Schatten in der Finsternis (40k)

    Schatten in der Finsternis (40k)

    Die Sonne senkte sich am Horizont und tauchte den Himmel in ein strahlendes Rotgold, während die ersten Sterne zaghaft versuchten, die Abenddämmerung zu überstrahlen. Richards lehnte an einem Felsen und ließ die Füße in die warme Meeresbrandung baumeln, während der Wind sanft durch sein Haar strich. Gedanklich abtauchend, bemerkte er nicht die Gestalt, die sich leise hinter ihm näherte, bis sie dicht hinter ihm stand und die Arme und seinen Hals schloß. Ein Lächeln huschte über Richards Gesicht. Auch ohne sich umzublicken hatte er Arita am leisen Rascheln ihres Seidentuchs erkannt, das sie sich lose um die Hüfte gebunden hatte (auch wenn er der Meinung war, daß sie in ihrem knappen Bikini gut genug aussah). Während sie sich hinter ihn setzte und mit den Armen umschlang ließ Richards ein Seufzen aus seiner trockenen Kehle entfliehen. Sobald die Sonne ihre letzten wärmenden Strahlen über den Horizont gesandt hatte, würde er Arita zurück zu der Hütte begleiten, die er zu seiner Wohnstatt erklärt hatte, er würde seine trockene Kehle befeuchten und den Fang des heutigen Tages überm Lagerfeuer brutzeln lassen. Und dann würde er sein Wiedersehen mit Arita feiern, nach so langer Zeit .... ja, er würde ...

    Ein plötzliches schrilles Piepen ließ ihn zusammenfahren. Eine metallisch klingende Stimme übertönte das sanfte Meeresrauschen und Aritas helles Lachen und verkündete unheilbringend, daß der Tankvorgang abgeschlossen sei. Lieutenant Richards streckte sich mit einem Gähnen, das mehr auf einen Brüllaffen schließen ließ und dreimal die Tonart änderte, und rieb sich verschlafen die Müdigkeit aus den Augen. Warum zur Hölle hatte er die Versetzung zu diesem blöden Felsen angenommen? Gut, der Verdienst war etwas besser, aber er hatte sich etwas mehr Action erwartet, als gemeinsam mit seinen beiden nervenden Kameraden Tag für Tag dieses Asteroidenfeld nach brauchbaren Mineralien zu durchforsten. Und das auch noch in den klapprigen Lightning Abfangjägern die den Eindruck machten, noch aus dem Zeitalter des Weltenbrands zu stammen (was durchaus möglich war). Reflexartig ging er die Checkliste durch und meldete Startbereitschaft, als alle Systeme grün zeigten. ?Komm zur Imperialen Armee haben sie gesagt. Komm zur Imperialen Armee und sieh das Universum haben sie gesagt!? ließ sein Flügelmann, Private Slyke, genervt verkünden. Richards widersprach nicht, sicher gab es glorreichere Aufgaben als Felsen zu beobachten.

    ?Gold - Gruppe, Startfreigabe erteilt? ertönte es aus den Lautsprechern des Flugdecks. Die drei Jäger beschleunigten, als das Hangartor sich öffnete und einen Blick auf einen unendlichen Abgrund freigab, einen schwarzen Samtteppich, in dem einige Sterne wie eingenähte Diamanten funkelten. Während sich die Jäger in leichter V - Formation von der Basis entfernten, warf Lt. Richards einen Blick über seine Schulter und sah, wie sich das Hangartor in der Felswand wieder schloß. Einen Asteroiden in eine Basis umzuwandeln, auf diese Idee wäre Richards nie gekommen, schon gar nicht, um nach Mineralien zu suchen. Was Richards nicht wußte : die Basis diente nur oberflächlich der Mineraliengewinnung. Tief im Inneren der Asteroidenfestung waren Spione des Imperiums emsig damit beschäftigt, geheime Informationen über diesen strategisch wichtigen Sektor zu bearbeiten und weiter in den Sol - Sektor zu senden. Um dies geheimzuhalten wurde die Basis auch nur mit einer einzigen Jägerstaffel ausgestattet, um keine unangenehmen Fragen aufzuwerfen. Seit vor einer Woche eine Kampfgruppe durch diesen Sektor gekommen war, um eine Rebellion auf dem 15 Lichtjahre entfernten Planeten Char zu beenden, war nichts mehr passiert. Mehrere unidentifizierbare Kontakte waren in dieser Woche aufgetaucht, und jedesmal waren diese als stark metallhaltige Asteroiden entlarvt, welche die Sensoren der Basis und der Jäger störten.

    ?Gold - Gruppe, bestätigen sie Kontakt auf 3-5-0, Entfernung 325 MSK? klang die müde Stimme der jungen Kommunikationsassistentin. Richards lächelte, als er sich ihr gelangweiltes Gesicht gedanklich vorstellte. Außer Dienst und ohne Uniform war sie ja ganz süß, und nach seiner Rückkehr würde er Arita vielleicht zu ein paar Drinks in der Offiziersmesse einladen.

    ?Verstanden Adlernest, bestätige Kontakt, Geschätzte Flugzeit bis zum visuellen Kontakt : zwei Minuten?. Für Richards waren diese Kontakte nicht Neues mehr, schließlich gab es in einem Asteroidenfeld dieser Größe mehr Metallbrocken als auf einem gesamten Planeten. Das nervende Gemecker seiner Flügelmänner überhörend, konzentrierte sich Richards auf das kleine Videobild, das ihm die im Rumpf eingebaute Videokamera lieferte. Das Bild zeigte einen unscharfen Fleck, der sich deutlich vom Schwarz des Weltraums abhob. Während sich bereits das Bild eines weiteren Meteoriten in Richards Kopf zusammenfügte, stoben einige Funken von dem Fleck und flackerten kurz, bevor sie verglühten. Funken von einem Meteoriten? Während sich die Gruppe dem unbekannten Objekt näherte, knisterte es in der Funkverbindung, und verzerrt meldete sich eine unbekannte Stimme, während Richards eindeutig die vertrauten Umrisse eines Piranha Abfangjägers erkannte.

    ? ..... Imperator sei Dank ....... mich gefunden ........ rden angegriffe .....?.
    ?Hier spricht Lieutenant Richards von der Imperialen Gold - Staffel. Identifizieren Sie sich!? antwortete Richards aufgeregt. Der Tag schien sich anders als erwartet zu entwickeln, und das sollte ihm nur Recht sein.

    ?Sgt. Ricks von ........ der imperia.....wir waren vor einer Woche hier um ....... aber Rebellion Finte, wurden im Orbit von .... überrasch......bin entkommen aber schwer besch .....? antwortete der Pilot des Piranhas, in dessen Stimme unüberhörbar Panik mitschwang, offensichtlich stand der Mann kurz vor einem Nervenzusammenbruch. ?Reissen Sie sich zusammen, Mann? herrschte Richards über den Kommkanal, während er abbremste um die Schäden des entgegenkommenden Jägers näher zu betrachten. Ein Wunder, daß es der Junge überhaupt bis hierher geschafft hatte. Richards war kein Experte in Jägertechnologie, aber offensichtlich war der Hyperantrieb des Piranhas zerstört worden, und eine Reise von 15 Lichtjahren ohne ihn war sicherlich kein Zuckerschlecken. Aber auch der restliche Zustand des Schiffes ließ ihn frösteln. Faustgroße Krater hatten sich in die Außenhülle des Schiffes gebrannt, ein einziges Triebwerk funktionierte noch, gab aber Funken von sich, die Bordwaffen hingen verbogen unter den Tragflächen und auf der Pilotenkanzel waren deutlich Brandspuren zu erkennen. Kurzum, ein jämmerlicher Anblick, und Richards hätte eher damit gerechnet, diesem Stück Schrott auf einem Schrottplatz zu begegnen als im Weltraum.

    <<<Fortsetzung folgt>>>
    "Gecko wurde kritisch am Kopf getroffen für 38 Trefferpunkte. Der Angriff zerschmettert die Schläfe. Gute Nacht, Gracie."
    - Fallout 2
    ?Nein,..... verstehen nicht, ..... werde sicher verfolg ..... als Köd...........haben Tarnkapp.....gebt Notruf ab, schnell !! Die .......den uns alle abschlach.....flieht !!!?. Die Stimme des Mannes überschlug sich während er redete, und Richards bemühte sich, den Mann zu beruhigen. Richards öffnete einen Kommkanal zum Adlernest um von dem Neuankömmling zu berichten, aber statisches Rauschen erfüllte alle Funkkanäle. ?Muß wohl an den Asteroiden liegen? dachte sich Richards, als plötzlich am Heck des beschädigten Piranhas eine kleine Explosion erfolgte. ?Beim Imperator, sie haben .... erwischt .... Funk wird gestör...... passt auf, da ist ....... AAAAAHH!!!?.

    Der Satz des Mannes ging in panischem Gekreische unter, als eine zweite, stärkere Explosion den Piranha in tausend Stücke riss und mit einem lauten Schlag ein imperialer Pilotenhelm mit der Aufschrift ?RICKS? gegen Richards Pilotenkanzel prallte. ?Wow, hätte mich gewundert wenn die Kiste nicht auseinandergeflogen wäre? lachte Slyke von der 3-Uhr-Position während er sich bemühte, den Trümmern auszuweichen. Richards war sich unsicher. Hatte er in einiger Entfernung hinter dem Piranha ein kurzes Aufblitzen gesehen, kurz bevor der Jäger explodiert war, oder hatte sich die entfernte Sonne in seiner Pilotenkanzel gespiegelt ? Richards ignorierte die spöttischen Kommentare seiner Flügelmänner und schaute angestrengt in die Nacht hinaus. Da war irgend etwas nicht weit vor ihm .... nichts festes, es sah aus als ob das Licht der Sterne im Hintergrund durch einen Fleck hindurchschien, verschwommen, wie ein Fettfleck auf einer Fensterscheibe.

    Noch während Richards die Augen zusammenkniff, da er glaubte, eine Fata Morgana zu sehen, blitzte es in dem Fleck erneut auf, und Simmons auf der 9-Uhr-Position verabschiedete sich aus dieser Welt mit einem überraschten Aufschrei und einer grellen Explosion, die die beiden anderen Jäger durchschüttelte. Panisch versuchte Richards, zu seinem verbleibenden Flügelmann Slyke Kontakt aufzunehmen, aber der Funkkanal gab weiterhin nur Rauschen von sich. Mit Handzeichen bedeutete er Slyke, daß sie so schnell als möglich zur Basis zurückkehren sollten. Das ließ sich Slyke nicht zweimal sagen, und mit flammenden Triebwerken zogen die beiden Piloten in eine enge Kurve und ritten eine Welle aus Nichts, während sie mit maximaler Geschwindigkeit in Richtung Heimat steuerten. Slyke hatte offensichtlich unerlaubterweise seine Triebwerke modifiziert, denn er setzte sich schnell von Richards ab, als Richards knapp hinter Slykes Jäger diesen Fleck entdeckte. Mit einem seltsamen Flackern begann der Fleck sich zu verdichten, Linien zu formen .... und sich als Jäger zu entpuppen, der sich gerade enttarnte! ?Slyke, pass auf, Bandit auf sechs Uhr !!? schrie Richards in sein Helmmikrofon, zu spät bemerkend, daß der Funk immer noch gestört wurde. Der feindliche Jäger feuerte, und ein Rückenleitwerk von Slyke verdampfte. Dieser, den feindlichen Jäger hinter sich sehend, zog seine Maschine in einen Looping, während der Feind ihm mit Leichtigkeit folgte. Richards hängte sich an seine Fersen.

    Damals, in der Akademie, hatten sie Holographien von feindlichen Jägern gesehen, doch alle waren leicht verschwommen gewesen, von befreundeten Jägern während der Schlacht aufgenommen, und niemals hatten sie die Schärfe des Dark Eldar Jägers erreicht, den Richards nun identifizieren konnte. Diese scharfen Linien, die vier Triebwerke, und die nicht zu übersehenden beiden Sichelklingen neben dem Cockpit waren unverkennbar für einen Reaper. Der Reaper hatte mit dem veralteten Lightning von Slyke leichtes Spiel, aber er ließ Slyke zappeln. ?Dieser Hundesohn spielt mit ihm? dachte Richards erbost, und selbst ohne Funkkontakt konnte er die Panik und Todesangst Slykes spüren, als er versuchte, dem Reaper zu entkommen. Richards hatte den Reaper direkt vor sich, aber die Zielerfassung konnte ihn nicht erfassen, die Linien seines Head-Up-Displays zeigten nur Verzerrungen und ließen einen sauberen Schuß nicht zu. Frustriert zielte Richards mit freiem Auge und zog den Abzug seiner Bordwaffen durch. Blendende Laserstrahlen zuckten aus den Laserkanonen unter den Flügeln seines Lightnings und durchschnitten die Schwärze des Raumes, nur um auf eine wabernde Fläche zu stoßen, von dieser abgelenkt zu werden und wirkungslos zu verpuffen ? Deflektorschilde !! Noch während Richards mit zusammengebissenen Zähnen versuchte, die enge Kurve des Reapers nachzuvollziehen, entschied dieser, lange genug mit Slyke gespielt zu haben, und beendete dessen hektische Stabilisierungsversuche mit einem einzelnen Schuß. Mit einem Aufschrei der Wut und des Hasses erkannte Richards, daß er gegen diesen Feind keine Chance hatte, und im Stillen hatte er bereits mit seinem Leben abgeschlossen, als er bemerkte, daß ihn die Verfolgungsjagd nahe an die Basis gebracht hatte. Mit einem Stoßgebet an den Imperator leitete er sämtliche Energie in die Triebwerke und zog den Lightning in eine enge Kurve, nur drei Meter von einem großen Asteroiden entfernt und flog an dessen Oberfläche entlang, hoffend, daß er dadurch seinem Feind entkommen konnte.

    Ein Blick nach rechts zeigte nur ein kurzes Flackern des Reapers, der sich nun wieder tarnte und als verschwommener Fleck hinter die Asteroiden tauchte. Dieser verfluchte Feigling sollte kämpfen und sich nicht verstecken, dachte Richards als er auf die Basis zusteuerte, die nur noch einige Kilometer vor ihm lag und bereits die Hangartore geöffnet hatte. Er konnte es schaffen. Es war nicht möglich daß er heute hier sterben würde ? nicht er ! Es konnte nicht sein! Als er die letzten hundert Meter vor sich hatte, lachte Richards laut auf. Er hatte es geschafft! Schon befand er sich im Landeanflug und sah vor sich die Ladekräne der Basis und das aufgeregte Bodenpersonal. Ein Glücksgefühl durchströmte ihn. Er durfte weiterleben! Arita! Vor seinem Auge sah er sie am Strand, im Schein des Sonnenuntergangs, er würde zu ihr gehen und es ihr gestehen. Er würde ...

    Hinter dem Lightning blitzte es kurz. Ein schwarzer Energiestrahl, schwärzer als die dunkelste Nacht, durchschnitt den Jäger der Länge nach und trat aus Richards Brustkorb wieder aus. Der Lightning verschwand in einer blendenden Explosionswolke, und Richards entglitt auch dieser Gedanke.


    <<<Fortsetzung folgt>>>
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    Nein, nein, die G'schicht is schon vom Skorp - immerhin hat er mich während des Schreibens ein Jahr lang um Feedback gebeten :)
    Allerdings bin ich jetzt erst zum Lesen gekommen ... wenn du den Rest auch noch in der Festung postest, kann ich mein Versprechen endlich halten - insofern: mehr!

    mfg
    Alpha
    post_count++
    Danke sehr :D
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    Private Arita Morris blinzelte ungläubig auf ihren Kommandoschirm und betätigte einige Tasten am Rand der Konsole. Vor nicht ganz fünf Minuten waren die drei Lightnings der Basis gestartet um einen nicht identifizierbaren Kontakt zu überprüfen, ein Standardvorgehen, das in der letzten Woche des öfteren durchgeführt worden war. Kurz nachdem Lt. Richards den Kontakt visuell bestätigt hatte, war die Funkverbindung abgerissen, nichts ungewöhnliches in einem Asteroidenfeld. Doch dann hatte Arita in einiger Entfernung hinter den Asteroiden zwei Lichtblitze gesehen, kurz gefolgt von zwei weiteren. Und nun kam ein einzelner Lightning zurück zur Basis gerast, als seien alle Dämonen des Chaos hinter ihm her! Was beim Imperator ging da vor sich?

    ?Gold ? Gruppe, hier ist Adlernest, bitte melden sie sich! Richards? Was ist da draußen los??.
    Was Arita noch mehr wunderte als die seltsamen Vorgänge, war die offensichtliche Tatsache, daß der Funk immer noch gestört wurde, obwohl der Jäger bereits in Sichtweite war! Mit einem schnellen Griff aktivierte sie die Motoren des Flughangars, und die schweren Schotts der Haupttore öffneten sich langsam, während das Kraftfeld des Tores sich flackernd stabilisierte, um die Atmosphäre im Inneren der Basis zu halten.
    ?Zentrale an Flughangar, Pearson, können sie mich verstehen??
    ?Laut und deutlich, Arita? meldete sich der leitende Techniker des Bodenpersonals ?was gibt es??.
    ?Wir haben da einen Lightning, der sich ziemlich schnell der Landebucht nähert, irgendwas ist da faul, bereitet alles für eine Notlandung vor?
    wies Arita das Bodenpersonal an. Mit einem lauten Pfeifen und Handzeichen bedeutete Pearson seinen Kollegen, alle Vorbereitungen für eine Notlandung zu treffen. Während die Alarmsirenen aufheulten, wuselte das Bodenpersonal eifrig über den rauhen Belag des Landedocks, brachte Ladekräne aus der Gefahrenzone und bereitete Feuerlöscher für den Notfall vor. Mit freiem Auge konnte Pearson nun den Lightning sehen, der mit Vollgas auf die Landebucht zuhielt. Was war in diesen verrückten Piloten gefahren? Ohne Anstalten zu machen, die Maschine abzubremsen, hielt er direkt auf die Basis zu! Und wo waren seine Kameraden? Noch während Pearson im Geiste die Schritte einer Notlandung durchging, gab es eine laute Explosion, und der Lightning verschwand in einem Feuerball nur wenige Meter vor dem Hangarkraftfeld. Kleine Wrackteile prallten an dem Kraftfeld ab und bildeten Wellen, wie kleine Steine die ins Wasser fallen, während zwei große Brocken, die Pearson als Triebwerk und Cockpit identifizierte, glatt durch das Kraftfeld flogen und auf die empfindlichen Teile des Hangars zurasten. Während einige Techniker noch vor Schreck erstarrt ungläubig auf diese Kakophonie aus Feuer und Rauch starrten, hechteten Pearson und die meisten seiner Leute aus der Flugbahn der Trümmer, kurz bevor diese in den Tankwagen der Basis und die Generatoren für die Ladekräne krachten und einen Teil des Hangars in einen Feuerball tauchten.

    Ein Zittern ging durch die Fundamente der Asteroidenbasis, und überrascht wechselte Arita den Hauptmonitor auf die Kameras der Landebucht. Schreck fuhr durch ihre Glieder, als sie das Inferno sah, dem einige Techniker mit Feuerlöschern Einhalt zu gebieten versuchten. Mit einer knappen Durchsage an die Besatzung der Station forderte sie alle verfügbaren Kräfte an, um den Technikern bei ihrem Kampf gegen die Flammen zu helfen. Was beim Imperator war dort unten passiert? Sie kannte Richards, sie hatte seinen Jäger identifiziert, als er auf den Hangar zuhielt und kurz aus ihrem Sichtbereich verschwand. Kurz darauf war etwas explodiert. Arita hatte ihren Blick auf den Langreichweitenscanner gerichtet gehabt, als zwei Explosionen kurz darauf die Basis erschütterten, eine kleinere und kurz darauf eine größere, die offensichtlich innerhalb der Basis erfolgt war. Was war passiert? Ein kurzer Blick zum Basiskommandanten half ihr nicht weiter, er zuckte nur (wie üblich) mit den Schultern. Soviel zu den glorreichen allwissenden imperialen Kommandeuren. Aber was war in Richards gefahren, den sie sonst als berechnenden, verantwortungsvollen Piloten eingeschätzt hatte, seit er hierher auf diesen gottverlassenen Felsen versetzt worden war? Und wo waren seine Flügelmänner?

    Pearson wischte sich schwitzend den Ruß aus dem Gesicht.
    ? Zentrale, hier Pearson. Wir haben das Feuer gelöscht und kümmern uns um die Schadensermessung?
    meldete er an die Zentrale. Das hatte man davon, wenn man grünen Jungs altersschwache Maschinen gab. Aber es hätte schlimmer kommen können, wenn die Trümmer etwa den Generator des Hangarkraftfeldes getroffen hätten. Dann wären er und seine Jungs bereits auf halbem Weg nach Char. Ohne Schiff und Raumanzug. Pearson betätigte die Konsole für die Hangartore, deren schwere Schotts sich langsam zu schließen begannen. Nachdem sie sich mit einem lauten metallischen Klang geschlossen hatten, wandte sich Pearson seinen Leuten zu um die Schäden zu begutachten, als er plötzlich innehielt. Aus dem Augenwinkel hatte er eine Bewegung an der Decke des Hangars bemerkt. Als er konzentriert hinschaute, hatte er das Gefühl, daß einige der großen Scheinwerfer an der Decke nicht mehr so stark leuchteten, verschwommen, als ob sie durch einen Fleck auf einer Glasscheibe leuchten würden.
    ?Muß wohl die heiße Luft sein, die noch etwas schwelt? dachte Pearson, und begann, die Schäden an der Hangarwand zu begutachten.

    ?Was auch immer der Grund für diesen Vorfall war, PRIVATE Morris, zerbrechen sie sich nicht ihr hübsches Köpfchen darüber, sondern kümmern sie sich um Ihre Ihnen zugeteilten Aufgaben und überlassen sie dies Leuten, die etwas davon verstehen.?
    ließ der Kommandant verlauten, während er Arita ein Lächeln zuwarf, das an eine Katze erinnerte, die eine in der Falle gefangene Maus betrachtet. Mit einem bemitleidenden Kopfschütteln wandte sich Arita wieder dem Langreichweitenscanner zu, als ein plötzlicher Pieps ihre Aufmerksamkeit erregte.
    ? Sir, sie sollten sich das vielleicht ansehen?
    meldete sie dem Kommandanten, ihren Ärger über ihn vergessend. Sie deutete mit einem Finger auf das Display, das unzählige blinkende konzentrische Kreise in einem Umkreis von 350 MSK um die Basis zeigte.
    ?Dies ist die normale Ansicht, auf der die Position jedes einzelnen Asteroiden mit einem Kreis verzeichnet ist. Aber hier ... ?
    ,Arita deutete auf einen etwas entfernteren Sektor der Karte, wo sich nicht so viele Asteroiden befanden,
    ?...muß es eine Störung geben, denn alle zwanzig Sekunden blinken hier für einen Sekundenbruchteil an die zwanzig Kontakte auf, aber dann verschwinden sie wieder für einen längeren Zeitraum. Wären es Asteroiden, müßten die Kontakte ständig auf der Karte sein, sie könnten nicht ab und zu mal auftauchen !?
    ?Vielleicht sollten Sie die Sensoren wieder einmal justieren, wie ich es Ihnen schon vor längerer Zeit geraten hatte!?
    schloß der Kommandeur und wandte sich ab, während Arita zähneknirschend begann, die Sensoren neu auszurichten. Als sie Ölverschmiert wieder unter der Konsole auftauchte und das Display überprüfte, stockte sie. Bevor sie die Sensoren justiert hatte, waren die Kontakte in 270 MSK Entfernung angezeigt worden, aber nun flackerten die Kontakte knapp 200 MSK von der Basis entfernt auf. Arita zog zweifelnd eine Augenbraue hoch und tauchte nochmals unter die Konsole, ihre Einstellungen nachstellend. Als sie erneut das Display überprüfte, sah sie keine Kontakte mehr. Zufrieden lächelnd wischte sie sich das Öl aus dem Gesicht und setzte sich wieder auf ihren Drehstuhl, als für einen Sekundenbruchteil erneut Kontakte aufblinkten, nur 100 MSK von der Basis entfernt. Sich wundernd berichtete sie dem Kommandeur von ihrer Entdeckung, der ungläubig einen Blick auf das Display warf. Gerade wollte er ihre offensichtliche Unfähigkeit bekunden, als die Kontakte erneut aufblitzten. 50 MSK Entfernung. Die Worte blieben ihm im Hals stecken und er wurde totenblaß. Arita wunderte sich. Was konnte diesen abgebrühten imperialen Kommandanten so sehr erschrecken? Wovor fürchtete er sich bloß? Oder wußte der Kommandeur mehr als sie erfahren durften?

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    ?Schi .... schi ..... schicken Sie sofort einen Notruf an die imperiale Flotte ....... wir brauchen dringend Hilfe ..... versuchen Sie, die Flotte zu erreichen, die hier vor ein paar Tagen durchgekommen ist, auf dem Weg nach Char !! Nun machen sie schon !!!!!!?.
    Arita sah, daß der Kommandant kurz vor einem hysterischen Anfall stand. Sie hätte nicht gedacht, ihn noch mehr erschrecken zu können, bis sie ihm erklärte, daß aus unerfindlichen Gründen der Funkverkehr gestört war. Der an sich so stolze imperiale Kommandeur ließ sich auf seinen Sessel fallen, die Augen weit aufgerissen und sein Gesicht in einem Ausdruck gewaltigen Entsetzens und Todesangst erstarrt. Aus den Wortfetzen die seinem Mund entsprangen konnte Arita keinen Sinn erkennen, und so wies sie der Krankenstation an, ein Notfallteam in die Zentrale kommen zu lassen. Zwei Ärzte erschienen innerhalb einer Minute und brachten den Kommandanten aus dem Raum. Das war ja ein toller Tag, erst verloren sie sämtliche Jäger der Basis in einem mysteriösen Zwischenfall, und nun spielten sowohl die Sensoren der Basis als auch der Kommandant verrückt. Und es war noch nicht mal Mittag. Arita blickte erneut auf das Display. Die Kontakte, die nur für Sekundenbruchteile aufblitzten, verweilten in 1 MSK Entfernung vor der Basis, in Sichtweite. Arita erhob sich aus ihrem Sessel und ging ans Fenster, eine dicke Plexiglasscheibe, die das schwache Blinken der Kontrollampen in dem ansonsten dunklen Raum reflektierte. Angestrengt blickte sie nach draußen in die Schwärze des Raumes. Nichts war zu sehen, aber sie hatte den Eindruck, daß einige Asteroiden verschwommen wirkten. Sie wischte mit dem Ärmel ihres Overalls über die Plexiglasscheibe, da sie Fettflecken auf der Scheibe vermutete. Aber die Scheibe war blitzsauber, keine Flecken, doch die Asteroiden wirkten immer noch verschwommen und verzerrt. Stirnrunzelnd betrachtete sie dieses Phänomen, als plötzlich mehrere Blitze aufleuchteten und die auf den umliegenden Asteroiden montierten und versteckt geglaubten Verteidigungs - Laserbatterien der Basis pulverisierten. Noch bevor Arita sich im Klaren war, was sie gesehen hatte, flackerten die Trugbilder und direkt vor ihren ungläubigen Augen enttarnte sich eine Flotte aus mehreren schweren Kreuzern, Eskortfregatten und Jägern. Nach Luft schnappend bemühte sich Arita, die fremde Flotte zu identifizieren, was ihr nicht besonders schwer fiel, denn die schlanken Linien und gezackten Leitwerke und Sichelklingen der Schiffe ließen eindeutig auf Dark Eldar schließen. Was beim Imperator machten Dark Eldar hier? Was wollten sie von einer Bergbaubasis, auf der maximal hundert Leute ihren Dienst verrichteten und nur nach wertlosem Material geschürft wurde? Plötzlich fiel ihr der Ausdruck auf dem Gesicht des Kommandanten ein, und sie war sich nun sicher, daß diese Basis nicht das war, was sie zu sein schien. Mit einem schnellen Griff aktivierte sie die höchste Alarmstufe, insgeheim hoffend, daß dies alles nur ein böser Traum war.

    Die Tatsache, daß die Funkkanäle immer noch gestört wurde, veranlasste Arita dazu, ein geheimes Notsignal in das Steuersignal eines Kommunikationssatelliten einzubetten. Insgeheim zum Imperator betend, ließ sie das Steuersignal, das von normalen Störsendern nicht beeinflußt wurde, über die externen Satellitenschüsseln der Basis senden, nach Char. Die dortige Imperiale Flotte, die hier vor ein paar Tagen durchgekommen war, sollte sofort umkehren und ihnen zur Hilfe eilen, während sie sich verbarrikadierten.
    Während Arita darauf wartete, daß sich die Brückenbesatzung in der Zentrale versammelte, öffnete sie einen Kanal und sprach zur restlichen Besatzung der Basis.
    ?Achtung, hier spricht Private Morris in Vertretung von Kommandant Craius. Soeben hat sich vor der Basis eine Flotte der Dark Eldar enttarnt und unsere Verteidigungsgeschütze zerstört. Aber bitte bleibt ruhig. Ich habe bereits die imperiale Flotte verteidigt, sie sollte noch vor heute Abend hier eintreffen. Die Dark Eldar wollen etwas aus dieser Basis, sonst hätten sie uns schon längst in tausend Stücke gesprengt. Aber ihr wisst daß diese Festung uneinnehmbar ist. Sicher, sie könnten einfach durch das Hangarkraftfeld durchfliegen. Nur schade, daß direkt dahinter die dicken Schotts der Hangartore liegen. Und da sie durch das Kraftfeld durchFLIEGEN aber nicht durchFEUERN können, sollten wir hier so einigermaßen sicher sein. Also bewahrt bitte Ruhe, wir sollten bald außer Gefahr sein.?

    ?Na das sind ja tolle Nachrichten? rief Pearson von der anderen Seite des Hangars seinen Kollegen zu.
    ?Erst meint dieser grüne Junge, daß er eine Landung mit Vollgas hinbekommen kann, und jetzt hetzt man uns auch noch die Seelenräuber höchstpersönlich auf den Hals !!?.
    Grummelnd schwang sich Pearson auf seinen Ladekran und betätigte die Steuerknüppel, als er über sich ein Summen hörte, das schnell lauter wurde. Verwundert blickte er nach oben, sah aber nichts, außer daß die Lampen immer noch verschwommen schimmerten. Die Luft ist doch für Spiegelungen viel zu kalt geworden, dachte er, bei diesem Feuer wäre es noch in Ordnung gewesen, aber jetzt? Während sich Pearson noch diverse Fragen stellte, fing seine Haut an zu prickeln, seine Haare stellten sich senkrecht auf, als ob er einem Kraftfeld zu nahe kommen würde, und ungläubig verfolgte er, wie der schimmernde Fleck über ihm größer wurde und sich auf das Hangartor zubewegte. Was beim Imperator war das? Noch bevor er etwas sagen konnte, blitzte etwas mehrmals in dem Fleck auf, und mit einem ohrenbetäubenden Krachen zerbarsten die Hangartore in unzählige glühende Trümmerstücke, die viele der überraschten Techniker unter sich begruben. In der nun freigeräumten Öffnung wurde die Schwärze des Raumes sichtbar, zum Glück war das Kraftfeld noch intakt. Pearson erblickte die Schiffe der Dark Eldar vor der Basis, als der verschwommene Fleck vor der Hangartür kehrtmachte und direkt vor ihm mitten in der Luft anhielt, während das Prickeln auf Pearsons Haut erneut zunahm.. Mit einem ungläubigen Staunen starrte Pearson auf den Jäger, der sich vor seiner Nase enttarnte, und er blickte in zwei leuchtend rote Augen, die ihn interessiert aus dem Cockpit heraus musterten, kurz bevor ein schwarzer Energieball mit lautem Kreischen aus den Bordwaffen des Reapers jagte, von Pearson nur ein geschwärztes Skelett zurücklassend, das noch krampfhaft versuchte, einen Kommkanal zu öffnen, bevor es zu einem Häufchen Asche zusammenbrach.

    Eine weitere Explosion erschütterte die Basis, und erschrocken erhielt Arita die Meldung, daß die Hangartore zerstört waren. Wie konnte das sein? Das Kraftfeld war doch unzerstörbar! Noch bevor Arita eine Antwort fand, sah sie durch das Fenster, wie sich mehrere Landungsfähren aus der Kampfgruppe lösten und zielstrebig auf den nun offenen Hangar zusteuerten. Arita öffnete einen Kommkanal.
    ?Achtung, Invasionsalarm! Achtung, Invasionsalarm! Alle Mann zu den Waffen! Die Basis wird geentert! Ich wiederhole, eine Invasion ist im Gange! Alle Mann an die Waffen !!?

    Arita schnappte sich den Hauptschlüssel und hechtete atemlos und mit vor Angst klopfendem Herzen zur Waffenkammer der Zentrale, während rote Warnlampen aufblinkten und Alarmsirenen durch die langgezogenen Gänge hallten, jaulend und heulend wie ein zu Tode verwundetes Tier.

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    Paarweise durchpflügten die Landefähren der Eldarpiraten das Hangarkraftfeld, das in großen Wellen auseinanderfächerte. An der Unterseite der Fähren schwenkten Splitterkanonen in ihren Halterungen herum und ließen fauchend einen Hagelsturm diamantscharfer Kristallsplitter auf die Techniker herabprasseln, die panisch auseinanderliefen aber reihenweise niedergestreckt wurden. Noch bevor die vier Landefahrzeuge auf dem Boden des Hangars aufgesetzt hatten, senkten sich die Sturmrampen und die transportierten Truppen sprangen heraus, Splitterkatapulte im Anschlag, und metzelten die verbleibenden wehrlosen Techniker mit Feuersalven und Nahkampfklingen nieder.

    Zum dritten Mal ließ Arita den Schlüssel fallen und zwang sich, das Zittern ihrer Hände zu unterdrücken. Die einzige Waffenübung hatte sie in der Grundausbildung absolviert, und das lag bereits fünf Jahre zurück. Fluchend schaffte sie es, den Schlüssel ins Schloß zu bugsieren und die schweren Türen der Waffenkammer schwenkten lautlos auf. Ihr ansonsten bis an die Hüfte reichendes langes braunes Haar hatte sie zu einem Knoten zusammengesteckt, doch nun hingen ihr einige Strähnen ins schweißnasse Gesicht, als sie schnell das vorhandene Waffenarsenal überflog. Nach kurzem Zögern griff sie nach einem an der Wand lehnenden Bolter, nur um ihn kurz darauf mit einem lauten klonk zu Boden fallen zu lassen. Wer zum Teufel hatte Waffen gelagert, die zu schwer waren, um sie gerade halten zu können, ganz zu schweigen davon sie abzufeuern? Mit einem Fluch auf den Lippen griff sie nach einem imperialen Lasergewehr und einigen Energiezellen, als der Rest der Brückenmannschaft in die Zentrale strömte. Connor, der stellvertretende Kommandant, und der Rest des Trupps bewaffneten sich in Windeseile, wobei Connor den am Boden liegenden Bolter aufhob und ein frisches Magazin einlegte.

    ?Arita, ist alles okay mit Ihnen?? fragte er, während er den Bolter durchlud.
    ?Ich bin in Ordnung? antwortete sie leise, ?aber ich glaube der Kommandant hat sich für den Rest dieser Show verabschiedet?.
    ?So was ähnliches dachte ich mir? sagte Connor nicht ohne Sarkasmus, und zwang sich trotz der widrigen Umstände ein gequältes Lächeln ab. ?Wir sollten uns am Besten hier in der Kommandozentrale verbarrikadieren, sie hat nur einen Eingang und wir behalten den Überblick über die Station, bis die Flotte von Char hier eintrifft?. Gemeinsam warfen sie einige schwere Metalltische um und rüsteten sich für den bevorstehenden Angriff.

    ?Was wollen die hier bloß?? fragte Arita mit zitternder Stimme, begleitet von mehreren schnappenden Geräuschen, als die Crew der Zentrale ihre Waffen entsicherte. ?Ich habe keine Ahnung?, antwortete Connor, ?und ich habe ehrlich gesagt keine Lust, das herauszufinden?. Er drehte seine heißgeliebte Schirmkappe nach hinten, wie er es normalerweise immer bei Trainingsflügen tat, als sich plötzlich Grabesstille über die Basis legte. Nach einigen Sekunden betretenen Schweigens erleuchtete ein Blitz die Zentrale, begleitet von einem Klirren als ob Glas zerspringen würde, und einem leisen Zischen, das schnell an Intensität zunahm. ?Die Scheibe!? rief Arita erschrocken, als sie den Sprung in der Plexiglasscheibe sah, durch den wie ein feiner Sprühnebel die wertvolle Atemluft in den luftleeren Raum hinausströmte. Offenbar hatte man die Kommandozentrale ständig im Auge behalten und ihren schönen Plan vorausgesehen, woraufhin eine der Eskortfregatten das Feuer eröffnet hatte.

    ?Okay, das wars, alle Mann RAUS !!!? schrie Connor und sprang auf, mit einem Arm Arita hochzerrend. Fluchtartig verließ die Crew die Zentrale, und der letzte schloß das Druckschott mit einem Schlag auf den roten Sicherheitsknopf. Sie standen nun im Hauptgang, von dem man auf der einen Seite bis in den Hangar sehen konnte, der auf der anderen Seite aber zur Lagerhalle führte. Ohne zu zögern sprinteten sie in Richtung der Lagerhalle, als die ersten Eldarpiraten in der Türöffung des Hangars sichtbar wurden. ?Lauft weiter !!? riefen zwei Maschinisten den anderen zu, und drehten sich im Lauf um, das Feuer eröffnend. Arita bekam wenig mit vom Fauchen des Lasergewehrs und dem abgehackten Donnern des Bolters, noch weniger vom Zischen der Splitterkatapulte und den Schmerzensschreien der beiden Mechaniker, als die Kristallsplitter durch Kleidung, Haut und Knochen fetzten. Sie spürte nur ihren lauten Herzschlag in den Ohren pochen, als sie tränenblind mit den anderen vorwärtsstolperte, die Dark Eldar dicht auf den Fersen.


    <<<Fortsetzung folgt>>>
    "Gecko wurde kritisch am Kopf getroffen für 38 Trefferpunkte. Der Angriff zerschmettert die Schläfe. Gute Nacht, Gracie."
    - Fallout 2
    Schwer atmend kurvte die Gruppe um eine Biegung des Ganges und erreichte die Lagerhalle, in der sich bereits einige Mechaniker versammelt und mit Lasergewehren ausgerüstet hatten. Mit einem kurzen Blick über die Schulter stellte Connor fest, dass sie die Dark Eldar offensichtlich nicht mehr verfolgten ? vorerst, soviel war sicher. Mit einem schnellen Wink signalisierte er den Mechanikern, in Deckung zu gehen. Er schwang sich hinter eine massive metallene Transportkiste, hinter der Arita sich bereits zu Boden sinken hatte lassen, und richtete die Mündung des Bolters auf den Eingang, während der Rest der Crew seinem Beispiel folgte. Die darauffolgende bedrückende Stille wurde nur vom leisen Schluchzen Aritas unterbrochen, die bereits alle Hoffnung auf Rettung verloren hatte. Die Asteroidengeschütze, die Hangartore, die Barrikade in der Zentrale ... alle ihre Verteidigungsmaßnahmen waren schnell und präzise zunichte gemacht worden, und diese Erkenntnis wurde ihr nun erst richtig klar.

    Ein plötzliches lautes Zischen ließ die Crew zusammenfahren und nervös den Eingang beobachten. Ein länglicher, verzerrter Schatten schob sich langsam um die Biegung des Ganges und verharrte, während dieses Zischen rhythmisch an Intensität zunahm, und Connor glaubte darin Atemgeräusche zu erkennen. Noch während er kopfschüttelnd versuchte, dieses Geräusch einem lebenden Wesen zuzuordnen, bewegte sich der Schatten weiter, und eine Kreatur schob sich um die Ecke, grauenvoller als alles was sie jemals in ihren Alpträumen zu sehen geglaubt hatten. Man hätte einen Menschen in dieser Gestalt erkennen können, wären da nicht die zahllosen Stacheln und Klingen gewesen, die direkt aus der Haut ragten, ebenso wie die Kabel und mechanischen Teile, die einen Teil ihres Körpers einnahmen. Die Arme waren teils verwachsen und übernatürlich lang, mit langen scharfen Krallen und Haken, die die Haut durchbohrten und zusammenzogen. Am schlimmsten war aber das Gesicht der Kreatur, sofern man dies ein Gesicht nennen konnte. Kahlköpfig, mit mehreren Schläuchen, die aus ihrem Hinterkopf ragten, und zwei großen stählernen Haken, die die Mundwinkel in ein ewiges irres Grinsen zwängten, mit Augen, die einen unendlichen Wahnsinn ausstrahlten und den Stahlklammern, die das Gesicht offenbar zusammenhielten, so schlurfte die Gestalt auf die vor Angst erstarrte Gruppe zu. Unbeirrbar. Unaufhaltsam.

    ?Imperator beschütze uns? flüsterte Connor ?Feuer! FEUER!!! Blast das Ding zurück in die Hölle aus der es entsprungen ist !!! ?. Seine letzten Worte gingen in einer Kakophonie aus Donnern und Fauchen unter, als die Crew das Feuer eröffnete. Boltergeschosse rissen blutige Löcher in den Körper des Wesens und Laserimpulse, umgeben von Verzweigungen und Deltas aus violettem Feuer, das auf der Netzhaut flackerte und sich einzubrennen schien, brannten sich gleichermaßen durch Haut und Knochen, hielten die Kreatur aber nicht auf. In der kurzen Feuerpause, die die fassungslose Crew einlegte, öffnete sich der lippenlose, mit Reißzähnen bewehrte Mund der Kreatur und brachte ein leises, hämisches Kichern hervor, die schweren Wunden, die ihr das Team zugefügt hatte bereiteten ihr offensichtlich Vergnügen. Noch bevor die Kreatur jedoch den Eingang der Lagerhalle erreicht hatte, gab es ein lautes, ohrenbetäubendes Zischen, und Connor spürte, wie eine Hitzewelle an ihm vorbeiraste und die Haare auf seiner rechten Schläfe versengte. Der Kopf der Kreatur verschwand in einem Schwall aus Blut, Knochen und mechanischen Teilen, und der Körper ging noch zwei Schritte, bevor er nach hinten umkippte. Connor drehte sich erstaunt um. Er wusste nicht, wie Chefmechaniker Taylor den Melter herbeigezaubert hatte, den er nun grinsend nachlud, aber beim Imperator, er war froh darüber!

    ?Ich habe nur noch Munition für drei Schuss? bemerkte Taylor lakonisch, ?wenn wir hier noch länger aushalten wollen müssen wir den Eingang verbarrikadieren!?. Mit einem lauten Pfiff bedeutete er zwei Assistenten, die Laderoboter zu starten und deutete ein paar Mal auf den Eingang. Die Assistenten verstanden und schwangen sich in ihre Geräte, die daraufhin schwerfällig auf den Eingang zustapften.
    Noch bevor sie die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten, bogen insgesamt vier dieser alptraumhaften Kreaturen um die Biegung, und Connor konnte in Talyors besorgtem Gesicht sehen, dass es nun verdammt knapp wurde. Nach einem kurzen Zögern stolperte er drei Meter rückwärts zu den Halterungen des Raketenwerfers, der normalerweise nur für Gesteinssprengungen konstruiert worden war, aber in dieser Situation war Connor jedes Mittel recht, eine Lebensform in möglichst viele, kleine Stückchen sprengen zu können. Nachdem er hastig eine Sprengrakete eingelegt hatte, legte er den Werfer auf die Metallkiste um besser anvisieren zu können, und zog den Abzug durch. Mit einem ohrenbetäubenden Brüllen jagte die Rakete, auf einem Feuerschweif reitend, auf den Eingang zu, flog durch diesen hindurch und schlug in die Kreaturen ein, die von einem enormen Feuerball verschlungen wurden, die Beleuchtung flackerte kurz und bis auf einige wenige Lampen verabschiedete sich der Großteil der Beleuchtung in einem schillernden Funkenregen von dieser Party. Eine große Rauch- und Staubwolke vernebelte für einige bange Sekunden den Eingang und wurde schließlich von den Laderobotern zerteilt, die sich nebeneinander in die Eingangsöffnung zwängten. Nachdem die Assistenten hastig abgesprungen waren, gab Taylor die letzten drei Melterschüsse auf die Roboter ab und verschmolz sie zu einem riesigen Klumpen Metall, der den Eingang komplett verdeckte und nicht einmal eine talaranische Staubmilbe hindurchlassen würde.

    Das wäre geschafft? keuchte Connor und lehnte sich lässig an die Seitenwand der Halle. ?Was auch immer diese Typen von uns wollen, sie müssen jetzt erst mal durch zwanzig Tonnen Metall durchkommen, und bis die das geschafft haben ist die Imperiale Flotte von Char hier und räumt kräftig auf.? Mit einem leisen Lachen griff er in die Seitentasche seines Overalls und zündete sich mit immer noch zitternden Fingern eine Zigarette an. Arita erhob sich langsam, ihr Gesicht war gerötet und tränenfeucht, und sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln.
    ?Connor, was is eigentlich das da drüben?? fragte Taylor und deutete halb mit einer Hand auf einen länglichen Gegenstand, der seitlich vom Eingang auf dem Boden lag und schwach das Licht der flackernden Beleuchtung reflektierte.
    ?Was weiß denn ich, sieht aus wie ein Metallrohr das sich von der Deckenverkleidung gelöst hat, auf jeden Fall nichts was uns jetzt weiterhelfen könnte? antwortete Connor und nahm einen weiteren Zug seiner Zigarette.
    ?Wir sollten mal in die Krankenstation zum Kommandanten gehen und ihn fragen, was das hier alles eigentlich ...?. Connor brach plötzlich mitten im Satz ab und riß die Augen unglaublich weit auf, sein Mund bewegte sich als ob er sprechen wollte, aber kein Wort kam über seine Lippen, während sich auf seiner Hose ein großer, nasser Fleck ausbreitete.

    ?Connor, was ist los? Was...? fragte Arita erschrocken, als sie zu spät bemerkte, dass sich auf Connors Brust von innen heraus eine Spitze unter seinem Hemd gebildet hatte und nun in einem Blutschwall aus dem Körper austrat. Mit einem lauten Schrei sprang Arita auf die Beine, als in der Dunkelheit hinter Connor zwei glühend rote Sehschlitze auftauchten. Noch während der Dark Eldar seine Klinge rückwärts aus Connors Brust zog und seinen leblosen Körper zu Boden sinken ließ, überflutete eine Welle von Agonie und Horror die Crew, als sie in die verzerrten Formen und wirbelnden Spiralen blickten, die sich in der Maske des Dark Eldars gebildet hatten. In den beiden Sekunden, in denen die Crew erstarrt auf die Maske blickte, drückte der Dark Eldar auf eine Taste seiner Armschiene, und der Gegenstand neben dem Eingang surrte laut und bildete in ungefähr zwei Metern Höhe einen gleißenden Lichtpunkt, der schnell größer wurde. Mit einem hellblauen Flackern, das in den Augen brannte und mit blendendem Licht sämtliche Schatten in der Lagerhalle ausmerzte, öffnete sich der Warpportalfokus und bildete einen körperlosen, vier Meter hohen konzentrischen Kreis wirbelnder Wellen blauen Lichtes, aus dem innerhalb eines Herzschlags Dutzende Krieger strömten, mit ihren Splitterwaffen die überraschte Crew in Schach haltend.


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    Vom Schock der Maske und dem unerwarteten Sturmangriff der Dark Eldar überrascht, rissen viele der Crewmitglieder ihre Waffen hoch und feuerten aus der Hüfte, aber die Dark Eldar waren schneller. Arita warf sich gerade noch rechtzeitig zu Boden, als Splitterkatapulte und ?kanonen fauchend einen Hagelsturm diamantscharfer Splitter über ihren Kopf hinweg in die Reihen der Crew sandten, und die Schmerzensschreie der zerfetzten Crewmitglieder verstummten schnell, als die Dark Eldar dem grausamen Spektakel mit ihren Klingen ein Ende bereiteten. Laserschüsse zischten nur Zentimeter über Aritas Gesicht hinweg und versengten ihr Haar. Taylor hatte einige Minuten zuvor seinen leergeschossenen Melter gegen ein Lasergewehr getauscht, und nun betätigte sein verkrampfter, vom Rumpf abgetrennter Arm immer noch den Abzug, jedoch verpufften die letzten Schüsse wirkungslos an den Stahlwänden der Halle. Schnell hatten die übrigen Überlebenden ihre hoffnungslose Lage erkannt und ihre Waffen zu Boden geworfen. Nun knieten sie mit hinter dem Kopf verschränkten Armen und angstverzerrten Gesichtern gebeugt auf dem kalten Metallboden, mit lautloser Stimme Gebete an den Imperator schickend.

    Arita lag immer noch auf dem Boden, als die hochgewachsene Gestalt direkt vor ihr stehenblieb. Nur mühsam hob sie den Blick und unterdrückte einen Angstschrei als sie in die immer noch wirbelnde, verzerrte Höllenmaske des Dark Eldars blickte. Mit einem weiteren Betätigen seiner Armschiene verblasste die hypnotische Erscheinung, wobei die nun erscheinende Teufelsmaske jedoch nichts an Horror verlor. Aritas Blick wanderte über die kunstvoll verzierte Rüstung, die feinen Linien, die offensichtlich Schlachtszenen und Freudenfeste zu zeigen schienen ... offensichtlich beides gleichzeitig ... nach allem was sie über Dark Eldar gehört hatte, konnte sie es nicht fassen. Wie konnte ein derart verdorbenes und barbarisches Volk derart filigrane Arbeiten von unglaublicher Schönheit erzeugen? Langsam griff der Dark Eldar hinter seinen Kopf und nahm die Maske vorsichtig ab. Nie zuvor hatte Arita einen Eldar erblickt, und sie wäre von den den feinen Linien und femininen Gesichtszügen des Eldars verzückt gewesen, ebenso von seinem seidig wallenden schwarzen Haar und den dunklen, unergründlichen Augen, einem bodenlosen Brunnen gleich. Sie wäre regelrecht fasziniert gewesen, wenn nicht die linke Gesichtshälfte einer metallischen Oberfläche gewichen wäre, die vom Kinn bis zur Stirn ein offensichtlich großes Loch abdeckte. Das linke Auge war durch einen einzelnen, rot leuchtenden optischen Sensor ersetzt worden, das sich nun synchron mit dem verbleibenden Auge auf Arita richtete, die erschreckt zurückzuckte.

    ?Ich bin wahrlich betrübt, dass dein erster optischer Eindruck von mir derart erschreckend für Dich wirkt,?
    begann der Dark Eldar mit einer sanften, melodiösen Stimme zu sprechen,
    ?wenn dieser verdammte Exarch der Skorpionkrieger nicht derart unsportlich gehandelt hätte, könnte ich Dich mit meinen wirklichen Augen betrachten, aber keine Sorge, er hat diese Tat wahrlich bereut.?

    Mit einem leisen Lachen trat er einen Schritt vor und beugte sich etwas zu Arita hinunter.
    "Wie unhöflich von mir,? fuhr er fort, "ich vergass mich vorzustellen. Mein Name ist Kheruakk Az´aroth, und ich darf mich glücklich schätzen, als Dracon der Kabale der Reißenden Klinge über diese tapferen Krieger zu befehligen.?

    Er verbeugte sich mit ausgestreckten Armen vor Arita, wie es ein Schauspieler nach einer gelungenen Vorstellung zu tun pflegt, und nahm sie bei den Schultern, wobei er sie mühelos vom Boden hochhob und sie vor sich in Augenhöhe hielt, während ihre Füße zehn Zentimeter über dem Boden hilflos strampelten.

    ?Keine Sorge, ich werde Dir kein Leid zufügen?, sprach der Dracon mit leiser Stimme, ?aber ich glaube ihr wisst, warum wir hier sind.?

    Arita stockte kurz und begann, Worte zu stammeln.
    ?Können ... nicht wissen, sind nur Arbeiter ...?,
    bevor die Worte in einem leisen Schluchzen und Wimmern untergingen.

    ?Natürlich könnt ihr es nicht wissen? sprach der Dark Eldar sanft, ? ihr seit ja nur die Marionetten in dieser Schmierenkomödie, aber der Puppenspieler wird es mit Sicherheit wissen. Wo ist der Kommandant der Station??

    fragte er etwas direkter, woraufhin Arita jedoch nur leise ?Krankenstation? von sich gab. Kheruakh setzte sie vorsichtig ab, nahm sie jedoch am Arm und zog sie hinter sich her, während seine Krieger die restlichen wehrlosen Crewmitglieder fesselten und an der Wand aufreihten. Als Kheruakh mit seinem Gefolge an der Schleuse zur Krankenstation ankam, fanden sie diese jedoch verrammelt und unpassierbar vor. Kharuakh klopfte lautstark an die Tür und wartete. Von drinnen war hektisches Gerumpel zu hören.

    ?Kommandant??, rief der Dracon, ?ich denke Ihr wisst warum ich hier bin. Und wenn Ihr diese Tür öffnet und kooperiert verspreche ich Euch, dass ich Euch und Eure Crew verschonen werde. Ihr habt mein Wort, dass sie ungestört zu Ihren Heimatwelten zurückkehren dürfen, nach diesem unglücklichen Zusammentreffen. Wie lautet Eure Antwort??.

    "Ihr werdet ihn nicht brechen können" flüsterte Arita, "wir erwarten eine große imperiale Kampfflotte, die jeden Augenblick hier eintreffen müsste, und dieses Wissen macht uns unbeugsam".Mit einem grimmigen Lächeln sah sie Kheruakh in die Augen und fühlte Genugtuung.

    "Ach, ihr meint die paar Schiffe, die wir auf unserem Weg von Char hierher angetroffen haben?"
    antwortete Kheruakh laut genug, sodaß es sogar der Kommandant hören musste,
    "ich hatte eigentlich gehofft, daß diese von mir persönlich eingefädelte "Rebellion" auf Char etwas mehr Aufmerksamkeit des Imperiums erhalten hätte, aber man kann ja nicht alles haben! Die Mannschaft, die aus den glühenden Trümmern geborgen werden konnte, erfreut sich zu diesem Zeitpunkt bereits in den Folterkammern meines Schiffes an den exquisitesten Qualen, und ich gehe davon aus, daß auch Ihr diese Erfahrung machen wollt. Es kommt natürlich darauf an, wie kooperativ Ihr Euch verhaltet. Nun, wollt ihr mir weiterhelfen?"

    Nach einigen Minuten des Schweigens zerriss ein einzelner, scharfer Knall die unheimliche Stille, gefolgt von einem lauten Poltern und Entsetzensschreien des Krankenpersonals. Mit einem Lächeln drehte sich Kheruakh zu Arita um.

    ?Nun, wie es aussieht, hat der Hauptdarsteller dieses Stücks es vorgezogen, die Bühne zu verlassen. Daher biete ich nun Dir diese Entscheidung an.?
    Seine rechte Hand berührte fast zärtlich Aritas Wange und strich über ihr Gesicht.
    ?Führe mich zur innersten Halle dieses Ortes?.

    Widerstrebend, aber fast hypnotisiert, leitete Arita sie in die letzte Halle der Basis, einer einfachen Lagerhalle, in der sich diverse Frachtcontainer und Hydraulikvorrichtungen stapelten. Selten war Arita hierhergekommen, aber sie hatte sich immer gefragt, warum die Luft hier drinnen so viel stickiger war als in den anderen Räumen der Asteroidenbasis.

    ?Ich habe einmal ein Sprichwort eures Volkes vernommen? sagte Kheruakh verträumt, ?Das Essentielle ist nicht sichtbar für die Augen.?

    Mit diesen Worten hob er den Arm, und aus dem in seiner Armschiene eingebauten Schattenkatapult zischte ein schwarzer Energieball auf die nächste unscheinbare Wand zu, traf das darin eingebettete Computerterminal und fraß sich noch einige Meter in den dahinterliegenden Felsen hinein. Arita wusste nicht wie ihr geschah, als die gegenüberliegende Wand plötzlich zu flackern und Wellen zu bilden begann, das Hologramm verblasste und eine durchsichtige Schleuse aus Plexiglas enthüllte, hinter der vier einzelne Männer in dunklen Roben an arkanen Geräten saßen. Mit einem weiteren Schuss aus seiner Armschiene zersprang das Plexiglas, aber die dahinter sitzenden Gestalten zuckten mit keiner Wimper.

    "Ich lasse Euch die Wahl, ihr könnt mir berichten, was ich hören will, und damit Euer Leben retten.?

    ?Wir wussten dass dieser Moment kommen wird? antwortete eine der Gestalten mit raschelnder Stimme, ?und deshalb werdet Ihr nicht finden, was Ihr sucht. Wir haben dafür gesorgt.?

    ?Wir werden sehen,? antwortete Kheruakh gedankenverloren, ?wenn Ihr erst an Bord meines Schiffes seit und die Freuden des Schmerzes erlebt habt, werden wir sehen, wie genau Ihr Euch wieder an Details erinnern könnt. Schafft sie weg.?

    Mit einem geistesabwesenden Wink des Dracons wurden die vier dunklen Gestalten von den Kriegern des Lords abgeführt.

    ?Und was Dich angeht...?
    sagte Kheruakh und wandte sich wieder Arita zu, die zurückzuckte und sich in seinem Griff wand. Als sie erkannte, dass sie keine Chance hatte, ließ sie sich wimmernd zu Boden sinken.

    ?...Du brauchst keine Furcht zu haben. Auch wenn es derzeit nicht den Anschein danach hat, Du wirst mich bald zu schätzen wissen......?

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    hmm ich mag DE nicht....story ist nett..wobei so gewaltig ist der technolgische Vorteil wohl nicht...
    hoffentlich...


    Sia

    Brother Captain Azrael..these depraved perverts tried it again...


    Hoffnungsloser Fluffgamer, Jack of all Trades- Master of None
    Erfinder der ÖMS und des Charity.
    Schweißtropfen rannen über Emersons angespanntes Gesicht, als er mit zusammengekniffenen Augen die letzten Bruchstellen der Sonde verschweißte. Verdammte mittelalterliche Technologie, dachte er beiläufig. Immer öfter wiesen die antiquierten Übertragungssonden Fehlfunktionen und Sendestörungen auf, die letzten Kurzschlüsse hatten sogar durch eine Rückkopplung einen der auf Anaris so seltenen Astropathen das Leben gekostet. Schöne Bescherung. Und jetzt durfte er alleine hier im Staub- und Gesteinsring von Anaris von einer Sonde zur anderen hopsen und sie allesamt wieder zusammenzuflicken. Er schloss seufzend die Wartungsklappe und warf einen Blick über die Sonde hinweg. Vor ihm, in nicht allzu großer Entfernung, hing Anaris wie ein leuchtend grünblaues Juwel, das in einen schwarzen Samtteppich eingewebt zu sein schien, umgeben vom glitzernden Sternenhimmel wie durch Rohdiamanten. Er war nicht auf Anaris geboren worden, und er konnte es nicht genau erklären, warum er sich hier zu Hause fühlte, aber er war froh dass seine Garnison solches Glück gehabt hatte, hierher verlegt zu werden. Wenn er an diese armen Schweine dachte, die auf solchen Todeswelten wie Savlar, Valhalla oder Catachan hausen mussten, lief es ihm kalt den Rücken hinunter. Wenigstens war dies die letzte Sonde gewesen, und er machte sich auf den Rückweg zu seinem Shuttle, das in ein paar hundert Metern im Raum schwebte. Das Sonnenlicht glitzerte auf seiner Sicherheitsleine, als er sich mit den Beinen von einem kleineren Asteroiden abstieß und auf das Shuttle zuflog. Mit einer Handbewegung aktivierte er das Kommlink und gab die Erfolgsbestätigung an die Kommandozentrale weiter.

    ?Zentrale, hier Emerson., Ich habe die letzte Sonde erfolgreich repariert und mache mich auf den Rückweg. Das dürfte wieder ein paar Monate halten, es sei denn, sie werden endlich ins imperiale Technikmuseum überstellt und gegen ein paar Stück RICHTIGER Technologie ausgetauscht.?

    Emerson erwartete die Bestätigung, empfing jedoch nur statisches Rauschen. Eigenartig, dachte er bei sich, das Kommlink war erst vor kurzem aufgerüstet worden, um die metallischen Asteroiden als Störungsquelle zu ignorieren. Er versuchte es noch zweimal, bevor er kopfschüttelnd die Verbindung unterbrach. Na, immerhin würde er in einer halben Stunde zu Hause sein, und dann hatte er endlich Feierabend.

    Hundert Meter vor dem Shuttle bemerkte Emerson einen kleinen, verschwommenen Fleck aus den Augenwinkeln, doch bevor er den Kopf diesem Phänomen zuwenden konnte, fegte es an ihm vorbei und zerfetzte die Sicherheitsleine auf halber Höhe. Was zum Teufel war das gewesen? Ein Meteorit? Möglich, dachte Emerson, immerhin regneten fast jede Nacht einige hundert dieser Steinbomben auf die Planetenoberfläche hinab. Weiß der Kuckuck, was vor hunderttausend Jahren mit dem Mond von Anaris passiert war, dass er nun als Ring den Planeten zierte. Mit Müh und Not konnte Emerson den Kurs halten und erwischte mit seinem ausgestreckten rechten Arm gerade noch rechtzeitig eine Verstrebung des Shuttles, bevor er daran vorbeigetrieben und zu einem Bestandteil des Ringes geworden wäre. Nur mit Mühe konnte er sein Herzklopfen unterdrücken. Das war verdammt knapp gewesen! Noch bevor Emerson sich richtig sammeln konnte, flackerte es zu seiner rechten, und Emerson drehte seinen Rücken dem Planeten zu und starrte auf die Erscheinung.

    Vor ihm hatte sich in knapp zehn Kilometern Entfernung eine gleißende Lichtscheibe gebildet, aus der nun Blitze in den Raum zuckten. Nach einigen Sekunden konnte Emerson eine Art Strudel erkennen, kurz bevor sich die geisterhafte Erscheinung blitzartig wieder schloss und eine Druckwelle sowie ein tiefes Vibrieren aussendete, das ihn bis ins Mark erschütterte. Mit offenem Mund starrte Emerson auf mehrere kleine Verzerrungen im Raum, er versuchte sich die Augen zu reiben, bemerkte jedoch schnell, dass er einen geschlossenen Helm trug. Innerhalb einer Sekunde flackerten diese Verzerrungen, während sie auf ihn zuschossen, und formten Linien, gezackte Tragflächen ... bis sie sich als fremdartige Fähren enttarnten, die nun jaulend in Diamantformation an Emerson vorbeischossen, in Richtung des Planeten. Eine zweite Welle folgte kurz darauf, als plötzlich ein seltsames Vibrieren Emersons ohnehin schon knapp überforderte Aufmerksamkeit erregte. Er spürte, wie sich trotz seines Schutzanzuges sämtliche Haare an seinem Körper aufrichteten, als ob ihn eine Hochspannungsleitung umgeben würde. Er wandte wiederum den Kopf, als sich ein gewaltiger Fleck in sein Gesichtsfeld schob, wie ein Fettfleck auf einer sauberen Glasscheibe, der den gesamten Horizont ausfüllte. Noch während Emerson auf die Erscheinung starrte, verblasste dieser Fleck und enthüllte einen gewaltigen Kreuzer, der mitten auf Emersons Shuttle zusteuerte. Nie zuvor hatte er diese Formen und Schiffstypen gesehen, ebenso wenig die fremdartigen Runen darauf, aber es war ihm ohnehin egal, er wollte weg von hier. Panisch hebelte er die Kabinenkanzel auf und wollte einsteigen, als er noch einmal aufblickte und den Bug des Kreuzers direkt vor sich sah. Reflexartig riss Emerson die Arme hoch.

    Nicht einmal eine leichte Erschütterung war zu spüren, als die Todesklinge ein vor ihr treibendes Shuttle rammte und in eine grelle Explosion hüllte, die sich als schwacher Lichtreflex auf ihrer gepanzerten Oberfläche spiegelte. Mit lautem Surren öffneten sich die Hangartore und entließen eine Schwadron Talon Bomber, gleich einem Schwarm zorniger Hornissen. Kurz danach starteten die beiden großen Landefähren des Schlachtkreuzers, und schlossen sich den vorausfliegenden Angriffsschwärmen an.

    In Richtung der Planetenoberfläche.


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    Arita schmiegte sich in die weichen Seidenkissen, die ein angenehm kühles Gefühl auf ihrer erhitzten Haut hinterließen, und sie ließ sich zu einem herzhaften Gähnen hinreißen. Nicht schon wieder Frühschicht! Schön langsam hatte sie endgültig von diesem einsamen, verlassenen Felsbrocken die Nase gestrichen voll, noch diese Woche würde sie um ihre Versetzung nach Antiga Prime ersuchen. Die dortige Arbeit war zwar noch lähmender als unter diesem sexistischen imperialen Kommandanten Radarsensoren zu überprüfen, aber wenigstens war das dortige Klima eher nach ihrem Geschmack. Ein leises Piepen hatte sie geweckt, und sie schlug reflexartig an die Stelle, an der normalerweise ihr altertümlicher Wecker stehen müsste, aber stattdessen traf ihre zierliche Hand nur kaltes Metall, das einen satten, dumpfen Klang von sich gab. Ungläubig blinzelte Arita ihre Müdigkeit aus den Augen, nur um festzustellen, dass ihr ein warmer Sonnenstrahl über das Gesicht strich, sich über ihr ein endlos blauer Himmel auftat und das Piepen von einem kleinen Vogel stammte, der nun erschrocken über ihren Kopf hinweg in die Deckung einer nahestehenden Baumreihe huschte und von dort aus mit heftigem Gezwitscher seinem Unmut Ausdruck verschaffte.

    Für einen kurzen Augenblick war sich Arita verständlicherweise verwirrt, und sie wollte sich eben aufrichten, als sie ein schweres Gewicht an ihrem Hals spürte und das Klirren von Ketten die morgendliche Stille unterbrach. Erst jetzt bemerkte sie, dass sowohl um ihre Handgelenke als auch um ihren Hals Metallringe befestigt waren, untereinander mit einer leichten, aber stabil wirkenden Kette verbunden. Ihr Blick fiel auf einen knappen Lendenschurz um ihre Hüften und ein ebenso knappes Oberteil, das ebenfalls aus Seide gefertigt schien aber mit goldenen Ornamenten verziert war, die in der am Horizont aufgehenden Sonne schimmerten und glühten wie durch ein inneres Feuer, ein Wirbel aus flüssigem Licht. Noch bevor sie begriff, schob sich eine Gestalt zwischen Arita und die Sonne, und sie vernahm eine sanfte, melodiöse Stimme, die ihr seltsamerweise vertraut vorkam.

    ?Wie ich sehe, hast Du gut genächtigt und bist ausgeruht. Das ist gut so, denn heute steht uns viel bevor.?

    Arita sah auf und blickte in das verbleibende dunkle Auge Kheruakhs, der mit in der Morgenbrise wallendem Umhang vor ihr stand, als es ihr wie Schuppen von den Augen fiel. Die Basis ... der Angriff ... die Übernahme ... all das war bereits zwei Wochen her, aber es kam ihr immer noch vor, als sei es erst gestern gewesen. Sie war damals vor Angst versteinert gewesen, nach all den Geschichten, die man über die Eldarpiraten gehört hatte, und was sie mit ihren Gefangenen machten ... und es waren nicht gerade die schönsten Dinge gewesen, an die sie sich erinnern wollte! Aber überraschenderweise hatte sie nicht allzu viel davon mitbekommen. Kurz nachdem sie auf Kheruakhs Flaggschiff, die Todesklinge gebracht worden war, hatte man sie von den anderen Überlebenden getrennt, und zwei Eldarfrauen von ätherischer Grazie und Schönheit hatten sie mitgenommen. Man hatte sie gebadet und eingekleidet, und in einen von den anderen Sektoren des Schiffes abgeschotteten Raum gebracht, wo Kheruakh sie bereits erwartet hatte. Die nächsten zwei Wochen hatte sie jede Nacht wach gelegen und nach eventuellen Schreien ihrer Kameraden gelauscht, aber entweder waren sie bereits alle tot gewesen oder die Folterkammern waren zu tief im Inneren des Schiffes untergebracht, jedenfalls hatte sie nichts von ihren Todesqualen mitbekommen.

    ?Ich sehe, dass Dir Deine neuen ehernen Preziosen nicht zusagen, aber glaube mir, es ist nur zu Deiner eigenen Sicherheit. Es wird eine holprige Fahrt werden, und wir wollen doch nicht, daß Du unterwegs auf der Strecke bleibst, nicht wahr??

    Arita bemerkte ein lautes Vibrieren hinter sich und wandte sich um. In knapp hundert Metern Entfernung erhoben sich zwei gewaltige Landefähren schwerfällig vom Boden und wandten sich zielstrebig, mit dröhnenden Triebwerken, dem Orbit zu, während rund um sie herum Mannschaften auf wartende Antigravtransporter aufstiegen. Über ihrem Kopf jagte mit heulenden Triebwerken eine Staffel Jetbikes durch den Morgenhimmel, die jedoch nach kurzer Zeit wendeten und in die entgegengesetzte Richtung davonschossen. Erst jetzt bemerkte Arita, dass sie selber wie auch ihr Schlafplatz auf dem Vorderdeck eines großen Antigravpanzers lagen, dessen Besatzungen soeben ihre Positionen einnahmen. Kheruakh beschrieb eine Geste mit seiner Hand, und innerhalb einer Sekunde wurde die Luft vom Lärm aufheulender Antigravmotoren erfüllt, und das tiefe Vibrieren des Antigravpanzers nahm zu, als er langsam an Fahrt aufnahm.

    Während die Fahrzeuge in lockerer Formation über grüne Wiesen huschten, spazierte Kheruakh gemütlich zum Bug des Panzers, wo er sich auf ein Knie niederließ und zu einer Person außerhalb Aritas Gesichtsfeld sprach, die Motorengeräusche übertönend.

    ?Ich hoffe Ihr genießt die Aussicht. Ich dachte mir, dass ihr der Erste sein wollt, der den Untergang dieser Niederlassung mitansehen will, immerhin habt ihr ja nicht einen unwesentlichen Teil dazu beigetragen.?

    Knapp unterhalb der Bugspitze war eine dürre Gestalt an die Bugkante gekettet, und wenn es nicht außerhalb Aritas Hörweite gewesen wäre, hätte sie die raschelnde Stimme des Mannes erkannt, den Kheruakh auf der Asteroidenbasis gefangengenommen hatte. Zwischen seinem Rücken und der Bugwand befanden sich mehrere scharfe Spitzen, die sich umso weiter in seinen Rücken bohrten, je schneller der Antigravpanzer fuhr. Mehr als ein stöhnendes Röcheln kam jedoch nicht über seine Lippen, als er mit angstverzerrtem Gesicht zum Horizont blickte, an dem bald die Umrisse der imperialen Garnison von Anaris auftauchen würden. Mit einem stummen Gebet an den Imperator bat er um Vergebung und hoffte, dass es bald vorbei sein würde.

    Kheruakh erhob sich, als sich längsseits eine Schattenbarke näherte. Er erkannte die persönliche Barke von Le´Yla Khe´Nareq, der Succubi des Hagashînkultes, welcher seiner Kabale unterstellt war. Die Barke näherte sich auf wenige Meter dem superschweren Antigravpanzer, und Le´Yla rief ihre Meldung, die Motoren und den Fahrtwind übertönend, Kheruakh zu.

    ?Mein Lord, die Chem-Pan-Sey erwarten uns bereits und haben Verteidigungsstellungen bezogen. Ich bitte um Eure Erlaubnis, meine Krieger von der rechten Flanke in den Kampf zu führen?.

    Kheruakh bestätigte ihren Wunsch mit einem Nicken, und mit einer würdevollen Verbeugung Le´Ylas drehte die Barke scharf nach rechts ab, gefolgt von vier weiteren Barken, als am Horizont die ersten Schemen eines großen Gebäudes erschienen. Kheruakh bedeutete dem Fahrer, den Blade anzuhalten, und langsam verstummte das Dröhnen der Antigravmotoren, als der superschwere Panzer zum Stillstand kam und sich die begleitenden Fahrzeuge um den Blade formierten. Kheruakh wandte sich Arita zu.

    ?Ich schlage vor, dass Du Dich an einem festen Gegenstand festhältst, denn nun beginnt der Tanz.?

    Kheruakh deutete auf die Garnison am Horizont, und am Heck des Panzers erhob sich ein großes Doppelgeschütz von seiner Lafette, richtete sich auf das Gebäude aus und bildete knisternd und funkensprühend zwei kleine Kugeln schwarzen Lichts vor den Mündungen, welche rapide anschwollen und die Luft mit einem in den Ohren schmerzenden Kreischen erfüllten, bevor sie sich mit einem betäubenden Donnerschlag von dem Geschütz lösten und auf die Garnison zuflogen, wobei der superschwere Antigravpanzer einen großen Satz rückwärts machte und knapp vor einer Schattenbarke zum Stillstand kam.

    Noch bevor die Kugeln in der Garnison einschlugen, beschleunigten die Antigravfahrzeuge rapide auf Höchstgeschwindigkeit und fegten wie Dämonen Shaitans über die flache Ebene, die sich vor ihnen auftat. Arita sah über den gepanzerten Bug des Blade, wie die Energiekugeln das mehrere Stockwerke hohe Hauptgebäude der Garnison trafen und die gesamte rechte Hälfte verdampften, während schwarze Blitze über den Himmel zuckten. Keine Explosion war zu hören, aber die nachfolgende Druckwelle warf sie flach zu Boden. Kurz bevor die Antigravfahrzeuge die imperialen Verteidigungsstellungen erreichten, spürte Arita, wie sich ihr hüftlanges Haar, das heftig im Wind flatterte, aufrichtete, als sich die Schilde des Blade stabilisierten, und sie hörte Kheruakhs Lachen durch den rauschenden Fahrtwind. An seinem linken Arm schnappten unterarmlange Doppelklingen aus ihren Halterungen, und er machte sich bereit, aus dem Fahrzeug in die Reihen seiner Feinde zu hechten.

    Hinter Arita drehte sich der Backbord-Geschützstand, und mit einem Brüllen sendete die Gatling - Schattenlanze einen Hagel tödlicher Strahlen in Richtung der imperialen Verteidigungsstellungen. Während sie mit einer Hand versuchte, sich die Ohren zuzuhalten, und sich mit der anderen verzweifelt an ein Seidenkissen klammerte, zuckten die ersten Laserblitze über den Blade, und Arita verkroch sich in ihre Schlafstatt. Im Bett zu sterben sollte ja angeblich ein schöner Tod sein. Wenn es nicht gerade auf einem Panzer stand ...

    <<<Fortsetzung folgt>>>
    "Gecko wurde kritisch am Kopf getroffen für 38 Trefferpunkte. Der Angriff zerschmettert die Schläfe. Gute Nacht, Gracie."
    - Fallout 2
    Die erste Verteidigungslinie imperialer Soldaten warf sich flach zu Boden, als der Blade und die begleitenden Barken mit ohrenbetäubendem Heulen nur einen halben Meter über dem Boden durch die Stellungen brachen. Ohne innezuhalten stürmten die Fahrzeuge zum inneren Verteidigungsring, während immer heftigeres Laser- und Maschinenkanonenfeuer auf den Blade einhämmerte, doch die Projektile prallten ohne Wirkung am Energiefeld des Panzers ab und jaulten davon, konzentrische Kreise auf dem wabernden Energieschild bildend. Der Pilot des Blade schleuderte den Panzer in eine enge Linkskurve und bremste stark, als von der rechten Seite fünf mit Hagashînrunen verzierte Schattenbarken heranjagten. Arita sah sie nur als verschwommene Schatten, als sie sich krampfhaft an den Metallring klammerte, an den ihre Ketten geschmiedet worden waren.

    Den Schwung aus diesem Manöver nutzend sprang Kheruakh nach vor, gleichzeitig mit mehreren undeutlichen Schemen, die sich von den Schattenbarken lösten und in den Reihen der Verteidiger landeten. Ohne innezuhalten, geschweige denn aufzublicken nachdem er gelandet war, kreuzte er die Arme vor der Brust und riss sie in einer raschen Bewegung auseinander. Zwei Soldaten die sich vor ihm aufgerappelt hatten schrieen auf, als die Monomolekularklingen ohne große Mühe durch ihre Armaplastwesten schnitten und sie mit klaffenden Wunden auf der Brust zu Boden gingen. Ein jäher Feuerball tauchte die Szenerie in gleißendes Licht, als die Laserkanone einer Geschützstellung eine Schattenbarke frontal traf und sie auseinander riss, während die Besatzung von der Barke in Sicherheit hechtete. Die Laserkanone eines anrückenden Sentinels traf den Fahrer einer Hagashînbarke, woraufhin diese sofort zu trudeln begann und knapp hinter Kheruakh an einem gemauerten Verteidigungswall zerschellte. Eine Flammenwand züngelte hinter ihm in den Himmel, als sich Kheruakh langsam vom Boden erhob, einem Dämon aus der tiefsten Hölle gleich.

    Der Sentinel drehte seinen Turm in Richtung des Dracons, und mit einem schrillen Kreischen lud sich die Laserkanone erneut auf, als die Jetbikes wie eine Sense durch die imperialen Linien fuhren. Schneller als das Auge erblicken konnte fegten sie über das Schlachtfeld, wobei einer der Fahrer einen kleinen metallischen Gegenstand gegen den Sentinel warf, welcher sofort an der gepanzerter Aussenhülle des Kampläufers haften blieb. Noch bevor der Pilot den Auslöser der Laserkanone betätigen konnte, leuchtete der Metallgegenstand grell auf und blauweiße Blitze zuckten über die Fahrerkanzel und die Kanone, während sich ohrenbetäubende elektrische Entladungen mit dem Schrei des Piloten vermischten. Innerhalb einer Sekunde war vom Piloten nur noch ein geschwärztes Skelett übrig, das nun zu Asche zerfiel, als die Impulsmine mit dem letzten Energiestoß den Energiespeicher des Sentinels überlud und die Kriegsmaschine in einem schillernden Funkenregen explodierte.

    Unbeeindruckt überblickte Kheruakh die Szenerie, indem er einen raschen Blick um sich warf. Seine Krieger befanden sich bereits im Nahkampf mit den Chem-Pan-Sey, wobei die Hagashîn besonderen Gefallen daran zu finden schienen. Einem anmutigen Tanz gleich bewegten sie sich zwischen ihren Gegnern, wobei sie geschickt ihren plumpen Abwehrschlägen auswichen. Mit jedem Angriff nur eine oberflächliche Wunde zufügend, tänzelten die Hagashîn um ihre Gegner, wobei sie sie langsam aber sicher Stück für Stück auseinanderschnitten. Einzelne abgetrennte Gliedmaßen fielen zu Boden, lange bevor die Hagashîn zum Todesstoß ansetzten. Kheruakh war beeindruckt von dieser spielerischen Professionalität, und es wunderte ihn nicht mehr, weshalb sein Lord die Succubi der Hagashîn, Le´Yla Khe´Nareq, in den Stand einer Dracite erhoben hatte und sie nun ermächtigt war, die Farben der Kabale zu tragen anstelle der schwarzen Rüstungen, welche bei ihrem Kult üblich waren.

    Noch bevor Kheruakh den Gedanken zu Ende bringen konnte, stürmte aus einem Bunker etwa zwanzig Meter vor ihm ein Trupp Soldaten, unablässig mit ihren Lasergewehren feuernd. Hinter ihnen erschien eine großgewachsene Gestalt im Bunkereingang, mit langem wallenden Umhang und hoher Schirmmütze, welche der imperiale Doppeladler zierte. Das sah eindeutig nach der herrschenden Kaste aus. Einen Schrei in seiner gutturalen Sprache ausstoßend deutete die Gestalt mit knisterndem Energieschwert auf Kheruakh, und stürmte gleichzeitig los, wobei die Boltpistole donnernd einen Kugelhagel gegen Kheruakh warf. Kleine Wellen bildeten sich an den Stellen, wo die Kugeln auf das Schattenfeld des Dracon trafen, welches in seinen prunkvollen Gürtel eingearbeitet war. Eine Schattenbarke fegte hinter Kheruakh vorbei und die Krieger auf ihrer Ladefläche spieen einen Hagel aus diamantscharfen Kristallsplittern ihrer Splitterkatapulte und ?kanonen in den Trupp. Die Splitter fetzten durch Armaplastwesten, Haut und Knochen, und drei Viertel der Soldaten gingen schreiend und mit zerfetzten Gliedmaßen zu Boden, während die Gestalt in ihrem schwarzen Umhang unbeeindruckt auf Kheruakh zuschritt, unablässig mit der Boltpistole feuernd.

    Ein würdiger Gegner.

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    Die Schattenbarke kam innerhalb eines Herzschlages zum Stehen, und die Krieger hechteten von der Ladefläche in die Soldaten, und rissen diese zu Boden, dem ungleichen Nahkampf mit ihren Klingen ein Ende bereitend. Kheruakh betrachtete sein Gegenüber und deaktivierte sein Schattenfeld. Dieser Gegner hatte einen wirklichen Kampf verdient. Die Gestalt warf die leergeschossene Boltpistole zur Seite und packte das Energieschwert mit beiden Händen. Funken sprühten, als die Schneide des Schwerts auf die Unterarmklingen Kheruakhs traf, und die Wucht des Aufpralls ließ die beiden Kämpfer auseinander taumeln. Die Gestalt schrie erneut in ihrer seltsam anmutenden Sprache und warf sich gegen Kheruakh. Die Klingen kreuzten sich, und eine der Unterarmklingen zerbrach in hunderte kleine Splitter, als das Schwert erneut auf Kheruakh herniederfuhr. Seinem Gegner ausweichend tauchte Kheruakh unter dem nächsten Schlag weg, rollte sich ab und kam hinter dem Feind wieder auf die Beine. Ohne sich umzublicken stieß er mit seinem linken Arm nach hinten und spürte den vertrauten Widerstand seiner Unterarmklingen, die sich durch einen Körper bohrten. Der darauf folgende Schmerzensschrei steigerte sich zu einem schrillen Kreischen, als Kheruakh sich erhob und mit seinem linken Arm den darauf gespießten Körper von den Füßen riss. So liess er seinen Gegner eine Sekunde hängen, während er sich erneut umsah.

    Überall auf dem Schlachtfeld schienen seine Krieger die Überhand gewonnen zu haben, denn viele der imperialen Soldaten hatten ihre Waffen weggeworfen und rannten um ihr Leben, seine Krieger dicht auf den Fersen. Das Energieschwert fiel seinem Gegner aus der Hand, und ließ den immer noch lebenden Körper von seiner Klinge gleiten. Mit einer Handbewegung fuhr die verbleibende Klinge in ihre Halterungen zurück, und Kheruakh zog sein altes Ritualmesser, das ihm all die Jahre gut gedient hatte. Er kniete sich über seinen gefallenen Gegner, packte ihn mit seiner Linken an der Kehle und positionierte seine Ritualklinge direkt über dem Kehlkopf, als plötzlich die freie rechte Hand der Gestalt hervorzuckte und mit einem Kampfmesser Kheruakhs Klinge abzuwehren versuchte.

    Der Hass und die Verzweiflung des Chem-Pan-Seys standen ihm ins Gesicht geschrieben, als er sah, wie sich die Klinge nun langsam Zentimeter für Zentimeter seiner Kehle näherte. Kleine Funken sprühten von den Waffen, als die Monomolekularklinge ohne große Mühe durch das gehärtete Messer des Imperialen zu schneiden begann. Kheruakh hielt inne, ein Gedanke durchzuckte ihn. Sein Cyberauge richtete sich auf den Gegner unter ihm. Dieselbe Situation, die er vor vielen Jahren erlebt hatte. Der verfluchte Exarch dieser hoffnungslosen Narren des Weltenschiffs hatte ihm damals in dieser Lage sein linkes Auge genommen, und es war nur den arkanen Künsten Amaqars, des Haemonculus, zu verdanken, daß Kheruakh heute über diesem Feind knien konnte. Er hatte den Exarchen damals quälend langsam getötet, und er hatte es genossen, Oh ja, er hatte es genossen. Er hatte deutlich das Schreien der zur ewigen Folter verdammten Seele vernommen, als sie aus dem Körper des Eldars entwichen war. Kheruakh schüttelte den Gedanken ab und versuchte, in der schmutzigen Sprache des Feindes zu sprechen.

    ?Ihr habt einen seltsamen Namen für uns gewählt : Seelenräuber! Seelenfresser! Wie ich hörte, verspeist euer hochgelobter Imperator ebenfalls Seelen ... auch soll er mit unendlichem Schmerz gesegnet sein, beneidenswert ... wenn wir uns offensichtlich so ähnlich sind, ist es da nicht einerlei, ob Ihr Ihm dient oder uns??

    Die Antwort seines Gegners bestand nur aus einem undeutlichen Krächzen, als Kheruakh dessen Kehle fester zudrückte und mit fast berechneter Langsamkeit die Spitze seiner Klinge durch den Kehlkopf des Imperialen drückte. Der Körper des Feindes bäumte sich auf und zuckte unkontrolliert, und nach sekundenlangem Todeskampf sackte er in sich zusammen. Während Kheruakh über dem reglosen Körper kniete , wurde er durch ein lautes Fauchen aus seinen Gedanken gerissen, und die Krieger die den Eskorttrupp seines Gegners getötet hatten, verschwanden in einer Flammenwand. Die Todesschreie verstummten schnell, als ein zweiter Flammenstoß in das Inferno fuhr, und Kheruakh bemerkte eine schwarze, massige Gestalt, die auf dem Dach des Bunkers erschien. Kheruakh konnte das Gesicht nicht sehen, dessen untere Hälfte hinter einer silbernen Atemmaske verborgen war, er sah nur das Funkeln in den dunklen Augen. Lange, schwarze Haare flatterten im Wind der Feuerhitze, und das hydraulische Surren einer Servorüstung übertönte das Knistern des Feuers, während eine weibliche Stimme seltsame Worte rezitierte.

    ?Contemno xenos, caedo xenos, defaeco xenos.?

    Noch bevor die Gestalt den Flammenwerfer auf ihn richten konnte, schnappten die Unterarmklingen erneut aus Kheruakhs Halterungen, und er sprang.

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    Ohne Mühe drang die feine Injektionsnadel, die auf der Innenseite von Kheruakhs rechter Armschiene eingesetzt war, in die makellose Haut ein und injizierte eine winzige Menge der Kampfdroge in den Blutkreislauf des Dracons. Er mochte Kampfdrogen nicht, ganz und gar nicht, man lief dauernd Gefahr die Kontrolle über den Körper zu verlieren, von bleibenden Schäden ganz zu schweigen, aber in extremen Situationen, wie diese zweifellos eine davon war, gab es keinen anderen Ausweg. Jetzt musste er bleibende Schäden riskieren, sonst würde es später nichts mehr geben das Schäden aufweisen könnte.

    Die Droge fegte wie ein Flammensturm durch seine Adern, und im Bruchteil einer Sekunde verlangsamte sich die Welt um ihn rapide. Er bewegte sich mit einer Schnelligkeit, die seinen fragilen Körper Lügen strafte, doch für ihn war es als würde sich das Universum im Zeitlupentempo weiterdrehen. Er sah deutlich, wie sich der Zeigefinger des weiblichen Wesens um den Abzug des Flammenwerfers krümmte und die kleine bläuliche Flamme, welche das Promethium des Flammenwerfers entzünden sollte, mit einem leisen Fauchen erwachte. Als der erste Flammenstoß aus der Mündung brüllte und das üppige Gras an der Stelle versengte, an der er noch vor wenigen Sekundenbruchteilen gestanden hatte, war er bereits über ihr.

    Die Unterarmklingen glitten in einem Funkenregen von der schwarzen Servorüstung ab, als die Chem-Pan-Sey die Situation erkannte und den Flammenwerfer herumriss, doch nicht schnell genug. Der zweite Treffer riss ihr den Flammenwerfer aus den Händen, und mit einem festen Schlag seiner freien Hand traf er die Frau ins Gesicht, die, von der Wucht des Schlags und des Aufpralls überrascht, stolperte und bäuchlings auf einigen Plastikkanistern landete. Als sie sich blitzartig umwandte starrte sie nur auf zwei lange Klingen, die leicht über ihre Kehle ritzten, und ein kleines Blutrinnsal begann, ihren Hals hinunterzufließen.

    ?Ein hitziges Gemüt für eine Frau von derartiger Schönheit?

    sprach eine melodiöse Stimme, und sie hob den Kopf um mit hasserfüllten Augen ins Gesicht des Lords zu blicken.

    ?Ich hatte gedacht, dass Chem-Pan-Sey-Weibchen keine Krieger sind, aber ich habe mich wahrscheinlich getäuscht, immerhin zeigst Du ja wenigstens etwas Geschick im Nahkampf?

    schloß er mit einem sarkastischen Unterton in der Stimme und erhob sich. Noch bevor er aufgestanden war, zuckte die Hand der Frau zu ihrem Bein und riss ein langes Messer aus seiner Scheide, welches zielstrebig auf seinen Hals zufuhr. Sie schrie vor Schmerz auf, als zwei lange Klingen sich durch ihre Rüstung und durch den Unterarm bohrten und sie vor Schmerz fast das Messer fallen ließ. Mit einer unmenschlich flinken Reaktion wand ihr dieser Alienabschaum das Messer aus der Hand und richtete erneut seine Stimme an sie.

    ?Was sagt man dazu? Ich täusche mich schon wieder!?

    Mit einem bösartigen Lächeln nahm er das Messer in seine rechte Hand und rammte es der Frau durch die Schulter, worauf sie vor Schmerz aufschrie.. Die Klinge fuhr durch den mit einer stilisierten Lilie verzierten Schulterpanzer und die Schulterknochen und nagelte sie an die schweren Plastikkanister auf denen sie lag. Trotz der Schmerzen lächelte sie, denn drei weitere ihrer Schwestern erreichten den Bunkerkamm und stürmten mit donnernden Boltern auf den außerirdischen Abschaum zu. Kleine Wellen bildeten sich auf etwas, das wie ein tragbarer Energieschild aussah, und seelenruhig hob die Kreatur den Flammenwerfer vom Boden auf. Verzweifelt und mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte die Frau, sich von dem Messer loszumachen, aber es war zu tief in die Kanister eingedrungen.

    ?Dies dürfte interessant werden, denn bis jetzt ist mir nur bekannt wie diese Waffe auf andere, robustere Völker wirkt, nicht, wie es bei Deinesgleichen aussieht.?

    Ein Brüllen übertönte den abflauenden Kampfeslärm, und aus der Mündung des Flammenwerfers schoss ein weißglühender Strahl brennenden Promethiums in die drei vorstürmenden Gestalten. Nach ein paar Sekunden beendete Kheruakh den Flammenstoß und betrachtete die Szenerie. Die Gestalten vor ihm standen noch auf den Beinen, ihre schwarzen Servorüstungen makellos, jedoch hatten die Flammen die unbehelmten Köpfe erfasst, und das brennende schwarze Haar qualmte wie feuchtes Astwerk auf einem Lagerfeuer. Die schrillen Schreie der Schwestern vermischten sich mit dem Gestank brennender Haare, und die Sekunden schienen sich wie Stunden in die Länge zu ziehen, bis sie, ihre geschwärzten Gesichter umklammernd, zu Boden sanken, einige Male unkontrolliert zuckten und dann still lagen. Kheruakh warf den Flammenwerfer beiseite, als Motorenlärm lauter wurde und er in einiger Entfernung einen schwarzen Panzer auf sich zurollen sah, an dessen Turm ebenfalls ein Flammenwerfer befestigt zu sein schien, nur schien dies eine erheblich größere Version zu sein. Kheruakh wandte sich um und bedeutete dem Fahrer des Blade, sich in Bewegung zu setzten, welcher unverzüglich die Triebwerke aufheulen liess.

    Mit einem markerschütternden Vibrieren drehte sich der Antigravpanzer auf das fremde Fahrzeug zu und beschleunigte rapide. Als er an Kheruakh vorbeirauschte, konnte dieser noch den verzweifelten Aufschrei des an den Bug geketteten Gefangenen hören, kurz bevor der Blade mit der Wucht einer Dampframme in das gegnerische Fahrzeug krachte. Der Flammenwerfer hatte noch einen raschen Feuerstoß abgegeben, aber der Schild des Antigravpanzers war undurchdringlich, und die Flammen züngelten wie um eine unsichtbare Halbkugel.. Der Rammsporn am vorderen Ende des Blades traf in die Frontpanzerung des Fahrzeugs und riss es buchstäblich von den Ketten. Das Fahrzeug hing für eine Sekunde in der Luft und krachte ohrenbetäubend zu Boden, bevor es in einem massiven Feuerball in sämtliche Einzelteile zerlegt wurde und der Blade in einer weiten Rechtskurve zu Kheruakh zurückkehrte.

    ?Ein glücklicher Zufall! Ich war nämlich bereits auf der Suche nach einer passenden Gespielin für meine Gefährtin, sie dürfte sich mit der Zeit doch etwas alleine fühlen.?

    Kheruakh erhielt keine Antwort, statt dessen spuckte die am Boden liegende Frau ihm ins Gesicht. Sein Blick und seine Stimme wurden abwesend.

    ?Keine Sorge, Amaqar weiß genau, wie mit Hitzköpfen zu verfahren ist, und glaub mir, danach wirst Du Dich viel besser fühlen.?

    Ein Brausen wie von Flügeln erfüllte die Luft, und knapp über ihren Köpfen jagten verschwommene Gestalten durch den Himmel, die sich einen Luftkampf mit einigen weiblichen Chem-Pan-Sey lieferten, die hinter der Bastion aufgetaucht waren und mit ihren Sprungmodulen weiße Kondensstreifen in den morgendlichen Himmel zeichneten. Noch bevor sie vorbei waren, landete eine der behelmten Gestalten neben Kheruakh und sank ehrfürchtig auf ein Knie nieder, wobei sie die ledrigen Schwingen einem Mantel gleich eng an den Körper legte.

    ?Mein Lord, die Bastion ist unser, und es ist nur eine Frage der Zeit bis wir ihren Anführer in unserer Gewalt haben.?

    ?Ausgezeichnet,? antwortete Kheruakh sichtlich zufrieden, ?benachrichtigt mich sobald er zu Verhandlungen bereit ist.?

    Mit einem Wink entliess Kheruakh die grässliche geflügelte Gestalt, die sich mit weit ausholenden Schwingen erneut in den Himmel schwang und sich dem vorausfliegenden Schwarm anschloss. Oh ja, die Verhandlungen. Er liebte einseitige Verhandlungen. Vor allem, wenn er nach all diesen Strapazen endlich das erhielt, für das er all die Mühen auf sich genommen hatte.

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