Original von Mckree
Damals war die politische Situation so, das die USA vom Krieg in Europa nichts wissen wollten und Asien Ihnen gleichfalls wurscht war.
Ferner könntest du der Wahrheit kaum liegen. Sowohl in Europa als auch in Asien waren die USA schon lange vor Pearl Harbour im Krieg, wenn auch noch keine Kriegserklärung stattgefunden hatte.
In Europa wird es mit den "Destroyers for Bases", "Cash And Carry" und "Lend Lease" Abkommen am deutlichsten (wer einer Seite Kriegsmaterial
schenkt - weil Lend Lease Kriegsgerät wurde de facto verschenkt - kann kaum als neutral bezeichnet werden), in Asien anhand der Flying Tigers, einer Staffel US-Amerikanischer Jagdflieger (offiziell haben sie aber aus der US-Armee austregen müssen, bevor sie den Einsatz antraten), die etwa 1/4 der Luftwaffe Chinas ausmachte.
Daraus lässt sich zwar nicht unmittelbar schließen, dass ein Angriff seitens Japan
erwartet wurde, mit einem solchen aber unter diesen Umständen nicht zu rechnen wäre naiv gewesen. Ob die Amis also von dem geplanten Angriff auf Pearl Harbor wussten, möchte ich gar nicht wirklich beurteilen - fest steht aber, dass die Geschichte mit dem hinterhältigen Angriff aus purer Bosheit auf ein friedliches, unbeteiligtes Amerika ziemlicher Unfug ist.
Auch, dass die Verluste von Pearl Harbor ein schwerer Schlag für die US-Marine waren, halte ich für übertrieben. Das hat vor allem zwei Gründe:
- erstens waren die dort beschädigten Schiffe ohnehin hoffnungslos veraltet, alle bis auf eines der versenkten Schiffe sind vor dem Ersten Weltkrieg gebaut worden (und das andere 1920, also auch nicht gerade modern). Eines der versenkten "Schlachtschiffe" - die USS Utah - war für die Navy 1941 schon derart nutzlos, dass es nur noch als "mobile bombing target", also als Zielscheibe für die Ausbildung von Bomberpiloten, fungierte. Wie veraltet auch die anderen Schiffe waren, sieht man daran, dass die drei Schlachtschiffe, die wieder gehoben und repariert werden konnte, zwar binnen weniger Monate wieder seetüchtig und repariert waren, man dann aber nichts so recht mit ihnen anfangen konnte, und sie umfangreich umgebaut hat, um dem modernen Seekrieg gewachsen zu sein - die Modernisierung hat durchwegs länger gedauert als das reparieren der Schiffe... wenn sie also erst 1943-44 wieder im Einsatz waren, lag das weniger daran, dass sie so lange in Reparatur waren, sondern daran, dass man so lange brauchte, sie vernünftig umzurüsten. Und als sie wieder im Einsatz waren hatten sie wenig Ähnlichkeit mit den Schiffen, die sie waren, als sie in Pearl Harbor bombardiert wurden.
Kurz: die von den Japanern versenkten "Schlachtschiffe", deren Verlust ein ach so schwerer Schlag für die Amis war, waren im wesentlichen überspitzt gesagt schon vor Pearl Harbor nur noch sperrige Haufen Altmetall.
- Der zweite Grund ist der von Guthwine schon angesprochene Paradigmenwechsel in der Seekriegsführung, in dem das Schlachtschiff in seiner Vormachtstellung im Seekrieg vom Flugzeugträger abgelöst wurde. Wer die Oberhand im Pazifik hatte, entschied sich ohnehin nicht mehr anhand der Schlachtschiffe, daher mussten die USA so oder so Flugzeugträger bauen, um gegen Japan in den Krieg zu ziehen. Ein paar Schlachtschiffe mehr oder weniger - auch wenn sie zeitgemäße Schlachtschiffe gewesen wären - wären daneben nur ein verhältnismäßig kleiner Faktor in diesem Konflikt gewesen.
Original von Codex Marine
Nach dem Angriff auf Pearl Harbour war im pazifischen Raum nur noch 1 Schlachtschiff (gegenüber 11 Japanischen) gefechtstüchtig.
Mit den schon oben genannten Argumenten muss ich auch hier entgegenhalten:
Vor dem Angriff auf Pearl Harbor waren im pazifischen Raum nur 6 Vorkriegs-Schlachtschiffe (demgegenüber 11 zumindest teilweise hochmodernen japanischen) gefechtstüchtig. Auch vor Pearl Harbor hatten die Amis den Japanern im Pazifik wenig entgegenzusetzen, Pearl Harbor hat die US-Flotte nicht zertrümmert, es waren vorher schon nicht viel mehr als Trümmer.
Original von Mckree
Die Flugzeugträger haben den Amis zwar dann die Seeschlachten gewonnen, aber man hat verstärkt auf Flugzeuge gesetzt weil sonst nicht mehr viel da wahr, und der Beginn der Ära der Kampfflugzeuge und das Ende der Schlachtschiffe entstand aus Erkenntnissen und guten Einsatzstatistiken der Träger nach dem Pazifikkrieg, soweit ich weis.
aus dem Wikipedia Artikel zur USS Washington:
The Washington is also one of two US modern battleships to fight in a battleship duel, which was the Second Naval Battle of Guadalcanal. The only other battleship versus battleship engagement of the entire Pacific Theatre was Leyte Gulf in 1944. USS Washington is also the only one of her contemporaries to sink an enemy battleship in warfare, the IJN Kirishima (the USS Massachusetts only disabled Jean Bart).
Daraus schließe ich, dass es nur ein einziges Feuergefecht zwischen einem US-Schlachtschiff und einem japanischen Schlachtschiff gab. Man kann also kaum behaupten, dass Schlachtschiffe wirklich der entscheidende Teil einer Flotte im zweiten Weltkrieg waren. Weiters spricht für meine Theorie, dass noch während des Krieges massig US-Schiffe zu Flugzeugträgern umgebaut wurden, weil sie einfach die wichtigsten Schiffe einer modernen Flotte waren. Auch die Einstellung der Entwicklung und Produktion der "Montana" Class Schlachtschiffe 1942 zugunsten von mehr Flugzeugträgern ist ein klares Zeichen, dass die US Navy diese Entwicklung nicht erst nach dem Krieg erkannt hat.
Wikipedia-Artikel zur Montana Class