Leif Ragnarsson spürte einen harten Widerstand in seinem Rücken und gab mürrische Laute von sich. Das schmerzhafte Pochen zwischen seinen Schläfen ließ ihn einen Moment mit seinem Magen kämpfen, welcher sich für die ungebührliche Behandlung von letzter Nacht beschwerte. Nach einem kurzen Anfall von Übelkeit gewann er die Kontrolle zurück und öffnete vorsichtig die Augen. Die Sonne war vor wenigen Minuten über den nahen Bergspitzen aufgegangen und sandte ihre ersten Strahlen über die Gesichter Leifs und seine Kameraden, von denen die meisten noch in tiefem Schlummer lagen. Der Morgennebel schimmerte in einem fast unnatürlichen Rosaton, während die ersten Vögel in den nahe liegenden Wäldern mit ihren morgendlichen Gesängen wetteiferten. Ein kühler Luftzug strich über Leifs erhitztes Gesicht und brachte den beißenden Geruch von brennendem Holz sowie das feinwürzige Aroma gebratenen Fleisches mit sich. Anscheinend waren die Wachtposten bei der morgendlichen Jagd erfolgreich gewesen, und bereiteten das üppige Frühstück vor.
Mit einem satten Grunzen erhob sich Leif in die Senkrechte, ließ seinen Helm achtlos zu Boden fallen und blinzelte schläfrig. Sein geschnitztes Trinkhorn rollte von seinem Brustpanzer und verschüttete den letzten Rest Met auf dem Boden. Von seiner erhöhten Position aus konnte er das gesamte Lager überblicken, das seine Zelte vor der belagerten Stadt aufgeschlagen hatte und ringförmig die letzte Bastion der bis auf die Grundmauern niedergebrannten Stadt umgab. Hohe Türme reckten sich kühn der Sonne entgegen, der innerste Turm schien gar eine Höhe von mehreren hundert Metern zu erreichen und erhob sich massiv wie die Spitze eines Berges aus den umliegenden Gebäuden der Stadt. Ein ebenso gewaltiges, eisernes Tor zierte die Front des Gebäudes, dessen Flügel einen gesamten Stadtteil unter sich begraben konnten. Weit oben auf der Spitze glitzerte die aufgehende Sonne auf einer goldenen Spitze und tauchte die Stadt in sanft schimmerndes Licht. Nur eine zwanzig Meter hohe Steinmauer trennte den inneren Bereich der Stadt von den lagernden Truppen vor den Toren. Die Nacht war verhältnismäßig ruhig gewesen, nur ab und zu hatte man das Flackern verdeckter Feuer gesehen und die rauen Stimmen aus dem Inneren gehört, welche ihre blasphemischen Rituale vollzogen.
In Leifs Unterleib bildete sich ein heißer Ball glühenden Hasses und ließ ihn erzittern. Wie konnten diese missgestalten Kreaturen es wagen, das friedliche Leben der Bürger der umliegenden Städte zu stören, Raubzüge zu veranstalten, Frauen und wehrlose Kinder zu entführen, um sie ihren dunklen, missratenen Göttern zu opfern? Bisher hatten die Kultisten ihren Zorn und ihren Fehlglauben ungehindert an unschuldigen Leben ausgeübt, doch gestern hatten sie wahren Zorn erfahren, als Leif und seine Kameraden diese Missgeburten niedergeworfen und vor sich hergetrieben hatten, bis zurück in ihre verdorbene Stadt. Und nun lagerten sie hier, vor den Stadtmauern, und bereiteten sich auf den letzten Sturmangriff vor, der die Stadt dem Erdboden gleichmachen würde, und das letzte unheilige Kind des Kultes würde in reinigendem Feuer seine Reue erfahren.
Leif beugte sich über den Rand und ließ den Weidenkorb an einem geflochtenen Seil in die Tiefe gleiten. Bjôrn, sein Waffenkamerad und alter Freund, nahm schmunzelnd den Korb an sich und füllte ihn mit frischem gebratenen Elchfleisch, gedünsteten Pilzen und mit Wachs versiegelten Trinkhörnern voll starkem forwischen Bier. "Wenn alle so kämpfen könnten, wie sie feiern, wären Du und Deine beiden Kameraden da oben wohl die größten Kämpfer unserer Geschichte!" rief Bjôrn laut genug, dass der Großteil des Lagers es hören konnte, und vielstimmiges, heiteres Gelächter erhob sich aus den Reihen der gepanzerten Krieger. "Das wohl," erwiderte Leif lachend, "es würde auch erklären, warum Du der einzige bist, der am Morgen danach einen klaren Kopf hat!". Johlende Rufe und brüllendes Gelächter folgten dem verbalen Zweikampf der beiden, als mehr und mehr ihrer Kameraden einfielen. Leif zog den Korb zurück hinauf und schob sich ein dampfendes Stück Fleisch in den Mund, während er mit dem Fuß seine schnarchenden Kameraden anstieß und mit der zweiten Hand die Versiegelung eines Trinkhorns aufriss.
Das Gelächter seiner Kameraden verstummte abrupt, als aus der belagerten Stadt drei mächtige, durch die morgendliche Stille dröhnende Gongschläge ertönten, gefolgt von einem tiefen, disharmonischen Gesang, der aus mehreren tausend Kehlen gleichzeitig aufzusteigen schien. Leif hatte diesen blasphemischen Gesang schon einmal vernommen, am Tag zuvor, als die Kultisten sich zum Kampf gestellt hatten, und unter diesen unheiligen Tönen hatten sie gekämpft, versagt und ihr wertloses Leben verloren. Von seinem erhöhten Punkt aus konnte Leif hinter den Stadtmauern dunkle, mit grotesken Runen verzierte Banner in der morgendlichen Brise flattern sehen, die sich auf das große Tor der Stadtmauern zu bewegten. In ihrer verzweifelten Lage würden diese Kultisten doch nicht so verrückt sein, einen Ausbruch zu versuchen&oder etwa doch? Seine Gedanken wurden vom Kriegshorn seines Clans unterbrochen, und innerhalb eines Herzschlages ließen die Krieger um ihn herum ihr Frühstück fallen, griffen nach ihren Waffen und bezogen im Laufschritt ihre Verteidigungspositionen. Eilig schob sich Leif noch zwei Scheiben Fleisch in den Mund, leerte das Trinkhorn in einem einzigen Zug und warf es über den Rand, wo es einige Meter weiter unten auf den weichen Waldboden prallte. Er rüttelte seine beiden Kameraden unsanft wach, welche innerhalb einer Sekunde nüchtern wurden, und sprang auf seinen erhöhten Sitz, als die Stadttore bereits laut quietschend aufschwangen und die ersten der tausenden mutierten Kultisten herausstolperten, unförmige und primitive Waffen schwenkend und die Namen ihrer dunklen Götter lallend.
Leifs Hände bewegten sich wie in Trance, als sie fast schon unbewusst das uralte Ritual des Erwachens ausführten, und er wurde mit einem dumpfen vibrierenden Dröhnen belohnt, das schnell in ein lautes Summen überging. Mit einem Schwall weißen Dampfes senkte sich das Dach nach unten und rastete knapp über Leifs Kopf in die vorgesehenen Halterungen ein. Die plötzlich eintretende Dunkelheit wurde durch Lichter erhellt, welche flackernd zum Leben erwachten und die nähere Umgebung in gestochen scharfen Bildern wiedergaben. Leif schob seine Hände und Unterarme in die speziell an ihn angepassten Halterungen und bewegte sie in einem seit seiner Kindheit immer wiederholten und viel trainierten Muster.
Nicht weit vor der verdorbenen Stadt des Chaos, als die ersten Kultisten mit ihren primitiven Waffen auf den Belagerungsring der grau gepanzerten Krieger zu feuern begannen, machte der Warhound Titan des Ordens der Space Wolves den ersten donnernden Schritt nach vorne.
>>>Fortsetzung folgt
Mit einem satten Grunzen erhob sich Leif in die Senkrechte, ließ seinen Helm achtlos zu Boden fallen und blinzelte schläfrig. Sein geschnitztes Trinkhorn rollte von seinem Brustpanzer und verschüttete den letzten Rest Met auf dem Boden. Von seiner erhöhten Position aus konnte er das gesamte Lager überblicken, das seine Zelte vor der belagerten Stadt aufgeschlagen hatte und ringförmig die letzte Bastion der bis auf die Grundmauern niedergebrannten Stadt umgab. Hohe Türme reckten sich kühn der Sonne entgegen, der innerste Turm schien gar eine Höhe von mehreren hundert Metern zu erreichen und erhob sich massiv wie die Spitze eines Berges aus den umliegenden Gebäuden der Stadt. Ein ebenso gewaltiges, eisernes Tor zierte die Front des Gebäudes, dessen Flügel einen gesamten Stadtteil unter sich begraben konnten. Weit oben auf der Spitze glitzerte die aufgehende Sonne auf einer goldenen Spitze und tauchte die Stadt in sanft schimmerndes Licht. Nur eine zwanzig Meter hohe Steinmauer trennte den inneren Bereich der Stadt von den lagernden Truppen vor den Toren. Die Nacht war verhältnismäßig ruhig gewesen, nur ab und zu hatte man das Flackern verdeckter Feuer gesehen und die rauen Stimmen aus dem Inneren gehört, welche ihre blasphemischen Rituale vollzogen.
In Leifs Unterleib bildete sich ein heißer Ball glühenden Hasses und ließ ihn erzittern. Wie konnten diese missgestalten Kreaturen es wagen, das friedliche Leben der Bürger der umliegenden Städte zu stören, Raubzüge zu veranstalten, Frauen und wehrlose Kinder zu entführen, um sie ihren dunklen, missratenen Göttern zu opfern? Bisher hatten die Kultisten ihren Zorn und ihren Fehlglauben ungehindert an unschuldigen Leben ausgeübt, doch gestern hatten sie wahren Zorn erfahren, als Leif und seine Kameraden diese Missgeburten niedergeworfen und vor sich hergetrieben hatten, bis zurück in ihre verdorbene Stadt. Und nun lagerten sie hier, vor den Stadtmauern, und bereiteten sich auf den letzten Sturmangriff vor, der die Stadt dem Erdboden gleichmachen würde, und das letzte unheilige Kind des Kultes würde in reinigendem Feuer seine Reue erfahren.
Leif beugte sich über den Rand und ließ den Weidenkorb an einem geflochtenen Seil in die Tiefe gleiten. Bjôrn, sein Waffenkamerad und alter Freund, nahm schmunzelnd den Korb an sich und füllte ihn mit frischem gebratenen Elchfleisch, gedünsteten Pilzen und mit Wachs versiegelten Trinkhörnern voll starkem forwischen Bier. "Wenn alle so kämpfen könnten, wie sie feiern, wären Du und Deine beiden Kameraden da oben wohl die größten Kämpfer unserer Geschichte!" rief Bjôrn laut genug, dass der Großteil des Lagers es hören konnte, und vielstimmiges, heiteres Gelächter erhob sich aus den Reihen der gepanzerten Krieger. "Das wohl," erwiderte Leif lachend, "es würde auch erklären, warum Du der einzige bist, der am Morgen danach einen klaren Kopf hat!". Johlende Rufe und brüllendes Gelächter folgten dem verbalen Zweikampf der beiden, als mehr und mehr ihrer Kameraden einfielen. Leif zog den Korb zurück hinauf und schob sich ein dampfendes Stück Fleisch in den Mund, während er mit dem Fuß seine schnarchenden Kameraden anstieß und mit der zweiten Hand die Versiegelung eines Trinkhorns aufriss.
Das Gelächter seiner Kameraden verstummte abrupt, als aus der belagerten Stadt drei mächtige, durch die morgendliche Stille dröhnende Gongschläge ertönten, gefolgt von einem tiefen, disharmonischen Gesang, der aus mehreren tausend Kehlen gleichzeitig aufzusteigen schien. Leif hatte diesen blasphemischen Gesang schon einmal vernommen, am Tag zuvor, als die Kultisten sich zum Kampf gestellt hatten, und unter diesen unheiligen Tönen hatten sie gekämpft, versagt und ihr wertloses Leben verloren. Von seinem erhöhten Punkt aus konnte Leif hinter den Stadtmauern dunkle, mit grotesken Runen verzierte Banner in der morgendlichen Brise flattern sehen, die sich auf das große Tor der Stadtmauern zu bewegten. In ihrer verzweifelten Lage würden diese Kultisten doch nicht so verrückt sein, einen Ausbruch zu versuchen&oder etwa doch? Seine Gedanken wurden vom Kriegshorn seines Clans unterbrochen, und innerhalb eines Herzschlages ließen die Krieger um ihn herum ihr Frühstück fallen, griffen nach ihren Waffen und bezogen im Laufschritt ihre Verteidigungspositionen. Eilig schob sich Leif noch zwei Scheiben Fleisch in den Mund, leerte das Trinkhorn in einem einzigen Zug und warf es über den Rand, wo es einige Meter weiter unten auf den weichen Waldboden prallte. Er rüttelte seine beiden Kameraden unsanft wach, welche innerhalb einer Sekunde nüchtern wurden, und sprang auf seinen erhöhten Sitz, als die Stadttore bereits laut quietschend aufschwangen und die ersten der tausenden mutierten Kultisten herausstolperten, unförmige und primitive Waffen schwenkend und die Namen ihrer dunklen Götter lallend.
Leifs Hände bewegten sich wie in Trance, als sie fast schon unbewusst das uralte Ritual des Erwachens ausführten, und er wurde mit einem dumpfen vibrierenden Dröhnen belohnt, das schnell in ein lautes Summen überging. Mit einem Schwall weißen Dampfes senkte sich das Dach nach unten und rastete knapp über Leifs Kopf in die vorgesehenen Halterungen ein. Die plötzlich eintretende Dunkelheit wurde durch Lichter erhellt, welche flackernd zum Leben erwachten und die nähere Umgebung in gestochen scharfen Bildern wiedergaben. Leif schob seine Hände und Unterarme in die speziell an ihn angepassten Halterungen und bewegte sie in einem seit seiner Kindheit immer wiederholten und viel trainierten Muster.
Nicht weit vor der verdorbenen Stadt des Chaos, als die ersten Kultisten mit ihren primitiven Waffen auf den Belagerungsring der grau gepanzerten Krieger zu feuern begannen, machte der Warhound Titan des Ordens der Space Wolves den ersten donnernden Schritt nach vorne.
>>>Fortsetzung folgt
"Gecko wurde kritisch am Kopf getroffen für 38 Trefferpunkte. Der Angriff zerschmettert die Schläfe. Gute Nacht, Gracie."
- Fallout 2
- Fallout 2