Der vier Geisseln der Allianz der ersten Völker

      Gleich darauf stellte der Halbling den Humpen auf den Tresen, "Hier habt Ihr."
      Simon nippte kurz daran und stellte sogleich seine Frage, "Nun werter Wirt, sagt mir, gibt es hier irgendwelche Reisenden die zur Insel der Hochelfen wollen?"
      Der Halbling nickte, "Nun, Ihr könnt es dort drüben auf dem Tisch der Hochelfen versuchen oder bei den dem Händler dort."
      Simon nahm eine Kupfermünze legte sie auf den Tresen, stürzte das Bier seine Kehle hinab und ging auf denn Tisch der Hochelfen zu. Man konnte sie nicht übersehen wie sie dasaßen in ihren strahlend weißen Gewändern und den silbern schimmernden Schuppenhemden.
      Einer in der Gruppe trug auch einen Harnisch, jedoch entdeckte Simon nicht die typisch spitzen Helme von dennen er schon gelesen hatte.
      Simon kam näher und ihm fiel auf das die Gesichter gebräunt waren. Sie trugen alle keine Waffen außer der Elf in dem Harnisch.
      Er hatte die Scheide eines Säbels um seinen Gürtel geschnallt. Simon hatte den Tisch nun erreicht, die Elfen sahen ihn nun erwartungsvoll an.
      Simon räusperte sich kurz, er wusste wenn er nun etwas falsches sagen würde hätte er eine gute Chance zu den Hochelfen zu kommen vertan, "Mein Name ist Simon Freigreif, ich diene dem Imperator als Paladin."
      Einer der Elfen antwortete, seine Stimme war auffallend hoch, "Nun Sir Freigreif, was wollt Ihr?" Simon krampfte innerlich, der Spott in der Stimme war kaum zu überhören noch dazu hatte sich der Elf nicht im Gegenzug vorgestellt. Äußerst unhöfflich, schoß es Simon durch den Kopf, doch egal.
      "Nun meine Herren, versteht mich nicht falsch, ich und die Männer unter meinem Dienst suchen nach einer Überfahrtsmöglichkeit zu ihrer Heimat."
      Der Elf nickt, "Wieso glaubt Ihr dass wir eine Räuberbande zu unserer Haustier bringen?" Simon atmete tief ein, Zorn stieg in ihm hoch. Wie konnte es dieser Eunuch nur wagen zu glauben er sei ein Räuberhauptmann. "Seht, ich glaube kaum dass ihr dies tun würdet, zu meinem Glück bin ich kein Räuber."
      Der Elf nickte, "Nun, welche Geschäfte führen Euch dann auf unser Land?" Simon nickte kurz und fuhr sich durch den Bart, "Habt Ihr von der Schlacht am Pass vor Karak Ungor gehört oder vor der noch immer andauernden Schlacht im Wald von Lorens?"
      Der Elf nickte kurz, "Ich war einer der Hauptmänner in der Schlacht vor Karak Ungor und wurde für meine Dienste zum Paladin ernannt, zudem führte ich dann mein eigenes Regiment nach Bretonnia wo meine Mannen und ich vor dem Wald Lorens gegen die Chaosbarbaren kämpften."
      Der Elf zog während der Erzählung interessiert eine dünne Augenbraue in die Höhe, "Ihr glaubt also Euer Schwert zu beherrschen?"
      Simons Zorn zeigte sich nun schon deutlich in dessem Gesicht, "Nun edler Herr, ich glaube es nicht nur ich weiß es. Denn ohne mein getreues Schwert und der mir anvertraute Kriegshammer haben mich schon in tausend Situationen vor dem Tod bewahrt."
      Der Elf nickte wieder, er streckte seinen Hand aus, "Verzeiht mein ungebührliches Benehmen doch hier trifft man nur allzu oft auf Gesindel. Mein Name ist Allandrohel, ich bin Kapitän eines Handelsschiffs, sagt mir Paladin wieviel Mann wollt ihr denn überfahren."
      Simons Gesicht blieb steinern, er wusste nicht ob er dem Elfen schon trauen sollte, "Nun es müssen um die Hundertzwanzig sein, es könnten jedoch ein zwei Dutzend weniger oder mehr sein."
      Der Kapitänt nickte, "Nun, wir könnten möglicherweise einen Handel abschließen aber nun erzählt mir welches Geschäft als Krieger auf meinem Land nachzugehen habt."
      Simon nickte, "Natürlich, wir wissen dass auf eurem Land der nächste große Angriff des Chaos stattfinden wird." Das Gesicht des Elfen versteinerte, "Ihr meint das Chaos greift unser Land an?"
      Simon nickte, "Doch es wird kein normaler Übergriff der dunklen Mächte, es wird wie zu Magnus Zeiten." Der Elf schluckte, "Ich kann mich noch gut an diese Zeiten erinnern, die Winde waren besonders stark. Böse Energien lagen wortwörtlich in der Luft."
      Simon erschrack kurz bevor er sich ins Gedächtnis rief das Elfen unsterblich waren wenn ihnen nicht ein gewaltsamer Tod zu teil wurde. Der Paladin fuhr fort, "Also glaubt Ihr wir können mit Euch überfahren?"
      Der Elf sah sich kurz in der Runde am Tisch um, "Nun werter Paladin, darüber müssen wir noch beraten. Gebt uns etwas Zeit."
      Der Paladin nickte, "Aber natürlich."

      Alrecht sah sich um, er stand draußen vor der Schenke in die Simon mit einigen Mann verschwunden war. Helle Laternen beleuchteten die Wege und Stege der Stadt. Sie waren aus dem gleichen Kristall das den Weg auf der unterirdischen Handelsstraße der Zwerge beleuchtet hatte.
      Der Hauptmann betrachtete die Gestalten an diesem Hafen, hier gab es tatsächlich Vertreter sämtlicher Völker anzutreffen.
      "Hauptmann?", ertönte hinter Alrecht eine Stimme. Der Söldnerhauptmann wandte sich neugierig um, er kannte die Stimme nicht.
      Es war die eines Elfen, er erinnerte sich. Ein Magier, einer seiner Untergebenen. "Was kann ich für Euch tun Beanor?", fragte Alrecht zu seiner Überraschung äußerst freundlich.
      "Nun, versteht mich nicht falsch aber die Männer werden langsam unruhig ..."
      Alrecht nickte, "Teilt ihnen mit dass sie freien Ausgang haben. Jedoch ist in drei Stunden hier wieder Treffpunkt."
      Beanor nickte und lief sofort zu dem aufgestellten Regiment zurück.
      Alrecht sah sich weiter um, er musste dies wohl dem Paladin mitteilen. Mit schnellem Schritt stieß er die Schwenktür der Schenke auf. Dunstige schwere Luft stieß ihm entgegen.
      Kurz schien sie ihm zu erdrücken, das schummrige Licht tat das übrige. Doch Alrecht hatte sich schnell darauf eingestellt. Er sah sich in dem Schenkraum um.
      Er entdeckte Simon recht schnell, er und die paar Mann die er sich mitgenommen hatten saßen auf einem Tisch und tranken.
      Alrecht kam näher und setzte sich. Am Tisch waren auch Thorgrim und Mi'm. Die Zwerge schütteten sich zwei Humpen schaumgekröntes Bier die Kehle hinab.
      Simon jedoch stierte mit einem leeren Blick ins Nichts.
      "Simon, die Männer haben Freigang. Sie werden sich in drei Stunden hier wieder einfinden.", berichtete der Söldnerhauptmann.
      Der Paladin zwinkerte kurz und sah dann Alrecht an, "Nun gut. Ich habe mit Händlern der Hochelfen gesprochen. Sie beraten sich zur Zeit ob sie uns überfahren werden."
      Alrecht nickte, "Ich würde mir dies auch gut überlegen, immerhin sind wir eine große Truppe, gut bewaffnet und dazu sehen wir aus wie Banditen."
      Simon lächelte, "Er nahm an wir seien Räuber." Alrecht schüttelte kurz den Kopf, "Nun, das war wohl nicht weiter überraschend."
      Simon fuhr fort, "Die große Frage ist doch was können wir ihnen als Gegenleistung anbieten?"
      Der Hauptmann schwieg kurz, "Dies ist wohl keine außergewöhnlich schwere Frage: Schutz vor Piraten natürlich."
      Simon schüttelte den Kopf, "Glaubt Ihr tatsächlich dass wir als Soldaten die noch nie auf einem Schiff gedient haben den Seekampf beherrschen?"
      Alrecht schüttelte den Kopf, "Nun, vielleicht haben wir keine Geschütze doch wenn die Piraten versuchen würden das Schiff zu kapern würden wir mehr als nur bloßen Widerstand leisten. Dazu haben wir noch immer einen Magier unter uns."
      Simon nickte, "Ihr habt Recht, wenn man es so sieht, doch wie werden die Männer die See vertragen, wie können wir Krankheiten abhalten?"
      Alrecht nickte, eine dicke Denkfalte bildete sich auf seiner Stirn, "Ihr habt natürlich recht. Wir reisen mit den Elfen, ihre Leiber waren und werden von Krankheit frei bleiben unsere jedoch nicht. Und da die Elfen immun gegen jegliche Krankheit sind werden sie auch keine Arznei mit sich führen."
      Simon nickte, "Genau. Wenn nun irgendeine Krankheit ausbricht wird es schwer sie im Zaum zu halten. Habt Ihr schon mit Beanor gesprochen? Ich weiß das er Magier ist jedoch weiß ich nicht wie es mit ihm um die Kräfte der Heilung besteht."
      Alrecht wandte ein, "Vergesst nicht, manche Männer haben trotz dem bereits erlebten Angst vor er Magie. Sie verstehen sie nicht ,ich möchte nicht sagen dass ich sie verstehe jedoch würde ich einen Kundigen sein Bestes versuchen lassen wenn mich eine Krankheit mich in ihren Griffen gefangen hält."
      Simon nickte, "Ich verstehe, nun falls wir mit den Elfen überfahren dürfen muss ich mit ihrem Kapitän darüber sprechen."
      Der Söldnerhauptmann nickte. Alrecht staunte, aus dem jungen unerfahrenen Paladin war nun schon ein vorrausdenkender Führer geworden der sich um seine Manschaft sorgen machte.
      Vielleicht wuchs auch er daran.
      Kurz schien ihm als würde jemand einen stumpfen Gegenstand durch sein Herz rammen. Eine pulsierende Welle von Schmerz breitete sich in seiner Brust aus.
      Susanna.
      Sie würde nicht mehr wachsen an diesem andauerndem Kampf. Sie war der Liebe verfallen so wie ihr geliebter dem Chaos verfallen war.
      Alrechts Herz zog sich zusammen und wieder auseinander. Er hatte ihren Tod noch immer nicht verkraftet, er hatte tiefe Wunden bei ihm zurückgelassen.
      Wieder ein Punkt den Alrecht an dem jungen Simon bewunderte, er hatte schon viele Entbährungen und Verluste in dieser Schlacht über sich ergehen lassen und trotzdem wuchs er nur daran.
      Der Söldnerhauptmann setzte sich und rief einer Schenkenmaid etwas zu. Er wusste dass sie ihn nicht verstanden hatte, aber sie würde ihm sicher ein Bier bringen.
      As a man thinketh in his heart, so is he.

      - Jun Fan


      Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

      - Erich Kästner
      Kapitel 30 die tückische See

      Simon stand aus dem Feldbett in seiner Koje auf. Sein Kopf schmerzte fürchterlich. Mit jedem Herzschlag jagte eine Welle aus Schmerz durch seinen Kopf.
      Der Paladin glaubte ihm würde jeden Moment der Schädel platzen. Simons Plattenpanzer war in den letzten zwei Wochen auf See mehr als nur gepflegt worden. Anscheinend gab es hier niemals Arbeit für Außenstehende.
      Nun, Simon wusste was dies bedeutete. Er kannte den Kapitän nun schon so gut dass er wusste dass dieser Elf niemals ein Risiko eingehen würde. Simon wusste dass seine Soldaten und er nicht mit ihnen überfahren durften weil die Chance bestand das Piraten angriffen.
      Dieser Kapitän verstand es seine Ressourcen so zu verwenden dass Profit dabei herraus sah. Nun, woring lag nun der Vorteil wenn er relativ viel Platz mit Passagieren verschwendete wenn er doch den gleichen Platz mit Handelswaren füllen konnte.
      Der Paladin kratzte sich an seinem bärtigen Kinn. Simon ging fest davon aus dass ihnen noch ein Angriff seitens der Piraten bevorstand. Mit ziemlicher Sicherheit konnte er sagen dass dieser Kapitän sowieso auf der Suche nach Söldner war.
      Nur welche Söldner fuhr schon freiwillig so weit, wo die Chance auf eine Rückkehr so gering war.
      Überhaupt, das schlanke Boot aus dem feinen weißen Holz, war viel zu klein für so wenig Besatzungsmitglieder.
      Diese Kojen waren nicht schnell und hastig eingerichtet worden wie es hieß dass Söldner zusätzlich übergefahren wurden.
      Nein, diese Kojen hatten bereits Besitzer die wohl in Überfällen ums Leben kamen. Simon musterte seine kleine Koje genau. Er teilte sich die kleine Kabine aus dem feinen weißen Holz dass er keinem Baum zuordnen konnte mit Alrecht.
      Die zwei Männer schwiegen die meiste Zeit. Simon störte dies nicht, er brauchte viel Zeit um nachzudenken. Mit etwas Scham gestand er sich dass er Angst hatte. Nun dies war eigentlich nichts wofür er sich schämen musste. Jeder Soldat hatte Angst, die meiste Zeit während er Dienst tat. Ein Soldat verspürte Furcht ein jedes Mal wenn er seine Klinge mit einem Gegner kreuzen musste. Die Aufregen, wer wohl schneller sein würde. Wer wohl das größere Geschick besaß. Wer sich wohl als gewandter herausstellen würde.
      Als dies beschäftigte einen Mann während der ersten Sekunde vor einem Kampf. Simon wusste wohl dass dies nur auf erfahrende Soldaten zutraf. Er wusste aus eigener Erfahrung dass nackte Angst, eine unglaubliche Panik in jedem jungen Krieger aufflammte sobald er nur das Stahl seines Feindes in der Ferne sah.
      Der Paladin nickte, dies kannte er nur zu gut. Simon zählte sich nun schon zu den erfahrenen Kriegern. Er hatte mit unzähligen sterblichen aber auch unsterblichen Kreaturen Kämpfe ausgefochten und er konnte sich nun schon auf sein Geschick, seine Gewandtheit und seine Kraft verlassen.
      Jedoch hier auf See wurden die Karten neu verteilt. Er wusste dass wenn er hier in die See stürzte ihn die Wellen unbarmherzig verschlingen würden.
      Er wusste dass diese Fluten ihn nie wieder hergeben würden. Seine Rüstung war eine der besten im gesamten Imperium. Das Metall bestand aus einer Legierung des teuersten Stahl und Meteorgesteins dass sie äußerst widerstandsfähig und leicht machte. Doch Stahl blieb Stahl.
      Es würde ihn in die Tiefe ziehen und nie wieder hergeben wollen.
      Ihm schauderte. Der reine Gedanken an ein nasses Grab lies ihn erzittern. Doch, er kannte schlimmere Schicksale. Mit Unbehagen erinnerte sich Simon an die Kämpfe vor Karak Ungor. An die Kameraden die durch die dunklen Klingen der Chaosanhänger fielen.
      Die Opfer dieser grausamen Waffen wurden wohl von ihr versklavt. Welch abscheuliche Vorstellung, überlegte Simon.
      Er schüttelte seine Glieder. Es war an der Zeit an etwas anderes zu denken. Diese Gedanken ließen ihn nur schwermütig und träge werden.
      Mit schnellem Schritt öffnete er die Tür, lief den langen schmalen Gang und die wenigen Treppen aufs Deck entlang.
      Der Anblick der sich ihm dort bot war unglaublich.
      Von jeder Seite wurde das große Schiff von der See umgeben. So weit sein Auge auch nur zu sehen vermochte Wasser.
      Er sah sich um, ein Elf lehnte an einem der zwei Masten. Das Segel war gehisst und starker Wind trieb sie zügig voran.
      Der Elf sah nachdenklich und traurig aus. Simon entschied sich vorzustellen. Es war seltsam, nie zuvor hatte er dieses Bedürfnis in den letzten zwei Wochen gehabt.
      ?Seid gegrüßt, mein Name ist Simon Freigreif, Paladin im Dienste des Imperators und Sigmars.?
      Der Elf sah kurz auf, seine Augen waren leer und drückten reine Trauer aus, ?Seid mir gegrüßt Paladin. Was kann ich für Euch tun??
      Simon sah sich kurz um, das Schiff war innen und außen aus dem hellen weißen Holz. Schwere Leintücher waren über irgendwelche Gerätschaften gespannt.
      Von diesen versteckten Geräten standen vier an Deck. ?Was verbirgt sich unter den weißen Tüchern, frage ich mich nun schon seit der ersten Woche.?
      Der Elf nickte nur kurz, ?Dies Sire, sind Waffen zur Verteidigung unserer aller Leben. Doch zwei der insgesamt vier Mannschaften sind bei den letzten Überfällen gefallen.?
      ?Welche Überfälle??, fragte Simon sofort nach.
      ?Nun, auf diesem Seeweg werden die Handelsschiffe ständig von Dunkelelfenpiraten überfallen. Bei solch einem Überfall wurden die Mannschaften von einem einstürzendem Masten erschlagen.?
      Simon nickte, ?Nun, verzeiht mir meine direkte Frage doch Ihr seht aus als habt ihr jemanden verloren.?
      Der Elf nickte nur, ?Mein Bruder Helandroel verlor sein Leben durch die Piraten.?
      Simon antwortete, ?Mein herzliches Beileid ?? Er stockte kurz, der Elf sah Simon für eine Sekunde in die Augen, ?Mein Name ist Feanor.?
      ?Nun Feanor, was tut Ihr hier??, fragte Simon um auf ein anderes Thema zu kommen. ?Ich schiebe Wache, wir kommen in die Gewässer in denen die Piraten lauern.?
      Simon stockte für einen Moment der Atem. Panik stieg in ihm auf. Er würde mit einer Situation konfrontiert die er zuvor noch nie erlebt hatte. Doch war dies überhaupt etwas dass für ihn neu war? Er hatte bereits in so vielen Schlachten gekämpft und er konnte nie sagen was ihn erwartete. Mit Mühe bekämpfte er so seine Panikattacke.
      ?Nun, ich werde Euch nicht weiter stören, entschuldigt mich.?, damit verabschiedete sich Simon und ging weiter.

      Beanor erwachte und streckte sich kurz. Er schloss noch einmal seine Augen, jedoch nicht um noch einmal für fünf Minuten zu ruhen sondern um nach den magischen Winden zu fühlen. Er streckte seine trainierten Sinne wie Fühler in alle Richtungen aus.
      Er spürte wie in die Energien umwehten, er spürte wie sie durch ihn flossen. Er fühlte sich mächtig, er fühlte sich gut.
      Er öffnete seine Augen wieder und sah sich kurz um. Es war gewöhnungsbedürftig sich in einem solch einem kleinen Raum aufzuhalten.
      Es war Zeit an Deck zu gehen. Mit schnellem Schritt lief Beanor die wenigen hölzernen Stufen hinauf und sah sich um.
      Die Sonne war bereits am Untergehen als plötzlich ein lautes Signalhorn ertönte. Das dumpfe tiefe Dröhnen fuhr durch Mark und Bein. Als dieser Ton auszuhallen schien blies der Späher noch dreimal in ein anderes Horn wovon ein jedes höher als das davor war.
      Sofort darauf formierte sich die Manschaft der Elfen in Fünfmanngruppen. Der Kapitän trat aus seiner Koje. Er schien sich hastig seinen Harnisch angelegt zu haben, seinen Helm trug er unter seinem Kopf.
      Er brüllte einige Befehle, sofort darauf schwärmten die Elfen aus. Beanor bewunderte diese Präzision.
      Für das ungeschulte Auge sah es wie das reine Chaos aus, doch es war alles andere als dies. Die Abläufe der verschiedenen Gruppen schienen ineinander zugreifen.
      Nach wenigen Augenblicken waren die Vorrichtungen unter den schweren Leintüchern abgedeckt.
      Beanor staunte, es waren die gefürchteten Repetierspeerschleudern. Kaum war die Plane von den uralten Kriegsmaschienen abgezogen wurden auch schon die Sicherungen entfernt, die Magazine geladen und das Gerät selber bemannt.
      Gleichzeitig trugen zwei Fünfergruppen Waffen aus den Lagerräumen unter Deck herauf. Sofort darauf rüsteten sich die Elfen damit und bezogen Deckung hinter den Schiffswänden. Simon starrte noch immer verwirrt auf die schwarzen Langboote am Horizont die schnell näher kamen. Beanor brüllte nun auch auf, ?Zu den Waffen, zu den Waffen!?
      Simon schreckte aus seiner Starre auf und zog sein Schwert. Sein Schild lag unter Deck doch würde es ihn hier nur unbeweglich machen.
      Schnell versammelten sich die Hundert Mann der Söldner an Deck. Wie schon am ersten Tag besprochen teilten sie sich in fünf Gruppen zu je zwanzig Mann auf die an vom Kapitän angewiesenen Plätzen Stellung bezogen.
      Simon brüllte wieder laut auf worauf die Bogenschützen und die Armbrustschützen hervortraten, die Armbrustschützen luden ihre Waffen und die Bogenschützen zogen einen Pfeil aus ihren Köchern.
      Die dunklen Schiffe kamen schnell näher und Beanor schloss erneut die Augen. Er wusste was er zu tun hatte. Er konzentrierte sich, er spürte wie ihn die Enerige noch immer umwehte, ihn durchfloss.
      Er nutzte dies und konzentrierte sich fest auf Feuer. Ihm wurde heiß, er begann zu schwitzen. Er öffnete seine linke Hand und ging wie in Trance auf den Buk des Schiffes zu.
      As a man thinketh in his heart, so is he.

      - Jun Fan


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      - Erich Kästner

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      Mit großer Anstrengung öffnete er die Augen und sah wie das schwarze Schiff immer näher kam. Gerade eben war es so groß wie ein Fingerhut maß es nun schon eine Armlänge. Es fuhr im Kreis um das Langboot der Elfen. Was bewies dass es eine unglaubliche Geschwindigkeit besaß, denn das Boot der Elfen war auch nicht als langsam zu bezeichnen.
      So schnürte das Boot der Piraten seine Kreise immer enger. Da keuchte Beanor erschöpft auf, mit einem lauten Knall riss die Feuerkugel aus seinen Händen los und bahnte sich seinen Weg zum Schiff der Piraten.
      Nach nur drei Herzschläge des Magiers traf der Feuerball auf das Schiff der Dunkelelfen auf. Freudengeschrei am Schiff der Hochelfen brach los.
      Mit einer lauten Detanation in der Ferne wurde das Schiff der Dunkelelfen in Stücke gerissen. Beanor sank erschöpft auf die Knie und wurde ohnmächtig.

      Simon starrte mit offenem Mund auf den Fleck in der Ferne der soeben noch ein Piratenschiff gewesen war. Da brüllte der Kapitän erneut Befehle. Die Mannschaften der Kriegsmaschinen begannen wie wild an Rädern zu kurbeln sodass sich die Geräte drehten.
      Der Paladin wandte sich um, zu seinem Schreck erblickte er ein zweites Piratenschiff dass ihnen soeben die Breitseite zuwandte.
      Simon glaubte das mechanischen Kreischen der Speerschleudern von hier aus zu hören. Bevor er auch nur reagieren konnte spalteten die stählernen Speerspitzen das Holz an der Seitenwand des Schiffes.
      Krachend barst das Holz und splitterte in alle Richtung. In Simon regte sich nackte Panik, er erbrach sich. Etwa stimmte nicht mit ihm.
      Wieder kreischte etwas mechanisch, nur dieses mal schien es viel lauter zu sein. Die Speerschleudern an Board, schoss es ihm durch den Kopf.
      Alles drehte sich, er nahm nur noch alles verschwommen war. Böse Magie schoss es ihm durch den Kopf.
      Wieder brüllten Männer auf, wieder kreischten Kriegsmaschinen. Splitternd barst Holz, Simon richtete sich Langsam auf.
      Kurz sah er eine riesige dunkle Metallspitze, wahrscheinlich die eines Speeres dann wurde alles dunkel.


      Alrecht brüllte auf. Einer der Speere hatte Beanors Schulter getroffen und ihn an die Wand hinter ihm genagelt.
      Kreischend verblutete dieser nun.
      Ein anderer der ans Deck gepfählt wurde starrte ungläubig den Speer in seinem Bauch an, während Blut aus seinem Mund floss.
      Schreiend eröffneten die Bogenschützen und Armbrustschützen das Feuer. Die Dunkelelfen zeigten sich davon unbeeindruckt und ließen ihre Speerschleudern ein weiteres Mal aufkreischen. Ein weiterer Speer schlug in den gleichen Masten ein auf dem der Arm des Magiers hing, krachend knickte dieser nun um und begrub eine der defekten Speerschleudern unter sich. Alrecht brüllte den Bogenschützen zu dass sie mit dem Feuern warten sollten. Doch der Befehl ging im lauten mechanischen Geräusch der Repetierspeerschleudern unter. Die Waffe spuckte gleich sechs Speere auf die Piraten. Auch einer ihrer Masten wurde zu Fall gebracht. Alrecht sah sich um, es herrschte das Chaos an Deck.
      Nur die Elfen behielten ihre unheimliche Gelassenheit und schossen mit gleicher Präzision wie zuvor weiter.
      Der Söldnerhauptmann riss einem toten Bogenschützen den Bogen aus den Händen und schoss nun auch Pfeile auf das Schiff.
      Wieder krachte es laut als Speere in der Seite einschlugen. Die beiden Schiffe waren sich an den Breitseiten nun schon so nah dass er in die fahlen Gesichter der Dunkelelfen blicken konnte. Mit lautem Gebrüll zogen diese ihre gekrümmten Klingen.
      Alrecht brüllte den Nahkämpfern so laut er konnte den Befehl zum formieren zu. Sofort darauf formierten sich mitten in den Trümmern des zuvor prunkvollen Handelsschiffs die Schildwälle.
      Wieder kreischte etwas, doch es war keine Kriegsmaschine.
      Es war Greif. Der Falke setzte sich auf Alrechts Schultern.
      ?An die Arbeit Fang!?
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      - Jun Fan


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      - Erich Kästner

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      Die Ganze Story ist genial!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
      "Deus lo volt"
      FORZA ROMA
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      Terrorbekämpfung ist ein schmutziges Geschäft:
      "Entweder bleibt man moralisch und liegt 4 Fuss unter der Erde, oder man lebt und wird unmoralisch"
      Mit einer schnellen Bewegung warf Alrecht seinen Bogen weg und zog sein Schwert.
      Kurz schien völlige Stille zu herrschen, doch nur für eine Sekunde. Denn gleich darauf eröffneten die Speerschleudern der Dunkelelfen wieder das Feuer. Knirschend brachen die letzten Balken als sich die Enterhacken sich ins Holz gruben.
      Ein fester Ruck erschütterte das gesamte Bot. Die Breitseite waren aufeinandergeschlagen. Die Krieger der Piraten schwemmten das Deck des Handelsschiff.
      Alrecht zögerte keinen Moment. Mit einer Bewegung vollführte er eine Drehung um Schwung zu holen. Fang verstand dieses Zeichen und stieg mit zwei festen Flügelschlägen auf.
      Es dauerte nur einen Moment da bemerkte der Söldnerhauptmann dass einer der Piraten nun in Reichweite war.
      Mit dem Schwung den er aus der Drehung nahm ließ er seine Klinge gezielt auf die Brust des Dunkelelfen niedergehen.
      Dieser jedoch zog sich mit zwei flinken Schritten etwas zurück und entging mit einer unglaublichen Gewandtheit dem wuchtigen Schlag des Menschen.
      Der Dunkelelf gab Alrecht nicht einen Herzschlag Zeit als dieser verfehlte. Mit einem kalten Lächeln stieß dieser zu.
      Doch Alrecht hatte zuviel Schlachten erlebt als würde er diese Finte nicht kennen. Er warf sich mit gesamten Körpergewicht zur Seite worauf auch die Klinge des Dunkelelfen ins Leere stieß. Alrecht rollte sich auf seiner Schulter ab und nutzte denn Schwung um wieder auf die Beine zu kommen. Keuchend bemerkte er dass der Elf zwar überrascht war aber wieder nicht einen Herzschlag verschwendete.
      Er lachte und holte zum nächsten Hieb aus. Klirrend trafen sich der Säbel des Piraten und das Schwert des Söldnerhauptmannes.
      Der Söldnerhauptmann drängte den Elfen mit seiner überlegenen Körperkraft ein zwei Meter zurück, bevor dieser sich dieser mit einer geschickten Bewegung unter der Klinge hinweg stahl und zum vernichtenden Hieb ausholte. Alrecht verlor das Gleichgewicht und stolperte.
      Kreischend mischte sich jedoch Fang ein. Schreiend fluchte der Dunkelelf als der Falke ihm die Klinge samt zwei Finger ausriss.
      Blut schoss aus dem hellen Fleisch. Alrecht, der sich bereits wieder aufgerichtet hatte, stieß unbarmherzig zu und beendete das Leben des Elfen.
      Adrenalin schoss durch seine Venen. Der Hauptmann erlebte ein Hochgefühl und grölte seinen Leuten zu.
      Diese brüllten auch auf, jedoch waren diese noch in die Nahkämpfe verwickelt. Jedoch hielt der Schildwall noch auch wenn bereits große Verluste beklagt werden mussten.
      Mit einem großen Satz hechtete Alrecht auf die Flanke des Schildwalls zu. Mit großer Wucht verpasste er einem der Dunkelelf einen Schulterstoß worauf dieser zu Boden fiel.
      Alrecht verschwendete keine Zeit und trat diesem einfach nur ins Gesicht. Als er spürte dass der Schädel unter seinem Stiefel nachgab stieß er sein Schwert in die Flanke eines Dunkelelfs der soeben versuchte durch die Deckung eines Schwertkämpfers zu kommen.
      Gurgelnd sank dieser zu Boden und spuckte sein schwarzes Blut.
      Alrecht schrie auf, eine Klinge bohrte sich mit dämonischer Präzision durch seine Schulter. Das Stahl bohrte sich durch seinen Harnisch wie durch Papier.
      Er blickte dem höhnisch grinsendem Elfen ins blasse Gesicht. Kurz bevor er seine Klinge in dessen Magen rammte.
      Mit Kraft der Verzweiflung stieß er zu. Er spürte wie das warme Blut seine Hand entlang floss. Er spürte wie sich dessen Därme in einem Krampf krümmten.
      Als der Elf zu Boden sank zog er die Klinge aus der Schulter. Schreiend überfluteten Schmerzen den Körper des Menschen. Hilflos musste er sich ihnen hingeben.
      Blanke Wut jedoch auch Entsetzten stiegen in ihm hoch.
      Würde er nun verbluten? Hatte der Elfenbastard Gift auf seine Klinge getan? Würde er nun qualvoll verenden müssen?
      Fürs Nachdenken war noch genug Zeit wenn es soweit war entschied er und packte die Kling des Elfen mit seiner rechten Hand.
      Fang kreischte. Alrecht wandte sich in die Richtung des Falken. Wie in Trance tat er darauf einen Schritt zur Seite. Dies rettete ihm das Leben. Denn eine Klinge schnitt durch die Luft an der Stelle wo er soeben noch stand.
      Wut stieg in ihm hoch, mit einem kräftigen Schwerthieb enthauptete er den Elfen. Wieder schossen Schmerzen durch seinen Körper.
      Der Hauptmann wusste dass er stark blutete und dass er immer schwächer wurde.


      Simon erwachte mit fürchterlichen Kopfschmerzen. Doch richtete er sich stöhnend auf. Die Kraft schien aus seinem Körper geflossen zu sein. Er blickte sich um, die Dunkelelfen waren bereits dabei das Schiff zu entern.
      Wut und Verzweiflung stiegen in ihm hoch. Würde er wieder bekannte Gesichter verlieren? Nein, hier würde er es nicht zulassen.
      Die Wut wurde immer stärker und überschattete die Verzweiflung. Mit einem Satz stieß er nun zu den Kämpfen vor dem Schildwall hinzu.
      Er teilte einen Hieb nach rechts und nach links aus. Stöhnend gingen die zwei Elfen zu Boden, worauf sich drei andere umwandten.
      Ein Trommelfeuer aus geschickten, angetäuschten oder kräftigen Säbelhieben gingen nun auf den Paladin nieder.
      Die Wut, der Zorn in ihm wurde immer größer. Seine Angst schwand, er wusste er versank immer mehr in den Abgründen des Wahnsinns. Brüllend stieß er zu und versenkte sein Schwert in der Brust des Elfen vor sich.
      Klirrend prallten die Säbel an seiner Rüstung ab. Mit einer Drehung jagte er das Zwergenstahl in die Seite des linken Elfen. Es schmatzte laut als er sein Schwert aus dem Kadaver des Piraten befreite.
      Blut troff von seinem Arm. Es war noch warm.
      Knurrend verpasste er dem Elfen zu seiner rechten einen Fausthieb. Dieser stand nur da, verblüfft von der Kraft des Menschen.
      Knackend grub sich die Faust in dessen Gesicht. Blut schoss aus seiner Nase und aus seinem Mund. Doch Simon lies ihn nicht lange leiden, mit einem schnellen Stich stieß er seine Klinge durch den Hals des Elfen.
      Simon stach wieder einen der Piraten hinterrücks nieder. Der Schildwall begann unterdessen die Dunkelelfen immer weiter zu ihrem Schiff zurückzudrängen.
      Die Hochelfen hatten sich nun auch formiert und begannen den Schildwall von der Seite her mit Beschuss zu unterstützen.
      Pfeile hackten zwischen den Nahkämpfern immer und immer wieder in die Leiber der Piraten.
      Simon reihte sich im Schildwall ein.
      Die Dunkelelfen begannen bereits zu fliehen. Sie hatten wohl nicht mit der Gegenwehr der Söldner gerechnet.

      Thorgrim knurrte, mit einer schnellen Bewegung lud er die Muskete ein erneutes Mal durch. Kurz legte er an, verfolgte sein Ziel ein zwei Meter und brachte es mit einem lauten Donner zu Fall.
      Dieses dürre Elfengesindel kämpfte heimtückisch. Dies war nicht weiter überraschend, alle Elfen kämpfen so, dachte sich der Zwerg kurz.
      Wieder schob er mittels des Mechanismus der Waffe eine Patrone in die Kammer. Donner grollte wieder.
      Blut schoss aus dem Leib des Piraten. Er bäumte sich noch ein letztes Mal auf und sackte zusammen. Mit einer Geste der Verachtung spuckte Thorgrim auf den Boden. Dies waren keine Gegner. So schnell wie sie gekommen waren versuchten sie nun sich zurück zu ziehen.
      Welch üble Art einen Krieg zu führen.
      Mit einer schnellen Geste schob er weitere sechs Patronen in die dafür vorgesehene Kammer. Knackend lud er durch, legte an und zielte. Sein Opfer war dabei einen der Hochelfen heimtückisch von hinten zu attackieren.
      Der Hochelf war in einem Nahkampf mit einem der anderen Piraten verwickelt. Donnernd grollte die Muskete ein weiteres Mal auf, Blut spritzte aus dem Leib des einen Dunkelelfen.
      Knacken. Wieder eine Kugel im Lauf. Donnergrollen. Wieder ein Leben weniger auf diesem Schiff.
      Thorgrim sah sich um. Die Söldner waren sehr angeschlagen. Es waren über ein Drittel der Männer gefallen und zusätzlich hatten sie ihren Magier verloren.
      Er hing blass an der Wand. Der Speer steckte noch in seiner Schulter. Er war ein Elf gewesen, doch dies hatte er nicht verdient.
      Er war eine tapfere Seele gewesen, immerhin hatte er dieses Gemetzel für ihre Seite entschieden. Thorgrim bezweifelte dass sie die Schlacht gewonnen hätten wenn das zweite Piratenschiff auch das Feuer eröffnet hätte.
      Viele Leben wurden durch diesen Elf gerettet. Doch seins war nicht bestimmt diesen Kampf zu überstehen.
      Thorgrim legte ein weiteres Mal an, wieder grollte ein Donner über das Deck. Auch Mi?m bewies sein Können im Umgang mit der Muskete.
      Kaum zu glauben dass er soeben für ein paar Elfen sein Leben riskiert hatte. Thorgrim spuckte aus.
      Er sah zu Mi?m hinüber. Sie hatten gesiegt. Sie hatten die Piraten geschlagen.
      As a man thinketh in his heart, so is he.

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      Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

      - Erich Kästner
      ?Paladin Freigreif, Ihr habt gut gekämpft und eure Männer waren eine tapfere Unterstützung.?, bemerkte der Kapitän in seiner Kabine beiläufig.
      Wut stieg in Simon hoch. Wie konnte er wagen so respektlos und herabsetzend von den Taten seiner Soldaten zu reden. Sie hatten tapfer gekämpft und das Rückrat des Kampfes gebildet. Das steinerne Gesicht des Paladins zog die Aufmerksamkeit der gesamten Anwesenden auf sich.
      Mit rauer Stimme erwiderte er, ?Nun, ich möchte behaupten dass Ihr und Eure Soldaten die Unterstützung wart. Immerhin waren es meine Soldaten die beinah ganz alleine die Angreifer zurück zu drängen. Oder habt Ihr vergessen wer den Schildwall gebildet hat??
      Er wartete kurz ab, jedoch fuhr er fort als der Elfenkapitän Luft holte um zu antworten, ?Das waren die Soldaten die für einen Hungerlohn ihr Leben ließen um Euch zu verteidigen. Das waren die Soldaten unter meinem Befehl.?
      Der Kapitän lächelte ihn kurz an, ?Nun das Söldnerleben verspricht kein langes Leben. Es verspricht nur schnellen Reichtum. Doch dass muss ich Euch wohl nicht erklären.?
      Simon sah dies als direkte Provokation an. Wie konnte es dieser überhebliche Elf nun, nach diesen großen Taten der Krieger, wagen herablassen über sie zu sprechen.
      ?Wagt es nicht so zu sprechen.?, drohte Simon barsch. Er sah im nächsten Moment ein dass dies ein großer Fehler war. Es würde den Elfen nur darin bestätigen dass die Menschen eine primitive Rasse waren. Die noch so viel von ihnen zu lernen hatten.
      Doch Simon fuhr schnell fort um die Blöße zu mindern, ?Ihr habt uns angeheuert und uns nicht darüber aufgeklärt dass Ihr mit diesem massiven Angriff gerechnet habt.?
      Der Hochelf sah Simon kurz an bevor er antwortete, das kantige Gesicht des Kapitäns war blass und kalt doch loderte in dessen Augen eine Flamme.
      ?Nun, man kann nie wissen wann diese Piraten zuschlagen und wann nicht.?
      Simon stand auf, die Wut schien jeden Moment in ihm durchzubrechen. Sein Gesicht wurde zur zornverzerrten Fratze.
      ?Glaubt Ihr etwa ich habe nicht bemerkt dass Ihr eigene Quartiere für Soldaten an Board habt. Dieses Schiff ist bestens ausgerüstet um einen Angriff zu überstehen. Jedoch fehlte es Euch wohl nach der Anreise an der nötigen Mannzahl um diese Werkzeuge auch noch zu nutzen.?
      Der Kapitän antwortete mit ruhiger Stimme. Hätte der Zorn in Simon nicht in solchen Ausmaßen gelodert wäre er ängstlich verkrampft.
      ?Ihr habt darum gebeten dass wir Euch überfahren. Wir haben eingewilligt gegen einen kleinen Dienst den Ihr Söldner mit Leichtigkeit hinter euch gebracht habt. Ihr lebt noch, beruhigt Euch bald werdet Ihr ankommen.?
      Doch der Paladin beruhigte sich nicht. Es waren tapfere Männer gestorben. Wenn mit Abscheu dachte er daran wie schnell das Leben Beanors enden musste. Er hatte so tapfer gekämpft. Doch einer der Speere beendete sein Leben mit grausamer Leichtigkeit.
      Simon setzte diesem entgegen, ?Wie könnt Ihr nur behaupten dass wir dies mit Leichtigkeit hinter uns gebracht haben. Mächtige Magie brachte eines der Schiffe zum kentern. Der Angriff des zweiten Schiffes kostete viele Leben. Auch der Magier der so schnell eines der Piratenschiffe versenkte kam dabei ums Leben.?
      ?Nun, dass tut mir Leid. Er war bestimmt ein Meister seines Faches doch dies ist das Risiko des Söldnerlebens.?
      Simon schnellte auf den Kapitän zu und packte diesen am Kragen. Dieser blickte ihn nur kalt an. Drohend ballte Simon seine rechte Faust.
      ?Wagt es nicht noch einmal mit als Söldner zu bezeichnen. Ich bin Paladin im Dienste Sigmars und des Imperators. Ich bin nicht auf der Suche nach Reichtum und Gold, ich bin am Weg um den dunkelsten Schrecken zu begegnen. Ich tue dies weder für Gold noch für Reichtum. Ich tue dies weil es mir mein Innerstes befiehlt.?
      Der Hochelf befreite sich mit einer geschickten Bewegung aus dem Griff des Paladins, ?Nun, Ihr seid mir zuviel Rohling um Euch mit den dunklen Mächten zu messen. Ihr habt nicht die Ausdauer und den Willen zu siegen.?
      Spottend antwortete Simon, ?Ich nehme an Ihr habt es.?
      ?Nun, ich habe vor zweihundert Jahren gegen das Chaos gekämpft. Ich weiß was Euch erwartet.?
      Der Paladin schüttelte nur den Kopf, ?Ihr wisst nicht welche Schrecken in diesem Moment wüten, welche Schrecken in diesem Moment erwachen und Ihr wisst nicht welche Schrecken noch kommen werden. Niemand außer die dunklen Götter und Sigmar wissen das.?
      Der Elf lächelte, ?Glaubt Ihr tatsächlich dass Ihr in eurem kurzen Leben mehr erlebt habt als ich??
      Simon sah ihn noch immer gerade an, ?Nun ich denke nicht dass Ihr mit den Prinzen unter den großen Chaosdämonen gerungen habt. Mit dem größten aller Tzeentchdämonen.?
      Die elfische Besatzung schien bei diesem Wort zu erzittern.
      ?Ich glaube nicht dass Ihr den größten unter den Verpestern gesehen habt. Dass ihr gegen seine unzähligen Diener der Seuchenhorden gekämpft habt.
      Die Schrecken der Seuchen erlebt habt. Oder habt Ihr das? Wisst Ihr was eure Heimat erwartet? Ich nicht und doch werde ich mich dem in den Weg stellen.?
      Der Kapitän sah ihn für eine, vielleicht zwei Minuten still an. ?Nein. Jedoch, Euch sei unser Dank für eure Dienste gewiss.?
      Damit verabschiedete er sich.

      Kapitel 31 Trügerischer Friede

      Simon sah sich den Bericht von Alrecht genau an. Es schmerzte ihn als er wieder und wieder die Liste der Gefallenen las.
      Zwölf Mann waren gefallen. Vierzig waren verletzt, siebzehn davon schwer. Die Elfen taten was sie konnten.
      Die Waldelfen die mitreisten vollbrachten wahre Wunder. Simon stand auf. Die Bürde des Anführers lastete schwer auf seinen Schultern. Es bedrückte ihn dass er wieder die Verantwortung für so viel Tod trug. Jedoch besonders belastete ihn dass er während dem Kampf zusammengebrochen war.
      Sein Herz schien von einem Fels zerquetscht zu werden bei dem Gedanken dass er vielleicht Leben hätte retten können.
      Er schüttelte kurz den Kopf, es war an der Zeit auf andere Gedanken zu kommen. Mit schnellen Schritt verließ er die Kabine und stieg die Treppen auf Deck.
      Es war nun schon gute drei Wochen her dass sie von den Piraten attackiert wurden. Bald würden sie das Reich der Hochelfen erreichen.
      Angst machte sich in dem Menschen breit. Nackte Panik fraß an seinen Eingeweiden. Mit zusammengebissenen Zähnen erinnerte er sich an die Schlacht vor dem Wald Lorens.
      Welch ein Blutvergießen.
      So viele gute Soldaten mussten sterben und dies auch noch umsonst. Er konnte auch dem Tod der Tausenden vor Karak Ungor nicht allzu viel Gutes abgewinnen. Jedoch tröstete er sich mit damit dass sie die Welt vor einem der Geißeln befreit hatten.
      Es war schon etwas erhebendes wenn man daran dachte welchen Dienst er dem Imperium getan hatte. Mit viel Mut, Geschick und Kraft hatte er sich dem Dämon in den Weg gestellt und hatte ihn besiegt.
      Kurz erschrak Simon, es hatte begonnen. Die Einflüsse des Chaos begannen bereits ihre Wirkung zu zeigen.
      Die Dämonen schienen immer etwas vorauszuschicken. Wenn es sich um eine Tiermenschenhorde hielt war dies noch das ungefährlichste.
      Dies alleine war eine erschreckende Tatsache. Denn diese Bestien waren schreckliche Gegner, die keinen Fehler verziehen. Sie schlugen mit primitiver Brutalität und tierischer Blutlust zu. Schnell und gewaltvoll.
      Doch diese Gegner konnte man sehen. Man konnte ihnen die Klinge entgegenstrecken. Man konnte sich auf seine Fähigkeiten im Umgang mit dem Schwert verlassen, man konnte auf seine Rüstung vertrauen.
      Diese Gefahr konnte mit einem einfachen Hieb gebannt werden. Auch wenn diese grausamen Geschöpfe dunkle Artefaktwaffen trugen.
      Mit Grauen im Herzen erinnerte sich der Paladin an die Opfer der schwarzen Klinge vor den Mauern Karak Ungors, deren Seelen versklavt wurden.
      Doch vor dem Wald Lorens hatte sie etwas noch gefährlicheres erwartet. Es war der Seuchennebel. Es war eindeutig spürbar wie er in einen einfloss, sich festsetzte und einen immer schwächer werden lies.
      Doch selbst dies war nichts im Vergleich zu dem was ihnen jetzt bevorstand. Es war wie mit Benjamin nur dass es dieses Mal einen jeden treffen konnte.
      Simon lies seine Sinne kurz wieder ausfahren. Er konnte genau spüren wie sich die Einflüsse des Bösen auf sie legten.
      Er wusste dass dieser Dämon verschlagen den Menschen an einer empfindlichen Stelle packte. Dies war seine Fehlbarkeit.
      Während Tzeentch versuchte sie mit ewigen Wandel und versponnen Netzen aus Intrigen zu hintergehen wählte Slannesh einen viel direkteren wenn nicht minder verschlagenen Weg.
      Mit Schmeicheleien, mit Verführungen erschleicht er sich die Seelen der Menschen. Erfüllt ihre geheimsten Wünsche, ihre geheimsten Fantasien im Austausch gegen deren Seele.
      Simon spürte dies ganz klar.
      Er wusste das dies nicht passender sein könnte. Welches Volk war den schon so eingebildet wie das der Elfen. Jedoch, überlegte sich Simon, sie hatten viel zu Stande gebracht.
      Ihr Reich hatte bereits eine überwältigende Größe besessen. Sie waren an der Seite der Zwerg Weltherrscher gewesen.
      Kurz schüttelte Simon den Kopf, doch wie alles hatte auch dies sein Ende gefunden. Intrigen, Brüderkriege, Tod und Verwüstung hatten auch bei ihnen Einzug gehalten.
      Mit immer größerem Zweifel starrte er auf den kleinen bewaldeten Fleck in der Ferne. Würden sie überhaupt etwas ausrichten können?
      Simon nickte, natürlich. Kein Volk, mit Ausnahme der Zwerge war zu solch einer Disziplin fähig wie die Elfen. Dies galt für jeden einzelnen.
      Stolz, Ehre und Weisheit verband diese Wesen. Manche wandelten auch schon über Tausend Jahre über diese Welt.
      Sie waren stark im Geiste, sie würden Stand halten.

      Herold sah kurz in die Ferne. Sie waren dem Ketzer auf den Fersen. Sie würden ihn stellen und töten. Der Inquisitor lächelte kalt.
      Bald würde er ihn haben, bald.
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      - Erich Kästner
      Klirrend marschierte Alrecht los. Sie hatten die Insel endlich erreicht. Sie waren in einer kleinen Provinz an der östlichen Küste an Land gegangen.
      Das Nest besaß einen unaussprechlichen Namen den Alrecht nicht behalten hatte. Er zuckte kurz mit den Schultern und lächelte erheitert als er feststellte dass er soeben ein Selbstgespräch geführt hatte.
      Im nächsten Moment, traf ihn die Realität mit voller Härte. Die Toten wurden von Board geschafft. Es waren zwei Männer am Vormittag ihren Verletzungen erlegen.
      Die verzerrten Gesichter zeigten das sie um ihr Leben gekämpft hatten. Jedoch hatten sie verloren.
      Der eine war vom Bauch bis zur Schulter aufgeschlitzt worden. Es war ein Wunder dass er nicht sofort gestorben war.
      Der zweite hatte einen Stich in die Brust erlitten der ihn ersticken lies. Mit einer kurzen Geste des Respekts erwies er den Männern die letzte Ehre.
      ?Fang!?, brüllte er gleich darauf. Der Vogel antwortete mit einem lauten Gekreische. Es war an der Zeit die Mannschaft zu formieren.
      Er wusste dass ihnen noch ein langer Marsch bevorstand. Soviel er gehört hatte planten sie nach Yvresse zu marschieren.
      Dort sollten sie dann das erste mal auf eine höhere Stelle der Hochelfen treffen. Er dachte mit Schrecken an das letzte Zusammentreffen mit einer Armee der Elfen.
      Die Waldelfen hatten waren nicht dazu bereit sich herabzulassen und mit ihnen den großen Ansturm zu erwarten.
      Sie tauchten erst auf als es schon verloren war für sie und die Bretonen. Nun, wahrscheinlich kämpften sie noch immer um ihren Wald.
      Es schien ein ewiger Kampf in ihrem Wald zu sein. Für jeden Elf der erschlagen wurde tauchten zwei weitere auf um den Tod ihres Kameraden zu rächen.
      Es war ein unerbittliches Volk. Es war nachtragend und beängstigend hasserfüllt. Ihnen schien jeder Ast in ihrem Wald mehr zu bedeuten als ein Mensch.
      Kein Lebewesen durfte einen Baum fällen, kein Lebewesen durfte die Natur entehren.
      Lächerlich dachte Alrecht kurz. Es waren schlimme Kämpfe gewesen, ihnen zur Seite zu stehen wäre das Mindeste gewesen.
      Der Söldnerhauptmann atmete tief ein. Es war Zeit aufzubrechen. Doch die lahme Manschaft träufelte nur langsam Mann für Mann von Board.
      Es war eine anstrengend Angelegenheit. Simon hatte sich an Deck so postiert dass er die Leute gut im Überblick hatte.
      Sein Profil hatte sich geändert. Seine Augen waren schon lange nicht mehr von jungendlichem Leichtsinn erfüllt. Er wirkte schon ewig nicht mehr wie ein junger überzogener Mann der sich der Ernsthaftigkeit seines Ranges und Aufgabe nicht bewusst war.
      Simon war ein ernstzunehmender Paladin geworden, ein Mann der schwer an seiner Verantwortung zu tragen hatte.
      Wahrlich, der Paladin war nicht mehr die vom Wahnsinn erfüllte Kampfmaschine. Jedoch besaß er noch immer die gleiche Stärke.
      Seine langen Haare waren ungepflegt, sein Bart verfilzt und er hatte Augenringe. Und doch, er strahlte immer noch eine gewisse Autorität aus. Eine gewisse Macht.
      Manche Menschen waren ihr ganzes Leben auf der Suche nach solch einer Ausstrahlung. Jedoch, welcher Mensch konnte behaupten sich bereits mit großen Chaosdämonen gemessen zu haben und noch immer der Herr über seine Seele zu sein?
      Nicht all zuviel Krieger und noch weniger Menschen.
      Die Soldaten hatten sich in Viererreihen aufgestellt und sich in kleinen Formationen zu je fünf Glied in Marsch gesetzt.
      Simon führte die Kolonne mit dem Kapitän der Hochelfen an. Er schien wieder eine hitzige Diskussion mit dem Elfen zu führen.
      Es war seltsam, doch jedes einzige Mal wenn Simon für seine Mannschaft eintrat, sich hervor hob durch Sorge um seine Soldaten wurde er Alrecht sympathischer.
      Immer und immer mehr fragte sich der Söldnerhauptmann was er gegen den jungen Ritter gehabt hatte.
      Fang putze sein Gefieder, er schien von Alrechts Grübelei Notiz genommen zu haben. Doch interessierte es ihn anscheinend nicht.
      Der Raubvogel sah sich um. Alrecht wusste nicht viel über die Insel der Hochelfen. Er wusste nur dass sie eine mächtige Magie aus deren Zentrum beschützt. Es Dämonen und anderen Kreaturen des Chaos es beinahe unmöglich machte hier einzufallen.
      Nun, all dies hier war eine einzige Hochburg bemerkte der Mann. Jeder einzige Ort war von Krieg und Kriegern beherrscht wurde.
      Das Imperium war behütet genug. Manche Leute glaubten nicht einmal an die Existenz des Chaos und dies war wohl das gefährlichste was man tun konnte.
      Die Horden der Tiermenschen warteten nur in den Wäldern hervorzubrechen. Orkhorden streifen durchs Land.
      Und doch sind die Städte so beschützt und sicher. Glauben ihre Bewohner jedenfalls. Alrecht wusste aus genauen militärischen Berichten das Nuln beinahe gefallen wäre bei einem Angriff der Rattenmenschen.
      Erschreckender Gedanke. Wie konnte es nur so weit kommen? Nuln, eine Hochburg der Technicuse. Die Akademie stand dort.
      Eine der größten und vor allem wichtigsten Erzeuger für Kriegsgerät im gesamten Imperium. Nirgends sonst spielen sich wahnsinnige und geniale Ingeneure auf und bauen Mordgeräte.
      Der Söldnerhauptmann spuckte während dem Gehen aus. Es ist tatsächlich so, um ein Gerät zu erfinden das nur dem Zweck töten dient muss der Geist von Wahnsinn benebelt oder von Genialität besessen sein.
      Mit Unbehagen dachte er an die Höllensalvenkanone. Sie war wohl eines der schrecklichsten Tötungswerkzeuge dass der Imperator aufwarten konnte.
      Donnernd brechen die Kugeln aus dem Lauf hervor um dann mit dieser Wucht mechanisch das nächste Rohr in Position zu bringen.
      Schnell, stark und tödlich.
      Mit Unbehagen sah sich der Söldnerhauptmann um. Welche Gefahren wohl hier in diesem Wald lauerten. Welche Gefahren auf diesem Eiland auf sie warteten.
      Alrecht sah gen Himmel. Die Sonne schien.

      Die Sonne schien, bemerkte Simon beinah beiläufig als er sich mit dem Kapitän des Schiffes unterhielt. Die Insel schien einige Gefahren zu bergen.
      Jedoch nicht in der Form von bizarren Kreaturen sondern mehr in Form von weiten verwirrenden Waldwegen.
      Verflucht, dachte Simon bei sich. Auf den Marsch war es sehr still. Die Krieger schwiegen. Auch der Kapitän hatte das Gespräch bereits beendet.
      Es war seltsam. Sie würden noch sehr weit marschieren müssen doch all die Anstrengungen machten Simon nicht so zu schaffen wie die Gewissheit dass sie auf höhere Führungspersönlichkeiten, die kooperativ handeln würden, hoffen mussten. Es war schon seltsam. Simons Kraft, Geschicklichkeit und vor allem seine Kampfeskunst wurde immer größer und beträchtlicher während die Armee der er angehörte immer kleiner und kleiner wurde. War dies wohl das Schicksal eines jeden Kriegers?
      Wohl kaum, er hatte noch nie von Armeen gehört die aus zwanzig Elitesoldaten bestanden hatten. Doch Simon widerfuhr genau dies. Vor Karak Ungor gehörte er einer riesigen Armee von Abertausenden Mann an.
      Die Schlacht vor dem Wald Lorens bestritt er mit ungefähr viertausend Soldaten. Nun hatte er noch um die Hundert unter seinem Kommando.
      Ein beunruhigendes Gefühl. Denn mit jedem Soldaten der stirbt, stirbt ein Mensch, Zwerg oder Elf mit dem man eine persönliche Vergangenheit teilt.
      Diesen Kriegern begegnete man jeden Tag, man kannte ihre Gesichter, man kannte ihre Gewohnheiten und Eigenschaften.
      Natürlich erwies sich dies dann bei Problemen als äußerst praktisch da man die Qualitäten der Mannschaft kennt. Doch, wenn dann einer von ihnen stirbt, was unausweichlich ist in einem Krieg, trifft es einen ein jedes Mal wie ein Schlag mit einem Hammer.
      Das schreckliche Gefühl des Schmerzes kannte Simon nur zu gut. Mit schwerem Herzen dachte er kurz an das freundliche bartumringte Gesicht von Patrick. Er vermisste den alten Ritter. Dieser Mann hatte ihm soviel Rückhalt gegeben, hatte ihm soviel Kraft gegeben und Mut um weiterzumachen.
      Doch ein Beil beendete sein Lebe. Mit einem wuchtigen Schlag wurde die Rüstung durchschlagen, Haut zertrennt und Innereien gespalten.
      Simon wurde schlecht bei dem Gedanken. Doch die Bestien des Chaos kannten keine Gnade. Simon schüttelte den Kopf.
      Doch nicht nur Bestien des Chaos erschlugen Menschen. Menschen taten dies gleichfalls. Mit etwas Wehmut vermisste Simon seine alte naive Einstellung und das reine Bild des imperialen Bürgers.
      Eines gebildeten, stolzen, braven und reinem Menschen. Der sein Leben für den Imperator und Sigmar geben würde.
      Doch Simon kannte nun schon die wahren Gesichter der Leute des Imperiums. Verschlossene und dumme Ochsen die von hohen Stellen zur Arbeit getrieben wurden.
      Der Magen des Paladin krümmte sich bei dem Gedanken dass das System fehlerhaft war. Es war ein bedrückendes Gefühl wenn alles an das man glaubte durch einen einzigen Gedanken in Frage gestellt wurde.
      Simon spuckte aus. Nein, das System des Imperiums konnte nicht so falsch sein. Es brachte ja auch viel Gutes hervor.
      Beziehungen zu anderen Völker und deren Eingliederung. Verteidigung der Bürger gegen Aggressoren.
      Simon schüttelte abermals den Kopf. Mit Enttäuschung und Hass dachte er an Kultisten und anderen Abschaum.
      Diese Menschen waren nicht nur Verräter an Sigmar und dem Imperium, viel mehr waren sie Verräter an der Menschheit und der Natur.
      Jeglicher Kontakt mit dem Chaos beinhaltete böse und dunkle Energie. Diese wandelt, vergiftet die Menschen. Sie zerstört sie innerlich.
      Simon sah auf.
      Schweiß stand ihm auf der Stirn. Sie schienen schon eine Weile zu marschieren. Sie würden wahrscheinlich bald ankommen.
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      - Erich Kästner
      Alrecht staunte, weiße Wälle aus glattem Stein ragten aus dem Boden zwanzig Fuß hoch in den Himmel.
      Schwere Geschütze standen auf schlanken hohen Türmen die mit jeweils drei Mann bemannt waren.
      Bald schon war die kleine Gruppe von den zahlreichen Spähern der Türme bemerkt worden. Dunkle Töne aus Hörnern hallten durch den Wald, dicht gefolgt von hohen schrillen Hornstößen. Es klang wie ein Warnsignal da es so dringlich klang.
      Der Söldnerhauptmann starrte kurz auf das Tor. Es bewegte sich nicht, sie schienen es nicht zu öffnen.
      Er wusste dass ihre Truppe kaum mehr eine Bedrohung für solch eine Stadt sein konnte und dass dies die höhere Gewalt der Hochelfen genauso gut einschätzen konnte.
      In nur wenigen Momenten konnte die Truppe von den Geschützen der Türme auseinander genommen werden. Es reichte nur ein Befehl und das Ende war besiegelt.
      Doch dieser kam nicht.
      Mit nur wenig Geduld blickte sich der Söldnerhauptmann um. Simon, den Alrecht nun schon etwas zu Kennen glaubte, starrte mit steinerner Mine auf die Wand.
      Doch nein, er schien die Befestigung innerlich zu prüfen. Sie vor seinen Augen zu stürmen um dann im nächsten Moment aus der Sicht des Verteidigers Gegenmaßnahmen einzuleiten.
      Es war auch ihm in einem Sekundenbruchteil klar dass diese Truppe weder eine Chance gegen ein Chaosheer noch gegen diese Feste hatte.
      Simon blickte sich um. Die Blicke von Alrecht und ihm trafen sich. Sofort wurde dem Söldnerhauptmann klar was los war. Sie würden nicht eingelassen werden.
      Ein weiterer Hornstoß.
      Kurz herrschte Stille. Plötzlich das Knacken eines großen schweren Mechanismus. Die Flügel des Tores begonnen sich nach innen zu öffnen.
      Bewaffnete Wachen starrten sie mit einem durchdringenden Blick unter ihrem spitzen Helm hervor an. Simon ging einen Schritt vor seine Männer und wandte den Speerjunkern kurz den Rücken zu während er zu seiner Truppe sprach.
      ?Vergesst nicht, wir sind hier nicht in Sicherheit. Wir gehen nun in die Höhle des Löwen.?, ernst nickte er ihnen noch zu bevor er sich wieder den Speerträgern zuwandte.
      ?Wo ist euer Kommandant??
      Aus der Menge der Speere trat ein selbst für die Elfen großer Mann hervor. Er überragte sie um ungefähr einen halben Fuß.
      Seine Glieder waren lang und zart, jedenfalls schienen sie so. Die Augen des Kommandanten waren kleine Schlitze.
      Unter den blank polierten Panzerplatten befand sich weiß strahlendes Gewand. Er trug zusätzlich noch einen Umhang. Mit einer gewandten Bewegung stand er vor Simon. Dieser versteckte seine Verblüffung über die rasche Bewegung.
      Sie schien fast unwirklich so geschwind hatte sich dieses Subjekt bewegt. Alrecht grübelte bereits über mögliche Schwachstellen dieses Gesellen und entschied das dieser Elf wohl die Sache eines Bogenschützen war wenn es tatsächlich zum Kampf kommen sollte.
      Alrecht ging auch einen Schritt auf den Elfen zu. Simon und der Elf blickten sich stur an bis Simon kurzerhand die Initiative ergriff.
      ?Seid mir gegrüßt Kommandant, mein Name ist Paladin Freigreif. Ich bin Kommandant dieser Truppe wir sind gekommen um euch beim Kampf gegen den Ansturm des Chaos zu unterstützen.?
      Der Elf blickte ihn mit einem verächtlichen Blick an, ?Nun Kommandant ?? Der Elf sprach Kommandant mit solch einer Weise von Spott und Hohn aus dass Simon genau spürte auf was dies abzielte.
      Simons Gesicht jedoch blieb steinhart.
      ? ? Ich bezweifle dass Euer Trupp etwas zu unserer Sicherheit beitragen kann.?
      Der Paladin grübelte kurz, ?Nun wie viel kampfkräftige und vor allem im Ansturm von Chaostruppen erfahrene Soldaten habt ihr? Diese Truppe ist die Elite die jeglichen Kampf mit den Ausgeburten des Chaos überlebt hat.?
      Der Elf nickte kurz, ?Seid mir gegrüßt Paladin, mein Name ist Helandrohel.?

      Thorgrim blickte sich um. Etwas gefiel ihm an der ganzen Situation nicht. Er wusste zwar dass die Elfen schwächlich und vor allem dumm in ihrer Kriegeskunst waren. Doch diese alten Narren hatten auch schon begriffen dass man eine doch noch relativ große Streitmacht nicht so einfach in seine Mauern einlässt.
      Das ganze Gehabe gefiel ihm nicht. Die Elfen waren keinem Volk das man trauen durfte. Sie spinnen Intrigen und hintergehen einen nur allzu schnell.
      Der Zwerg schulterte seine Muskete und blickte sich um während er in die Stadt einmarschierte. Sie war leer.
      Warum sollte eine solch riesige Stadt so leer sein. Die Lage wurde immer unbegreiflicher für Thorgrim. Dies erschien ihm mehr als unlogisch.
      Er wandte sich um, die gesamte Truppe war nun in der Stadt. Die Flügel des Tors schlossen sich langsam. Der Zwerg blickte sich ein weiteres Mal um.
      Die Lage war äußerst verdächtig.
      Sie würden wohl zur Stadtverwaltung marschieren. Wo sie auf den höchsten ihrer Adeligen treffen würden. Diesem würde Simon und Alrecht dann beratend zur Seite stehen.
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      - Erich Kästner

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Dexter041“ ()

      So, den letzten Absatz hab ich rausgeschmießen. Der führte nur ins Nichts. Aber egal, weiter gehts:

      Weite lange Treppen führten zu einem riesigen weißem Gebäude.
      Lange Säulen stützen dass Gebäude mit den spitzen Tor und Fensterbögen. Wachen in schimmernd festlicher Uniform flankierten die Eingänge.
      Dies war also ihr Regierungsgebäude. Er war schon gespannt wie sie die Information aufnehmen würden. Wie würden sie wohl reagieren wenn sie erfuhren dass ihnen ein langer und beschwerlicher Krieg bevorstand. Es würde lange dauern den Anführer hier dazu zu bringen ihnen Vertrauen zu schenken.
      Immerhin waren sie nicht mehr als irgendwelche Fremde die aus der alten Welt kamen. Hier hatte ihr Wort wahrscheinlich nicht einmal den Wert eines Steins und da sie Menschen waren war ihre Meinung noch weniger wert.
      Die Waldelfen, die zur Erfüllung der Mission mit ihnen mitreisten würden wohl auch keine Stütze bei den folgenden Gesprächen sein.
      Das Volk der Waldelfen kennt weder für das Imperium noch für das Reich der Hochelfen ein gutes Wort. Jedoch waren sie Elfen. Die Hochelfen würden ihnen vielleicht Respekt gegenüber bringen.
      Der Paladin bezweifelte dass sie ihm welchen entgegenbringen würde.
      Nun, er sollte vielleicht seine Erfahrung im Umgang mit dem Chaos zur Sprache bringen.
      Doch wo lag diese? Er hatte schon in zwei Schlachten gekämpft. Er hatte viele Freunde darin verloren und dabei einen Großdämon besiegt. Welche Erfahrung hatte er diesem uralten Volk voraus?
      Mit welcher Berechtigung drang er überhaupt in ihr Gebiet ein? Nun, dies war eine einfach zu beantwortende Frage. Er war hier um ihnen die Gefahr vor Augen zu führen. Es würde wohl nicht mehr lange dauern bis das Chaos kommt. Das Problem dabei ist das niemand die Form kennt der Angreifer. Die Prophezeiung spricht von Slanesh.
      Wie würde wohl eine Armee des Gottes der Wohllust und Völlerei aussehen? Wie würden die verunstalteten Wesen töten?
      Simon kratzte sich am Kinn. Sie waren nun eingetreten. Die Mannschaft wurde auf Plätze verwiesen während einer der Schreiberlinge, der an einem Pult gesessen haben muss bevor sie eintraten, den Saal verließ. Nach einigen Momenten kam er mit einem Elfen in einer weißen Robe wieder.
      Dieser hatte sich einen silbernen Mantel übergeworfen, seine langen blonden Haare fielen ihm vors Gesicht.
      Simon konnte spüren dass dieses Lebewesen eine enormes magisches Potential besaß. Simon trat auf ihn zu, ?Seid mir gegrüßt. Mein Name ist Paladin Freigreif. Ich bin gekommen um mit der Obrigkeit hier zu sprechen.?
      Der Elf nickte nur kurz, ?Nun sprecht.? Simon antwortete höflich jedoch bestimmt, ?Dürfte ich erfahren mit wem ich die Ehre habe??
      Der Elf nickte erneut, alles zu seiner Zeit, nun sprecht. Simon wusste nicht wie er reagieren sollte. Dieser Elf stempelte ihn soeben zu nichts mehr als einen Dienstboten ab.
      War er für dies so weit gereist? Hatten so viele Soldaten für diese Schmach ihr Leben verloren? Nein, beantwortete Simon sich selbst.
      ?Nun, versteht mich nicht falsch. Jedoch werde ich nicht berichten wenn ich nicht weiß wem ich berichte.?, antwortete Simon.
      Die Miene des Elfen wurde kurz düster, ?Nun ich bin ein Mitglied des Stadtrats. Mein Name ist Olanoath. Nun berichtet.?
      Simon nickte, ?Es ist mir eine Ehre, Stadtrat. Wie Ihr wisst bin ich von weit her gekommen. Meine Truppe und ich haben dafür viele Strapazen und Gefahren auf uns genommen. Wir sind durch zwei große Schlachten gegen das Chaos gewandert. Eine davon tobt noch immer vor dem oder besser gesagt im Wald von Lorens. Euch steht noch eine größere Belagerung von Chaostruppen bevor. Glaubt mir.?
      Der Stadtrat nickte nur kurz, ?Glaubt mir, unser Eiland ist mehr als gut geschützt gegen jeglichen Einfluss des Chaos. Nichts wird unsere Schutzwälle durchbrechen können. Glaubt mir, ich weiß wovon ich rede.?
      Simon nickte nur kurz, ?Habt Ihr schon einmal beobachtet welche Macht in dem Fingerschwenk eines Dämonprinzen liegt??
      Der Stadtrat nickte wieder. Simon fuhr fort, ?Habt Ihr schon beobachtet welche Macht ein großer Dämon besitzt?? Der Stadtrat ließ seine Stirn kurz in Falten fallen, ?Nun ??
      Simon fuhr wieder fort, ?Nun kombiniert die Macht beider und ihr kennt das Maß der Bedrohung des Anführers der hier auftauchen wird.?
      Der Elf nickte kurz. ?Wir sollten den Rat einberufen um über die Sache diskutieren zu können. Wärt Ihr und eure Männer so freundlich ein Quartier zuteilen zu lassen? Morgen würde der Rat einberufen werden.?
      Simon nickte nur, ?Gut. Also zeigt uns unsere Unterkünfte.?

      Olanoath stand an der Brüstung des Aussichtsturms am Westtor der Stadt. Dies war sein liebster Platz um über alles nachzudenken.
      Es war klar dass die Insel von mehr als nur den magischen Schutzwellen geschirmt war. Die Stromschnellen vor der Küste würden jedes Schiff, das ihre Tücken und Wege nicht kannte, an den Felsklippen zerschellen lassen.
      Doch dem Stadtrat war nur eins zu bewusst. In den letzten paar Monaten häuften sich solche Vorfälle. Es schien so als hätte die Vorhut einer Flotte versucht zu landen. Er hatte die Zahlen nur zu gut im Kopf. Zweiundsechzig hatten es versucht.
      Der Elf ließ sich die Zahl durch den Kopf gehen. Zweiundsechzig Schiffe der Barbaren hatten es versucht. Eine ungewöhnlich hohe Zahl für unwissende Banditen die ihr Glück versuchen. Dahinter musste mehr stecken.
      Es schien tatsächlich so zu sein. Etwas bewegte sich auf die Insel zu. Olanoath hatte bereits Vorahnungen gehabt, die immer und immer stärker aufkommenden magischen Winde. Es war auf diesem Eiland zwar nichts Ungewöhnliches dass es stärker von den Winden durchwoben war. Doch, dass die Einflüsse des Chaos solche Ausmaße annahmen war schon über Zweihundert Jahre her.
      Die Tiere spielten verrückt, die Bewohner spüren den Einfluss und Morrslieb schien die letzten paar Monate immer und immer mehr an Kraft zu gewinnen. Dies war nur allzu schlecht. Denn es untermauerte denn Bericht des Menschen.
      Konnte es tatsächlich wahr sein dass eine Armee sich auf ihrem Marsch befand? Olanoath konnte sich an nichts Vergleichbares erinnern dass sein Eiland in solchem Ausmaß je bedroht hatte.
      Er strich mit seiner linken Hand über seine Schläfe und massierte sie.
      Es stand schlecht um sie. Sie hatten schon seit über drei Wochen keinen Händler mehr aus anderen Gebieten empfangen. Die Bauern klagten über die wahnsinnigen Tiere und ein Fremder predigte vom Untergang der Stadt.
      Es stand wirklich schlecht um sie, besonders wenn sich der Mensch nicht irrte.
      As a man thinketh in his heart, so is he.

      - Jun Fan


      Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

      - Erich Kästner
      Simon sah sich um. Er spürte dass die Stimmung der ganzen Stadt seltsam war. Es lag etwas von Ahnung, Angst jedoch auch ungebrochnem Stolz in der Luft.
      Er wusste dass die Elfen schon vielerlei Art von Bedrohung getrotzt hatten. Dem Chaos, Orks und den Verbündteten des Imperiums, den Zwergen.
      Doch nie war ihre Heimat in solch einem Ausmaß wie nun bedroht. Es stand, um bei der Wahrheit zu bleiben schlecht um sie. Simon wusste dass diese Stadt keiner Armee die der vor dem Wald Lorens glich, trotzen konnte.
      Doch, Simon fasste neuen Mut, die Elfen waren Meister der Magie. Selbst er konnte spüren dass diese Stadt von Energie durchwoben war. Jede Kreatur, jeder Bewohner der Stadt war voll von magischen Energien.
      Dies war ungewöhnlich für Simon. Seine Sinne waren in diese Richtung nicht geschult. Ganz im Gegenteil viel mehr waren sie abgestumpft und beinah verkümmert. Das einzige zu dem er ausgebildet wurde war dunkle Magie zu entdecken. Auch Vorahnungen hatte er schon einige Mal gehabt. Doch allem in allem war er nicht mehr als ein gewöhnlicher Krieger. Er schüttelte kurz den Kopf.
      Simon war gewachsen seit seiner ersten Schlacht gegen das Chaos. Vielerlei hatte sich geändert. Nicht nur seine Fähigkeiten im Kampf. Er trug die Waffe seines Ordens. Er war ein Ordenskrieger der dem Chaos schon einige Mal trotze.
      Beinahe wäre er wahnsinnig geworden. Ungern erinnert sich der Paladin an diese Zeit zurück. Der Fels der auf seinen Schultern lastete war seit dieser Zeit zwar nicht kleiner geworden doch seine Schultern waren kräftiger geworden als damals.
      Patrick, schoss es Simon durch den Kopf. Er hatte nie Gelegenheit gehabt sich tatsächlich von ihm zu verabschieden. Die Trauer hatte ihn damals übermannt. Kopflos stürmte er in die Reihen der dunklen Chaoskrieger.
      Beinah hätte er sein Leben im Kampf mit ihrem Anführer verloren. Nur knapp entkam er dem sicheren Tod.
      Er schüttelte den Kopf. Viel von seiner frühen Naivität war abgefallen. Beinah hätte er auch den Glauben an Sigmar verloren. Doch er sah was er alles geleistet hatte und wer außer Sigmar hätte seine schützende Hand wohl über ihn gehalten?
      Simon hatte mit einem großen Dämon gekämpft und überlebt. Dies war mehr als ein jeder lebendige der ihm bekannt war sagen konnte.
      Simon legte die Armschellen ab, so wie die Beinschellen und auch den Rest seines Panzers. Der Schmied der langsam und gewissenhaft arbeitete blickte hin und wieder auf und machte ein beeindrucktes Gesicht.
      Als Simon schließlich ohne Panzerung dastand fragte der Elfenschmied, ?Sagt mir Paladin Freigreif, wer hat auch solch eine Rüstung zukommen lassen??
      Simon lächelte warm, Klars Bidermann. Beinahe hätte er den verrückten Mann vergessen. Wer hätte gedacht dass dieser Mann ihm solch eine mächtige Rüstung gegeben hatte.
      ?Nun Schmied, von einem Mann namens Bidermann.?, antwortete der Paladin schließlich. Der Elf nickte nur verwirrt und fuhr fort, ?Ich glaube Ihr versteht mich falsch. Ich meine welch großartige Schmied hat solch ein Prachtwerk gefertigt??
      Zorn fuhr durch die Glieder Simons. Es war klar dass diese Bedeutung die Menschen herabsetzte und davon zeugte dass dieser Elf ihnen nichts zutraute.
      Simon rief sich ins Gedächtnis dass diese Art der Schmiedekunst tatsächlich nicht in der Fähigkeit eines Menschenschmieds lag. Simon atmete aus, beinahe hätte er vergessen dass diese Kunst der Fertigung auch nicht in den Fähigkeiten eines Elfen lagen. Dies war eindeutig das Werk eines Zwergenschmieds.
      Der Elfenschmied hatte diese Bemerkung nicht abwertend gemeint. ?Nun, ich muss zugegeben dass ich nicht darüber bescheid weiß wer diese ausgezeichnete Arbeit geleistet hat.?
      Der Elf lächelte, ?Nun, Ihr musst wissen ich habe diese Rüstung vor über Dreihundert Jahren gefertigt.?
      Simon erschrak, ?Ihr seid des Runenschneidens mächtig?? Der Elf lächelte amüsiert, ?Weit gefehlt Paladin.?
      Er legte sein Werkzeug zurecht und wandte sich Simon zu um weiter zu sprechen, ?Dies ist nicht mit dem Schmiedewerk eines Zwerges zu vergleichen. Ihr müsst verstehen, so verbohrt und einfältig die Zwerge in ihrer Art zu scheinen umso mehr sind sie Meister in den Gebieten die sie schon seit ihrer Entstehung ausüben. Das Runenschneiden oder das Schmieden eines solchen Gegenstands erfordert die Fachkunde eines Meisterschmieds und das thaumaturgische Geschick eines Meisterzauberers. Dies liegt weit außer meinen Fähigkeiten obwohl ich wohl zu ersterem gezählt werde.?
      Simon nickte nur. Er wusste wer solch eine Rüstung herstellen konnte verstand tatsächlich sein Handwerk. Diese Panzerplatten hatten ihn nicht nur einmal vor dem sicheren Tod bewahrt. Er hatte es schon seit langem aufgegeben zu zählen wie oft Klingen davon abglitten.
      Er sah den Elfen tief in die Augen, ?Euer Werk hat mir unzählige Male dass Leben gerettet. Ihr seid wahrlich ein Meister der Schmiedekunst.?
      Der Elf schien sich geehrt zu fühlen. ?Nun Paladin, für etwas Gold könnte ich sich wieder auf Vordermann bringen. Ausbeulen, Scharniere ölen und wenn nötig zerstörte Teile ersetzen.
      Simon nickte, dies war wohl eine Investition die sich auf alle Fälle lohnen würde, ?Ja, bitte fangt mit der Arbeit an.?

      Zurück in seiner Kammer sah sich Simon um. Er war umgekämmt und ungewaschen, sein Bart war lang und ungekämmt. So konnte er dem Rat sicher nicht gegenüber treten.
      Er trat in den Waschraum in seiner Kammer ein. Noch nie hatte Simon es erlebt dass ein Kammer einen eigenen Waschraum besaß. Dies konnte man wohl nur mehr als Dekadenz bezeichnen.
      Waren sich diese Wesen etwa schon zu fein miteinander zu baden?
      Er trat zur weißen Marmorwanne und entdeckte amüsiert dass dort ein Schalter war. Ein Hebel denn man hinabdrücken konnte. Aus Neugier betätigte er ihn und zu seiner Überraschung sprudelte angenehm warmes Wasser aus den inneren Seite den Beckens.
      Auf einer Kommode die ebenfalls im Waschraum stand entdeckte er Seifen und einige kleine Fläschchen mit Ölen darin.
      Simon nahm den Glaskopf ab und roch daran. Er konnte solch süßliche Düfte nicht ausstehen. Er wusste dass dies in die Wanne einzufüllen.
      Simon wusste auch dass es sehr untypisch war sich zu waschen. Im Imperium taten dies nur die wenigsten Adeligen. Sie bevorzugten es starke Parfüms aufzutragen und Flohpulver unter die Perücken zu streuen.
      Was für Wohlhochgeborene dachte Simon bei sich und stieg in die Wanne und begann sich zu waschen.

      Mi?m schüttelte den Kopf. Er würde sich wohl nie mit dem faden geschmacklosen Wein der Elfen abfinden, genauso wenig wie er dass wässrige und schale Bier der Menschen gutheißen konnte.
      Doch wie sagte ein altes Sprichwort seines Onkels, ?Besser schlecht getrunken als gut gedürstet.?
      Mit einem weiteren Ansatz des Glases leerte er es.
      Thorgrim tat es ihm gleich. Auch er hätte wohl lieber eines von Bugmanns Bieren gehabt. Ohne Grund schien jedoch Thorgrim zu lächeln. Mi?m sah ihn an und wandte sich dann um. Eine Gestalt in einem dunklen Mantel mit einer Kapuze über dem Gesicht hatte soeben die Taverne betreten.
      Thorgrims Lächeln verschwand er wandte sich zu der Gestalt um, ?Ist es in eurem Land Sitte anderen ihren Willen aufdrängen zu wollen.?
      Die Gestalt schien erschreckt zu sein, ?Nun, wovon redet ihr Zwerg??
      Thorgrims Gesicht verfinsterte sich. Mi?m sah besorgt aus, was war hier nur los. ?Ihr beleidigt mich Fremder. Meint Ihr etwa ich lüge??
      Der Fremde trat näher, ?Nun, ich denke nur dass ihr Euch täuscht und besser weiter trinken solltet.?
      Mi?m wusste dass sich der Thain dies nicht gefallen lassen konnte. Es war schon schlimm genug dass sie in eine der großen Elfenstädte gereist waren doch dass nun ein Spitzohr versuchte ihn zu bevormunden war eine äußerst sensible Lage.
      Thorgrim spuckte dem Fremden vor die Füße und starrte ihn wütend an, ?Ich gebe keinen Silberling auf euer Wort und euren Rat!?
      Mi?m war erschreckt. Thorgrim hatte soeben eine der schlimmsten Beleidigungen ausgesprochen. Er hatte dass Wort und somit die Ehre des Fremden als nichtig bezeichnet. Es musste etwas geschehen bevor sich der Fremde um Kopf und Kragen brachte.
      ?Es ist wohl an der Zeit für noch eine Runde, ich gebe sie aus Thorgrim.?, warf der junge Zwerg in die erdrückend gefährliche Stimmung.
      Thorgrim warf ihn nur einen düsteren Blick zu. Plötzlich flammte im Schatten der Kapuze etwas auf. Nur ein kurzer Lichtblick, jedoch nicht kurz genug als das man ihn nicht entdeckt hatte. Thorgrim schwieg und starrte den Fremden weiter an.
      Es schien als wäre dies ein Wettstreit wer den stärkeren Willen hatte. Das Ergebnis war klar. Nie und nimmer würde Thorgrim den Blick abwenden. Er musste unbedingt was tun.
      Plötzlich gebar sich der Thain auf, ?Ihr seid nichts weiter als Magierabschaum. Wie könnt Ihr rückratloses Wesen es nur wagen wieder Magie anwenden zu wollen??
      Der Fremde erschrak ein weiteres Mal und warf den Mantel zurück. Thorgrim reagierte schnell und bevor Mi?m etwas tun konnte feuerte der Thain auf den Fremden.
      Der Donner der Muskete hallte ein paar Mal wieder. Der Fremde jedoch richtete sich wieder auf. Mi?m schüttelte den Kopf, der Thain musste absichtlich daneben geschossen haben.
      ?Thorgrim nicht!?, Mi?m ging auf de Thain zu und versuchte ihn zur Vernunft zu bringen. Dieser funkelte Mi?m nur zornig an.
      Wie sollte er den Thain nur zu Vernunft bringen. Die Situation war zwar bereits aus dem Rudre gelaufen aber irgendwie musste er verhindern dass es schlimmer wurde.
      Plötzlich diese Explosion aus Schmerz in seinem Rücken. Wie Blitze fuhren die Impulse aus Schwäche in seine Glieder.
      Mi?m sank zu Boden, er spürte dass eine Klinge in seinem Rücken steckte. Mi?m realisierte dass es plötzlich still war, es wurde zudem auch kalt. Er konnte aber noch sehen. Thorgrim?s Gesicht war von Zorn und Schrecken gezeichnet.
      Dann wurde sein Gesicht dunkler und ein schwarzer Schleier legte sich über Mi?m. Er schloss die Augen. Er verspürte aber nicht den Zwang sie wieder zu öffnen Es wurde warm und die Schmerzen verschwanden.
      As a man thinketh in his heart, so is he.

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      - Erich Kästner
      Nein nur so hin u. wieder, über drei jahre kommt dann schon so eine geschichte zam :D

      Kapitel 32 Intrigennetz

      Olanoath rannte beinahe schon, dies war kaum zu fassen. Es war tatsächlich geschehen. Einer der Fremden hatte versucht einen der Hofzauberer zu töten.
      Es war ihm unbegreiflich wieso der Fremde dies versucht hatte. Nun, gab sich der Elf zu bedenken, es handelte sich um einen Zwerg. Jedoch konnte der Hass tatsächlich noch so tief sitzen dass man versuchte jemanden nach Tausend Jahren zu töten?
      Der Stadtrat schüttelte den Kopf. Dies hatte nichts Gutes zu bedeuten. Der Rat würde nun an dem Wort des Paladins zweifeln. Dies war nur zu klar, denn sie hatten jemanden über eine solch enorme Strecke in ihrer Heimat gebracht nur dass dieser dort einen Mord versuchte.
      Nein, der Rat würde die Augen verschließen. Nie und nimmer würden sie einen Menschen trauen der jemanden wie diesen Zwerg hergebracht hatte.
      Dies war schlimm, denn auf der Aussage des Paladins stützten sich die meisten Vorschläge die Olanoath heute tätigen musste. Es war klar dass eine feste Verteidigung aufgebaut werden musste.
      Die Elfen aus den nahe liegenden Provinzen mussten einberufen werden, die Männer mussten kampftauglich gemacht und die Welle befestigt werden. Es lag eine Belagerung vor ihnen. Olanoath konnte dies spüren. Jeder der seine Augen nicht verschließen wollte, konnte dies spüren. Doch, dies gab ihm zu bedenken. Wer sollte wollen dass diese Stadt vernichtet wird? Dies konnte wohl kaum in der Absicht eines Elfen liegen.
      Es würde niemand davon profitieren. Würde die Armee weiter ins Land innere marschieren würden nur weitere Leben verschwendet werden. Es würde für niemanden einen Vorteil bringen. Auch nicht für irgendwelche Adeligen die in ihrem Rang steigen möchten. Denn wenn es tatsächlich eine Chaoshorde schafft einzufallen würde es wohl niemanden mehr geben über denn man Macht ausüben kann.
      Doch würde dass jemanden auffallen der so verblendet ist von Machtgier? Olanoath blieb keine Zeit diesen Gedanken weiterzuverfolgen. Er war am Sitzungssaal angekommen. Er atmete kurz tief ein und betrat langsam den Raum.
      Er sah sich um, sein Gesicht war zu einer Maske geworden. Langsam und mit bedächtigem Schritt marschierte er an den Bewohnern der Sitzung vorbei nahm bei dem halbmondförmigen Tisch des Rates Platz.
      Die Stadträte begrüßten ihn formell. Er konnte deutlich spüren was ihre Geister beschäftigte. Der versuchte Mord an dem Hofzauberer, an Helroth.
      Das große Flügeltor wurde nun geschlossen und mit einem lauten Hornstoß wurde verkündigt dass die Sitzung nun begann.
      Olanoath sah sich um, der helle von sonnenlicht durchflutete Saal war äußerst hoch. Die Decke war gewölbt und das Bildnis des ersten Stadtrats war darauf abgebildet. Die Fenster waren ebenfalls sehr hoch angebracht. Die Fenster besaßen hohe Fensterbögen und klares Glas.
      Der weiße Marmor der überall prunkte war gemustert. Zeitweise sehr dezent mit grauen und einigen wenigen schwarzen Spritzern.
      Anderswo gemustert von den Blättern von Pflanzen die sich im Gestein verewigt hatten. Der Sitzungsrat erhob sich worauf sich auch die beiwohnenden Gäste erhoben. Olanoath fiel dabei das Tor ins Blickfeld.
      Dies war eine öffentliche Sitzung, es konnte zu jeder Zeit eingetreten werden. Jedoch jetzt nur noch durch die Seiteneingänge. Ein seltsamer Brauch, entschied er.
      Mit einer Ohrfeige die er sich in Gedanken verpasste versuchte Olanoath wieder zur Besinnung zu kommen. Es hieß nun Konzentration. Es würde schwer werden die anderen Ratsmitglieder von einer solch enormen Bedrohung zu überzeugen.
      Der Vorsitzende erhob sich, ?Die heutigen Punkte der Besprechung sind, die Meldung von Chaostruppen sowie der versuchte Mord an dem Hofzauberer Helroth.?
      Gespannt wartete Olanoath auf die Erlaubnis zu sprechen. Der Vorsitzende fuhr fort, ?Nun Olanoath, Ihr habt als erstes das Wort.?
      Damit setzte sich der Vorsitzende und forderte ihn damit gleichzeitig auf sich zu erheben und zu sprechen. Olanoath fand dies die ersten Sitzungen noch aufregend und neu doch nun war dies eine eingespielte Nichtigkeit die es zu tun galt.
      Er erhob sich, ?Nun wie Ihr alle wisst sind seit Wochen keine Händler mehr aus anderen Städten eingetroffen, zudem sind die Bewegungen von Schiffen zu beobachten. Die Häufigkeit der Versuche der Schiffe hier zu landen, deutet darauf hin dass eine Vorhut dabei ist einen Landungsweg zu erkunden.?
      ?Einspruch!?, damit erhob Laroan, ?Wie Ihr wisst sind diese Wege nicht aufzufinden von den Fremden.?
      Olanoath hatte mit solchen plumpen Versuchen gerechnet. Dies war eines der ältesten Rituale. Laroan versuchte ihn mit Fragen die nur auf den ersten Blick mit dem Thema zu tun hatten, aus dem Konzept zu bringen.
      Olanoath fuhr fort, ?Alles zu seiner Zeit. Ich möchte weiters darauf hinweisen dass die Tiere in den Wäldern dabei sind verrückt zu werden. Immer häufiger sind Übergriffe von wahnsinnigen Tieren.?
      Die Gesichter der Stadträte wurden finsterer. Nun hatte er sie wo er sie haben wollte, ?Nun, diese Annahmen werden durch den Bericht eines Besuchers bestätigt. Simon Freigreif, Paladin im Dienste des Imperators, hat berichtet dass große Truppenverbände der dunklen Götter bereits zwei Angriffe geschlagen haben. Eine Armee konnte in einer tagelangen Schlacht aufgerieben werden. Die zweite Armee kämpft noch im Wald von Lorens.?
      Olanoath atmete ein, ?Er hat bestätigt dass die nächste große Angriffswelle unser Eiland betreffen wird. Deshalb schlage ich vor die Männer aus den Provinzen einzuberufen, sie zu bewaffnen und auszubilden während der Rest Vorräte in die Städte bringt. Zudem sind auch Botschafter in die anderen Städte auszusenden um diese zu warten und um Verstärkung zu bitten.?
      Olanoath wartete kurz, es schien aber niemand zu widersprechen. Doch da stand einer der anderen Stadträte auf, ?Versteht mich nicht falsch. Doch ich glaube das Aussagen eines Söldners der sich hier leicht verdientes Geld erhofft indem er sich anheuern lässt und dann doch Chaoshorde kommt, würde ich nicht allzu viel Gehör schenken.?
      Olanoath blieb ruhig, er hatte genau mit solchen Aussagen gerechnet. Sie waren unhaltbar jedoch logisch durchdacht um den Redner zu verwirren, ?Nun, versteht mich nicht falsch.? Der Ton Olanoaths Stimme ließ keinen Zweifel an seiner Überzeugung, ?Doch ich glaube dass das Aufeinandertreffen von solch einer Vielzahl an Zufall kaum noch ein Zufall sein kann. Weiters hat der Mensch nie Geld für seine Dienste gewünscht.?
      Die Männer nickten, ?Nun, dann lasst den Mensch für sich selbst sprechen.? Eine der Seitentür öffnete sich und Simon betrat den Raum.
      Er hatte eine ernste Miene aufgesetzt. Der Mensch trug auch keine Rüstung, nur eine weiße Robe über die ein Amulett hing. Auf dem Emblem befand sich das Zeichen ihres Gottes, der Hammer Sigmars.
      Seine Haare und auch sein Bart waren gewaschen und gekämmt. Er begann zu sprechen, ?Ich grüße Euch, Stadträte. Ihr versteht wenn ich mich kurz fasse mit den Floskeln der Begrüßung. Die Lage ist zu ernst als dass wir lange Zeit haben um zu debattieren. Eine gewaltige Chaoshorde ist auf ihrem Marsch. Ich habe bereits zwei solcher Horden gesehen und gegen ihre Kreaturen gekämpft. Viel Tod und Zerstörung waren das Resultat. Nun, Ihr habt nicht allzu lang Zeit. Wenn die Schiffe keinen Weg finden durch die Stromschnellen und Felsenkliffs vor euren Küsten wird einer ihrer Magier einen Weg finden. Glaubt mir, ich habe bereits viel mehr an dunklem Zauberwerk gesehen als ihr Euch vorstellen könnt. Mir ist zwar bewusst welche Macht euch in der Magie zu Teil ist, doch bin ich sicher dass die Macht der Chaoshorde ausreichen wird um Ihre Truppen an Land zu bringen. Ab dem Zeitpunkt wo einer der Bestien ihren verunstalteten Fuß auf das Land setzt wird es brennen falls ihr keine Vorbereitungen trefft.?
      Der Stadtrat schwieg kurz und antwortete dann, ?Nun Paladin, verratet mir warum wir euch trauen sollten??
      Simon schloss kurz die Augen und fuhr fort, ?Nun, verratet mir eins, glaubt Ihr etwa ich mache den langen Weg über die See, mit einigen Dutzend Toten nur um Euch hier einen lächerlichen Streich zu spielen??
      ?Nun Mensch, das Chaos hat schon anders versucht auf unserer Insel zu gelangen. Wir werden Euch prüfen lassen, ob ihr unter dem Bann eines dunklen Zaubers steht wird sich dabei herausstellen.?
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      Simon konnte es nicht fassen. Hatten diese Elfen tatsächlich behauptet dass es wahrscheinlicher ist dass er unter einem dunklen Zauber stand, als dass eine Chaoshorde auf ihr Land zuhielt? Tatsächlich überraschte dies den Paladin nicht.
      Er hatte mit solchen Widerständen gerechnet. Vielleicht steckte doch etwas Wahrheit in den Aussagen der Zwerge.
      Die Elfen hatten wirklich eine seltsame Eigenart und die bestand aus Misstrauen gegenüber Nichtelfen.
      Nun, er stand sicherlich nicht unter dem Bann eines Zauberers. Der Hofzauberer betrat den Saal. Er hatte kurze Haare und trug eine lange dunkle Robe. Die Kapuze war zurückgeschlagen. Simon konnte erkennen dass der Elf unter der Robe wohl einen Verband trug.
      Olanoath begann zu sprechen, ?Seid ihr sicher dass es eine kluge Idee ist Herolth dies zu machen? Immerhin wurde er gestern schwer verletzt und heute soll er schon wieder Magie wirken??
      Der Zauberer sah auf, ?Macht Euch keine Sorgen, dies dürfte nicht allzu viel Kraft kosten.? Daraufhin lächelte der Magier auf eine Art die Simon nicht ausstehen konnte.
      Der Elf stellte sich vor den Paladin und legte seine rechten und linken Zeigefinger auf die jeweilig linke oder rechte Schläfe.
      Plötzlich spürte Simon wie etwas versuchte in ihn einzudringen. Eine Kraft die er nie zuvor so deutlich wahrgenommen hatte rammte den Wall um seinen Verstand wie ein Rammbock das Tor einer Festung.
      Immer und immer wieder und dann brüllte Simon auf. Es würde nicht mehr lange dauern dann hätte der Elf seinen Widerstand gebrochen. Dies konnte nicht normal sein. Warum sollte der Magier in seinen Verstand eindringen wollen um zu sehen ob ein Spruch auf ihm liegt?
      Der Paladin öffnete die Augen, alles war getrübt von dem schier unbegreiflich schrecklichen Schmerz der Ramme.
      Die Augen des Elfenmagiers waren geschlossen und ein sadistisches Lächeln lag auf seinen Lippen. Ohne lange zu zögern holte Simon zum Schlag aus und verpasste dem Zauberer einen Kinnhaken.
      Diese gluckste und fiel betäubt zu Boden. Wie durch ein Wunder brach der Schmerz sofort ab. Simons Bild wurde klarer, er beruhigte sich. Er konnte deutlich spüren wie sein Herz pochte. Schnell und kräftig wurde sein Blut durch die Adern gejagt.
      Mit weit aufgerissenen Augen starrte er den Stadtrat an, ?Dieser Zauberer hat versucht meine Gesinnung zu brechen, sich meines Verstandes zu bemächtigen!?
      Olanoath starrte ihn nur ungläubig an.
      Laroan lächelte kalt. Sein Plan funktionierte ohne den geringsten Patzer.

      Heroth fluchte. Es war eine unangenehme Tatsache dass er sich schon zum zweiten Mal verschätzt hatte. Dieser Mensch hatte mehr Widerstand bewiesen als er erwartet hatte. Dass der Zwerg nicht so einfach zu überwinden ist war von vornherein klar.
      Es war sogar beabsichtigt dass der Zwerg sich aufbäumte. Dass er den zweiten getötet hatte ergab sich aus der Situation.
      Er wollte ihn nicht töten. Es war quasi ein Unfall gewesen. Es sollte nur so aussehen als hätte ich mich währen müssen. Dass in diesem Moment der Zwerg in die Wurfbahn des Messers gerät war nicht vorherzusehen.
      Heroth versuchte sich weiter zu beruhigen. Er war nur ein einfacher Zwerg gewesen. Ein Fremder der weder ohne Einladung in sein Land gekommen war. Der Elf schüttelte den Kopf. Es war falsch so zu denken und es war falsch gewesen zu versuchen den Zwerg zu verwunden.
      Immer und immer mehr wurde ihm nun bewusst dass er einen Mord begangen hatte. Er war um nichts besser als seine dunklen Brüder.
      Er hatte ein Leben beendet und dies nur um sich und einen Mitverschwörer in Rang und Namen zu steigern. Der Elf schüttelte erneut den Kopf, es war in der Natur der Elfen sich im Rang durch Intrigen zu steigern. Doch war ein höherer Rang ein Leben wert?
      Etwas anderes bereitete ihm ebenfalls Sorgen. Nicht nur dass er das Leben eines Unschuldigen auf dem Gewissen hatte, dessen Last schwer auf seinen Schultern lag. Es war die Tatsache dass Olanoath Recht zu haben schien.
      Er spürte dass die Winde aus dem Norden stärkre wurden. Er spürte dass die dunklen Götter etwas in ihre Richtung sandten.
      Heroth schüttelte den Kopf, keine Flotte dieser und der alten Welt war fähig dies Barrikaden zwischen ihnen und dem Meer zu überwinden. Die Stromschnellen würden ihre Schiffe gegen die Felsen schleudern worauf sie dort zerschellen würden. Das Geflecht aus den magischen Strömen und Formen waren ein gigantischer Widerstand für die magischen Winde die von Morrslieb und Norden kamen.
      Eine Armee des Chaos hätte es schwer. Sie würde es schwer haben, aber sie würde sicher einen Landungsweg finden. Es klang einleuchtend dass die Schiffe der Barbaren Schiffe von Chaosbarbaren waren und dass diese Schiffe einen Weg suchten.
      Ihm wurde heiß aber gleichzeitig lief ihm ein kalter Schauer den Rücken hinab. Würde er tatsächlich weiter an dieser Kampagne gegen Olanoath teilnehmen würden keine Vorbereitungen für eine Belagerung getroffen werden.
      Dies hätte zur Folge dass er nicht nur ein Leben auf dem Gewissen hätte. Würde die gewaltige Macht einer Chaosarmee die Stadt ohne jegliche Vorbereitung treffen bestand die Gefahr sie vollkommen vernichtet werden konnte.
      Welch eine Last würde dies sein? Wie es sich wohl anfühlt wenn man den Tod von Tausenden verschuldet hatte?
      Er wusste nur wie es sich anfühlte wenn man den Tod eines einzelnen verschuldet hatte. Es war ein schreckliches Gefühl.
      Heroth schüttelte erneut den Kopf. Eine schwere Last lag auf ihm, drückte seine Gedanken nieder, sein Wesen und alles was ihn ausmachte. Nur ein Gedanke beschäftigte ihn, er hatte jemanden getötet.

      Simon starrte auf die blanke Wand der Zelle. Wie konnten diese verdammten Elfen es nur wagen? Er war als Bote gekommen. Er wollte sie nur warnen und vor dem schlimmsten bewahren. Was war der Dank dafür? Sie sperrten ihn wie einen gemeinen Verbrecher in eine Zelle und dies nur weil er nicht zuließ dass dieser verdammte Magier in seine Gedanken eindringt.
      Wer konnte schon erwarten dass dies jemand zuließ? Zudem wurde ihm im vornherein nichts angekündigt dass solche Schmerzen oder überhaupt das Eintauchen in seine Gedanken bevorstanden. Er schluckte, ihm war unwohl.
      Er war hier, alleine in einer Zelle, eine Armee marschierte auf sie zu und er war weder mit Rüstung noch mit seinen Waffen ausgestattet.
      Ihm wurde unwohl zu Mute bei dem Gedanken was jetzt wohl passieren konnte. Was wäre wenn seine Männer nun versuchten ihn zu befreien? Sollten wieder unnötig Leben vergeudet werden, sollten Männer sterben die nur ihre Pflicht taten? Denn es war sicherlich nicht das Verschulden der Wache dass der Magier in seine Gedanken eindringen wollte.
      Er stoppte kurz, der Magier konnte nicht gewusst haben welch Erfahrung Simon in diesem Gebiet mitbrachte. Er hatte immerhin schon in zwei Schlachten in die Armeen des Chaos verwickelt waren gekämpft.
      Der Elf konnte nicht gewusst haben wie oft sein Leben von bloßem Willen zu Überleben abhing. Er konnte nicht ahnen welche Kraft in seinem Willen steckte.
      Simon hob die rechte Augenbraue. Ihm war dies auch erst soeben klar geworden. Er war ein Diener Sigmars. Zwar hatte er viel von seiner Naivität abgetan jedoch war sein Glauben noch immer stark. Sein ganzes Leben, so glaubte er jedenfalls früher, drehte sich nur um das Vernichten von Bösem.
      Viel hatte er gelernt, vor allem Techniken im Töten. Wieviel Kreaturen verloren ihr Leben an seine Klinge oder an den Drachenhammer? Unzählige, Simon schauderte bei dem Gedanken an die Zahl der Feinde die ihm schon gegenüber gestanden hatten.
      Doch er hatte ein jedes Mal überlebt, rief er sich wieder ins Gedächtnis. Dies war ohne einem starken Willen nicht zu bewerkstelligen.
      Simon schielte aus dem vergitterten Fenster ins Freie. Die Sonne schien unterzugehen. Was nun wohl passieren würde, fragte sich der Paladin.
      Ob er nun zum nächsten Thema einer Stadtratssitzung wurde? Ob sein Schicksal nun von eingebildeten und verblendeten Elfen entschieden werden sollte?
      Plötzlich wurde der Gedankengang von einer bekannten Stimme unterbrochen, ?Was macht Ihr hier, Menschling??
      Simon sah auf und erstarrte. Der alte Kamerad sah verändert aus. Seine Augen schienen viel tiefer in den Augenhöhlen zu liegen. Tiefe Furchen lagen über dem Bart.
      Die buschigen Augenbraun legten einen düsteren Schatten über das restliche Gesicht.
      Simon schauderte innerlich jedoch fuhr er ganz formell fort, ?Wohl dasselbe wie Ihr. Warum haben die Elfen Euch eingesperrt.?
      Das Gesicht des Zwerges wurde härter. Tiefe Trauer jedoch auch ein gewaltiger Hass unterlegten die Stimme, ?Ich wurde festgenommen nach dem ich den Tod Mi?ms rechen wollte.?
      Simon schoss das Bild des Zwerges in den Kopf. Dieser eine hatte ihm damals beigestanden. Es war ein schrecklicher Tag als sein Onkel starb. Mattheus, Patrick, Gramek, Susanna, Benjamin und nun Mi?m. Die Liste wurde länger und länger.
      Tiefer Hass und Abscheu erwachte in dem Paladin.

      Laoran lächelte kalt. Es war mehr als nur eine gute Entscheidung gewesen den Magier Heroth in seine Machenschaften einzubeziehen. Mit nur etwas Glück würde er mit seiner Hilfe an die Spitze kommen.
      Es war nur allzu einfach, dachte sich Laoran. Der erste Schritt war die Glaubwürdigkeit von seinem größten Konkurrenten, Olanoath, zu untergraben. Wenn dies geschafft war würde er einen Misstrauensantrag einbringen können. Dieser würde eine Neuwahl des Gardegenerals hervorrufen.
      Würde diese Wahl zu Gunsten von Laoran ausfallen war der erste Schritt getan. Denn als Gardegeneral konnte einfach in die höheren Militärränge aufsteigen. Von dort war der Schritt in die höhere Adelsklasse auch nicht mehr weit.
      Es klang alles sehr einfach, nur war es das nicht, grübelte der Elf. Wenn er nur an den Paladin dachte, der Mensch hatte viel zu viel Widerstand gezeigt. Laoran hätte nicht mit solch einem Willen gerechnet und zusätzlich war der Zwerg zu Tode gekommen.
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      - Jun Fan


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      - Erich Kästner
      Dies war in keiner Weise in den Plänen vorhergesehen. Doch zu Heroths Glück wurde ihm die Geschichte von Selbstverteidigung geglaubt.
      Jedoch hatte dies einwandfrei funktioniert. Der Paladin sowie der Zwerg, beide wurden sie in den Kerker geworfen. Dies warf ein schlechtes Licht auf Olanoath, denn dieser Stütze viele seiner Vorschläge auf den Aussagen der Fremden.


      PS: Bitte diesen Mini-Post zu entschuldigen, wollt das Kapitel aber noch fertig posten.
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      - Erich Kästner
      Kapitel 33 Für Sigmar und den Imperator

      Herold beobachtete die Stadt nun schon seit zwei Tagen. Ihm viel nicht ein wie er sie betreten konnte ohne dass er entdeckt wurde. Der Gedanke dass sich darin Freigreif verbarg machte ihn krank. Wie konnte es dieser elende Wurm nur wagen ein heiliges Artefakt zu stehlen und es dann auch noch in einer der Elfenstädte zu verbergen.
      Der Inquisitor sah sich kurz um. Es waren insgesamt noch dreizehn Männer übrig. Viele waren über die Anreise krank geworden und sind in den letzten Tagen den Krankheiten erlegen. Wut stieg in Herold auf. Dafür würde Freigreif zahlen.
      Es wurde Zeit. Mit einer schnellen Bewegung richtete sich Herold auf und gab seinen Männern schnell Anweisungen. Sie würden es heute versuchen. Der Plan war kühn, wenn nicht selbstmörderisch. Doch es wurde Zeit den gefallenen Paladin einzufangen. Zu ihrem Glück verbarg sie der dichte Wald und da dieser auch noch beinah bis zu ihren Stadtwällen reichte konnte sie verborgen vordringen.
      Sie durften sich jedoch nicht zu sicher fühlen, auch wenn sie sich durch ein dichtes Dickicht bewegten und es Nacht war. Elfen verfügten über Magie und es wäre kein Wunder wenn sie ihre Fähigkeiten einsetzen würden für Warnmechanismen. Herold stockte kurz, im schlimmsten Fall wartete eine Falle auf sie.
      Magie, der Inquisitor spuckte aus. Bei Sigmar, Hexen und Hexenmeister, alle sind das gleiche Gesindel. Das einzige was gegen solche dämonischen Bastarde nützt ist eine reinigende Flamme.

      Simon überlegte was er nun tun sollte. Er bezweifelte dass sie seine Männer auf freien Fuß ließen. Sie würden höchstwahrscheinlich auch sicher verwahrt werden. Immerhin handelt es sich bei ihnen um einige Dutzend kampffähige Krieger. Sie waren bewaffnet und im Kampf erfahren. Wie konnten sich also die Sicherheitskräfte der Stadt sicher sein dass sie nicht versuchen würden ihren Kopf und Anführer zu befreien.
      Simon wusste dass er nicht der tatsächliche Kommandant war. Vielmehr teilten sich diese Aufgabe Alrecht und Simon.
      Der Paladin schluckte, es wurde Zeit etwas zu unternehmen. Er sah sich um. Die karg gehaltene Kerkerzelle würde wohl kaum etwas beinhalten dass er gebrauchen konnte. Er musste irgendwie Kontakt mit seinen Leuten aufnehmen, falls diese noch auf freiem Fuß waren.
      Wieso musst nur alles so schief gehen. Wenn er hier in der Zelle, unbewaffnet und ohne jeglichen Schutz, dem Angriff der Chaoshorde ausgeliefert war wäre seine Reise wohl zu Ende. Es musste doch einen Weg geben.

      Olanoath wusste dass eine Verschwörung gegen ihn im Gange war. Es war klar dass bald eine Neuwahl stattfinden würde und dass diese sein politisches Aus werden würde. Doch was viel bedeutender war, es war tatsächlich eine Chaoshorde auf ihrem Vormarsch. Es würde nicht lange dauern, dann hätten sie einen Landungsweg gefunden.
      Es würde ein langer Krieg werden wenn die Armee die Stadt tatsächlich unvorbereitet angreifen täte.
      Er musste etwas tun und dies schnell. Es half nichts, er musste gegen Gesetzte verstoßen um die Stadt und ihre Bewohner zu retten.

      Herold lächelte kalt. Es war an der Zeit sich einer neuen Herausforderung zu stellen. Er war zwar ausgebildet unbemerkt in Gebäude einzudringen, so wie es jeder Agent des Imperators wurde, jedoch unbemerkt über eine befestigte Anlage zu kommen war selbst für ihn neu.
      Er holte kurz Schwung in dem er den Enterhaken samt Seil einige Male im Kreisch schwingen lies und warf ihn dann hinauf. Es machte ein metallisches Geräusch als der Haken aufschlug. Zu laut, dachte der Inquisitor bei sich. Mit einem festen Ruck prüfte er dann ob er auch fest war, es klimperte ein weiteres Mal als sich der Haken in den Zinnen verfing. Gut, schoss es Herold durch den Kopf. Gleich darauf stieg er die Wand hoch. Seine Mannen folgten ihm.
      Es galt jetzt schnell und vor allem unbemerkt hinauf zu gelangen. Es war anstrengend, doch die Verfolgung von solchen Verrätern und Ketzern wie Freigreif war seine heilige Pflicht und zu erfüllen. Er wird überrascht sein, dachte der Inquisitor. Doch der Arm des Imperators ist lang und er und wird auch ihn erreichen.
      Mit einem festen Griff und einem starken Ruck zog sich Herold über die Brüstung der Zinne und stand nun auf dem Wehrgang. Er hatte die Sekunden gezählt, ihnen blieben genau noch vier Minuten bis der Wachgang wieder hier vorbeikam.
      Nacheinander kamen seine Leute über die Brüstung und in nur einer Minute waren sie alle versammelt. Allesamt tapfere Männer, treu Sigmar und dem Imperator ergeben. Es wurde Zeit, Zeit Freigreif zu finden. Er konnte ihn beinah schon spüren.

      Die Tür im Gang des Kerkers ging langsam auf. Es schien als würde jemand versuchen sich hier hinein zu schleichen. Vielleicht kam endlich die erhoffte Hilfe, schoss es Simon durch den Kopf. Doch es war nur Olanoath. Simon bezweifelte dass er viel Hilfe von einem Stadtrat zu erwarten hatte.
      Er steuerte direkt auf seine Zelle zu und blieb davor stehen. Er legte seinen linken Zeigefinger auf seine Lippen und legte seine rechte Hand auf dass Schloss. Kurz blitzte ein grelles weißes Licht auf und die Tür ging auf.
      Simon trat überrascht aus der Zelle und wies auf die Zelle Thorgrims hin. Olanoath nickte und wiederholte die Prozedur auch bei der Zelle des Zwerges. Dieser blickte voll Hass auf das Zauberwerk und verließ seine Zelle.
      Olanoath sprach leise: ?Wir müssen leise sein. Sie werden Eure Abwesenheit bald bemerken. Wir werden Euch zu dem Schmied bringen der Euch wieder in Eurer Rüstung einschmiedet. Danach werdet Ihr Eure Waffen wiedererlangen.?
      Simon nickte und folgte dem Mann. Er fragte sich wie sie wohl die Stadt auf den bevorstehenden Angriff vorbereiten wollten.

      Alrecht blickte aus dem Fenster. Er wusste nicht was er nun tun sollte. Der Söldnerhauptmann grübelte nun schon seit dem Augenblick in dem der Paladin den Zauberer mit einem gezielten Faustschlag niederstreckte. Alrecht war davon überzeugt dass dies tatsächlich nur aus dem Grund geschah dass der Magier in seine Gedanken eindringen wollte. Die Fähigkeiten des Paladins wurden ihm immer mehr bewusst. Er bewunderte den jungen Mann dafür. Er trug viel Verantwortung auf seinen Schultern und bewies immer wieder aufs Neue wie viel Stärke in ihm steckte.
      Jedoch, dies musste sich der Hauptmann eingestehen, fürchtete er ihn ein wenig. Der Paladin war unberechenbar in der Schlacht. Mit Grauen erinnerte er sich an den Kampf vor Lorens zurück. Der Zeitpunkt indem Simon plötzlich Amok zu laufen schien. Als er plötzlich in die Reihen der Chaoskrieger stürmte und beinah durch diese Dummheit sein Leben verlor. Er besaß eine mächtige Runenwaffe, jedoch Chaoskrieger waren eine der mächtigsten Waffen die das Chaos aufbot.
      Es klopfte an der Tür. Wer dies wohl war, dachte Alrecht. Gerade als er zum Knauf der Tür griff wurde sie aus den Angeln getreten. Mit einem schnellen Sprung warf sich Alrecht auf sein Bett und griff zu seinem Schwert.
      Mit einem Ruck warf er die Scheide zur Seite und fluchte leise. Er trug keinen Teil seiner Rüstung. Eine Gestalt in einem dunklen Mantel funkelte ihn an. Die meisten seiner Züge langen im Schatten der Kapuze verborgen.
      Grauen fuhr durch seine Glieder als er bemerkte dass hinter der vermummten Gestalt mindestens sechs weitere warteten. Sofort wurde ihm klar dass er verhindern musste dass sie den Raum betraten und ihn angriffen. Doch dafür war es schon zu spät. Schnell und vor allem mit unerwarteter Präzision stürmten die Gestalten den Raum.
      Dem Hauptmann wurde sofort klar dass er es kaum mit ihnen aufnehmen konnte. Er war unvorbereitet.
      Alrecht sprang vom Bett, ging in die Knie um mehr Kraft für den Sprung zu sammeln und warf sich aus dem Fenster. Klirrend brach das Glas. Er spürte wie es seine Arme zerschnitt.
      Blut troff von seinen Fingern.
      Was waren dies für Gestalten? Was wollten sie von ihm? Sicherlich nichts Gutes, dachte Alrecht. Wer stürmte schon mit gezogener Klinge in einem Raum wenn er etwas Gutes vorhatte? Niemand, beantwortete sich der Hauptmann. Doch nun galt es Hilfe zu finden.
      Der Boden kam immer näher. Er versuchte, so gut wie möglich, den Schwung abzufangen indem er sich über seine rechte Schulter abrollte.
      Doch der Aufschlag war hart. Er fluchte laut als eine Welle aus Schmerz durch seinen Körper pulsierte. Ein drückender, dumpfer Schmerz ging von seiner Schulter aus.
      ?Bei Sigmar!?, brüllte er, ?Lass sie nicht gebrochen sein!? Die Gestalten schienen überrascht darauf zu antworteten, ?Wagt es nicht den Namen Sigmars in den Mund zu nehmen.?
      Alrecht grunzte, und sah sich um. Er war zu langsam. Er musste sich auf einen Kampf einlassen. Die Gestalten hatten ihn bereits eingeholt. Nun galt es so viele wie möglich mitzunehmen.
      Kurzer Hand wandte sich Alrecht um und lief auf den ersten zu. Dieser holte gleichzeitig zum Schwerthieb aus.
      Fluchend über den Schmerz in seiner Schulter warf er sich erneut auf die selbige, rollte sich ab und stach sein Schwert in die Kniekehle des Vermummten. Dieser brach brüllend zusammen. Alrecht wandte sich herum, sich dessen bewusst dass er soeben seinen Rücken entblößte, und gab dem am Boden Liegendem den Todesstoß.
      Danach wirbelte er herum und entging nur um Haaresbreite einem Schwertstreich. Sofort darauf zog er seine Klinge in die Höhe und wehrte so einen weiteren Schwerthieb ab. Er ging darauf in die Knie und stieß sein Schwert bis zum Schaft in den Bauch des Mannes vor ihm. Dieser brach keuchend und spuckend nieder. Blut floss aus seinem Mund.
      Plötzlich ein grausiger Schmerz der von seinem rechten Arm ausging. Ein Hieb hatte ihn getroffen. Fluchend wirbelte er herum und deckte den Angreifer mit einer Serie aus schnellen Hiebattacken ein. Dieser, in die Defensive gedrängt, versuchte einfach nur lang genug auszuharren bis einer seiner Kameraden Alrecht niederstreckte.
      Der Hauptmann, der sich dieser Tatsache bewusst war, setzte auf weitere schnelle Hiebattacken bis er plötzlich zu stach.
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      - Erich Kästner
      Der Mann starrte ihn mit ungläubigen Augen an und sank zu Boden. Alrecht brüllte los, ?Warum bei Sigmar, greift Ihr mich an!??
      Die Männer antworteten kalt, ?Schweigt und sterbt, Ketzer!?
      Alrecht glaubte zu begreifen, es waren Hexenjäger. Wahnsinnige Fanatiker die nichts sahen außer Ketzer und Hexen. Der Söldnerhauptmann spuckte aus und machte sich für den nächsten Angriff bereit. Da waren die Männer plötzlich verschwunden. Die Stadtwache traf ein. Sie sahen Alrecht fragend an.
      ?Eindringlinge.?, antwortete dieser.


      Olanoath sah sich um. Er war offensichtlich nervös, dachte Simon. Doch wer konnte ihm das schon verdenken? Er hatte Rang und Namen aufgegeben nur um ihn aus der Zelle zu befreien. Sie befanden sich auf der langen breiten Straße die zu dem Stadtratgebäude führte, Simon späte in die Dunkelheit.
      Er konnte niemanden sehen. Der Paladin grübelte kurz, wo war das Gebäude des Schmiedes nur? Es war ihm einfach entfallen. Bei bestem Willen, er wusste es nicht mehr. Verzweiflung stieg in ihm auf. Er befand sich hier in einer riesigen Stadt, verirrt und gejagt. Das schlimmste jedoch war dass er nicht von Menschen gesucht wurde. Es waren Elfen die ihn suchen würden. Disziplinierte Wesen, deren Kampfgeschick absolut nicht mit dem von normalen Stadtwachen zu vergleichen war.
      Er beruhigte sich, es war nicht an der Zeit panisch zu werden. Er musste zu seiner Ausrüstung kommen. Viele Leben hingen davon ab. Olanoath deutete in eine Seitengasse und spurtete schnell jedoch leise dorthin. Simon erinnerte dies an eine Katze, schnell und doch auf Samtpfoten. Er schüttelte den Kopf.
      Hatten sie ihm Drogen ins Wasser getan? Nein, dies konnte nicht sein. Der Paladin folgte ihm und betrat dann auch sogleich das Gebäude des Schmiedes. Der Schmied begrüsste ihn mit einem Nicken.
      Zwei Lehrlinge standen hinter ihm die schüchtern auf den Boden starrten. Simon nickte auch ihnen zu und legte sogleich die weiße Robe ab. Der alte Meister verstand und holte die Rüstungsteile.

      Simon sah auf, es war nun schon die gesamte Rüstung auf seinen Leib geschmiedet worden. Jedoch etwas war anders. Es schien als hätte die Rüstung an Gewicht verloren und zudem schien er sich leichter darin bewegen zu können.
      Er dankte dem Schmied worauf dieser einem seiner Lehrlinge zunickte. Sogleich brachte der den Runenhammer und sein Schwert.
      Der zierliche Junge hatte sich den Schwertgurt übergeworfen und trug das Schwert am Rücken während er, anscheinend unter großen Anstrengungen, den Hammer mit beiden Armen zu Simon schleppte.
      Simon griff zu und alsgleich er den Hammerstiel berührte spürte er dessen vertraute Macht. Machte den Hammer wie gewohnt wieder mit einem Gurt am Rücken fest und schnallte sich den Orkledergürtel um.
      Mit einem schnellen Zug entblößte er de Klinge seines Großvaters. Das Schwert hatte tatsächlich nicht an Schärfe verloren. Nicht eine Kerbe zeigte die Waffe auf.
      Mit einer geschickten Handbewegung schwang er das Schwert und führte es danach in die Scheide ein.
      Es klirrte nicht, dachte Simon, sie mussten die Klinge wohl geölt haben. Simon reichte dem Schmied die Hand und zog sich danach die Handschuhe über.
      Plötzlich durchriss ein tiefer Hornstoß die Stille. Schrecken zeigte sich in den Gesichtern der Elfen. Auf den einen tiefen folgten plötzlich dutzend weitere. Jedoch schien das Geräusch immer näher zu kommen.
      Simon sah Olanoath fragend an. Dieser antwortete mit ungläubigem Gesicht, ?Dies ist meines Wissen noch nie vorgekommen. Eine feindliche Landung an der Küste. Die Felsen und Stromschnellen wurden überwunden.?
      Simon schüttelte den Kopf, wie konnte dies nur so schnell passiert sein? Er ging einige Schritte und verließ die Schmiede und sah zum Himmel auf. Eine gewaltige und dunkle Wolkenfront hatte sich gebildet.
      Grüne und violette Blitze zerrissen das Dunkel hin und wieder. Ein unwirklich wirkendes und vor allem erschreckendes Bild spielte sich ab.
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      - Erich Kästner
      Heroth hatte die Warnung für einen schlechten Scherz gehalten. Doch er wurde tatsächlich einem der Magierrelais zugeteilt. Bannkreise und mächtige Abwehrzauber würden nun gesprochen werden.
      Der Elf betrat den Turm zögerlich. Er war ein erfahrender Zauberer und hatte viel Zeit in seinem Leben gehabt um die Magie zu erforschen. Doch die Magierrelais waren ihm immer schon etwas Geheimnis umwobenes gewesen.
      Er wusste wie solch ein Relais in der Theorie funktionieren sollte. Es versammelte sich eine Gruppe von Magier. Möglichst mit den gleichen Fähigkeiten und Potential. Diese sammelten dann Energie und speicherten diese in einer Schutzrune. Von diesen Runen wurde dann durch einen weiteren Magierkreis ein Steuerstrom ausgesandt dessen Energie nicht die Kraft und Stärke des Spruches bestimmt, sondern welch Qualität und welche Raffinesse sich in dem Gespinst aus Magie verbarg.
      So konnten mächtige Sprüche, schnell und vor allem wirkungsvoll gesprochen werden ohne den Magier sofort auszulaugen. Heroth wusste dass dies eine anstrengende Arbeit war, jedoch hatte er den Himmel gesehen, es musste geschehen.
      Morrslieb verlieh seinen Anhängern große Macht. Diese Nacht hatte es eine gewaltige Eruption gegeben. Natürlich keine tatsächliche, jedoch war etwas wie eine Schockwelle aus reiner Energie von der See gekommen.
      Irgendetwas hatte Magie gewirkt die weit über seine Vorstellungskraft hinausging. Es wurde immer wahrscheinlicher dass der Paladin die Wahrheit sprach. Er hatte vor nicht allzu langer Zeit die Auswirkungen noch mächtigerer Magie gespürt. Diese hatte das zarte Gefüge zwischen Geschehen und Fügung zerrissen. Es war passiert was jemand mit unglaublicher Geistesanstrengung erzwang und nicht dass was sollte oder vielleicht konnte.
      Jedoch, dachte Heroth, das Imperium stand noch.
      Er stieg die Treppen des hohen Turms hinauf. Seine Kollegen hatten um einen Sockel bereits Platz genommen. Auf dem Sockel war ein Artefakt aufgebart. Es war eine Kugel, sie schien aus Marmor oder aus irgendeinem anderen Stein zu sein.
      Heroth erkannte jedoch sofort dass sie aus Mithril war. Viele Runen waren darin eingeschmiedet und doch schien die Form perfekt zu sein.
      ?Feinstes Zwergenwerk.?, begrüßte ihn die strenge Stimme seines alten Lehrmeisters. Heroth nickte still und nahm auch Platz. Der alte Meisterzauberer fuhr fort, ?Nun, schwere Zeiten stehen uns bevor. Es wird Zeit mit der Arbeit zu beginnen.?
      Heroth konzentrierte sich und streckte seine magischen Fühler aus. Etwas störte den Raum und die magischen Winde. Es war viel dunkle Energie in ihnen. Etwas zog auf und es schien so als wolle es sich als Donnerschlag entladen.
      Jedoch, Heroth erkannt eine Böe. Er ließ sich kurz von ihr umwehen bevor er damit begann sie langsam umzulenken. Er zog sich buchstäblich an und lenkte sich auf die Mithrilkugel. Es schien als würde er dies allein tun doch genau in diesem Augenblick erkannte er dass er nicht alleine war.
      Die Macht mit der die Böe, der Wind umgelenkt war stammte nicht alleine von ihm. Ein Kollektiv tat dies. Seine Magierbrüder und er. Sie waren eins. Ihre Macht war eins. Ein Hochgefühl durchströmte ihn. Es war als könne er einfach alles tun.
      Die Energie sammelte sich in dem Artefakt. Ein leises Rauschen ertönte nun. Jedoch war es sonst still.
      Nur er oder wir? Heroth verlor sich langsam in dem Kollektiv. Plötzlich war in diesem Gefüge aus Geistern, aus Charakteren ein Schlund. Dieser schien auf ihn zu warten. Zu versuchen ihn aufzufressen.
      Das Rauschen wurde lauter, etwas flüsterte leise seinen Namen. Heroth brüllte und riss die Augen auf. Die Kugel leuchtete in grellem Blau auf, weiße Blitze zuckten durch den Schimmer der von dem Artefakt ausgingen.
      Das Rauschen war nun zu einem ohrenbetäubenden Getöse angewachsen. Die Stimme flüsterte nicht mehr, sie brüllte mit lautem Verlangen immer und immer wieder seinen Namen. Heroth brüllte erneut auf.
      Dann hörte er die Stimme seines Lehrmeisters. Er schien irgendwelche Anweisungen zu geben. Jedoch war der Klang seiner Stimme anders. Es klang als wäre er verunsichert und erschreckt. Was war nur los?
      Plötzlich gab es einen lauten Knall. Dann herrschte Stille. Dem Getöse war dumpfe erdrückende Stille gewichen. Doch für Heroths ausgebildete Magiersicht taten sich schreckliche Dinge auf. Aus der gewaltigen Energie, die sich soeben noch in dem Artefakt gesammelt hatte, war etwas Dunkles entsprungen.
      ?Ein Hüter. Ein Hüter der Geheimnisse.?, flüsterte der Lehrmeister. Der Dämon, dessen Äußeres betäubend schön war, wandte sich um. Seidig glatte Haut, dunkles prachtvolles Haar, geschmeidige Muskeln und wunderbare Glieder. Darstellungen von solchen Gestalten waren immer so abstoßend, warum aber war dieser Dämon so anziehend?
      Die langen, Schärenklauen an einer seiner Arme waren nicht abstoßend. Vielmehr waren sie perfekt, sich an sie zu schmiegen, die glatte Haut zu spüren, sie zu streicheln, einfach sie zu liebkosen und sie mit den Lippen zu berühren.
      Eine leidenschaftliche Flamme aus Verlangen und Liebe entbrannte in Heroth. Er sah das Geschöpf mit verträumten Augen an, während es auf seinen langen muskulösen Beinen durch den Raum schwebte.
      Während es perfekte, schnelle und grazile Hiebe austeilte. Das helle Rot des Elfenblutes machte sich gut auf seinem Körper, bemerkte der Magier mit unglaublicher Verzückung.
      Plötzlich wich der dumpfen Stille ein gewaltiger Donnerschlag. Der Lehrmeister hatte sich aufgerichtet und die verbliebene Energie des Artefaktes zu einem Bannkreis gewoben. Der Dämon sah ihn überrascht an.
      Sein wunderbares Gesicht starrte den Mann an. Ein brennendes Gefühl von Eifersucht durchfuhr Heroth, wieso wurde der alte Mann beachtet und er nicht?
      Ein weißer Schimmer umgab den Lehrmeister. Grelle Blitze zuckten aus dieser Schutzaura. Der Stein unter den Füßen des Magiers bröckelte und splitterte. Die Steinbrocken begannen langsam zu schweben.
      Der Elf streckte seine linke Hand aus und entblößte seine flache Hand. Darauf hin machte er eine Faust und streckte dann seinen Zeigefinger, Ringfinger und auch Daumen aus.
      Energie sammelte sich an den Fingerkuppen dieser Finger. Aus den Handballen, Mittelfinger und auch aus dem kleinem Finger strahlte ebenfalls Energie.
      Der Kreis aus zerbröckelndem Stein wurde um den Magier größer. Heroth verging vor Verlangen und Eifersucht. Der alte Mann hatte schon viel zu viel Aufmerksamkeit bekommen.
      Plötzlich entlud sich die Energie auf der linken Hand des Magiers. Eine gewaltige Kugel aus weißem Licht formte sich und verschlang den Hüter der Geheimnisse.
      Plötzlich erlosch das grelle weiße Licht. Der Dämon stand da, eine Aura aus violettem Licht umgab ihn. Dunkle Blitze tänzelnden über seine weiße wunderschöne Haut. Der alte Lehrmeister sprach mit lauter Stimme ein weiteres Wort und schleuderte mit der rechten Hand eine Kugel aus grellem Licht vor die Füße des Dämons.
      Diese zerbrach am Boden und ließ den Dämon ein weiteres Mal in grellem Licht aufgehen. Heroth schloss die Augen, er konnte dies nicht ertragen. Es brannte in seinen Augen.
      Als er die Augen wieder öffnete befand sich der Lehrmeister in den Armen des Dämons. Eine lange Chitinklaue ragte ihm aus dem Rücken. Blut floss aus seinem Mund, die geöffneten Augen zeigten nur die Pupillen.
      Er versuchte zu atmen, schaffte es aber nicht. Wenn ich nur mit ihm täuschen könnte, dachte Heroth. Dann könnte er jetzt auch seine Nähe spüren.
      As a man thinketh in his heart, so is he.

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