Mit markerschütterndem Gebrüll stürmten die Chaosjäger vorwärts. Thorim feurte einer Chaosbrut direkt ins Herz, als diese versuchte, sich den Angreifern zu stellen. Zufrieden mit der Schweinerei, die er angerichtet hatte, schwang Thorim sein Axtbajonett wie ein Holzfäller, mit dem Unterschied, dass er reihenweise Gliedmaßen abtrennte.
Rechts von ihm schwang Olog seine beiden Langschwerter mit der Brutalität eines Tollwütigen. Dort, wo sie trafen, ließen die Schwerter einen Pfad blutiger Verwüstung zurück, denn die Kraft des Ogers aleine hätte schon ausgereicht, einen Stein mit blosen Händen zu zermahlen.
Boris, der im Schatten der Gräber geblieben war, kämpfte mit einem ganz anderen Stil. Fast wie ein Uhrwerk warf er seine Mörderdolche, jeder an einem hauchdünnen Stahlseil befestigt, um im nu wieder zurückgezogen werden zu können. Kaum hatten Boris Waffen ihr Ziel in den Augen einer Chaosbrut gefunden, waren sie schon wieder herausgezogen, um die Arme einer anderen Brut zu zersieben.
Isabell indess hatte sich mit den beiden Saurus zusammengetan. Während deren Hellebarden Schneisen aus Blut, Muskeln, Knochen und sonstigen Innereien durch die Masse der Angreifer schlugen, schwang Isabell ihre Klinge mit der Präzision einer Fechtmeisterin. Isabell enthauptete, entleibte, schnitt Körper und Bäuche gleichermaßen auf.
Der Skink war dicht hinter ihr. In der Hitzte der Schlacht bildete er einen Brennpunkt der Ruhe. Isabell war erstaunt, mit welcher Kaltblütigkeit die kleine Echse dutzende von Nadeln aus ihrem Blasrohr in verwundbare Bereiche der Feinde jagte.
Und sie war auch überrascht, wie viele Mutanten des Chaos sie bereits getötet hatten. Von den 500 Kultisten hat nur 100 die Schockwelle des Chaos überlebt. Die anderen waren entweder an den tödlichen Energien oder an zu unkontrollierbaren Mutationen dahin gerafft worden. Von denen, die noch am Leben waren, hatten sie schon fast drei Viertel getötet. Doch da ertönte ein Diabolischer Schrei, der ihr Blut gefrieren und die Mutanten platzten ließ...
Raknor fühlte sich furchtbar. Nicht einmal bei seiner Folter durch Lord Utruhg hatte er solche Schmerzen erlitten. Es war eine Beleidigung an seiner Macht, seiner Aura, seiner Herkunft. Voller Hass verband er seinen Geist mit den noch übriegen Chaosbruten und begann seinen Zorn in die Welt zu schreien, während deren Lebenssaft sich mit dem Seinen vermischte. Als sich seine Sinne geklärt hatten, wandte er seinen Kopf den Unruhestiftern zu. Mit einem Kriegsruf, der nicht von dieser Welt war, griff er die Mörder seiner Diener mit seinem Warpsteinschwert an.
Zwei sauberer Hiebe, und der Oger lag am Boden, bis zur Unkenntlichkeit zerlegt. Der winzige Zwerg versuchte erneut, einen Kopfschuss zu landen, doch Raknors langer, dornenbewehrter Schwanz zuckte vor und spießte den Zwerg auf. Dieser vergeudete seine letzten Kraftreserven für einen Schuss direkt in Raknors Herz, doch die Kugel ging daneben. Plötzlich spürte er ein scharfen Schmerz in seiner Schulter. Er erblickte den Dieb, der gerade dabei war, ihn mit seinen Stahlseilen zu fesseln. Raknor legte ein spöttisches Grinsen auf sein Gesicht, während er einmal kurz an den Seilen zog, um den Menschen vor sein Gesicht zu ziehen. Ein schneller Biss, und das Hirn des Banditen lag frei. Plötzlich fühlte Raknor seinen siebten Sinn laut aufheulen, was ih veranlasste, sich einer neuen gefahr zuzudrehen. Ein Skinkschamane hatte einen Bannzauber auf ihn abgeschossen, während zwei Saurus mit einem Sturmangriff auf seinen Kopf begonnen hatten. "Verdammte Schwächlinge!!" brüllte der Dämon während er den Bannzauber mit seiner linken Hand ablenkte, da er mit der Rechten das Warpsteinschwert hielt, mit dem er die beiden Saurus in zwei Hälften geteilt hatte. Der Skink heulte derweil vor Schmerzen auf, da er von seinem eigen Zauber verschlungen wurde. Doch seinen Triumpf konnte Raknor nicht auskosten, den eine Menschenfrau war in sein Gesichtsfeld getreten. Die Frau kreischte etwas auf Reikisch und stieß ihr Schwert in seine Weichteile. Raknor heulte laut auf und schlug nach dem Weibsbild, doch sie glitt an seiner Klinge vorbei. "Nimm das!!" brüllte sie, während sie eine Flasche Weihwasser über seine Wunden goß. Raknor ging vor lauter Schmerzen in die Knie, während die Hexenjägerin mit ihrem Schwert weit ausholte und den Kopf des Dämonen von seinen Schultern trennte...
Isabell stand fix und fertig vor den Leichen der Gefallenen. Sie hatten alles gegeben, doch nur sie alleine hatte das Massacker überlebt. Sie blickte die Leichen der Echsenwesen an: "Ruht in Frieden meine Freunde, eure Mission ist erfüllt!" sprach Isabell, während sie sich nach einer Schaufel umsah, um ihrer Gefährten zu begraben.