Heute ist es wieder einmal soweit.
es wird ausverkauftes haus geben (mehr als 4000 von 6700 karten im vorverkauf weg),
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Sportklub vs. Vienna: die wahren großen Derbys im Wiener Fußball
Am Freitag ist es wieder so weit. In Hernals treffen die beiden Traditionsmannschaften wieder aufeinander, und wie es aussieht wieder einmal vor einer Rekordkulisse. Und eins ist für mich zumindest auch klar, das so genannte ?kleine? Derby ist in Wien eigentlich das einzig wahre ?große? Derby. Und dafür gibt es auch viele Argumente.
Die Fans der beiden Mannschaften sind wahre Vorzeigemodelle guter, treuer, positiver und wirklich engagierter Fußballfans. Während z.B. Rapid-Fans unter Vorspiegelung lächerlicher Motive ?Demos? organisieren um Zeit für Randale und der zur Schaustellung peinlicher Machismen zu nutzen, zeichnen sich die Fanfahrten der Sportklub- bzw. Viennafans durch Kreativität, Spaß und auf gut wienerisch ?a echte Hetz? aus. Egal ob sie mit einer gemieteten Straßenbahn zum Spiel kommen oder in der Hollywood-Stretch-Limousine. Statt Krawall, ordinärste Beschimpfungen und Gewaltausbrüchen, Unterhaltung pur, für die Beteiligten Anhänger und alle anderen die das Glück haben bei solchen Fanaktionen als Zuschauer dabei zu sein.
Aber was vor dem Spiel und auf dem Weg zum Derby viel versprechend beginnt, findet positive Fortsetzung im Stadion beim Spiel selbst. Die eigene Mannschaft wird enthusiastisch angefeuert und gefeiert, während man dem Gegner zumindest Respekt erweist. Klar wird gepfiffen und auch geschimpft, aber am Ende werden beide Teams von beiden Fangruppen mit Applaus verabschiedet. Spieler werden nie persönlich angegriffen oder gar ihre Frauen, Mütter und Schwestern ordinärst beschimpft, wie das scheinbar bei anderen Derbys in Wien inzwischen zur Tradition geworden ist.
Der gemeine Fußballfan, oft auch Familienmensch, muss um Frauen, Kinder, Oma und Opa weder in Hernals noch in Döbling fürchten. Nicht, wenn es um die Verletzungsgefahr durch wild gewordener Affen in menschenähnliche Verkleidung, aber auch nicht wenn es um psychische Verletzung auf Grund übelster Sprüche auf tiefstem Niveau geht. Grundsätzlich ist ein Derby zwischen Sportklub und Vienna - bzw. Vienna und Sportklub - der perfekte Platz um dem Familiennachwuchs zu zeigen, dass positive Emotion, eine herrliche Stimmung und sportlicher Wettkampf sehr wohl noch Teil des heutigen Fußballs sein können. Egal wie sehr selbst ernannte Hooligans den Sport an sich ? egal ob in Wien oder in Graz ? durch den übelsten Dreck ziehen.
Bleibt nur die Frage warum das so ist? Der Amateurpsychologe muss zum Schluss kommen, dass der durchschnittliche Rapid- und Austriafan (zumindest der aus der angeblich richtigen Fanszene) ein komplexbehafteter, verzweifelter und cholerischer Menschentyp ist, der seine Minderwertigkeitsgefühle feig und versteckt in einer psychopathischen Masse, in einem vermeintlichen Machotrip auslebt. Nun, der durchschnittliche Vienna- und Sportklubfan, scheint eher ein Mensch wie du und ich zu sein, der guten Fußball liebt, Spaß an der Sache hat und prinzipiell selbstsicher und positiv ist.
Einen Haken hat die Sache aber. Wenn die Wünsche der beteiligten Teams in Erfüllung gehen, dann war das das letzte Derby von Vienna und Sportklub für längere Zeit. Schade eigentlich, oder?
Niko Formanek
No Gods No Masters, No Justice - No Peace
Revolution is the only solution
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