Die Feldzüge der Chancenlosen

      Die Feldzüge der Chancenlosen

      Die Feldzüge der Chancenlosen
      (nach dem 2. Novagraz Inferno)



      Prolog:


      ?Offizielles Bulletin an Seine Sektor Lordschaft:
      Novagraz Status: 3 Jahre nach dem 2. Novagraz Inferno wurde die Stadt als erfolgreich verteidigt angesehen. In einem planetaren Kraftakt war die Welt komplett von den Tyraniden befreit worden. Die Häretiker waren in einer rigorosen Säuberungsaktion allesamt aufgespürt und jede Rebellion im Keim erstickt worden.
      Zahllose Satelliten wurden in die Umlaufbahn geschossen und umkreisten Novagraz. Sie dienten nur einem Verwendungszweck ? jeden Quadratzoll des Planeten zu durchleuchten und versprengte, entkommene oder versteckte Ansammlungen außerirdischer Kräfte auszumachen.
      Jeden Tag dieser 3 Jahre waren die Novagraz Landwehregimenter im Einsatz, um die Planeten endgültig aus der Umklammerung der Xenos zu erlösen. Die planetare Verteidigung wurde mit imperialen Mitteln noch stärker als vor dem 2. Inferno ausgebaut und die imperiale Kontrollkommission konnte pünktlich zum Imperatorstag des 3. Jahres nach dem Inferno den endgültigen Sieg der Novagrazer Bevölkerung und an das Imperium verkünden...

      Ewig lebe der Imperator...?
      14 Tage später...
      Brigadier-General Tadeus Striker sah den Veteranentrupp erschöpft aus dem Hawk steigen, dessen Triebwerke noch kaum zum Stillstand gekommen waren und erst langsam herunterfuhren. Die Männer hatten die Waffen geschultert und die Anstrengungen der vergangen Stunden waren ihnen ins Gesicht geschrieben. Selbst die Tatsache, dass sie es geschafft hatten, ohne Verluste ihren Einsatz zu beenden, schien im Moment ohne Bedeutung für sie zu sein.
      Zuletzt entstieg der Transportmaschine Oberleutnant K. S. Rentiel. Die vergangenen Jahre hatten sein Gesicht gezeichnet. Er hatte das Inferno vor 3 Jahren als Rekrut an vorderster Front miterlebt ? mittendrin. Das 3. Novagraz war das erste gewesen, das von den landenden Xenos in der nördlichen Altstadt vernichtet worden war. 7 Tage hatten er und die anderen sich von einem Kellerschacht zum Nächsten durchgekämpft. Jeder Meter vorwärts war mit Blut bezahlt worden und am Ende der Woche hatte es nicht mehr viele gegeben, die wie er überlebt hatten.
      Offiziell war das Inferno nach diesen 7 Tagen beendet gewesen ? doch die Realität hatte anders ausgesehen. Der Krieg hatte fortan nicht mehr geendet.
      Breitbeinig, den Kommandostab unter dem Arm, ließ Striker die Männer an sich vorbeiziehen und wartete geduldig bis Rentiel zu ihm über das Landefeld kam.
      ?Es wird immer schwerer sie aufzuspüren, Sir...? sagte dieser anstatt einer Begrüßung. ?Die Satelliten durchleuchten die Planetenoberfläche bis zu einer Tiefe von einhundert Metern. Die Necrongruft, die wir heute gesäubert haben, lag 250 Meter unter der Oberfläche. Und wer weiß wie viele Gruften es noch gibt. Der Planet ist durchzogen...
      Und dann noch die Tyraniden, Sir... Nicht auszudenken, wo sie schon überall zu absorbieren begonnen haben. Es wird nie vorbei sein, nicht wahr??
      Striker sah ihn unbewegt an, insgeheim stolz auf den Weitblick, den der junge Mann zeigte. Dieser Planet würde nie restlos gesäubert sein ? das war ein Propagandamärchen, dass die imperialen Stellen nur zu gerne über die gesamte Galaxis verbreiteten.
      ?Kommen Sie, Rentiel ? trinken wir einen Kaffee zusammen...?
      Die angenehm kühle Abendluft am militärischen Landefeld des Raumhafens war erfüllt vom ohrenbetäubenden Lärm der startenden Raumschiffe, der sie die wenigen Schritte zur Mannschaftskantine unerbittlich begleitete.
      ?Sie sind nicht gekommen, um mit mir einen Kaffee zu trinken oder über meine Träume zu reden, General!? sagte Rentiel schließlich. Er bevorzugte es zu stehen, während der General sich an einen der Tische setzte. Um diese Uhrzeit war niemand mehr hier, und auch Offiziere waren gezwungen, selbst zur Kaffeemaschine zu greifen, wenn sie einen heißen Kaffee wollten.
      Striker legte seine Schirmmütze neben sich auf den Tisch und sah dem jungen Mann in seine tiefblauen Augen. ?Nein, mein Junge...?
      Träume, ja... Alpträume war wohl das bessere Wort. Wahrscheinlich bereute es Rentiel bereits ihm davon damals erzählt zu haben...
      Er sah, dass er die uneingeschränkte Aufmerksamkeit des jungen Offiziers genoss, ließ ihm aber noch etwas Zeit, den ersten Schluck aus dem viel zu heißen Kaffee zu machen. Er und seine Männer waren 48 Stunden da draußen gewesen und eine Minute der Entspannung entschädigte nicht im Geringsten für die nervliche Strapaze, denen sie wohl ausgesetzt gewesen sein mochten. Er selbst wusste das nur zu genau.
      ?Das Departimento Munitorum verlangt nach dem Bataillon...?
      Rentiel setzte die Tasse ab und gab sich wenig beeindruckt.
      ?Wir gehören zu den PVS...?
      ?Die ident sind, mit den Regimentern, die Novagraz zu stellen hat!? vollendete Striker bestimmt den Satz. ?Es gibt nur ein Heimatwehrregiment und das ist das 1. Novagraz. Das wird immer hier bleiben ? egal was passiert. Die Regimenter mit den höheren Nummern werden jetzt, wo die Krise endgültig überwunden ist, im Sektor gebraucht. Im Moment können keine neuen Regimenter ausgehoben werden ? deswegen sind Sie dran!?
      Rentiel lehnte sich zur Anrichte zurück und starrte in die Tasse, wo die pechschwarze Flüssigkeit noch immer vor sich hindampfte.
      Plötzlich fing er ganz leicht an zu grinsen. ?Und wer wird der Regimentskommandeur? Ich hoffe doch sehr, dass ich und meine Jungs ihn kennen... Oder wollen Sie uns führen, Sir??
      Striker lachte. ?Nein, mein Junge. Ich weiß, es würde mir gut tun, Sie und ihre Männer auf dem Feldzug zu begleiten.? Er schien zu überlegen. ?Ganz sicher sogar würde mir das gefallen ? doch ich werde nicht zulassen, dass Novagraz in meiner Abwesenheit vor die Hunde geht...?
      Rentiel nickte und lächelte wissend. Wahrscheinlich war auch seine scharfe Frau daran schuld, um derentwillen der General den Planeten nicht verlassen wollte. Er hatte sie nur ein paar mal gesehen. Die Männer munkelten, dass sie Tänzerin in einem Nachtlokal gewesen war...
      ?Und wird das Regiment wenigstens auf Sollstärke gebracht??
      Striker hatte plötzlich das Gefühl, dass Rentiel ihm etwas zu viele Fragen stellte. An Initiative mangelte es ihm offenbar nicht...
      ?Das Bataillon ist das Regiment und die Kompanie Rot ist das Bataillon. Und Sie, Rentiel, führen die Kompanie Rot. Deshalb sind Sie Oberleutnant.?
      ?Es braucht einen Hauptmann, um eine Kompanie zu führen...?
      Striker lächelte unmerklich ? das klang ja fast trotzig.
      ?Feilschen Sie nicht um eine Beförderung mit mir, Mann. Kommt Zeit kommt Rat und auch Sie werden die Karriereleiter hinauffallen ? das verspreche ich Ihnen... Wenn Sie nicht draufgehen!
      Um die Wahrheit zu sagen... Mir ist sehr wohl bei dem Gedanken, dass das 7. uns da draußen vertreten wird.?
      Rentiel sah etwas zu verdrossen in seinen Kaffee.
      ?Und dass wir den Ruf haben, entbehrlich zu sein, hat damit nichts zu tun???
      ?Wie meinen Sie das???
      Rentiel sah auf und schien nach den richtigen Worten zu suchen.
      ?Ich kenne die Akte von einem jeden meiner Männer. Sie sind die, die sie in anderen Einheiten nicht haben wollen...?
      Der General lächelte vieldeutig und sagte andächtig:. ?Ja... das 7. Novagraz... Vor 3 Jahren war das 7. noch ein reines Strafbataillon. Ein jeder Mann in der Einheit hatte eine Verurteilung aufzuweisen. Zeigen Sie mit jetzt noch einen, der etwas Schlimmeres in seiner Akte stehen hat als ungebührliches Verhalten!! Kannten Sie eigentlich Major Kramer??
      Rentiel verneinte.
      ?Schade!? sagte Striker und lächelte plötzlich. ?Laden Sie mal Veteranensergeant Black Murdock zu einem kühlen, blonden, fresenianischen Wolfenbräu ein... Er wird Ihnen einige Geschichten zu erzählen wissen.
      Aber lassen wir das jetzt...
      Das 7. wird als Teil eines estirischen Kampfverbandes in den Baden-Subsektor verlegen. Ich kann Ihnen leider nicht sagen, was Sie dort genau erwartet. Aber ich will Ihnen nichts vormachen... Dort wachsen mit Sicherheit Macharius Kreuze... vielleicht sogar die Honorifica Imperialis, aber ohne Zweifel auch Rote Ehrenkreuze und jede Menge Leichensäcke...
      Ich habe es vorerst so einrichten können, dass Ihnen kein Kommissar zugeteilt wird. Von Ihnen und den Männern wird es abhängen, ob das so bleibt.
      Sie sind noch zu jung, um ein estirisches Regiment als Soldat kennengelernt zu haben. Es war auch nur eines jemals hier. Jedenfalls schauen die Offiziere von Estiria auf ihre Männer und verheizen sie nicht sinnlos im Kampf. Bleiben Sie aber trotzdem wachsam ? Sie werden oft auf sich allein gestellt sein!?
      Rentiel schien das eben Gehörte zu akzeptieren und sah beim Fenster hinaus, wo eine Staffel Torpedobomber donnernd über die Startbahn jagte.
      ?Hier weiß ich, was mich erwartet... Novagraz ist sicher nicht ungefährlich, aber hier bin ich aufgewachsen ? und ich war noch nie weg von hier...?
      Striker nickte. Das 7. Novagraz würde das 1. Regiment da draußen sein ? seit mindestens 20 Jahren. Unnötig zu betonen, dass er selbst auch noch nie auf einem anderen Planeten zum Einsatz gekommen war.
      ?Es wird anders sein, als die Heimatwelt zu verteidigen ? aber nicht weniger ehrenvoll. Die Menschheit braucht uns ? wo auch immer in der Galaxis das ist...
      Und glauben Sie mir, ich war schon einmal in einer ähnlichen Situation wie Sie. Es war am ersten Tag nach dem Inferno. Der Bataillonskommandant war gefallen, sein Stellvertreter und ein weiterer Zugskommandant vermisst.
      Ich war der einzige Offizier, der übrig war und bekam das Bataillon. Während dieser Zeit gab es einen Mann, der mich unterstützte und mir weiterhalf. Wir nannten ihn alle nur Ace.?
      Rentiel war erstaunt. ?Veteranensergeant Black Ace Murdock!!??
      Dann waren Sie der Bataillonskommandant bevor ich zum 7. kam?!?
      Striker nickte. ?So ist es, mein Junge... ein Verurteilter so wie alle anderen auch im verdammten 7. Novagraz.?
      Er lachte.
      ?Man nannte uns damals nur ?die Chancenlosen?...?
      hört sich ganz gut an.
      bleibt wirklich in der positien freundschaftliches gespräch.

      aber warum zum Kuckuck "die Chancenlosen"?
      du willst doch nicht einfach so aufhören, oder?
      das kannst du nicht machen...
      www.bitztausch.de

      Von deinen Freunden lernst du, was du wissen willst.
      Von deinen Feinden lernst du, was du wissen musst.

      "Kein Mitleid. Keine Gnade. Keine Furcht" - Black Templars

      WH40K: Black Templars 3000P, Imperiale Armee 2500P
      WHF: Orks & Goblins 3000P
      Danke! :)

      Etwas Zuspruch tut gut.

      Hoffe, die Fortsetzung gefällt euch auch... :)
      "Das ist für die Neuen und "Alten" unter euch! Es ist sowas von egal, ob ihr kämpft oder nicht. Ihr könnt auch draufgehen, wenn euch das lieber ist..."

      Wie es läuft??
      WHFB: 16. der Steiermark, 36. Österreichs (2004), bestes T? Ergebnis 377/1372
      40K: 2. der Steiermark, 9. Österreichs, bestes T? Ergebnis 26/828

      1.
      Die Männer des 7. Novagraz


      Imperiale Datei: Novagraz Feldzüge, 7.Novagraz -1/1000.01 Top
      Einheit: Das 7. Novagraz ? noch immer existierende inoffizielle Bezeichnung der Truppe: ?Die Chancenlosen?, ehemaliges Strafbataillon
      Auftrag: Deckname ?Wiedererstarkung?, niedrig klassifiziert, übliche Priorität.
      Zugang: für das Imperiale Heereskommando Novagraz, sowie für alle übergeordneten und alle höheren imperialen Systemstellen.
      Sollstärke: 3600 Mann, 3 Bataillone
      Effektivstärke: 154 Mann ? 1 Kompanie, Kompanie Rot
      Kommandant: offiziell niemand ernannt,
      Kommandant Kompanie Rot: Oberleutnant Kay S. Rentiel
      Kompaniekommandantstellvertreter: Veteranensergeant Black Murdock
      Statusbericht: Kaserne Stadtsektor Rot - Raumhafen, Durchführung luftlandegestützter Angriffe gegen Feinde der Menschheit in Zugsstärke, gegenwärtig 7 bis 8 zweitägige Missionen pro Woche.

      Kathedrale der Heeresverwaltung Novagraz...
      Die Mauern hatten jetzt am späten Nachmittag die Aura des Unnahbaren, die strahlende Herrlichkeit des einzigen und ewigen Imperators. Die Kathedrale war eines der ersten Gebäude gewesen, die nach dem 2. Inferno renoviert worden waren.
      Laut, deutlich und zugleich feierlich hallten die Worte der Sprechenden von den heiligen Wänden wider.
      ?Hiermit übergebe ich Ihnen die Regimentsfahne des 7. Novagraz! Mögen Sie all Ihre Wege begleiten und wieder den Weg zurückfinden!?
      Der Oberst des Generalstabs überreichte Veteranensergeant Black Ace Murdock die Replica jener Originalfahne, die sicher in den tiefsten Bunkern von Novagraz ruhte.
      Dies war zweifellos ein feierlicher Moment ? jedoch weniger feierlich als die große Verabschiedung, die in den kommenden Stunden am Raumhafen stattfinden würde.
      Zu dieser Verabschiedung würde man auch die Originalfahne hervorholen. Diese Fahne hier war nur die Gefechtsfahne und doch war sie nicht weniger prunkvoll als das Original gearbeitet. Sie im Kampf zu verlieren war ein Sakrileg und kein Mann der Einheit durfte je erwarten, Novagraz wiederzusehen, ohne sie im Gepäck dabei zu haben.
      ?Bitte unterschreiben Sie hier!?
      Murdock kritzelte unleserlich seinen Namen unter das Dokument. Das Ganze war lediglich ein Formalakt...
      Damit war die Flaggenübergabe beendet. Die Ehrenwache trat ab. 2 Stabsgefreite des Siebenten nahmen die Flagge mit weißen Handschuhen entgegen, um sie nach draußen zum Jeep zu bringen, der darauf wartete sie zum Raumhafen zu fahren.
      Ein Räuspern ließ Ace herumfahren und im Schatten des Säulenganges der Heeresverwaltung Novagraz erkannte er den Mann sofort ? trotz der Dunkelheit.
      ?Tad?!?
      Brigadier-General Tad Striker trat aus dem Schatten und drückte freundschaftlich die Hand des hochdekorierten Veteranensergeants. Er grinste sichtlich gut gelaunt und freute sich ihn zu sehen.
      ?Es ist schon zu lange her, Alter. Wir sollten mal wieder was trinken gehen...?
      Mittlerweile hatte Tad sich daran gewöhnt, dass Ace kein Gesicht mehr hatte. Es war vor drei Jahren im selben Gefecht gewesen, als Chaos Marines der Night Lords Tad die Hüfte kaputt geschossen und Ace und seinen Trupp einfach kaltblütig abgefackelt hatten. Seither hatten Aces Männer die Narben schwerster Verbrennungen.
      Black Ace Murdock grinste und schüttelte bestimmt den Kopf. ?Nein... das endet sicher wieder wie letztes Mal ? und ich wache dann mit drei Hasen im Bett im Dice Throwers? auf und weiß nicht was passiert ist...?
      Tad lachte. ?Du kennst doch den Leitspruch meiner Frau!? Wer nie den Würfel schwang... Wie läuft?s denn, Alter? Ich habe mit Rentiel gesprochen...?
      Ace war anzusehen, dass er sich selbst jetzt, nach zweieinhalb Jahren, nicht gänzlich über Oberleutnant Rentiel im Klaren war. Und das hatte nichts mit den üblichen Ressentiments von Sergeants gegenüber Offizieren zu tun.
      Denn dafür kannte er Rentiel einfach schon zu lange und hatte zu viele Kampfeinsätze mit ihm durchgemacht. Rentiel war weder dumm noch leichtsinnig... Aber er war nicht Kramer...
      Es war einfach anders als damals. Rick Kramer hatte sich seine Sporen im Bürgerkrieg verdient. Dann war da noch das 1. Novagraz Inferno und die unseligen 5 Jahre danach.
      Rentiel dagegen hatte zwar gleich wie Kramer eine Frontausbildung zum Offizier erhalten, abseits der Militärakademie, war aber im 2. Novagraz Inferno nicht über den Rang eines 3. Leutnants hinausgekommen. Sein ganzer Zug war bis auf eine handvoll Männer im Inferno draufgegangen. Danach war er zum Leutnant befördert worden. Zumindest hatte er in diesen 7 Tagen eines bewiesen, nämlich das, dass er wusste, wie er es anzustellen hatte, um nicht draufzugehen. Nicht viele im 3. Novagraz hatten ein ähnliches Geschick an den Tag gelegt.
      In den 6 Monaten nach dem 2. Inferno, bei der Säuberung der Stadt, hatte er sich dann einen Namen gemacht ? und zugleich gehörigen Mist gebaut. Sonst wäre er nicht im 7. Novagraz gelandet...
      Eine Woche hatte Murdock die Kompanie geführt, nachdem Striker in den Generalstab berufen worden war und bevor sie Rentiel ins 7. versetzt hatten. Zeitgleich waren 2 andere junge Offiziere ins 7. neu hinzugekommen, Gruber und Nitroen. Lessiét, Samthom und Zrachs waren aus der Truppe in den Offiziersrang befördert worden. Natürlich hatte Striker ihm, Murdock, als erstem den Leutnant angeboten ? aber er hatte abgelehnt. Ihm war es wichtiger Mat Rumacks Platz als Spieß einzunehmen und war damit, so wie es im 7. üblich war, zugleich der stellvertretende Kompaniekommandant. Nicht dass er damit rangmäßig wirklich über den Leutnants der regulären Züge gestanden wäre, aber diese nahmen jeden gut gemeinten Ratschlag seinerseits nur zu gerne an.
      Und Spieß im 7. zu sein, bedeutete derzeit nicht nur die Verantwortung des Bataillonskommandantstellvertreters sondern die des Regimentskommandantstellvertreters auf seinen Schultern tragen zu dürfen...
      In jedem anderen Regiment hätte er dafür zumindest Major sein müssen.
      Striker, der ihn eigentlich am liebsten als Offizier zu sich ihn den Generalstab geholt hätte, hielt die Hauptmannstreifen schon für ihn bereit. Das konnte man sowohl als Ermutigung als auch als Drohung verstehen. Wahrscheinlich war es beides...
      So ehrenhaft der Offizierrang auch anmutete, er fühlte sich wohl bei dem was er tat. Seine Jungs, die ?Black Aces?, allesamt stahlharte Veteranen beider Infernos, hatten auch ein Recht darauf, vertrauen zu dürfen, dass er sie nicht zurück ließ. Sie waren der letzte Rest eines aus 55 Mann bestehenden Zuges, die im 6. Novagraz zur Zeit des ersten Infernos die Ehre gehabt hatten, dienen zu dürfen. Nachdem der Leutnant und die anderen Sergeants gefallen waren, hatte er den Rest des Zuges übernommen ? so wie Rick und Mat, der Imperator mochte sie selig haben, ihre Züge übernommen hatten.
      Rick und Mat hatte er ewig gekannt und selbst wenn es ihm nichts mehr ausmachen durfte, dass alle, die er gut gekannt hatte mit den Jahren weggepustet worden waren, so war sein Veteranentrupp die einzige Familie, die er noch hatte. Den Hauptmann anzunehmen, hätte bedeutet, dass alle in seinem Trupp zu Sergeants befördert und dann quer über alle Novagraz Landwehrregimenter versetzt worden wären. Der Trupp, der Rest vom Zug, wäre damit aufgelöst worden.
      Und daher würde er sich solange weigern, die Hauptmannsstreifen anzunehmen, bis niemand mehr in seinen Trupp am Leben war...
      Rentiel konnte das alles nicht wissen. Woher auch? Und Rentiel hatte nie diese Vertrauensbasis zu ihm gesucht, wie sie zwischen Rick, Mat, Tad und ihm bestanden hatte.
      Die Offiziere hatten mittlerweile allesamt ihren Wert bewiesen. Auf die eine oder andere Art hatten sie in den letzten zweieinhalb Jahren beweisen können aus welchem Holz sie geschnitzt waren.
      Lessiét, Gruber und Nitroen waren Männer, die sich nicht davor scheuten den Nahkampf zu suchen. Man musste sie schon fast als irre bezeichnen und Black Ace rechnete nicht damit, dass sie von dem Feldzug in den Baden Subsektor lebend zurückkommen würden. Doch andererseits ? sie hatten auch die letzten Jahre überlebt und niemand zweifelte daran, dass diese Zeit die Hölle gewesen war. Und sie waren die geborenen Anführer. Wenn sie befahlen in die Hölle zu marschieren, dann stand der Zug geschlossen hinter ihnen.
      Zrachs und Samthom waren dagegen anders ? sie waren auch typische Kompanie Gelb Männer. Vor allem Otrich Zrachs. Er behielt gerne den Überblick und konzentrierte sich auf die Gefahr am Horizont. Er stand vielleicht nicht in der ersten Reihe, aber er war der, der den Feind dort als erstes ausschaltete, wo die anderen ihn gar nicht gesehen hatten.
      Und Samthom langte überall gerne dort zu, wo gerade Not am Mann war. Er war damit Rentiel nicht ganz unähnlich, der sich zuerst auf das Ziel konzentrierte und danach noch gerne Reserven übrig hatte, um anderswo einzugreifen ? auszuhelfen wie er es nannte.
      Die Frage war nun, ob Rentiel für die ihm übertragene Aufgabe gewachsen war.
      Noch dazu kam, dass das, was die Männer so wie Rentiel, Striker und er selbst im letzten Inferno mitangesehen hatten, zu tief ihnen allen steckte um damit auf Dauer fertig zu werden...
      Ace wusste außerdem, wenn er Rentiel ansah, dass dieser nicht glücklich war Novagraz zu verlassen.
      ?Rentiel wird sein Möglichstes tun ? das hat er immer getan...? war Ace überzeugt. ?Vielleicht bin ich einfach nur schon zu alt... zu lange dabei... Vielleicht muss ein Offizier jung sein, zwischendurch draufgängerisch... ganz sicher sogar.?
      Tad sah ihm in die Augen und nickte. ?Du hast die Weisheit des Alters und der Kleine ist nicht dumm. Er will sich nicht mit aller Gewalt einen Orden verdienen ? und das weißt du... eigentlich müsstet ihr euch großartig ergänzen.?
      Ace grinste. ?Ja... Eigentlich habe ich nicht wegen ihm Angst, sondern wegen mir selber ? dass ich im Kampf plötzlich auf die Idee kommen könnte, dass mir an meinem Leben doch etwas liegt... Du weißt schon, den Scheiß mit Häuschen im Grünen, Frau... Kinder...
      Aber ich habe auch diese verfluchte Ahnung, dass wenn ich mein Gewehr weglege, ich es irgendwann bitter bereue und alles weg ist ? Frau, Kinder... die ganze verfluchte Stadt...?
      Tad zuckte mit den Schultern. ?Es wird nicht leichter ? im Gegenteil... Und gibst du deiner Schrotflinte noch immer die Namen der Mädchen, mit denen du ausgehst???
      ?Ohne Clarissa gehe ich keinen Schritt...?
      ?Ich dachte Betty...?
      Ace grinste und das sah grotesk aus ohne Nase. Das einzige was an seinem Gesicht freundlich wirkte, waren seine strahlenden Augen
      ?Oh nein ? das ist vorbei ? die hat einen Zivilisten geheiratet.?
      Tad nickte und griff in die beiden Jackentaschen seiner Uniform.
      ?Ich habe was für dich, Ace. Wenn du dich für die linke Jackentasche entscheidest, dann kannst du deinen Traum vom Häuschen im Grünen wahr werden lassen und bei vollen Pensionsbezügen Clarissa ein halbes Dutzend Kinder machen...?
      Ace sah gebannt auf Tads Linke, die in der Jackentasche verschwunden war. ?Verlockend... und was ist in der rechten Jackentasche???
      Tad lächelte. ?Da ist gar nichts drin ? das was ich für dich habe, würde da nicht reinpassen. Obwohl... eigentlich ist es nur das Ticket in den Baden Subsektor... möglicherweise ein Einwegticket... Also wie entscheidest du dich???
      Ace sah ins Dunkel der Kathedrale der Heeresverwaltung. ?Ich muss verrückt sein, dass ich die rechte Jackentasche nehme...?
      Tad nickte gutmütig. ?Ja... aber auch da habe ich etwas für dich ? und es sind nicht die von dir so gehassten Offiziersstreifen...?
      Er ging zurück in die Säulenhalle und kam mit einem länglichen Koffer zurück ? es sah aus wie ein Gewehrkasten.
      ?Du kennst mich, Ace... ich bin nicht so weltmeisterlich im Geschenke machen. Da stehe ich Rick in Nichts nach... Ich wünschte, ich hätte auch sein Kartenspieltalent von ihm bei Kommandoübernahme geerbt... Wie auch immer, es ist ein Zeichen meiner Wertschätzung... ach was red ich?! Wir sind Kumpel, und ich wollte dir das schon lange schenken...?
      Bevor Tad noch die Gelegenheit erhielt, seiner Verlegenheit noch weiter Luft zu machen, hatte Ace den Koffer geöffnet
      ?Ein Energieschwert!? hauchte Ace atemlos und sah mit fiebrig glänzenden Augen von der prunkvoll gearbeiteten Waffe zu Tad auf. ?Mann... das muss doch schweineteuer gewesen sein. Deine Frau wird dich umbringen!?
      Tad trat verlegen von einem Bein zum Anderen und grinste schief. ?Sie weiß nichts davon...?
      Sprachlos sahen sich beide an. Ace schüttelte den Kopf und umarmte Tad. ?Alter ? du bist verrückt.?
      Tad nickte. ?Genauso wie du! Das Ding soll eine Art Lebensversicherung für dich sein. Ich möchte, dass du wieder lebendig zurückkommst und dein Häuschen am Stadtrand mit deiner Frau bewohnst ? ob sie nun Clarissa heißt oder... anders.?
      Ace nickte lächelnd. ?Alles klar ? hört sich gut an. Auf mich wartet ein Jeep... Wenn wir aus Baden zurück sind ? dann gebe ich einen aus!?
      Tad Striker sah Ace noch nach, wie er im Dunkel der Kathedrale in Richtung Ausgangshalle verschwand. Er fühlte, wie er sich nach einem kühlen Wolfenbräu sehnte ? aber das würde ihm kaum schmecken ? nicht wenn Ace nicht dabei war um von seinen Erlebnissen im Baden Subsektor zu berichten...
      Einfach nur SUPER GENIAL.

      Du hast ein echtes Talent,...... Ich hoffe wir kriegen mehr von den Stuff zu lesen *hehe* Durchgehend Spannend geschrieben auch wenn es mehr oder weniger erst die Einleitung ist ;)

      Nur ich will ja nicht der Buhmann sein jetzt und den Checker raushängen lassen ;)

      2 Sachen haben mich "etwas" gestört aber über das liest man ja dann eh ;)

      gegenwärtig 7 bis 8 zweitägige Missionen pro Woche.


      *mmmhhh* Die Woche hat ja nur 7 Tage *hehe*

      Spiess passt hier nicht ganz fürs 40k finde ich zu deutsch und zu altmodisch finde ich aber das ist Geschmackssache,....
      Versorgungsoffizier kennt auch jeder ;)
      Mein persönliches Leitzitat bei den Open 2008:

      "...... sind überbewertet :D"
      schneibts wintics?

      das die woche sieben tage hat stimmt schon.

      aber einen spies mit versorgungsoffizier gleizusetzen schlägt dem fass den boden aus 8o X(
      der spiess oder engl. gunny ist der altehrwürdigste sergeant den es gibt. er hat den schweren job auf alle milchbubis und goldbubis aufzupassen und ihnen in den hintern zu treten damit sie nicht auf ihr näschen fallen.

      du warst noch nicht beim millitär stimmts?

      BTL
      Xun
      Ordnung des verstandenen Chaos, Chaos der unverstandenen Ordnung.

      8000P+ SM Lightning Wariors, 2500+ IMP Kalis7 PVS

      X-Wing, Recon RPG
      Uncharted Seas [ID], Dystopian Wars [PE]
      BFG, Necromunda, Crimson Skies, EVE CCG, SW-Armada

      Erzfeind von Uhr und Zeitplänen
      Member WOW

      Meine Truppen

      Suche/Biete
      schneibts wintics?

      das die woche sieben tage hat stimmt schon.


      Du weisst nicht was ich meinte ;) Tieler schrieb 7-8 2 Tägige Missionen pro Woche. Das sind dann also 14-16 Tage was eine Woche Hätte und NICHT 7 Tage,..... :)

      Und der Spiess war bei uns nicht mehr und nicht weniger als Versorger,..... Wir brauchten dieses und jenes und er orgnaisierte es,.... EGal ob was aus dem Spint fehlte ob er das Essen im Feld checkte oder sonst was ;)

      Mfg
      Mein persönliches Leitzitat bei den Open 2008:

      "...... sind überbewertet :D"
      :) Hey streitet nicht! So gut ist meine Geschichte auch wieder nicht :D

      Dier Spiess ist die Mama der Kompanie. Und Black Ace Murdock sieht die ganze Kompanie als seine "Jungs" an.

      wegen der 7-8 2 tägigen Missionen.

      Die kompanie hat gegenwärtig 5 Züge
      Die Missionen werden in zugsstärke ausgeführt.

      Wenn jeder Zug nur eine zweitägige Mission pro woche durchführt sind das 5 zweitägige Missionen.

      Nur das Verhältnis 2 tage Arbeit und 5 tage faulenzen und Ausrüstung putzen gefiel mir nicht ganz

      Ich habe ein Buch gelesen über die Army rangers in Vietnam, Fragt mich jetzt nicht wie das hieß. Da wurden solceh Hubschrauber gestützten Einsätze erklärt. Mehr als 2 Tage die jungs da draußen zu lassen geht zu sehr auf das Nervenkostüm - sie brauchen dann ca. 3 Tage um für den nächsten 2tägigen einsatz fit zu sein... Das nur zum Hintergrund...

      Edit: Das Buch hieß "Charlie Mike" - das war ein Codewort und stand für "Continuing Mission". Charlie Mike wurde sogar als verb gebraucht
      "Einheit XY is Charlie Miking..." :rolleyes:

      Sachen gibts... :D
      "Das ist für die Neuen und "Alten" unter euch! Es ist sowas von egal, ob ihr kämpft oder nicht. Ihr könnt auch draufgehen, wenn euch das lieber ist..."

      Wie es läuft??
      WHFB: 16. der Steiermark, 36. Österreichs (2004), bestes T? Ergebnis 377/1372
      40K: 2. der Steiermark, 9. Österreichs, bestes T? Ergebnis 26/828

      @Tielner,...

      Verdammt du hast recht *lol* Sagt ja keiner das alle immer an der gleichen Mission ist ;)

      Zu den Thema mit Hubschrauber einsetzen lege ich jeden "Wir wahren Helden" mit Mel Gibson ans Herz auch wenn nicht alles authentisch ist,...
      Aber die Story dahinter ist einfach nur GEIL finde ich ;) Und die Umsetzung selbst ist auch nicht schlecht ;)

      Mfg
      Mein persönliches Leitzitat bei den Open 2008:

      "...... sind überbewertet :D"
      Den habe ich natürlich gesehen :D Fand ihn recht grausam - Krieg halt

      Eines hätte ich übrigens anders gemacht
      Da war doch dieses Problem, dass die erste Welle in der Landezone ist und der Rest mit ca. 30 Minuten Verspätung eintrifft.

      Dieses Fenster hätten sie mit einer Zwischenlandung lösen können

      Camp---Zwischenstop (halber Weg)---Landezone
      Einheit B wird zum Ziwischenstop geflogen - dort abgesetzt - dann zurück Einheit A geholt -> ins Kampfgebiet
      zurück Einheit B geholt

      Zusätzlich hätte das den Vietcong verwirrt :rolleyes: oder auch nicht :D
      "Das ist für die Neuen und "Alten" unter euch! Es ist sowas von egal, ob ihr kämpft oder nicht. Ihr könnt auch draufgehen, wenn euch das lieber ist..."

      Wie es läuft??
      WHFB: 16. der Steiermark, 36. Österreichs (2004), bestes T? Ergebnis 377/1372
      40K: 2. der Steiermark, 9. Österreichs, bestes T? Ergebnis 26/828

      Grausam wars schon,...... :(
      Aber trotzdem Realitäts nah. Diese Selbstverherrlichenden Kriegsschinken der Amies aus den 60igern und 70igern gingen mir schon am Ar.... wo immer die Amies die Heros waren und die Deutschen nur als Ideoten abgestempelt wurden.
      Da frage ich mich wenn die Deutschen eh so deppat waren, warum konntens fast einen ganzen Kontinent erobern,.... ?

      Zu deiner taktik. Wäre vielleicht gut gewesen nur ist das halt wieder die Frage ob auf den Weg eine geeignete Lichtung gewesen wäre für den Stop :)

      Mir kam am komischten vor das der Garnisonsberg nicht vermient war von dem Vieats ;) Kein Draht und nichts,... Nur Erdlöcher und ein paar Zelte,....
      Für ne gazne 10k Starke Garnison etwas madig ;)

      Mfg
      Mein persönliches Leitzitat bei den Open 2008:

      "...... sind überbewertet :D"
      Imperiale Datei: Novagraz Feldzüge, 7.Novagraz -1/1000.01 Top
      Einheit: Das 7. Novagraz ? noch immer existierende inoffizielle Bezeichnung der Truppe: ?Die Chancenlosen?, ehemaliges Strafbataillon
      Auftrag: Verlegung Baden Subsektor, niedrig klassifiziert, übliche Priorität.
      Zugang: für das Imperiale Heereskommando Novagraz, sowie für alle übergeordneten und alle höheren imperialen Systemstellen.
      Sollstärke: 3600 Mann, 3 Bataillone
      Effektivstärke: 154 Mann ? 1 Kompanie, Kompanie Rot
      Kommandant: offiziell niemand ernannt,
      Kommandant Kompanie Rot: Oberleutnant Kay S. Rentiel
      Kompaniekommandantstellvertreter: Veteranensergeant Black Murdock
      Statusbericht: Kaserne Stadtsektor Rot neben dem Raumhafen, 18.49 Uhr, Vorbereitung zur Verlegung...

      Der 4. und 5. Zug waren damit beschäftigt die Ausrüstung in den Transporter zu verladen, während sich der 1. Zug auf Äquatorhöhe noch auf Tyranidenjagd befand, der 2. Zug am Nordpol einer Necrongruft auf der Spur war und der 3. Zug die Kompanie für die feierliche Verabschiedung fertig machte.
      Rentiel überwachte die geschäftige Tätigkeit auf dem Flugfeld mit der akribischen Genauigkeit eines Buchhaltungsservitors. Er überließ nichts dem Zufall. Zumindest nahm er sich das vor.
      ?Hören Sie, Sergeant ? alles kommt mit! Kettensägenöl, Schleifgeräte, Treibstoff ? die gesamte Waffenkammer für die Lasergewehre. Kein Ausrüstungsgegenstand bleibt zurück. Wir wissen nicht, wie sie auf der Archduke John ausgerüstet sind...
      Ausrüstung, die im Eimer ist ? hilft uns im Kampfgebiet nichts, klar???
      ?Ja Sir!?
      Ohrenbetäubender Lärm drang von der Startbahn herüber.
      Eine Staffel Sturzkampfbomber hob in Richtung Norden ab, wo der imperiale Prunkpalast majestätisch vor dem Novaschlossberg in den Himmel aufragte und nahezu den ganzen Horizont ausfüllte. Anscheinend war an dem Necrongerücht im ewigen Eis doch etwas Wahres dran...
      4 Chimären Schützenpanzer fuhren heran. Auf dem ersten saß Veteranensergeant J. Potter vom 3. Veteranentrupp.
      ?War das jetzt die letzte Fahrt??? rief Rentiel hinüber, geblendet von der untergehenden Sonne.
      Potter nickte. ?Sieht so aus, Sir. Nicht mal die Schmuddelmagazine und Aktkalender der Jungs sind zurückgeblieben...? Er grinste.
      ?Auf der 4. Chimäre ist die restliche Munition, die Sie bestellt haben und sie schicken noch einen Jeep vorbei mit einem Spezialwerkzeugkasten. Damit soll man sogar aus einem Kugelschreiber einen Granatwerfer basteln können...?
      Rentiel kam nicht umhin zuzugeben, dass er Potter und seine Jungs mochte.
      Potter ließ sich behände von der zum Stehen gekommenen Chimäre auf den Asphalt des Zufahrtswegs herabgleiten und nickte hinüber zu den Panzern des 1. Novagraz.
      ?Ich werde die Scheiße hier vermissen, Sir... und mit ein paar Leman Russ im Gepäck würde ich mich eindeutig wohler fühlen...?
      Rentiel nickte. ?Ich weiß, was Sie meinen, Sergeant. Wir alle werden Novagraz vermissen ? ohne Ausnahme...?
      Imperiale Datei: Novagraz Feldzüge, 7.Novagraz -1/2000.01 Top
      Einheit: Das 7. Novagraz ? noch immer existierende inoffizielle Bezeichnung der Truppe: ?Die Chancenlosen?, ehemaliges Strafbataillon
      Auftrag: Deckname ?Wiedererstarkung?, niedrig klassifiziert, übliche Priorität.
      Zugang: für das Imperiale Heereskommando Novagraz, sowie für alle übergeordneten und alle höheren imperialen Systemstellen.
      Sollstärke: 3600 Mann, 3 Bataillone
      Effektivstärke: 154 Mann ? 1 Kompanie, Kompanie Rot
      Kommandant: offiziell niemand ernannt,
      Kommandant Kompanie Rot: Oberleutnant Kay S. Rentiel
      Kompaniekommandantstellvertreter: Veteranensergeant Black Murdock
      Statusbericht: Verabschiedung durch die imperiale Heeresverwaltung, dem Stadtsenat, dem Planetenrat und dem Gouverneur von Novagraz. 7:15 morgens..

      ?Habt Acht!! Richtung rechts... schaut!!?
      Black ?Ace? Murdock war der 1. Kompaniesergeant und deshalb war es seine Aufgabe und zugleich sein Privileg die Parade abzuhalten. Vor mehr als drei Stunden hatte er die Männer persönlich aus dem Bett gepfiffen und auf die bevorstehende Aufgabe getrimmt.
      Sie waren zwar keine Gardekompanie wie das 3. Novagraz ? das bestgekleidetste Regiment der Stadt, aber er war zufrieden. Und mächtig stolz. Denn die Männer des 7. waren im Gegensatz zu anderen Paradeposern ?echte? Soldaten und nicht solche, die nur die Uniform trugen.
      Nicht dass die Männer des 3. Novagraz Paradeposer gewesen wären - einige von denen hatten echt Feuer im Bauch, wie sich bei zahlreichen gemeinsamen Manövern herausgestellt hatte - aber das war eine andere Geschichte...
      Rentiel und die 5 Leutnants standen vor der Kompanie mit dem Gesicht zur Tribüne, wo sich die hohen Herren der Stadt versammelt hatten und wo der Planetengouverneur sich gerade vorbereitete, seine Rede zu halten.
      Sie waren zu weit entfernt, um das jammernde Gemurmel der Honoratioren über die frühe Uhrzeit am Morgen hören zu können.
      Hinter dem Gouverneur stand Tad Striker, der genauso gelangweilt aussah wie Ace sich fühlte.
      Abseits daneben gab es noch eine Tribüne, die nicht ganz so hoch, aber zehnmal so breit war. Dort saßen die Familien der Männer des 7., ihre Frauen, Kinder, Eltern, Geschwister. Sie winkten mit kleinen Papierfähnchen, die mit den Farben des 7. bedruckt waren ? der mächtigen, grünen Ziffer 7 auf weißem Grund ? jener Flagge, die sie zu Ehren des Regiments am höchsten Fahnenmast aufgezogen hatten.
      Ace fragte sich vergeblich, ob Clarissa auch dort saß und ihm zuwinkte. Er wünschte es sich zwar, aber gab sich nicht der trügerischen Hoffnung hin, dass sie hier auf ihn warten würde, wenn er zurückkam... falls er zurückkam.
      ?... das erste Regiment seit vielen Jahren, das Novagraz verlässt, um...? war aus den unzähligen Lautsprechern zu hören. Der Planetengouverneur stand hinter einem Wald von Mikrofonen und lächelte selbstzufrieden in die Kameras. Sein Konterfeit wurde auf die Großbildschirme am Rand der Startbahn übertragen.
      Ace schüttelte unmerklich den Kopf. Es war schon erstaunlich wie viel manche Menschen über ihren bevorstehenden Einsatz zu sagen wussten, ohne jemals selbst an einem Kampfeinsatz teilgenommen zu haben, ohne jemals selbst sein Leben mit der Waffe in der Hand verteidigt haben zu müssen.
      Von den zivilen Männern auf der Tribüne war vor drei Jahren, während des Infernos kein einziger in der Stadt gewesen. Und jetzt lobhudelten sie um die Wette, versuchten sich gegenseitig mit ihren Lobpreisungen zu übertreffen.
      Wo würden sie sein, wenn die Jungs mit Leichensäcken heimgebracht wurden?
      Wer von ihnen würde sich um die Familien kümmern? Ihren Verlust?
      Die imperiale Armee war ein Scheißarmee kam es ihm plötzlich in den Sinn. Und es war ihm mit einem Mal klar, dass er das schon immer gewusst hatte.
      Wenn es darum ging Novagraz zu verteidigen ? das war eine Sache. Hier kämpften sie um das nackte Überleben. Aber irgendwo in der Galaxis kämpfen zu müssen ? aus Beweggründen, die sie nicht verstanden...
      Was war das für eine Armee, die solche Politiker ? Wendehälse ? duldete? Menschen beschützte, die für nichts einstanden, und nichts anderes taten, als sich um ihren persönlichen Vorteil zu kümmern?
      Falls Tad ihm wieder den ehrenvollen Abschied mit allen Pensionsansprüchen anbot, würde er ohne zu zögern zugreifen.
      Ein Korporal des ersten Zuges sah ihn fragend an und auch an den Gesichtern von den beiden Veteranensergeants De?Guerres und Selkirk, beide Gruppenführer im ersten Zug, konnte er sehen, dass sie sich vergeblich fragten, was sie hier eigentlich taten.
      Und in die Gesichter von Jack ?Jackpot? Potter und Twohy ?Top? Polarus brauchte er erst gar nicht zu sehen, um bescheid zu wissen.
      ?Uns wurde in den schwersten Stunden vor 8 und 3 Jahren beigestanden. Seitens der Marines und seitens imperialer Verbände... Nun liegt es an uns, dass wir auch anderen Welten die Gnade zuteil werden lassen, die uns widerfahren ist!? rief Ace leise zu ihnen hinüber. Die Männer bis hin zum 5. Zug nickten leicht und lauschten neu motiviert den enervierenden Monologen der hohen Staatsmänner, die im Wohlklang der eigenen Stimme schwelgten...
      Vorsicht, die Jungs nur wegen ihrer hübschen Uniform als schlechte Soldaten anzusehen .. naja :rolleyes:

      Weil mir vorhin noch was einfiel zum Thema Spieß: Latürnich ist die Aufgabe des Spießes Kompaniemutter zu spielen, aber was für ein Rang das nun ist ist nicht eindeutig festgelegt ... ich hab extra in den Uplifting Primer nachgesehen, bevor ich bei meiner Geschichte irgendwelche Ränge eintrug ... da sind nur ein Dutzend Ränge drinnen, selbst das österr. hat mehr. Und im Absatz darunter stand noch extra, dass sich die Ränge von Kompanie zu Kompanie drastisch unterscheiden könnten, da man nicht alle Armeen gleich aufstellen kann. Zuviele alte Traditionen bei über einer Milliarde bewohnter Planeten.