SAGA - Champ of the Champs (inklusive "Talking SAGA" und "AoH-Big-Battle")

      Hallo,
      kurz Vorweg: dieses Wochenende war die beste Tabletoperfahrung, welche ich bis jetzt gehabt habe. Ich bin mit einem tollen Team zu einem tollen Event mit extrem leiwanden Spielen gefahren! In keinem unserer Spiele wurde gestritten, es wurde gutes kompetitives Saga mit Respekt gespielt. Eine tolle Erfahrung. Die internationale Sagacommunity ist einfach so extrem leiwand!

      Vorweg: meine Vorbereitung. 1 Spiel mit Griechen, 1 Spiel mit Inder und 1 Spiel mit Perser. Das wars... Warum? Krankheitsbedingt. Ich habe seit November eine chronische Nasenhöhlenentzündung inkl. Asthma. Ich habe vor 2 Wochen erst den Befund bekommen und war bis dahin einfach ein Wrack =). Körperlich und teilweise auch psychisch, weil ich nicht wusste was mit mir los war. Daher hatte ich auch keine große Lust auf Hobby... Mein Ziel war es 2 Wins, 2 Losses und 1 Draw einzufahren!

      Unsere Armeen: Andi mit Angelsachsen in AoV, Manuel mit Römer in AoH, Klaudius mit Mongolen in AoC und ich mit Perser in AoA.

      Hingeflogen sind wir schon am Freitag nach Kopenhagen. Gleich nach Malmö weiter für ein bisschen Sightseeing. Hier haben wir gut gegessen und uns das technische Museum angesehen. Danach gleich nach Lund und wir sind dann nochmals die Szenarienvergabe durchgegangen. Hier hatten wir ja schon als Team vorher einige Calls und haben uns eine Matrix überlegt. Im ganzen Turnier hatten wir eigentlich nur ein gleich verlorenes Matchup zugelassen. Da musste Andi mit den Anglosachsen gegen Normannen dran. Es ging um Viertel besetzen und der Normanne kann hier ja rumreiten wie er will! Sonst haben wir auch sicher den 4. Platz durch strategische Überlegungen holen können.

      Runde 1 gegen Frankreich: Ich habe gegen asiatische Successors mit Divitae(??) gespielt. Mit Change of Plans... Ein AutoWin für mich, da ja meine Krieger nur für die Eroberungspunkte nach dem Spiel als ausgeschaltet gelten wenn ich sie wiederbelebe. Hier bin ich einfach aggressiv vorgegangen, habe die Nahkämpfe erzwungen. Ich habe hier um 30 Punkte gewonnen und den Warlord auch gekillt.

      Runde 2 gegen Schweden: Desacralization und Thraker... gegen die hatte ich noch nie gespielt. Er hatte aber auch noch nicht gegen Perser gespielt! Ich bin vor seine Nase geritten und hatte noch medische Kavalerie und Sagaris am Bord. Er greift mich in seiner ersten Runde mit 12 Krieger und 2 Handwaffe an. Dadurch stirbt bei ihm alles und bei mir bleiben 4 Krieger stehen (Kappadokier sei Dank). In der 2. Runde habe ich sie dann wiederbelebt und bin über seine Armee gefahren. In der letzten Runde hab ich mir noch den Warlord geholt. Er hatte noch 2 Veteranen und 3 Krieger am Tisch.

      Runde 3 gegen Team Ruhrgebiet: Sacred Ground gegen eine reine indische Beschussliste. Und hier haben wir den 3. Platz liegen gelassen. Ich habe hier 19:17 gespielt, jedoch habe ich nach 7 Stunden Tabletop einen Fehler gemacht. In der 4. Runde wollte ich nochmals meine Krieger wiederbeleben, welche dann gescored hätten. Ich war mir sicher, dass diese weiter als 2 Zoll vom Gegner weg waren und habe diese gleich bewegt. Sie hatten auch ein Fatigue und mein Gegner hat mich darauf hingewiesen, dass sie es mit einer Verkürzung dann eventuell nicht aus M geschafft hätten. Die Situation war leider nicht mehr reproduzierbar. Wir haben dann den Würfel entscheiden lassen und dieser war gegen mich. Ich war sicher K von der EInheit entfernt, da ich ja auch noch einen Würfel ja anders legen hätte können. Leider wurde das Spiel dann nur ein Draw... Und Klaudius wird mich noch einige Jahre damit aufziehen. Ich habe ihm gesagt, dass ich mir in den Allerwärtesten beisse wenn diese 3 Punkte entscheidend werden...

      Also war Tag 3 beendet. Exhausted gingen wir noch zu einem spitzen Asiaten. Haben noch mit Germany Team Red geplaudert und gingen aber dann gleich schlafen!

      Runde 4 gegen die Piast Cocks (Polen): Hier habe ich gegen Makedonen gespielt. Wieder Desacralization. Ich wusste, dass ich gegen Makedonen im offenen keine Chance habe und daher habe ich das Gelände so gestellt, dass wenn er zu den Markern gelangen will, er in einer Enge kämpfen muss. Seine Hearthguard haben das ganze Spiel nichts machen können, da ich die Flanke mit Kamelen abgedeckt habe. Im Endeffekt bin ich zur Enge vorgedrungen, habe immer wieder auf ihn geschossen. Er hat sich eher zurückgezogen und auf einen Fehler gewartet. In der 4. Runde habe ich dann Nahkämpfe erzwungen und meine Krieger wiederbelebt. Somit konnte ich mit einem 14:8 gewinnen.

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      Runde 5 gegen England: Take and Hold gegen Makedonen. Eigentlich fast nicht schaffbar. Außer man hat vielleicht 24 Krieger zu Fuß... die hatte ich aber nicht. Ich wusste vorweg, dass es 2 Szenarien im offenen gibt (auch noch Sacred Ground). Wir wollten auch den Platz halten oder verbessern und somit trafen wir die Entscheidung, dass Klaudius ein gutes Matchup bekommt und ich mich "opfere". Das lief auch gut: Klaudius hat wieder hoch gewonnen und ich dann verloren. Mein Match gegen 40 Sarissen im Offenen: ich wurde zerstochen =). Aber trotzdem tolles Spiel! Andi hat hier auch noch gewonnen und Manuel ein Draw rausgeholt.

      Und zum Schluss: wir haben um 3 Punkte den 3. Platz versäumt! Bei einem Gleichstand mit Frankreich hätten wir uns den 3. Platz geholt...
      Klaudius ist Best General. 5 Wins, 5 Warlords... Eine Bestie an diesem Wochenende!

      Wir hätten als Team nie gedacht, dass wir da oben mitspielen können. Unser Wunsch war ein 6.er Platz?? Und dann fast Platz 3 vor Deutschland! Vor dem amtierenden Weltmeister und Activation Phase Tim =). Ebenfalls sind wir das einzige Team, dass jede Runde gewonnen hat... Leider haben halt doch die Punkte der einzelnen Spiele gezählt!

      Ich bedanke mich hier nochmals beim ganzen Team. Ihr seids spitze! Es war eine sauleiwande Reise mit tollen Erfahrungen. Ich denke, dass wir hier Österreich gut vertreten haben. Es gab keine Regeldiskussion, wir haben neue Freunde gefunden, wir haben Einladungen zu Turnieren erhalten und wir haben gezeigt, dass wir keine Nudelaugen sind. Wir haben gegen den Weltmeister in der letzten Runde gewonnen! Wir spielen faires kompetitives Saga auf höchstem Niveau mit einem hohen Respekt dem anderen gegenüber. Ich bin stolz auf uns!

      Ich freue mich schon auf das nächste Teamevent. Eventuell dann mal 2 österreichische Teams? Jeder Euro ist hier gut angelegt.
      In diesem Sinne: schöne Woche noch!
      LG Armin

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      Die SAGA WM 2024 ist gespielt, ein kurzer Bericht aus meiner Sicht.

      Zuallererst, es war ein tolles Event /Danke an die Orga) und sehr Lustig was hauptsächlich an unserem Team (Danke Jungs) und natürlich auch an unseren Gegner gelegen ist. Es waren 5 absolut faire und harte Spiele, ohne große Diskussionen oder sonstigen Unklarheiten.

      In der ersten Runde gegen die Franzosen (Team Guillo - Team France) gegen Karthago.
      Das war eine hart Umkämpfte Partie mit einigen auf und abs. Wir haben uns gegenseitig das Punkten bei den Missionszielen blockiert und immer nur einzelne Punkte gemacht durch gewonnene Nahkämpfe um die Missionsziele. Doch Mein Gegner konnte nur in der letzten Runde bei einem Missionsziel Punkten in dem er eine meiner Einheiten abdrängen konnte, jedoch waren meine Verluste dann zu groß. Ich habe das Spiel dann leider verloren was auch maßgeblich an einem in der Mitte stehenden beinahe unsterblichen Elefanten gelegen ist der 15 bis 20 Treffer weggesteckt hat bevor er in der letzten Runde dann doch durch Wurfspeere gefällt wurde.

      Zweite Runde gegen Team Schweden Yggdrasil gegen Griechen mit Italioten. Die Mission war Alte Fehde mit der Modifikation das in der Tischmitte ein Missionsziel aufgestellt wird, für dass in der Befehlsphase 3 Punkte generiert werden, wenn der Kriegsherr oder der Herausforderer sich innerhalb von S befindet.
      Somit haben sich beide Armeen in der Mitte getroffen, wobei sich die Kämpfe auf die Flanken beschränkt haben. Das war ein extrem hartes Match über 6 Runden. Es war eine sehr interessante Aufstellung der Italioten die beinahe in jedem Nahkampf 4 zusätzliche Verteidigungswürfel generieren. Somit waren die nur sehr schwer zu brechen war auch mit meinen stellenweise schlechten Würfeln (das hat sogar mein Gegner angemerkt (5 Attacken auf die 2+ => 5 1er)) und seinen sehr guten Verteidigungs und SAGA Würfeln (etwar 15 Rares) gelegen ist. Sonst wäre da auch mehr drinnen gewesen. Aber es ist nach wie vor ein Würfelspiel und in diesem Fall kann man die Niederlage den Würfeln zuschreiben.

      Die Dritte Runde gegen Team Ruhrgebiet, war eines der angenehmsten Spiele, gegen Gallier.
      Szenario war Geänderte Pläne und hier war es genau umgekehrt. Ein von 4 Streitwägen angeführter Angriff der Gallier mit Ligurischer Unterstützung ist an den Schildwällen meiner Römer abgeprallt und wurde beim anschließenden Vormarsch aufgerieben. Ein riskanter Angriff der Gallier (wor wir dan draufgekommen sind das das nicht in dieser Form gegangen wäre) hat mir meinen Kriegsherrn gekostet. Wir haben das dann aber so belassen da dies nur mehr Ergebniskosmetik war. Im Endeffekt sind 3 überlebende Gallier vor meinen vorrückenden Legionen geflohen. Damit ein hoher Sieg für mich.

      Das 4 Spiel gegen Polen (Piastcocks) war für mich das unangenehmste. Ein Mirrormatch gegen Römer, wo ich aufgrund von falscher Geländeplatzierung und falsch ausgewählten Herausforderungen ziemlich massakriert wurde.
      Hier muss ich sagen diese Niederlage wäre vermeidbar gewesen. Hier hat in der Nachbetrachtung doch auch der Respekt vor dem Gegner (ca. 250 Spiele mit den Römern nach seiner Aussage) mitgespielt.
      Im Endeffekt hat er sich in einer Ecke eingegraben und ich musste gegen seine Schildwall anrennen. Das war eigentlich von vorne herein zum scheitern verurteilt. Aber aus diesem Spiel hab ich auch für mich und das Spiel mit den Römern viel für die Zukunft mitgenommen.

      Das 5. Spiel gegen Team England war für mich das kürzeste der ganzen WM für mich und wahrscheinlich auch für meinen Gegner. Dies war wieder mal Karthago.
      Das Szenarion war Wrath of Warlords (von der WM 2023). Kurz, wir haben uns nach 3 Runden auf ein 0:0 Unentschieden geeinigt. Weder wollten die Karthager meine in dichter Formation sich in seine Spielfeldhälfte bewegenden Römer angreifen (Beschussverluste zählen nur als Bauern) und einen Nahkampf nur schwer gewinnen könnten. Noch wollte ich angreifen und meine Formation aufgeben um dann ausmanövriert und zerrieben zu werden ohne selber wirklich Verluste verursachen zu können. (Es müssen mind. 10 Killpoints erzielt werden und 3 mehr als der Gegner) Somit haben sich die Beiden Armeen einfach nur umkreist und keine Kämpfe riskirt. War von mir auch aus Strategischer sich auf die Teampunkte und die Platzierung angelegt wo uns ein Unentschieden mehr geholfen hat.

      Im Endeffekt ist es der super 4. Platz geworden, was mehr war als wir uns erwartet haben.
      Bei einem 4. Platz ist ist halt leider auch immer ein bisschen ein Wehrmutstropfen dabei da es, wie wir später erfahren haben, tatsächlich an einem einzelnen Würfelwurf der letzten Gegner der Drittplatzierten Franzosen gelegen ist das die uns um 3 Punkte überholt haben.
      Aber dennoch ist es ein super Ergebnis und wir waren auch das einzig Team das alle 5 Runden als Team gewonnen hat und auch die meisten Killpoints aller Teams gesammelt haben. (Und wir sind vor allen deutschen Teams :P )

      Aber die Hauptsache war das es 3 coole Tage und 5 tolle Spiele ohne große Diskussionen und der gleichen waren.
      War wieder ein tolles Erlebnis. Bei der nächsten WM oder sonstigem internationalen und auch nationalen Turnieren bin ich gerne wieder am Start.
      Courage an Honour !!

      Because we can !!!!

      :evil:
      Kann mich Armin und Manuel nur anschließen, es war ein Spitzenwochenende voller guter, spannender und lehrreicher Spiele in angenehmer Atmosphäre.

      Wir sind ja mit sehr vorsichtigen Erwartungen reingegangen. Letztes Jahr haben wir ja Platz 11 von 16 erreicht - und diesmal waren gefühlt alle starken Teams wieder dabei, aber 4 der 5 Teams, die letztes Mal unter uns im Ranking gelandet sind, sind diesmal weggefallen, was ein Teilnehmerfeld von nur 12 Teams ergeben hat (Italia Sabauda, die letztes Mal vor uns waren, sind auch ausgefallen, dafür ist ein Team USA dazugekommen). Immerhin hatten wir letztes Mal das Gefühl, zumindest mit den Teams ab Platz 7 in der gleichen Liga zu spielen, die Top 6 waren gefühlt eine Klasse für sich. Von dem her haben wir uns gedacht, wenn wir es diesmal ins Mittelfeld schaffen wäre das schon ein Erfolg.

      Ein kleiner Kommentar noch zur Szenariozuteilung in den Runden:
      Das lief so, dass es in jeder Runde 4 Szenarien gab, die auf die 4 Spiele aufgeteilt wurden, wobei das Team, das derzeit in der Tabelle hinten ist, die erste Auswahl treffen konnte. Danach teilt das momentan führende Team ein Szenario ein, und dann teilt das Team, das die Auswahl begonnen hat, praktisch die letzten zwei zu (sie suchen das Dritte aus und dadurch ist das Vierte auch automatisch festgelegt). Da die verschiedenen Szenarien je nach den sich gegenüberstehenden Armeen durchaus für eine Seite leichter sein können, findet hier schon eine sehr taktische Teamentscheidung statt.


      Ich hab wie letztes Mal die Mongolen gespielt, die sich allerdings durch die FAQ diesmal doch spürbar anders spielen als letztes Mal. Außerdem habe ich keine Scouts mehr gespielt, wobei ich sie zur Verwirrung des Gegners in den 7 Punkten der Armeeliste (aus denen man dann für jedes Spiel 6 ausgewählt hat) gelassen habe.

      Letztlich habe ich meine Armee in jedem Spiel exakt gleich aufgestellt:
      Kriegsherr beritten
      Kriegstrommler auf Kamel
      4 Veteranen beritten
      12 Krieger beritten mit Kompositbögen und Banner
      11 Krieger beritten mit Kompositbögen
      8 Krieger beritten mit Kompositbögen
      5 Krieger beritten mit Kompositbögen


      Zu den Spielen selbst:

      Runde 1 gegen Frankreich. Da es die erste Runde war, wurde ausgewürfelt, wer das erste Szenario zuteilen darf, das haben die Franzosen gewonnen. Ich bin nicht mehr sicher, was sie als erstes eingeteilt haben (Sacred Ground für die Angelsachsen?), wir teilen jedenfalls Change of Plans für Age of Alexander ein, weil es den wiederauferstehenden Persern einen massiven Vorteil gibt, und sie teilen dann die anderen beiden zu - Manuel spielt Take and Hold und ich spiele Ambush.

      Mein Gegner ist Thomas mit Ordensstaat, mit Kriegsherr zu Fuß, 2x 5 HG beritten, 1x 12 Armbrust-Kriegern mit Banner, und 2x 12 Levies mit Wurfspeeren.

      Ich bin Startspieler und stelle ihm seine Spielfeldseite mit einem steilen Hügel in der Mitte ein bisschen zu, er macht dasselbe bei mir mit einem großen Feld. Ich bewege mich trotzdem schon mal sehr schnell rein, mache Druck indem ich nahe zu ihm komme und viel schieße, aber das Gelände nutze um Gegenangriffe für ihn schwer zu machen. Er kommt aus seiner Ecke nicht so recht raus, ich schieße ihm nach und nach erst die Krieger weg, dann den Kriegsherrn (der einen riskanten Alleingang-Gegenangriff macht, sich dabei aber an den Defense-Fähigkeiten meiner Krieger die Zähne ausbeißt und sich zurückzieht ohne viel erreicht zu haben) und die Levies weg, zuletzt gehe ich auf die Hearthguard los. Ich versuche in der vorletzten Runde noch zwei Wagen anzugreifen, klappt in beiden Fällen nicht, er versucht mit seiner letzten HG noch einen der von mir geschwächten Wagen zu bekommen um noch ein paar Punkte zu machen. Zum Glück für ihn gelingt ihm das nicht, weil ich in der letzten Runde seine letzte HG auch noch problemlos ausschalte und ich ihm das Objective dadurch sowieso weggenommen hätte.
      Siegpunkt-Ergebnis 31:-6 (negative Punkte bei ihm bei den Survival Points weil 0 Überlebende und alle 6 Einheiten verloren)
      6:1 in Turnierpunkten (5:1 gibt's für einen Sieg, +1 für getöteten Kriegsherrn)

      Runde 2 gegen Schweden, wir sind vorne, dh sie suchen wieder zuerst aus. Ich glaub sie wählten zuerst Old Feud für Manuel in Age of Hannibal, wir wählen A Tale of Challenges für mich in Age of Crusades, und sie teilen dann Rule the Battlefield an Andi in AoV und Desacralization für Armin in AoA zu. Das war wie Armin schon gesagt hat vielleicht unser einziger Fehler bei der Einteilung, wir hatten für Rule the Battlefield und Desacralization in der Vorbesprechung besprochen, dass beide für Andi und Armin grundsätzlich passen (und Rule the Battlefield durch die Bonuspunkte für Infantrie als gut für Andi eingestuft) - was wir dabei aber nicht bedacht haben ist die besondere Konstellation mit den Normannen. Dadurch, dass die Siegpunkte fürs Besetzen der Spielfeldvierteil am Ende des gegnerischen Spielzugs gewertet werden, haben Normannen durch die Möglichkeit, im gegnerischen Spielzug Bewegungen durchzuführen, einen riesigen Vorteil. Lektion gelernt - immer bei der Einteilung nicht nur überlegen, was gut für uns ist, sondern ein bisschen tiefer reindenken in die möglichen Präferenzen der Gegner und gegebenenfalls speziell auch ihrer konkreten Armeezusammenstellung.

      Zu meinem Spiel. Mein Gegner hier ist Mattias mit Polen - ich bin etwas besorgt, weil ich gegen Polen noch nie gespielt hab, und sie durch die FAQ soweit ich weiß stärker geworden sind. Immerhin liegt mir A Tale of Challenges, weil ich durch die Mobilität der Mongolen gut die Dynamik des Spiels diktieren kann und dadurch beeinflusse, welche Challenges leichter oder schwerer aufgehen. Er "gewinnt" dann auch noch den Startspielerwurf, was in dem Szenario ein Nachteil ist, weil ich mich mit der Wahl der Challenges auf seine Wahl einstellen kann. Er wählt als erstes "Der Tod erwartet uns", also dass von seiner Armee mindestens 75% sterben werden. Das bedeutet, ich werde ausweichend spielen, und wähle "Ich werde euer Schild sein", dass ich nicht mehr als eine Einheit verliere. Er wählt dann noch, dass er meinen Warlord killt, ich wähle, dass mein Warlord überleben wird (was mich aber als Nebeneffekt einen SAGA-Würfel kostet).

      Seine Armee besteht aus Warlord beritten, 4 Veteranen beritten, 10 Kriegern beritten, 10 Kriegern mit Zweihandwaffen, 10 Bauern mit Bögen und 2x 10 Bauern mit Handwaffen.

      Er stellt überraschend vorsichtig auf, seine Schützen in einer Ruine, und seine Krieger und Veteranen von den Levies abgeschirmt. Ich spiele verlustminimierend, reite vor, schieße, und wieder möglichst außer Reichweite von allem zurück. Das macht zwar nur 1-2 Massacre Points in einer Runde - aber er muss sich aus dem Fenster lehnen, wenn er überhaupt Verluste machen will, und bis nicht irgendjemand stirbt bin ich durch die Challenges schon mal 21 Punkte vorn. Er geht dann mit seinen berittenen Kriegern in die Offensive, chargt in meiner Runde durch Terror of the East in meine große Kriegereinheit und man merkt gleich meine fehlende Erfahrung gegen Polen, weil ich alle Fähigkeiten, mit denen ich mich defensiv stärken wollte, gar nicht einsetzen kann weil er als erstes "Clash" spielt. Dann kommt noch "Linebreaker" dazu, und es sterben nicht nur meine Krieger wie die Fliegen, sondern auch noch gleich 2 meiner Hearthguards mit... In meiner Runde dann ein Mega-Fail von mir, als ich in der Orders Phase unerklärlicherweise einfach *vergesse*, einen Würfel auf "The Bow and the Lance" zu legen, obwohl ich eh die richtigen Würfel hab und das die zentrale Fähigkeit des Battleboards ist. Ich merke den Fehler erst mitten im Zug, nachdem ich vorgeritten bin, mit den Kompositbögen schieße und dann draufkomme, dass mir ohne Bow&Lance drei Bewegungsaktivierungen fehlen, die ich fix eingeplant hätte, um wieder zurückzureiten und mich zu positionieren... Immerhin hab ich noch einen Würfel auf den Kriegeraktivierungen und kann die exponierteste meiner Einheiten zurückziehen, aber ich kann dann weniger als geplant gegen seine vorgepreschten Krieger tun, und ich kann sie nur auf 4 Modelle reduzieren, und ihnen nicht den SAGA-Würfel nehmen. Mattias prescht dann weiter vor um in die Offensive zu gehen, aber ich kann mich in der nächsten Runde trotzdem wieder fangen und mit mehr Beschuss seine Truppen weiter dezimieren, er wirft alles in die Schlacht was er kann um seine Challenges zu erfüllen, aber letztlich bringe ich ihm dadurch alles um, bis auf die 10 Schützen im Gelände und eine 3-er und eine 2-er Einheit Bauern, die jeweils mit 2-3 Fatigue herumstehen. Damit hab ich ihm dann genau 72.7% seiner Modelle ausgeschalten (und die, die noch stehen, sind nur Bauern, die am wenigsten Punkte bringen), einen Bauern mehr töten würde noch einen Punkt bringen, aber wenn ich zwei töten würde, wäre seine Challenge, über 75% zu verlieren, erfüllt, ich will nicht riskeiren durch zu viele Hits "unabsichtlich" 2 Bauern umzubrigen und schieße daher nicht mehr weiter auf ihn.

      Siegpunkt-Ergebnis 37:1
      6:1 in Turnierpunkten (also wieder 5:1 plus Kriegsherrn)


      Runde 3 gegen Team Ruhrgebiet, wir sind wieder vorne, sie suchen daher wieder zuerst Szenarien aus. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, was ihre erste Auswahl war, es könnte Wrath of the Warlords für mich in AoC gewesen sein, weil da Beschusstote nur als Levies zählen, und ihr AoC Spieler Muttatawiya spielt der voll auf Nahkampf geht und außerdem noch bei der Wiederbelebe-Fähigkeit speziell die im Nahkampf gefallenen Figuren wiederbeleben kann, sodass tendenziell eher die Beschuss-Verluste am Ende zählen. Wir haben dann als zweite Auswahl Sacred Ground für AoA eingeteilt, weil der gegnerische Spieler da Inder mit vielen Streitwägen hatte, die dann das Gelände, in dem man zum Punkte zählen stehen muss, nicht betreten dürfen. Sie haben dann noch Manuel das Change of Plans und Andi das Take and Hold gegeben.

      Mein Gegner Tristan hatte wie gesagt Mutts, mit Kriegsherr beritten, 2x 4 Veteranen auf Kamelen, 9 Krieger mit Handwaffen, 8 Krieger mit Handwaffen, 7 Krieger mit Bögen, und Grenzbewohner mit Wurfspeeren als Söldner.

      Es gab in der Mitte des Tisches eine Ruine, und daneben auf den beiden Seiten in genau 4" Abstand einen Wald und ein Feld, sodass das Spielfeld durch diese drei Geländestücke in zwei Hälften geteilt war, mit nur zwei ganz schmalen Korridoren dazwischen, sein Plan war es, mich dadurch in eine Ecke treiben zu können wo ich dann nicht so leicht wegreiten könnte. In seinem ersten Spielzug hat er seine Grenzbewohner in die Ruine in der Mitte bewegt, so ich ihm quasi nichts anhaben konnte (die Grenzbewohner bekommen in harter Deckung zusätzlich +1 auf die Rüstung, sodass ich sie nur auf 6er treffe und sie einen 3+ save haben, und er hat eine Orders/Reaction, durch die ich alle 6er re-rollen muss und er 1er re-rollen kann). Ich hab nur vorsichtig Schüsse auf seine Bogenschützen abgegeben und versucht, meine Armee so zu positionieren, dass ich am Spielfeldrand entweder links oder rechts an den Geländestücken vorbeireiten können würde (was ich letzten Endes machen werden muss, weil alle Modelle, die am Ende des Spiels in der eigenen Aufstellungszone stehen, als tote Levies gewertet werden würden). Er merkt dann, dass wenn ich auf beiden Seiten außen herum reiten würde, sein Plan nicht ganz funktionieren würde wenn er nicht irgendwie Druck aufbaut, und macht einen waghalsigen Angriff auf meine 8er Kriegereinheit, die schon eine Fatigue hatten - er bekommt durch die Fähigkeit der Grenzbewohner 16 Attacken, trifft dank Wurfspeer auf 2+, hat aber dafür zwei Fatigue weil er sie drei Mal aktivieren musste um aus dem Gelände rauszukommen, zu ihnen hin zu gehen, und sie dann zu chargen. Ich hatte gut vorbereitete Defense, mit Combat Pool und Re-Rolls der Verteidigungswürfel, und komme in Summe mit 4 Verlusten davon, während er selbst auch 4 Verluste hinnehmen muss. In seiner Orders Reaction versucht er sie dann wiederzubeleben (dank eines Rares mit 4 Würfeln, auf 4+), schafft aber keinen einzigen. Damit ist sein größtes Druckmittel auf mich plötzlich weg, mein Beschuss auf ihn ist zwar selbst relativ schwach, aber ich kann durch seine fatigue verhindern, dass er in der nächsten Runde wieder zurück in die Ruine kommt, beim nächsten Wiederbelebeversuch hat er nur einen Uncommon auf der Fähigkeit und dadurch nur zwei Würfel, was ihm einen Grenzbewohner zurückbringt, und in der übernächsten Runde nach seinem Angriff hab ich die Grenzbewohner ausgelöscht. Der Rest der Armeen ist in der Zeit natürlich auch nicht untätig, er versucht dann eben mit seinen anderen Truppen Druck aufzubauen, opfert zwei Mal jeweils einen Veteranen um zumindest mit dem was noch da war in den Kampf zu kommen, aber die danach jeweils nur noch 3 Veteranen pro Einheit teilen auch nicht mehr so stark aus, und meine Verluste halten sich in Grenzen, während er doch durchaus auch Veteranen verliert. Auch sein Kriegsherr wird in den Kampf geworfen, kassiert aber 2 Treffer, sodass er nach dem Nahkampf erschöpft ist. Ich schieße in den letzten Runden noch den Kriegsherrn und die meisten anderen seiner Truppen weg, seine letzten zwei Veteranen versuchen noch Verluste zu verursachen, indem sie meine Reiter in seiner Aufstellungszone angreifen und zählen damit am Spielende als tot (wenn auch nur als tote Levies), ansonsten leben bei ihm nur noch 3 Krieger.

      Siegpunkt-Ergebnis 22:12
      Turnierpunkte wieder 6:1

      Runde 4 gegen Team Piast Cocks (Polen)
      Wir waren wieder vorne, sie suchen wieder zuerst Szenarien aus. Hier kann ich mich am wenigsten erinnern, wie das genau abgelaufen ist... Ich glaube sie haben damit angefangen, dass sie Andi in AoV Ambush zugeteilt haben (?). Dann wollten wir glaub ich vermeiden, dass Armin Old Feud bekommt, weil Old Feud in den WM-Regeln ein paar Modifikationen bekommen hat, die seinem Gegner mit Makedonen in die Hände spielen würden. Konkret wurde das Zentrum des Spielfelds markiert, und es durfte kein Gelände innerhalb von M davon aufgestellt werden, und außerdem generiert jeder Spieler am Ende der eigenen Orders Phase 3 Vernichtungspunkte, wenn sich Challenger oder Kriesgherr innerhalb von S davon befindet - sprich, das Szenario steuert stark zu einem Gemetzel in einer komplett offenen Fläche in der Mitte des Spielfelds zu. Wir haben daher glaube ich für AoA Desacralization gewählt, und sie haben dann für Manuel in AoH A Tale of Challenges und für mich in AoC Old Feud eingeteilt. Old Feud war auch nicht mein Favorit, weil einen Challenger in der Mitte des Spielfelds am Leben halten nicht ideal ist für eine Armee, die vom Weglaufen lebt, aber immerhin war es für meinen Gegner auch nicht ideal, weil er Pagan People gespielt hat und daher vom Gelände lebt, und direkt in der Mitte kein Gelände stehen darf.

      Mein Gegner Jakub hat seine Pagan People recht nahkampforientiert aufgestellt, mit Warlord zu Fuß, 2x 5 Veteranen mit Zweihändern, 1x 10 Kriegern mit Kriegsbanner, 2x 5 Krieger mit Bögen, und 8 Stammesjäger mit Bögen als Söldner.

      Ich gewinne den Wurf um den Startspieler und beginne Gelände aufzustellen, mit einem Sumpf auf seiner Seite, nahe der Mitte (er braucht schwieriges Gelände für seine Fähigkeiten, Sumpf ist gefährliches Gelände und dadurch für ihn ungeeignet), er stellt dann eine Ruine für sich dazu auf seiner Seite. Ich wähle als nächstes den Felsigen Boden, damit er ihn nicht mehr nehmen kann, und stelle ihn in eine Ecke bei mir, er stellt dann noch einen Wald rechts auf meiner Seite auf M zur Mitte auf. Ich entscheide mich nichts weiter aufzustellen und verschiebe die Ruine um M, sodass sie möglichst weit weg vom Zentrum ist, und er kann noch ein Geländestück aufstellen, stellt einen Wald ziemlich mittig des Spielfelds, links vom Zentrum mit M Abstand zur Mitte, also gegenüber von dem Wald den er in meiner Aufstellungszone aufgestellt hat. Als Challenger suche ich mir den Soldaten aus (der seit der FAQ geschwächt wurde und kein "Folgt mir" mehr hat, aber er hat immerhin Leibwächter, was es mir leichter macht, ihn am Leben zu halten, wenn ich meine Veteranen in seiner Hähe halten kann). Er wählt daraufhin zu meiner Überraschung den Schläger, was mir nach den WM-Sonderregeln ermöglicht, allgemeine Kriegslisten für 2 Punkte auszuwählen (sie haben die verschiedenen Challenger leicht modifiziert bzw durch Kriegslisten, die man je nach Auswahl dazu bekommt, ein bisschen besser gebalanced). Ich hatte überhaupt nicht am Radar, dass ich mir am Turnier irgendwann Kriegslisten aussuchen können werde (es gab für AoA und AoV in den Turnierregeln Kriegslisten als Balancing für bestimmte Fraktionen/Aufstellungen, aber nicht in AoC), aber entscheide mich nach kurzer Durchsicht für Reconnaissance, durch das ich ein Geländeteil um S verschieben kann - und schiebe den von ihm zuletzt aufgestellten Wald noch S vom Zentrum weg. Damit sind tatsächlich der Sumpf auf seiner Seite und der Wald auf meiner Seite die einzigen Stücke auf M zur Mitte, was es ihm einen Tick schwerer machen wird, einige seiner Fähigkeiten zu verwenden.

      Er stellt seine 10er Krieger als Schutzschirm vor Warlord und Challenger vor dem Zentrum auf, mit den Schützen links und rechts, und seine Veteranen warten hinten in der Ruine auf eine Gelegenheit, sich mit Mezza Mate zu teleportieren. Ich fülle den Wald auf meiner Seite mit meine 5-er Kriegern und dem Kameltrommler, damit er sich dort nicht reinteleportieren kann, und stelle mich sonst links und rechts von diesem Wald auf. Ich kann diesmal nicht allzuviel Abstand halten, weil ich ja das Zentrum besetzen muss, bewege aber erst mal meinen Kriegsherrn mit den Veteranen als Bodyguards in S, während der Challenger etwas dahinter bleibt. Meine Krieger stehen als Bedrohungsschirm links und rechts davon. Er rückt seinen Schirm vor und bewegt auch seinen Warlord und Challenger auf S zur Mitte. Ich konzentriere mich darauf, seinen Schirm wegzuschießen, und gehe auch mit meinen Veteranen in den Nahkampf (ich glaube, das war, weil ich zu wenig Commons für Kriegeraktivierungen gewürfelt habe und das die beste Option mit nur Uncommons für mich war). Ich kann seinen Schirm fast komplett zerlegen, aber es gelingt mir nicht sie für eine Fatigue Bomb auf seinen Challenger und Warlord zu zerstören, immerhin sind sie aber recht exponiert, was allerdings auf meine Veteranen ebenso zutrifft. Er teleportiert seine Veteranen ins Gefecht um meine Veteranen anzugreifen und kann sie auf ein Modell reduzieren, aber nicht ohne selbst Verluste zu nehmen. Sein Challenger gibt meinem Veteranen den Rest und löst damit bei mir eine Fatigue Bomb aus, aber er ist jetzt wirklich schon vollkommen offen. Im Zentrum stehen jetzt tatsächlich nur noch sein Challenger mit Fatigue vom Nahkampf, sein Warlord, 2-3 Überlebende Veteranen und 2-3 überlebende Krieger - und ca 20 meiner Krieger mit Kompositbögen und mein Warlord. Die Kompositbögen umkreisen seine letzten Modelle und schalten zunächst seinen Challenger aus, was neben der Fatigue-Bomb, die auch seinen Warlord erwischt, auch noch bedeutet, dass er meinen Challenger ausschalten muss um nicht automatisch das Spiel zu verlieren. Mit viel Fatigue und wenigen Modellen auf seinen noch Überlebenden Einheiten hat er jetzt nur noch wenig Möglichkeiten, und ich erledige nach und nach seine restlichen Einheiten bis nur noch 3 Modelle von den Söldnern stehen.

      Siegpunktergebnis: 55:26
      6:1 Turnierpunkte

      Runde 5
      Mit dem 18:9 Sieg über Team Polen sind wir auf einmal auf Platz 3 auf der Tabelle vorgerückt - völlig jenseits unserer Erwartungen vor dem Turnier! Allerdings bedeutet das jetzt auch, dass wir in der 5. Runde gegen Tabellenführer England spielen würden (auf Platz 2 war Poland Red, die bereits gegen England gespielt haben). Bei der letzten WM wurden wir von England mit 3 Siegen und einem Unentschieden ziemlich abserviert, entsprechend war unser Plan zu diesem Zeitpunkt, unsere Haut so teuer wie möglich zu verkaufen, um mit etwas Glück den 3. Tabellenplatz halten zu können. Immerhin waren wir diesmal das niedriger platzierte Team und hatten die erste Szenariowahl. Wir haben uns daher überlegt, wo wir am ehesten eine Chance auf einen Sieg haben könnten. Armin hatte als Gegner Mark mit Makedonen, und es gab kein Szenario in dem er sich mit den Persern eine realistische Chance gegen ihn ausgemalt hätte. Manuel hatte als Gegner Jed mit Karthagern, was auch in jedem Fall eine sehr harte Nuss werden würde.

      Wir haben uns dann also nochmal die gegnerischen Armeen genauer durchüberlegt, und sind zum Schluss gekommen, dass Andys Byzantiner sich wahrscheinlich mit Rule the Battlefield am schwersten tun würde, weil er wenige Einheiten hat um Spielfeldvierteil zu besetzen, und nur 2 seiner Einheiten Infantrie sind und er daher auch schwer den Bonuspunkt für Infantrie bekommen würde. Also haben wir als erstes Rule the Battlefield für AoC für mich gegen Andys Byzantiner gewählt, weil uns das am ehesten nach einer Einteilung gewirkt hat, die wir gewinnen könnten. Sie haben dann Take and Hold für AoA eingeteilt, wie Armin schon geschrieben hat ein Szenario, dass er gegen die makedonischen Piken praktisch nicht gewinnen kann. Dann konnten wir noch für Manuel Wrath of the Warlords gewählt (würde dann zumindest schwer werden für Jeds Karthager, hier genug Punkte für einen Sieg zu machen, wenn Fernkampftote nur als Levies zählen), und Sacred Ground für Andi in AoV, weil er mit seinen Angelsachsen versuchen könnte, das Gelände schnell zu besetzen und dann einfach dort zu bunkern.

      Andy spielte eine recht lustige Byzantiner-Aufstellung: Warlord auf Pferd, 4 Veteranen beritten, 11 Krieger beritten mit Kompositbögen, 9 Krieger beritten mit Kompositbögen, 2x 9 Bauern mit Handwaffen, und dann noch als Söldner 4 Feuerwerfer, jeweils 2 pro Bauerneinheit zugeteilt (Byzantiner können die auch in Bauerneinheiten aufstellen).

      Andy hatte als Zweitspieler 3 SAGA-Würfel, von denen er einen auf seine Defensivfähigkeit gegen Beschuss und zwei auf Domestikus gelegt hat. Ich hatte den ersten Spielzug und habe von Anfang an Druck gemacht durch Beschuss. Nachdem er die Defensivfähigkeit bei meinem Beschuss der 12-er Kriegereinheit auf seine Bauern verwendet hat, bin ich um sie herumgeritten für 6 Schuss auf seine Veteranen - mit leider nur zwei Hits die er auch noch beide gesaved hat. Immerhin war der Beschuss auf die Bauern besser, bei einer Einheit habe ich mit 8 Schuss 5 Bauern ausgeschaltet, bei der anderen mit 4 Schuss einen ausgeschaltet, und bin mit allen Reitern aus seine Reichweite raus zurückgeritten (nur mit jeweils einem Fatigue auf meinen beiden großen Kriegereinheiten). Er hat daraufhin einen möglichst starken Gegenangriff seiner Veteranen gegen meine 12er Krieger vorbereitet, durch Fähigkeiten und meine Fatigue hatte er 9 Würfel auf die 3+, und ich nur 7 Würfel auf die 6, und er noch einen extra Verteidigungswürfel. Trotzdem macht er nur 5 Hits... und ich würfle 4 6er! Er schafft von 5 Saves einen, ich schaffe mit re-rolls von 5 Saves drei, er hat drei Verluste und ich zwei, und er zieht sich zurück. Wow, das hätte normal ganz anders ausgehen sollen... Seine Kompositbögenreiter gehen auch zum Angriff über, mit zuerst Truppenverschiebung, dann Bucellarius kommen sie zu meinem Zentrum, schießen einen Veteranen weg, greifen dann noch meine 11-er Krieger (die aus der ersten Runde einen Fatigue haben) an, ich würfle hier ziemlich schlecht und verliere viele, dann schießt er nochmal drauf - und meine Einheit ist auf 2 reduziert, während er nur 3 von seinen Reitern verloren hat. Als dritte Komponente seines Angriffs kommen eine seiner Bauerneinheiten und die 9er Kompositbögen auf meine 8er Krieger zu, und schießen beide (die Bauern mit einem Rare auf Mixed Formation, mit 2 Zusatzwürfeln durch die Krieger daneben) - hier habe ich mehr Glück, und es überleben genau 4, was mir den SAGA-Würfel rettet. (Wenn das jetzt danach klingt, als hätte er ganz schön viel gleichzeitig gemacht in nur einem Zug - er hatte auch 6 Würfel plus die 2 Rares vom Domestikos von meiner ersten Runde, und hat nichts für später auf Domestikos gelegt)
      In meinem Zug würfle ich dann selbst nur 2 Commons und sonst nur uncommon, kann daher kaum Krieger aktivieren. Ich improvisiere ein bisschen, verwende Human Shields und gehe mit den Veteranen und dem Kriegsherrn in den Nahkampf gegen seine große Kriegereinheit, und kann sie vernichten, allerdings kassieren meine Veteranen im Nahkampf 2 Verluste, von denen ich nur einen auf die 5-er Krieger hinter ihnen umleite damit sie ihren SAGA-Würfel behalten, und reduziere daher meine Veteranen auch auf 2 Modelle. Mein Kriegsherr kassiert keinen Treffer (ich hab ihn auf die 7 treffen lassen, weil seine Krieger exhausted waren) und hat nach dem Nahkampf nur einen Fatigue, und ist ziemlich weit von allen Gegnern entfernt. Meine nur leicht angeschlagene Kriegereinheit mit Banner kann in zwei Versuchen seinen letzten Veteranen wegschißen, und meine auf 4 reduzierte 8er-Einheit, die den Beschuss seiner 9er Krieger und der Bauern überlebt hat, versucht nun, an ihnen vorbeizureiten um Andys Startaufstellungsviertel zu besetzen, solange sie noch einen SAGA-Würfel generieren.
      In seinem Zug würfelt dann Andy zu wenige Common - und muss sich daher entscheiden zwischen einer Aktivierung seiner Krieger, oder Mixed Formation um mit seinen Bauern auf meine 4-er Krieger schießen zu können. Nach etwas grübeln packt er einen Trick aus seiner Trickkiste - er bewegt mit den Uncommons eine seiner Bauerneinheiten mit den Feuerwerfern 2 Mal auf meinen Kriegsherrn zu, mit den neuen FAQ haben zwei Feuerwerfer gegen Berittene eine 3+ Chance, eine Fatigue zu erzeugen (bzw. auf eine 6 sogar eine Fatigue plus einen Verlust), und die Fatigue, die sie durch 2x Bewegen kassiert haben, ist für den Feuerwerfer-Beschuss irrelevant (es ist ein unmodifizierter Würfelwurf während einer Bewegungsaktivierung, kein Fernkampf wo ich seine Fatigue verwenden könnte), und bewegt seinen Warlord in Angriffsreichweite, sodass, wenn er mit den Feuerwerfern 2 Fatigue verursachen kann, er dann mit seinem Kriegsherrn meinen erschöpften Kriegsherrn angreifen kann. Die Würfel fallen dann doch etwas anders als erwartet - er würfelt eine 5 und eine 6 mit den Feuerwerfern, zwei Fatigues und ein Verlust, und mein Kriegsherr ist sofort tot, gefallen durch die Heilige Handgranate... Damit muss er seinen eigenen Kriegsherrn gar nicht exponieren (er wäre mit einem Fatigue in den NK gekommen und hätte danach einen zweiten gehabt). Mit den Common entscheidet er sich für Bucellarius um seine Krieger zu aktivieren, er schießt zuerst auf meine 4-er Krieger, die aber dank Combat Pool Defense Dice keinen Verlust haben und damit weiter einen SAGA-Würfel generieren und Spielfeldviertel halten. Dann reitet er mit der Einheit Kompositbögenreitern zu meinen zwei Veteranen, schafft es aber da, nur einen auszuschalten, sodass ich den SAGA-Würfel auch hier behalte.
      Ohne Kriegsherrn bin ich jetzt dennoch wieder stark unter Druck, auch wenn ich durchaus bisher gut gepunktet habe. Immerhin habe ich noch 5 SAGA-Würfel, und es gelingt mir, seine Kompositbögen-Kriegereinheit zu reduzieren, damit hat er nur noch den Kriegsherrn und die Bauern mit den Feuerwerfern als relevante Einheiten. Eine der beiden Einheiten ist allerdings auch schon auf 4 Bauern + 2 Feuerwerfer reduziert, ich versuche diese zu beschießen, verursache aber keinen Verlust, und auch er behält den SAGA-Würfel (und damit auch die Fähigkeit, fürs Besetzen von Spielfeldvierteln gewertet zu werden). Meine 4-er Krieger, die schon so viel überlebt haben, reiten jetzt so weit es geht davon um nichts mehr zu riskieren, und sein Heimatviertel zu besetzen.
      Viele Möglichkeiten hat Andy nun nicht mehr, er versucht, mit seiner 6-er Bauerneinheit noch meine zweite auf 4 reduzierte Kriegereinheit anzugreifen, prallt allerdings dank meiner Verteidigungswürfel-Rerolls ab, ohne einen Verlust zu erzielen. Ich habe weiterhin 5 Würfel, würfle diesmal besser und kann dank Aktivierungen und Bow&Lance ziemlich viel schießen, eliminiere seine restlichen Krieger und die kleine Bauerneinheit und erschöpfe seinen Kriegsherrn. Mit nur noch dem erschöpften Kriegsherrn und einer Einheit Bauern, und nur zwei SAGA-Würfeln kann er auch nichts mehr machen, in meinem letzten Spielzug erschieße ich noch seinen Kriegsherrn und verteile ich meine Einheiten noch so, dass ich alle vier Spielfeldviertel punkten kann.

      Siegpunktergebnis 44:22
      Turnierpunkte 6:2

      Als ich dann nach dem Spiel wieder vom Tisch aufgeschaut habe, wie es bei den anderen läuft/gelaufen ist, höre ich, dass Armin 1:6 verloren hat, aber Manuel gegen Karthago ein 2:2 Unentschieden gespielt hat. Massacre-Points Differenz interessanterweise -22 bei Armin-Mark, 0:0 bei Manuel-Jed, und +22 bei Andy und mir, also genau ausgeglichen. Wir sind nur genau um meinen Gestorbenen-Warlord-Turnierpunkt hinten!

      Alle Augen sind nun auf Andi, dessen Spiel noch am Laufen ist. Er war Startspieler und hat sich damit einen Vorsprung geholt, Richard muss aufholen. Zu Spielende - 40:36 Massacre Points für Andi, er hat uns einen zweiten Sieg in der Runde geholt, die Runde geht an uns!

      Dennoch sind auch die Engländer nicht ganz unzufrieden, haben sie es durch die beiden getöteten Warlords doch geschafft, genau einen Turnierpunkt vor Poland Red zu bleiben, die mit 3 Siegen in der letzten Runde ganz knapp an England herangekommen sind. England bleibt damit aber trotzdem an der Spitze und holt sich den Weltmeistertitel!

      Die Freude wurde dann doch kurz getrübt, als sich überraschend herausstellt, dass wir in letzter Sekunde noch von den Franzosen von Guilloteam überholt wurden. Sie haben in der letzten Runde Team Ruhrgebiet so verheerend guillotiniert (vier Siege mit 3 Warlordkills), dass sie drei Punkte vor uns gelandet sind. Sehr, sehr schade, ein Stockerlplatz wäre natürlich ein Märchenergebnis gewesen!

      Der Trübsinn verfliegt aber schnell wieder, wir treten letztlich sehr happy über das Ergebnis die Heimreise an - hingefahren in der Erwartung dass die obere Hälfte schon ein ambitioniertes Ziel wäre, und dann eigentlich mit den top Teams voll mitgespielt. Ich bin mit meinem persönlichen Abschneiden natürlich auch sehr glücklich :D

      Fazit
      War wirklich ein tolles Turnier, die Spiele waren fordernd, aber immer in angenehmer Stimmung, alle Gegner waren wirklich super Spielpartner! Auch das Rundherum war super, das Event selbst wunderbar organisiert, Dinner am Samstag war super nett. Wenn ich auch eingestehen muss, dass ich im Vorfeld noch in manchen Momenten kurz Zweifel hatte, ob es nicht übertrieben ist, zum "Maxerl-Schieben" ein verlängertes Wochenende ins Ausland zu fliegen - das Wochenende war einfach ein tolles Erlebnis und wirklich ein schöner Ausflug!

      Vielleicht schaffen wir es wirklich sogar bei der nächsten WM mit zwei Teams hinzufahren!




      (*) Kurzer Kommentar dazu noch - es hat sich schon erstmal recht bitter angefühlt: gerade als wir alle mit stolzgeschwellter Brust herumlaufen weil wir uns entgegen aller Erwartungen sogar gegen England behaupten konnten, erfahren wir, dass uns der dritte Platz doch noch von einem Team weggeschnappt wurde, das wir in einer vorigen Runde im direkten Duell geschlagen haben... und das nur weil sie jetzt in der letzten Runde gegen einen schwächeren Gegner einen höheren Sieg erspielt haben als wir gegen den Tabellenführer..

      ...bis einem dann bewusst wird, dass wir ja am Vortag auch gegen Team Ruhrgebiet gespielt haben in Runde 3 - wenn sie solche Jausengegner gewesen wären, dass die 4 Siege von Guilloteam eine Selbstverständlichkeit wären, warum haben wir dann keine 4 Siege gegen sie erspielt? Also ja, 4 wohlerkämpfte Siege wollen respektiert werden, und das spiegelt sich in der Bronzemedaille wider.

      Nüchternen zusammengefasst: die Franzosen haben gut gespielt und das im Vergleich zu uns einen Tick konsistenter. Es sieht in der Tabelle vielleicht komisch aus weil wir alle 5 Runden gewonnen haben, und sie von 5 Runden 2 gewonnen und 3 verloren haben, aber sie und wir hatten in Summe vergleichbar starke Gegner (wir hatten die in der finalen Wertung 1., 3., 6., 8., 10., und sie die 2., 4., 5., 7., 10.) und in Summe hatten sie in 20 Spielen 12 Siege und 2 Unentschieden (und 8 Warlord-Kills), und wir eben nur 11 Siege und 2 Unentschieden (und 9 Warlord-Kills). Auch in unserem direkten Team-Duell hatten wir jeweils zwei Siege - wir haben das Duell nur knapp gewonnen weil wir zwei TP durch ausgeschaltete Warlords vorne waren.

      alea iacienda est.
      Bonus-Moment des Turniers:

      Nach dem ersten Spiel gegen Thomas vom Team Frankreich erzählt er mir, dass er im Playtest-Team für das Age of Crusades-FAQ war. Es war offenbar so, dass sie in Frankreich nicht so viele Mongolen-Spieler haben, und vor den FAQ der Ansicht waren, dass Mongolen und Milites Christi die beiden schwächsten Fraktionen im Age of Crusades Buch sind, und daher gestärkt werden mussten. Lustig wie sich diese Einschätzungen unterscheiden, die Franzosen spielen offenbar ziemlich viel nur in ihrer eigenen "Bubble". Ich glaub, ich bin nicht der einzige, der fand, dass Mongolen vorher schon eine der stärksten Fraktionen in AoC waren waren, und mit den FAQ wurden sie noch stärker... aber zumindest haben sie jetzt hoffentlich ihre Einschätzung korrigiert, nachdem Mongolen in AoC sowohl Platz 1 und 2 belegt haben (Simon Schauer hat auch Mongolen gespielt) :D
      alea iacienda est.