Es stimmt schon, am Beginn erscheint Alles ein wenig verwirrend, aber nachdem man dahintergestiegen ist, ist es schon wieder sehr einfach.
Nicht jede Nation hatte solche sogenannten Elitekompanien in ihren Bataillonen..
Zuerst nahm man die kleineren und geübteren Schützen, welche den Feind bereits im Vorfeld durch Beschuß stören und in Unordnung bringen sollten, das waren die Plänkler oder Voltigeurs.
Die Grenadiere waren altgediente Soldaten des Bataillons, welche aufgrund ihrer Erfahrung normalerweise unter Beschuß und im Angesicht des Feindes dazu tendierten, die Nerven nicht so schnell wegzuschmeissen.
Sie standen entweder im Rücken der Einheit, um zu verhindern, daß das Bataillon nicht wich, oder sie waren in erster Reihe um ein Bataillon im Falle eines Angriffes mitzureissen.
Man tendierte auch, diese Einheiten aus ihren Bataillonen herauszulösen und mit denen anderer Einheiten in sogenannten Elitebataillonen zusammen zu fassen.
Das ist im Großen und Ganzen die Doktrin Franzosen und Verbündete..
Die Gegner der Franzosen verfolgten ihre eigenen Aufstellungsprinzipien, die teilweise angelehnt an die der Franzosen waren.
Österreicher setzen ihre Truppen äußerst ungern zu Plänklerdienste ein, ganz einfach weil den normalen Truppen die Ausbildung hierfür fehlte.
Preußen hatten wiederum eine eigene Aufstellung, die hatten in ihrem Regiment ein leichtes Bataillon.
Die Russen verzichteten auf leichte Infanterie in ihren Linienbataillonen, dafür war im Schnitt jedes 3te Regiment bei den Russen ein Jägerregegiment ( also leichte Infanterie ).
Briten blieben als einzige Nation während des Konflikts ihrer "Profi-"Heerdoktrin treu, sie verzichteten auf ein Nationalheer, das mit Masse glänzte, sondern schickten lieber gut ausgebildete Soldaten ins Feld, die gut gedrillt und bewaffnet waren.
Man muß auch beachten, daß es während der napoleonischen Zeit grundlegende Umstrukturierungen und Veränderungen gab.
Rückten Österreicher am Anfang noch mit kleineren, professionellen Heeren ins Feld, so änderte sich das ab 1800-1806, nachdem die Franzosen mit ihren großen Nationalheeren einen um den anderen Erfolg erzielten.
Eigentlich hatten die Franzosen aus der Not eine Tugend gemacht, da die Linienformation einige Zeit an Ausbildung brauchte, was man für Kolonnen nicht benötigte. Da Kolonnen jedoch wenig Feuerkraft aufbringen und wiederum ein leichtes Ziel für Beschuß sind, mußten diese bewegt werden und offensiv agieren - das konnte Napoleon vortrefflich...
Nach den Niederlagen stellten die Gegner Napoleons dann langsam um....
Auch die Franzosen änderten ihre Aufstellung im Laufe der Jahre, noch 1809 waren Teile des Heeres noch in sogenannten Halbbrigaden, den Vorläufern des Regiments organisiert ( ein Relikt der Revolutionszeit ).
1802 ist bei den Franzosen so gut wie niemand mit einem Tschako herumgelaufen, der kam erst ab 1807/08 auf, davor war es der Zweispitz oder gar noch das Kaskett ( Revolutionszeit ).
Gegen Ende der Ära zeichneten sich die französischen leichten Regimenter weniger durch ihre Plänklertätigkeit aus, vielmehr wurden sie zu Eliteeinheiten, in welcher die "fanatischsten" Kämpfer waren. Salopp gesagt, plänkeln konnten sie aufgrund mangelnder Ausbildung nicht mehr so gut, aber sie waren Veteranen oder Fanatiker, für die es nicht in die Garde gereicht hat