Im ersten Moment hört sich die Idee super an (habe mich deswegen sofort bei Kickstarter registriert und meine "Spende" abgegeben), aber wenn man darüber nachdenkt, gibt es einfach zu viele Probleme und Fragezeichen.

1. Die Leistung entspricht gerade einmal der momentanen Smartphone-Generation, die Konsole soll aber erst März 2013 fertig sein. Bis dahin werden die Smartphones schon schneller sein.

2. Release Datum: Es gibt keinerlei Garantie, dass 03/13 eingehalten werden kann. Es kann sehr schnell zu Verzögerungen bei Zulieferern kommen und aus 8 Monaten (was schon lange ist) wird ein Jahr oder noch mehr. Von Fehlern des Teams ganz zu schweigen (Streit im Team, Absprung wichtiger Mitarbeiter, Selbstüberschätzung -> Zeitplan kann nicht eingehalten werden usw.)

3. Firma: Es gibt keine Website von Ouya (Firma hat den gleichen Namen wie die Konsole), Angaben zur Größe des Teams gibt es nicht. Eine Firmenadresse ist ebenfalls nirgends angegeben. Wieder ein paar Fragezeichen mehr.

4. Spiele:

4.1: Aufgeblähte Smartphonegrafik. Ja, Grafik ist nicht alles, Spielspaß ist wichtiger. Aber woher soll der kommen? Bestenfalls kann man auf Smartphone-Portierungen hoffen, die allerdings auf Touchdisplays ausgelegt sind. Werden sich die Entwickler die Mühe machen und ihre Spiele für Controllernutzung umprogrammieren? Manche vielleicht, für den Großteil wird aber die Zielgruppe zu klein sein. Selbst wenn die Konsole 100k mal verkauft wird, ist das nichts im Vergleich zu den großen Konsolen oder den Smartphones.

4.2: Open Source ist ansich eine gute Sache, aber noch immer wird iOS von den Entwicklern gegenüber Android bevorzugt, da bei iOS Schwarzkopieren um einiges umständlicher ist als bei Android. Da diese Konsole wohl größtenteils von Leuten gekauft wird, denen Rooten kein Fremdwort ist, schrumpft das Gewinnpotenzial wieder erheblich. Ein Motto der Ouya ist: "Hackers welcome.", damit versucht man die Verkaufszahlen in die Höhe zu treiben, aber den Entwicklern zeigt man damit den Mittelfinger.

4.3: Free 2 Play: Da man von Anfang an schon kein Potenzial für 10-20€-Titel sieht (geschweige von Vollpreistitel -> ü40€) zwingt man die Entwickler zumindest eine "Demo" von jedem Spiel zu veröffentlichen. Dann können die Entwickler sich zwischen Vollpreisupgrade und/oder Bezahl-Items/Gold etc. entscheiden. Ich vermute das es größtenteils die letztere Option sein wird. Jeder kann von F2P halten was er will, ich halte absolut nichts davon.

5. Fazit:Die einzigen positiven Dinge wären für mich die Nutzung von Emulatoren für z.B. N64, Super Nintendo oder die Nutzung als Mediaplayer. Allerdings kann man dies mit so gut wie jedem Notebook/PC ebenfalls.Die Idee ist gut, aber Nintendo/Microsoft/Sony brauchen nicht umsonst Jahre um eine Konsole auf die Beine zu stellen und selbst diese Riesenfirmen können leicht auch mal in die roten Zahlen abrutschen. Natürlich ist das OUYA-Projekt im Vergleich dazu winzig, aber trotzdem erfordert es jede Menge Planung und Arbeit. Und viel Spielraum für Fehler.