch interessante Ideen hatten. Was macht denn den Reiz von SF eigentlich aus? Für mich (und nicht nur für mich) ist es die Auseinandersetung mit soziokulturellen Aspekten enteder dahingehend daß der Autor aufzeigt wohin gegenwertige Tendenzen führen könnten (betonung liegt am Konjunktiv) oder indem er gegenwertige Vorkommnisse/ Mißstände kritisiert und dem Leser vor Augen führt was grade abläuft. Natürlich muß das nicht immer hochdramatisches Problemfilmkino sein sondern darf auch auf amüsante oder sonst bekömmliche Unterhaltung präsentiert werden - oft keine schlechte Idee um ein gedankliches "upps" vom Zaun zu brechen - aber gerade diese gesellschaftskritische Element ist es, das SF ermöglichte aus dem Pulpghetto der Groschenromane auszubrechen und salonfähig zu werden, weil es eben mehr war als BEM Aliens die mit Todesstrahlen alles niederbrannten und unsere Frauen raubten solange bis ein Uropa von Duke Nukem ihnen Einhalt gebot...
Auch fundierte überlegungen wo der technische Fortschritt hinführen wird (daher kommt übrigends auch das Science in SF...) fand man faszinierend...
Und auch wenn Constable nicht findet daß man Klassiker gelesen haben muß - zumindestens im Bereich der utopischen Literatur fallen mir da schon ein oder zwei Sachen ein... Ich find es arg daß es gar nicht so wenig Leute um die 20 gibt, die 1984 nicht nur nicht gelesen haben, sondern denen der Titel bzw. der Name Orwell nicht mal mehr was sagt... nachdem was da voriges JAhrhundert alles abgegangen ist, finde ich daß 1984 schon Pflichtliteratur sein sollte und wenn ich so in richtung Naher Osten schaue und höre was da so für Meldungen im Umlauf sind, dann denk ich daß es vielleicht nicht schlecht wäre mal "On the Beach" von Nevill Shute zu lesen (auf Deutsch erschienen als "Das letzte Ufer")
Sia fragt was ich suche (weiss nicht ober mich auch mit der Frage gemeint hat) aber nichtsdestotrotz - Autoren wie seinerzeit: Leigh Brackett, James Blish, Stanislav Lem, A.C. Clarke, Ray Bradbury, Anthony Burgess, Phillip Dick, William Gibson, Loe Haldeman, Marion Zimmer Bradley, Sprague De Camp, Norman Spinrad Joan Vinge, Clifford Siamak, Robert Heinlein, Poul Andersson etc. etc. etc. - haben auch nicht nur hochklassisches produziert sondern auch oft nur nette Unterhaltung - aber dennoch ihre Bücher haben was... Und dieses "haben was" vermisse ich in diesem Genre schon lang

zZugegeben ein Neil Gaiman hat was und er steht auch nicht allein auf weiter Flur aber erstens ist die Kette erschreckend dünn und zweitens ist Gaiman auch nicht grad mehr der jüngste... Ich will auch nicht bestreiten, daß es im Genre noch immer gute und interessante Autoren gibt aber um sie zu finden müßte man sich durch Tonnen von Schrott wühlen und das isses dann eben nicht wert, denn es gibt auch abseits der fantastischen Literatur interessante Bücher...