In den frühen Morgenstunden verdichtete sich der Nebel über dem Dschungel, der sich um den Äquator Armageddons erstreckt, und senkte sich zwischen die Bäume. Waaaghboss Lugburz stand an seinen persönlichen Pikk-Upp gelehnt, umgeben von seiner Leibgarde, die den Sonnenaufgang scheinbar kaum mehr erwarten konnte. Seine Späher hatten ihm von einer Befestigung berichtet, die die Menschen wenige Kilometer voraus auf einem Hügel errichtet hatten, auf dem seltsamerweise keine Bäume wuchsen.

Im dichten Unterholz kam seine Streitmacht nur langsam voran, zumal sie während der Nacht mehrmals auf Patroullien der Menschen trafen, die aber von der Vorhut seiner Armee, die aus mehreren Gruppen Kommandoz bestand im Handumdrehen ausgelöscht wurden.

Mehr und mehr Orks kamen aus den Wäldern, um sich ihm auf der Lichtung anzuschließen, auf denen Lugburz mit seinen motorisierten Einheiten gewartet hatte. Moshaboyz, die trotz tagelangem Gewaltmarsch nicht die Spur einer Ermüdung zeigten, Panzaknakkaz, die ihre schweren Bazzukkaz geschultert hatten, Stormboyz, die unter infernalischem Lärm durch das Blätterdach brachen, wobei sich der eine oder andere bei der Landung das Genick brach, was jedes Mal mit schallendem Gelächter und tosendem Beifall aller Anwesenden honoriert wurde.

Der Strom von Orks, der aus dem Unterholz brach wollte nicht abreißen. Immer mehr von ihnen erschienen auf der Lichtung und einige umstürzende Bäumen kündigten Lugburz? größten Stolz an: eine Gruppe von 3 Kampfpanzern, die die Menschlinge bei ihrem letzten Aufeinandertreffen zurückgelassen hatten. Die Meks hatten ganze Arbeit geleistet, als sie die Mühlen wieder flott bekamen. Dass sie nicht immer so funktionierten wie er es sich vorstellte, lag wohl an der Besatzung, die aus Platzmangel im Innenraum der Panzer aus Grotz bestand. Gork sei dank, dass man mit den Megawummen nicht zielen musste, und sie einfach nur grob in die Richtung des Gegners zu halten hatte.

Nach und nach sammelte sich die Lugburz? Streitmacht und zu guter Letzt kamen die Grotz an, die die schweren Megawummen unter größten Anstrengungen durch das Unterholz bugsierten. Den Wichten war der Widerwille an ihrer Arbeit anzusehen, doch die Treiber, die Lugburz wohlweißlich abgestellt hatte trieben sie unerbittlich weiter.

Letztendlich war seine ganze Armee versammelt, eine gewaltige Masse an muskulösen grünen Leibern, die dem anbrechenden Tag voll freudiger Erwartung auf eine ordentliche Schlacht entgegen fieberten.
Lugburz stieg auf die Ladefläche seines Pikk-Upp. Einer der umstehenden Biker meinte, er müsse sich hervortun und riss den Gashebel seines Waaghbikes auf, wodurch Lugburz in eine stinkende, ölige Abgaswolke gehüllt wurde. Das Gelächter dauerte nur kurz an, denn als sich der Qualm verzogen hatte, nahm Lugburz kurzerhand seine Knarre und erschoss den Spaßvogel. Stille kehrte auf der Lichtung ein. Einer der Orks, die dem Bike am nächsten stand, zerrte den toten Biker aus dem Sattel und nahm seinen Platz ein. Grinsend und mit stolz geschwellter Brust saß er auf seinem neuen Transportmittel und schaute zu Lugburz auf.

?RUHE JETZT!? Lugburz? gewaltige Stimme donnerte über die Lichtung. Aus den Baumkronen ergriffen eine große Zahl Vögel und Affen die Flucht. Es wurde schlagartig totenstill. ?Männerz, wieer wizzt, simma auffem Weg inne große Blechsiedlung vonne Menschänz. Unzere Jungenz, die ma nich? sieht ham gesacht, dass da vorne so ne Art Vorposten oder so was sei. Ich wollte euch das nur sagen, damitta wizzt, dasses heute noch lustich wird. Also ? genug herumgelungert, lazzt uns Menschänz moshen!?

Tosender Jubel brandete aus unzähligen Kehlen und die Jungs ballerten mit allem in die Luft, mit dem man irgendwie ballern kann. ?Sehr gut? dachte sich Lugburz, sollten die pinken Weichlinge ruhig wissen, dass sie da waren und sich vor Angst in die Hosen machen.

to be conntinued ?

Lugburz hob seinen Spalta und ?klopfte? mit der stumpfen Seite dem Beifahrer seines Pikk-Upp auf den Kopf. Was eigentlich das Signal zum Losfahren sein sollte, erzielte eine gegenteilige Wirkung, als der Ork mit einer klaffenden Platzwunde am Hinterkopf vornüber sank. Erschrocken drehte sich der Fahrer um und Lugburz gab ihm grinsend das Zeichen zum Starten.

Der Tross setzte sich unter dem Lärm der vielen Pikk-Uppz und Bikes in Bewegung. Nach einer Weile halsbrecherischer Fahrt durch das dichte Unterholz des Dschungels begann der Grot, der sich auf dem vorderen Radkasten des Pikk-Uppz festgeschnallt hatte und mit einem Fernrohr ?bewaffnet? war, aufgeretgt zu quieken. Lugburz entriss ihm das Fernrohr und schaute hindurch. Knapp vor ihnen endete der dichte Wald und gab den Blick auf den unbewaldeten Hügel und den imperialen Vorposten frei.

Lugburz schaute sich um. Obwohl er erkennen konnte, dass die wilde Fahrt mehrere seiner Biker außer Gefecht gesetzt hatte, die nicht mehr schnell genug Bäumen, Wurzeln und tief hängenden Ästen ausweichen konnten, war doch eine genügende Anzahl der geschwindigkeitsbesessenen Wahnsinnigen direkt hinter ihm um einen Sturmangriff zu starten. Es konnte auch nicht mehr allzu lange dauern, bis die anderen Jungz mit den Megawummen und den Panzas da waren, die ihnen die nötige Feuerunterstützung bieten würden.

Der Waaaghboss gab das Zeichen zum Angriff. Unter infernalischem Lärm brach der motorisierte Teil seiner Armee aus dem Dschungel und bretterte den Hügel hinauf. Kaum hatten die Bikes den Wald verlassen, nahmen deren Fahrer auch schon die Finger nicht mehr von den Abzügen, obwohl die Reichweite der fetten Wummen noch lange nicht ausreichte um auch nur irgendetwas des Vorpostens zu treffen. Aber sie machten eine Menge Lärm und das war gut so.

Lugburz rechnete nun jeden Moment damit, dass die Menschänz mit ihren Megawummen beginnen würden auf die in breiter Front vorrückenden Orks zu schießen. Er gab seinem Fahrer das Zeichen noch mehr zu beschleunigen, dass sie schnell genug aus der ersten Trefferzone der Kanonänz heraus kamen. Er wusste, dass es eine Zeit dauerte die schweren Waffen neu auszurichten.

Er sah nach hinten und sah die ersten Stormboyz aus den Wäldern brechen. Unter lautem Geschrei flogen sie mehr oder weniger elegant durch die Luft. Einem der Boyz ging mitten im Flug der Treibstoff für seinen Raketentornister aus und er krachte trudelnd gegen den Hang.

Lugburz wurde von einem Boss aus seiner Leibgarde angestoßen. ?Chef da stimmt waz nich. Die schießän nich auf unz?. Der Kerl hatte Recht. Lugburz schaute wieder durch das Fernrohr. Auf dem Vorposten war keinerlei Bewegung auszumachen. Die Speerspitze seiner Streitmacht war schon lange in Reichweite der schweren Waffen und bei ihrem Tempo konnte es nur noch Sekunden dauern, bis sie auch in Reichweite der standartmäßigen Infanteriebewaffnung der Menschen waren. Lugburz hatte genug Erfahrung um dies abschätzen zu können. Er duckte sich hinter die Aufbauten des Pikk-Upp, ließ seinen Fahrer jedoch mit unverminderter Geschwindigkeit weiterfahren.

Die ersten Projektile der Biker schlugen in den Bunkern und Sandsackbarrikaden des Vorpostens ein, allerdings ohne größere Schäden zu verursachen. Doch noch immer rührte sich nichts in der imperialen Stellung. Lugburz richtete sich wieder auf. Er rief seinem Fahrer zu, die Geschwindigkeit ein wenig zu verringern. Links und rechts von seinem Pikk-Upp fegten die Bikes vorbei. Alle bis auf das eine, dessen Fahrer nicht mehr schnell genug ausweichen konnte und dem Chef-Pikk-Upp volle Kanne ins Heck knallte. Die gesamte Besatzung wurde von den Beinen geholt und der Biker flog in hohem Bogen über das Fahrzeug und blieb benommen im Staub des Hügels liegen. Lugburz war außer sich vor Zorn. Er entriss einem seiner Leibwächter die Wumme und jagte ein ganzes Magazin in den Ork, der vor ihm im Dreck lag. Er erkannte ihn als den, der sich vor seiner Rede im Wald das Bike des Witzboldes geschnappt hat. ?Tja? dachte sich Lugburz ?wie gewonnän so zeronnän?.

Die Bikes und inzwischen auch die Stormboyz hatten die ersten Schützengräben des Vorpostens erreicht und setzten darüber hinweg. Noch immer war kein Zeichen jedweder Verteidigung zu erkennen. Wieder wurde Lugburz von einem seiner Leibwächter angestoßen. ?Chef, da stimmt ächt waz nich. Ich dachte wia dürfen heute noch moshen, und nu is keina da?. Der Boss hatte Recht, es war und breit kein einziger imperialer Soldat, geschweige denn einer dieser Späiz Märinz zu sehen. Entweder war dies ein verfluchter Hinterhalt oder es war tatsächlich keiner da.

Lugburz sprang von seinem Pikk-Upp und seine Leibgarde folgte ihm mit erhobenen Waffen. Die anderen Mobz aus den Pikk-Uppz taten es ihm gleich und stürmten mit lautem Geschrei und endlosem Geballer über die Gräben und Sandsäcke. Lugburz beobachtete die Szenerie. Keiner seiner Jungz fiel, bis auf die, die über ihre eigenen Füße stolperten. Doch diese richteten sich schnell wieder auf und rannten weiter. Die ganze Sache war mehr als seltsam. Die Menschänz gaben doch sonst kein Stück Boden ohne Kampf auf. Vielleicht waren sie schon in die Stadt abgezogen worden, wo der andere Teil des mächtigen Waaagh seinen Angriff begann. Aber das konnte fast nicht möglich sein, da die Angriffe zeitgleich erfolgen sollten.

Ein Boss eines Pikk-Upp-Mobz kam zu ihm zurückgelaufen. ?Chef, Chef, da is keina!? rief er schon aus einiger Entfernung. ?Nur kaputte Panzas und Megawummenz und totä Menschänz! Meine Jungz sin ganz schön stinkig, weilse nix mehr zu moshen ham?.

Es war ihnen also jemand zuvor gekommen. ?Wenn das Orks waren, dann gibt es ein Donnerwetter? dachte sich Lugburz, als er seine Knarre und seinen Spalta wegsteckte und begann, über Gräben und Sandsäcke zu springen um sich das ganze genauer anzuschauen. Dies war sein Auftrag und seine Jungz hatten sich eine schöne Schlacht verdient.

Lugburz betrat begleitet von seiner Leibwache den ersten Bunker. Die schwere Stahltür an der Rückseite des Bunkers fehlte, es war nur noch ein Schlackehaufen am Boden davon übrig. Die Wand rings um den Bunker war Rußgeschwärzt. ?Brennaz!? murmelte einer der Bosse der Leibgarde und knurrte zornig. Lugburz schnappte sich einen der Munigrotze, die zwischen seinen Beinen herumwuselten und drückte ihn mit der Wange an den Türrahmen. Ein zischendes Geräusch, der Geruch nach verbranntem Fleisch und der laute, quietschende Schrei des Grotz zeigten ihm, dass das Metall noch heiß war. Der fallen gelassene Grot suchte daraufhin wimmernd und schreiend das Weite.
Lugburz betrat den Bunker. Zunächst konnte er nur wenig erkennen, doch seine Augen gewöhnten sich schnell an das Zwielicht im Inneren des Bunkers.
Es hatte ein Gemetzel stattgefunden. Am Boden lagen Leichen verstreut und an den Wänden waren unzählige, seltsam glatte Einschusslöcher zu erkennen. Lugburz sah, dass mehr Waffen als Leichen in dem engen Raum lagen und obwohl einige der Leichen glatt in zwei Hälften zerteilt waren, war nirgends auch nur ein Tropfen Blut zu sehen.
Gemurmel wurde laut im Bunker, als seine Leibgarde und die anderen Orks, die nun ins Innere des Bunkers drängten, zu diskutieren begannen, welcher Clan ihnen zuvorgekommen war.
?Schnauze!? schrie Lugburz, ?das waren keine Orks! Ich weiß nich was es war, aber keine Orks?. ?Aber Chef, woher willstä das wissen?? meldete sich einer der neu hinzugekommenen zu Wort.
?Ganz einfach? sagte Lugburz und zog seine Knarre. Er schoss auf die Wand und der Querschläger jagte pfeifend durch den engen Raum, bevor er am Helm eines seiner Bosse abprallte. ?Unzere Knarrenz machen solche Löcha?. Er deutet auf das neue Einschussloch in der Wand, das sich insofern von den anderen unterschied, als dass es eben ein Einschussloch war und keine glasglatte und fast exakt kreisrunde Delle.

Daraufhin hieb er seinen Spalta schräg von oben in den Hals des Orks, der das Pech hatte zu neugierig zu sein, und dem Waaaghboss am nächsten stand. Der Hieb trennte ihn beinahe bis zum Gürtel durch. Ohne noch einen weiteren Laut von sich zu geben brach der Ork stark blutend zusammen. ?Un wenn wa wen mit unzeren Spaltaz wegmoshen, dann blutät der. Und sieht hia eina Blut, außer dem von dem Jammalappen hier?? Lugburz stieß den Ork, den er kurz zuvor erschlagen hatte mit dem Fuß an.

Betretenes Schweigen machte sich im Bunker breit. Lugburz steckte seine Waffen weg und bahnte sich seinen Weg ins Freie. Ein Schrei ertönte, als er einen weiteren Ork im vorbeigehen gegen den noch heißen Türrahmen drückte. Draußen angelangt atmete Lugburz erstmal tief durch. 50 Meter von ihm entfernt schlug plötzlich ein gewaltiges Projektil ein und wirbelte mächtig viel Staub auf. Die Luft war plötzlich erfüllt von Summen und Pfeifen und Lugburz warf sich in Deckung.
?Wiezo hat den dämlichen Gitzen noch keine gesacht, dass außa unz keina hia iß? Wütend befahl er einem Biker zu den Panzas und Megawummenz zu fahren und ihnen die Lage zu erklären. Doch es dauert noch beinahe 5 Minuten bis das schrille Pfeifen und der donnernde Einschlag der Projektile endete. Lugburz richtete sich auf und sah, als der Staub sich zu legen begann, dass gut ein Drittel seines Sturmtrupps tot oder schwer verwundet im Staub lag.

Und dabei hatte der Tag doch so gut begonnen ?.


to be continued?