Schatten in der Finsternis (40k)

    Verlangt ja keiner ;)
    Aber danke für die Blumen!

    Seraphim kommen in der Story vor ... Plasma nicht ... und Deine SOBs ham auch keine Helme soweit ich mich erinnern kann (ich denk mal weils sonst schwer wär, ihnen die Blumen ins Gesicht zu malen :D )
    "Gecko wurde kritisch am Kopf getroffen für 38 Trefferpunkte. Der Angriff zerschmettert die Schläfe. Gute Nacht, Gracie."
    - Fallout 2
    Mit einem lauten Poltern knallte der imperiale Kommandant rücklings gegen die Wand. Sein Blick verriet Verwirrtheit und Verständnislosigkeit, und sein Mund öffnete und schloss sich mehrmals, ohne dass ein Laut zu hören war. Er fühlte wie seine Knie weich wurden und unkontrolliert schlotterten, während sich auf seiner Hose ein großer nasser Fleck ausbreitete. Er erwartete, zu Boden zu fallen, aber zu seiner Überraschung blieb er wie angewurzelt stehen, an die hölzerne Rückwand des Kommandostandes gelehnt.

    Die gezackte Klinge, die ihn durch sein rechtes Auge an die Wand genagelt hatte, trug ihren Teil dazu bei.

    ?Ich danke Ihnen für Ihre Kooperation. Wie versprochen belohne ich alle, die mir mit Rat und Tat zur Seite stehen?.

    Ein schelmisches Lächeln glitt über Kheruakhs glattes, sanftmütig wirkendes Gesicht, als er sich von der nun reglosen Gestalt abwandte. Er schritt auf den großen Kartentisch zu, auf dem jemand hektisch Landkarten verschiedener Regionen des Planeten verstreut und mit leuchtend roten Notizen versehen hatte. Kheruakh beugte sich über die Karte, welche den großen Kontinent darstellte, auf dem sich die imperiale Basis befand. Etwa zweihundert Meilen von hier, in den östlichen Ausläufern des Großen Gebirges, war auf der Karte ein roter Kreis aufgezeichnet worden. Nach einer kurzen Denkpause nahm Kheruakh die Karte auf und rollte sie zusammen, während er nach draußen in die zunehmende Mittagshitze trat. Seine Krieger hatten gute Arbeit geleistet, sämtliche Gefangene lagen bereits in Ketten und wurden auf Schattenbarken verladen, welche wiederum auf die Rückkehr der im Orbit befindlichen Landungsschiffe warteten. Kheruakh beschrieb eine Geste mit seiner Hand, während er dem lauten Zirpen der Zikaden lauschte, welche nun in der flimmernden Hitze versuchten, sich gegenseitig zu übertönen. Der Fahrer des Blade ließ die Antigravmotoren warmlaufen, während ein Inccubus des Gefolges dem Wink folgte und vor Kheruakh auf ein Knie sank.

    ?Sammle Deinesgleichen um Dich und nehmt euch eine Barke. Es sieht so aus, als würden unsere Mühen nun endlich belohnt werden.?

    Wortlos, wie es bei den Inccubi Brauch war, erhob sich die maskierte Gestalt und schritt zurück zu ihren Begleitern. Oh ja, es war nur noch ein kleiner Schritt. Und Li´Ath A´Nakath, seine Herrin, würde alles in die Wege leiten.

    Arita beugte sich über die reglose Gestalt einer schwarzhaarigen Frau, die neben ihr auf den Panzer geworfen worden war. Ihre Haut war von frischen Wunden übersäht, und manche schienen mit einer seltsam schimmernden Flüssigkeit benetzt worden zu sein. Arita tauchte ein Seidentuch in ihr Wassergefäß und legte den kühlen Stoff auf die fiebrige Stirn der Frau. Während Arita mit Staunen Datenbuchsen und Verbindungsstecker in der Haut der Frau bemerkte, schlug diese plötzlich die Augen auf. Noch bevor Arita etwas sagen konnte, schlossen sich plötzlich zwei kräftige Hände um ihren Hals, und die Frau verengte ihre Augen zu schmalen Schlitzen, während in ihrer Stimme unüberhörbarer Hass und Abscheu mittönten.

    ?Ketzerin! Häretikerin!! Schoßtier!!! Der Imperator möge Dich für Deine Sünden strafen, er möge...?

    Ihre Worte wurden von einem Zischen übertönt, als sich aus einem kleinen Mechanismus an ihrem Hals eine feine Nadel in eine zorngeschwollene Ader senkte und eine grünliche Flüssigkeit injizierte. Nach einer Sekunde brach die Frau in sich zusammen und ließ Arita los, welche japsend nach Luft schnappte. Ein Schatten senkte sich über sie.

    ?Etwas hitzköpfig, wie ich bereits anmerkte,? ließ Kheruakh seufzend seinen Gedanken freien Lauf, ?aber das wird sich bald ändern. Spätestens wenn ich sie in unsere Heimat gebracht habe wird sie ihr wahres Glück erkennen. Aber noch ist es nicht soweit. Noch gibt es etwas zu tun.?

    Arita fühlte, wie ihr sanfter Wind über das Gesicht strich und rasch an Stärke zunahm. Sie hatte nicht bemerkt, dass der Antigravpanzer an Fahrt zugenommen hatte und nun auf einen weiten, türkisfarbenen See zuflog. Flankiert von einer Barke mit seltsamen, weißmaskierten Kriegern, die in ihren gepanzerten Händen funkelnde Zweihandäxte trugen, einer weiteren Barke mit leicht bekleideten Nahkämpfern, die Arita schon während des Sturmangriffes gesehen hatte, und zwei massiv wirkenden Waffenplattformen, die zwar wie Barken aussahen aber vor schweren Waffen nur so starrten, jaulte der Blade knapp über der Wasseroberfläche dahin und zog eine keilförmige Welle hinter sich her, während er mit seiner Eskorte auf die im Dunst der Mittagshitze flimmernden Gipfel des Großen Gebirges zuraste.

    Eine perfekte Delta-Formation trotz des heftigen Fallwindes beibehaltend fegten die Antigravfahrzeuge über den mit hellbraunem Schilf bewachsenen Uferstreifen, wobei die Schilfrohre durch den Fahrtwind heftig auseinandergerissen wurden und kleine, sumpfbewohnende Nagetiere mit angelegten Ohren aus ihren Verstecken in Sicherheit flüchteten. Den Uferstreifen rasch hinter sich lassend rasten die fünf Gleiter über eine mit saftigem Gras bewachsene, hügelige Ebene, wobei der Untergrund nach einiger Zeit dem kargen Braungrau eines Alpenvorlandes wich je näher sie dem Großen Gebirge rückten.

    <<<Fortsetzung folgt>>>
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    - Fallout 2
    yep und deine de haben keine flammenwerfer...

    sia

    und ich habe sehr wohl sob mit helmen....

    gewinnen die de mindestens in deiner geschichte...weil am schlachtfeld..shrug..
    :)
    Hoffnungsloser Fluffgamer, Jack of all Trades- Master of None
    Erfinder der ÖMS und des Charity.
    Knapp eine Stunde nachdem sie von der imperialen Basis aufgebrochen waren, erreichte die kleine Kampfgruppe die östlichen Ausläufer des Gebirges. Der Blade und seine Begleiteskorte verlangsamten ihre Fahrt, und Kheruakh betrachtete gedankenversunken ein kleines Display in seiner Armschiene, welches die derzeitigen Koordinaten mit denen der imperialen Karte verglich. Nach einer weiteren Viertelstunde hatten sie schlussendlich Ihr Ziel erreicht. Am Fuße einer hohen Felswand, welche knapp dreihundert Meter über der Ebene in den Himmel ragte, war ein großes Relief in den soliden Granit gebrannt worden. Kheruakh war kein Experte, aber nach kurzem Blick konnte er zweifellos erkennen, dass diese Zeichnungen zu einer Zeit gefertigt worden waren, als die Chem-Pan-Sey noch als einzelliges Grünzeug unter Felsen am Meeresgrund dahinvegetierten und das Volk der Eldar die Sterne beherrschte. Kurze Zeit später fand er auch, was er gesucht hatte. Die Zeichen seines Volkes, eine abgeänderte Version der Eldarrune Atherakhia ? ?Zerstörung?.

    Es ist schwer zu sagen, ob Eldarpiraten einen Gesichtsausdruck für Aufregung und Überwältigung kennen, aber wenn dem so ist, dann war er auf Kheruakhs makellosem Gesicht zu sehen. Nachdem er seinen Platz auf dem superschweren Antigravpanzer wieder eingenommen hatte, bedeutete er der Eskorte, in einiger Entfernung zu warten, und gab seinem Bordschützen den Feuerbefehl.

    Das große doppelläufige Geschütz des Blade erhob sich erneut von seiner Lafette und richtete sich auf die große Rune, welche bei genauerer Betrachtung eine gewisse Unbehaglichkeit hervorrief, ein ungewisses Grauen, das an der Seele nagte und nach einiger Zeit die schlimmsten Ängste hervorbringen könnte. Mit einem schrillen Kreischen fegten zwei schwarze Energiebälle aus den Mündungen und fetzten in die Felswand, welche unter dem Einschlag einbrach und mit einem ohrenbetäubenden Donnern in sich zusammenstürzte. Die Luft erfüllte sich mit Steinstaub und umherfliegenden Gesteinsbrocken, die Insassen des Blade blieben jedoch unversehrt, da die kleinen Geschosse harmlos an den Energieschilden des Panzers abprallten. Nachdem sich der Staub gelegt hatte, gähnte ein schwarzes Loch mit etwa zwanzig Metern Durchmesser in der Wand, einem gewaltigen Schlund ähnlich. Mit einem zufriedenen Lächeln schwang sich Kheruakh von der Oberseite des Panzers, jedoch nicht, ohne vorher Aritas Fesseln gelöst zu haben.

    ?Ich lade Dich ein, einem der wertvollsten Momente, den mein Volk seit langer Zeit erleben darf, beizuwohnen!?

    sprach Kheruakh mit einem fast schon wahnsinnigen Funkeln in den Augen, als er wie hypnotisiert auf den Höhleneingang zuging. Die Begleitfahrzeuge hatten sich inzwischen wieder genähert, und die weißmaskierte Leibgarde des Lords sprang lautlos von ihrem Antigravtransporter und positionierte sich zu seinen Flanken, die Umgebung mit wachsamen Augen beobachtend. Als die Gruppe in das Dunkel trat war mit einem Schlag sämtliches Umgebungslicht verschwunden, nur die knisternden Zweihandäxte, die Vollstrecker der Leibgarde, warfen ein blauweißes, flackerndes Zwielicht auf die glatten und mit Eldarrunen übersäten Steinwände des Ganges, welcher sich vor ihnen auftat und nach einiger Zeit ein leichtes Gefälle aufwies. Nachdem die Gruppe etwa eine Viertelstunde durch den Gang vorgestoßen war, erreichte sie eine weite Kammer, die sich etwa zehn Meter in jede Richtung erstreckte. Am anderen Ende der Kammer befand sich ein mit glühenden Runen übersätes Portal, welche in dem schwachen Zwielicht wie Elmsfeuer pulsierten und die Luft der Kammer mit schwacher Energie erfüllten, welche die Haut zum Kribbeln brachte.

    Das Unnatürlichste war jedoch, dass in dieser Kammer wortwörtlich Grabesstille herrschte. Keine normale Stille, in der von Ferne Wasser plätschert, Fledermäuse flattern oder leise Geräusche von außen einen gewissen Hintergrundlärm erzeugen. In dieser Stille konnte Arita das Blut durch ihre Adern fließen hören, und jeder Herzschlag hallte von den Wänden wie der Donner eines entfernten Gewitters. Verständlicherweise war sie einem Herzstillstand nahe, als der Kommunikator in Kheruakhs Armschiene mit einem lauten Summen zum Leben erwachte, und die verzerrte Stimme eines Kriegers Meldung machte.

    ?Mein Lord, soeben ist ein einzelnes Schiff der Chem-Pan-Sey in das System gesprungen, knapp außerhalb des Orbits. Ein gefangener Chem-Pan-Sey hat das Schiff als Landungsschiff der Thunderhawk-Klasse identifiziert, mit Kurs auf die Planetenoberfläche. Es weist außerdem ungewöhnlich hohe Energiewerte für ein Schiff dieser Größe auf.?

    ?Geht kein Risiko ein. Zerstört das Schiff und seine Besatzung. Falls jemand überleben sollte wisst Ihr, wie Ihr zu verfahren habt.?

    Mit einer Handbewegung deaktivierte Kheruakh den Kommunikator und bewegte sich auf das Portal zu. Er hatte kaum die Hälfte des Weges zurückgelegt, als ein blendendes Licht die Kammer erfüllte, hell wie die Mittagssonne, welches jeden Schatten verbannte. Gleichzeitig betäubte ein schmerzendes schrilles Kreischen jegliche Hörempfindung, und hinterließ ein dezentes Klingeln in den Ohren. Als die Dunkelheit langsam wieder zurückkehrte, versperrten zehn schwarze Schatten den Weg, gepanzerte Gestalten, deren mechanisches Surren in dieser Stille wie ein Schwarm todbringender Hornissen widerhallte. Kheruakhs mechanisches Auge erkannte Servorüstungen der Chem-Pan-Sey, welche auf der linken Schulter das Symbol eines stilisierten Buchstaben ? I ? mit darüberliegendem Totenkopf trugen, welches im flackernden Licht silbrig glänzte, während die rechten Schulterpanzer mit verschiedensten Farben und Symbolen verziert waren. Behelmte Köpfe wie auch unbehelmte, teilweise mit zottigem roten Haar und im Licht funkelnden Reißzähnen starrten grimmig auf den Lord und seine Garde, und wie ein Mann hoben sie ihre Waffen.

    <<<Fortsetzung folgt>>>
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    stell zehn SMs der Deathwatch einem DE Lord und neun Inccubi gegenüber und zähl nach, was nach zwei Runden noch steht ...

    aber keine Sorge, mir ist die Zerbrechlichkeit meines Volkes bewußt ... abwarten :]
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    - Fallout 2
    Das Donnern von Boltern und schweren Boltern hallte mit unglaublicher Intensität von den geschliffenen Steinwänden wider und erschütterte die Anwesenden bis ins Mark. Genau wie die Höllenfeuer - Boltgeschosse, die auf Panzerungen aufschlugen und in ein brennendes Inferno ausbrachen, abgesehen von denen, welche die schwere Plattenrüstungen der Inccubi durchschlugen und zwei der Elitekrieger zu Boden schickten. Mit einem hasserfüllten Aufschrei warf sich Kheruakh gegen seine Feinde, wobei wiederum das arkane Gerät in Kheruakhs Armschiene eine kleine Menge der Kampfdroge injizierte. Die Inccubi stürmten mit eisernem Schweigen auf die dunklen Gestalten zu und hoben ihre knisternden Vollstrecker über ihre behelmten Köpfe, während die Skorpion-ähnlichen Stacheln ihrer Tormentorhelme funkelnde Kristallsplitter auf ihre Feinde warfen, welche jedoch zumeist von der schweren Servorüstung abprallten, außer bei einem der barbarischen rothaarigen Wilden, welcher mit von Kristallsplittern gespickten Gesicht zu Boden ging. Innerhalb einer Sekunde wurde das Bolterfeuer von hektischen Nahkampfgeräuschen übertönt, welcher nun zwischen den Anwesenden entflammte.

    Mit weit ausholenden Schwüngen brachen die Inccubi in die geschlossene Formation der Chem-Pan-Sey ein und hackten drei der Krieger nieder, wobei sich gleißende Energieblitze ihrer Vollstrecker über die Servorüstungen ausbreiteten und das Ceramit an den klaffenden Verwundungen schmolzen. Die flammende Energieaxt eines der Barbaren schwang aus dem Dunkel auf Kheruakh zu, welcher jedoch, gewarnt durch seine Kampfdrogen, unter dem Schlag hindurchtauchte, der kurz darauf einen Inccubi seiner Garde enthauptete. Die Nahkampfklinge bis zum Unterarm in seinem Gegenüber versenkend warf Kheruakh den Barbaren zu Boden und hieb noch zweimal zu, bevor er sich seinem nächsten Gegner zuwandte. Ein Kettenschwert kreischte an seinem Kopf vorbei und fraß sich funkensprühend durch die Plattenrüstungen zweier Inccubi, bevor diese mit reflexartigen Bewegungen ihren Feind mit den Vollstreckern in zwei Hälften spalteten.

    In diesem wüsten Handgemenge aus kreischenden Schwertern, knisternden Vollstreckern und brüllenden Kampfschreien der Chem-Pan-Sey fielen drei weitere Elitekrieger Kheruakhs. Die verbleibenden Inccubi bewegten sich wie in einem tödlichen, komplexen Tanz, und fällten mit singenden Schlägen zwei der dunklen Krieger, wobei ihr typisches Schweigen fast noch beleidigender wirkte als ein Schlachtruf. Kheruakhs Klinge prallte an einem Schulterpanzer ab und hinterließ eine tiefe Furche im Ceramit, nur um kurz danach durch den ungeschützten Kopf eines Chem-Pan-Sey zu fahren. Sich in der Unterzahl wiederfindend rissen die dunklen Gestalten erneut ihre Waffen in die Höhe, welche jedoch von geschickten Schlägen der Energiewaffen in einen nutzlosen Haufen glühenden Metalls verwandelt wurden.

    Mit unmenschlicher Geschwindigkeit raste Kheruakh auf die beiden verbleibenden Gestalten zu und warf sie mit Schlägen, welche seine schmale und kraftlos wirkende Gestalt Lügen straften, rücklings zu Boden. Im nächsten Sekundenbruchteil fühlten die beiden Chem-Pan-Sey einen feurigen Schmerz in der Bauchgegend, als die Energieklinge durch die beiden Teleport - Transmitter fuhr, welche zischend und funkensprühend ihren Geist aufgaben. Schnell wurden die beiden letzten Feinde von den Inccubi umringt, welche Kheruakh nur mit Mühe davon abhalten konnte, ihre Gegner zu töten.

    ?Genug! Sie haben tapfer gekämpft, und dafür sollen sie entlohnt werden. Bringt sie zu den anderen Gefangenen.?

    Wie aus dem Nichts erschienen nach einer Weile einige Krieger und schleppten die verwundeten und bewegungsunfähigen Chem-Pan-Seys aus der Kammer. Die Seelen der verstorbenen waren schon längst entwichen, und Kheruakh betrachtete kurz die am Boden liegenden Körper der Gefallenen, bevor er sich erneut dem Portal zuwandte. In der Mitte des Tores war ein großer, ovaler Edelstein eingebettet, welcher mit einem geheimnisvollen, inneren Licht zu glühen schien. Rechts und links davon befanden sich zwei kleine Aussparungen, welche die Form von Händen hatten. Kheruakh beugte sich einen Moment über die Inschriften des Portals und legte dann ohne zu zögern seine Hände in die beiden Öffnungen.

    Die Stille der Kammer wurde langsam von einem leisen Summen übertönt, welches jedoch schnell an Intensität zunahm. Bald vibrierte der gesamte Raum, und es wurde klar, dass dieses Vibrieren vom Portal selber stammte. Der Edelstein in seiner Mitte wechselte zu einem weißen Glühen und begann zu schmelzen, wobei er jedoch, die Gesetze der Schwerkraft verspottend, nach oben floss. Feine Linien bildeten sich in dem Portal, und die weißglühende Masse bahnte sich ihren Weg durch den Stein, wobei sie komplexe Muster auf der Oberfläche des Portals bildete. Nachdem das gesamte Tor in einem weißglühenden Licht erstrahlte, ertönte ein markerschütterndes Quietschen, und die Torflügel schwangen unter Poltern und kleinen Staubfontänen nach aussen.

    Der Anblick war atemberaubend.
    Jenseits des Portals erstreckte sich eine unermesslich grosse Halle, dessen fernes Ende in der Dunkelheit nicht auszumachen war. Vom Portal erstreckte sich eine Felsenbrücke zu einer in etwa einem Kilometer entfernten in der Mitte des Raumes schwebenden Plattform, der Grund des Raumes war jedoch ebenfalls nicht zu sehen. Ein schwaches Licht aus unbekannter Quelle beleuchtete die schmalen Felsenbrücke, und Arita, die sich bis vor kurzem noch verzweifelt in eine Ecke geduckt hatte, verschlug es den Atem, als sie von der Brücke in den bodenlosen Abgrund und anschließend in die Richtung starrte, in der sich in jedem normalen Zimmer die Decke befinden müsste. Täuschte sie sich, oder ... nein, das konnte nicht sein ... blinkten dort unten ... und auch dort oben ... wirklich .... Sterne???

    Kheruakh zog sie am Handgelenk, als er mit seinen beiden verbleibenden Inccubi auf die Plattform zuschritt. Als sie näherkamen konnten sie erkennen, dass in der Mitte der Plattform ein glühendes Leuchten vom Boden ausging und eine weitere gewaltige Felstafel beleuchtete, welche direkt hinter der Plattform offensichtlich im Nichts hing. Nach kurzer Zeit hatten sie die Plattform erreicht und betrachteten die Szenerie, die sich ihnen darbot. Das Licht des Portals war vergangen und enthüllte die gesamte Pracht die Kammer, welche aber offensichtlich keine war. Sie schwammen in einem Meer aus Sternen und Sternbildern, welche sich in jede Richtung erstreckten, um sie herum, nach oben und nach unten. Aus der Ferne war ein mehrstimmiger, geisterhafter Gesang zu vernehmen, in seiner Art Kheruakh nicht unbekannt, aber von weitaus überwältigenderen Ausmaßen als er es jemals vernommen hatte. Unverfälscht. Rein. Melodisch. Sauber. Der Gesang schien durch seine Ohren in sein Gehirn zu sickern und bis in die tiefsten Winkel seiner Seele vorzudringen. Er schien von überall her zu kommen, ohne sichtbare Quelle.

    Und inmitten des Sternenmeers und des göttlichen Gesangs, beleuchtet von Milliarden Sternen und einer Fontäne gleißenden Lichts, welches aus dem Boden drang, ehrfurchtgebietend und älter als die Zeit selbst, schwebte in knapp einem Meter Höhe eine einfache Steintafel in der Luft.

    Arita kniff die Augen zusammen und erkannte feine Linien auf der Oberfläche, welche offensichtlich eine Sternenkarte darstellten. Ja, sie hatte diese Karte schon einmal gesehen, während ihrer Ausbildung zum Systemingenieur. Dies war eindeutig das Segmentum Tempestorum, und über mehrere Sterne des Gebiets verlief eine einzelne glühende Linie, einem Kurs oder einem Verlauf gleich. Und unter dieser Sternenkarte prangte eine einzelne Rune, ähnlich derer, welche sie draussen an der Felswand gesehen hatte, aber von weitaus komplexerer Gestalt. Ein unterbewusstes Grauen erfasste sie plötzlich, und sie fühlte, wie ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief. Ungewollt trat sie einen Schritt zurück und prallte gegen Kheruakh, der knapp hinter ihr stand.

    ?Beeindruckend, nicht wahr? Aber Du brauchst keine Furcht zu haben, denn wir sind am Ziel unserer Suche.?

    Die flankierenden Inccubi traten vor und warfen einen Blick auf die Tafel. Arita hörte zu ihrem Erstaunen, wie die sonst so selbstsicheren, kühlen und stillen Inccubi lautstark ihren Atem anhielten, und wie ein Mann sanken sie hinab auf ein Knie, legten die Vollstrecker vor sich und senkten die behelmten Köpfe.

    Es war ein einzelnes Wort, welches unter der Sternenkarte geschrieben stand.
    Ein Wort, welches vor Urzeiten von den Vorfahren des heutigen Eldarvolkes in unvergängliches Gestein eingraviert worden war, und vor dem sich nun die tapfersten, unbeugsamsten und bösartigsten Wesen des Universums verneigten.

    Dieses eine Wort, welches all ihre Bemühungen belohnte.
    Dieses eine Wort, von dessen Existenz nur wenige wussten, aber viele dafür starben.
    Dieses eine Wort.

    Arhra


    <<<Fortsetzung folgt>>>

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    - Fallout 2
    Kleine Wirbel aus Staub und Quarzsand drehten sich gemächlich um ihr Zentrum und stoben in einem jähen schillernden Wirbelsturm auseinander, als die Todesklinge durch die orbitalen Nebelschwaden pflügte wie ein mittelalterlicher Schoner durch die Wellen eines längst vergessenen Ozeans. Kleinere Asteroiden schlugen gegen die massive Frontpanzerung des Schlachtkreuzers/Trägers, während dieser den orbitalen Asteroidengürtel verließ, und prallten mit einem dumpfen, hohl klingenden Geräusch davon ab.

    Tief unter dem im fernen Sonnenlicht matt schimmernden Rumpf der Todesklinge fegte der Feuersturm über die weiten Ebenen und üppig bewachsenen Dschungelgebiete Anaris´ und versengte Mensch und Tier zugleich in reinigendem, sengenden Feuer. Der ansonsten tiefblaue Ozean war einer weißen Wand aus Gischt gewichen, welche mit kochendheißem Dampf die küstennahen Gebiete versengte, während er langsam in sich zusammenzuschrumpfen schien. Die Atmosphäre hatte einen dichten, schwarzen Trauermantel aus Asche und Staub angelegt, durch welchen nur vereinzelte Plasmablitze wie das Flackern von Elmsfeuern nach aussen drang. Die Apocalypse hinter sich lassend zündete die Todesklinge ihre Haupttriebwerke und verließ den Orbit Anaris´ , welches nun, wie auch sein Bruder Badab, als verwüstetes, lebloses Ödland die schwach strahlende Sonne umkreiste.

    Im Inneren des mächtigen Schlachtschiffes war von dem tobenden Inferno nicht mehr zu spüren als ein leichtes Vibrieren des Schiffbodens. Mit einem weithin hallenden metallischen Klang rasteten die Verstrebungen der letzten Landefähre in die vorgesehenen Halterungen ein, während sich die Bugklappe langsam senkte und Reihen um Reihen von schäbig gekleideten, blutigen, verstümmelten und kampfgezeichneten Menschen den Bauch des metallenen Ungetüms verließen, die Hände als Zeichen Ihrer Unterwerfung hinter den Köpfen verschränkt. Ein Korridor aus gezackten Klingen und wachsam blickenden Augen wies ihnen den Weg aus dem Hangar durch eine in den Boden eingelassene Rampe, welche schon nach wenigen Metern in der Dunkelheit verschwand.

    Kheruakh hatte bereits kurz nach der Rückkehr seine Gemächer aufgesucht, während seine getreuen Untergebenen die Wyvern, Schattenbarken und Jetbikes in die vorgesehenen Haltepositionen manövrierten und mit metallenen Greifarmen fixierten. Arita wurde zusammen mit der immer noch bewusstlosen Sororita zurück in die Badekammer gebracht, welche Arita bei Ihrer Ankunft nach Ihrer Gefangennahme zum ersten und einzigen Mal gesehen hatte. Wie damals (war es wirklich erst zwei Wochen her?) standen die beiden ätherischen Eldarfrauen bereit, um den Neuankömmling zu empfangen.

    Gedankenverloren blickte Kheruakh durch das gepanzerte Fenster seiner Gemächer auf die Unendlichkeit, welche nur ab und zu durch das diamantene Band der Milchstraße und den hell strahlenden Kern des galaktischen Zentrums unterbrochen wurde, als Arita hinter ihn trat.

    ?Sie ist immer noch bewusstlos, aber wir haben ihre Wunden behandelt und es ist nur eine Frage der Zeit bis sie wieder zu sich kommt.?

    ?Sie wird noch eine Woche in Morpheus´ Reich weilen, wie Eure Literaten zu sagen pflegten. Das Gift, welches ich ihr verabreicht habe, wird sie perfekt auf ihre zukünftige Aufgabe vorbereiten, die für sie vorgesehen ist.?

    Er wandte sich um, und Arita versank, wie schon so oft zuvor, in den schwarzen, fast schon hypnotisch wirkenden Tiefen seiner Augen, gleich einem Brunnen ohne Grund.

    ?Und es sollte ausreichen, bis wir meine Heimstatt erreichen.?

    Ein leichtes Lächeln umspielte Kheruakhs Gesicht, als er sich von Arita abwandte und über den Transmitter seiner Armschiene dem Steuermann den Befehl zum Aufbruch gab.

    ?Nehmt Kurs auf den Maelstrom!?

    <<<Fortsetzung folgt>>>
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    - Fallout 2
    Die Luft der Brückensektion der Todesklinge war erfüllt von einem steten tiefen Summen, nur kurz unterbrochen von elektronischen Klickgeräuschen und den wiederholenden Blips der Sensorenphalanx. Kheruakh hatte auf seinem erhabenen Thron Platz genommen, zu dessen Füßen Arita auf Ihrer Kissenstatt ruhte. Die Weiten des Raumes und die darin eingebetteten Sterne strahlten nur verschwommen und undeutlich durch die schmalen Sehschlitze der dicken Panzerschotts. Noch während Arita mit zusammengekniffenen Augen versuchte, durch die Öffnungen nach draußen zu spähen, betätigte einer der Brückenbesatzungen auf einen Wink Kheruakhs hin einen Schalter außerhalb ihres Gesichtsfeldes, und die schweren Panzerschotts glitten mit durchdringendem hydraulischen Dröhnen in ihre Versenkungen.

    Mitten in der Schwärze des Raumes, etwa zwanzigtausend MSK vor ihnen, schwebte in der Leere ein Loch, schwärzer als die dunkelste Nacht, und angsteinflößender als jedes noch so bösartige Wesen des Universums, so grausam es auch sein mochte. Die Ausmaße dieses Lochs überstiegen jegliches Vorstellungsvermögen, in seinem Durchmesser könnte mit Leichtigkeit ein ganzes Sonnensystem bequem Platz finden. Eine naheliegende Sonne wurde Ihrer Materie beraubt und bildete von ihrer Oberfläche ausgehend einen mehrere Lichtjahre langen Schweif, der von dem Loch angezogen wurde. Nur diesem Schweif und dem kosmischen Staub, der man im Universum recht häufig antraf, war es zu verdanken, dass sich das Phänomen in seiner gesamten schrecklichen Schönheit zeigte.

    Mitten in der unendlichen Leere schwebte ein, grob gesagt, massiver Strudel, wie man ihn eher von der stürmischen Oberfläche eines Ozeans her kennen würde. Dieses Exemplar betäubte einen jedoch allein durch seine schiere Größe, da jegliche Versuche, sie einzuschätzen, unweigerlich fehlschlugen. Arita war froh, dass sie sich niedergelassen hatte, denn die nun auftretenden Schwindelgefühle und das starke Zittern hätten sie mit Sicherheit zu Boden gehen lassen.

    ?Ich weiß Deine Bewunderung wirklich zu schätzen?, tönte die wohlklingende Stimme Kheruakhs durch die allgemeine Stille. ?Ich habe den Maelstrom auch erst vor kurzem in seiner ganze Herrlichkeit gesehen. Leider waren bislang direkte Anflüge meist zu gefährlich.?
    Kheruakh beugte sich vor, und Arita glaubte, ein Aufblitzen in seinem dunklen Auge zu sehen.
    ?Bislang!?

    Noch bevor Arita die Bedeutung seiner Worte zu erkennen vermochte, veränderte sich Ihre Wahrnehmung. Ihr ganzer Körper schien sich zu dehnen, sich zu strecken, und sie bemerkte mit einem plötzlichen Aufflammen von Todesangst, daß sie sich das nicht einbildete. Die Brücke quetschte sich in eine unmögliche Breite, bis sie von einer Seite der Unendlichkeit zur andern Seite der Unendlichkeit zu reichen schien. Nur undeutlich nahm Arita die immer langsamer klingende Stimme Kheruakhs wahr, die sich in der Tonlage immer tiefer und tiefer senkte, bis sie nur noch aus einem undeutlichen tieffrequenten Dröhnen bestand. Die rhythmisch wiederkehrenden Blips der Sensorenphalanx verklangen langsam, wie das EKG eines Herzens, welches beschlossen hat, immer langsamer zu schlagen, um dann aufzuhören.
    Diese letzte Pause bis zum typischen Klang der Nullinie zog sich in die Unendlichkeit, bis Arita die Sinne schwanden und sie in eine gnädige Ohnmacht sank.

    Arita erwachte durch das Flackern seltsamen grellen Lichtes, welches durch ihre geschlossenen Augendlider drang. Mühsam unterdrückte sie die Angst, die Augen zu öffnen und dem ins Antlitz zu blicken, was ihr so unerbittlich ins Gesicht strahlte. Sie gestattete sich, ihre Augen einen schmalen Spalt weit zu öffnen, und wurde sofort von dem grellen Licht geblendet, welches sich wie eine brennende Nadel durch ihre Sehnerven in ihr Gehirn zu bohren schien. Sie krümmte sich und verbarg ihren schmerzenden Kopf unter den seidenen Kissen, welche jedoch keinen großen Schutz vor dem sengenden Licht boten.

    ?Keine Sorge, Du wirst Dich bald daran gewöhnen.? sprach Kheruakh mit ungewöhnlich normal klingenden Stimme und übte mit seinen Fingerspitzen kurz Druck auf ihre Schläfen, ihre Stirn und einen Punkt knapp oberhalb ihres Kinns aus, und Arita spürte förmlich, wie die Intensität des Lichtes rapide abnahm. Zögernd öffnete sie die Augen und sah Kheruakh, auf seinem Thron ruhend, und die gesamte Brücke und deren Besatzung in einem seltsam wogenden, blauweißen Licht illuminiert, einem Licht, das aus den Tiefen eines unergründlichen Ozeans zu strahlen schien und wie durch Wellengang diffus gebrochen durch die Panzerglasscheiben drang.

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    - Fallout 2
    Eine weitere Welle aus gleißendem, reinen Licht brandete gegen die Panzerglasscheiben der Brücke und flutete diese mit einem erneuten heftigen Flackern, bevor sie über dem Schiff hinweghuschte und sich in der Ferne des Raumes verlor. Der Träger pflügte sprichwörtlich durch einen dimensionslosen, in einem hellen Blauton schimmernden Raum, nur unterbrochen durch zuckende Blitze reiner Energie und weiße, grell leuchtende Nebel- oder Energiewolken (welches von beiden zutraf war sich Arita nicht sicher ? sie hatte ohnehin nie etwas dergleichen faszinierendes gesehen), welche wie die Wellen eines Ozeans durch den Raum strömten, aneinander prallten, sich voneinander lösten, sich wie die Körper zweier Liebender aneinander schmiegten, sich liebkosten, miteinander verschmolzen, nur um kurz daraufhin blitzartig wieder auseinander zu stieben und den Tanz von Neuem zu beginnen. Rings um das Schiff, in allen Richtungen, konnte man die Ströme aus weißem Licht erblicken, die durch die Geschwindigkeit des Schiffes zu breiten Lichtstreifen gedehnt wurden.

    ?Die Ebbe ist bald vorüber?, riss Kheruakhs Stimme sie aus ihren Gedanken ?wenn wir bald eine günstige Strömung finden wird sich unsere Reisezeit um einen erfreulichen Teil verkürzen.?

    Kheruakh erhob sich von seinem Kommandothron, schritt bedächtig an eine der Panzerglasscheiben und richtete seinen Blick in die Ferne, wobei seine Hand mit dem kleinen Schalter des Kommunikators an seiner Armschiene spielte.

    ?Du musst wissen, dass dieser Ort unvergleichlicher Schönheit mit mehr Gefahren gespickt ist, als jeder andere Ort im Universum. Aber war es nicht immer so, dass Schönheit gleichzeitig auch tödlich ist?? schloss er mit einem sinnigen Lächeln. ?Manche Eures Volkes haben dies nicht erkannt und haben Schiffbruch erlitten, Ihre Körper der Leere und Ihre Seelen den Bewohnern dieser Ozeane übergeben. Dies ist wohl die Strafe für alle, die zu sehr nach Wissen und Macht streben....?.

    Kheruakhs Worte verloren sich in sinnigem Gemurmle, als Arita in der Ferne der blauweiß schillernden Wogen einen schwarzen Punkt zu erkennen glaubte, der schnell größer zu werden schien. Nach einigen Minuten konnte sie eindeutig die Umrisse eines imperialen Kreuzers erkennen. Dieser bewegte sich jedoch nicht auf einem geraden Kurs, wie Arita es vor kurzem noch geglaubt hatte, sondern drehte sich langsam um alle seiner drei Achsen, wie ein Bleistift, der in der Schwerelosigkeit des Weltraums angetippt wird und sich zu drehen beginnt. Oberflächlich schien der Kreuzer unbeschädigt zu sein, doch Arita wusste mit einem Gefühl des Grauens, welches Ihr einen kalten Schauer über den unbedeckten Rücken jagte, dass dort an Bord niemand mehr am Leben sein konnte.

    Als das unbemannte Schiff längsseits an der Todesklinge vorbeizog, konnte Arita deutlich die offensichtlich von Explosionen zerstörten Heckschildgeneratoren erkennen. Stahlträger stachen aus der ansonsten glänzenden Umhüllung wie die schwarzen Rippen eines vor Urzeiten verbrannten Skelettes. Die Schotts der Hangardecks waren entweder von innen gesprengt oder von außen mit einer schier unglaublichen Kraftanstrengung aus ihren Angeln gerissen worden. Der goldeingefasste Turm des Navigators war mit langen, klaffenden Rissen verunziert, und die an der Spitze des Turms verankerte Kristallkuppel in tausende Splitter zerborsten, der erhabene Thron verlassen und leer. Unschwer erkannte Arita den imperialen Doppeladler zu beiden Seiten des Bugs und die darunter angebrachte Namensplakette des einst zweifelsohne mächtigen und imposanten Raumkreuzers.

    Justis Retributor


    <<<Fortsetzung folgt>>>
    "Gecko wurde kritisch am Kopf getroffen für 38 Trefferpunkte. Der Angriff zerschmettert die Schläfe. Gute Nacht, Gracie."
    - Fallout 2
    Schnell entschwanden die kläglichen Überreste des Stolzes des Imperiums aus Aritas Blickfeld, und ein plötzlicher, heftiger Stoß zog ihr sprichwörtlich den Boden unter den Füßen weg, worauf sie der Länge nach zu Boden fiel. Das gesamte Schiff schien einen Satz nach vorne zu machen und seine Geschwindigkeit verdoppelte sich innerhalb eines Sekundenbruchteils. Der Bug vibrierte unregelmäßig, als das Schiff durch die Warpströmung mitgerissen wurde, lose Gegenstände der Brücke knallten unkontrolliert gegen Wände, Displays und Besatzungsmitglieder, und Arita musste sich mit aller Kraft an den wenigen Verstrebungen festklammern, um nicht auch gegen die nächste Wand geschmettert zu werden.

    Nach einer halben Ewigkeit endete der Höllenritt abrupt, und nur mit Mühe konnte Arita ihre verkrampften Finger dazu überreden, die Verstrebung loszulassen. Das Schiff trieb in einem Meer aus blauem Licht, die Energieströme und Nebelwolken waren verschwunden. Nur in weiter Ferne hinter dem Schiff waren noch ein gelegentliches Aufflackern und einige Lichtblitze zu sehen. ?Das Meer der Stille? erklärte er, ?ein etwas gemütlicherer Ort dieser Region, und für unsere Zwecke ruhig genug.? Kheruakh wechselte einige Worte in seiner fremden Sprache mit den beiden Steuermännern, welche ihm in kurzen, knappen Sätzen antworteten. Arita hatte es sich abgewöhnt, aus purer Neugier nachzufragen und mehr erfahren zu wollen, sie zog dadurch nur mehr Aufmerksamkeit auf sich als nötig.

    Arita hatte sich auf ihre Kissenstatt niedergelassen, als eine Bewegung außerhalb des Schiffes ihre Aufmerksamkeit erregte. Neben und über dem Schiff waren wie aus dem Nichts etwa zwanzig Wesen erschienen, die Arita noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen hatte. Ihre Körperform ähnelte den visuellen Aufzeichnungen von Meereslebewesen, wie es sie auf vielen erdähnlichen Planeten gab. Ihren Namen hatte Arita irgendwann einmal schon gehört, aber im Laufe der Zeit vergessen. Die Kreaturen schwebten wie atmosphärische Gleiter neben dem Schiff her, mit breiten, deltaförmigen Flügeln und einem langen, dünnen Schwanz, der in einem spitzen Dreieck endete. Die Wesen hatten jedoch nicht wirkliche Körper, es schien Arita, als würden sie ihre fließenden Körperformen von Sekunde zu Sekunde verändern, in einer stetigen Bewegung. Die beinahe durchsichtigen Wesen glühten aus ihrem Inneren mit eigenartigen Farben, welche irgendwo zwischen hellgrün, neonblau und rosa anzusiedeln waren und einen ganz wirr im Kopf machten. Dumpfe Schreie drangen durch die Scheiben, welche entfernt an die Gesänge von Walen erinnerten und in der Ferne des Raumes verhallten.

    ?Hübsch, nicht wahr?? bemerkte Kheruakh verträumt, ?man nennt sie As´amanijah, in eurer primitiven Sprache würde man dies mit ?Wesen des Warp? übersetzen, wobei mir jedoch manche Begriffe eurer Sprache unbekannt sind ... Wesen ... am ehesten würde diese Beschreibung auf eine dieser mythologischen geflügelten Gestalten zutreffen, welche ich vor nicht allzu langer Zeit auf einem Banner dieser grüngepanzerten Chem-Pan-Sey bemerkte ... aber lassen wir dies. Die As´amanijah folgen oft Schiffen, welche durch den Warp reisen, da die Energierückstände der Schiffe sie magisch anziehen. Warum dies so ist, ist selbst uns unbekannt, jedenfalls heißt es, dass sie den reisenden Schiffen Glück bringen sollen.?

    Arita hatte sich erhoben und trat näher an die Panzerglasscheibe, hinter der in nur einem Meter Entfernung ein As´amanijah neben dem Schiff herschwebte. Sie berührte die Scheibe sanft mit ihrer Hand und strich darüber, wobei sie eine intensive Wärme ausgehend von dem As´amanijah spürte, welche ihr bis in die Knochen drang und sie mit einem bislang unbekannten Wohlbehagen erfüllte. Sie spürte beinahe eine telepathische Verbindung zu dem As´amanijah und fragte sich gedanklich, was er ihr wohl mitteilen wollte. Der Farbenrausch in seinem Körperinneren wirkte fast hypnotisch und ließ all die bösen Erinnerungen, die sie in den letzten Wochen erfahren hatte, für eine kurze Zeitspanne verblassen. Für eine kurze Zeitspanne.

    Denn abrupt drehten die As´amanijah ab und verschwanden innerhalb eines Herzschlages aus ihrem Blickfeld. ?Was ist los?? fragte Arita verwirrt, ?wo sind sie so plötzlich hin??. Kheruakh richtete sich auf und atmete tief ein. Seine Haltung verriet Anspannung, und seine Antwort war nicht mehr als ein Flüstern, welches in der zurückgekehrten Stille tonlos und ungewohnt gefährlich klang.

    ?Ich würde sagen, uns hat soeben sprichwörtlich unser Glück verlassen.?

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    Beschreiben wir es am Besten als eine Wolke. Eine dunkle Wolke inmitten der gleißend hellen und schimmernden Umgebung. Wobei der Begriff ?dunkel? eigentlich unpassend für dieses Gebilde war, welches Arita erblickte, als sie Kheruakhs starrem Blick durch die Panzerglasscheiben hinaus folgte. Denn im Vergleich zu Licht beschreibt ?dunkel? nur die Abwesenheit des selbigen. Dieses Gebilde war jedoch das genaue Gegenteil von Licht, also eine Art Anti-Licht (Da es dem Autor genauso wie vielen anderen unmöglich gelingen wird, diese Eigenschaft genau und verständlich zu beschreiben, verbleiben wir bei dem unspektakulären Begriff ?dunkel).

    Die Wolke bewegte sich aus den gleißenden Tiefen des Raumes auf das Schiff zu, mit einer eigenartigen Zielstrebigkeit, welche man einem natürlichen Phänomen mit Sicherheit nicht zuordnen würde. Erst als die Wolke bis auf wenige tausend MSK herangekommen war, hörte Arita ein eigenartiges Schwirren und Kratzen in der Luft, als ob man an einer dicken Wand lauscht und in ihrem Inneren Mäuse oder Ungeziefer rascheln und zirpen hört. Ein schrilles Kreischen hallte gegen die Außenwände des Schiffes, welches einem durch Mark und Bein ging und Gänsehaut verursachte. Aritas Augen weiteten sich, als sie in der wogenden dunklen Masse unzählige kleine bleiche Punkte erblickte, welche sich beim Näherkommen als starr blickende Augen entpuppten.

    Die Wolke fächerte auseinander und teilte sich in hunderte durchsichtige, fast körperlose Wesen. Nur die bleichen, emotionslosen Augäpfel stachen aus dieser finsteren Masse hervor, genau wie unzählige zahnbewehrte Mäuler, von denen einige Wesen offensichtlich mehrere besaßen, auf ihren Köpfen, an ihren Körpern, sogar Mäuler innerhalb anderer Mäuler. Sie schwärmten um das Schiff herum wie ein Schwarm Bienen um den Bären, der gerade ihr Nest geplündert hat. Flackernd aktivierten sich die psychokinetischen Schilde des Schiffes, und Plasmaentladungen zuckten durch die ?Körper? der Wesen, welche sich den Schilden zu weit genähert hatten. Ein zorniges Summen ließ die Brücke vibrieren wie ein sehr tiefer Basston. Wieder und wieder unternahmen einige der Bestien Versuche, den Schild zu durchdringen, und verbrannten zu Asche. Einige der größeren Untiere jedoch hielten sich auf Abstand und beobachteten das unbezwingbar scheinende Schiff, wie lauernde Wölfe.

    Die rötlich schimmernden Schilde spiegelten sich auf den wirbelnden Körpern der grauenhaften Wesen und tauchten sie in unheimliches, blutiges Licht. Die lauernden Kreaturen bewegten sich langsam auf das Schiff zu, und Arita erwartete jeden Moment eine Plasmaentladung, welche die Kreaturen vernichten würde. Eines der kleineren Wesen näherte sich zögernd dem brummenden Schild und verharrte kurz davor. Langsam begann es zu flackern, und nahm die rötlich schimmernde Farbe des Schildes an. Fast wie in Zeitlupe, schmiegte es sich an die pulsierenden Energien des Schildes, liebkoste sie förmlich, rief aber nur ein paar kleinere Funken durch seine Berührung hervor, und verschmolz mit ihnen ? nur um sich einen Sekundenbruchteil später innerhalb des Schildes zu materialisieren! Es verharrte nur kurz, während andere der dunklen Kreaturen es ihm gleichtaten, und warf sich mit aller Macht gegen seine Beute. Wie Blutegel hefteten die Bestien sich an die Außenwände des Schiffes und die Panzerglasscheiben und quälten sich langsam aber stetig durch die gepanzerte Außenhülle.

    Die Brückenbesatzung war längst von ihren Plätzen aufgesprungen und hatte ihre Waffen gezogen. Kheruakh wandte sich an seine Steuermänner und fragte etwas in seiner unverständlichen Sprache. Der angesprochene Eldar warf einen kurzen Blick auf das vor ihm in hellem grün schimmernde Display und antwortete mit unruhigem Ausdruck im Gesicht auf Kheruakhs Frage. Ohne Zweifel schien Kheruakh die Antwort nicht zu gefallen, denn auch er erhob sich von seinem Thron und zog sein Schattenkatapult aus dem Holster an seinem Kommandothron.

    ?Ich schlage vor, Du suchst Dir ein gemütliches Plätzchen für die nächsten paar Minuten? meinte Kheruakh sarkastisch und löste Aritas Ketten aus ihren Halterungen. Sofort war Arita auf den Beinen und drängte sich an die hintere Wand der Brücke, weg von diesem körperlosen Grauen, welches sich gegen die Scheibe warf und versuchte hereinzukommen, heranzukommen, an Wärme, an Körperliches. Das erste der Wesen, welche den Schild passiert hatten, war bereits zur Hälfte durch die Außenwand gedrungen und erhob sich nun vom Boden der Brücke. Geistlose, verständnislose, bleiche Augen blickten auf die illustre Runde und näherten sich langsam einem der Steuermänner, welcher vor dieser entsetzlichen Kreatur zurückwich, bis er buchstäblich mit dem Rücken zur Wand stand. Furcht und Grauen stand in seinen dunklen Augen, und er hob seine Waffe und zielte unsicher auf die plötzlich innehaltende Kreatur. Es war schwer, festzustellen, wer nun Jäger und wer Beute war. Sekunden verstrichen, doch keiner der beiden Kontrahenten bewegte sich auch nur einen Millimeter.


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    Als sich das Wesen abrupt aus der Starre löste und auf den Eldar zusprang. Ihm blieb nicht einmal Zeit für einen Schrei. Das Wesen schien durch ihn hindurchzugleiten, und der Körper des todgeweihten Eldar bäumte sich überrascht auf. Als das Wesen wieder aus seinem Körper austrat und durch die Wand in seinem Rücken verschwand, riss es etwas schwer definierbares mit sich aus dem Körper. Es mutete wie ein geisterhaftes Abbild des Eldars an, bläulich schimmernd, jedoch ohne genaue Details, nur die Gestalt des Eldars war erkennbar. Dieses geisterhafte Abbild wurde in dem Sog der Kreatur mitgerissen und verschwand ebenfalls durch die Wand, jedoch quälend langsam, es versank buchstäblich darin. Das Gesicht der Gestalt, welches nun leere Augenhöhlen aufwies, einem Totenschädel gleich, riss den Mund auf und versuchte zu schreien, es war jedoch nur ein seltsamer Ton zu hören, wie wenn jemand dicht am Ohr langsam und lautstark aushaucht. Das Gesicht glich einer verzweifelten, schmerzverzerrten Maske, als es durch die Wand tauchte und den Blicken der entsetzten Besatzung entschwand. Der Körper des Eldars, welcher sich immer noch in der selben aufgebäumten Position hielt, ließ die Waffe fallen. Fast wie in Zeitlupe sank der Körper auf die Knie, und mit einem in der wiedergekehrten Stille beängstigend lauten Poltern knallte er der Länge nach auf den Boden.

    Das war nun eindeutig zuviel! Mehrere der Kreaturen hatten sich durch die Wände auf die Brücke gezwängt, und die Besatzung eröffnete mit brüllenden Schreien das Feuer. Kristallsplitter fetzten durch den Raum und durch die Kreaturen, jedoch ohne sichtbaren Schaden zu verursachen. Schwarze Energieblitze aus Kheruakhs Schattenkatapult durchzuckten die körperlosen Bestien mit etwas mehr Erfolg, denn viele wanden sich auf dem Boden, schrill kreischend vor Schmerz. Kheruakh gab mit lauter Stimme Befehle an seine Besatzung, welche in der wüsten Khakophonie aus Schreien, Schüssen und einem Kreischen, welches nicht von dieser Welt zu kommen schien, kaum zu hören waren. Mit hysterischer Stimme antwortete der verbleibende Steuermann, und Kheruakh bedeutete mit Gesten und Befehlen seiner Besatzung, was sie zu tun hatte. Die Meisten der Eldar drehten sich auf der Stelle um und hechteten zu ihren Stationen, wo sie hektisch auf Displays und Schaltern herumtippten.

    Auf diese Gelegenheit schienen die Kreaturen nur gewartet zu haben, denn sie stürmten aus ihrer defensiven Haltung vor und rissen die Besatzungsmitglieder zu Boden. Der Steuermann war aufgesprungen und schrie etwas in Kheruakhs Richtung, als er plötzlich, mit weitaufgerissenen Augen, verstummte. Kheruakhs Blick folgte seinem Körper, als dieser lautlos zu Boden sank und die bläulich schimmernde Gestalt von dem Wesen, welches durch den Boden gedrungen war, mitgerissen wurde. Mit einem lautstarken Fluch warf Kheruakh das Schattenkatapult zu Boden und schwang sich auf den erhöhten Sitz des Steuermanns, wo er mit einigen Handbewegungen Schalter drückte und Hebel in Bewegung setzte. Arita spürte förmlich, wie sich das Schiff aufbäumte und rapide an Geschwindigkeit zunahm, als sich vor Ihr ein Wesen aus dem Boden löste und ruckartig den Blick der leeren, bleichen Augäpfel auf Arita richtete. Ein rundes Maul öffnete und schloss sich langsam wieder, und entblößte einen Kranz scharfer, spitzer Zähne, wobei etwas wie Speichel dazwischen hervortrat und zu Boden tropfte. Aritas schriller Schrei tönte durch die Brücke, und Kheruakh stemmte sich gegen die Beschleunigungskräfte, holte aus und ließ seine Faust mit einem durchdringenden Aufbrüllen auf die rote Taste niederfahren, die seit einer halben Sekunde hektisch rot aufflackerte.


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