also nicht jede Burschenschaft ist schlagend....

Das ist eben Geschmackssache, ob man so einer Verbindung beitritt oder eben nicht... es gibt Vorteile und bei manchen Verbindungen eben auch Nachteile.

Gruß Zweifler

pauschaliesieren kann man das nicht denn es gibt unpolitische christlich soziale verbindungen und es gibt die rechtsnationalen bzw. die deutschnationalen verbindungen welche mir gegen den strich gehen.

aber generell bin ich da eher skeptisch da die meisten der verbindungen eher sehr konservativ sind.

"eher sehr konservativ" ist lieb gesagt ... bei manchen habe ich das Gefühl, der Begriff wie er im Brockhaus erklärt ist, wurde über Studentenverbindungen definiert

egal ... ich durfte schon verschiedene Leute aus verschiedensten Verbindungen kennenlernen. Da war von "wir treffen uns einmal im Monat und sind lustig" bis schlagend-farbentragend alles dabei. Dadurch, dass ein sehr guter Freund von mir in einer schlagenden-farbentragenden Verbindung war (ist? ... keine Ahnung, leider kaum noch Kontakt zu ihm), war ich auf mehreren Kneipen (so heißen die offiziellen Festln in einem Verbindungshaus) zu Gast.

Es wird sehr viel auf Traditionen gehalten (Lieder, Rituale, ...). Das stimmt schon. Und auch der eine oder andere Spruch oder Witz, der die Grenze zwischen schwarz und braun überschreitet fällt, aber ich wette das ist nicht schlimmer, als bei einem normalen Fußballmatch in den oberen Ligen. Und wenn ichs mir als Student insofern verbessern kann (wenn ich denn dann mein Studium zu Ende habe) weil der Firmenchef XY ebenfalls in dieser Verbindung war, und man dadurch eben die entsprechenden Connections bekommt (und das ist wirklich so), und ich die Weitsicht habe, das über mehrere Jahre zu planen, dann würde ich mich auch schlagen (zumal dieses Fechten auch noch Spaß macht) und bei offiziellen Anlässen ein farbiges Band unterm Sakko tragen.

Aber eines kann ich auch sagen: wenn das dann allerdings politisch in die falsche Richtung ausschlägt bin ich da ne Wolke (rein hypothetisch ... bin weder Student noch habe ich vor es zu werden :tongue:)

Original von nimrod
ob das wirklich soviel spass macht

Do muas ma durch!

Ne ne mei hübsches Baby face lass ich mir nicht ruinieren. Schade um die vielen hübschen Gesichter. Und dabei gebs doch so viele andere Möglichkeiten Mut, Ehre und Treue zu beweisen, oder?

BLA ... ehre ... heutzutage ist dieses Fechten Sport und eine Mensur ist die einzige Partie, bei der mit scharfen Waffen gefochten wird. Es wird lange schon nicht mehr gefochten bis Blut fließt, da gibt es inzwischen ein Punktesystem. Einen Leibschutz hat man übrigens auch noch.

Ach ja ... und der Schmiss ist schon lange kein Zeichen von Ehre mehr, sondern nur noch ein Zeichen, dass man nciht fechten kann

Original von ZagstrukEs wird lange schon nicht mehr gefochten bis Blut fließt, da gibt es inzwischen ein Punktesystem.

na....

ich hab das Video der Mensur des Bruders einer Exfreundin gesehen(2 Jahre her)..... Schnittwunden an Schädel und Wange..... musste genäht werden hat eine 5 cm Narbe an der Wange und etwas weniger Haare an der Stelle am Schädel....

Die tragen ein Kettenhemd eine Halskrause und ne Schutzbrille, aber geblutet hat der wie eine Sau.

mit Sport oder Fechtkunst hat das übrigens nix mehr zu tun, die dreschen einfach auf gut Glück auf das Rapier (oder Whatever) des anderen ein und wer Pech hat wird eben vom Ausschlagenden Metall getroffen.

Wird wohl in jeder Burschenschaft anders gehandhabt..... aber dass da geberekk kein Blut mehr fließt würd ich nicht so sagen.

Zagstruck, du hast offensichtlich den Grundsinn des Mensurfechtens missverstanden. Es geht nur um den Beweis seines Mutes und die Schmisse als für jeden sichtbare Beweise davon. Im Grunde sehe ich hier eine starke Parallele zwischen den Mensurschmissen der Burschenschafter und den Schmucknarben vieler Naturvölker - auch wenn die meisten Burschenschafter einen Vergleich mit Leuten, was sie wohl eher als "Buschneger" bezeichnen würden, wohl nicht gern hören.

ULTRAMAR liegt hier der Wahrheit schon näher, wobei ich noch ein paar Kleinigkeiten korrigieren möchte. Man haut nicht auf gut Glück irgendwie auf das Rapier des anderen ein, auch wenn es so aussehen mag. Die Mensur ist - zumindest nach dem Wiener Comment, wie ich ihn kenne, und der derjenige ist, bei dem die typischen Schmisse im Gesicht und am Kopf entstehen - vielmehr als ein stark ritualisierter Akt zu verstehen, wo die Kontrahenden genau vorgeschriebene Angriffe durchführen. Wer getroffen wird, hat nicht viel mit Glück zu tun, sondern vor allem mit zwei Dingen: beherrscht der Paukant die Technik gut genug und hat er genug Kraft im Arm, dass seine Deckung nicht nachgibt.

Dann zu dem Punkt mit dem anders gehandhabt werden. Das stimmt nur teilweise. Wie gefochten wird, ist zwar nicht ganz einheitlich, unterliegt aber strikten Comments, wenn ich mich recht erinnere gibt es derer vier, die in Österreich verbreitet sind, von denen zwei mit scharfen Waffen und der Trefferzone am Kopf - da kommen dann die lustigen Schmisse her. In einem davon trägt man die oben erwähnte Brille, die Augen und Nase schützt, was zu den Schmissen an den Wangen führt, im anderen ist man bis zum Haaransatz geschützt, sodass die Schmisse oben am Kopf entstehen, höchstens noch auf der Stirn zu sehen sind. Im allgemeinen ist so etwas eine sehr blutige Angelegenheit, wobei ich noch hinzufügen würde, dass zur Behandlung der Verletzung kein Krankenhaus aufgesucht wird, sondern diese dem "Bader" der Verbindung überlassen wird, der Erfahrung darin hat, die Wunde so zu behandeln, dass eine möglichst tolle Narbe bleibt. Das und Aussagen von Burschenschafter, wie blöd es doch sei, dass sie nach fünf Mensuren noch immer keine Schmisse haben, die dann mit ihrem Ehrgefühl hadern, ob es vertretbar ist, die Deckung absichtlich sinken zu lassen, um doch noch einen Schmiss zu bekommen, bevor man zum alten Herrn wird (das Studium abgeschlossen hat) keine Mensuren mehr ficht, lässt keinen Zweifel offen, was das eigentliche Ziel der Mensur ist.
Die anderen beiden in Österreich verbreiteten Comments, die ich kenne, verwenden als Waffe einen stumpfen Säbel und als Trefferzone den Oberkörper bzw. Waffenarm des Kontrahenden.

Hoffe, dass mein kleines Insiderwissen geholfen hat, die Diskussion auf die Tatsachen zurückzubringen.

danke lynx
der post öffnet einen die augen was für idioten (ich nehms mir jetzt einfach heraus dieses wort zu benutzen) in schlagenden burschenschaften sind!

soetwas erstrebenswert zu finden is ja wohl mehr als bedenklich

dann ist auch jeder mit Piercing oder Tatoo ein Idiot.......

das is eine andere diskussion aber ja ich halt auch nix von piercings tatoos branding etc etc

aber es wird immer welche geben die das brauchen

dennoch find ICH es nicht gerade erstrebenswet einer schlagende burschenschaften anzugehören vorallem weil ja auch oftmals eine nicht erstrebenswerte politische ansicht mit solchen burschenschaften hand in hand geht...

das so studentenverbindungen natürlich die aufstiegschancen am ende des studiums erhöhen is auch klar aber da muss man sich halt mit deren ansichten und "rituale" anfreunden

Das "Verzieren" des Körpers, sei es mit Narben, Piercings, Tätowierungen, Ohrringen oder was auch immer ist, salopp gesagt, so alt wie die Menschheit selbst. Auch wenn ich selbst kein Fan davon bin: deswegen alleine würde ich auch niemanden als Idioten abstempeln.

Die eigentlichen Dinge, die ich an der Deutschen Burschenschaft abstoßend finde, sind eigentlich genau dieselben Dinge, die ich auch an den meisten anderen Arten von Studentenverbindung abstoßend finde - auf die bin ich in meinem Post oben noch gar nicht eingegangen, und ich will sie hier aus Zeitgründen auch nur in Stichworten erwähnen: Soziale Verarmung (in dem Sinne, dass viele der Verbindungsmitglieder außerhalb der Verbindungsszene kaum Freunde haben), Glorifizierung und Zelebrierung von Alkoholismus (unter Burschenschaftern sagt man, die CVs seien da noch schlimmer als die Burschenschafter, da bei ihnen sogar das Fechten als minimale Ablenkung vom Dauersaufen wegfällt... kann ich aber nicht zu 100% verifizieren) und allgemein Inhaltslosigkeit (schwerer zu erklären, was ich meine... ich lass es lieber für daweil).

Politische Gesinnung von Verbindungen ist wieder ein ganz anderes Thema, vielleicht ein andermal.

Also ich hatte auch mal nen Studienkollegen in ner schlagenden Burschenschaft, und der hat auch ne tolle Narbe am Hinterkopf von der Mensur behalten. Hat angeblich auch geblutet wie Sau, insofern isses sicher net so ohne.
Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass es mittlerweile auch ein Punktesystem bei sowas gibt.

Und dabei gebs doch so viele andere Möglichkeiten Mut, Ehre und Treue zu beweisen, oder?

Zum Beispiel beim Football am Feld der Ehre deinen Mann zu stehen, richtig. Da hat man auch immer ne Herausforderung, jeder wills auch net machen, man braucht Treue und Loyalität zum Team, darf aber trotzdem seine eigene politische und religiöse Meinung vertreten...
Thats American Football - W O N D E R F U L !

Morgn

Original von Raghnath
Zum Beispiel beim Football am Feld der Ehre deinen Mann zu stehen, richtig. Da hat man auch immer ne Herausforderung,

Tja, als wir unserem Essen beigebracht haben, dass wir es über Jahre gut füttern und pflegen, bevor es gegessen wird, hat es aufgehört vor uns wegzurennen. Als Ersatz für die Jagd hat der Mensch dann den Sport erfunden (und um sich für Kriege fit zu halten). Praktischerweise baut man dabei seine Aggressionen und aufgestauten Energien ab, ohne gleich destruktiv auf einander einzuschlagen.
Ich ziehe also jeden Sportverein einer Verbindung vor, denn Beziehungen kann man sich auch im Sport genug aufbauen, und praktischerweise gleich in die meisten politischen Lager.
Frei nach dem Motto: Make sport not war!

Guter Vergleich mit dem Sportverein. Hilft auch, die in meinem letzten Post erwähnte "Inhaltslosigkeit" der Verbindungen zu erläutern. Nimm einem Sportverein, von dem du den Sport abziehst, dann hast du im Wesentlichen die inhaltliche Leere einer Studentenverbindung.

also einen Verein ... der äh ... ja genau ... zum Inhalt hat

Ich fürchte ich wurde oben falsch verstanden ... ich unterstütze das in keinster Weise, ich kann es nur verstehen, dass wer in eine Verbindung geht.
Und der von Lynx angesbrochene Alkoholkonsum ... ich weiß warum in jedem Verbindungshaus in der Toilette in Hüfthöhe ein Keramikbecken in Hüfthöhe hängt, links und rechts einen Haltegriff und ein Ablauf von lockeren 10cm Durchmesser

Original von Zagstruk
also einen Verein ... der äh ... ja genau ... zum Inhalt hat

Richtig. Genau das. Es ist irgendwie schwer, die Inhaltslosigkeit von Verbindungstreffen zu beschreiben, da musste ich auf diese komische Analogie zurückgreifen

Ich fürchte ich wurde oben falsch verstanden ... ich unterstütze das in keinster Weise, ich kann es nur verstehen, dass wer in eine Verbindung geht.

Hat dir ja niemand unterstellt, dass du das unterstützen würdest.

Nur hast du (und auch Ragnath laut seinem letzten Post) ein ziemlich falsches Bild der Mensur, wenn ihr es für plausibel haltet, dort könnte ein Punktesystem eingeführt worden sein.

Erstens interessiert es wirklich absolut niemanden, wer eine Mensur gewinnt, deswegen ist schon die Vorstellung, es könnte da ein Punktsystem geben, völlig absurd und zum Grundgedanken der Mensur völlig konträr.

Und zweitens ist nämlich in Wirklichkeit schon allein der Gedanke, althergebrachte Traditionen der Deutschen Burschenschaft in Frage zu stellen oder gar zu reformieren, völlig absurd und zum Grundgedanken der Deutschen Burschenschaft völlig konträr.

Dieses falsche Bild wollte ich nur zurechtrücken.

Naja so ganz ist das nicht der Ausgang von Mensuren hat schon auch ne Bedeutung. (Halt eher im Sinne von Ehre usw.; Pokal gibts keinen)
Wenn ein Burschenschafter einen anderen (der aus einer anderen Burschenschaft kommt) oder etwa die Burschenschaft selbst beleidigt dann kanns schon zu ner Herausforderung kommen bei der es halt jedem der beiden Teilnehmer wichtig ist das sie gewinnen.

Ansonsten zur Mensur kann ich nur sagen: "Wenns ihnen Spaß macht" Ist nix orges dabei und immerhin sind sie ja alle freiwillig dort.
Nur die Verartzung ist teilweise pfuschig.

Original von Grimnog

das so studentenverbindungen natürlich die aufstiegschancen am ende des studiums erhöhen is auch klar ...

Naja, manchmal erschweren sie einem die Karriere auch...
Siehe HC!

Grüsse,
Gerald