Trojanus Kapitel 3

      Trojanus Kapitel 3

      Tag die Herren
      hatte die letzten beiden Tage wieder etwas Zeit zu schreiben..


      3. Fünf Jahre nach dem Orküberfall

      Es ist heiß in der Stube. Ein Raum der vielleicht zwei mal vier Schritt misst. Der nur der Empfangsraum und gleichzeitig der Platz des Sekretarius des Handelsherren Störrebrant ist.
      Ein aus dunklem, stabilen Holz gefertigter Schreibtisch steht an der Wand gegenüber der Eingangstür. Die Wände sind weiß getüncht. Der Boden und die Decke sind aus Holzdielen gefertigt.
      Ein Schreiber sitzt seit Stunden im Kontor des Herrn Störrebrant und versucht die Hitze, die Praios ihnen beschert, zu verdrängen.
      Aber die Luft im Raum ist bewegungslos und drückend. Immer wieder hält er in der Arbeit inne und greift zum Becher mit dem lauwarmen und bereits abgestandenen Wasser.
      Eben als er wieder eine Pause einlegt öffnet sich die Tür, zu seinem Arbeitsraum, mit Schwung und ein junger Mann betritt das Kontor.
      Fast zwei Schritt groß, dunkelbraunes schulterlanges Haar und blitzende grünen Augen ist er keine Schönheit aber eine stattliche Erscheinung.
      Mit federndem Gang durchschreitet er den Raum und baut sich lässig vor dem Schreibtisch des Störrebrantschen Beamten auf.
      ?Phex zum Gruße, werter Herr Halding. Wie stehts um die Gesundheit? Ich hoffe ihr habt die Grippe die euch letzte Woche noch heimsuchte, gut überstanden??, beginnt der Neuankömmling das Gespräch.
      ?Auch euch möge Phex gewogen sein und habt Dank für die Nachfrage. Ja, die Krankheit scheint überwunden.?, antwortet der Schreiber, ? Doch sagt, was führt euch her Trojin Janske??
      ?Geschäfte, mein Lieber. Geschäfte. Und der Lohn für die letzten beiden Fuhren. Vierzig Silbertaler. Ihr wisst, ich muss meine Geschwister versorgen und die Schule sowie die Haushälterin kosten Geld. Nichts wird einem geschenkt ..!?
      ?Da habt ihr wohl recht?, antwortet der Schreiber, ?Zu gut weiß ich wovon ihr sprecht..!?
      Halding erhebt sich von seinem Platz und schlurft in Richtung Tür die seine Stube mit dem Büro des Handelsherren Störrebrant verbindet.
      Er verschwindet im angrenzenden Raum um kurz danach wieder aufzutauchen.
      Trojin mustert den Schreibtisch der einen sehr ordentlichen Eindruck hinterlässt. Rechter Hand sind Bücher aufgestapelt, in denen wohl die Waren, deren Herkunft und Bestimmungsort verzeichnet sind. Gleich daneben liegen Pergamente auf denen Trojin Zahlen und Namen erkennen kann.
      Links auf dem wuchtigen Möbelstück sind leere Pergamentblätter gestapelt. Sowie Tintenfass und Schreibfedern, mit denen Herr Halding seine tägliche Arbeit verrichtet. Ein Blickfang, den Trojin heute zum ersten Mal sieht, ist die kleine Statuette aus hellem Holz, die einen Fuchs zeigt. Die Skulptur ist sehr detailliert und liebevoll geschnitzt. Das Tier hält in seinen Fängen einen Stein. Trojin meint einen Türkis zu erkennen. Das heilige Tier und der heilige Stein unseres Herrn Phex, denkt er als die Tür zum Arbeitszimmer des Handelsherren sich wieder öffnet.
      ?Der Herr Störrebrant erwartet dich, Junge?, wendet sich der Schreiber an Trojin.
      Trojin dankt ihm und verlässt die Stube durch dieselbe Tür aus welcher, der Schreiber tritt.
      Er findet sich in einem großen Raum wieder, der mit edlen Hölzern getäfelt ist. Der Arbeitsraum des Handelsherren indem er schon hin und wieder stand wenn es um besondere Aufträge ging. Die täglichen Fuhren werden mit dem Vorsteher des Festumer Lagers besprochen, aber manchmal hat Boronian Störrebrant einen besonderen Auftrag mit besonderer Entlohnung zu bieten. Trojin sieht sich beim eintreten flüchtig um.
      Zwei Dinge fallen dem Besucher sofort auf. Der wuchtige Schreibtisch aus hellem, fast weißem Holz, das im Bornland gänzlich unbekannt ist, und die riesige Fensterscheibe in der Wand hinter dem Schreibtisch.
      Glas ist sehr teuer und ein Fenster dieser Größe kostet mehr als Trojin in einem Jahr verdienen könnte. Wenn auch der Raum edel wirkt, so ist er doch schlicht möbliert. Aber wenn man einen Blick auf dieses Glas wirft weiß man sofort das der Besitzer unermesslich reich sein muss.
      Und die Familie Störrebrant ist reich.
      Handelsniederlassungen in allen wichtigen Städten Aventuriens, sowie Kontakte zu allen bedeutenden Herrscherhäusern des Kontinents beweisen dies.
      An den ebenfalls weiß getünchten Wänden, links und rechts vom Eingang, hängen Wandteppiche novadischer Herkunft.
      Trojin hatte bei seinen letzten Besuchen, während er auf die Aufmerksamkeit des Handelsherren wartete, immer wieder Zeit die Stücke zu bewundern.
      Sie zeigen Szenen aus der Geschichte dieses Volkes. Aus dem Leben der Novadi und Tulamiden und von deren Auseinandersetzungen mit ihren Nachbarn.
      Heerscharen der Wüstenreiter in ihren leichten Gewändern, mit Turban, auf feurigen Shadifs reitend den Khumchomer schwingend. Dem Sichelmondförmigen Säbel, ihrer bevorzugten Waffe.
      Karawanen mit Pferden und Kamelen die schwer beladen durch die große Wüste Khom ziehen und von vermummten Gestalten begleitet werden.
      Eine Szene vom Basar der großen Städte Uunau oder Fasar, die dem Betrachter einen Eindruck des Treibens auf diesen riesigen Märkten vermittelt. Trojin denkt an die Menschen verschiedener Herkunft, die den Markt in Festum bevölkern.
      Käufer, Verkäufer oder einfach nur Gaffer, die die Stände belagern. Doch scheint ihm das winzig zu den, in der Darstellung so lebendig wirkenden, Basaren der Tulamiden.
      Bei den Teppichen handelt es sich um sehr Farbenprächtige und einzigartige Stücke. Ein Geschenk des Kalifen, wie Störrebrant ihm einst mitteilte als er die bewundernden Blicke Trojins bemerkte.
      Heute aber hat Trojin keine Zeit diese Wunderwerke der novadischen Handwerkskunst weiter zu betrachten.
      Er steht vor dem großen Schreibtisch, auf den wachsglänzenden Holzdielen, des Störrebrantschen Arbeitszimmer. Sein Blick ruht auf der Gestalt des Handelsherren der scheinbar seinen Blick durch das große Fenster in die Ferne gerichtet hat.
      Trojin sagt kein Wort. Höflich wartet er bis Boronian Störrebrant ihm seine Aufmerksamkeit zuwendet.
      Der Junge hat Zeit den, als harten aber gerechten, bekannten Handelsherren zu mustern.
      Er mag schon über sechzig Götterläufe zählen, dennoch wirkt er immer noch entschlossen und voll Tatendrang.
      Er ist eine imposante Erscheinung. Groß gewachsen, breite Schultern und er scheint körperlich in guter Verfassung zu sein. Ganz im Gegensatz zu seinen, Trojin bekannten, Festumer Mitbewerbern die im Alter alle beleibt und Träge geworden scheinen.
      Er trägt das ergraute Haar kurz geschoren was im Zusammenspiel mit seinem kantigen Kinn und der Statur einen wuchtigen, autoritären Eindruck vermittelt. Dieser Mann würde auch in eine Garethische Generalsuniform passen.
      Und würde diesen Posten mit der selben Härte, Schläue und Intelligenz ausfüllen wie die, ihm von den Göttern, zugedachte Rolle des aventurischen Handelsherren.
      Trojin kann sich aber nicht beschweren. Seit jenem schicksalhaften Tag vor mehr als fünf Götterläufen, nach dem Tod seiner Zieheltern. Damals, als er zum ersten Mal hier stand und vorsprach, hat die geschäftliche Beziehung ihm stets Glück und der Familie mittlerweile auch Wohlstand gebracht. Er hat dem Handelsherren damals bei Phex geschworen hart zu arbeiten und alles zu tun um seine Geschwister zu ernähren. Und das Fuhrwerkshaus seiner Familie zu erhalten.
      Boronian Störrebrant war sichtlich beeindruckt von dem Willen des Jungen und hat ihn mit Aufträgen versorgt. Das wichtigste jedoch war der Schreiber und Buchhalter der einen Tag in jeder Woche, auf Kosten des Handelshauses, die nötigen Schreibarbeiten erledigt hat.
      Heute erledigt Trojins jüngerer Stiefbruder diese Aufgaben. Der Junge zeigt sich im Lesen, Schreiben, Rechnen und Verhandeln sehr begabt und Trojin hofft ihm in Kürze mehr Verantwortung übertragen zu können. Um seinen Traum eine Kriegerausbildung zu absolvieren doch noch wahr werden zu lassen. So oft sich die Gelegenheit ergab und auch die erforderlichen Silbertaler am Monatsende übrig waren, hat er Fechtunterricht genommen. Der Schwertmeister ist ein Freund des Boronian Störrebrant und so berechnet er Trojin nur den halben Preis für eine Unterrichtsstunde. Ein weiterer Punkt weshalb Trojin dem Handelsherren dankbar sein muss.
      ?Phex zum Gruße, Junge?, beginnt Störrebrant das Gespräch.
      ?Wie geht?s der Familie? Alle gesund und wohlauf??
      ?Auch euch Phex zum Gruße?, erwidert Trojin den Gruß des Handelsherren. ?Und ja, die Geschwister sind alle wohlauf. Mein Bruder Tsafried macht sich gut in allen kaufmännischen Belangen und kann schon bald die Geschäfte alleine weiterführen..!?
      ?Träumst du immer noch vom Kriegerleben, junger Janske?, unterbricht ihn Störrebrant mit einem Anflug eines Lächelns im Gesicht.
      ?Selbstverständlich, Herr. Obwohl ich unserem Herrn Phex sehr dankbar bin für seine Gunst, so wie auch euch. Aber mein Traum durch Aventurien zu ziehen und Rondra zu dienen, den hab ich noch nicht aufgegeben. Der Schwertmeister, der mich unterrichtet, ist sehr zufrieden mit mir und meint das ich die Aufnahme in einer der Akademien durchaus schaffen könnte.?
      Trojin sieht dem Handelsherren in die Augen und dieser erkennt das es dem jungen Mann durchaus ernst ist mit seinem Vorhaben.
      Mit nunmehr ernsterer Miene wendet er das Wort wieder an den Jungen. ?Hör zu Trojin. Ich werde dir nun ein Angebot machen das , wenn du es nicht annehmen willst, ich gleich wieder aus deinem Gedächtnis streichen werde.?
      Dabei zeigt er auf eine Phiole auf seinem Schreibtisch in der eine milchige Flüssigkeit schimmert.
      Störrebrant fährt fort, ?Schwör bei den Zwölfen das, wenn du annimmst, jedes Wort das wir hier sprechen für immer dein Geheimnis bleibt.?
      Trojin erwidert überrascht aber neugierig, ?Ich schwöre im Namen der Zwölfgötter.?
      Störrebrant fährt fort, ?Solltest du dich tatsächlich dafür entscheiden wird dein Leben ab sofort nicht mehr den gewohnten Gang gehen. Es wird dein Schaden nicht sein und deine Familie wird unterstützt und gefördert werden. Du wirst dein Leben lang zwei Leben führen müssen. Niemand, nicht deine Freunde, nicht deine Geschwister. Ich wiederhole noch mal, weil es mehr als wichtig ist. Niemand darf je erfahren was für einen Weg du eingeschlagen hast. Es handelt sich hier um eine Werbung. Als Mitglied einer, sagen wir, geheimen Gesellschaft, obliegt es mir ebenfalls Rekruten anzuwerben. Du, Trojin Janske, bist ein aufrichtiger, götterfürchtiger junger Mann. Deine Neigung, ein Krieger werden zu wollen und für das Gute in unserer Welt zu kämpfen macht dich zum Kandidaten für unsere Sache. Ich sehe den Zweifel in deinem Gesicht. Aber dein weiterer Lebensweg wird göttergefällig verlaufen. Hab keine Angst es handelt sich um nichts unrechtes, noch wirst du gegen deinen Glauben handeln müssen.?
      Der Handelsherr verstummt und sieht Trojin mit ernster Miene an. Er kann die Überraschung aus dem Mienenspiel des jungen Mannes lesen. Sein Widerstreit der Skepsis, diesen Worten gegenüber, und dem Vertrauen das er Störrebrant entgegenbringt ist deutlich zu sehen.
      ?Edler Herr?, beginnt Trojin, ? Ich bin überrascht und verwirrt zugleich. Überrascht das ihr mit etwas so geheimnisvollen an mich herantretet. Überrascht das ihr ein so hohe Meinung von mir habt. Überrascht da ich nicht vorbereitet war auf ein derartiges Angebot. Aber ich bin ebenfalls sehr verwirrt, den ich kann euren Worten nicht entnehmen was ihr von mir wollt. Verwirrt das ihr, ein Handelsherr, von einem geheimen Bund sprecht. Verwirrt das ihr auf eurem Arbeitstisch eine Phiole mit einem Elixier das Vergessen bringt, stehen habt...?!?
      Trojin ringt nach Worten. Seine Hände vollführen eine hilflos wirkende Geste. Er starrt Störrebrant mit aufgerissenen Augen und offenem Mund an. Sein Kopf scheint ein Bienenstock zu sein indem es summt und brummt aber er kann keinen klaren Gedanken festhalten.
      Störrebrant merkt das er den Jungen etwas überfordert hat und bietet ihm einen Stuhl an um Platz zu nehmen.
      Trojin setzt sich während der Handelherr eine kleine silberne Glocke läutet, die auf seinem Schreibtisch steht.
      Sofort erscheint ein Dienstbote, tritt aus einer verborgenen Tür in der Wand und fragt nach seinen Wünschen. Störrebrant trägt ihm auf, er soll eine Karaffe Wein und Wasser bringen, sowie zwei Gläser. Der Diener verbeugt sich kurz und verschwindet wieder durch die unscheinbare Tür.
      Der Handelsherr tritt wieder zu der großen Glasscheibe und sieht dem Treiben im Hafen zu. Er hofft keinen Fehler gemacht zu haben indem er Trojin zu diesem Gespräch bat. Aber er will ihm etwas Zeit geben nachzudenken und so dringen nur die Geräusche der Stadt in die Stube.
      Es dauert nur Augenblicke bis der Dienstbote mit dem gewünschten zurückkommt. Er schiebt einen kleinen Wagen vor sich her auf dem Wein und Waser steht. Störrebrant schickt in mit den Worten, ?Danke, das einschenken übernehme ich selbst.? wieder hinaus.
      Er giesst Wein und Wasser in die beiden Gläser und reicht eines an Trojin weiter. Dieser hebt den Blick und Störrebrant erkennt zufrieden das der junge Mann offensichtlich eine Entscheidung getroffen hat.
      ?Ich vertraue Euch Herr Störrebrant. Darum bei den Zwölfen?, beginnt er, ?Sagt mir worum es geht. Und wenn ich nicht damit einverstanden bin so werde ich diesen Trank zu mir nehmen um eure Worte zu vergessen.?
      Störrebrant setzt sich auf die Kante seines Arbeitstisches und mit zufriedenem Gesichtsausdruck wendet er sich an Trojin, ? Hast du jemals vom KGIA, der Kaiserlich Garethischen Informations Agentur, gehört...??
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      du kannst doch da nicht aufhören!!! Eine Frechheit! Prontissimo weitermachen!


      Etwas konstruktivere Kritik: Ich finde der Anfang verliert sich zu sehr in Details. Für meinen Geschmack waren manche Beschreibungen zu lange.
      Dafür baust du die Spannung wirklich sehr gut auf, und kommst zum Schluss richtig in Fahrt. Deswegen: WEITERMACHEN! Aber schnö
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      Vielen Dank für die konstruktive Kritik.
      Werd mich bemühnen die Details etwas zurückzunehmen.
      Denk mir aber das jemand dem DSA nichts sagt einen kleinen
      Eindruck (durch Beschreibung) bekommen sollte.
      Und ich bleib dran....! ;(

      Gruß
      P.
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