Der Schatz von Asqandhar

    Der Schatz von Asqandhar

    Der Schatz von Asqandhar

    41. Tag des Feldzugs:
    ?Beschirme uns, oh Herrin, vor dem Zorn der Nordmänner!? Es war ein leises Flehen gewesen. Der bretonische Edelmann hatte sein Leben auf den Knien ausgehaucht, um Gnade winselnd wie ein törichtes Weib. Sehr zu Freude der blonden Norsen hatte er nicht einmal versucht, wie ein Mann zu sterben.
    Sein Blut tränkte nun das Deck des Norsischen Drachenbootes und sein Leichnam wurde den Flammen übergeben ? zu Ehren Khornes.
    Curgan bezweifelte, dass der bretonische Edelmann ein würdiges Opfer für Khorne war und hoffte inständig den mächtigen Gott nicht verstimmt zu haben.
    ?Höre mich, o mächtiger Khorne! Ich bin Curgan, ein Sohn deines Lieblingsvolkes. Ich bringe dir dieses Opfer, auf dass du dich seiner Gesellschaft erfreust. Wenn dir das Opfer missfällt ? so verbanne es in die schwärzesten Gefilde deiner Vorstellungskraft!?
    Somit lag es an Khorne über das Opfer zu bestimmen. Und Curgan war sich sicher, dass der mächtige Gott das Opfer annehmen würde. Denn viele Norsen und Bretonen hatten in dem Täuschungsangriff sterben müssen, damit er allein den Edelmann und dessen Gattin aus der mächtigen Burg hatte rauben können.
    Die Burg war nun niedergebrannt und der Blutzoll hatte Khornes Gefallen gefunden. Der Edelmann war somit nur der krönende Abschluss der verlustreichen Schlacht.
    Wer die Aufmerksamkeit der Götter wollte, musste alles in die Waagschale werfen.
    Die Norsen riefen ihren Gott an, der bisher nur in wenigen Fjorden bekannt war ? Odin. Khorne hatte viele Namen.
    ?Auf ein Wort, Herr!? bat Soerenson, der Stammesführer der Norsen. Er wagte Curgan jedoch nicht anzusehen. Unsicher deutete er zu den verbrannten Überresten des Bretonen.
    ?Die Männer wollen wissen, ob sie das Fleisch des Mannes nun verzehren können, jetzt wo es gar ist.?
    Der Norse gefiel Curgan aus einem unerfindlichen Grund. Trotz seiner Angst vor ihm, hatte er noch nie geschwiegen, wenn er ein Anliegen für wichtig genug gehalten hatte.
    ?Khorne teilt niemals!? wies Curgan ihn ab, obwohl er wusste, dass die Männer nach dem Blut des Bretonen gierten. ?Was Khorne jedoch überlässt, dürft ihr unter euch aufteilen.?
    Und das Feuer hatte genug übrig gelassen.
    ?Da ist noch etwas, Herr! Viele Männer mussten sterben, um Euer Opfer zu ermöglichen. Einige der Männer glauben nicht an die Reichtümer von denen Ihr spracht.?
    ?Wer glaubt nicht daran??
    Unter Curgans Blick, verlagerte Soerenson das Gewicht von einem Bein zum anderen, unentschlossen darüber, ob er die Namen nennen sollte.
    ?Eigentlich nur einer ? Sven.?
    Curgan lächelte und Soerenson gefror das Blut in den Adern. Er fühle sich auf seinem eigenen Schiff nicht mehr als Herr. Etwas umgab Curgan, das er nicht zu verstehen imstande war. Dämonen schienen in seiner Rüstung zu hausen, die Wutausbrüche der Götter oder etwas noch viel Schlimmeres.
    ?Ist das so??
    Sich räuspernd nickte Soerenson schließlich und hob unschlüssig die Augenbrauen. Ein letztes Mal fasste er Mut.
    ?Und die Frau, Herr!?
    ?Die Frau??
    ?Ja Herr, die Gattin des Südländers. Manche sind der Ansicht, sie hätten es sich verdient, dass sie für die Nacht ihnen gehört.?
    ?Wer ist dieser Ansicht??
    ?Nun... hauptsächlich einer... Sven!?
    Curgan sah über das schwankende Deck und betrachtete den hochgewachsenen, blonden Norsen, der umgeben von johlenden Männern sein Bier trank. Sven überragte selbst Soerenson um Haupteslänge und Curgan fühlte, dass dieser den Tag herbeisehnte, an dem gewisse Dinge neu entschieden wurden. Auch das gefiel ihm an den Norsen. Sie verstanden zu sterben...
    ?Ich spreche mit den Männern, Soerenson. Aber vorerst habe ich ein Wort mit der Frau zu wechseln. Lass Segel in Richtung Süden setzen! Wir brechen noch heute Nacht auf.?
    ?Heute Nacht noch, Herr? Aber die Wunden der Männer sind noch nicht versorgt und...?
    Curgans Augen ließen Soerenson zusammenzucken.
    ?Ich denke, ich habe mich klar ausgedrückt. Wenn ich mit den Männern gesprochen habe, dann werden sie gar nicht mehr wissen, dass sie jemals Wunden hatten. Mein Wort darauf!?
    Soerenson duckte sich in gebührendem Gehorsam und sah dem Krieger bleich nach, der in die Kabinen unter Deck verschwand.

    Curgan öffnete die Tür zur Kapitänskajüte. Dort lag sie, gefesselt und geknebelt mit einem stickigen Sack über dem Kopf ? ganz so als hätten sie die leibhaftige Medusa selbst eingefangen. Ihre Versuche sich zu befreien ließen nach, als sie ihn bemerkte.
    Brutal riss er sie in eine sitzende Position und kniete sich zu ihr nieder.
    Er hatte einen Verdacht und es war den Männern bei Todesstrafe verboten worden, mit ihr auch nur ein Wort zu sprechen. Mit schnellen Griffen entfernte er den Sack von ihrem Kopf und lockerte das Tuch vor ihrem Mund.
    Sie war zu schön um wahr zu sein ? ihr Körper, ihre Haare und ihre Augen, die das Licht wie Kurgisische Bergseen spiegelten...
    Er spürte ein Tasten in seinem Kopf und wusste woran er war.
    ?Versuch deine Tricks nicht bei mir, Schätzchen! Und glaub erst gar nicht, mich mit geflüstertem Bretonisch weich kochen zu können.
    Offenbar wusste unser Bretonischer Edelmann gar nicht, wer seine Frau eigentlich war.?
    Sie sah ihn an und es war in ihrem Gesicht keinerlei Furcht zu sehen. Aber sie musste wissen, dass eine Frau unter diesen Männern ein Nichts war ? nicht viel mehr wert als ein Hund, den man benutzte, wie es einem gefiel.
    Und es waren viele Männer an Deck, die sie zu benutzen gedachten, sehr viele. Erst jetzt schien sie das mächtige Schwert zu sehen, das auf ihre vollen Brüste zielte.
    ?Und nun?? fragte sie mit sanften Lippen, die hielten, was ihr verheißungsvoller Körper versprach. Ihr Bretonischer Akzent jagte wohlige Schauer über seinen Rücken. Wenn er nicht aufpasste, war er schneller ein geifernder, hirnloser Idiot als ihm lieb war. Zu schade, dass sie ihre wundervolle Stimme nur aus Kalkül einsetzte.
    Er beugte sich zu ihr hinab. In Erwartung eines langen, leidenschaftlichen Kusses schloss sie die Augen und öffnete leicht ihren verlockenden Mund. Miststück, dachte er und zwang sie mit der rohen Kraft seiner Faust den Mund ganz aufzumachen. Die Zähne, die sich zeigten, waren die eines blutgierigen Raubtiers.
    Von dem ersten Moment, als er sie gesehen hatte, wusste er, dass sie diejenige war, die ihm bei seinem bevorstehenden Unternehmen helfen konnte. Sofern es ihm gelang nicht ihrer berauschenden Ausstrahlung hoffnungslos zu verfallen.
    ?Hmm...?, machte er. ?Das kommt ganz darauf an, wie kooperativ du bist!?
    Er durfte nicht vergessen Soerenson den Befehl zu erteilen die Überreste des Bretonen den Haien vorzuwerfen. Die nächtliche Wiederauferstehung des Edelmannes konnte er keinesfalls an Bord gebrauchen.
    Sie lächelte ein zuckersüßes Lächeln. ?Kooperation!? Ist das nicht etwas gewagt? Sollten wir nicht vielleicht fürs Erste Koexistenz anstreben??
    Er grinste. Diese Frau war gefährlich. Er liebte gefährliche Frauen. Wären sie doch nur alle so gefährlich wie ein Breitschwert in seiner Hand.
    ?Sie nennen dich Curgan?, begann sie plötzlich. ?Aber das ist nicht dein richtiger Name!??
    Sein Grinsen wurde noch breiter. Diese Frau dachte so schnell wie zehn Männer. Er hatte sich nicht in ihr getäuscht.
    ?Wie konntest du unter diesen Männern überleben??
    Curgan betastete sein Kinn, auf dem sich bereits ein Dreitagesbart abzeichnete ? ein Erbe seines Vaters. ?Genauso wie du. Unerkannt zu bleiben ist der Schlüssel zum Überleben. Was glaubst du, was sie mit dir machen, wenn ich ihnen erzähle, wer oder was du bist??
    Ihre Augen suchten nach einer Fluchtmöglichkeit. ?Dasselbe vermutlich, was sie mit dir machen würden...?
    Curgan nahm statt einer Antwort seinen Helm ab ? eine Unvorsichtigkeit, die er sich seinen Männern gegenüber niemals leisten würde.
    Interessiert betrachtete sie ihn, seine Haltung, sein Gesicht, die Ohren und nickte.
    ?Dunkelelfisches Blut...?
    Sein Blick nahm sein eigentümliches Gesicht in dem Spiegel an der Wand wahr. Es war zu hübsch um das eines reinen Menschen zu sein. Er hatte die feurigen Augen seiner Mutter. Wer sein Vater war, hatte er nie erfahren. Irgendein Marodeur, der ein junge Dunkelelfin vergewaltigte. Chaos Krieger waren es auch gewesen, die sie aufs Brutalste ermordet hatten.
    Er hatte mitangesehen, wie seine Mutter ihn, ihren eigenen Sohn zutiefst gehasst hatte. Aber Mütter, verloren in dieser Welt, liebten ihre Kinder, wenn ihre Seele blutete und noch fähig war etwas Wärme zu geben.
    ?...eine interessante Geschichte!?
    Mit einem Stirnrunzeln nahm er zur Kenntnis, dass er sie im Spiegel vergeblich suchte, während das Schwert in seiner Hand noch immer auf ihre Brust zielte. Er sah ihr ins Gesicht.
    ?Dunkelelfen, Vampire, Geblendete des Chaos ? wir wollen alle nur das eine. Wie Pflanzen streben wir zum Licht, um am Leben zu bleiben.?
    ?Zum Licht?? Sie zog ihre hübsche Nase kraus. Dieses geborgte Gleichnis traf eher das Gegenteil des Zutreffenden. ?So kann nur jemand sprechen, der alle Seiten kennt, aber keine Seite als seine eigene erachtet.?
    ?So spricht man, wenn man es sich nicht leisten konnte, jemals für eine Seite Partei zu ergreifen.? Weil sie einen immer tot sehen wollten, dachte er hasserfüllt und voller Grimm.
    Sie schwieg.
    Hätte sie ihn angesehen, wäre ihr das Funkeln in seinen Augen nicht entgangen. Doch seine Gedanken waren ohnehin ein offenes Buch ? zumindest der Teil, den er vergaß zu verbergen.
    ?Ich glaube, dass alles irgendwann einmal ein Ende hat?, offenbarte er ihr. ?Und bevor es soweit ist, werde ich mir all das nehmen, was diese Welt zu bieten hat!?
    Sie lächelte ihn verführerisch an. ?Schließt das mich ein??
    Er erwiderte ihren Blick unbeeindruckt. ?Wenn du zu schätzen weißt, was diese Welt auch bei Tageslicht zu bieten hat...?
    Sie hob eine Augenbraue.
    ?Ich kenne da ein paar Orte? Wage einmal dein Leben und lebe dann ohne Sorgen bis zum jüngsten Tag!?
    Alle hatten offenbar davon gehört und es war ihr auch nicht entgangen, warum er ausgerechnet ihren Mann gejagt hatte.
    ?Und warum sollten wir gemeinsam nach Khemri gehen??
    Ihr Lächeln erhellte den Raum. ?Weil ich alles über dieses gottverdammte Land dort weiß und du die Männer hast, unsere Pläne in die Tat umzusetzen.?
    ?Und danach enden wir mit abhackten Kopf oder angeknabberter Halsschlagader. Oder wir werden beide von meinen Männern umgelegt.?
    Sie zuckte leichthin mit den Schultern. ?Du hast ja gesagt ? alles ist endenwollend!?
    Er nickte und ein teuflisches Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Ja, das hatte er gesagt.
    ?Wir beide werden nie jemand anderem vertrauen als uns selbst, nicht wahr? Vielleicht macht uns das zu idealen Partnern ? auf Zeit.?
    Für einen Sterblichen gar nicht schlecht, dachte sie beeindruckt.
    Dieser Mann war kein Chaos Krieger, entschied sie. Ganz gleich welche Waffen und welche Rüstung er trug. Sie bezweifelte auch, dass er das Mal eines Gottes empfangen hatte, so sehr er sich auch bemühte dem Gott des Krieges zu huldigen.
    ?Wer bist du?? fragte sie.
    ?Rhen? Tiel?
    Der, den alle vergessen hatten, durchzuckte es sie, jener alten Sprache mächtig. Niemand würde je mit ihm rechnen. Vielleicht nicht einmal die Götter.
    ?Verena?, antwortete sie und das erste Mal schenkte sie ihm ein ehrlich gemeintes Lächeln.
    Verena ? ob sie wirklich jemals die Wahrheit sprach?

    "Das ist für die Neuen und "Alten" unter euch! Es ist sowas von egal, ob ihr kämpft oder nicht. Ihr könnt auch draufgehen, wenn euch das lieber ist..."

    Wie es läuft??
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    @ Tielner
    Sehr gut, Augezeichnte, Bravourös! Die Story gefällt mir, dadurch dass man nicht weiß was die beiden so alles vorhaben (oder ob es ne Liebesgeschichte wird ;) ) bringst du viel Spannung rein. Hätte da aber noch einen Kritikpunkt:
    Meinen Informationen nach heißt das Volk NORSE, nicht NORSEN. Ansonsten hätte ich aber nichts daran auszusetzen.
    Erwarte den nächsten Teil schon mit Freude, also bitte bald weiterschreiben, ansonsten...........:evil:


    MFG, Relyon
    Zurück an Deck des rasch an Fahrt aufnehmenden Schiffes, genoss Curgan die missgünstigen und verachtenden Blicke der Männer. Svens Augen sagten mehr als tausend Worte. Es missfiel ihm, dass Curgan offensichtlich Dinge für sich selbst herausnahm, die er den Männern nicht zugestehen wollte.
    Soerenson kam ihm mit besorgtem Blick entgegen. ?Herr, ich...?
    ?Später!? wies Curgan ihn scharf zurück und stellte sich breitbeinig vor den Männern auf.
    ?Männer, ihr habt euch gefragt, warum wir diese Schlacht gegen die Bretonen führten, eine Schlacht, die Khorne zur Ehre gereicht hat, aber euch nichts einbrachte außer Tod und Wunden.
    Die Frau, von der ihr euch wünscht, dass sie euer Lager teilt, kommt von weit her. Sie ist der Schlüssel zu unsagbaren Reichtümern!?
    Die Männer waren interessiert, nur einer nicht. Er machte auch keinen Hehl um seine Skepsis - Sven. Curgan sah das sehr wohl.
    ?Ich habe euch Reichtümer versprochen . Doch, bei Khorne, erhalten sollt ihr Hallen voller Gold. All das liegt in einem Land weit im Süden. Wir brauchen es uns nur zu holen!?
    Sven warf ihm einen tödlichen Blick zu. ?Und wer sagt, dass du uns nicht übers Ohr hauen willst, so wie in der Schlacht??
    Curgan drehte sich zur Reling um und sah über das weite, offene Meer.
    ?Schade, dass du zuviel zu schnell willst, Sven. Du könntest es weit bringen!?
    Die Chance ihn, Curgan, von hinten zu erwischen, würde Sven nur dieses eine Mal erhalten und, bei Khorne, Sven nutzte sie.
    Curgan drehte sich in einer einzigen, fließenden Bewegung herum und der schwere Zweihänder fand sein Ziel.
    Enthauptet brach Sven zusammen. Sein Kopf schlitterte polternd über das Deck und fiel ins Meer. Ein Hai tauchte sofort nach dem Schädel ab.
    Ungläubige Blicke waren Curgans Ernte.
    ?Wir fahren nach Khemri!? rief Curgan laut und deutlich. ?Und wer Svens Meinung ist, darf gerne hier und jetzt das Schiff verlassen!?
    Niemand wollte Sven folgen.
    ?Und werft endlich den Bretonen über Bord. Sein Leichnam beginnt schon zu stinken!?
    Soerenson lachte auf, wie von einer schweren Last befreit, und bellte fröhlich die Befehle.
    "Das ist für die Neuen und "Alten" unter euch! Es ist sowas von egal, ob ihr kämpft oder nicht. Ihr könnt auch draufgehen, wenn euch das lieber ist..."

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    Nicht schlecht die Sache, hoffen wir mal das sie hält was sie verspricht.

    Beschirme uns, oh Herrin, vor dem Zorn der Nordmänner


    Das versuch ich mir gerade bildlich vorzustellen.
    Da kommt die Herrin und bringt jeden einen Schirm mit. :D
    Join the Legion
    Voidlegion.at


    Be carefull when dealing with dragons, for you are crunchy and taste good with ketchup.
    43. Tag des Feldzugs:

    Dass er durch Zufall vor einigen Wochen in den Besitz des magischen Gegenstandes gekommen war, der ihnen Türen und Tore zu den Hallen ihrer Träume öffnen würde, verdankte er wohl den Göttern. Umso mehr Dank gebührte ihnen, da sie ihm vor einigen Jahren im Hafen von L?Anguille jenen Mann gezeigt hatten, der jetzt am Grund des Meeres lag. Und selbst jetzt, mehr als 1800 Tage des Kampfes später und um viele Erfahrungen reicher, kam es Curgan vor, als wäre es gestern gewesen.
    Das lag sehr wohl auch an ihr, an der Art wie sie ihn ansah, lächelte und ihm die Langeweile des Tages so etwas verkürzte.
    Curgan hatte bis dahin selten einen Mann gesehen, der dermaßen stolz seinen beleibten Körper zur Schau gestellt hatte. In den Ländern der Avags und Tokmars, wo er aufgewachsen war, gab es solche Männer nicht. Männer, die zuviel Körpergewicht mit sich herumschleppten, überlebten dort nicht lange.
    Der Bretone hatte ihn an den Mandarin aus Cathay erinnert, den die Männer der Khazags zu Ehren eines Dämons, dessen Namen er mittlerweile vergessen hatte, geopfert hatten. Schlitzte man den Leib eines solchen Mannes auf, quoll mehr Blut und Fett aus seinem Körper heraus als man es normalerweise bei einem Mann gewohnt war. Dieser Gedanke war faszinierend gewesen. Und bei dem Bretonen hatte sich dieser Anblick auf geradezu übereinstimmende Weise wiederholt.
    Curgan war damals als junger Mann davor gewarnt worden die Bretonen zu unterschätzen. Denn hinter ihrem höfischen, fast weibischen Gehabe verbargen sich entschlossene Kämpfer, Männer der Tugend und Ehre, Eigenschaften, über deren Bedeutung und deren genauen Sinn er sich trotz seiner langjährigen Erfahrung noch immer im Zweifel war. Tugend und Ehre?
    Für viele Bretonen mochte das sicher zutreffen, doch dieser Mann schien nicht zu jenen Kämpfern gehört zu haben.
    Ein jeder der Männer, die in seinen Diensten gestanden waren und nun tot am Schlachtfeld am Fuße der Festung lagen, schien ein größerer Kämpfer als dieser gewesen zu sein. Für Curgan war es unbegreiflich, dass dieser jene Männer hatte anführen können, denn kein Mann der Nordmänner hätte diese Verweichlichung über sich geduldet. Ihm, trotz der Tatsache, dass er kein Nordmann war, kostete diese Feststellung nur ein Schulterzucken.
    Umso mehr noch hatte es ihn gewundert, dass dieser eine anmutige, leidenschaftliche Frau an seiner Seite hatte, für die viele Männer ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden bedingungslos gestorben wären. Zuerst hatte er vermutet, dass sie blind oder geistig umnachtet sein müsste. Doch dann hatte er in den Straßen des Vororts von L?Anguille in ihre wundervollen Augen gesehen und da hatte er gewusst, dass sie nicht blind war und dass sie keinen Fuß vor den anderen setzte, ohne sich über die nächsten Schritte im Klaren zu sein. Und diese Schritte hatten sich nicht auf die ihrer langen, geschmeidigen Beine bezogen.
    Ihren Blick, den würde er wohl nie vergessen.
    Es war derselbe Blick gewesen, den sie ihm gerade in diesem Augenblick zuwarf, ein Blick, der den Herzschlag ins Stocken geraten ließ und seiner Phantasie eine unausgesprochene Aufforderung erteilte, ihr Flügel verlieh und das Unmögliche in greifbare Nähe rücken ließ.
    Ihr Blick allein reichte aus, ganze Königreiche zu zerstören.
    Damals wie jetzt war er für einen kurzen Moment versucht gewesen zu vergessen, wofür er eigentlich gekommen war.
    Zu jener Zeit, in den Straßen von L?Anguille war sein erster Gedanke gewesen, dass sie sich an diesen unwürdigen Bretonen verschwendete, an jemanden, der die in ihr schlummernde, ungezügelte Leidenschaft kaum entfachen und ihr Blut undenkbar zum Kochen bringen konnte. Wie gern er sie von diesem bedauerlichen Los befreit hätte, war sein zweiter Gedanke gewesen.
    Doch etwas Anderes hatte seine Aufmerksamkeit voll und ganz in Anspruch genommen. Es war ein Schlüssel unsagbarer Pracht und Schönheit gewesen, den der Bretone unvorsichtigerweise an seinem protzig breiten, um seine beleibten Hüften geschlagenen Gürtel trug.
    Heute, nach all diesen Jahren fiel es ihm leicht, sich wieder seiner eigentlichen Aufgabe zu besinnen und sich die Tatsache vor Augen zu halten, dass keine hundert Frauen den Schatz aufwogen, der da in Khemri auf sie wartete. Auch nicht hundert Frauen ihres Schlages.
    Doch amüsant war das Erlebnis damals in L?Anguille gewesen und er lachte auf ob seiner damaligen Unerfahrenheit.
    Die Männer des Nordens, mit denen er zu jener Zeit gekommen war, hatten sich währenddessen in den Kneipen die Eintönigkeit mit den Hafendirnen vertrieben. Mit einigem Einfallsreichtum hatte ihr Anführer dafür gesorgt, dass sie unerkannt blieben und sich hier inmitten der wachsamen Blicke der bretonischen Kriegsmarine frei bewegen konnten, während er seinen Geschäften nachging.
    Curgan hätte die Wahl gehabt dasselbe zu tun, doch ehe er sich versah, war er dem Bretonen und seiner Frau gefolgt und hatte sich Hals über Kopf in das wilde Nachtleben von L?Anguille gestürzt.
    Er hatte hier eine Wesensseite der Menschen entdeckt, eine Ausgelassenheit, die er in seinem Innersten, schließlich war er ja ein halber Mensch, sehr wohl nachvollziehen konnte und die nicht fremd zu sein schien und doch ungewohnt und fremd war.
    Niemandem am Rand der nördlichen Chaoswüste wäre es im Traum eingefallen, derart beschwingt und heiter durch die Straßen zu schlendern ? selbst wenn es dort Straßen gegeben hätte. Genau in diesen Augenblicken, stieß irgendwo auf den Schlachtfelder des Nordens ein Champion des Chaos einen Schlachtschrei aus und 5 Fuß Stahl durchschlugen Muskeln, Gewebe und Organe, während hier ein tileanischer Matrose in gebrochenem Bretonisch, dennoch nicht weniger huldvoll, um die Gunst einer Hafenhure warb.
    Er gestand sich ein, dass er weder vorher noch nachher gewusst hatte, wo er in diesem Moment lieber gewesen wäre. Jetzt war er davon überzeugt, ein Kampf wäre ihm bei weitem lieber gewesen und als er dem Bretonen nachgegangen war, wusste er mit einem zufriedenem Grinsen, dass ein Kampf, Khorne sei Dank, unvermeidlich war.
    Er hatte den Schlüssel schon damals ins Auge gefasst, auch wenn er nicht gewusst hatte, zu welchem Schloss dieser passte.
    Eigentlich hatte er nicht vorgehabt den Kampf mit dem Bretonischen Edelmann mehr als unnötig hinauszuzögern. Doch L?Anguille war nicht irgendein Kaff in einem namenlosen Fjord nördlich der Krallensee. Er konnte nicht einfach seinen wohl verborgenen, schweren Zweihänder ziehen und die Angelegenheit in seinem Sinne regeln. Gekonnt hätte er wahrscheinlich sehr wohl, doch dann wäre die ganze Stadt hinter ihm und den Männern wie ein Rudel Bluthunde des Khorne, vielleicht nicht ganz so zähnefletschend, her gewesen. Und das hätte sein Anführer sicher nicht gebilligt. Jetzt, da er selbst der Anführer war, war er davon sogar überzeugt. Denn das hätte das Unternehmen heute wie einst zweifellos in Frage gestellt.
    Ihm war keine Wahl geblieben als den beiden zu folgen. Irgendwann, wenn sie in eine dunkle Gasse abbogen...
    Doch dazu war es nicht gekommen. Der Bretone war nie in eine dunkle Gasse verschwunden. Stattdessen steuerte er einen hellerleuchteten Tempel an, aus dem fröhlich gelaunte Menschen austraten und aufgeregte Menschen hineinzukommen versuchten.
    ?Ihren Mantel, Mon Sieur!? kam ihm ein Priester eilfertig entgegen.
    Curgan hatte nicht vor gehabt seinen Mantel abzulegen. Darunter war schließlich sein Schwert verborgen. Der Priester sah auch nicht gerade aus wie ein Priester. Irgendetwas stimmte an diesem Tempel nicht, das hatte Curgan trotz seiner Unerfahrenheit geahnt.
    Der Priester ließ sich nicht abschütteln. Erst ein wohlplatzierter Schlag auf das Brustbein des Mannes machte dem Priester begreiflich wie ernst es Curgan damit war, den Mantel anzubehalten. Dessen Augen weiteten sich in alles verstehender Erkenntnis und die Wahrheit begreifend, ließ der Schlag den Mann nach Luft ringend verstummen. Er ging in die Knie und wurde sogleich von anderen Priestern besorgt umringt. Doch da war Curgan schon längst zu einem der Altare fortgegangen.
    ?Machen sie Ihr Spiel... Nichts geht mehr!?
    Curgan war von den Gebräuchen und Sitten mehr als beeindruckt gewesen. Eine Kugel, die auf einem rotierenden Teller tanzte, verhieß unsagbares Glück für die einen und Bestürzung in den Gesichtern der anderen.
    Und hier sah er sie wieder. Sie hielt ein schlankes Glas mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit in ihrer wohlgeformten Hand und schenkte ihm ein heiteres Lächeln.
    Ihr Mann war ganz in seinem Element. Auch er wollte sich den glücklichen Verheißungen der rotierenden Scheibe gewiss sein. Gekonnt bewegte er seine Hände über den Altar und platzierte bunte Steine in mehr oder weniger regelmäßigen Mustern auf vorgegebenen Stellen. Der Priester am Altar betrachtete ihn ganz genau.
    Curgan beachtete sein Treiben mit wachsendem Interesse, wenn gleich er für die Verheißungen der Priester wenig übrig hatte. Es gab nur eine Verheißung für einen Mann und die musste man mit Stahl in seiner Hand in die Tat umsetzen.
    Und wieder hatte er sich gefragt, welchen Gefallen eine Frau wie sie an einem Mann wie ihm finden konnte. Das schien wider die Natur zu sein. Auf jeden Fall ließ es sich mit nichts vergleichen, was seine Mutter ihm über die Bräuche der Dunkelelfen berichtet hatte. Jemanden das Herz bei lebendigen Leibe herauszuschneiden und ihm noch zu zeigen, wie es aufhörte zu schlagen, das schien für den Moment mehr Sinn zu machen. Zumindest war es für ihn nachvollziehbar gewesen.
    ?Zero!? rief der Priester und beeilte sich alle Steine vom Altar abzuräumen. Enttäuscht ließ der bretonische Edelmann die Schultern sinken. Offenbar hatten es die Götter nicht gut mit ihm gemeint. Seine Frau sprach ihm ein paar aufmunternde Worte zu und bedachte Curgan mit einem verheißungsvollem Lächeln.
    Vielleicht wartete sie ja nur darauf, dass er sie endlich von diesem unwürdigen Nichts befreite. Doch damals, so war er sich jetzt sicher, wäre er ihr in keinster Weise gewachsen gewesen.
    Es dauerte für Curgan nur einen Moment und ein gebrochenes Handgelenk um seinen Nachbarn davon zu überzeugen, ihm einen der bunten Steine zu borgen und ihm etwas mehr Platz zu machen.
    So wie er es bei dem Bretonen gesehen hatte, ließ er seine Hand über den Altar gleiten und platzierte den Stein genau in der Mitte.
    Die Kugel rollte und was dann geschah darüber waren sich später alle Zeugen
    uneinig.
    Ein Croupier der Casinoverwaltung machte einen Spieler, der sehr groß von Statur war, darauf aufmerksam, dass er verloren hätte. Ein schwerer Zweihänder, der wie man Augenzeugenberichten entnehmen konnte von überall her zugleich gekommen zu sein schien, setzte den Verheißungen der Priester ein Ende. Der Altar brach unter seinem Schlag entzwei, die Kugel, die noch so lustig in der rotierenden Scheibe getanzt war, surrte quer durch den Saal und traf einen bretonischen Edelmann am Hinterkopf, der sich nach den missglückten Verheißungen entschlossen hatte zu gehen und dem Tempel den Rücken zu kehren.
    Curgan fing noch ihren amüsierten Blick auf, bevor er gezwungen war den Tempel schnellstmöglich durch eines der Fenster zu verlassen und in das Dunkel der Straßen zu entschwinden.
    Er kehrte zu seinem Schiff zurück und folgte den Männern in unzählige Abenteuer, nachdem er sich vergewissert hatte, wo der bretonische Edelmann seinen beleibten umfangreichen Körper Nacht für Nacht zur Ruhe bettete.
    Dieses Wissen sollte sich Jahre später als nützlich erweisen und dem Bretonen zum Verhängnis werden...
    "Das ist für die Neuen und "Alten" unter euch! Es ist sowas von egal, ob ihr kämpft oder nicht. Ihr könnt auch draufgehen, wenn euch das lieber ist..."

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    @ Tielner
    Hey, hab ja gar nicht gewusst, dass die damals schon Roulette gespielte haben. Aber sonst ist die Geschichte echt toll, endlich mal auch ein bisschen von einer Lovestory bei Warhammer *schmacht*. Nun aber Scherz beiseite, mein Anliegen, und sicher auch dass all deiner übrigen Leser, ist auf jeden Fall dass du schnell weiterschreibst. Also bitte tu das auch, bin schon ganz gierig auf die Fortsetzung........... :tongue:


    MFG, Relyon
    In den kommenden Jahren hatte er sich viele Male gefragt, was aus ihr geworden sein mochte und schließlich war er zur Überzeugung gelangt, dass sie eine wollüstige Tochter des Dunklen Prinzen gewesen war, ausgesandt um ihn zu prüfen und um ihn auf die Seite des Herrn der Freuden zu ziehen.
    Erst später hatte er herausgefunden, dass es noch eine andere Bewandtnis mit ihr haben könnte und diese Erkenntnis hatte ihm dann fast das Leben gekostet.
    Auf den Wegen zum Ruhm hatte er vieles kennen gelernt ? Abenteuerliches, Mystisches, Seltsames...
    Vielen Horden hatte er sich angeschlossen. Ihre Pfade hatten ihn um die halbe Welt geführt.
    Auf Seiten der Reiter von Khazag hatte er die Überreste Karak Dums gesehen, die alptraumhaften Fratzen in den Stadtmauern von Praag und die brennenden Häuser von Kislev. Doch all das war nichts im Vergleich zu dem gewesen, was sie weit im Südosten von Kislev inmitten von Tundrenwäldern und schroffen Felswänden erwarten sollte.
    Sie hatten einen alten, längst vergessenen Pfad gefunden, der geradewegs in die Berge führte. Die Vermutung war nahe gelegen, dass sie eine alte Zwergenstraße entdeckt hatten, die zu einem der altertümlichen, legendären Pässen führte, wo noch immer Schätze, Gold und Reichtümer in Hülle und Fülle darauf warteten, von den Mutigen und Unerschrockenen gehoben zu werden.
    Oder so dachten sie, denn es sollte anders kommen.
    Curgan wusste nicht warum, aber die alte Straße hatte ihm schon von Anfang an nicht gefallen. Sie war verfallen gewesen und niemand hatte sich die Mühe gemacht die Schäden auszubessern. Wo waren ihre Erbauer gewesen? Wer waren sie gewesen? Wenn es Zwerge gewesen waren, dann waren sie mittlerweile fortgezogen und Curgan bezweifelte, dass sie ihr Gold dagelassen hatten.
    Die Khazags waren guter Dinge gewesen, denn die verfolgenden Kislevitischen Einheiten würden vergeblich in den Wäldern nach ihnen suchen.
    Erst sehr viel später sollte Curgan erfahren, dass die Reiter Kislevs die Suche nach ihnen abgebrochen hatten, als sie herausgefunden hatten, wohin die Khazags geritten waren. Der befehlshabende Offizier hatte gelacht und mit einem Nicken der Überzeugung befunden, dass die Barbaren einen Weg ohne Wiederkehr geritten waren.
    Und er sollte recht behalten.
    Es fing damit an, dass unvermittelt die zwei Reiter der Vorhut verschwunden waren. Sie hatten nicht einmal Spuren zurückgelassen. Da der Abend hereingebrochen war, beschloss ihr Anführer, die Suche nach den Männern am nächsten Tag fortzusetzen.
    Man mochte den Khazags vieles nachsagen und das meiste davon stimmte. An ihrer Seite hatte er gesehen wie Kinder im vollen Ritt unter den Hufen der Pferde zermalmt, Frauen zu Hunderten vergewaltigt, anschließend ermordet und Bewohner samt ihren Häusern niedergebrannt worden waren. Curgan hatte in jeder Schlacht Khorne zu Ehren einen Schlachtschrei ausgestoßen, aber in jenen Tagen blieben sein Lippen stumm. Er liebte einen fairen Kampf, Mann gegen Mann und in seinen Gebeten an Khorne hatte er auch immer den Mut, die Entschlossenheit und die Fähigkeiten seiner von ihm getöteten Feinde gewürdigt. Doch in den Straßen von Kislev war für ihn keine Aussicht auf Ruhm zu sehen gewesen. In jener Nacht war sein Schwert unbenutzt in der Scheide verblieben und er hatte die Menschen und das, wozu sie fähig waren, insgeheim verflucht.
    Die Reiter der Khazags waren vom Krieg hartgewordene Männer, die im Kampf keinerlei Gnade kannten, aber Freunden gegenüber immer großzügig und hilfsbereit waren. Und sie ließen nie einen der ihren im Stich ? niemals.
    Curgan hatte sich oft darüber gewundert, dass die brutalsten und bösartigsten Männer, jene, die man liebend gerne schon auf den ersten Blick hin getötet hätte, oft gute Eigenschaften hatten, deren Gesamtheit sie erst zu dem machte, was sie waren ? nämlich Menschen.
    Vielleicht hatte er auch deshalb mehr als jeder andere Mann, der den dunklen Göttern huldigte, seit jeher zwei Herzen in seiner Brust pochen gefühlt ? zwei Dämonen, die unaufhörlich darum fochten, die Überhand über ihn und seine unsterbliche Seele zu gewinnen. Und er hatte nie jemanden gehabt, bei dem er Rat und Trost hätte suchen können.
    Deshalb hatte er sich auch niemals darauf verlassen, dass ihm irgendjemand helfen würde, wenn seine Stunde schlug.
    Doch die Khazags kümmerten sich um einen jeden ihrer Männer, uneingedenk der Gefahren und das bewunderte er.
    Drei Mann und weitere sieben in der folgenden Nacht sollten von der Suche nach den beiden Vermissten niemals wiederkehren.
    Curgan hatte gefühlt, dass sich Unruhe unter den Männern ausbreitete. Die Nerven lagen blank und einer konnte nur mit einem Keulenhieb davon abgehalten werden Amok zu laufen und über die anderen herzufallen. Unglücklicherweise hatten sie ihm dabei den Schädel eingeschlagen. Doch auch dessen Tod sollte nicht der letzte gewesen sein.
    In der dritten Nacht verloren mehr als die Hälfte der Männer ihr Leben ohne jemals erfahren zu haben, was es war, das sie so blitzschnell getötet hatte.
    Am Morgen fanden die Überlebenden ihre durchschnittenen Kehlen. Nicht mehr als ein Dutzend, zwölf Mann, Curgan mitgerechnet, hatten die Nacht überlebt.
    Curgan hatte sich ermattet von den Kämpfen der vorigen Nacht, bei denen er ihren Gegner nicht ein einziges Mal wirklich zu sehen bekommen hatte, den Schweiß von der Stirn gewischt, als er von einem der Männer angesprochen worden war. ?Jetzt kannst du beweisen, ob du einer von uns bist! Führe uns dahin wo die Bestie lebt, damit wir die Unseren rächen können!?
    Ihr Anführer war ebenfalls in jener Nacht gefallen und Curgan hatte stumm genickt. Jenes Wesen, das die meisten im Schlaf überrascht hatte, glich einem Dämon ? schnell wie der Wind, tödlich wie ein gut geführtes Schwert.
    Immer wenn er dorthin gestürmt war, wo die Schreie am lautesten gewesen waren und er gedacht hatte, er würde nun endlich auf den verhassten Feind treffen, war dieser schon wieder fort gewesen, oder sah gerade noch dessen Schatten verschwinden. Nur aus tiefen Wunden verblutende Männer waren jeweils zurückgeblieben.
    Dieses Wesen glich keinem Monster, gegen das er schon einmal gekämpft hatte. Bemerkenswert fand er auch die Tatsache, dass die Bestie immer erst mit Einbruch der Dunkelheit zuschlug. Offenbar schlief sie am Tag.
    Jedes Monster, das er kannte, hinterließ eindeutige Spuren und machte charakteristische Geräusche. Doch dieses Wesen kämpfte offenbar mit der Eleganz eines Assassinen. Lange hatte er an diesem Morgen überlegt, was er von dieser Sache zu halten hatte. Fieberhaft hatte er versucht sich zu erinnern, was ihm seine Mutter oft vor dem Einschlafen erzählt hatte.
    Ein Meuchelmörder bediente sich der Täuschung und Tarnung. Darin lag auch der Schlüssel warum so viele kampferfahrene Männer gestorben waren. Er sah von einem zum anderen. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn einer der eigenen Männer die Bestie in Menschengestalt gewesen wäre. Oder zumindest jemand der so aussah.
    Die Spuren, die sie fanden, untermauerten seine Überlegungen. Unzählige Stiefelabdrucke waren im Staub der Straße zu sehen und es waren zu viele um von den am Boden liegenden eigenen Männern zu stammen. Zudem bewegten sich viele der Spuren kreisförmig um die der anderen herum oder kreuzten sie.
    Die Spuren wurden zunehmend undeutlicher, zudem wurden sie von denen, der noch Lebenden zusätzlich unkenntlich gemacht, während sie die toten Männer hochhoben um sie unter Felsen beizusetzen.
    Dennoch fand er die Stelle, wo der Kampf in der letzten Nacht begonnen hatte. Und dort schien er auch geendet zu haben.
    Schließlich hatten die Männer ihre Toten begraben und ihre Gebete beendet. Sie waren nun bereit ihm zu folgen und sich von ihm führen zu lassen ? und das hatte er vor. Sie mussten das noch verbleibende Tageslicht nutzen um das Ende der Straße zu erreichen. Etwas wollte nicht, dass sie diesen Weg nahmen, das stand für ihn mittlerweile außer Zweifel. Die Predatoren dieser Welt, ob sie nun Tiere waren oder auf zwei Beinen wandelten, töteten zu einem Zweck ? um sich zu ernähren oder ihr Leben zu verteidigen. Letzteres schien hier zuzutreffen. Das Wesen verteidigte sein Revier.
    Später hatte er manchmal daran gedacht, was wohl geschehen wäre, wenn sie schon in der ersten Nacht umgekehrt wären. Vielleicht wäre der Großteil der Männer dann noch am Leben gewesen. Doch die Khazags ließen ihre Männer nie im Stich, noch deren Tod ungesühnt. Dieses Menschlichkeit sollte schließlich den Tod aller bedeuten.
    Im letzten Licht des Tages sah Curgan über sich eine charakteristische Felsspitze und ließ schließlich anhalten. Seine vom Kampf geschärften Sinne hatten förmlich gerochen, dass der Angriff bevorstand. Die Männer schienen es auch gespürt zu haben, denn er fühlte ihre unschlüssigen Blicke auf sich ruhen.
    Die Männer fürchteten das Monster, das da draußen auf sie lauerte. Einige wollten ein Feuer machen, doch Curgan verbot es ihnen. In der vorigen Nacht war er mehrere Male durch den Schein eigener Fackeln geblendet worden. Er wollte nicht, dass sich das diese Nacht wiederholte.
    Den Männern der Khazags war die Furcht im fahlen Mondlicht anzusehen. Wie sollten sie gegen jemanden kämpfen, den sie nicht sahen?
    Curgan schloss für einen Moment die Augen und fühlte wie sich seinen Augen zunehmend an die Dunkelheit zu gewöhnen begannen. Die Männer würden den Gegner wahrscheinlich tatsächlich nicht sehen, aber er, denn er war farbenblind geboren worden...
    Drei Mann hatten das Ende des Weges zu bewachen, der sie hierher geführt hatte, weitere drei Mann sicherten den Teil des Weges, den sie am nächsten Tag nehmen würden, wenn sie überlebten. Zwei Mann bewachten die Pferde und die besten drei Krieger hielt er als Reserve zurück. Curgan schärfte ihnen ein Kontakt zu halten und nichts auf eigene Faust zu unternehmen. ?Ich werde jeden von euch umlegen, der sein Heil in der Flucht sucht!?
    Das war keine Drohung gewesen, sondern ein Versprechen. Wenn er sich nicht täuschte, dann war der, der sich als einziger bewegte, der Mann, den sie suchten.
    Somit hatte er einen Mann in dieser Nacht noch übrig und dieser stand wie ein Schatten neben ihm.
    Kein Laut war zu hören. Lautlos jagte eine Fledermaus über ihren Köpfen dahin und erbeutete Ungeziefer, das durch den Gestank der Pferde und den Schweiß der ungewaschenen Männer angelockt wurde.
    Die Unruhe wuchs und Curgan wusste den verhassten Feind in greifbarer Nähe. Er fühlte wie sich sein Herzschlag beschleunigte, das war der Moment in dem Khorne zu ihm sprach und ihm Äther des Kampfes anstatt Blut durch die Adern pumpte.
    ?Wir werden durchkommen!? murmelte er beruhigend zu seinem Nebenmann und reichte ihm einen kunstvoll gearbeiteten Dolch der Dunkelelfen, ein wertvolles Stück, die Waffe seiner Mutter.
    Im selben Augenblick stieß er mit seinem Schwert zu.
    "Das ist für die Neuen und "Alten" unter euch! Es ist sowas von egal, ob ihr kämpft oder nicht. Ihr könnt auch draufgehen, wenn euch das lieber ist..."

    Wie es läuft??
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    Weiterschreiben BITTÄÄÄÄ :D

    Mit dem letzten Teil kenn ich mich zwar nicht aus, warum wusste er wer der TÄter ist? Es hätte ja eigentlich jeder der 11 anderen sein können.

    mfg

    Bernhard
    Die Pferde wieherten und schnaubten, während sie versuchten sich von ihrer Fesseln loszueisen. Die Männer hatten Schwierigkeiten sie zu beruhigen. Schreie gellten quer über die verfallene Straße und Curgan war sofort von seinen Männern umringt.
    ?Bei allen Göttern... Was hast du getan?? fragte einer von ihnen.
    Die Männer sahen ihn mit starren, bleichen Gesichtern an. Fassungslos.
    Curgan sah von einem zum Anderen. Sie verstanden nicht, warum er diesen Mann getötet hatte. Warum ausgerechnet diesen. Er war nicht geflohen, er hatte sich auch nicht auf andere Weise verdächtig verhalten.
    Curgans Augen verengten sich gefährlich und ein tödliches Lächeln formte sich auf seinen Lippen.
    ?Was ich getan habe? Euch... uns das Leben gerettet! Wie viele Männer waren wir nach gestern Nacht??
    Die Männer sahen sich ratlos an.
    ?Wie viele??
    ?Mehr Männer als die Finger auf beiden Händen!?? Unsicherheit schwang in der Stimme des Mannes mit.
    ?Wie viele mehr?? wollte Curgan wissen, gab es aber sogleich auf. Diese Männer konnten nicht zählen, deshalb nannte man sie Barbaren.
    ?Wir waren zwölf, verdammt noch Mal! Zwölf!!? schrie er.
    Er entzündete eine Fackel und beleuchtete den Toten zu seinen Füßen. Es war ein Mann der Vorhut, zumindest trug er dessen Ausrüstung.
    ?Hier ist ein dreizehnter Mann ? unser dreizehnter Mann. Der dreizehnte Mann!? Brutal riss er dem Toten den Helm vom Kopf und drehte ihn mit dem Gesicht nach oben. Zum Vorschein kamen hüftlange Haare, die kunstvoll hochgesteckt waren. Es war eine Frau.
    Curgan hatte ihr das Schwert quer durchs Herz gerammt, in dem Moment als sie nach dem Dolch gegriffen hatte. Damit hatte er ihr die Initiative genommen.
    Die Männer der Vorhut mussten von ihr überrascht worden sein, doch das erklärte in keiner Weise, warum keine Blutspuren oder Hinweise, die Rückschlüsse auf ihren Verbleib zugelassen hätten, zu finden gewesen waren. Er hatte den Verdacht gehegt, dass die beiden Männer sich abgesetzt hatten, hatte diesen Gedanken jedoch einen Augenblick später wieder verworfen. Denn die Männer der Khazags brachen zwar oft einen Kampf ab, um sich neu zu sammeln, aber sie kehrten niemals ihren eigenen Männern den Rücken, schon gar nicht so tief im Feindesland.
    Sie war wunderschön, durchfuhr es ihn, während er den Dolch seiner Mutter wieder an sich nahm. Es war schwer vorstellbar, dass sie eine brutale Kriegerin war. Jetzt wo sie am Boden lag, wirkte sie zerbrechlich ? schutzbedürftig.
    Er hatte nicht erwartet den Gegner so schnell ausfindig zu machen. Es ging ihm etwas zu schnell. Er glaubte in der vorigen Nacht eigene Männer gegeneinander kämpfen gesehen zu haben. Etwas ging hier vor, von dem sie keine Ahnung hatten.
    ?...Unsichtbare Krieger, die auf Engelsschwingen überall sein können, jede Gestalt annehmen und unverwundbar sind...? murmelte er zu sich selbst und drehte ihr Gesicht zur Seite um es noch einmal genau anzusehen. So hieß es zumindest in den alten, vergessenen Weissagungen dunkelelfischer Zauberinnen, den Schriften von Sogdiani. Nichts war unmöglich für jene, die die Kinder der Finsternis waren.
    Der Mund der Frau öffnete sich leicht und der Anblick ihrer Zähne, der sich Curgan geboten hatte, war erschreckend und faszinierend zugleich gewesen. Wie die Fangzähne einer Raubkatze, dachte er unvermittelt und der Vergleich hielt bis ins letzte Detail stand. Sie war auch schön wie eine Katze und diese Zähne passten zu ihr, genauso wie ihre wundervoll geschwungenen Augenbrauen oder ihre langes, weiches, seidenes Haar, das den Duft von Rosen in sich trug.
    Die Männer sahen die Frau mit dem dümmlichen Ausdruck von Kriegern im Gesicht an, die seit Wochen unterwegs waren und Frauen nur mehr aus verblassenden Erinnerungen kannten.
    ?Na kommt! Fangt euch wieder!? befahl Curgan scharf und trat achtlos auf den Körper der niedergestreckten Frau ein. ?Es ist noch nicht vorbei! Wenn ihr überleben wollt, dann müsst ihr schlauer als unser Feind da draußen sein!?
    Er rammte sein Schwert quer durch den Kopf der Frau in den Boden und ließ es bis zum Morgengrauen dort stecken.
    Ein schriller Schrei der Wut und Trauer, der gespenstisch von den Hängen der Berge widerhallte, ließ alle herumfahren...
    ?Es sieht uns!? murmelte Curgan, doch aus einem unerfindlichen Grund blieb es die restliche Nacht ruhig.
    Curgan hatte nicht gewusst, ob jene Frau allein war. Die Männer schienen davon jedoch überzeugt gewesen zu sein. Denn am nächsten Morgen war alle Furcht von ihnen gefallen. Er selbst hatte das jedoch bezweifelt. Er hatte sogar mit einem massiven Angriff noch in derselben Nacht gerechnet, aber Schatten, die wir rastlose Geister an den Berghängen umherhuschten, waren das einzige gewesen, was seine halbelfischen Augen hatten wahrnehmen können.
    Am nächsten Morgen war die Frau verschwunden. Ihr Körper war weg. Hätte Curgan nicht selbst die ganze Nacht gewacht, er wäre davon überzeugt gewesen, dass sie von den Ihren geholt worden war.
    Er zog sein Schwert aus dem Erdreich und fand Asche auf der Klinge. Die Asche wurde vom lauen Wind davongetragen und glänzte silbern im strahlenden Sonnenlicht.
    ?Sie ist verbrannt!? murmelte einer der Männer. Das war absurd und geradezu undenkbar, denn das Feuer hätte zweifellos auch ein Blinder gesehen. Und es hatte kein Feuer in der letzten Nacht gegeben, schon gar nicht war er blind.
    Curgan sah zur Bergspitze hoch und befahl aufzusitzen.
    Er war damals vor einer schwierigen Entscheidung gestanden, dachte er jetzt.
    Er hätte umkehren können, denn der Tod der Männer war mit ihr zweifellos gerächt.
    Doch seine Neugier war geweckt gewesen. Jetzt wollte er wissen, wohin die Straße führte und er wollte auch wissen, warum jene Frau mit all ihrer Kraft zu verhindern versucht hatte, dass sie auf diesem Weg weiterritten.
    Und auch die Männer wollten sehen, ob sich nicht doch die unsagbaren Schätze und Reichtümer am Ende der Straße fanden, die der eigentliche Grund dafür gewesen waren, warum sie diesen Weg gewählt hatten.
    Die Stunden vergingen, dunkle Wolken zogen am Himmel von Horizont zu Horizont auf, und ein Sturm jagte über die schroffen Berggipfel.
    Der Weg schien kein Ende nehmen zu wollen, doch dann führte er um ein Felsmassiv, das geradewegs zu den Göttern bei den Pforten der Himmel aufragte.
    Etwas unter ihnen am Pass erhoben sich Türme und Mauern von solcher Pracht und Schönheit, wie man sie nie an einem so abgelegen Ort vermutet hätte.
    Dies war also das Ende der Straße, ein Burgstaat, der von nahezu allen Seiten von mächtigen Gebirgszügen umgeben war.
    Schwerer Regen begann auf sie alle niederzuprasseln und Curgan warf einen Blick auf seine elf Männer. Sie waren erschöpft und müde. Niemals konnten sie gegen diese Stadt reiten, nicht einmal wenn sie zehnmal so viele gewesen wären.
    Doch anstatt anzuhalten, behielten die Pferde ihren Schritt bei. Tzeentch hatte ihr aller Schicksal in ewigen Marmor gemeißelt und was geschrieben stand, das konnte kein normaler Mann ändern. Doch, bei Khorne, die letzten zwölf der Khazags waren keine normalen Männer, das würde auch Tzeentch noch erfahren...
    Zwei Wachen standen vor dem Tor, starr, unbeweglich, wie Wächter der Ewigkeit, die seit Äonen darauf warteten, dass sie hier auftauchen würden.
    Die schwarzen Kapuzen ihrer Roben waren tief ins Gesicht gezogen.
    Weitere Wachen befanden sich auf den alten Schlachtmauern. Ohne offensichtlich Notiz von ihnen zu nehmen, bewegten sie sich gemächlichen Schrittes auf ihrem Rundgang.
    Es gab noch mehr Wachen. Auf jedem Turm, auf jeder Mauer war zumindest einer von ihnen ? und von keinem konnten sie das Gesicht erkennen.
    Curgan warf einen Blick zurück auf seine Männer. Regungslos hielten sie ihre Waffen griffbereit. Wie auch immer die Schlacht ausgehen mochte, sie waren bereit, den letzten, alles entscheiden Schritt zu wagen, auch wenn er geradewegs in die Verdammnis führte.
    Sie waren hierher als Eroberer geritten und sie hatten sich geschworen diese Welt als Eroberer zu verlassen. Niemand konnte sie und diese Stadt jetzt noch vor ihrem Schicksal bewahren.
    Curgan richtete seinen Blick auf die Wache um sie anzusprechen, als sich die mächtigen Tore wie von selbst öffneten.
    Fassungslos sah er zu den Wachen, doch diese beachteten sie nicht, noch sprachen sie auch nur ein Wort.
    Sie wurden ohne Jubel und Fanfarenklänge als Helden empfangen. Denn sie hatten es geschafft sich bis hierher durchzuschlagen und allen Gefahren zu trotzen. Damit gebührte ihnen die Belohnung, die ihnen für ihre Taten zustand.
    Ein Mann, ebenso gekleidet wie die Wachen, nur ohne Waffen, erwartete sie im mächtigen Prunkhof des Burgstaates, hinter einem weitausladenden Teich, der von drei Springbrunnen gespeist wurde.
    Auch dieser sprach nicht. Curgan versuchte die Augen des Mannes zu erkennen, doch dessen Gesicht war ebenso unter der Kapuze verborgen wie das der anderen Männer, die sie gesehen hatten.
    Schließlich bedeutete Curgan den Männern abzusteigen, doch es dauerte noch unzählige Momente, bis sie in den majestätischen Palast geführt wurden. Erst als sie ihre schweren Waffen bei den Pferden zurückgelassen hatten, setzte sich der Fremde in Bewegung.
    Blitze zuckten am Himmel und schwerer Donner rollte über die Berghänge, als sie den Palast betraten. Kühles Licht tauchte die Marmorstufen in Unwirklichkeit. Dieser ganze Ort wirkte auf Curgan unnahbar und etwas zu rein, zu fehlerlos. Es fehlte die Handschrift von Menschen, die sich dort zuhause fühlten.
    Der Ort war seltsam, als würde er in einer anderen Zeit existieren und nur für sie neu erschaffen werden.
    Schließlich wurden sie in einen Saal geführt, der ebenso mit kühlem Licht hell erleuchtet war.
    Geblendet vom Licht der Lampen, die die Form silberüberzogener Schädel hatten, konnte Curgan nicht auf den ersten Blick erkennen, wer sich noch hier befand. Die Wände glitzerten im Glanz polierten Goldes und Edelsteine brachen das Licht in den Farben des Regenbogens.
    Eine Frau trat aus dem dumpfen Schein der Lampen hervor.
    ?Ich bin Arsina und heiße Euch im Namen unserer großen Herrscherin in unserer wundervollen Stadt willkommen!?
    Arsina ? die Sinnenhafte, übersetzte Curgan. Sie trug ein bezauberndes, weißes Kleid, das ebenso figurbetont wie schlicht war. Es schlang sich wie ein kostbares Tuch um ihren wundervollen Körper, streichelte ihn und war so durchsichtig wie die Flügeln einer Fee.
    Huldvoll streckte sie ihren schlanken Arm aus und ihr zur Seite traten mehrere Frauen. Jede von ihnen glich einer Göttin, nur dazu geschaffen einen Mann ans Ziel seiner Träume zu führen, ihn über die Grenzen des Irdischen hinaus glücklich zu machen und ihm jeden nur erdenklichen Wunsch von den Augen abzulesen, bevor er noch in der Lage war, ihn in einem vollständigen, verständlichen Satz zu formulieren.
    Den Männern blieb der Mund offen stehen. Erst als Curgan ihnen einen Blick geradewegs aus der Hölle zuwarf, besannen sie sich, dass sie noch immer Reiter der Khazags waren und damit Männer, die ohne mit der Wimper zu zucken, töteten.
    ?Euer Weg war lang und beschwerlich?, sprach Arsina, die Sinnenhafte. ?Doch nun soll Euch Ruhe und Entspannung zuteil werden. Ein jeder eurer Wünsche soll erfüllt werden...?
    Damit näherten sich die Frauen um sie zu ihren Quartieren zu führen. Curgan hätte später, geblendet von dem Licht, nicht sagen können, ob sie schwebten oder wirklich von langen, geschmeidigen Beinen getragen wurden.
    ?Moment!? rief er und riss seine Männer mit seiner Autorität wieder in das Reich der Realität zurück ? sofern dieser Ort überhaupt real war. ?Nicht so schnell! Zuerst... wo sind wir hier? Was ist das für ein Ort? Warum kennt ihn niemand? Wer ist eure Herrscherin??
    Curgan hätte noch mehr Fragen gehabt. Dieser Ort entsprang seinen Träumen. Ein Königreich wie für ihn geschaffen. Doch nichts, was er sich in dieser Welt jemals gewünscht hatte, hatte sich ihm einfach geschenkt. Es war eine Falle und alle wussten es...
    ?Ihr seid an einem Ort, den man Silberspitze nennt!? vernahm er eine Stimme, die von nirgendwo zu kommen schien. Curgan sah sich um. Weit, verborgen hinter dem Schein der Lampen, sah er Schleier, wie Vorhänge in der in allen Farben flirrenden Luft schweben. Der Schatten einer verführerischen Frau tanzte im flackernden Licht der Lampen auf den Schleiern.
    ?Ich bin Neferata, Herrscherin und Hohepriesterin von Lahmia und ihr seid hier in meinem Reich!?
    Neferata, dachte Curgan und spürte wie er sich auf berauschende Weise zu der Stimme hingezogen fühlte. Er sprach kein Nehekhara. ?Lahmia existiert doch schon lange nicht mehr!?? Doch war Zeit nicht ein unsteter Begriff, wie er als Huldiger der schwarzen Götter selbst zu genüge erfahren hatte? Die Frauen sahen ihn alle zugleich an. Zornesfalten zogen sich quer über die Stirn einer jeden von ihnen.
    Arsina trat nahe an ihn heran und blickte zu ihm mit den unschuldigen Augen eines Engels der Liebe auf. ?Ich werde alle deine Fragen morgen beantworten, mein Herrscher. Doch heute Nacht sollst du die Freuden des Lebens erfahren und dich an mir und den Annehmlichkeiten unseres Palastes erfreuen...?
    "Das ist für die Neuen und "Alten" unter euch! Es ist sowas von egal, ob ihr kämpft oder nicht. Ihr könnt auch draufgehen, wenn euch das lieber ist..."

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    @Berti, Pipehcker, Relyon und Boomer
    Danke für den Zuspruch zwischendurch :)
    Ich hoffe die Fortsetzung gefällt euch!

    Verena, malerisch wie sie ihn nun dalag und ihn ansah, brachte alle diese Erinnerungen zurück, als wäre es heute Morgen gewesen...
    Himmlisch, hatte er gedacht und zufrieden die Augen geschlossen, denn das prickelnd warme Wasser, das seinen müden Körper küsste und liebkoste, weckte wieder die schon totgeglaubten Lebensgeister in ihm und ließ ihn die Wochen des entbehrungsreichen Ritts mit den Khazags vergessen. Die gefahrvollen Mühen waren mit einem Mal in den Hintergrund gerückt und endlich sah er sich am Ziel seiner Träume und Wünsche. Das alles war es wert, sein Leben aufs Spiel zu setzen und Tod und Teufel dreist ins Angesicht zu lächeln.
    Nie zuvor hatte er Räumlichkeiten wie diese gesehen, große Marmorbecken voller warmen Wassers, das sprudelnd an die Oberfläche stieg und seinem ausgelaugten Körper jene Labsal zuteil werden ließ, nach der er sich seit Wochen vergeblich gesehnt hatte. In keinem Land des Nordens hatte er etwas Ähnliches vorgefunden. Es gab zwar wenige, bekannte, heiße Quellen, doch Paläste wie diese auf ihnen, fanden sich nur in seinen Träumen.
    Die Verweichlichungen der Bewohner der südlichen Hemisphäre waren deshalb nicht weniger verachtenswert, selbst dann nicht, wenn man die Annehmlichkeiten dieses Luxus endlich am eigenen Leib erfahren durfte. Denn das war der ultimative Preis, den ein Krieger sich wünschen konnte, wenn er ihn sich im harten, ehrlichen Kampf verdient hatte. Und das hatten er und seine Männer.
    Die Dämonenwürde, die das erstrebenswerteste und höchste Gut eines jeden war, den er kannte, war im Vergleich dazu nur halb so verlockend, wenn man außer Acht ließ, dass ein unsterblicher und mächtiger Dämon sich zweifellos immerzu die schönen Dinge seiner immerwährenden Existenz gönnte und auskostete.
    Wenn Dämonen keine Genussmenschen waren, welchen Sinn hatte dann die Unsterblichkeit? Somit war es nur logisch, dass ein Halbgott des allmächtigen Chaos allgegenwärtig von diesem Genuss umgeben war, bis ans Ende der Zeit... ein Genuss, der ihm, Curgan, erst für ein paar Stunden gewährt worden war. Ja, ein Dämon müsste man sein... doch im Moment war er mit seinem sterblichen Dasein mehr als zufrieden.
    Arsina hatte nicht zuviel versprochen. Das Essen, das ihnen serviert worden war, hatte einem mächtigen Kriegsherren der Horden zur Ehre gereicht. Wenn man geplant hätte ihn und seine Männer umzubringen, wäre es vergiftet gewesen, doch da sie auch davon gekostet hatte, verflog sein Verdacht im Nu. Ihnen zu Ehren war Musik gespielt und alles erdenkliche unternommen worden, um für ihr leibliches Wohl zu sorgen. Konnte es denn noch besser kommen?
    Oh ja, dachte er und ein Lächeln gedieh auf seinen Lippen. Sie ging nicht, sie schwebte auf ihren langen, wohlgeformten Beinen über den geschliffenen, polierten Marmorboden, näherte sich ihm langsam in vorfreudiger Erwartung dessen, was sie jetzt zu tun gedachte.
    Die Schleifen ihres durchsichtigen Kleides öffneten sich und sie ließ es entlang ihres formvollendeten Körpers, über ihre festen Brüste, zu Boden gleiten. Sein Herzschlag vergaß den Rhythmus.
    Nackt, schön wie ein Statue, stieg sie langsam zu ihm in das angenehm prickelnde Nass des Beckens.
    Der Anblick dieser auf die Erde gestiegenen Göttin raubte ihm den letzten wirklich rationalen Gedanken, zu dem er noch fähig war.
    ?Gefalle ich dir??
    Die langsame Harmonie ihrer Bewegungen, das gleichmäßige Wogen ihrer vollen Brüste, brachten ihn um den Verstand.
    Machte sie Witze? Gefallen?
    Sein Atemzüge wurden mit jedem ihrer Schritte zögerlicher und schwerer. Umso näher sie kam, umso mehr wuchs ihre unwiderstehliche Anziehung auf ihn ins Unermessliche. Er hatte sein Leben lang gekämpft und sie war jetzt der Lohn für sein Streben und Werken. Ohne Umwege war er unmittelbar im Himmel gelandet und sie war der Engel, der ihn dort willkommen hieß.
    Sie holte zwei schlanke Gläser vom Beckenrand und reichte ihm eines davon.
    Sie waren mit einer klaren, honigfarbenen Flüssigkeit gefüllt und plötzlich wusste Curgan, dass er Gläser dieser Art und ihren Inhalt nicht zum ersten Mal sah.
    ?Was ist das??
    ?Nektar der Götter!? hauchte sie und küsste ihn flüchtig, aber doch zärtlich auf die Lippen. ?Gegen böse Träume!? fügte sie mit einem Flüstern hinzu.
    Curgan wagte einen Schluck und wusste, er würde nie mehr das herbe Bier der Nordmänner trinken können, ohne sich wünschen zu müssen, dass es dieses Getränk wäre und sie es war, die es ihm reichte.
    Er leerte das Glas in einem Zug und erfreute sich am wohltuenden, erfrischenden Streicheln der Flüssigkeit auf seiner Kehle.
    Wer diesen Trank nicht gekostet hatte, hatte umsonst gelebt, dachte er und fühlte wie sich seine Muskeln lockerten und entspannten.
    Ihre Augen funkelten wie kostbare Steine und ihr bezauberndes Lächeln reichte aus, die Marmorplatten in diesem Raum zum Leben zu erwecken.
    Sie hob die Arme über den Kopf und löste das Band aus ihren langen, vollen Haaren, die sogleich über ihre schneeweißen Schultern fielen, hinab zu ihren Brüsten, die sich vor Erregung hoben und senkten. Verträumt flüsterte sie seinen Namen und biss sich vor Sehnsucht auf die Unterlippe.
    Er verspürte das unnachgiebige Verlangen mit ihr zu verschmelzen, sie gleich hier und jetzt zu nehmen, eins mit ihr zu werden und den Alptraum seines Lebens zu vergessen.
    Er war bereit ihr überall hin zu folgen, selbst in die Hölle, wenn sie das von ihm verlangte.
    Sie nahm ihm das Glas ab und stellte es zu dem ihren auf dem Beckenrand um ihn anschließend mit ihren zarten Händen an seinen mächtigen Schultern zu berühren.
    Er war ihr in die Falle gegangen, stellte er gleichgültig fest. Er wollte ihr in die Falle gehen, denn eine Falle, die so aussah wie sie, war es wert zu... was? Sterben?
    Seine von dem langen Ritt verkrampften Muskeln lösten sich vollends und er fühlte wie sich wohltuende Müdigkeit in seinem stahlharten Körper ausbreitete.
    ?Ein starkes Zeug, der Nektar.? Er blies die Luft aus und schüttelte den Kopf. War das Licht um einen Hauch gedämpft worden?
    ?Wie viele gibt es von euch??
    Sie schenkte ihm ein Lächeln und strich zärtlich über seine Brust hinab, weiter zu seinen stählernen Bauchmuskeln. ?Wie meinst du das??
    Er sah ihr in die Augen, die ihn immer weiter forttrugen. ?In Bretonia sah ich eine Frau, von den Göttern geschickt...?
    Ihre tadelnden Augen bekamen ein schelmisches Funkeln. ?Du solltest nicht an andere denken... nicht, wenn du mich in deinen Armen halten kannst...?
    Curgan schalt sich selbst einen Idioten in diesem Moment damit angefangen zu haben. ?Entschuldige, das macht der Wein...? Oder was immer dieses Höllengebräu war...
    Sie drückte ihre vollen Brüste an seinen Körper und küsste ihn. Zuerst auf den Mund, dann seinen Hals, wanderte tiefer... Ihre Zunge erforschte jeden Zoll seiner Haut, während ihre Hände unermüdlich Besitz von seinem Körper nahmen.
    Ihr Becken drängte sich an ihn, als gäbe es kein Morgen...
    Er schloss die Augen und warf den Kopf zurück in den Nacken. Sein Atem war ein einziger Schrei der Leidenschaft. Sein Körper, ansonsten ein absolut zuverlässiges Werkzeug des Khorne, mächtig und tödlich, war Wachs in ihren sinnlichen Händen.
    Sie wusste wie sie ihn in den Wahnssinn treiben konnte und setzte ihr Wissen, den Göttern sei Dank, gnadenlos ein. Ihre Worte schienen nicht mehr über seine Ohren zu ihm durchzudringen, sondern waren omnipräsent in seinen Gedanken, leiteten sein Denken und ließen ihn in die steilsten Abgründe der ungezügelten Leidenschaft gleiten.
    Es waren Worte des Verlangens und der Sehnsucht, die sie ihm unaufhörlich in sein Bewusstsein flüsterte. Sie wollte ihm gehören, ihm ganz allein.
    Nur für ihn erschaffen, war er ihr Herr und Meister. Sie, ein lebendig gewordener Traum, real...
    Endlich hatte ihr Mund das Objekt ihrer Begierde gefunden und schenkte ihm alle nur erdenklichen Freuden. Immer und immer wieder.
    Sich an den Marmorplatten des Beckenrandes festhaltend, flehte er sie an, ihn endlich zu erlösen, doch sie spielte mit ihm, ließ ihn warten, steigerte seine Lust noch mehr, bis ihn seine schwindelerregenden Gefühle beinahe in bleierne Ohnmacht fielen ließen. Unfähig sich auch nur zu bewegen, war er ihr ausgeliefert. Er öffnete die Augen und es war ihm als würde er durch Myriaden von Tore unzähliger Welten zu ihr starren, weit entfernt an einem Ort, den nur sie ihm zeigen konnte.
    Sie öffnete ihre lustverschleierten Augen und fuhr mit den Fingern durch sein dichtes Haar.
    Schneller als es sein alkoholverklärter Blick es erfassen konnte, bekamen ihre Augen den tödlichen Glanz eiskalter Berechnung.
    Sie öffnete den Mund und ihm stockte der Atem. Es waren scharfe Zähne. Die einer gewandten Raubkatze. Doch da war es schon zu spät!
    ?Bei Khorne...?

    "Das ist für die Neuen und "Alten" unter euch! Es ist sowas von egal, ob ihr kämpft oder nicht. Ihr könnt auch draufgehen, wenn euch das lieber ist..."

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    naja, er hat ja alles nur nebulos umschrieben und nicht genau benannt - somit ist es als jugendfrei zu betiteln :) (was jeder sich dabei denkt was die zwei(oder sie) da alles so gemacht haben, das is dann seine sache) - außerdem glaubst nicht das die "kleinen" kinder von heute im internetzeitalter das nicht eh schon kennen ?!?!
    eieiei - das war doch vorherzusehen (lernt der denn gar nix in der schule ?!?! )


    Aber weißt eh wie das ist, wenn du lernst halte dich davon fern, willst du es erst Recht ausprobieren. :D


    Kommen da wieder mal seltsame Moralvorstellungen zum vorschein ??

    Blut darf fließen, Köpfe können abgehackt werden, und die Gedärme fliegen, das ist ok da regt sich keiner auf.

    Aber schreibt einer ein bischen erotisch dann komme schon die Aufschreie, das da wer zu jung sei.

    Sorry aber das regt mich leicht auf.

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    Be carefull when dealing with dragons, for you are crunchy and taste good with ketchup.