Ich werde hier mal die längste meiner Geschichten posten, immer ein Kapitel auf einmal. Leute die es interessiert, sollen es lesen. Aber vorsicht, zwischendurch kann es etwas hart werden. Ihr werdet sehen, was ich meine...
Kapitel 1
Mark spürte wie ein leichtes Zittern seinen Körper durchlief als er sich zu Boden kniete. Irgendetwas war heute anders. Er sah sich in seiner Wohnung um. Alles schien ganz normal zu sein.
Der Tisch, die Sessel, die Couch, alles schien an seinem gewohnten Platz zu stehen. Aber trotzdem stimmte irgendetwas nicht. Heute war ein merkwürdiger Tag, dachte Mark.
Der Stress in der Schule war wie immer gewesen, auch der grobe Spott seiner Mitschüler hatte ihn wie immer nicht besonders getroffen. Eigentlich waren seine so genannten Freunde das einzige in seinem Leben, das ihn störte.
Er hatte immer gute Noten gehabt, hatte alle Prüfungen mit der gleichen Leichtigkeit bestanden. Er wusste dass seine ?Freunde?
ihn nur deshalb verspotteten weil er anders war.
Er war klein und schmächtig, etwas still, nicht schüchtern, das auf keinen Fall, aber er sprach einfach nicht so gerne mit anderen Leuten. Vielleicht ist das so, weil ich nie jemanden gehabt habe, mit dem ich hätte sprechen können, überlegte Mark.
Seine Eltern waren bei einem Autounfall gestorben, als er drei gewesen war, andere Verwandte hatte er nie besessen.
Also hatte er die nächsten dreizehn Jahre seines Lebens in einem Heim für Weise gelebt. Auch dort hatte er nie Freunde gefunden, war immer ein Außenseiter geblieben. Merkwürdigerweise war er als einziges von allen Heimkindern in all den dreizehn Jahren niemals adoptiert worden. Keine Familie hatte ihn je haben wollen.
Dann, am Tag seines sechzehnten Geburtstags, hatte er überraschend erfahren, dass er bis vor kurzem einen Onkel gehabt hatte. Bis vor kurzem deswegen, weil der soeben genannte Onkel wenige Tage zuvor gestorben war, allerdings nicht ohne seinem Neffen, der bis dahin noch überhaupt nichts von ihm gewusst hatte, eine große Summe Geld zu vererben.
Allerdings konnte Mark das Geld nicht bekommen, da er ja noch minderjährig war und so hatte der Anwalt seines verstorbenen Onkels die Patenschaft für Mark übernommen.
Mark musste flüchtig grinsen als er an den Anwalt dachte. Dieser hatte gedacht, er konnte sich das ganze Geld selbst behalten, weil dieser arme, schüchterne Weisenjunge ja nie den Mut besitzen würde, irgendetwas dagegen zu tun. Mark lächelte wieder, diesmal schon etwas breiter. Der arme Mr. Nurke!
Er hatte ja keine Ahnung gehabt! Dieser arme Weisenjunge hatte ein bisschen in den Unterlagen seines neuen Vormundes herumgewühlt und einige Papiere gefunden, deren Inhalt Mr. Nurke ganz schnell ein paar Jahre ins Gefängnis bringen konnte.
Also hatte Mark dem Anwalt ein Geschäft vorgeschlagen. Dieser würde ihm eine Wohnung in der Stadt kaufen und ihm monatlich eine bestimmte Summe übergeben müssen, außerdem würde er ihn in Ruhe lassen, dafür würde Mark die Papiere niemandem zeigen.
Nurke hatte eingewilligt. Es war ihm ja auch nichts anderes übrig geblieben!
Also lebte Mark seit fast einem Jahr in einem kleinen Appartement in der Innenstadt und besuchte eine Privatschule. Er war mit seinem Leben zufrieden. Er hatte viel Zeit weil er sich nicht mit Computer oder TV beschäftigte und konnte deshalb viel lesen. Mädchen interessierten ihn nicht sonderlich, also hatte er auch keine Probleme mit ihnen. Er blieb den ganzen Tag daheim, ging nur zur Schule und manchmal einkaufen. Sonst beschäftigte er sich ausschließlich mit Lesen. Mark war ein Bücherfreak. Er las einfach alles. Von Fantasyromanen über Psychologiebücher bis hin zu Lexika und noch schwererer Literatur.
Vor allem aber faszinierte ihn das Okkulte. Alles was in irgendeiner Weise mit dem Übernatürlichen zu tun hatte zog ihn magisch an.
Mark gab einen Grossteil seines Geldes für alte, geheimnisvolle Bücher über weiße und schwarze Magie, Engel und Dämonen aus.
In seinem Appartement standen mehrere große Regale voll gestopft mit uralten Ledergebundenen Büchern des Horrors.
Mark hatte sogar eine Erstausgabe der ?Dämonin? von Jack Sharley und vom ?Necronium? von Peter Walodwitsch. Und das waren nicht einmal die schrecklichsten Bücher in seinem Besitz! Mark hatte auch mehrere Bücher von Alister Crowley persönlich und er hatte auch eine uralte Übersetzung eines chinesischen Buches, das sich mit der Verehrung des Gottes Lonshaar befasste. Dies war besonders bemerkenswert, denn dieses Buch galt als über tausendfünfhundert Jahre alt und es war angeblich eines der wenigen die die Bücherverbrennaktionen des ersten chinesischen Imperators Quan Chi Huang Ti überstanden hatten. Außerdem gab es kein anderes Buch das etwas über diesen Lonshaar berichtete. Es war, als hatte man einfach aufgehört diesen Gott zu verehren.
Das ganze war äußerst mysteriös.
Mark bekam eine Erektion. Das passierte ihm immer, wenn er an das Buch dachte. Es war nämlich voller detaillierter Beschreibungen von verschiedenen Lustorgien zu Ehren Lonshaars. Außerdem war es sehr freigiebig illustriert. Das Buch war eines der wenigen Dinge die Mark erregen konnten. Und wie es ihn erregte! In diesen Momenten
dachte er immer an die gutaussehenden Mädchen in seiner Klassen, mit ihren langen Beinen und großen Brüsten, mit ihren schmalen Hüften, ihrem glänzenden Haar und ihren blitzenden Augen.
Gleichzeitig verspürte Mark immer eine tiefe Trauer, denn er wusste dass das was er in seiner Fantasie mit den Mädchen machte, in Wirklichkeit nie geschehen würde. Dazu war er viel zu schmächtig, wenn er auch sonst recht gutaussehend war. Außerdem waren die Mädchen ja viel zu beschäftigt mit solchen arroganten Typen wie Chris oder Nat zu flirten, um ihn zu bemerken.
Wie immer wurde Mark bei diesem Gedanken wütend.
Wie er sie alle hasste!! Irgendwann würde er es
all diesen ekelhaften Muskelprotzen heimzahlen!
Das schwor er, bei allem was ihm heilig war!
Mark setzte sich in den Schneidersitz und entspannte seinen Körper.
Seine Wut flaute langsam ab. Vorsichtig, ermahnte er sich selbst.
Ich muss vorsichtig sein. Wut vernebelt die Gedanken. Ich muss kalt sein, kalt wie Eis. Langsam flüsterte er in seinem Geist die Worte seines persönlichen Mantras.
?Eis und Schatten
beides bin ich
die Flügel gebrochen
und doch fliege ich.?
Immer wieder formte er die dreizehn Worte, während sein Gehirn all die Ereignisse dieses Tages verarbeitete. Dies war eine uralte Meditations- und Entspannungstechnik aus Japan die er in einem weiteren seiner Bücher über Magie gefunden hatte.
Angeblich hatten früher alle großen Zauberer ein eigenes Mantra
gehabt, dreizehn oder siebzehn Wörter lang, je nachdem ob es ein schwarzer oder ein weißer Magier gewesen war.
Mark hatte sein Mantra selbst entwickelt, und es hatte ihm schon oft geholfen sich zu konzentrieren. Er konnte inzwischen nach monatelangem Training seine Konzentration auf ein unglaubliches Maß steigern und dadurch seine Gedanken wahnsinnig beschleunigen.
Nach längerer Zeit bekam er zwar stets leichte Kopfschmerzen, doch darüber dachte Mark nicht nach, es war ihm noch nie in den Sinn gekommen das das Mantra der Schwarzkünstler das er sich aus einem nicht einmal ihm selber richtig verständlichen Grund ausgesucht hatte, irgendwelche Nebenwirkungen haben konnte.
Trotz des vollkommen normalen Ablaufes seines Mantras war heute irgendetwas nicht wie sonst. Mark spürte es mit all seinen verschärften Sinnen, doch selbst seine schnellsten Gedanken konnten nicht herausfinden, was anders war.
Mark unterbrach seine Konzentration, bevor die Kopfschmerzen einsetzen konnten. Er erhob sich. Sein Blick glitt über das Regal mit den okkulten Büchern. Nach kurzem Zögern entschied er sich für das Buch der Geheimen Freuden, jenes Buch über Lonshaar, das Mark so sehr erregte. Er legte sich auf seine Couch und schlug es auf.
Er betrachtete die Darstellungen der Paare, die es in den verschiedensten Stellungen trieben. Mark wurde geil. Die Beschreibungen der Stellungen waren unglaublich. Da gab es Lustspielchen mit exotischen Tieren als Hilfsmittel, Anleitungen zur Herstellung von Rauschmitteln und sogar die genauen Wortlaute der Aufrufungen des Lonshaar.
Mark beschloss, es heute zu versuchen. Er hatte sich schon vor Wochen vorgenommen, eines der Rauchmittel zu brauen, er hatte alle Zutaten zusammengesucht, und nun würde er es tun.
Dann begann mit seinem düsteren Werk.
Bald erfüllte ein süßlicher und erregender Duft das ganze Appartement. Mark beugte sich über ein mit der soeben hergestellten grün-rosaroten Flüssigkeit gefülltes Glas und atmete tief ein.
Augenblicklich begann sich in seinem Kopf alles zu drehen, seine Sicht war verschwommen.
Mark schüttelte den Kopf und das Gefühl verging. Wow! Das Gebräu hatte es aber in sich! Dabei war es nicht mal besonders schwer herzustellen gewesen. Es hatte ihn nur zwanzig Minuten gekostet.
Mark setzte sich auf seine Couch und begann erneut zu meditieren.
Langsam baute er seine Konzentration auf, stärkte sie bis sie so groß war wie noch nie. Er dachte sein Kopf würde gleich platzen, aber dieser Gedanke und das starke Gefühl der Kopfschmerzen wurden von Marks unglaublicher Konzentration beiseitegewischt.
Dann legte Mark den Kopf in den Nacken und trank das Glas mit drei tiefen Zügen aus.
Er wartete auf die Wirkung des Mittels. Minuten vergingen doch nichts geschah. Er wartete weiter, und wartete, und wartete?
Mark öffnete die Augen. Das Gebräu wirkte nicht. Alles was er bemerkte war, das sich sein Sichtfeld ein wenig verfärbt hatte.
Wie enttäuschend! Und das nach den unglaublichen Beschreibungen im Buch! Es war ihm nun klar, dass das Buch eine Fälschung sein musste. Eine unglaublich geile Fälschung zwar aber immer noch eine Fälschung. Wirklich Schade!
Mark begann seine Konzentration abzubauen. Langsam entspannte er sich. Dann, plötzlich begann sich um ihn herum alles zu drehen.
Der Raum wirbelte durcheinander, färbte sich in die verschiedensten Farben, von blassrosa bis silbergrau. Mark fiel langsam zu Boden.
Sein Körper wurde von Schmerzen geschüttelt und seine Beine gaben nach. Er rutschte vom Sofa.
Mark schluckte. Soeben hatten die Wände seines Appartements angefangen sich zu bewegen! Das war nicht möglich! Die Wirkung des Mittels war zu stark für ihn! Er wurde wahnsinnig!
Verzweifelt versuchte er seine Konzentration wiederzuerlangen doch er konnte sich vor Schmerzen nicht auf sein Mantra konzentrieren.
Dann, ohne jede Vorahnung, verschwand jeglicher Schmerz. Marks Sicht klärte sich und alles hatte wieder seine gewöhnliche Farbe.
Aber die Wände bewegten sich noch immer?
Es sah aus als ob sich aus ihnen Gestalten erhoben, schemenhafte Umrisse von nackten Menschen und Nichtmenschen beiderlei Geschlechts. Sie stöhnten und heulten und knurrten während sie einander rau liebkosten und streichelten und sich aneinander rieben.
Mark beobachtete sie mit einer unbestimmten Faszination. Obwohl das Bild abscheulich anzusehen und ekelhaft pervers war, fand er irgendwie Gefallen daran, ja, es erregte ihn sogar.
Dann bemerkte er dass er nicht allein war und wandte sich um.
Sofort waren die Wandgestalten vergessen. Vor ihm auf der Couch räkelte sich eine der schönsten Frauen die Mark je gesehen hatte.
Sie hatte lange Beine und einen unglaublich wohlgeformten Körper der von dem Seidengewand das sie trug zwar verhüllt wurde, doch gleichzeitig deutete das Gewand alles in recht freizügiger Weise an.
Das Haar der Frau war feuerrot und glänzend und reichte ihr bis an die Hüften, welche übrigens schmal und geschmeidig waren.
Die Haut der Frau schimmerte in einem leichten Goldton und war etwas dunkler als das einer gewöhnlichen Weißen. Verzückt lies Mark seinen Blick aufwärts gleiten über ihre prallen Brüste die sich ihm verführerisch entgegenstreckten. Er bewunderte ihren schlanken Hals und die blutroten, zu einem leichten Schmollmund verzogenen Lippen.
Die Augen der Frau waren von einem überraschend starken Grünton und ihre Pupillen waren geschlitzt wie die einer Raubkatze.
Doch Mark achtete nicht auf ihre Augen. Er starrte ihre anderen, weitaus interessanteren Körperteile an, ließ sich von ihrem süßen, erregenden Duft umspielen und achtete auf nichts anderes.
Kapitel 1
Mark spürte wie ein leichtes Zittern seinen Körper durchlief als er sich zu Boden kniete. Irgendetwas war heute anders. Er sah sich in seiner Wohnung um. Alles schien ganz normal zu sein.
Der Tisch, die Sessel, die Couch, alles schien an seinem gewohnten Platz zu stehen. Aber trotzdem stimmte irgendetwas nicht. Heute war ein merkwürdiger Tag, dachte Mark.
Der Stress in der Schule war wie immer gewesen, auch der grobe Spott seiner Mitschüler hatte ihn wie immer nicht besonders getroffen. Eigentlich waren seine so genannten Freunde das einzige in seinem Leben, das ihn störte.
Er hatte immer gute Noten gehabt, hatte alle Prüfungen mit der gleichen Leichtigkeit bestanden. Er wusste dass seine ?Freunde?
ihn nur deshalb verspotteten weil er anders war.
Er war klein und schmächtig, etwas still, nicht schüchtern, das auf keinen Fall, aber er sprach einfach nicht so gerne mit anderen Leuten. Vielleicht ist das so, weil ich nie jemanden gehabt habe, mit dem ich hätte sprechen können, überlegte Mark.
Seine Eltern waren bei einem Autounfall gestorben, als er drei gewesen war, andere Verwandte hatte er nie besessen.
Also hatte er die nächsten dreizehn Jahre seines Lebens in einem Heim für Weise gelebt. Auch dort hatte er nie Freunde gefunden, war immer ein Außenseiter geblieben. Merkwürdigerweise war er als einziges von allen Heimkindern in all den dreizehn Jahren niemals adoptiert worden. Keine Familie hatte ihn je haben wollen.
Dann, am Tag seines sechzehnten Geburtstags, hatte er überraschend erfahren, dass er bis vor kurzem einen Onkel gehabt hatte. Bis vor kurzem deswegen, weil der soeben genannte Onkel wenige Tage zuvor gestorben war, allerdings nicht ohne seinem Neffen, der bis dahin noch überhaupt nichts von ihm gewusst hatte, eine große Summe Geld zu vererben.
Allerdings konnte Mark das Geld nicht bekommen, da er ja noch minderjährig war und so hatte der Anwalt seines verstorbenen Onkels die Patenschaft für Mark übernommen.
Mark musste flüchtig grinsen als er an den Anwalt dachte. Dieser hatte gedacht, er konnte sich das ganze Geld selbst behalten, weil dieser arme, schüchterne Weisenjunge ja nie den Mut besitzen würde, irgendetwas dagegen zu tun. Mark lächelte wieder, diesmal schon etwas breiter. Der arme Mr. Nurke!
Er hatte ja keine Ahnung gehabt! Dieser arme Weisenjunge hatte ein bisschen in den Unterlagen seines neuen Vormundes herumgewühlt und einige Papiere gefunden, deren Inhalt Mr. Nurke ganz schnell ein paar Jahre ins Gefängnis bringen konnte.
Also hatte Mark dem Anwalt ein Geschäft vorgeschlagen. Dieser würde ihm eine Wohnung in der Stadt kaufen und ihm monatlich eine bestimmte Summe übergeben müssen, außerdem würde er ihn in Ruhe lassen, dafür würde Mark die Papiere niemandem zeigen.
Nurke hatte eingewilligt. Es war ihm ja auch nichts anderes übrig geblieben!
Also lebte Mark seit fast einem Jahr in einem kleinen Appartement in der Innenstadt und besuchte eine Privatschule. Er war mit seinem Leben zufrieden. Er hatte viel Zeit weil er sich nicht mit Computer oder TV beschäftigte und konnte deshalb viel lesen. Mädchen interessierten ihn nicht sonderlich, also hatte er auch keine Probleme mit ihnen. Er blieb den ganzen Tag daheim, ging nur zur Schule und manchmal einkaufen. Sonst beschäftigte er sich ausschließlich mit Lesen. Mark war ein Bücherfreak. Er las einfach alles. Von Fantasyromanen über Psychologiebücher bis hin zu Lexika und noch schwererer Literatur.
Vor allem aber faszinierte ihn das Okkulte. Alles was in irgendeiner Weise mit dem Übernatürlichen zu tun hatte zog ihn magisch an.
Mark gab einen Grossteil seines Geldes für alte, geheimnisvolle Bücher über weiße und schwarze Magie, Engel und Dämonen aus.
In seinem Appartement standen mehrere große Regale voll gestopft mit uralten Ledergebundenen Büchern des Horrors.
Mark hatte sogar eine Erstausgabe der ?Dämonin? von Jack Sharley und vom ?Necronium? von Peter Walodwitsch. Und das waren nicht einmal die schrecklichsten Bücher in seinem Besitz! Mark hatte auch mehrere Bücher von Alister Crowley persönlich und er hatte auch eine uralte Übersetzung eines chinesischen Buches, das sich mit der Verehrung des Gottes Lonshaar befasste. Dies war besonders bemerkenswert, denn dieses Buch galt als über tausendfünfhundert Jahre alt und es war angeblich eines der wenigen die die Bücherverbrennaktionen des ersten chinesischen Imperators Quan Chi Huang Ti überstanden hatten. Außerdem gab es kein anderes Buch das etwas über diesen Lonshaar berichtete. Es war, als hatte man einfach aufgehört diesen Gott zu verehren.
Das ganze war äußerst mysteriös.
Mark bekam eine Erektion. Das passierte ihm immer, wenn er an das Buch dachte. Es war nämlich voller detaillierter Beschreibungen von verschiedenen Lustorgien zu Ehren Lonshaars. Außerdem war es sehr freigiebig illustriert. Das Buch war eines der wenigen Dinge die Mark erregen konnten. Und wie es ihn erregte! In diesen Momenten
dachte er immer an die gutaussehenden Mädchen in seiner Klassen, mit ihren langen Beinen und großen Brüsten, mit ihren schmalen Hüften, ihrem glänzenden Haar und ihren blitzenden Augen.
Gleichzeitig verspürte Mark immer eine tiefe Trauer, denn er wusste dass das was er in seiner Fantasie mit den Mädchen machte, in Wirklichkeit nie geschehen würde. Dazu war er viel zu schmächtig, wenn er auch sonst recht gutaussehend war. Außerdem waren die Mädchen ja viel zu beschäftigt mit solchen arroganten Typen wie Chris oder Nat zu flirten, um ihn zu bemerken.
Wie immer wurde Mark bei diesem Gedanken wütend.
Wie er sie alle hasste!! Irgendwann würde er es
all diesen ekelhaften Muskelprotzen heimzahlen!
Das schwor er, bei allem was ihm heilig war!
Mark setzte sich in den Schneidersitz und entspannte seinen Körper.
Seine Wut flaute langsam ab. Vorsichtig, ermahnte er sich selbst.
Ich muss vorsichtig sein. Wut vernebelt die Gedanken. Ich muss kalt sein, kalt wie Eis. Langsam flüsterte er in seinem Geist die Worte seines persönlichen Mantras.
?Eis und Schatten
beides bin ich
die Flügel gebrochen
und doch fliege ich.?
Immer wieder formte er die dreizehn Worte, während sein Gehirn all die Ereignisse dieses Tages verarbeitete. Dies war eine uralte Meditations- und Entspannungstechnik aus Japan die er in einem weiteren seiner Bücher über Magie gefunden hatte.
Angeblich hatten früher alle großen Zauberer ein eigenes Mantra
gehabt, dreizehn oder siebzehn Wörter lang, je nachdem ob es ein schwarzer oder ein weißer Magier gewesen war.
Mark hatte sein Mantra selbst entwickelt, und es hatte ihm schon oft geholfen sich zu konzentrieren. Er konnte inzwischen nach monatelangem Training seine Konzentration auf ein unglaubliches Maß steigern und dadurch seine Gedanken wahnsinnig beschleunigen.
Nach längerer Zeit bekam er zwar stets leichte Kopfschmerzen, doch darüber dachte Mark nicht nach, es war ihm noch nie in den Sinn gekommen das das Mantra der Schwarzkünstler das er sich aus einem nicht einmal ihm selber richtig verständlichen Grund ausgesucht hatte, irgendwelche Nebenwirkungen haben konnte.
Trotz des vollkommen normalen Ablaufes seines Mantras war heute irgendetwas nicht wie sonst. Mark spürte es mit all seinen verschärften Sinnen, doch selbst seine schnellsten Gedanken konnten nicht herausfinden, was anders war.
Mark unterbrach seine Konzentration, bevor die Kopfschmerzen einsetzen konnten. Er erhob sich. Sein Blick glitt über das Regal mit den okkulten Büchern. Nach kurzem Zögern entschied er sich für das Buch der Geheimen Freuden, jenes Buch über Lonshaar, das Mark so sehr erregte. Er legte sich auf seine Couch und schlug es auf.
Er betrachtete die Darstellungen der Paare, die es in den verschiedensten Stellungen trieben. Mark wurde geil. Die Beschreibungen der Stellungen waren unglaublich. Da gab es Lustspielchen mit exotischen Tieren als Hilfsmittel, Anleitungen zur Herstellung von Rauschmitteln und sogar die genauen Wortlaute der Aufrufungen des Lonshaar.
Mark beschloss, es heute zu versuchen. Er hatte sich schon vor Wochen vorgenommen, eines der Rauchmittel zu brauen, er hatte alle Zutaten zusammengesucht, und nun würde er es tun.
Dann begann mit seinem düsteren Werk.
Bald erfüllte ein süßlicher und erregender Duft das ganze Appartement. Mark beugte sich über ein mit der soeben hergestellten grün-rosaroten Flüssigkeit gefülltes Glas und atmete tief ein.
Augenblicklich begann sich in seinem Kopf alles zu drehen, seine Sicht war verschwommen.
Mark schüttelte den Kopf und das Gefühl verging. Wow! Das Gebräu hatte es aber in sich! Dabei war es nicht mal besonders schwer herzustellen gewesen. Es hatte ihn nur zwanzig Minuten gekostet.
Mark setzte sich auf seine Couch und begann erneut zu meditieren.
Langsam baute er seine Konzentration auf, stärkte sie bis sie so groß war wie noch nie. Er dachte sein Kopf würde gleich platzen, aber dieser Gedanke und das starke Gefühl der Kopfschmerzen wurden von Marks unglaublicher Konzentration beiseitegewischt.
Dann legte Mark den Kopf in den Nacken und trank das Glas mit drei tiefen Zügen aus.
Er wartete auf die Wirkung des Mittels. Minuten vergingen doch nichts geschah. Er wartete weiter, und wartete, und wartete?
Mark öffnete die Augen. Das Gebräu wirkte nicht. Alles was er bemerkte war, das sich sein Sichtfeld ein wenig verfärbt hatte.
Wie enttäuschend! Und das nach den unglaublichen Beschreibungen im Buch! Es war ihm nun klar, dass das Buch eine Fälschung sein musste. Eine unglaublich geile Fälschung zwar aber immer noch eine Fälschung. Wirklich Schade!
Mark begann seine Konzentration abzubauen. Langsam entspannte er sich. Dann, plötzlich begann sich um ihn herum alles zu drehen.
Der Raum wirbelte durcheinander, färbte sich in die verschiedensten Farben, von blassrosa bis silbergrau. Mark fiel langsam zu Boden.
Sein Körper wurde von Schmerzen geschüttelt und seine Beine gaben nach. Er rutschte vom Sofa.
Mark schluckte. Soeben hatten die Wände seines Appartements angefangen sich zu bewegen! Das war nicht möglich! Die Wirkung des Mittels war zu stark für ihn! Er wurde wahnsinnig!
Verzweifelt versuchte er seine Konzentration wiederzuerlangen doch er konnte sich vor Schmerzen nicht auf sein Mantra konzentrieren.
Dann, ohne jede Vorahnung, verschwand jeglicher Schmerz. Marks Sicht klärte sich und alles hatte wieder seine gewöhnliche Farbe.
Aber die Wände bewegten sich noch immer?
Es sah aus als ob sich aus ihnen Gestalten erhoben, schemenhafte Umrisse von nackten Menschen und Nichtmenschen beiderlei Geschlechts. Sie stöhnten und heulten und knurrten während sie einander rau liebkosten und streichelten und sich aneinander rieben.
Mark beobachtete sie mit einer unbestimmten Faszination. Obwohl das Bild abscheulich anzusehen und ekelhaft pervers war, fand er irgendwie Gefallen daran, ja, es erregte ihn sogar.
Dann bemerkte er dass er nicht allein war und wandte sich um.
Sofort waren die Wandgestalten vergessen. Vor ihm auf der Couch räkelte sich eine der schönsten Frauen die Mark je gesehen hatte.
Sie hatte lange Beine und einen unglaublich wohlgeformten Körper der von dem Seidengewand das sie trug zwar verhüllt wurde, doch gleichzeitig deutete das Gewand alles in recht freizügiger Weise an.
Das Haar der Frau war feuerrot und glänzend und reichte ihr bis an die Hüften, welche übrigens schmal und geschmeidig waren.
Die Haut der Frau schimmerte in einem leichten Goldton und war etwas dunkler als das einer gewöhnlichen Weißen. Verzückt lies Mark seinen Blick aufwärts gleiten über ihre prallen Brüste die sich ihm verführerisch entgegenstreckten. Er bewunderte ihren schlanken Hals und die blutroten, zu einem leichten Schmollmund verzogenen Lippen.
Die Augen der Frau waren von einem überraschend starken Grünton und ihre Pupillen waren geschlitzt wie die einer Raubkatze.
Doch Mark achtete nicht auf ihre Augen. Er starrte ihre anderen, weitaus interessanteren Körperteile an, ließ sich von ihrem süßen, erregenden Duft umspielen und achtete auf nichts anderes.