Schatten in der Finsternis (40k)
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Arita erwachte mit einem lautstarken Schrei und schlug panisch um sich. Ihre Faust traf etwas weiches, und ein knackendes Geräusch ließ sie ruckhaft die Augen öffnen. Der Eldar, der sich über sie gebeugt und an der Schulter gerüttelt hatte, taumelte rückwärts und setzte sich ungebremst auf sein Hinterteil. Der stete Blutstrom aus seiner Nase unterstrich seinen verblüfften Gesichtsausdruck als er unsanft am Boden aufkam. Arita fuhr zurück und prallte gegen die Wand der Brücke, wobei ihr einen Moment lang die Luft weg blieb.
Erst ein paar Sekunden später bemerkte sie, dass das grelle Flackern der Warpströmungen nicht mehr durch die Scheiben der Brücke drang. Statt dessen erfüllte ein rubinrotes Glühen die Brücke, und als Arita ihren Blick nach draussen richtete konnte sie die Gezeiten des Warps nicht mehr erkennen. Der gesamte Raum um sie herum war einem trüben, rot schimmernden milchigen Hintergrund gewichen, ohne Sonne, ohne Sterne, ohne Planeten.
Ausgenommen dem Zwillingsplanet auf den das Schiff offensichtlich zuhielt. Arita fragte sich wie lange sie das noch durchhalten würde, jeden Moment neue Erfahrungen zu machen die einen am eigenen Verstand zweifeln ließen. Die beiden Planeten vor ihr schwebten in der Leere des Raumes friedlich nebeneinander, jedoch untereinander verbunden eine Hantel, Hantel war das Wort, oder zwei Kirschen die mit den Stielen zusammengewachsen ein künstliches Konstrukt, technisch, keine Frage, verbunden, verschmolzen, eine Festung, uneinnehmbar, ehrfurchtsgebietend, für den schwachen Geist unerfassbar . Ein fröstelnder Schauer erfasste ihren Rücken, und kein Wort drang über Aritas blutleer gewordenen, zitternden Lippen (Commorragh) , doch tief in ihrem zu Eis erstarrten Herzen drang die unbarmherzige Erkenntnis (Commorragh, Commorragh) zu Tage und schrie es förmlich in die eisige Stille ihrer Seele hinein, das Wort, den Namen, welcher seit sie denken konnte (Du weißt daß es Commorragh ist) immer der Inbegriff der unendlichen Marter und der grausamsten Qualen gewesen war, welche ein menschlicher Geist jemals erfassen geschweige denn bewältigen könnte.
Das Schiff bewegte sich schnell auf das Konstrukt zu, und Arita konnte nach einer Weile eine schier unglaubliche Zahl kleiner glitzernder Punkte ausmachen, die eifrig um diese Obskurität herumschwirrten, wie ein Bienenstock oder ein Ameisenhügel (obwohl sie noch nie einen gesehen hatte). Mehrere größere, schlanke Schiffe ähnlich der Todesklinge kamen ihnen entgegen und zogen längsseits vorbei. Kheruakh hatte einige Schalter betätigt, und eine Batterie von grellen Positionslichtern flackerte auf der den Schiffen zugewandten Seite in einem bestimmten Rhythmus auf, welche das Signal nach einigen Sekunden wiederholten. ?Zuol, mein alter Freund? sprach Kheruakh wie in Trance mit sich selbst ?gute Jagd und eine sichere Heimkehr...?. Er schüttelte wie benommen den Kopf und wandte sich mit einem Lächeln zu Arita.
?Es wird Dir gefallen! Ich habe einige ... Vorbereitungen treffen lassen welche Dich besser auf Dein neues Zuhause einstimmen werden.?. Arita hörte diese Worte jedoch nicht, da sie immer noch wie im Schock durch die Panzerglasscheiben auf den Zwillingsplaneten starrte, welcher seit undenklichen Zeiten in der alten Sprache der Eldar einfach ?Festung? genannt wurde, ein Schrecken wie aus einem Kindermärchen, unwirklich und ungefährlich, gefolgt von der fürchterlichen Erkenntnis, dass in jedem Märchen ein Körnchen Wahrheit steckt.
Eine gnädige Bewusstlosigkeit ersparte Arita den restlichen Anflug. Die Todesklinge manövrierte vorsichtig durch bizarre, gewaltige Verstrebungen der interstellaren Brücke, welche die beiden Planeten miteinander verband, und näherte sich langsam einem knapp dreihundert Meilen langen Raumdock, auf halber Höhe zwischen der Mitte der Brücke und dem ersten Planeten. Etwa ein MSK vor dem Dock öffneten sich mehrere kleine Klappen, die bislang in der Bordwand des Schiffes verborgen gewesen waren, und feuerten elastische Bänder ab, deren harte Fortsätze sich in vorgesehene Buchsen verklemmten und das gewaltige Schiff sanft aber bestimmt zu einem Ruheplatz bewegten. Gewaltige Luftschleusen wie die Arme einer überdimensionierten Riesenkrake wanden sich durch das Vakuum und hefteten sich zischend und Gase ausstoßend an die Luken des Schiffes, in dessen Inneren inzwischen die Antigravtransporter und Fußtruppen sich zum Ausstieg bereitgemacht hatten.
Dröhnend öffneten sich die gewaltigen Hangartore des Schiffes und entluden einen Strom aus Gefangenen, Kriegern, Jetbikes und Antigravtransportern, gefolgt von den beiden großen Landefähren, welche knapp über dem Boden schwebten und wie jagende Raubvögel über dem Konvoi schwebten, die an der Unterseite montierten Bordwaffen unablässig rundumschwenkend. Langsam verließ die Prozession die Raumdocks und bewegte sich schneller als man anzunehmen vermochte auf die Oberfläche des Planeten zu. Bald schon waren die chromglänzenden Docks ausser Sicht geraten und durch wüste, aschgraue Landschaften ersetzt worden, welche, soweit das Auge sehen konnte, mit gewaltigen schwarzen Türmen zugepflastert worden waren, welche sich in den Himmel reckten und von innen mit einem eigenartigen schwarzen Licht zu glühen schienen.
Nach einer weiteren Stunde des Marsches hatte die Gruppe ihr Ziel erreicht; einen Turm nicht unweit der Stadtmitte, welcher sich über viele der kleineren Türme erhob. Zwar wurde er von unzähligen größeren und mächtigeren Türmen überragt, welche sich im Zentrum der Stadt in den Himmel erhoben, doch selbst dieser ?mittlere? Turm war in menschlichen Maßstäben gesehen immer noch gigantisch, mit einer (sehr grob geschätzten) Höhe von knapp zwei Kilometern. Die Prozession zog durch die gewaltigen, eisenbeschlagenen Tore der Festung, welche hinter den beiden Landefähren mit einem Donnergrollen verschlossen wurden, das den Boden erzittern und ein paar in der Finsternis der engen Gassen Commorraghs lauernde Raubtiere ihr Heil in der Flucht suchen ließ. Mit dem Schwinden des spärlichen roten Dämmerungslichtes schwand auch die letzte Hoffnung der armen Seelen, welche sich noch für den Tag verfluchen würden, an dem sie geboren worden waren.
<<<Fortsetzung folgt>>>"Gecko wurde kritisch am Kopf getroffen für 38 Trefferpunkte. Der Angriff zerschmettert die Schläfe. Gute Nacht, Gracie."
- Fallout 2 -
Arita erwachte durch das sanft raschelnde Geräusch des samtenen Vorhangs, der in einer leichten Brise wogte. Sie erhob sich halb, wobei die leichte aber anschmiegsame Decke von ihren Schultern glitt, und blickte sich um. Kheruakh lag neben ihr, die Augen geschlossen und ruhig atmend, offensichtlich in tiefem Schlaf. Lautlos, um ihn nicht aufzuwecken, stieg sie aus der Schlafstatt und schlüpfte in ihren azurfarbenen, fast durchsichtigen Seidenmorgenrock. Eine leichte Bö strich durch den Vorhang, als Arita mit bloßen Füßen über den weichen, angenehm warmen Boden zum Balkon schritt und hinaus in die Nacht trat. Wobei ihr wieder einfiel, dass in Commorragh Zeit keine Bedeutung hatte. Das ständige rubinrote Zwielicht täuschte eine unendlich dauernde Morgendämmerung vor, aber nachdem ein Großteil der Stadt in Finsternis und Stille lag, war offensichtlich eine Art Ruhezeit eingetreten. Die stickige, feuchte Hitze der Straßen blieb offensichtlich in den engen, verwinkelten Gassen der Stadt gefangen. Hier oben, ungefähr auf halber Höhe des gigantischen Turms, war die Luft angenehm kühl und erfrischend. Aritas hüftlanges, dunkles Haar wehte im aufkommenden Wind, welcher ihr einen fröstelnden Schauer über den Rücken schickte und ihre rosigen Spitzen aufrichtete, welche sich gegen den dünnen Stoff pressten.
Sie ließ ihren Blick über die Türme der Stadt streifen und tauchte gedanklich ab. Fern am Horizont erhob sich die gewaltige Verbindungsbrücke von der Oberfläche des Planeten, durch die flimmernde Hitze in den tieferen Schichten der Atmosphäre undeutlich und verschwommen, während die vielen tausend Lichter der emsigen Fahrzeuge wie Glühwürmchen darauf tanzten. Sie hob den Blick bis zum Ende der Verbindungsbrücke, dem Zwillingsplaneten, der am Himmel stand wie ein übernatürlich großer Mond und beinahe den halben Himmel ausfüllte. Und fragte sich erneut wie es die Eldar geschafft hatten, zwei Planeten miteinander zu verbinden. Und zu welchem Zweck. Und wie zum Teufel sie an diesen einsamen, unheimlichen, sinnverwirrenden Ort gekommen waren. Es wunderte Arita nicht mehr, warum man bei den Dunklen Eldar in einem Atemzug von Qual und Folter sprach; wenn man länger in dieser unwirtlichen Gegend leben musste, würde sich der Wahnsinn früher oder später von selbst einfinden.
Umso größer war ihre Überraschung gewesen, als Kheruakh sie am Tag nach ihrer Ankunft tief ins Innere der Festung geführt hatte. Sie hatte mit allem gerechnet: mit Folterkammern, Strömen aus Blut, Körperteilen die wie groteske Girlanden von den Decken und Wänden hingen ....aber nicht mit einem tropischen Garten, mit Pflanzen und singenden, vogelähnlichen Wesen, bestrahlt von einer künstlichen Sonne, ähnlich der Sonne, die sie auf Anaris gesehen hatte. Kheruakh hatte in seinem Leben viele Welten bereist, und sich aus seinen ?Souvenirs? einen wahrhaft magischen Ort geschaffen, an den er sich dann und wann zurückzog. Und Arita daran teilhaben ließ, was ihr sehr zusagte, wenn sie den restlichen Teil dieser unwirtlichen Stadt betrachtete.
Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie zwei Arme spürte, die sich von hinten um ihre Hüften legten.
?Du solltest nicht zu lange hier draußen bleiben? hörte sie Kheruakhs sanfte, melodiöse Stimme dicht an ihrem Ohr flüstern, ?es gibt viele Widersacher in dieser Stadt, die sich freuen würden, eine Trophäe im wahrsten Sinn des Wortes von meiner Türschwelle zu entlehnen, und sie sind bei weitem nicht so zivilisiert wie andere...?
Arita schloß die Augen und genoß die Berührung Kheruakhs. Da war sie, die Geborgenheit und die Anerkennung, die sie so verzweifelt gesucht hatte. Nur einen einzigen Schritt hinter ihr.
Er ist ein Xenos.
Kann sein, aber je länger ich darüber nachdenke, mein alter Kommandant war auch einer...
Eine Blasphemie, eine offene Beleidigung des Imperators.
Wo ist der göttliche Imperator nun? Was hat er getan, um all diese Menschen zu retten, die nun tief unten, unterhalb der Festung in unbeschreiblichen Experimenten ihr Leben lassen müssen?
Der Dienst für den Imperator endet erst mit dem Tod.
Ist das der Sinn des Ganzen? Ein Leben lang dienen, ohne Aussicht auf Gegenleistungen außer großen Worten?
Der Mutant stellt seine Ketzerei offen zur Schau, der Verräter versteckt sie in seiner Seele.
ER IST EIN XENOS!
UND WENN SCHON!!!
Arita drehte sich zu Kheruakh um, als wieder Stille eingekehrt war, und blickte ihm in die Augen. Ihre zierliche Hand strich sanft durch sein langes, schwarzes Haar, und sie blinzelte in Zeitlupe, so dicht vor ihm, dass er die Spiegelung seiner Pupillen in ihren eigenen sehen konnte.
(off-topic: diesen Part lass ich aus, da mir anderorts mit Zensur gedroht wurde (eher unbegründet - aber das is Ansichtssache))
Im Garten löste sich ein vergilbtes Blatt von seinem Ast und schwebte in langsamen, torkelnden Kreisen zu Boden.
<<<Fortsetzung folgt>>>"Gecko wurde kritisch am Kopf getroffen für 38 Trefferpunkte. Der Angriff zerschmettert die Schläfe. Gute Nacht, Gracie."
- Fallout 2 -
(off-topic: diesen Part lass ich aus, da mir anderorts mit Zensur gedroht wurde (eher unbegründet - aber das is Ansichtssache) )
Na da müßte schon mehr kommen als ich mir hier vorstellen kann das ich eingreifen müßte.
Aber es ist auch gut einiges der Fantasie des Lesers zu überlassen als ihm alles kleinweise vorzukauen.
Join the Legion
Voidlegion.at
Be carefull when dealing with dragons, for you are crunchy and taste good with ketchup. -
Das laute klickende Geräusch sich entriegelnder Schlösser hallte durch die marmorne Halle, die sich hinter den gewaltigen Flügeltoren erstreckte, welche lautlos zurückschwangen und in ihre Halterungen einrasteten. Die beiden Inccubi, welche sich auf beiden Seiten des Tores postiert hatten verweilten schweigend und wie zu Statuen erstarrt, ihre Vollstrecker mit einer Hand haltend, jedoch den Besucher aufmerksam musternd und, zweifelsohne, kampfbereit auf jedwede noch so kleine Störung lauernd. Kheruakh bedachte sie mit einem Seitenblick und einem kaum merklichen Kopfnicken, als er die beiden Wachen passierte und den langen dunklen Gang betrat. Die Finsternis wurde nur stellenweise durch bunte Lichtstrahlen erhellt, welche durch die gläsernen Fenster brachen und die Dunkelheit durchschnitten. Das Echo von Kheruakhs hallenden Schritten verlor sich in der weitläufigen Halle zwischen Wänden und prunkvoll verzierten Säulen aus schwarzem Marmor, durchzogen von hellgrün schimmernden Linien und Flecken wie die Adern eines lebenden Körpers.
Während Kheruakh auf den am anderen Ende des Thronsaales liegenden Sitz seiner Herrin zuschritt, ließ er sich nicht von der offensichlichen Stille und Einsamkeit der Halle täuschen. Im Geiste spürte er die Anwesenheit von mindestens fünzig weiteren Lebewesen, welche ihn, großteils feindselig, aus ihren Verstecken in der Dunkelheit heraus argwöhnisch betrachteten. Li´Ath A´nakath musterte Kheruakh, als er auf sie zuschritt. "Ich habe bereits von Euren Erfolgen gehört, Kheruakh, obwohl mir noch nicht bewußt ist, warum Ihr die Strapazen Eurer langen Reise auf Euch nehmt." sprach sie mit einer ungewöhnlich sanft klingenden Stimme in die Stille der Halle. Kheruakh ließ sich auf ein Knie herab und senkte den Blick, als seine Archite sich von ihrem Thron erhob und die wenigen Stufen herabschritt, fast lautlos, was angesichts ihrer untragbar schwer wirkenden Rüstung umso mehr überraschte. Auf dem schwarzen Brustpanzer, welcher das darauffallende Licht zu absorbieren schien, glänzten verschlungene goldene Ornamente wie durch ein inneres Feuer erleuchtet. Der dunkelblaue, samtene Umhang schmiegte sich an ihre Schultern und wallte ihren Rücken herab wie ein stilisierter, in der Bewegung erstarrter Wasserfall. Ihre langen, dunkelbraunen Haare lagen locker auf ihren Schultern, nur vom goldenen Stirnband gehalten, in dessen Mitte ein einzelner, ovaler Edelstein funkelte wie die erst kürzlich durchkreuzten Strömungen des Warps.
"Erhebt euch, mein Freund" sprach seine Herrin mit sanfter, wohklingender Stimme, und Kheruakh stand auf. Selbst für eine Angehörige seines großgewachsenen Volkes übertraf sie alle, die Kheruakh je gekannt hatte. Selbst ihn mit seinen gut zwei Metern Körperstatur überragte seine Archite um einen weiteren Kopf, und ihr Körperpanzer verstärkte ihre imposante Gestalt weiter, vor der man sich klein und wehrlos fühlte.
Li´Ath schritt an ihm vorbei, den Gang entlang, und Kheruakh drehte sich um und begleitete sie, immer auf ihrer rechten Seite und hinter ihr bleibend. Kheruakh konnte spüren, wie die in der Halle gestaute Aufmerksamkeit einen neuen Höhepunkt erreichte, was in ihm mehr Unbehagen hervorrief als ihm lieb war.
?Ihr habt viel Beute eingebracht bei euren letzten Reisen, abzüglich der Tributabgaben blieb mehr übrig als wir uns je zu träumen erhofft hatten. Und doch ...?, eine kurze Pause folgte, ?...und doch bliebt Ihr nie länger als nötig, um die Früchte Eurer Arbeit auszukosten, immer wart ihr kurz darauf wieder in Aufbruchsstimmung. Wie kommt dies??.
In der Stille der Halle klang Kheruakhs leises Lachen verzerrt und bedrohlich. ?Ich denke, meine Leidenschaft für andere, unbekannte Welten hat mich vorangetrieben. Und das hohe Interesse an der Geschichte unseres eigenen Volkes.? Er griff in seinen Lederbeutel, der an seinem reich geschmückten Gürtel hing, und zog eine kleine, einfache Tafel aus verstaubtem, gewöhnlichem grauen Gestein hervor. ?Ich denke, daß dieses hohe Interesse nach so langer Zeit nun endlich belohnt wird. Aber die Früchte dieser Arbeit dienen nicht mir, sondern meinem Volk. Ein Geschenk für Euch? sprach er leise und reichte Li´Ath die graue Tafel, von der leise der Staub rieselte.
Der letzte Schritt verhallte in dem gewaltigen marmornen Raum und hinterließ eine unheimliche Stille, als die Archite den Atem anhielt. ?Kheruakh?, flüsterte Li´Ath, ?,ich habe unzählige Lebensessenzen in mich aufgenommen, ich habe ganze Völker, ja, ganze Planeten aus Kurzweil und zu meiner Unterhaltung abschlachten lassen, ich habe viele unbezahlbare Trophäen in meinen Kammern lagernd! Die höchsten Archons der Stadt würden ihre Seelen für Artefakte aus unserer Vergangenheit verkaufen! Mein Freund, diesbezüglich habe ich zu mancher Zeit ein paar gute Fischzüge gemacht. Aber das ist geradezu lächerlich!? sagte sie ernst, ?unsere Kabale ist gerade die mächtigste in ganz Commorragh geworden!?
<<<Fortsetzung folgt>>>
"Gecko wurde kritisch am Kopf getroffen für 38 Trefferpunkte. Der Angriff zerschmettert die Schläfe. Gute Nacht, Gracie."
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Der Junge war erst siebzehn Jahre alt, als er starb. Noch halb benommen von dem harten Schlag auf seinen Kopf lag er auf dem Rücken im warmen Sand, seine Beine gefühllos, und ein unerträgliches Druckgefühl auf der Brust, das ihm den Atem raubte. Er öffnete unter Schmerzen seine Augen und blickte auf den gepanzerten, mit Stacheln versehrten, aber wohlgeformten Fuß, der auf ihm stand und ihn am Boden hielt. Ein tosendes Brausen in seinen Ohren erstickte jedes Geräusch, und er richtete seinen verschwommenen Blick auf seinen rechten Arm, die gebogene Klinge entglitt seinen zitternden Fingern, und unter starken Schmerzen hob er den Arm, seinen Zeigefinger ausgestreckt, um Gnade bittend.
Das Letzte, was er sah, war eine wabernde, wogende Menge, aus der sich unzählige Fäuste mit gesenktem Daumen ihm entgegenstreckten.
Das Letzte, was er fühlte, war die Spitze des gezackten Schwertes, die in der Kuhle knapp unterhalb seines Adamsapfels seine Haut ritzte.
Das Letzte, was er hörte, war ein aufbrausender, zehntausendfacher Schrei in einer unverständlichen, ihm unbekannten Sprache.
?TÖTE IHN!?
Mühelos und ohne Zögern drang die Klinge durch die Kehle des Jungen und trennte sauber den Kopf vom Rumpf. Ein gewaltiger Aufschrei der Begeisterung erhob sich aus den Rängen der Arena, als sich die Eldarfrau bückte, den Kopf an der Haaren packte und ihn als Zeichen ihres Triumphes gen Himmel hob. Aus einem vergitterten Tor in der gemauerten Wand erschienen zwei abgemagerte, schmutzige Sklaven und stolperten auf den Leichnam zu. Sie schlugen eiserne Haken in die Schultern des Toten und schleiften ihn unter dem Gejohle des Publikums aus der Arena, während andere Sklaven die blutigen Stellen des Arenabodens mit neuem Sand bedeckten.
?Damit schuldest Du mir insgesamt einhundert Sklaven!? rief eine helle Stimme quer über die Ränge von der anderen Seite der Arena. Kheruakh hob den Kopf und blickte in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Ein junger Dracon, umringt von seiner Leibgarde, winkte in Richtung von Kheruakhs Tribüne. ?Dann lass uns den Einsatz für den nächsten Kampf verdoppeln, Borkor? rief Kheruakh zurück, das eintretende Gemurmel der Menge übertönend. Er liebte diese Wetten, und es hatte selten einen Kampf gegeben, den er nicht genossen hatte. Nur vage erinnerte er sich an die Zeiten, als er selber in der Arena gestanden hatte, und ein Kribbeln durchströmte seine Glieder, als er die Arenakämpfe mitverfolgte. Politik. Pah! Sein politisches Interesse begann an seiner Hand und endete an der Spitze seiner Klingen.
Die Kriegerin hatte inzwischen den Kopf an einen ihrer Vasallen weitergereicht und im Gegenzug zwei glitzernde Schwerter an sich genommen, welche sie nun zweimal gegeneinander schlug. Das klingende Geräusch von Stahl auf Stahl ließ die Menge augenblicklich verstummen, und sie hob die Schwerter über ihren Kopf und kreuzte sie, wobei sie sich zu Kheruakhs Tribüne umdrehte, eine offene Herausforderung andeutend. Kheruakh hob eine Augenbraue und wandte seinen Blick zu seiner Rechten, wo Le´Yla Khe´Nareq, die Succubi des ihm unterstellten Hagashînkultes, bereits unruhig auf ihrem erhöhten Sitz hin und her rutschte. Kheruakh nickte leicht, und ohne zu zögern drehte sich Le´Yla zu ihrem Gefolge um, nahm die beiden rituellen Schwerter an sich, die ihr ein Gefolgsmann reichte, und schwang sich über die Brüstung in die vier Meter darunter liegende Arena.
Ungewöhnlich sanft landete sie am Boden der Arena, wo sie eine Staubwolke aufwirbelte. Langsam schritt Le´Yla in die Mitte des Kampfplatzes, auf die wartende Gegnerin zu, wo sie in respektvoller Entfernung stehenblieb. Die Blicke der beiden Kontrahenten trafen sich, und beinahe gleichzeitig hoben sie anmutig die Hände zur Spange am Hals. Die mit kunstvollen Ornamenten verzierten Brustpanzer fielen klappernd zu Boden, ebenso die samtenen Umhänge, und die Beiden standen sich gegenüber, nur noch mit den traditionellen Lendentüchern bekleidet, breiteten die Arme aus und hoben die Schwerter zum Gruß, während die Trommeln der Kampftrommler eindringlich zum Schwerttanz riefen.
<<<Fortsetzung folgt>>>"Gecko wurde kritisch am Kopf getroffen für 38 Trefferpunkte. Der Angriff zerschmettert die Schläfe. Gute Nacht, Gracie."
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(...)
Die Ursprünge des Schwerttanzes sind im Laufe der Jahrtausende verlorengegangen, es dürfte sich jedoch um ein Totenritual des jungen Eldarvolkes handeln, welches sich im Laufe der Zeit zu dem Schwerttanz entwickelt hat, wie er oft und gerne ausgetragen wird. Es gibt zwei Schwerttänzer und zwei Kampftrommler, die Trommeln schlagen in einem bestimmten Rhythmus und geben das Tempo des Tanzes vor. Zu diesem Rhythmus müssen die beiden Kontrahenten eine bestimmte Anzahl an Figuren durchführen, bei denen sie unter anderem Sprünge, Drehungen und Schläge der Schwerter um, über und unter dem Körper verwenden. Es bedarf einer ungeheuren Kondition und Kraft, um die Schwerter mit einer derartigen Wucht und Präzision um den Körper herumzuwirbeln. Insgesamt durchlaufen die Tänzer neun Figuren, wobei sie sich nach jeder Vollendung einer Figur etwas näher kommen. Nach der neunten Figur geben die Trommler das Zeichen zum zehnten Grad, und die beiden Tänzer beginnen, gegeneinander zu kämpfen, wobei sie jedoch den Stil des Tanzes beibehalten müssen. Dies wird für die Dauer des Tanzes beibehalten, bis einer der beiden Kontrahenten einen Fehler begeht und der Tanz beendet wird (also durch das vorsätzliche, durch martialisch instrumentelle Penetration herbeigeführte Ende sämtlicher Körperfunktionen des Kontrahenten).
Besonders beeindruckend wirkt der Schwerttanz in der Finsternis, wenn die blitzenden Schwerter nur durch Fackeln erhellt Leuchtspuren hinter sich herziehen. Scharfe Schwerter, wohlgemerkt, und der größte Feind eines unerfahrenen Tänzers ist er selber. Oft schon hat ein Neuling nach einer gelungenen Figur strahlend mit seinem Können geprahlt, nur um zu bemerken, dass er nur noch auf einem Bein steht (weil das andere auf der Erde liegt). Zwei wahre Meister scheinen sekundenlang in der Luft zu schweben, während die glitzernden Schwerter undeutlich und verschwommen um ihre Körper wirbeln, den Gegner zu neuen, komplexeren Figuren anspornen, und das Aufeinandertreffen der Schwerter die Luft mit Musik erfüllt. Diese Schönheit lässt sich unmöglich in Worten beschreiben.
(...)
--- Celeborn Maximus, ?Das Volk Der Eldar Und Ihr Kulturelles Erbe?, 532.M40
--- posthum zum Ketzer erklärt
*** letzte nicht vernichtete Kopie auf Geheiß von Inquisitor Amenor ins Inquisitionsarchiv transferiert ***
"Gecko wurde kritisch am Kopf getroffen für 38 Trefferpunkte. Der Angriff zerschmettert die Schläfe. Gute Nacht, Gracie."
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Der Rhythmus der Trommeln übertönte das Gemurmel der Menge, und die beiden Eldarfrauen begannen mit den ersten Figuren. Einfache Schläge, kreisende Schwerter und kurze, eher spielerische Sprünge beschlossen die ersten fünf Figuren, bevor die komplizierteren Bewegungen ein komplexes, sich ergänzendes Muster zu bilden begannen. Le´Ylas Gegnerin sprang in die Luft und vollführte wilde, wirbelnde Schläge unter ihren gekreuzten Beinen. ?Kriegsfalken? dachte Le´Yla, und sprang ebenfalls, kurz nachdem ihre Gegnerin gelandet war. Sie schaffte die fünf gezielten Hiebe von ?Khaine? um ihren Körper, ohne ein Ohr zu verlieren, und landete einen halben Meter näher bei ihrer Kontrahentin. Unmerklich beschleunigten die Trommler den Rhythmus und ließen die beiden Tänzerinnen in immer wilderen und schwierigeren Kombinationen Ihre Künste unter Beweis stellen. Le´Yla wurde blaß, als ihre ?Tränen der Qual? mit ?Hierarch? gekontert wurden, einer beinahe unmöglichen Figur, deren zwölf Hiebe jedem zweibeinigen Lebewesen selbige gekostet hätten. Sie schwang die beiden Schwerter mit Wucht parallel zu Ihrem Körper, während sie gewagte Sprünge um alle Achsen vollführte, doch jede ihrer Figuren schien von einer noch unglaublicheren, noch schwierigeren Figur Ihrer Kontrahentin zunichte gemacht zu werden.
Die beiden Trommler vereinigten sich und gaben das Signal, die Aufforderung für die Figuren des zehnten Grades. Eine Sekunde lang standen sich die Gegner gegenüber, bevor die Klingen mit Wucht aufeinander trafen. Die beiden Klingen zogen dicht an Le´Ylas Gesicht vorbei und ritzen ihre Wangen, woraufhin ein kleines Blutrinnsal ihren Hals hinunterlief. Le´Yla stieß einen durchdringenden, zornigen Schrei aus und drehte sich um die eigene Achse, die Schwerter in Hüfthöhe um Ihren Körper wirbelnd. Sie stieß sich vom Boden ab, schwang sich wie ein Vogel in die Luft und ließ die Schwerter herunterfahren, die mit einem lauten metallischen Klang von denen ihrer Gegnerin abprallten. Le´Yla landete gebückt und stieß ihre Klinge nach den Beinen der Kontrahentin, welche jedoch in die Luft sprang und nach einem gekonnten Salto hinter ihr landete. Le´Yla wirbelte herum und schwang die Schwerter vor ihrem Körper, welche wie Flammenzungen aufblitzten. Der Klang von aufeinandertreffenden Schwertern war längst einem durchgehenden Lärm gewichen, aus dem man die Anzahl der Schläge nicht mehr heraushören konnte. Die Zuschauer auf den Tribünen waren längst in Ehrfurcht und Staunen verstummt, als die beiden Gegner umherwirbelten, sich umkreisten, und nur noch verschwommene Lichtstreifen die Schwerter andeuteten.
Der grimmige Gesichtsausdruck in den Gesichtern verwandelte sich trotz der Bemühungen und unglaublichen Anstrengung in ein boshaftes Lächeln der Gegnerin Le´Yla´s, als diese ein Muster in den abwehrenden und angreifenden Schlägen erkannte und auf den geeigneten Augenblick wartete, um eine defensive Haltung Le´Ylas auszunutzen. Sie musste nur warten. Warten auf den Augenblick. Warten.
Da!!!
Sie beugte sich vor, ließ ihr Schwert auf die Klinge Le´Yla´s prallen und ließ los. Das Schwert flog aus ihrer Hand, wie beabsichtigt, und sie nutzte die offensichtliche kurzfristige Verwirrung Le´Yla´s, um in die Luft zu springen und einen tödlichen Streich gegen Le´Yla´s Halsschlagader zu führen. Und riss erstaunt die Augen auf, als Le´Yla plötzlich verschwunden war. Im Eifer hatte sie nicht bemerkt, dass die Dracite während ihrem Sprung unter ihren Beinen hindurchgetaucht war. Sie fuhr herum und hieb ihr Schwert in den Boden, wo sie Le´Yla vermutete.
Und bemerkte, dass Le´Yla erneut hinter Ihr stand. Blitzartig fuhr sie herum, doch es war bereits zu spät. Noch während sie zum Schlag ausholte schwang Le´Yla ihre beiden Klingen gleichzeitig und traf den ungeschützten Bauch der Hagashîn. Die Trommeln verstummten augenblicklich. Eine unendlich lang dauernde Zeitspanne standen sich die beiden Kontrahenten keuchend gegenüber und blickten sich an, Le´Yla mit grimmiger Entschlossenheit, ihre Gegnerin überrascht und verwundert. Bis sich auf der glatten Haut des Bauches der Hagashîn ein dünner roter Faden zu spannen schien, von einer Seite zur anderen, aus dem ein einzelner leuchtend roter Blutstropfen rann. Die Hagashîn blickte ungläubig hinab und richtete ihren Blick erneut auf Le´Yla. Eine einzelne Träne kullerte über ihre Wange.
Ihr Oberkörper löste sich von den Hüften, kippte nach hinten weg und fiel in den Staub. Ihr Unterkörper und die Beine standen noch eine Sekunde lang, bevor sie in sich zusammenbrachen. Der Blick der besiegten Hagashîn ruhte noch auf Le´Yla, und ihre Lippen bewegten sich lautlos, als ob sie etwas sagen wollte, doch ihre Stimme versagte, und Le´Yla konnte deutlich sehen, wie ihr Blick trübe wurde und ihr Auge brach.
Das aufbrausende Geschrei der lüsternen Menge brandete wie eine Welle gegen sie, als sie ihre Klingen kreuzte und sich zu Kheruakhs Loge umdrehte, als Zeichen ihres Triumphes.
Kheruakh bedachte sie mit einem leichten Kopfnicken und konnte sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen, welches noch breiter wurde, als er aus den Augenwinkeln heraus bemerkte, dass Borkor blitzartig den Kampfschauplatz verlassen hatte. Kheruakh schüttelte schmunzelnd den Kopf. Politiker!
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- Fallout 2 -
Kleine, weiße Lichtpunkte tanzten über den Himmel, umkreisten einander spielerisch, verblassten, erschienen wieder und setzten ihren Tanz fort. Ein hohes Summen erfüllte ihre Ohren und aus der Ferne drang geisterhaftes Gelächter und Gemurmel in ihr Gehirn.
Mühsam zwang sich Sororita Prioris Artemisia, Dienerin und Verteidigerin des Glaubens an den Heiligen Imperator, die Augen zu öffnen. Verschwommene Bilder formten sich, drehten sich wie irr im Kreis und riefen ein heftiges Übelkeitsgefühl in ihrem Magen hervor. Schnell schloß sie die Augen wieder und versuchte, sich zu konzentrieren. Das Letzte, an das sie sich erinnern konnte, war auf Anaris gewesen. Sie hatte versucht, das Schoßtierchen dieses Alienabschaums zu erwürgen. Ja, sie zu erwürgen, sie und all die Häretiker, die sich mit den Feinden des Imperators verbündeten. Brennender Haß loderte in ihrem Innersten auf, und das Übelkeitsgefühl verließ sie rasch. Schwach bemerkte sie, dass sie auf dem Rücken lag und ein leichtes Ziehen in ihrer rechten Hand stärker wurde. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und öffnete nochmals langsam die Augen. Die verschwommenen Bilder fügten sich zusammen und Artemisia konnte ihre Hand sehen, versuchte, die Finger zu bewegen. Sie bewegten sich. Langsam, stockend, zitternd. Ihre Fingerknochen. Weiß leuchtend im hellen Licht einer Lampe, nur unterbrochen durch einige rote Fäden, die wenigen Sehnen, die die Knochen noch zusammenhielten. Schlagartig wurde sie hellwach, als die starken Beruhigungsmittel, die ihr Gehirn betäubt hatten, nachließen und der ziehende Schmerz schnell stärker wurde, sich wie ein glühendes Eisen durch ihren Unterarm, ihren Oberarm und ihre Brust bohrte.
Ein leises Kichern drang aus der Finsternis hinter ihrer enthäuteten Hand, und eine gebückte Gestalt trat ins Licht der Lampe, eine Figur, die nur dem Alptraum eines dämonenverseuchten Ketzers oder Mutanten entstammen konnte. Eine kleine, dürre, gebückte Gestalt stand dort, in seltsame, schwarz schimmernde Kleidung gehüllt. Der kahle Kopf barg kleine, weiße, pupillenlose Augen, umgeben von dunkel schimmernden Augenhöhlen, und ein großer Ohrring zierte das spitz zulaufende Ohr eines Eldars. Das alles wäre noch zu ertragen gewesen, doch das Wesen besaß keine Lippen mehr. Alte Narben wiesen darauf hin, dass sie einmal vorhanden gewesen waren, doch in einem Akt des Wahnsinns oder einem Akt des Verbrechens waren sie aus dem Gesicht geschnitten worden. Die Spitz zugefeilten Zähne des Monstrums waren von gelblicher Färbung, zwischen denen unablässig ein steter Speichelstrom rann und tropfte. Das unheimliche, heisere Kichern des Ungetüms verstärkte nur noch den Drang, schreiend davonzulaufen.
?Gut gut, wach sie ist? krächzte es zwischen zwei Kicheranfällen. Beziehungsweise das kleine, technische Gerät, das die Kreatur um den Hals trug und ihre fremdartigen Worte übersetzte. ?Wollen doch nicht, dass sie das Beste verpasst, oh nein!?
Ein Adrenalinstoß jagte durch Artemisias Körper und sie riß ihren Körper aus der Bewegungsunfähigkeit, auf diesen Alienabschaum zu, um ihm, notfalls mit den Zähnen, die Kehle zu zerfetzen. Die eisernen Bänder, die um ihre Handgelenke und Ellenbogen geschmiedet worden waren, hielten ihren Körper auf der kalten metallischen Oberfläche fest. Artemisia hob den Blick und richtete ihn auf ihren Körper. Über sich sah sie seltsam geformte Sicheln und zwei parallel angeordnete Läufe exotischer Waffen, die in die Richtung ihrer Beine wiesen. Ihre Beine und ihr Körper unterhalb des Bauchnabels verschwanden unter einem ovalen, metallischen ... Deckel ... und ihre Arme lagen links und rechts von ihr ausgestreckt, wie gekreuzigt. Mit Grauen bemerkte Artemisia erst jetzt, dass nicht nur ihre Hand so verstümmelt war. Ungläubig starrte sie auf die hellrot schimmernden Bänder ihrer Muskeln, die violett gefärbten Arterien und Venen und die dazwischen weiß schimmernden Knochen ihres Brustkorbes. Beinahe ihre gesamte Haut war entfernt worden, und nur langsam drang der Schmerz durch ihr umnebeltes Gehirn und brachte sie an den Rand eines Schocks. Nur ihr Gesicht war noch das selbe, was sie an einer Spiegelung in der metallischen Oberfläche sehen konnte.
?Kühler Dir ist, nun? Ja?? quäkte das kleine Gerät am Hals der entsetzlichen Kreatur plötzlich los. Die emotionslose mechanische Stimme hob den vergnügten Unterton in der fremdartigen Sprache der Kreatur nur hervor. ?Ich wusste, ich tat!? kicherte sie vergnügt und deutete mit einem ihrer Finger (welche durch scherenartige Krallen, angeschlossen an grünliche ovale Behälter auf dem Handrücken, ersetzt worden waren) auf ihr Gesicht. ?Amaqar? quäkte die Stimme und verlor sich sofort in nachdenklich klingendem Gemurmel. ?Amaqar .... Amaqar ... Amaqar???. Plötzlich erhellte sich das grauenerregende Gesicht und verzog die zerfetzten Lefzen zu so etwas wie einem Grinsen. ?Mein Name das ist!! Verrückt, nicht??. Ein neuerlicher Kicheranfall beutelte die Kreatur und ließ sie nach Luft schnappen, während Artemisia sich entsetzt in ihrem stählernen Streckbett wand.
?Noch nicht fertig ist, nein nein? sang die Kreatur vor sich hin und näherte sich Artemisias Bauch, die vor Abscheu zurückschreckte. Die klauenartigen Finger der Kreatur bohrten sich in ihre Bauchmuskeln und trennten das letzte Stück Haut mit dem Bauchnabel vom Körper. Artemisia spürte dies fast nicht mehr, da ihr Körper nun merklich gegen eine solch ungebührliche Behandlung protestierte. Artemisias Augen waren vor Schmerz geweitet und sie hatte den Mund aufgerissen, doch statt einem Schmerzenslaut konnte sie nur stockend keuchen. Die Kreatur beendete ihren Singsang und schnippte etwas in die Finsternis, das mit einem ekelerregenden Klatschen irgendwo dagegen fiel.
Amaqar nahm Artemisias rechten Arm und bog ihn so weit zurück, dass Artemisia glaubte, er würde aus dem Gelenk springen. Das Eisenband um ihr Handgelenk rastete in einer für Artemisia nicht sichtbaren Halterung ein, und kurz darauf spürte Artemisia, wie die Kreatur ihren linken Arm ebenfalls zurückbog und ebenfalls in eine Halterung einrastete.
?So schön du bist, so schön!? hauchte das entsetzliche Wesen verzückt und blinzelte mit seinen pupillenlosen, leeren Augen. ?Aber noch nicht fertig, nein nein!?. Es griff nach oben über Artemisias Kopf und nach einer eisernen Gesichtsmaske, die an einem kleinen Schwenkarm befestigt war. Artemisia blickte nach oben, als sich die Maske langsam ihrem Gesicht näherte und bemerkte erschreckt, dass auf der Hinterseite der den ganzen Kopf bedeckenden Maske ein fingerlanger Dorn befestigt war, von dem seltsame Kabel wegführten, in die eigenartige Konstruktion hinein, in der sie festgeschnallt war.
?Quelle noch brauchen, ja ja!? sang die Kreatur wieder vor sich hin und riß Artemisias Kopf brutal in die richtige Position, die Krallen kratzten über Artemisias Gesicht und ein kleiner Blutstrom floß über ihre Wange. Verzweifelt versuchte Artemisia, sich dem eisernen Griff der Kreatur zu entziehen, doch diese schien stärker zu sein als sie aussah. ?Zentrum wir brauchen,? flüsterte sie verzückt, ?Gyrus cinguli, Amygdala, Thalamus! Oh ja!? quäkte das Übersetzungsgerät, als Amaqar mit einem Ruck den hinteren Teil der Maske über Artemisias Kopf stülpte. Der Dorn drang mit einem ekelerregenden Knacken durch den Schädel hindurch und verankerte sich dort, während der Vorderteil der Maske Artemisias verzerrtes Gesicht bedeckte und ihren Kopf durch den fixierten Schwenkarm in einer ewigen unbequemen Position festhielt.
Artemisia konnte nicht mehr sehen, wie der Haemonculus zurücktrat und verzückt auf der Stelle auf und ab hüpfte, in die Hände klatschte und vergnügt kicherte wie ein Kind, das einen Brummkreisel betrachtet. ?Oh! So schön! So schön Du bist! Meinem Meister gefallen Du wirst?. Amaqar bog sich erneut in einem Kicheranfall, als kleine Lämpchen überall auf der arkanen Maschine aufleuchteten und die ganze abstrakte Szenerie in ein unheimliches, unwirkliches Licht tauchten.
Artemisias gellende Schmerzensschreie gingen im durchdringenden Jaulen der Antigravmotoren unter, als sich der Talos schwerfällig vom Boden erhob, sich auf der Stelle hierhin und dorthin drehte und probehalber mit seinen gewaltigen, mechanischen Scheren schnappte.
<<<Fortsetzung folgt>>>"Gecko wurde kritisch am Kopf getroffen für 38 Trefferpunkte. Der Angriff zerschmettert die Schläfe. Gute Nacht, Gracie."
- Fallout 2 -
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keine Sorge, im nächsten Teil wird die Aufmerksamkeit wieder dem (dünnen) roten Faden zugeführt, der sich seit der Höhle auf Anaris spinnen sollte
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Arita erwachte spät in der Nacht (für Commorragh´sche Verhältnisse) und setzte sich in der Schlafstatt auf. Die Kuhle neben ihr war leer und kalt, und sie blickte sich im Raum um. Kheruakh stand am Fuße des Bettes, schweigend und in Gedanken versunken, während er auf einen Punkt in weiter Ferne starrte.
?Wir müssen bald aufbrechen, ich schlage vor, dass Du Dich entsprechend bekleidest und Deine Habseligkeiten zusammensuchst.? flüsterte er fast unhörbar in die Stille des Raumes, die nur durch das leise Säuseln einer sanften Brise unterbrochen. Arita war noch schläfrig und blinzelte, um die Müdigkeit aus ihren Augen zu vertreiben. Kheruakh erhob sich und schritt an eine flache Stelle in der Wand, die mit fremdartigen Runen beschriftet war. ?Es ist lange her, dass ich mit Dir in die Schlacht zog? murmelte er verträumt, ?aber ich habe das eigenartige Gefühl, dass es nun wieder an der Zeit ist.? Er drückte in einer komplizierten Reihenfolge auf die Runen, und die Wandvertäfelung glitt lautlos zur Seite. Im Dunkel des Raumes konnte Arita nichts erkennen außer dem Ansatz eines armlangen Stabes, der matt golden schimmerte und mit Kabeln und Schaltern versehen war. Der Staub von Jahrhunderten rieselte in einer grauen Wolke zu Boden, als Kheruakh den Stab bestimmt mit festem Griff packte und aus der Wandnische hob.
Er wog den Stab kurz in einer Hand und drückte auf einen der Schalter. Arita zuckte erschreckt zusammen, als der Stab wie eine zuschnappende Kobra ruckartig auseinanderfuhr, sich auf eine Länge von etwa zwei Metern streckte und mit einem gleißend hellen, blauweißen Lichtbogen eine breite Klinge aus dem Dunkel heraus aufblitzte. Ein statisches Summen erfüllte die Luft, als der Schockfeldgenerator zu seiner vollen Leistung hochfuhr und sich die Haare auf Aritas Kopf in alle Richtungen sträubten. Erst jetzt erkannte sie den schimmernden Zweihänder, den die weißmaskierten Elitekrieger getragen hatten. Kheruakh schwang den Vollstrecker um seinen Körper als wäre er eine Feder, ließ ihn blitzend herumwirbeln und seine imaginären Gegner in Stücke zerfetzen, während der Raum von gleißenden Energieentladungen erhellt wurde. Nach einer Weile setzte er den Vollstrecker ab und wandte sich Arita zu, wobei er ihren erschreckten Blick bemerkte.
?Ja,? begann er erklärend, ?ich war einst einer von ihnen. Habe gemeinsam mit ihnen gekämpft, gelitten und gemeinsame ... Ziele ... verfolgt. Bis ich zu wichtigeren Dingen auserkoren wurde und zu dem wurde, was ich heute bin. Das ist auch der Grund, warum ich nie von ihnen enttäuscht wurde. Sie sehen mich nicht als Herrscher, sondern immer noch als Waffenbruder. Aber dies ist lange her, und wir müssen uns wichtigeren Dingen widmen.?
Eine Viertelstunde später hatte Arita ihre Sachen gepackt und ihre samtenen Kleider gegen groberes Material getauscht. Kheruakh führte sie tief ins Innere der Festung, durch unzählige, verworrene Gänge in einen kleinen, dunklen Raum, der nur von einer einzelnen Lampe erhellt war. Zwei abgemagerte, verwahrlost wirkende Gestalten reinigten gerade dein blutbesudelten Boden, wobei sie etwas davonschleiften das aussah wie große Hautfetzen. Ein leises Kichern ließ Arita herumfahren, und aus den Schatten trat eine Gestalt, die aus Aritas Alpträumen zu stammen schien. Im hintersten Inneren ihres Geistes meldete sich eine kleine Stimme und erinnerte Arita, dass sie schon einmal eine solche Gestalt gesehen hatte. Vor langer Zeit, in ihrem anderen Leben, auf der Asteroidenfestung....
?Das ist Amaqar? erklärte Kheruakh gelassen, ?mein oberster Haemonculus und Spezialist für Reisen in andere ... Sphären.? Das grauenhafte Wesen antwortete nicht. Stattdessen hüpfte es auf und ab und begann wieder wie wahnsinnig zu kichern. ?Meister! So schön!! Ihr sehen müsst!!!? rief es und klatschte in die Hände. ?Später? erwiderte Kheruakh streng, ?bereite alles für die Reise vor.? Sofort wandte sich die Kreatur ab und verschwand wieder im Dunkel des Raumes. Kheruakh wies auf zwei flache Pritschen, die im hinteren Teil der Kammer standen und bedeutete ihr, sich hinzulegen.
?Bevor wir aufbrechen, muss ich noch jemanden aufsuchen. Dazu gehen wir jedoch auf eine kleine Reise. Du musst wissen, dass in Commorragh kein Unterschied zwischen der realen und der irrealen Welt besteht. Wenn man träumt, kann es vorkommen, in sehr seltenen Fällen, wohlgemerkt, dass dies wirklich geschieht, da man im Traum auf die andere Ebene gewechselt hat. Aber selbst wenn das nicht passieren sollte, gibt es nichts Gefährlicheres als eine Reise in die inneren Regionen des Geistes. Wenn Dein Geist und Deine Sinne dir sagen, dass eine Klinge in deinem Herzen steckt, ist es dann von Bedeutung, ob die Klinge echt oder eingebildet ist??.
Amaqar tauchte erneut aus der Finsternis auf und überreichte mit einem leisen Kichern Kheruakh eine kleine Schale mit zwei kleinen Gewächsen. ?Trotzdem ist dies der einzige Weg, ihn zu erreichen.? dachte er laut und überreichte Arita eines der Gewächse. Kleine, braun schimmernde Ranken wanden sich um einen dunkelroten Pilz, den Arita noch nie zuvor gesehen hatte. ?Teufelsohren? meinte Kheruakh mit Kennermiene, ?sie werden unsere Reise einleiten.? Seltsamerweise verspürte Arita keine Furcht, eher Neugier, als sie sich auf die Pritsche legte und den Pilz hinunterschluckte. Nichts schien zu passieren, nur eine leichte Müdigkeit erfasste sie.
Als ihr plötzlich ein heftiger, kalter Wind ins Gesicht fuhr und ihre Augen tränen ließ. Mit schockgeweiteten Augen starrte Arita auf die fremde Umgebung, in der sie sich plötzlich befand. Kheruakh stand dicht neben ihr, den blitzenden Vollstrecker in den Händen. Zögernd blickte sie zu Boden und erkannte, dass sie auf einer flachen Ebene standen, die sich in alle Richtungen unendlich weit zu erstrecken schien. Nur in der Ferne waren einige flache Hügel zu erkennen. Die Ebene bestand jedoch nicht aus Felsen oder Erde. Sie bestand ausschließlich aus Schädeln. Totenschädeln der unterschiedlichsten Kraturen, und alle schienen sie mit ihren leeren Augenhölen anklagend anzustarren. Ein eisiger Wind heulte über die Ebene, über der sich ein einfärbiger, grauer Himmel erstreckte. Graue Wolken zogen schnell darüber hinweg, und ein einzelner, fahler Mond erleuchtete die Szenerie schwach. In der Ferne konnte Arita einen kleinen Hügel aus Schädeln erkennen, auf dessen Spitze ein massiver, stählener Thron stand, mit Stacheln und Klingen verziert, und mit unzähligen Trophäen behangen.
Und darauf saß eine Gestalt, abgewendet von den Beiden, die langsam auf den Thron zuschritten. Sie hatte den rechten Ellenbogen auf das Knie und den halb von einer Maske verdeckten Kopf auf die Hand gestützt, tiefgründig sinnierend und den Blick in die Ferne gerichtet, eine Pose, die Arita irgendwie vertraut vorkam. Die anderen drei Hände lagen in ihrem Schoß und spielten geistesabwesend mit einem menschlichen Totenschädel.
<<<Fortsetzung folgt>>>"Gecko wurde kritisch am Kopf getroffen für 38 Trefferpunkte. Der Angriff zerschmettert die Schläfe. Gute Nacht, Gracie."
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Ein plötzlicher Windstoß wirbelte Aritas langes Haar hoch, das wie ein zerfleddertes Banner flatterte. Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie Kheruakh langsam folgte, welcher den Blick unablässig in beide Richtungen schwenkte, wachsam, bereit. Arita bemerkte eine Bewegung aus den Augenwinkeln heraus und fuhr herum. Etwas körperloses, durchsichtiges, das schwach das fahle Mondlicht brach, verschwand blitzartig in der Dunkelheit. Arita stockte der Atem, als sie in der beklemmenden Dunkelheit kleine, schwach rot schimmernde Flecken entdeckte, kleinen Augen gleich, die sie interessiert betrachteten. Aritas Körper versteifte sich und sie wäre auf der Stelle losgerannt, weg von dem Thron, weg von den leuchtenden Augenpaaren, die ihr ein unbeschreibliches Grauen verschafften und ihre Haare zu Berge stehen liessen.
?Dreh dich nicht um? flüsterte Kheruakh, während er weiterhin wachsam die Umgebung musterte, ?und lauf nicht weg. Lauf nie vor unsterblichen Wesen weg, das erregt ihre Aufmerksamkeit. Renne nie, geh langsam und tue so, als dächtest Du an etwas anderes; sing ein Lied, erzähl poetische Verse, aber geh langsam, und sie werden Dir nicht folgen.? Leicht gesagt! Arita konnte nicht genau bestimmen, ob ihre Zähne oder ihre Knie mehr klapperten, und sie stellte fest, dass sie ein Duett anstimmten. Doch auch trotz Kheruakhs sanfter und ruhiger Stimme konnte sie kleine Schweißtropfen auf seiner Stirn erkennen. Während Arita sich krampfhaft auf die Lippen biß und Kheruakh kampfbereit den Vollstrecker vor sich hertrug, erreichten sie den Fuß des Hügels, ständig umschwirrt von lautlosen, durchscheinenden Kreaturen, die sie aus der Finsternis heraus anstarrten.
Der Dunkle Henker hob den Kopf und legte den menschlichen Schädel in seinen Schoß. Eine Sekunde lang herrschte Grabesstille auf der Ebene, sogar das ewige Heulen des Windes verstummte ehrfürchtig. Arita konnte keine einzige Muskelbewegung im halb verdeckten Antlitz des Dunklen Henkers erkennen als dieser seine Stimme erhob und sie erschreckt bemerkte, dass die Stimme in ihrem Kopf tönte.
?Es ist sehr gefährlich, mich in meiner Ruhe zu stören, Kheruakh Az´Aroth, ? dröhnte die dunkle, raue Stimme des Henkers in ihren Köpfen, ?besonders, wenn man uneingeladen erscheint.? Er erhob sich mit einer fließenden Bewegung von unbeschreiblicher Anmut von seinem Thron, wobei der Schädel auf seinem Schoß herabfiel und auf den Stufen zerschellte. Das Geräusch des zerspringenden Schädels hallte wie ein Donnerschlag wider, sprang von Augenhöhle zu Augenhöhle jedes einzelnen Schädels auf der Ebene, verstärkte sich bis über die erträgliche Schmerzgrenze hinaus, verlor sich schließlich und verhallte ungehört in den Weiten der Ebene. Er griff neben seinen Thron und hielt mit einem Mal eine gewaltige Klinge in seinen Händen. Der mindestens drei Meter lange Stab wurde von einer breiten, gezackten Klinge gekrönt, die entfernt an eine Flammenzunge erinnerte. Zu beiden Seiten flankierten kleinere sichelförmige Klingen das breite Blatt, zwischen denen funkelnde Energieblitze hin- und hersprangen. Mit festem Schritt stieg der Dunkle Henker von seinem Thron herab, blieb auf der vorletzten Stufe stehen und richtete seine funkelnde Klinge auf Kheruakhs Brust, wie eine Giftschlange, die sich vor dem tödlichen Stoß ein letztes Mal anspannt. Erneut dröhnte die dunkle Stimme in ihren Köpfen, als die Spitze der Klinge bereits Kheruakhs Brustpanzer streifte und kleine, nach verbranntem Plastik stinkende Rauchwölkchen aufstiegen.
?Ihr habt das letzte Wort?
?Vergebt einem einfachen Diener, Sire? begann Kheruakh leise, sank auf ein Knie hinab und legte den Vollstrecker vor sich auf den Boden, ?aber Ihr wisst, dass in Zeiten schweren Unglücks selbst ein Feind gut daran tut, seine Freunde mit Bedacht zu wählen. Der Baumstumpf, der im Boden bleibt, wird erneut Triebe hervorbringen, heißt es. Und gerade in diesen Zeiten tut es Not, diese zarten Triebe zu stärken und zu bewahren. Deshalb komme ich nicht als Vertreter meiner Kabale, sondern als Vertreter unseres Volkes.?
Mit diesen Worten griff Kheruakh in seinen Lederbeutel, der an seinem Gürtel baumelte, und reichte dem Dunklen Henker eine einfache Steintafel, die in der surrealen Umgebung der Schädelebene wie aus einem inneren Licht heraus zu glühen schien, was die feinen Linien darauf nur deutlicher hervorhob. Der Henker nahm eine seiner Hände von der Klinge und ergriff die Steintafel, wobei er seine Klinge jedoch keinen Millimeter von der Stelle rührte. Eine lange Zeitspanne verstrich, in der die Grabesstille fast bedrückende Ausmaße annahm, während ihnen das Blut in den Ohren rauschte und ihr eigener Herzschlag in einem unbarmherzigen Rhythmus durch die weite Ebene schallte.
Mit einer seiner massigen Gestalt Lügen strafenden Bewegung verschwand der Henker für einen Sekundenbruchteil aus Aritas Blickfeld, bis er plötzlich direkt vor ihr stand. Er hielt die Klinge in einer Hand, die Steintafel in einer anderen, und hob sie mit seinen restlichen beiden Armen mühelos an den Schultern hoch bis sie etwa einen Meter über dem Boden schwebte. Vor Entsetzen fast wie gelähmt konnte sie nur in das bodenlose Weiß seiner Augen starren, die sie über die metallene Halbmaske hinweg begutachteten. Sie konnte förmlich spüren, wie Ihre Seele zurückschreckte, als der starre Blick in ihren Kopf drang und sich die Gedanken des Dunklen Henkers wie eine kalte, schleimige Zunge über ihre eigenen legten, tastend darüber hinwegfuhren, vorstießen, kosteten, spähten, prüften, und sich nach einer unendlich lang dauernden Zeitspanne wieder zurückzogen, nur ein überwältigendes Gefühl der Scham und des Ekels zurücklassend.
?Nun gut, es sei,? dröhnte die Stimme des Dunklen Henkers durch die Stille der Ebene, ?ihr habt Eure Worte weise gewählt, Kheruakh, und angesichts Eurer Geschichte bin ich bereit, Euch meine Diener zur Verfügung zu stellen. Ihr kennt den Preis dafür, Kheruakh, darum verschwenden wir nicht mehr Atem dafür als nötig ist. Schickt zu gegebener Stunde das Zeichen des Doppelsterns, und ich werde Eure Nachricht erhalten.?. Als er Arita wieder am Boden absetzte reichte er ihr die Steintafel, welche sie mit zitternden Fingern umschloß.
Die Gestalt des Dunklen Henkers flimmerte wie bei großer Hitze. Langsam begannen die Schädelebene und der fahle Mond zu verschwimmen und wie in einem Strudel zu kreisen. Immer schneller bewegten sie sich, doch sie verblassten, und Arita stürzte in einen warmen, dunklen und bodenlosen Abgrund.
Schweißgebadet erhob sich Arita von ihrer Pritsche, wie aus einem Alptraum erwacht, und saß eine Weile keuchend und nach Atem ringend da. Sie drehte sich erschreckt nach Kheruakh um, der sich bereits von seiner Pritsche geschwungen hatte und mit einem Eldar in nachtschwarzer Rüstung sprach, welcher einen geschwungenem Helm und einen eigenartigen, zerfledderten Lederumhang um die Schultern trug. ?Dies ist von äußerster Wichtigkeit? flüsterte Kheruakh in der Sprache seines Volkes zu dem Eldar, ?bringe diese Botschaft zu Asdrubael Vect, dem obersten Lord der Kabale des schwarzen Herzens, und verteidige sie mit Deinem Leben. Solltest Du versagen, wird das nicht nur Dein Schicksal betreffen, sondern womöglich das Schicksal unseres eigenen Volkes.? Mit diesen Worten überreichte er dem Eldar eine kleine, lederfarbene Rolle, welche dieser in einer Klappe in seiner schwarzen Rüstung verbarg, sich knapp verbeugte, rasch umdrehte und loslief. Noch bevor er die gegenüberliegende Wand erreicht hatte, glitt diese zur Seite und gab einen atemberaubenden Blick auf die Strassen Commorraghs frei, welche das rötliche Licht des Himmels widerspiegelten. Mit Grauen erkannte Arita eine der geflügelten Gestalten, die sie auf Anaris gesehen hatte, als der Eldar den vermeintlichen Lederumhang ruckartig zu zwei dünnen, ledrigen Schwingen entfaltete und sich lautlos wie ein im Wind fallendes Blatt in die Tiefe stürzte.
?Gut, daß Du bereits gepackt hast, denn unser Aufbruch duldet keinen weiteren Aufschub? kamen Kheruakhs Worte kühl aus seinem Mund, als er den Vollstrecker aufhob und auf Aritas Pritsche zukam. ?Was ... wieso ... wohin...?? begann Arita stockend, ihre Stimme noch durch die Nachwirkungen des halluzinogenen Pilzes schwach und unverständlich. Kheruakh lächelte und deutete knapp auf die steinerne Tafel, die Arita immer noch umklammert hielt, während ihre Knöchel sich bereits weiß gefärbt hatten.
?Du warst doch eine Art Navigatorin in deinem Volk, nicht? Sag Du es mir!?
Arita richtete ihren noch leicht verschwommenen Blick auf die Steintafel und rief ihre Erinnerungen an ihre Ausbildung hervor. Sie kannte den abgebildeten Raumsektor, das Segmentum Tempestorum, von den alten Darstellungen auf diversen Sternkarten her. Langsam und murmelnd fuhr sie die gezackte Linie mit ihrer Fingerspitze nach, vorsichtig, um den uralten Stein nicht zu beschädigen, und wie in Trance verfolgte sie den Kurs.
Der Maelstrom, Catachan, ... Tesla Prime, Rigant, ... das hier müßte New Hope sein, ? Carpathia, Yarant, Ophelia VII, Luther Mcintyre, Tallarn, ...V´Run, Jurn und ?.
Arita blinzelte ungläubig, als sie ans Ende der gezackten Linie kam und in Gedanken den offensichtlich geplanten Kurs weiterverfolgte, bis zum einzig logischen nächsten Ziel der Route.
... Bakka.
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Kleine, lilafarbene Rauchwölkchen schwebten durch den Raum und erfüllten ihn mit einem schweren, süßlichen Geruch. Der rötliche Schein der in regelmäßigen Abständen aufleuchtenden Glut erhellte die Gläser einer altertümlichen Lesebrille und die dunklen Augen dahinter, welche konzentriert auf das auf dem Tisch liegende Manuskript blickten, mit weichen, gelben Licht. Nur das Flackern und Zischen der auf dem Tisch brennenden Kerze durchbrach die Stille des Raumes. Die ehrfürchtigen Falten des Gesichtes wurden tiefer, als sie eine markierte Stelle des Manuskriptes überflogen. Ein langgezogener Seufzer drang aus der Kehle des Mannes. Dieser unvorsichtige Schreiberling Celeborn Maximus ... ein solch großer Poet, Verfasser unzähliger hochgelobter Schriften, und nun dieser Absturz, dieser häretische Ausschweifer in das Leben einer Xeno-Kultur? Den Kopf ob solcher Ketzerei schüttelnd zog der alte Mann erneut an seiner Pfeife und wandte sich wieder dem Studium der Schrift zu, als ein zögerndes Klopfen durch die Tür drang, sich selbige öffnete und ein schwacher Lichtschein in die kahle Kammer fiel.
?Ahem ... Inquisitor?? begann eine leise, ängstlich klingende Stimme, ?Verzeiht mein Eindringen, aber Marschall Sorius wollte Euch an Eure Verabredung zum Dinner an Bord seines Flaggschiffes ?Excelsior? erinnern. Er schickt mich, Euch zu begleiten?. Inquisitor Amenor richtete sich auf und blinzelte. Über dem Studium des Buches hatte er offensichtlich die Zeit übersehen, es war bereits weit nach Abenddämmerung. Er erhob sich, klappte das altertümliche Buch zu und löschte die Kerze mit seinen Fingern aus. ?Geht voran? erklang seine dunkle, tiefe Stimme, als er seine alten Augengläser von seiner Nase nahm, seine dunkelrote, mit goldenen Ornamenten verzierte Robe raffte und aus der dunklen Kammer hinaus auf den hell erleuchteten Gang drang. Seine hölzerne Pfeife hing weiterhin in seinem Mundwinkel und zog eine lilafarbene Wolke hinter ihm her. Der junge imperiale Soldat, der ihn aus seinem Studium gerissen hatte, wirkte erstaunt. Offensichtlich hatte er ein fast nichtmenschliches Maschinenwesen erwartet, welches manche der Inquisitoren verkörperten. Welchen Nutzen solch seltsame Apparaturen wohl bringen mochten ... immerhin war der Glaube an den unsterblichen Imperator, gelobet sei Er auf Erden, immer noch der beste Panzer! Sinnierend schritt er neben dem jungen Soldaten her, welcher ihn mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Angst betrachtete.
?Ich habe gerüchteweise gehört, dass sich die Streitkräfte des Chaos sammeln, zu einem neuen schwarzen Kreuzzug...? begann er zögernd, ?diese dauernde Ungewissheit bringt einen zur Verzweiflung. Eigentlich bin ich nur der imperialen Armee beigetreten, weil es auf meiner Heimatwelt große Ehre bedeutete. Für mich, für meine Familie, für den Imperator ... ich ließ alles zurück, wollte nach einem Jahr wiederkehren. Und nun sind es bereits fünf Jahre, und ich sitze hier, bewache leere Depots und hoffe jeden Tag darauf, zurückkehren zu dürfen, zu meinen Liebsten. Und nicht darauf, als einer von vielen unzähligen Soldaten auf dem Schlachtfeld den Tod zu finden....? schloß er mit zitternder Stimme. Inquisitor Amenor hob eine Augenbraue und nahm einen tiefen Zug aus seiner Pfeife. ?Mein lieber Junge,? begann er, ?Du musst verstehen, dass ohne Euch, die imperiale Armee, die Streitkräfte des Bösen bald durch den Schutzwall hindurchsickern würden ... eure Heimatwelten wären dann schutzlos diesen Mächten ausgeliefert! Wenn nicht Ihr Eure Liebsten beschützen wollt, wer wird es dann tun?? schloss er mit einem Seitenblick auf den jungen Soldaten. Der Junge antwortete nicht, sein Gesicht hatte eine rötliche Färbung angenommen, und er wich dem Blick des Inquisitors aus, richtete den Seinen aus dem Plexiglasfenster hinaus.
Tief unter dem Ausguck an der Spitze der Orbitalplattform konnte er die breiten Flugdecks erkennen, auf denen Reihen um Reihen von Abfangjägern ruhten, auftankten, bewaffneten. Ständig starteten und landeten Maschinen verschiedenster Bauart, der Horizont wurde von einem emsigen Kommen und Gehen erfüllt, gleich dem Treiben in einem Bienenstock. Das Auge konnte die Masse an Schiffen nicht erfassen, aber zwischen vier- und fünftausend Raumfahrzeuge dürften die orbitalen Docks zur Zeit mit Sicherheit bevölkern. Zwischen schnittigen Piranhas und Lightning Abfangjägern konnte man mindestens fünfzig Gladius Fregatten erkennen, die, schlank wie Dolche, durch den Raum pflügten. Hinter ihnen, größer und eindrucksvoller, dockten soeben mehrere Mars Schlachtkreuzer von der Station ab, auf dem Weg in andere Sektoren, wo ihre heiligen Waffen dringend benötigt wurden. Die Station wurde in gleißende Helligkeit getaucht, als das Licht der nahen Sonne sich in einem gewaltigen, goldfarbenen Adler reflektierte. Schwerfällig schob sich die ehrfurchtsgebietende, massige Form eines Imperialen Vergelter Schlachtschiffs zwischen die Sterne und bewegte sich mit grollenden Triebwerken, welche die gesamte Station erzittern ließen, auf die naheliegende Andockbucht zu. ?Ah, die Excelsior! Beeindruckend, nicht wahr? Marschall Sorius legt wohl immer noch größten Wert auf den ersten Eindruck,?, sprach Inquisitor Amenor mit leicht belustigtem Unterton in der Stimme, ?ich hoffe nur, das Essen ist besser als beim letzten Mal!?
Während die beiden winzigen Gestalten weiter den breiten Gang entlang schritten, versank die Sonne hinter dem rötlich schimmernden Planeten und tauchte die Schiffe und Plattformen mit einem Mal in Finsternis. Bakka, vierter Stern des hiesigen Systems und imperialer Hauptflottenstützpunkt des gesamten Segmentum Tempestorum, versank in schweigender Dunkelheit.
Kheruakh blickte auf den Sonnenuntergang und das emsige Treiben im Orbit, als die Sonne hinter den Planeten tauchte. Er stand, in Gedanken versunken, auf der Brücke der Todesklinge und warf einen Blick auf das Holodisplay. Seine Schiffe befanden sich in Position und hatten sich um sein Flaggschiff gruppiert. Er blickte auf, aus dem Fenster, und sah nichts als Sterne. Verschwommen wirkende Sterne. ?Ausgezeichnet?, sprach er wie zu sich selbst, ?geht auf Flankengeschwindigkeit und gebt das Signal an die Flotte. Wir greifen an!?
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lass mich raten 2 DE kreuzer treten jetzt 4000 imperialen schiffen in den hintern...
hmm irgendwie frage ich mich langsam warum die DEe nur piraten sind...eigentlich müsten sie ja die galaxie beherrschen ...
Sia
Hoffnungsloser Fluffgamer, Jack of all Trades- Master of None
Erfinder der ÖMS und des Charity. -
Das tuen sie ja sowieso sie machen das nur subtiler als die anderen.
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Voidlegion.at
Be carefull when dealing with dragons, for you are crunchy and taste good with ketchup.
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