Elfentürme

    Elfentürme

    1. Kapitel
    Eine neue Welt

    Aliidran blickte vom Bug des Schiffes aus Richtung Osten. Die Sonne ging gerade unter, und er sah in der Ferne die Küsten des sagenhaften Landes Ulthuan, das er nun zum ersten Mal in seinem Leben betreten würde.
    Sein bisheriges Leben hatte Aliidran in Arnhelm verbracht, soweit er sich erinnern konnte sah er nur Bilder dieser ruhigen Stadt. Arnhelm war klein und in seinem kurzen Leben hatte der knapp hundert Jahre alte Elf nichts erlebt, was diese Ruhe getrübt hätte.
    Und doch herrschte überall Gefahr. Es musste so sein, denn sonst wären an den Flanken des Schiffes wohl nicht mit Repetierspeerschleudern besetzt, wie es auch die Mauern und Türme von Arnhelm gewesen waren.
    Aliidrans schwarzes Haar und sein dunkelblauer, recht einfacher Umhang flatterten im Wind. Mit einer gewissen Freude beobachtete der junge Elf einige Delphine, die in der Bugwelle des hochelfischen Zweimastseglers schwammen. Er freute sich auf seine Ankunft in Lothern, der Hauptstadt des Reiches der Asur.
    Einige wenige Tage des Wartens würde er noch überstehen müssen, doch dann, dann würde er das magische Reich seines Volkes betreten. Für den Moment jedoch war Aliidran sogar zu müde zum Träumen, und so legte er sich schlafen.

    Aliidran fand sich mitten auf dem Hauptplatz von Lothern, der gleichzeitig Marktplatz war, wieder, nachdem er das Gedränge im Hafen durchquert hatte, der primär von ausländischen Händlern angelaufen wurde. Der junge Elf war zwar überwältigt von der Pracht der Stadt, doch er dachte auch daran, dass er das Problem der Ratlosigkeit hatte. Seine Eltern hatten es ihm ermöglicht, hierher zu kommen, um sich einen Platz für sein weiteres Leben zu suchen, sich fortzubilden und vielleicht zu studieren. Doch nun stand er hier in der Mitte des Marktplatzes, neben einem riesigen Obelisken von bestimmt dreißig Fuß Höhe, in seinem für elfische Verhältnisse einfachen Gewand und wusste nicht, was zu tun war, er hatte keine Unterkunft, war einfach nur von der Stadt verzaubert...
    Er war schon wieder ins Träumen geraten. Verärgert über sich selbst beschloss Aliidran sich einen Ausweg aus seiner Situation zu suchen, wenngleich diese ziemlich hoffnungslos war. Schließlich die einzige Fertigkeit, die er bisher erworben hatte, eine mindere Form der Zauberei.

    Er beschloss, irgendeine hoffentlich ortsansässige Person um Rat zu fragen. Das erste dafür in Frage kommende Wesen war ein offenbar elfisches Mädchen, das ziemlich unbeschwert, aber augenscheinlich ohne bestimmtes Ziel über den Platz spazierte. Doch ehe er sie ansprechen konnte bemerkte sie ihn, kam auf ihn zu und frage: ?Was sucht ihr? Vielleicht vermag ich euch zu helfen.?
    Sie sagte dies in einem hilfsbereiten Tonfall, offenbar hatte sie von Aliidrans Erscheinung richtigerweise auf seine Situation geschlossen.
    ?Ähm...Nun, ich bin etwas ratlos. Ihr müsst wissen, meine Situation ist nicht die Idealste...?
    ?Ihr kommt aus Arnhelm.?
    ?Das ist richtig, woher wisst Ihr das??
    ?Illidrian hat mir erzählt, dass ein Schiff aus Arnhelm kommen würde, auf dem sich jemand befinde, der für unsere Kreise von Interesse ist.?
    ?Wer ist Illidrian, wenn Ihr mir erlaubt, die Frage zu stellen??
    ?Mein Lehrmeister in Hoeth. Ich studiere dort seit kurzem.?
    ?Was habe ich nun damit zu tun, dass jemand auf diesem Schiff von Interesse für euch ist??
    ?Auf dem Schiff soll sich ein begabter Magier befunden haben.?
    ?Woher wollt Ihr das wissen??
    ?Als Magier von Hoeth hört man so manches. Und ich ging davon aus, dass Ihr aus Arnhelm seid, da es den meisten, die daher kommen, wie euch ergeht. Naja, fast vielleicht... Habt Ihr Kenntnisse auf dem Gebiet der Magie??
    ?Nicht wirklich, ich habe mich nie mehr damit beschäftigt, als dass ich eine Fackel aus der Entfernung anzünden kann.?
    ?Schade. Aber kommt mit!?

    Das Mädchen, dass sich mittlerweile vorgestellt hatte und den Namen Taisha trug, führte Aliidran zu einer am Rand der Stadt gelegenen Villa. Die Tür öffnete ein Elf in weißer Robe. Er bat sie freundlichst herein, und bedeutete ihnen, in einem Vorraum zu warten. Sowohl Wände als auch die Decke des Raumes waren in Weiß gehalten, es lag jedoch ein Teppich mit einem Muster von rot und dunkelblau auf dem Boden und es waren drei bequeme Sessel mit dunkelrotem Stoffüberzug vorhanden. Offenbar gehörte der Besitzer dieses Hauses zur reicheren Gesellschaftsschicht.
    Nach einer knappen Minute erschien der blonde Elf, der die Tür geöffnet hatte, wieder.
    ?Verzeiht, es waren noch einige bürokratische Angelegenheiten zu Regeln, die höchste Priorität hatten.?, entschuldigte er sich dafür, dass er Taisha und Aliidran hatte warten lassen.
    ?Was begehrt Ihr??
    ?Wir müssen wieder nach Hoeth zurück.?, informierte ihn Taisha.
    ?Mal sehen, was wir im Stall stehen haben... Seit Ihr Magier nicht mehr dauernd in eurem Turm sitzt, ist es schrecklich... Wisst ihr, wie viele Pferde im ganzen Land nur für euch bestimmt sind??
    Er führte Taisha und Aliidran in einen anderen Teil des Hauses, der direkt an die Stadtmauer grenzte.
    ?Nun ja, es steht euch genug zur Verfügung. Aber verweilt doch diese Nacht noch im Hause.?
    Sie nahmen das Angebot des Elfen, der sich als Tamorlin vorgestellt hatte, und sich als Organisator der Angelegenheiten der Magier von Hoeth in der Stadt bezeichnete, dankend an.

    Am nächsten Tag im Morgengrauen ritten Taisha und Aliidran los, beide auf weißen, schnellen Rössern, die vielleicht aus Ellyrion stammten. Taishas blondes Haar glitzerte in der Morgensonne, als es im frischen Wind wehte.
    Philosophus: "Mirus est", inquit, "me vivere!"

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    Mortheim: Schattenkrieger
    2. Kapitel
    Geheimnisvolle Kreise

    Während der Reise nach Saphery war Aliidran bewusst geworden, dass er ein enormes Glück hatte, wenn er die Situation richtig interpretiert hatte. Er hätte nie gedacht, dass er jemals die Möglichkeit haben würde, mit Magiern in Kontakt zu kommen, geschweige denn, in ihre Kreise aufgenommen zu werden. Er hoffte nur, dass dies wirklich geschehen würde, und dass nicht alles nur eine Illusion war...
    Aber er stand jedenfalls vor dem großen Turm von Hoeth, und es hatte nicht den Anschein, als wäre dieser eine Illusion. Es handelte sich bei diesem Gebäude aber weniger um einen Turm, als um eine Ansammlung solcher mit einem gigantischen Zentralturm von mehr als fünfhundert Fuß Höhe. Diese runden Türme waren von einer gut hundert Fuß hohen Mauer umgeben, und untereinander durch kleine Brücken in schwindelerregender Höhe verbunden, was den gesamten Komplex einer Festung gleichkommen ließ. Ein sehr häufig zu sehendes architektonisches Element war der Spitzbogen, denn alle Fenster, die erstaunlich zahlreich waren, und auch das etwa dreißig Fuß hohe Tor hatten diese Form.
    Als Taisha vor das Tor trat, öffnete sich dieses, ohne dass sie etwas getan hatte. Sie traten fast in ein Labyrinth, einen großen Platz, aus dem sich überall Türme wie Speere in den Himmel erhoben. Taisha führte Aliidran geradewegs zum Hauptturm. Aus dessen Tür öffnete sich von selbst und drinnen befand sich ein runden Vorraum von etwa dreißig Fuß Durchmesser, woraus zu schließen war, dass sich im Erdgeschoss noch andere Räumlichkeiten befanden, denn der Turm war weit dicker. Dieser Vorraum besaß eine Decke und Wände, die das Aussehen eines Sternenklaren Nachthimmels hatten, sowie ein kunstvolles Silbernes Deckengewölbe. Dennoch war es keineswegs dunkel, denn die Sterne der Decke strahlten so hell, dass es fast dem Sonnenschein glich.
    Die beiden Elfen traten ein. Für einige Sekunden rührte sich nichts in dem mobiliarlosen Raum, dann öffnete sich gegenüber des Eingangs eine spitzbogenförmige Tür, durch die ein humanoider Homunkulus trat, der in eine dunkelblaue Robe mit Kapuze gehüllt war, so dass man nichts von seiner Haut sah. Er bat Taisha und Aliidran mit einer Stimme, die der eines Elfen glich, ihm zu folgen.
    Sie traten in den deutlich kleineren Raum hinter der Eingangshalle, von dem zwei weitere Türen ausgingen, die so angebracht waren, dass, wenn man vom Mittelpunkt des ebenfalls kreisrunden Raumes zu ihnen Linien zog, man einen zwischen diesen drei Linien jeweils einen Winkel von sechzig Grad messen konnte. Dieser Raum hatte wieder eine Kuppelform und ein silbernes Deckengewölbe, jedoch war er ansonsten weiß. Die einzige Einrichtung, die vorhanden war, war eine etwa an den Rändern abgerundete Scheibe von etwa einem halben Fuß Dicke und drei Fuß Durchmesser in der Mitte des Raumes. Sie war über und über mit Runen bedeckt, die auf dem silbrigen Hintergrund gut zu sehen waren, da sie von völlig schwarzer Farbe waren.
    Der Homunkulus bedeutete ihnen, sich auf ebendiese steinerne Scheibe zu stellen und tat es ihnen dann nach. Am Rand der Einrichtung bildete sich ein undurchsichtiger hellblauer Vorhand aus Energie, so dass man nicht hindurchsehen konnte. Keine Sekunde später verschwand dieser wieder, und sie befanden sich in einem ganz ähnlichen Raum, der jedoch ein Fenster hatte, aus dem man sah, dass sie sich mindestens zweihundert Fuß über Grund befanden.
    Der Raum hatte wiederum drei Türen mit der gleichen Anordnung wie jener im Parterre. Der Homunkulus öffnete eine Tür und verschwand dann wieder durch das Transportsystem. Hinter der Tür befand sich ein ebenfalls kreisrunder Raum mit silbernem Deckengewölbe, doch er war in dunkelrot gehalten. Er hatte einen Durchmesser von etwa fünfundzwanzig Fuß. Gegenüber der Tür befand sich ein Kamin aus weißem Stein, vor dem vier große Fauteuils mit dunkelrot-golden gemusterten Stoffüberzügen. Auf einem von ihnen saß eine Gestalt in weißer Robe mit einem etwa sechs Fuß langen silbrigen Stab in der Hand, auf dessen Spitze sich eine Darstellung eines sitzenden Adlers befand, die ebenfalls aus Silber war.
    Als Taisha und Aliidran eintraten, stand die Gestalt auf. Es handelte sich um einen Elfen mit silbrig-weißem Haar, was auf ein beträchtliches Alter schließen ließ.
    ?Ich habe Euch bereits erwartet. Mein Name ist Gwandrien, Meistermagier von Hoeth. Illidrian hat mir bereits von Euch erzählt. Aus Arnhelm hat man bei uns in Hoeth schon einiges über Euch gehört.?, sagte er zu Aliidran gewandt, währen er Taisha bedeutete, den Raum zu verlassen. Aus dem Augenwinkel nahm Aliidran wahr, wie sie durch das magische Transportsystem verschwand.
    ?Was wünscht Ihr von mir??
    ?Wenn Ihr so direkt sein wollt: Ich wäre nicht unerfreut darüber, Euch in der Kunst der Magie zu unterweise ? sofern ihr das wünscht, natürlich. Ich habe aus Arnhelm bereits gehört, dass Ihr eine außergewöhnliche Begabung habt, denn ohne dass Euch irgendjemand etwas gelehrt hätte, beherrscht Ihr bereits kleine Zauber ? das ist außergewöhnlich. Ihr scheint intuitiv die Winde der Magie nutzen zu können. Richtig ausgebildet könntet Ihr sehr mächtig werden.?
    ?Ich nehme Euer Angebot selbstverständlich gerne an.?
    ?Sehr gut. Ich hatte seit langen keinen Lehrling, aber das Zimmer meines ersten solchen dürfte noch verwendbar sein. Dort stehen sogar noch einige sehr interessante Bücher. Ihr könntet sie vielleicht lesen. Ich denke, Ihr wisst nicht, wie unser Transportsystem funktioniert. Für den Anfang genügt es, wenn ich Euch sage, dass Ihr nur diesen Runenstein braucht, um in dieses Stockwerk zu gelangen.?
    Der Meistermagier gab Aliidran einen weißen Stein mit einer schwarzen Rune darauf, die silbern umrahmt war.
    ?Ihr müsst den Stein in der Hand halten, um transportiert zu werden.?
    Dann zeigte er Aliidran das Gemach, das er für seinen Schüler bestimmt hatte. Es war wieder ein runder Raum in Kuppelform von etwa zwanzig Fuß Durchmesser. Die Eingangstür ging von dem Raum mit dem Transportsystem aus, es gab jedoch auch eine kleinere Tür direkt in das Zimmer, in welchem sie sich vorher befunden hatten. Die Türen waren wie alle in diesem Gebäudekomplex spitzbogenförmig. Der Raum entbehrte eines Deckengewölbes und war im hellen Blau eines Gletschers ausgemalt. In drei Richtungen standen große Bücherregale an den Wänden, auf denen nur wenige Plätze leer standen, in der Vierten befand sich ein direkt an der Wand stehendes einfaches, aber bequem aussehendes Bett. In der Mitte des Rauem standen ein kleiner Runder Tisch mit vier Füßen, der aus dunklem Holz gefertigt war, daneben zwei Fauteuils mit dunkelblauem Stoffüberzug. Ebenso war ein Lesepult vorhanden. Auf einem der Sessel lagen zwei schneeweiße Roben, die für einen Magierlehrling durchaus angemessen waren.
    Da der Nachmittag bereits weit fortgeschritten war, wurde Aliidran nun von seinem Meister verlassen, und so machte sich der junge Elf nun daran, die Büchersammlungen durchzusehen, ob etwas dabei war, das auch für jemanden seiner noch geringen Fertigkeitsstufe verständlich war. Er fand ein relativ dünnes Buch mit dunkelrotem Einband und goldener Aufschrift, das sich mit einfacher Zauberei das Feuer betreffend beschäftigte und den simplen Titel ?Über das Feuer? trug. Die ersten Seiten lesend, schlief Aliidran jedoch bald ein, denn das lange Reiten im ersten Teil des Tages hatte ihn ermüdet.
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    Mortheim: Schattenkrieger
    3. Kapitel
    Eine chaotische Macht

    Am nächsten Morgen begaben sich Aliidran, der nun eine der weißen Roben trug, und sein Meister gleich nach dem Aufstehen in das Zimmer mit dem Kamin. Erst jetzt bemerkte Aliidran, dass die Wände alle mit vollen Bücherregalen verstellt waren, die nur Platz für den Kamin ließen. Der Raum enthielt kein Bett, also musste der Schlafraum Gwandriens jener sein, in den die dritte Tür führt, die von dem Raum mit dem magischen Transportsystem ausgeht. In diesen Raum ging auch vom Zimmer mit dem Kamin aus eine Tür.
    Als sie nun vor dem Kamin standen, sagte Gwandrien zu seinem Schüler:
    ?Ich hoffe, Ihr gestattet, dass ich euch etwas persönlicher anspreche.?
    ?Selbstverständlich.?
    ?Was weißt du von deiner Herkunft??, fragte Gwandrien unvermittelt.
    ?Warum fragt ihr das? Ich komme aus einer Händlerfamilie in Arnhelm.?, erwiderte Aliidran nun start verunsichert.
    ?Das würde deine Begabung für die Magie nicht erklären. Du bist sehr wohl ein Angehöriger unseres Volkes, aber du wärst beinahe ein Dunkelelf geworden.?
    Aliidran war verschreckt.
    ?Wie darf ich das verstehen, Meister??
    ?Deine Eltern waren dunkelelfische Schatten, das ist eine Gruppierung von Kundschaftern, die im Schwarzgratgebirge leben. Es sind verabscheuungswürdige Kreaturen und es ist eine Schande für uns, mit ihnen verwandt zu sein. Sie haben den Brauch, neugeborene Kinder eine Nacht lang vor ihre Lagerstätten zu legen. Nur wer das überlebt ? und das sind nicht viele ? erachten sie für würdig, von ihnen aufgezogen zu werden. In ebendieser dich betreffenden Nacht wurdest du von Angehörigen unseres Volkes aufgefunden. Sie hielten dich immer fern vom Krieg, da sie nicht wussten, ob ihr Blutdurst den Dunkelelfen angeboren ist. In deinem Leben hat Arnhelm bereits einige Schlachten gegen die Druchii geschlagen. Deine Herkunft mag dir zwar nicht zusagen, aber sie wird es dir ermöglichen, in der Magie nach langer Zeit eine höhere Meisterschaft zu erreichen, als es vielen von uns möglich ist, da die Art von magischer Begabung bei unserem Volk weniger verheerend ist. Die Dunkelelfen haben dich beobachtet und wissen nun auch, dass du in unserem Inselreich bist, also sein nicht erstaunt, wenn sie ein besonderes Augenmerk auf dich richten, falls die verdorbenen Kreaturen jemals an der selben Schlacht wie du teilnehmen. Nun, da du in gewissem Maße im Bilde über dich selbst bist, ist es an der Zeit, deinen langen Ausbildungsweg zu beginnen. Ihr seht das Feuer in diesem Kamin. Versucht, es zu löschen ? mit Magie.?
    Aliidran, noch immer irritiert, versuchte sich auf die im gestellte Aufgabe zu konzentrierten. Er spürte die Winde der Magie um sich herum, er nahm es wahr, wie durch einen weiteren Sinn, den normale Sterbliche im Gegensatz zu den Magier nicht besaßen. Eigentlich war dieser Sinn eine Chaosgabe. Aliidran streckte seine Handfläche gegen das Feuer und wollte sie als Portal benutzen, um die magischen Energien in seine Dimension zu bringen. Der magische Wind wehte in Richtung des Feuers und langsam wurden die Flammen kleiner, und die Winde der Magie zogen sich, nun aufgeladen mit der Energie der Feuers, wieder in ihre Dimension zurück. Die Flammen des Feuers waren zwar nicht erloschen, aber um einiges verkleinert.
    ?Ich sehe, du hast ein intuitives Wissen, wie mit den Winden der Magie zu verfahren ist.?, stellte Meister Gwandrien fest, ?Eine Seltenheit. Aber die Magie ist in unserer Dimension stark abgeschwächt, im Reich des Chaos hat sie wesentlich mehr Macht. Um einen Teil dieser Macht auch hier zu nutzen, kann die Dunkle Sprache, die Sprache der Dämonen und der dunklen Anhänger des Chaos, verwendet werden. Doch wir müssen Acht geben und die Sprache nicht gedankenlos verwenden, denn ihre Worte und Buchstaben besitzen ihre eigene Macht, es kann leicht geschehen, dass sie uns überwältigen. Die Gefahr an der Magie ist, dass sie durch diese Sprache untrennbar mit dem Chaos verbunden ist, und das Problem für uns ist, dass man Zaubersprüche in dieser Sprache nicht aufschreiben kann. Wie gut ein Magier unsere Sprache in die Dunkle Sprache übersetzen kann und wie gut er in ihr formulieren kann, ist in hohem Maße ausschlaggebend für seine Macht. Und das ist der Punkt, in dem du durch dein Erbe intuitiv einen Vorteil hast.?
    ?Also ist die Magie in ihrer wortlosen Form zwar nutzbar, aber sie erhebt sich er durch diese Sprache, allerdings mit einem großen unkalkulierbaren Risiko über die sterblichen Mächte.?
    ?Mit anderen Worten gesprochen, ja. Im Rahmen des Feuerlöschen ist allerdings keine Gefahr vorhanden.?, meint Gwandrien mit einem Augenzwinkern, denn er hatte durchaus Verständnis für die Angst seines Schülers, ?Unser Volk kann zwar der Dunklen Sprache ihre Macht entziehen, was uns über die meisten anderen sterblichen Rassen erhebt, doch die Druchii haben gelernt, das umgekehrte zu vollbringen. Von ihren Lippen haben die Worte eine selbst für uns faszinierende Kraft, was sie zu einem gefährlichen Feind macht, den man vernichten sollte. Zum löschen eines Feuers genügt ein einziges Wort.?
    Der Meistermagier wartete einige Sekunden, bis die Winde der Magie in seiner Nähe kurz an Stärke verloren, damit sie durch das Sprechen des Wortes keine Macht erhielten, und er die Handbewegung, die er zum Wiederentfachen des Feuers benötigte, nicht durchführen müsste.
    ?Minthragh. So lautet das Wort.? Er streckte die Hand in Richtung des Feuers und dieses begann stärker als zuvor zu lodern. ?Verstärke deinen Zauber mit diesem Wort, aber gib Acht.?
    Aliidran streckte wiederum die Hand auf, spürte aber in seiner Nähe nur eine schwache magische Böe. Er zwang sie in seine Dimension und sprach auf eine relativ kehlige Weise: ?Minthragh.? Sofort wirbelten die magischen Energien durch den Raum, das Feuer verschwand blitzartig, und er hatte Mühe, stehen zu bleiben.
    ?Siehst du?, sagte Gwandrien, während er das Feuer durch einen wortlosen Zauber wieder entfachte, ?das zweite Problem neben der korrekten Handhabung der Dunklen Sprache ist, die Energie zu kontrollieren. Schafft ein Magier dies nicht, treten zufällige und meist sehr gefährliche Effekte auf.?
    Aliidran hatte die Macht der Magie nun selbst gespürt, und er nahm sich vor, sehr gut aufzupassen.


    Bis es weiter geht, wird es wahrscheinlich noch einige Zeit dauern, da ich ab Freitag zwei Wochen in den Bergen auf Urlaub bin.
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    so, hier noch etwas vor meiner absenz:


    4. Kapitel
    Eine barbarische Zivilisation

    Viele Jahre später...

    Aliidran hatte nun seine Zeit als Magierlehrling hinter sich, er war nach vierzehn Jahren intensiver Ausbildung von Meister Teclis persönlich in den Stand eines Magiers von Hoeth erhoben worden. Doch dies hieß nicht, dass er sich von Meister Gwandrien trennen würde, er würde sehr wohl noch weiter bei ihm studieren. Er hatte seine Ausbildung außerordentlich schnell abgeschlossen, aber er war immer noch begierig zu lernen und zu studieren. Er trug nun nicht mehr nur die schlichte weiße Robe eines Lehrlings, sonder eine typisch elfische Ithilmarschärpe, die auf der Vorderseite nach oben und nach unten spitz zulief. Vorne in der Mitte befand sich ein in sie eingearbeiteter ovaler Saphir, dessen vertikale Achse länger als die horizontale war. Außerdem trug er ein ithilmarenes Diadem auf der Stirn, das einen Diamanten beinhaltete, dessen Grundriss ein Achteck war. Dieser Diamant war verzaubert und zog die Winde der Magie in besonders hohem Maße an, sodass sein Träger mehr Energie zur Verfügung hatte, um Zauber zu wirken. Aliidran war mit einem Schwert gegürtet, dessen Scheide in weiße gehalten war. Die silbrige Klinge war in typisch elfischer Manier knappe vier Fuß lang und war vor dem Griff etwas schmäler, sodass sie schön geschwungen war. Das zweischneidige Schwert war fein gearbeitet, mit seinem dunkelblauen Griff und der Kerbe in der Mitte der Klinge, die das Blut ihrer Opfer leichter abfließen ließ, aber sie war, wie für einen Magier üblich, nicht verzaubert.

    Aliidran ging durch das Lager des Hochelfenheeres, mit dem er nun das erste Mal in seinem Leben einen Kampf erleben würde. Eine kleine hochelfische Hafenstadt südlich des Imperiums wurde von einer von den Boten dem Chaos zuzuordnend beschriebenen Streitmacht belagert. Die Stadt würde trotz ihrer starken Mauern und zahlreichen Repetierspeerschleudern nicht lange standzuhalten vermögen. Daher hatte man sich in Ulthuan entschieden, ein Heer in die Alte Welt zu schicken, um diese Gefahr schnell zu beseitigen. Von ihrem jetzigen Lager aus waren es nur noch ein halbes Dutzend Tagesmärsche bis zu der belagerten Stadt. Doch die Soldaten waren beunruhigt: Es kursierten Gerüchte von Dämonen, die an der Belagerung der Stadt namens Illith beteiligt waren. Meister Gwandrien und Aliidran waren die einzigen Magier dieses Heeres, beide keine Dämonologen, aber sie führten das erscheinen solcher Kreaturen auf die Unfähigkeit des Imperiums der Menschen zurück, die Chaoskulte in ihren Gebieten zu entfernen. Sie waren ein schwaches Volk.
    Bald würde die Sonne am Horizont erscheinen und die Armee aufbrechen. Schon jetzt wurde damit begonnen, die Zelte abzubrechen. Aliidran ging zum Zelt seines Lehrmeisters, das nur gleich neben dem Seinen lag. Dort wartete er. Eine halbe Stunde später war die Armee in Bewegung und marschierte durch eine weite Ebene gen Süden.
    Aliidran sprach zu Gwandrien: ?Was haltet ihr von dem Gerücht über die Dämonen? Und wenn es wahr ist, ich habe mit solcherlei Kreaturen keine Erfahrung, wie kann man sie bekämpfen??
    ?Ich halte das Gerücht für wahr. Es ist dem Chaos ein Leichtes, durch das Menschenreich nach Illith zu gelangen. Selbst für unser Volk ist es ein Problem, es aufzuhalten. Im Kampf gegen Dämonen ist Eines wichtig: Entziehe dem Gebiet die Winde der Magie, die Dämonen müssen ihren Halt in unserer Dimension verlieren. Ihre materielle Form einfach zu zerstören ist wesentlich schwieriger, wenn auch nicht unmöglich. Mit dem erscheinen eines großen Dämonen irgendeines Gottes ist meines Erachtens nicht zu rechnen. Die Chaosgötter werden unserer Stadt keine dergestalte Beachtung schenken.?
    Nach diesem kurzen Wortwechsel schwiegen die Magier und Aliidran betete zu Asuryan, seinem bevorzugten Gott. Er hoffte, dass er keinem höheren Dämon jemals gegenüberstehen müsste. Er hing seinen Gedanken nach in der weiten Ebene, an deren Horizont sich in der Morgenröte eine Hügelige Landschaft abzeichnete. Das Gras hier war saftig und hellgrün, denn es war Frühling. Eigentlich idyllisch, dachte Aliidran. Er konnte kaum glauben, dass sie alsbald im Kampf mit dem Chaos liegen würden. Er dachte nun über die langen Jahre seiner Zeit als Lehrling nach, was er alles gelernt hatte, und kam zu dem Schluss, dass er seinem Meister sehr dankbar war. Er hing einige Stunden so seinen Gedanken nach, er wusste nicht, was er sonst tun sollte. So war es bereits Mittag, als der Heereszug der Hochelfen die erste Hügelkette überquerte. Doch das Gelände dahinter war sehr felsig und steil, sodass es für die Pferde der Elfenritter ungünstig war. So beschloss man, nach Osten abzuschwenken und eine der Grenzgrafschaften zu durchqueren. Auch, wenn die Elfen mit den Leuten dort keine besonders gute Nachbarschaft pflegten.
    Als sie die letzten Hügel überquerten und wieder in die Ebene gelangten, ritt ihnen ein Mann auf gepanzertem Ross entgegen. Prinz Elnir, der, wie seine Position als General der Elfenarmee zeigte, ein brillanter Politiker war, ritt ihm auf seinem weißen Ross mit ithilmarenem Harnisch entgegen.
    Der Fremde sagte aggressiv: ?Ich habe bereits aus dem Norden gehört, dass euer verdammtes Volk sich hier herumtreibt. Aber nicht durch mein Land!?
    Er schien einer der Grafen zu sein, die hier herrschten. Hinter ihm formierte sich eine kleine imperiale Streitmacht, woraus Elnir schloss, dass es unmöglich war, den verrückten Grafen von einer friedlichen Lösung zu überzeugen.
    ?Unsere Volker haben jahrelang kooperiert.?, begann der Prinz, ?Wir haben gemeinsam gegen die Mächte des Chaos gekämpft. Und nun haben wir vor dies allein zu tun, denn eine unserer Kolonien wird angegriffen. Es wäre wesentlich klüger, würden wir uns gegen die Mächte des Bösen verbünden.?
    ?Es wäre nicht klug, denn wenn sie uns angreifen, werden die nulner Kanonen diese Kreaturen schon das Fürchten lehren.?
    ?Kanonen nützen hier nichts mehr...?
    ?Schweigt, und verschwindet von meinem Land!?
    Elnir setzte noch einmal an, ein Argument für Zusammenarbeit darzulegen, doch der Mensch gab seiner kleinen Streitmacht den Befehl, sich zum Kampf zu formieren. Mussten diese Menschen immer so Gewalttätig sein? Das war doch barbarisch.
    Elnis hob seine Hand und ritt zurück zu seiner Armee, die von ihm und den ihm untergebenen Adeligen Athánion, dem Anführer der Schwertmeister und Eldran, dem Kommandanten der Silberhelme geleitet. Elnir selbst hielt sich in der Nähe der Ritter auf, doch er agierte gern als Anführer der gesamten Armee und ordnete sich daher keiner Einheit zu.
    Die Elfenarmee sah beeindrucken aus, in ihren glitzernden Rüstungen mit blauen Gewändern. Von selbst hatte sich die Armee formiert: Auf einer Flanke einhundert Silberhelm-Ritter, in der Mitte zwei mal zweihundert Speerträger, dahinter zweihundert Langbogenschützen und sieben der gefürchteten Repetierspeerschleudern. In Ulthuan hatte man diese schwere Feuerunterstützung für nötig gehalten, da das Chaos immer wieder sehr große Bestien mit sich brachte. Doch durch ihre Salven würden sie sich auch andernfalls als sehr effizient erweisen. Auf der zweiten Flanke der Armee befanden sich einhundert Schwertmeister, kommandiert von Athánion, die die Magier von Hoeth zum Kampf gegen die Mächte des Chaos beigesteuert hatten. Aliidran hatte sich zu einer Einheit Speerträger gestellt. Seinen Meister konnte er in den dichten Reihen der Elfen nicht ausmachen.

    Ihnen gegenüber befand sich eine Streitmacht, die keine achtzig Ritter, etwa sechshundert Speeträger, hundert Musketenschützen und eine einzige imperiale Großkanone enthielt. Der Graf wollte die Ritter anführen, bei den Musketenschützen stand ein Magier in rotem Gewand, was darauf, schließen ließ, dass er Mitglied des Feuerordens war. Das war leicht erklärbar, denn die Grenzgrafschaften sind nicht für ihren Reichtum bekannt. Aber ihre Herrscher sind offenbar barbarisch, aggressiv und verrückt. Elnir war überzeugt, dass dieser hier kein Einzelfall war.
    So fügten sich die Elfen dem unausweichlichen Kampf und begannen ihren Angriff: Die Silberhelme rückten von Eldran geführt vor, der Rest der Armee blieb stationär. Alles verlief mit elfischer Präzision. Hinter sich hörte Aliidran eine rasche Folge von Klicklauten. Die Repetierspeerschleudern hatten ihre tödlichen Salven abgefeuert. Wenige Sekunden später gingen viele der Musketenschützen schreiend zu Boden, durchbohrt von einem Speer, oder ihre Körper wurden einfach zerfetzt. Kurz darauf surrten zweihundert Pfeile durch die Luft, regneten auf die feindlichen Speerträger.
    Als Aliidran sah, dass der feindliche Magier ansetzte, einen Zauber zu wirken, ergriff Aliidran eine Böe der Winde der Magie in seiner Nähe. Er war geübt darin, die Winde zu ergreifen und in seine Dimension zu lenken. Nun sprach er einen kurzen Satz in der dunklen Sprache und die Winde wehten um den Feuermagier des Imperiums. Dieser wollte die Winde der Magie seinerseits in einen Feuerball lenken, doch sie gelangten zwar in seine Dimension, doch sie verflüchtigten sich wirkungslos. Der Magier fluchte, doch Aliidran war erfreut, dass sein Zauber funktioniert hatte. Er sah, dass die Speerträger des Feindes auf seine Einheit zukamen. Nun konzentrierte er sich abermals. Er wusste, dass er für den Zauber, den er nun sprechen wollte, mehr Energie benötigen würde. Durch den Diamanten seines Diadems angezogen, wehten die Winde der Magie intensiv, sodass Aliidran jede seine Hände als Portal für einen Energiestrom verwenden konnte. Aus irgendeinem Grund mochte er Zauberstäbe nicht so sehr. Vor ihr bildete sich eine Feuerkugel. Nach wenigen Sekunden der Energiezufuhr hatte sie bereits einen Durchmesser vor zwei Fuß erreicht. Sie pulsierte, und als Aliidran die Hände auseinander warf und die Energiezufuhr unterbrach explodierte sie, ohne Schaden zu verursachen, und in der Luft schwebte ein Adler auf Feuer. Er schoss durch die Luft, um Hindernisse herum, und traf zielgenau die Feindeinheit. Er stürzte sich hinein, es gab eine Explosion und das Gras unter den Füßen des Feindes sowie dessen Gewand fingen Feuer. Die jungen Männer schrieen entsetzt. Nun musste Aliidran warten, bis die Winde der Magie wieder heftiger zu wehen begannen und außerdem musste er sich ausruhen. Er wunderte sich, warum der feindliche Magier nicht versucht hatte, seinen Zauber zu bannen, doch dann sah er plötzlich eine Explosion an jener Stelle, wo der Feuerzauberer gestanden hatte. Dieser schien die Kontrolle über seinen Zauber verloren zu haben. In diesem Moment attackierten die Silberhelme eine Abteilung feindlicher Speerträger und überrannten diese einfach. Die imperiale Kanone tötete zum zweiten mal einige wenige Bogenschützen und die imperialen Ordensritter griffen die Schwertmeister an. Doch sie gelangen bald zu der Erkenntnis, dass sie deren Kampfkünsten nicht gewachsen war, vor allem, als Athánion den feindlichen Anführer mit einem einzigen Schlag enthauptete. Der anfängliche Fanatismus der Ritter, den Aliidran mit einer gewissen Beunruhigung bemerkt hatte, war nun erloschen.
    Philosophus: "Mirus est", inquit, "me vivere!"

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    Mortheim: Schattenkrieger
    Die Flammen um die feindlichen Speerträger begannen immer heftiger zu lodern und nun griffen sie die Hochelfen an. Die erste reihe der elfischen Speerträger kniete nieder, die Speere nach vorne haltend. Aliidran würde wohl keine Zeit mehr haben, einen weiteren Zauber zu wirken und so zog er sein Schwert. Er sah dem Feind in die Augen. Es waren junge Männer, kaum erwachsen, sie waren unentschlossen und verängstigt. Man schien sie gegen ihren Willen in den Kampf geschickt zu haben. Sie schienen unterdrückt zu sein, von Armut ins Heer getrieben. Einer dieser Jungen stach mit seinem Schwert nach Aliidran. Dieser sprang gewandt zu Seite und hatte eine Gelegenheit, seinem Gegner das Schwert in die Brust zu rammen. Doch er tat es nicht, er bemitleidete den imperialen Kämpfer. Er erkannte, warum das Chaos hier auf so fruchtbaren Boden fiel: Eine große Menge von Armen, die jeden Weg nutzen, um zu Macht oder Reichtum gelangen, und einige fanatische Anhänger des Sigmar, die erstere jagen und unterdrücken. Ein korrumpierten, ineffizienter und inhumaner Staat, so erschien Aliidran das Imperium bei seiner ersten näheren Begegnung mit diesem. Er zerschlug mit seinem scharfen Schwert nur den hölzernen Schaft des Speeres des jungen Krieger, dann ließ er seine Klinge sinken. Der Feind wandte sich ohnedies bereits zur Flucht. Keine der hochelfischen Einheiten hatte einen Gegner verfolgt, denn das Ziel war es nur, sich möglichst effizient und ohne Verluste Durchgang zu verschaffen. Dieses war erreicht und das elfische Heer hatte kaum fünfzig Tote zu verzeichnen.
    Ab nun verabscheute Aliidran das Menschliche Imperium und gleichzeitig bemitleidete er es.

    PS: liest das eigentlich noch irgendjemand?
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    Mortheim: Schattenkrieger
    5. Kapitel

    Aliidran schritt neben seinem Meister Gwandrien durch das Lager der Hochelfen, das nun nur noch einen Tagesmarsch von der belagerten Stadt entfernt war, zu ihren Zelten, die sich nebeneinander befanden. Der Meistermagier hatte seinem Schüler für seine Aktionen in der kleinen Schlacht in der Grenzgrafschaft Lob zuteil werden lassen, und ihm weitere Einzelheiten über die Natur der Dämonen erzählt. Nun legten sie sich Schlafen, denn Morgen würde ein großer Tag werden; ja, ein entscheidender sogar.

    Als die Armee der Elfen aus dem Hügeligen Gelände ins Flachland gelangte, sah sie bereits von weitem den Feind: Eine in schwarz und violett schimmernde Streitmacht, die, wie Gwandrien urteilte, eindeutig den Gott Slaneesh anbetete. Die Elfen marschierten näher, als sie sahen, dass sich auch das Chaos in Bewegung setzte, allerdings in Richtung der Stadt. Man sah, dass sich der Himmel verdunkelten durch die Pfeile und Speere, die von den einige mehrere hundert Fuß hohen Türmen und den Wehrgängen am oberen Ende der Spiegelglatten Mauern abgefeuert wurden.
    Nach wenigen Minuten war das Entsatzheer in Reichweite, um in die Schlacht einzugreifen, während sie sahen, dass bereits die ersten Krieger des Chaos an unglaublichen, anscheinend durch Magie verlängerten, Leitern auf die Mauern kletterten. An einer Stelle der Mauers fiel ein riesiger Ball schimmernden Feuers in die Tiefe, der unter den Kriegern verheerenden Schaden anrichtete. Es schien so, als hätten die Elfen eine gute Chance.
    Die Hochelfen hatten wieder ihre bewährte Schlachtaufstellung eingenommen: Die linke Flanke sichernd die Silberhelmritter, dann der Kern aus Speerträgern und schließlich die Schwertmeister. Dazwischen immer wieder vereinzelt die Speerschleudern. Aliidran hatte sich zu Speerträgern gestellt, sein Lehrmeister befand sich in der Nähe der Schwertmeister von Hoeth. Doch plötzlich erschienen auf dem Schlachtfeld zahlreiche Dämonetten des Slaneesh, beschworen von einem mächtigen Zauberer des Chaos. Gwandrien war nicht gerade erfreut, zu sehen, was er sah, denn er wurde sich dadurch der Tatsache gewiss, dass man die Bedrohung in Ulthuan viel zu gering eingeschätzt hatte. Was sollte ihr Heer von tausend Mann gegen diese Chaosmacht ausrichten. Immer weitere Dämonen strömten aus dem großen Portal, das sich über dem Schlachtfeld gebildet hatte, so lange, bis das Entsatzheer der Hochelfen sich genähert hatte. Aliidran ergriff eine Böe der Winde der Magie und rief die Macht Asuryans an. Es bildete sich wieder der Flammenvogel und stürzte sich in die Masse der Dämonen des Slaneesh, wo er verheerenden Schaden anrichtete, denn gegenüber der Magie waren diese Dämonen wirklich so zerbrechlich, wie sie aussahen. Meister Gwandrien schleuderte aus seinen Händen einen bläulich-weißen Strahl auf die Dämonen, der, sobald er auf ein Ziel trifft, eine magische Explosion hervorruft. Doch die Dämonen schienen nicht weniger zu werden, die Chaoskrieger der Armee waren fast nicht mehr zu sehen, so verschwindend gering war ihre Zahl im Vergleich.
    Im Moment fand traf die Mächte des Chaos nur ein Hagel von Geschossen, wenn man davon absieht, dass einige Mauersektionen der Stadt umkämpft waren. Plötzlich rannte eine Einheit von Chaoskriegern auf den Kern der hochelfischen Heeres zu, während die Silberhelm die nun zu nahe gekommenen Dämonetten Angriff. Zum glück hatte Prinz Elnir sich mit seinem magischen Schwert ihnen angeschlossen.
    In den Rängen der auf sie zurennenden Chaoskrieger sahen die Speerträger der Hochelfen eine dünne agile Gestalt, offenbar eine weibliches Wesen, das eine sehr dünne Rüstung und einen Speer mit zwei Spitzen trug. Den trug sie in einer Hand, aus ihrer anderen Hand zuckte eine Peitsche auf Energie auf die Elfen zu, die einige von ihnen schmerzverzerrt zu Boden gehen ließ. Aliidran versuchte, noch einen Zauber zu wirken, doch er sah, wie ihm die Chaosmagierin die Energie entzog. Mittlerweile waren alle Elfen bereits in Nahkämpfe verwickelt, nur die Speerschleudern feuerten noch ihre tödlichen Salven, doch all dies nahm Aliidran nicht wahr. Er konzentrierte sich nur noch auf die Chaoskrieger, die jetzt wild im Angriff auf ihn zustürmten. Die Hochelfen hatten einen Speerwall gebildet, doch dieser hatte gegen die dicken Rüstungen der Chaoskrieger keine guten Chancen. Plötzlich sah Aliidran, wie einige Dämonen die zweite Abteilung der Speerträger überrannt, und sich nun umdrehte, um die sich sehr gut haltenden Schwertmeister zu attackieren. Auch die Silberhelme würden es nicht mehr lange aushalten, die Schlacht schien verloren. Auch auf den Wehrgängen der Stadt richteten die Dämonen verheerenden Schaden an. Und nirgends schienen sie weniger zu werden.
    Aliidran duckte sich in letzter Sekunde vor einem Hieb des kuriosen Speeres der Kreatur, die offenbar die Generälin des Chaos war. Plötzlich begann deren Körper wild zu zucken. Aliidran nutzte die Gelegenheit um wieder auf die Füße zu kommen, doch dann sah er etwas, das ihn mit tiefstem Grauen erfüllt. Der Körper der Chaosanhängerin zerplatzte, doch seine Überreste verschwanden sofort. Aber es richtete sich dafür vor seinen Augen eine der mächtigsten Kreaturen der Welt auf: Ein Hüter der Geheimnisse, ein Großer Dämon des Slaneesh. Aliidrans Gebet war nicht erhört worden. Der Elf musste sich jetzt wohl mit dem Gedanken abfinden, in den nächsten Sekunden den Tod zu finden.
    Einem Hieb des Dämons wich er aus, den nächsten wollte er parieren, doch er wurde einfach von der überwältigenden Kraft der Kreatur zu Boden geschleudert.
    Er hatte mit dem Leben abgeschlossen, als die Kreatur sich über ihn beugte. Er fragte sich nur noch, ob er verdammt sein würde, oder ob die Götter der Elfen ihn retten könnten. Er schloss die Augen, streckte seine Hand aus und sandte ein letztes Gebet an Asuryan. Plötzlich gab es ein ohrenbetäubendes Donnergrollen und Aliidran fühlte, wie er von Magie durchströmt wurde. Er öffnete die Augen und sah über sich einen riesigen Adler aus Feuer, mit einer Flügelspannweite von etwa fünfunddreißig Fuß. Er stürzte sich auf den großen Dämonen, riss ihm mit einen Krallen den Kopf ab, dann explodierte er in einem unglaublichen Ausbruch magischen Feuers. Aliidran wurde zurückgeschleudert und sah nur noch, wie die Dämonen sich alle plötzlich auflösten. Er fragte sich, warum ein Gebet in elfischer Sprache eine solche überwältigende magische Energie freisetzen konnte. Dann wurde er, der nun gänzlich erschöpft war und keinerlei Energie mehr hatte, ohnmächtig vor Erschöpfung...

    ENDE
    Philosophus: "Mirus est", inquit, "me vivere!"

    WHFB: Dunkelelfen (ca. 6.500 Punkte) -- im VERKAUF - bei Interesse ins Handelsforum schauen ;)
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