Alrecht sah sich um. Der Kampf war vorüber, seine Fassung wieder da.
Er hatte überlebt, jedoch bereiteten ihm nun die Stichwunde am Oberschenkel und die sein linker Arm Schmerzen.
Der Pfeil wurde von einem der Grenzläufer abgebrochen, die Spitze blieb im Fleisch stecken. ?Es wird nicht mehr lange dauern dann sind wir bei einem Zwischenposten, die Priesterin wird sich dort der Wunde annehmen.?, hatte er gesagt.
Nicht unklug.
Wenn sie den Pfeil einfach aus der Wunde gerissen hätten, hätten sie eine starke Blutung riskiert.
Der Hauptmann sah sich um, die Toten wurden bereits gezählt. Drei Dutzend waren bei den Kämpfen umgekommen.
Der Hauptmann ballte seine Fäuste.
Wenn er daran dachte wie er die letzten Momente vor dem Kampf zugebracht hatte überkam ihn große Scham. Er war schwach, er war weichlich.
Genau so wollte er nie werden. Doch, es stellte sich ihm eine Frage: Wie konnte er so werden?
Er war sein ganzes Leben nie mit großen Gefühlen konfrontiert gewesen, er hatte sich nie darauf eingelassen.
Er war den Tod um sich schon seit seiner Dienstzeit unter dem Imperator einige Hundert Male begegnet.
Und doch, der Tod seiner langen Gefährten Susanna fraß ihn von Innen her auf. Wie konnte es nur so weit kommen, wie konnte er sie nur mit diesem Priester alleine lassen.
Er hatte gesehen wie dieser Chaosanhänger verging aber er fühlte weder zu diesem Zeitpunkt noch jetzt irgend eine Linderung seines Schmerzes.
Dazu kamen die letzten Worte des Hundesohnes. Sie bereiteten ihm große Sorgen.
?Wir tanzen nach den Fäden der dunklen Götter ...?, flüsterte er leise und sah sich um.
Seine Wunde am Bein nässte bereits, kein gutes Zeichen.
Er humpelte, die Schmerzen wären sonst unerträglich.
?Was habt Ihr gesagt Menschling??, fragte einer der Grenzläufer.
Alrecht wandte sich langsam um und bemerkte dass ihn der Zwerg genau musterte. Der Hauptmann war seid jeher höhere Autoritäten gewohnt und wusste dass wenn er nun wegsah für ewig verloren hatte.
So erwiderte er eisern den Blick des Zwergenkriegers. Er trug eine feste Hose aus gegerbten Leder. Auffällig daran war dass sie weiß war.
Höchstwahrscheinlich die Haut von einer Bergziege.
Er trug einen weißen Mantel um den einige Gurte geschnallt waren. An den Gurten hingen zwei Dolchscheiden, ein Köcher mit Bolzen, ein Rucksack und eine Handaxt.
Zusätzlich hielt er eine Armbrust in den wulstigen Fingern. Sie war dünn und außergewöhnlich grazil. Beeindruckend für die sonstige Zwergenarbeit.
Da der Mantel nicht zugeknöpft war konnte Alrecht erkennen dass der Zwerg darunter ein Kettenhemd trug.
Die Kapuze war vorgeschlagen, sodass die Gesichtspartie oberhalb und neben der Nase in einem dunklen Schatten lagen.
Der lange braune Bart war gekämmt und gepflegt, auch wenn er von mehr als nur einer weißen Strähne durchzogen war.
Alrecht brach das Schweigen, ?Ich wiederholte die Worte des Verräters, der uns kurz vor den Bergen in den Rücken fiel.?
Der Zwerg nickte, ?Nun, was machen euch die Worte von einem Chaosliebhaber zu schaffen??
Innerlich erschreckte der Hauptmann, die versteckte Schärfe die in dieser Frage lag zeigte Misstrauen.
?Nun, er sagte dass alles was wir tun so vorhergesehen war und dass wir uns unausweichlich auf unser Ende zubewegen.?, antwortete der Söldnerhauptmann bevor er fortfuhr, ?Dies macht mich nachdenklich.?
Der Zwerg lachte, die massige Gestalt die gut doppelt so breit wie der stämmige Hauptmann war bebte.
?Das übliche Geschwafel des Gesocks, nicht wahr??
?Wenn Ihr das sagt.?, antwortete Alrecht. Er wusste das der Zwerg eine Andeutung auf die Unerfahrenheit des Hauptmanns machte und dies passte ihm überhaupt nicht.
Doch auf diese Weise sahen die alten Völker immer auf die Menschen herab. Sie waren viel zu stolz, dachte Alrecht.
?Mein Name ist Alrecht.?, sagte der alte Söldner und streckte seine Hand aus. Der Zwerg packte sie.
Der Zwerg hatte einen kräftigen Händedruck, das musste er ihm lassen.
?Mein Name ist Ungrim, Sohn des Dal.?, antworte der Grenzläufer.
?Simon!?, rief eine weiche Frauenstimme. Der Paladin kannte sie, doch ihm fiel nicht ein wer es war. ?Mutter.?, Simon sprach obwohl er gar nicht wollte.
Dann erkannte er seine Rolle, er war nur bloßer Zuseher. Verdammt zu der Rolle des Nichtstuenden.
Dann erkannte er sich selbst. Eine Brandnarbe prangte auf seiner linken Gesichtshälfte, sein Bart war lang gewachsen jedoch gepflegt.
Er trug einen in der Sonne silbern glänzenden Plattenharnisch. Prächtige Wertarbeit aus Middenheim.
An seiner Seite hing in der Orkhautscheide das Runenschwert seines Großvaters. Auf seinen Schultern lag ein langer purpurner Mantel.
Mit klirrenden Schritten näherte er sich seiner Mutter. Dann zerbrach plötzlich das Bild, seine Mutter sprang auf, ihr Gesicht wurde zu einer bösartigen Fratze, sie hielt in ihrer rechten Hand einen langen Dolch.
Die Klinge war mit Blut bedeckt.
?Willst du nicht zu deinem Vater??, fragte sie mit einer Stimme die nicht von einem Menschen stammen konnte.
Simon konnte erkennen das sein zweites ich ohne auch nur etwas von einem Gefühl sein Schwert zog und seine Mutter mit einem Streich zu Boden zwang.
Blut floss aus ihrem Leib, aus ihrem Mund, aus ihren Ohren und ihrer Nase. Blubbernd wiederholte sie immer und immer wieder den selben Satz, ?Tanzt Puppen, tanzt!?
Dann beendete sein zweites Ich mit einem gezielten Streich das Leiden der Frau. Klirrend marschierte er weiter, es zeigte sich noch immer nicht ein Zeichen von Gefühl in seinem Gesicht.
Bin ich schon so kalt? Oder werde ich es erst?
Das Bild zerbrach und wurde von einem dunklen Nebel hinweggewischt.
Sein Onkel ging langsam auf ihn zu, in seinen Händen lag der Drachenhammer.
Mit fester Stimme befahl der zweite Simon, ?Onkel gebt mir die Waffe, auf der Stelle!?
?Neffe, habt bedacht, so wie es Euren Freund vergiftet hat, vergiftet es euch. Langsam, ganz langsam, jedoch mit ungebrochener Macht. Verfallt ihm nicht!?
Simon streckte seinen Onkel mit einem Schwertstich nieder, ein Lächeln zeichnete sich in dem Gesicht des Paladins ab.
?Die Inquisition kennt kein Erbarmen.?
Plötzlich fand sich Simon in einer anderen Umgebung wieder, in seinen Händen hielt er sein Schwert.
Er trug keine Rüstung, seine Haut war blass und zeigte Krankheit und Schwäche. Er fühlte sein Gesicht, er war abgemagert.
Er sah vor sich hin, eine Gestalt in einem schwarzen Mantel ging langsam auf ihn zu, ?Die Inquisition kennt kein Erbarmen.?
Simon wich im letzten Moment dem Schwertstich des Mannes aus und verpasste ihm mit all seiner Kraft einen Hieb.
Der Mantel zerfiel in lauter Fetzen, eine lange Schnittwunde prangerte auf der Brust des Mannes.
Blut floss in Strömen.
?Vater!?, brüllte Simon verzweifelt.
?Werde nicht wie sie.?, flüsterte der sterbende Mann.
Simon legte seinen Kopf in seine Hände, er fühlte das warme Blut, er wusste das es seinem Vater gehörte.
?Ungrim, Ihr seht so beunruhigt aus. Was ist los??, fragte Alrecht nur um sich von den Schmerzen abzulenken.
?Habt ihr den lauten Donner während dem Kampf mit den Grobi (der Zwerg spuckte aus) gehört??, fragte der Grenzläufer darauf.
Alrecht nickte, er konnte sich noch genau erinnern. Der Donner war lauter als der einer imperialen Großkanone.
?Nun, die Grünhäute haben einen der Seitentunnel zum Einsturz gebracht, es liegen nun viele große Felsbrocken auf der Straße. Es richt nach Hinterhalt., fuhr Ungrim fort.
?Was habt Ihr vor??, fragte Alrecht weiter.
Die Grenzläufer und die Musketenschützen aus eurem Regiment werden den Geröll durchstöbern während der Zug an durchmarschiert. Die Krieger in schweren Rüstungen werden die Flanken schützen.?
Alrecht antwortete, wenn auch ungewollt, ehrlich, ?Dies ist kein guter Plan. Wenn wirklich Grünhäute auf uns warten wird es erneut ein Blutbad geben.?
Der Zwerg nickte, ?Doch habt Ihr eine bessere Idee??
Alrecht dachte kurz nach, ?Nein.?
Ungrim nickte, ?Hoffen wir dass sie nach dem Verlust ihres Anführers, Traknoz Schädlspalta, sie sich nicht schon so früh wieder vorwagen.?
?War das dieser grüne Riese den ich getötet habe.?, fragte Alrecht.
Der Zwerg nickte, ?Doch von einem Grobi lasst Ihr euch fasst erwürgen.?
Alrecht stutzte, ein Mensch konnte wohl nichts Gutes oder Großes zu Stande bringen, dachte er.
?Nun Menschling, unsere Wege trennen sich nun, die Felsbrocken liegen nur noch einige Fuß vor uns.?, damit verabschiedete sich der Zwerg und stieß zu einer Einheit Grenzläufer hinzu.
Alrecht humpelte in die erste Reihe, so weit kam es noch dass er, der Hauptmann und zur Zeit einziger Kommandant, nicht präsent war.
Die Männer zogen wider ihre Waffen. Fang kreischte und dann trat Stille ein. Die Spannung, die Angst die in der Luft war fühlbar wie ein Mensch aus Fleisch und Blut.
Mit jedem Schritt drang sich wieder die Angst und die Spannung auf: Werde ich überleben? Werde ich es schaffen??
Die Spannung stieg und stieg, sie hatten das Geröllfeld schon lange verlassen war sie noch fühlbar.
Nach einiger Zeit atmete Alrecht aus, die Zwerge, die das Geröllfeld noch einige Zeit bewacht hatten stießen auch wieder zu dem Zug dazu.
Ungrim nickte Alrecht zu, ?Sie streite wohl noch um den Posten den Ihr freigemacht habt.?
Der Hauptmann konnte nicht abstreiten dass ihn dieses versteckte Lob nicht zutiefst freute.
Jedenfalls redete er sich ein das es ein Lob war, denn dachte wenn sie ihre Anschuldungen und Vermutungen versteckt und unverschämt präsentieren warum dann nicht auch ihr Lob?
Alrecht nickte dem Zwerg zu.
Er hatte überlebt, jedoch bereiteten ihm nun die Stichwunde am Oberschenkel und die sein linker Arm Schmerzen.
Der Pfeil wurde von einem der Grenzläufer abgebrochen, die Spitze blieb im Fleisch stecken. ?Es wird nicht mehr lange dauern dann sind wir bei einem Zwischenposten, die Priesterin wird sich dort der Wunde annehmen.?, hatte er gesagt.
Nicht unklug.
Wenn sie den Pfeil einfach aus der Wunde gerissen hätten, hätten sie eine starke Blutung riskiert.
Der Hauptmann sah sich um, die Toten wurden bereits gezählt. Drei Dutzend waren bei den Kämpfen umgekommen.
Der Hauptmann ballte seine Fäuste.
Wenn er daran dachte wie er die letzten Momente vor dem Kampf zugebracht hatte überkam ihn große Scham. Er war schwach, er war weichlich.
Genau so wollte er nie werden. Doch, es stellte sich ihm eine Frage: Wie konnte er so werden?
Er war sein ganzes Leben nie mit großen Gefühlen konfrontiert gewesen, er hatte sich nie darauf eingelassen.
Er war den Tod um sich schon seit seiner Dienstzeit unter dem Imperator einige Hundert Male begegnet.
Und doch, der Tod seiner langen Gefährten Susanna fraß ihn von Innen her auf. Wie konnte es nur so weit kommen, wie konnte er sie nur mit diesem Priester alleine lassen.
Er hatte gesehen wie dieser Chaosanhänger verging aber er fühlte weder zu diesem Zeitpunkt noch jetzt irgend eine Linderung seines Schmerzes.
Dazu kamen die letzten Worte des Hundesohnes. Sie bereiteten ihm große Sorgen.
?Wir tanzen nach den Fäden der dunklen Götter ...?, flüsterte er leise und sah sich um.
Seine Wunde am Bein nässte bereits, kein gutes Zeichen.
Er humpelte, die Schmerzen wären sonst unerträglich.
?Was habt Ihr gesagt Menschling??, fragte einer der Grenzläufer.
Alrecht wandte sich langsam um und bemerkte dass ihn der Zwerg genau musterte. Der Hauptmann war seid jeher höhere Autoritäten gewohnt und wusste dass wenn er nun wegsah für ewig verloren hatte.
So erwiderte er eisern den Blick des Zwergenkriegers. Er trug eine feste Hose aus gegerbten Leder. Auffällig daran war dass sie weiß war.
Höchstwahrscheinlich die Haut von einer Bergziege.
Er trug einen weißen Mantel um den einige Gurte geschnallt waren. An den Gurten hingen zwei Dolchscheiden, ein Köcher mit Bolzen, ein Rucksack und eine Handaxt.
Zusätzlich hielt er eine Armbrust in den wulstigen Fingern. Sie war dünn und außergewöhnlich grazil. Beeindruckend für die sonstige Zwergenarbeit.
Da der Mantel nicht zugeknöpft war konnte Alrecht erkennen dass der Zwerg darunter ein Kettenhemd trug.
Die Kapuze war vorgeschlagen, sodass die Gesichtspartie oberhalb und neben der Nase in einem dunklen Schatten lagen.
Der lange braune Bart war gekämmt und gepflegt, auch wenn er von mehr als nur einer weißen Strähne durchzogen war.
Alrecht brach das Schweigen, ?Ich wiederholte die Worte des Verräters, der uns kurz vor den Bergen in den Rücken fiel.?
Der Zwerg nickte, ?Nun, was machen euch die Worte von einem Chaosliebhaber zu schaffen??
Innerlich erschreckte der Hauptmann, die versteckte Schärfe die in dieser Frage lag zeigte Misstrauen.
?Nun, er sagte dass alles was wir tun so vorhergesehen war und dass wir uns unausweichlich auf unser Ende zubewegen.?, antwortete der Söldnerhauptmann bevor er fortfuhr, ?Dies macht mich nachdenklich.?
Der Zwerg lachte, die massige Gestalt die gut doppelt so breit wie der stämmige Hauptmann war bebte.
?Das übliche Geschwafel des Gesocks, nicht wahr??
?Wenn Ihr das sagt.?, antwortete Alrecht. Er wusste das der Zwerg eine Andeutung auf die Unerfahrenheit des Hauptmanns machte und dies passte ihm überhaupt nicht.
Doch auf diese Weise sahen die alten Völker immer auf die Menschen herab. Sie waren viel zu stolz, dachte Alrecht.
?Mein Name ist Alrecht.?, sagte der alte Söldner und streckte seine Hand aus. Der Zwerg packte sie.
Der Zwerg hatte einen kräftigen Händedruck, das musste er ihm lassen.
?Mein Name ist Ungrim, Sohn des Dal.?, antworte der Grenzläufer.
?Simon!?, rief eine weiche Frauenstimme. Der Paladin kannte sie, doch ihm fiel nicht ein wer es war. ?Mutter.?, Simon sprach obwohl er gar nicht wollte.
Dann erkannte er seine Rolle, er war nur bloßer Zuseher. Verdammt zu der Rolle des Nichtstuenden.
Dann erkannte er sich selbst. Eine Brandnarbe prangte auf seiner linken Gesichtshälfte, sein Bart war lang gewachsen jedoch gepflegt.
Er trug einen in der Sonne silbern glänzenden Plattenharnisch. Prächtige Wertarbeit aus Middenheim.
An seiner Seite hing in der Orkhautscheide das Runenschwert seines Großvaters. Auf seinen Schultern lag ein langer purpurner Mantel.
Mit klirrenden Schritten näherte er sich seiner Mutter. Dann zerbrach plötzlich das Bild, seine Mutter sprang auf, ihr Gesicht wurde zu einer bösartigen Fratze, sie hielt in ihrer rechten Hand einen langen Dolch.
Die Klinge war mit Blut bedeckt.
?Willst du nicht zu deinem Vater??, fragte sie mit einer Stimme die nicht von einem Menschen stammen konnte.
Simon konnte erkennen das sein zweites ich ohne auch nur etwas von einem Gefühl sein Schwert zog und seine Mutter mit einem Streich zu Boden zwang.
Blut floss aus ihrem Leib, aus ihrem Mund, aus ihren Ohren und ihrer Nase. Blubbernd wiederholte sie immer und immer wieder den selben Satz, ?Tanzt Puppen, tanzt!?
Dann beendete sein zweites Ich mit einem gezielten Streich das Leiden der Frau. Klirrend marschierte er weiter, es zeigte sich noch immer nicht ein Zeichen von Gefühl in seinem Gesicht.
Bin ich schon so kalt? Oder werde ich es erst?
Das Bild zerbrach und wurde von einem dunklen Nebel hinweggewischt.
Sein Onkel ging langsam auf ihn zu, in seinen Händen lag der Drachenhammer.
Mit fester Stimme befahl der zweite Simon, ?Onkel gebt mir die Waffe, auf der Stelle!?
?Neffe, habt bedacht, so wie es Euren Freund vergiftet hat, vergiftet es euch. Langsam, ganz langsam, jedoch mit ungebrochener Macht. Verfallt ihm nicht!?
Simon streckte seinen Onkel mit einem Schwertstich nieder, ein Lächeln zeichnete sich in dem Gesicht des Paladins ab.
?Die Inquisition kennt kein Erbarmen.?
Plötzlich fand sich Simon in einer anderen Umgebung wieder, in seinen Händen hielt er sein Schwert.
Er trug keine Rüstung, seine Haut war blass und zeigte Krankheit und Schwäche. Er fühlte sein Gesicht, er war abgemagert.
Er sah vor sich hin, eine Gestalt in einem schwarzen Mantel ging langsam auf ihn zu, ?Die Inquisition kennt kein Erbarmen.?
Simon wich im letzten Moment dem Schwertstich des Mannes aus und verpasste ihm mit all seiner Kraft einen Hieb.
Der Mantel zerfiel in lauter Fetzen, eine lange Schnittwunde prangerte auf der Brust des Mannes.
Blut floss in Strömen.
?Vater!?, brüllte Simon verzweifelt.
?Werde nicht wie sie.?, flüsterte der sterbende Mann.
Simon legte seinen Kopf in seine Hände, er fühlte das warme Blut, er wusste das es seinem Vater gehörte.
?Ungrim, Ihr seht so beunruhigt aus. Was ist los??, fragte Alrecht nur um sich von den Schmerzen abzulenken.
?Habt ihr den lauten Donner während dem Kampf mit den Grobi (der Zwerg spuckte aus) gehört??, fragte der Grenzläufer darauf.
Alrecht nickte, er konnte sich noch genau erinnern. Der Donner war lauter als der einer imperialen Großkanone.
?Nun, die Grünhäute haben einen der Seitentunnel zum Einsturz gebracht, es liegen nun viele große Felsbrocken auf der Straße. Es richt nach Hinterhalt., fuhr Ungrim fort.
?Was habt Ihr vor??, fragte Alrecht weiter.
Die Grenzläufer und die Musketenschützen aus eurem Regiment werden den Geröll durchstöbern während der Zug an durchmarschiert. Die Krieger in schweren Rüstungen werden die Flanken schützen.?
Alrecht antwortete, wenn auch ungewollt, ehrlich, ?Dies ist kein guter Plan. Wenn wirklich Grünhäute auf uns warten wird es erneut ein Blutbad geben.?
Der Zwerg nickte, ?Doch habt Ihr eine bessere Idee??
Alrecht dachte kurz nach, ?Nein.?
Ungrim nickte, ?Hoffen wir dass sie nach dem Verlust ihres Anführers, Traknoz Schädlspalta, sie sich nicht schon so früh wieder vorwagen.?
?War das dieser grüne Riese den ich getötet habe.?, fragte Alrecht.
Der Zwerg nickte, ?Doch von einem Grobi lasst Ihr euch fasst erwürgen.?
Alrecht stutzte, ein Mensch konnte wohl nichts Gutes oder Großes zu Stande bringen, dachte er.
?Nun Menschling, unsere Wege trennen sich nun, die Felsbrocken liegen nur noch einige Fuß vor uns.?, damit verabschiedete sich der Zwerg und stieß zu einer Einheit Grenzläufer hinzu.
Alrecht humpelte in die erste Reihe, so weit kam es noch dass er, der Hauptmann und zur Zeit einziger Kommandant, nicht präsent war.
Die Männer zogen wider ihre Waffen. Fang kreischte und dann trat Stille ein. Die Spannung, die Angst die in der Luft war fühlbar wie ein Mensch aus Fleisch und Blut.
Mit jedem Schritt drang sich wieder die Angst und die Spannung auf: Werde ich überleben? Werde ich es schaffen??
Die Spannung stieg und stieg, sie hatten das Geröllfeld schon lange verlassen war sie noch fühlbar.
Nach einiger Zeit atmete Alrecht aus, die Zwerge, die das Geröllfeld noch einige Zeit bewacht hatten stießen auch wieder zu dem Zug dazu.
Ungrim nickte Alrecht zu, ?Sie streite wohl noch um den Posten den Ihr freigemacht habt.?
Der Hauptmann konnte nicht abstreiten dass ihn dieses versteckte Lob nicht zutiefst freute.
Jedenfalls redete er sich ein das es ein Lob war, denn dachte wenn sie ihre Anschuldungen und Vermutungen versteckt und unverschämt präsentieren warum dann nicht auch ihr Lob?
Alrecht nickte dem Zwerg zu.
As a man thinketh in his heart, so is he.
- Jun Fan
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
- Erich Kästner