Der große Verschlinger
Tyraniden reisen in gewaltigen dahintreibenden Schwarmflotten durch die Galaxien und die Leere dazwischen. Diese Flotten bestehen aus Millionen empfindungsfähiger Schiffe, und jedes ist die Heimat von unzähligen Monstositäten, die sich aus den brodelnden Geno-Organen ihrer schleimbedeckten Reproduktionskammern entwickelt haben. All diese Kreaturen werden geboren, um der einzelnen Wesenheit, die das Schiff ist, zu dienen, und die Schiffe existieren im Gegenzug nur dazu, den Schwarmflotten zu dienen. Auf diese Art denken, handeln und nehmen die Tyraniden war, als ein großes Ganzes, was eine unvergleichliche Kontrolle über ihrer einzelnen Bestandteile bewirkt. Von den tentakelartigen Schwärmen der Schwarmflotte bis hin zum kleinsten Fressorganismus, jeder Tyranide ist an den unerschütterlichen Willen des Schwarmbewusstseins gebunden.
Da es eine Verschwendung wertvoller Ressourcen wäre, für jede Kampfbestie große und komplexe Gehirne zu entwickeln, werden die kleineren Kreaturen einfach vom Willen der als Anführer gezüchteten Bestien kontrolliert. So operieren sie als perfekte Einheit, koordiniert von mächtigen psionischen Impulsen, die durch ein gemeinsames Empfinden übermittelt werden. Sollte der einfluss der größeren Tyranidenkreaturen enfernt werden, fallen die niederen Geschöpfe in ein tierhaftes Verhalten zurück; eine Tatsache, die ihre Feinde unter Einsatz vieler Leben in Erfahrung gebracht haben. Aus diesem Grund haben die Tyranidenschwärme, Horden und Rotten keinen einzelnen Anführer, sondern ein synaptisches Netz telephatischer Beeinflussung, das ebenso ausgedehnt wie mächtig ist.
Alle Organismen, die die Befehle des Schwarmbewusstseins kanalisieren können, sind starke Psioniker und kommunizieren mit ihren Brüdern nicht durch Sprache, sondern einer Art instinktiver Telepathie. Dass so eine Konzentration an Psionikern existieren kann, ohne Scharen von Dämonen in das materielle Universum zu ziehen, ist entweder Zeugnis der Stärke der psionischen Fähigkeiten der Tyraniden oder der kalten Leere, die anstatt ihrer Seelen existiert.
Die Tyraniden erschaffen ihre Raumschiffe und Waffen nicht aus Stahl oder Kunststoff, sondern sie verwenden Genspaltung und Züchtung, um sie aus dem lebenden organischen Material wachsen zu lassen, das sie von Welten geerntet haben, die sie verschlungen haben. Jede Biowaffe, jede Drüse und jedes Projektil in ihren Armeen ist ein eigener Tyranidenorganismus, von den Sporen, die die Atmosphäre der Beuteplaneten verschmutzen, bis zu den bizarren Sporenessen, die während einer Tyranideninvasion aus der gemarterten Erde brechen. die Tyraniden zu bekämpfen heißt, eine allumfassende Flut fremdartiger Lebensformen zu bekämpfen, von denenjede einzelne tödlcih ist, egal ob mikroskopisch klein oder gigantisch groß.
Die höchstentwickelten Tyraniden, die gefürchteten Dominatricesund die im Raum lebenden Schwarmköniginnen, sind lebende Biofabriken, die beständig einen unaufhörlichen Strom von Kriegern, Schwarmschiffen und Waffenorganismen gebären. Im Krieg bilden diese Krieger eine rasende Lawine stechender Klingen und gezackter Fänge. Das schiere Zerstörungspotenzial solch einer monströsen Streitmacht ist einschüchternsd genug, doch die Tyraniden bieten weit mehr Bedrohungen als die rein physische.
Zeuge einer tyranideninvasion zu sein bedeutet, einer Vision totaler Vernichtung zuzusehen, und viele Verteidiger nehmen sich das Leben oder werden wahnsinnig vom schieren Ausmaß des Gemetzels um sie herum. Beginnt eine Invasion, färbt sich der Himmel rot, wenn die Luft mit giftigen Tyranidensporen erstickt wird, und wird schwarz, wenn Scharen geflügelter Spähorganismen herabsinken, um schrecken und Verwirrung zu säen. Verborgene Symbionten brechen aus ihren Verstecken, um die Befehlsstruktur des Feindes zu zerstören. Liktoren gehen in den Schatten um, jagen die Unvorsichtigen und laben sich mit ihren Fresstentakeln an deren Hirnen, sodass sie ihren gefräßigen Vettern das Wissen über die Schwächen des Feindes übermitteln können. Landungssporen regnen zu Tausenden vom Himmel, brechen beim Aufschlag wie bizarre Samen auf und speien Rottenweise Kampforganismen aus, die zu einer mächtigen Flutwelle zusammneströmen. Nur wenige Tage, nachdem die ersten Sporen die Atmosphäre verdunkelt habe, kocht die Oberfläche des Beuteplanten vor Tyranidenlebensformen.
So gründlich ist die Aussaat mikroskopischer Aliensporen über den Planeten, dass selbst die angestammte flora pervertiert und anschließend von der Invasion verzehrt wird. Ihr Wachstum wird um das Zehnfache beschleunigt, damit die Invasoren ihre Biomasse leichter ernten können, sobald das Hinschlachten der Verteidiger des Planeten abgeschlossen ist. Während der letzten Phasen der Invasion verschlingen gefräßige Absorber alles in ihrem Weg, bevor ihre aufgeblähten Leiber in ätzende Verdauungsteiche eintauchen. Sobald sie aufgelöst ist, wird die erbeutete Biomasse durch gewaltige Kapillartürme zurück in die Bioschiffe gesaugt. In den pulsierenden tiefen der Schwarmschiffe brodeln riesige Geno-Organe und speien neue Tyraniden aus, die aus den Kadavern der Planetenverteidiger und den Lebensformen der erstmals dicht besiedelten Welt geschaffen wurden.
Noch bevor die Invasion beginnt, müssen die Verteidiger eine Schlacht mit Verzweiflung schlagen, denn jede Schwarmflotte strahlt eine erstickende psionische Signatur aus, einen Schatten im Warp. Dieser macht es Astropathen unmöglich, Hilfegesuche abzusenden. So isolieren und zerstören die Schwarmflotten jede Welt auf ihren Weg. Das Volk der Tyraniden ist so unerbittlich wie unaufhaltsam; mit ihr zieht der Untergang der Menschheit und aller außerirdischen Völker der bekannten Galaxis herauf.
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