Dumpfe Schreie, Schweißgeruch und das düstere rote Licht der Innenbeleuchtung der Landeeinheit. Alles was im Moment zählt ist der Moment, sagte sich Tom immer und immer.
Es war nur einige Stunden her dass er beim Coitus mit einer Prostituierten ertappt wurde. Er konnte doch nicht wissen dass sie ein Mutant war.
Niemand hatte das Recht ihn dafür zu bestrafen dass er ein Grundbedürfnis auslebte. Auch nicht diese Kommissare. Doch die zwei Männer waren von seinen Argumenten wenig beeindruckt gewesen, und ihren Argumenten ? zwei durchgeladenen Boltpistolen ? wollte man doch nicht nur seine bloßen Fäuste entgegensetzen.
Nun, nur wenige Stunden später, fand er sich in einem Landungsschiff, spärlich mit einem veralteten Impulsgewehr, in roter Gefängnisuniform und in Gesellschaft von mindestens fünfzig anderen ?Freiwilligen? am Weg zur Front, wieder.
Die Schreie der anderen Gefangenen in den von ihnen abgetrennten Kammern klangen metallisch.
Immer und immer wieder preschte diese eine Frage durch seinen Kopf. Wie zum Teufel konnte er nur hier landen? War es tatsächlich wahr? Hatten sie ihn in dieser kurzen Zeit festgenommen, umgezogen, bewaffnet und schon ins Krisengebiet Dorschbach gesandt?
Jeder wusste dass die Kämpfe dort nicht Kämpfe zwischen rivalisierenden Gangs waren. Es war ein offenes Geheimnis dass sich dort Spaceorks eingenistet hatten.
Zudem, dass wusste Tom aus seinem ehemaligen Job als Radartechniker, war etwas großes auf dem Weg zu ihnen.
Vielleicht würde ein Komet oder ein Landungsschiff der Necrons endlich zu Ende bringen was die Spaceorks nicht schafften. Tom lächelte, eigentlich konnte er sich freuen. Wie oft hatte er sich zwischen stundenlangen Installationen von langweiligen Schaltungen und dem trostlosen Privatleben gewünscht zu sterben? Wie oft hatte er den leeren Augen seiner Kollegen, den leeren Augen seiner Freundin entnommen dass es ihnen genauso ging wie ihm?
Seine Freundin, sie war Schuld. Sie hatte ihm das verweigert nach dem er sich so verzehrt hatte, nur deswegen musste er auf Lila ausweichen.
Tom schüttelte ernüchtert den Kopf, welch Schwachsinn, seine Freundin hatte ihn doch wegen Lila verlassen.
Die Bremsturbinen sprangen an. Ein Höllenlärm donnerte durch die dunklen Stahlkabinen. Tom spürte den Druck in den Ohren, sein Magen rebellierte und die Wirkung der Schmerzmittel die er schluckte ließen nach.
Verflucht, dachte er. Doch, wer brauchte schon Anti ? Depressiva und Mittel gegen Migräne wenn er sich doch eine Kugel von einem Spaceork fangen konnte. Dies würde ihm soviel Schmerz, Leid und vor allem Trostlosigkeit ersparen.
Der beißende Geruch von Erbrochenem vermischte sich mit dem ekelhaft kriechenden Gestank von Schweiß. Dieses delikate Gemisch suchte sich seinen Weg in Toms Hirn durch seine Nase. Dort schien es sich fest zu krallen und langsam, nur sehr langsam, jede Note der Widerlichkeiten die in den Ausdünstungen steckten, zu entfalten.
Tom musste feststellen dass sein Magen auch etwas dazu beitragen wollte. Plötzlich der harte Aufprall. Sie waren gelandet.
Hustend und nach Luft ringend versuchte Tom sein Frühstuck aus seiner Speiseröhre zu würgen als er bemerkte dass die ?Sicherheits? ? gurte zur Seite zurrten und die Männer nach außen strömten.
Tom wurde vom Strom einfach mitgerissen. Geblendet fand er sich in einer zerbombten Straße wieder.
Die tiefe, Ehrfurcht gebietende Stimme des Hünen der vor der Kapsel auf sie wartete presste die Männer schnell in eine Reihe.
Er musste um die zwei Meter groß sein und die dicken Panzerplatten seiner Rüstung gaben dem Riesen wohl noch ein paar Zentimeter mehr. Das Haupthaar war abrasiert, dafür prägten buschige Augenbraun das furchige Gesicht.
Tom sah sich kurz um. Die Einheit in der er steckte war wohl nicht die einzige. Es standen wohl vier dutzend Marines auf dem Platz. Jeder von ihnen übernahm eine Gruppe von fünfzig Mann.
Der Marine begann wieder zu sprechen, ?Willkommen in Dorschbach, Abschaum. Ihr seid widerwärtiger Abfall einer perfekten Gesellschaft. Doch ihr seid nicht ganz sinnlos in diese Welt geworfen worden. Euch wird die Ehre zu Teil für den Imperator zu kämpfen ? er lachte kurz und bösartig ? und vielleicht sogar für ihn zu sterben. Eine wahre und großartige Chance eure Seelen zu retten.?
Sofort darauf strömten Männer in normaler Uniform und Helmen in ihre Reihen und teilten Energiepacks aus.
Tom führte die Energiekapsel in die Waffe ein und lud durch. Er hielt die Waffe gen Boden und drückte ab.
Ein gequältes Röcheln war die einzige Reaktion der Waffe. Erschreckt sah er den Marine an der ihn bösartig anfunkelte.
?Glaubt ja nicht Abschaum dass ihr feuert bevor wir es euch erlauben.?, fügte er dem Todesblick noch hinzu.
?Nun, ob ihr ausgerüstet seid oder nicht, ihr werdet jetzt ins Stadtzentrum stürmen und alle Feinde niedermachen die ihr dort findet. Egal welcher Rasse, egal welche Waffenstärke, verstanden??
Tom blickte verunsichert in die Straße. Er erkannte zwischen den traurigen Ruinen mitsamt ihren Einschusslöchern, nicht den Weg den er nehmen sollte.
Einer der Männer trat vor, ?Wohin, Chef??
Der Marine hob seinen Bolter und drückte ab. Der Mann wurde von den Projektilen in Stücke gerissen.
?Wagt es nicht mich anzusprechen ohne gefragt zu sein! Einfach nördlich und nun los!?, befahl der Spacemarine. Er unterlegte den Befehl mit einem zweiten Toten. Das Opfer wurde im Zufallsprinzip gewählt.
Sofort stürmte Tom los. Lieber fängt er sich die Kugel eines Orks ein, als dass er diesem Arschloch zum Opfer fällt.
Was für ein Blödsinn. Was für ein Blödsinn! Tom brüllte es heraus, ?Was für ein Schwachsinn!?
Er wollte doch nur entspannt in die Arbeit kommen und nun starb er für einen bereits verlorenen Planenten. Für einen nicht existenten Imperator, für ein lebensunwürdiges System.
Wieso gerade er. Wieso nicht Fred oder Phil? Sie waren viel schlimmer als er. Die vögelten bewusst mit Mutanten. Er hatte es doch wirklich nicht geahnt. Verdammte Scheiße!, schoss es ihm durch den Kopf.
Zu sterben ist ja ein Wunsch von ihm. Doch dass es diesem Marine gefiel nahm ihm die halbe Freude daran.
Kurz überlegte Tom. Was wollte er wirklich? Wollte er tatsächlich von Orks zerfleischt werden oder in ein sinnloses, tristes und freudloses Leben zurückkehren?
Plötzlich stand er da. Sinnlos weiterzulaufen, entschied er.
Er wandte sich um und starrte einfach den südlichen Stützpunkt der Marines an. Lächelnd setzte er sich auf den Asphalt und genoss das Fegefeuer über der Straße.
Ein Landungsschiff, hatte er es doch gewusst. Es war zu langsam für einen Kometen gewesen. Vielleicht Dark Eldarpiraten.
Wenn er doch nur seine Zigaretten dabei hätte.
Es war nur einige Stunden her dass er beim Coitus mit einer Prostituierten ertappt wurde. Er konnte doch nicht wissen dass sie ein Mutant war.
Niemand hatte das Recht ihn dafür zu bestrafen dass er ein Grundbedürfnis auslebte. Auch nicht diese Kommissare. Doch die zwei Männer waren von seinen Argumenten wenig beeindruckt gewesen, und ihren Argumenten ? zwei durchgeladenen Boltpistolen ? wollte man doch nicht nur seine bloßen Fäuste entgegensetzen.
Nun, nur wenige Stunden später, fand er sich in einem Landungsschiff, spärlich mit einem veralteten Impulsgewehr, in roter Gefängnisuniform und in Gesellschaft von mindestens fünfzig anderen ?Freiwilligen? am Weg zur Front, wieder.
Die Schreie der anderen Gefangenen in den von ihnen abgetrennten Kammern klangen metallisch.
Immer und immer wieder preschte diese eine Frage durch seinen Kopf. Wie zum Teufel konnte er nur hier landen? War es tatsächlich wahr? Hatten sie ihn in dieser kurzen Zeit festgenommen, umgezogen, bewaffnet und schon ins Krisengebiet Dorschbach gesandt?
Jeder wusste dass die Kämpfe dort nicht Kämpfe zwischen rivalisierenden Gangs waren. Es war ein offenes Geheimnis dass sich dort Spaceorks eingenistet hatten.
Zudem, dass wusste Tom aus seinem ehemaligen Job als Radartechniker, war etwas großes auf dem Weg zu ihnen.
Vielleicht würde ein Komet oder ein Landungsschiff der Necrons endlich zu Ende bringen was die Spaceorks nicht schafften. Tom lächelte, eigentlich konnte er sich freuen. Wie oft hatte er sich zwischen stundenlangen Installationen von langweiligen Schaltungen und dem trostlosen Privatleben gewünscht zu sterben? Wie oft hatte er den leeren Augen seiner Kollegen, den leeren Augen seiner Freundin entnommen dass es ihnen genauso ging wie ihm?
Seine Freundin, sie war Schuld. Sie hatte ihm das verweigert nach dem er sich so verzehrt hatte, nur deswegen musste er auf Lila ausweichen.
Tom schüttelte ernüchtert den Kopf, welch Schwachsinn, seine Freundin hatte ihn doch wegen Lila verlassen.
Die Bremsturbinen sprangen an. Ein Höllenlärm donnerte durch die dunklen Stahlkabinen. Tom spürte den Druck in den Ohren, sein Magen rebellierte und die Wirkung der Schmerzmittel die er schluckte ließen nach.
Verflucht, dachte er. Doch, wer brauchte schon Anti ? Depressiva und Mittel gegen Migräne wenn er sich doch eine Kugel von einem Spaceork fangen konnte. Dies würde ihm soviel Schmerz, Leid und vor allem Trostlosigkeit ersparen.
Der beißende Geruch von Erbrochenem vermischte sich mit dem ekelhaft kriechenden Gestank von Schweiß. Dieses delikate Gemisch suchte sich seinen Weg in Toms Hirn durch seine Nase. Dort schien es sich fest zu krallen und langsam, nur sehr langsam, jede Note der Widerlichkeiten die in den Ausdünstungen steckten, zu entfalten.
Tom musste feststellen dass sein Magen auch etwas dazu beitragen wollte. Plötzlich der harte Aufprall. Sie waren gelandet.
Hustend und nach Luft ringend versuchte Tom sein Frühstuck aus seiner Speiseröhre zu würgen als er bemerkte dass die ?Sicherheits? ? gurte zur Seite zurrten und die Männer nach außen strömten.
Tom wurde vom Strom einfach mitgerissen. Geblendet fand er sich in einer zerbombten Straße wieder.
Die tiefe, Ehrfurcht gebietende Stimme des Hünen der vor der Kapsel auf sie wartete presste die Männer schnell in eine Reihe.
Er musste um die zwei Meter groß sein und die dicken Panzerplatten seiner Rüstung gaben dem Riesen wohl noch ein paar Zentimeter mehr. Das Haupthaar war abrasiert, dafür prägten buschige Augenbraun das furchige Gesicht.
Tom sah sich kurz um. Die Einheit in der er steckte war wohl nicht die einzige. Es standen wohl vier dutzend Marines auf dem Platz. Jeder von ihnen übernahm eine Gruppe von fünfzig Mann.
Der Marine begann wieder zu sprechen, ?Willkommen in Dorschbach, Abschaum. Ihr seid widerwärtiger Abfall einer perfekten Gesellschaft. Doch ihr seid nicht ganz sinnlos in diese Welt geworfen worden. Euch wird die Ehre zu Teil für den Imperator zu kämpfen ? er lachte kurz und bösartig ? und vielleicht sogar für ihn zu sterben. Eine wahre und großartige Chance eure Seelen zu retten.?
Sofort darauf strömten Männer in normaler Uniform und Helmen in ihre Reihen und teilten Energiepacks aus.
Tom führte die Energiekapsel in die Waffe ein und lud durch. Er hielt die Waffe gen Boden und drückte ab.
Ein gequältes Röcheln war die einzige Reaktion der Waffe. Erschreckt sah er den Marine an der ihn bösartig anfunkelte.
?Glaubt ja nicht Abschaum dass ihr feuert bevor wir es euch erlauben.?, fügte er dem Todesblick noch hinzu.
?Nun, ob ihr ausgerüstet seid oder nicht, ihr werdet jetzt ins Stadtzentrum stürmen und alle Feinde niedermachen die ihr dort findet. Egal welcher Rasse, egal welche Waffenstärke, verstanden??
Tom blickte verunsichert in die Straße. Er erkannte zwischen den traurigen Ruinen mitsamt ihren Einschusslöchern, nicht den Weg den er nehmen sollte.
Einer der Männer trat vor, ?Wohin, Chef??
Der Marine hob seinen Bolter und drückte ab. Der Mann wurde von den Projektilen in Stücke gerissen.
?Wagt es nicht mich anzusprechen ohne gefragt zu sein! Einfach nördlich und nun los!?, befahl der Spacemarine. Er unterlegte den Befehl mit einem zweiten Toten. Das Opfer wurde im Zufallsprinzip gewählt.
Sofort stürmte Tom los. Lieber fängt er sich die Kugel eines Orks ein, als dass er diesem Arschloch zum Opfer fällt.
Was für ein Blödsinn. Was für ein Blödsinn! Tom brüllte es heraus, ?Was für ein Schwachsinn!?
Er wollte doch nur entspannt in die Arbeit kommen und nun starb er für einen bereits verlorenen Planenten. Für einen nicht existenten Imperator, für ein lebensunwürdiges System.
Wieso gerade er. Wieso nicht Fred oder Phil? Sie waren viel schlimmer als er. Die vögelten bewusst mit Mutanten. Er hatte es doch wirklich nicht geahnt. Verdammte Scheiße!, schoss es ihm durch den Kopf.
Zu sterben ist ja ein Wunsch von ihm. Doch dass es diesem Marine gefiel nahm ihm die halbe Freude daran.
Kurz überlegte Tom. Was wollte er wirklich? Wollte er tatsächlich von Orks zerfleischt werden oder in ein sinnloses, tristes und freudloses Leben zurückkehren?
Plötzlich stand er da. Sinnlos weiterzulaufen, entschied er.
Er wandte sich um und starrte einfach den südlichen Stützpunkt der Marines an. Lächelnd setzte er sich auf den Asphalt und genoss das Fegefeuer über der Straße.
Ein Landungsschiff, hatte er es doch gewusst. Es war zu langsam für einen Kometen gewesen. Vielleicht Dark Eldarpiraten.
Wenn er doch nur seine Zigaretten dabei hätte.
As a man thinketh in his heart, so is he.
- Jun Fan
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
- Erich Kästner