Erwachende Schatten

    Erwachende Schatten

    Erwachende Schatten
    Auf einer Welt die Moneth genannt wird, gibt es ein Königreich namens Strath. Es ist weit ausgedehnt und grenzt im Norden an die Sümpfe des Vergessens, im Osten an das Nebelgebirge und im Süden an die große Staubwüste. Die natürliche, westliche Grenze von Strath bildet die Küste der Sturmsee. Das Königreich ist friedlich und gut gegen alle Angriffe von außen verteidigt. Gegründet aus einem Pakt kleinerer Nationen, über achthundert Jahre vor dem Beginn dieser Geschichte hat es alle Gefahren und Invasionen überstanden und zurückgeschlagen und dabei sogar beachtlichen Wohlstand entwickelt. Strath ist unterteilt in fünf Provinzen, jede regiert von einem Princeps, einem Vertreter des Hochadels. Über den fünf Princeps steht nur der Imperator, welcher zu der Zeit in der die Geschichte beginnt, Tetys IV ist. Mit seinen vierundzwanzig Jahren ist er für einen Imperator bemerkenswert jung, tatsächlich einer der jüngsten Imperatoren in der Geschichte des Reiches. Manche sagen, dass er seinen Vater ermorden ließ, um an die Macht zu kommen, aber jene die dem Imperator nahe stehen wissen um die schreckliche Krankheit die den alten Imperator jahrelang geplagt hatte und der er schließlich erlegen war. Nicht einmal die besten Ärzte von Strath (und damit wahrscheinlich die besten der Welt) hatten etwas gegen die Krankheit tun können. Sie nannten sie das Schattenstigma und selbst diese fortschrittlich denkenden und bestimmt nicht abergläubischen Ärzte, nannten das Leiden des alten Regenten das Werk von Dämonen des Limbus.
    Nun aber waren die fünf Provinzen unter der Herrschaft Tetys IV vereint und sicher.
    Naank mit seinen reichhaltigen Metall und Edelsteinvorkommen, der Rohstofflieferant des Reiches, die östlichste aller Provinzen und die mit dem stärksten Heer. Diese Region musste immer wieder mit den Überfällen der Orks und wilder Barbarenvölkern aus den Bergen rechnen und hatte auch schon viele Invasionen überstanden. Zwar war schon seid mehreren Jahrzehnten kein solcher Überfall mehr Erfolgt, aber das Militär von Lord Dustorm, des Princeps von Naank, war dennoch immer bereit.
    Die Nördliche Provinz Saltar, Lieferant von Holz und Braunkohle mit ihren ausgedehnten und tiefen Wäldern, ein Land der Schönheit und am wenigsten kultiviert.
    Der Süden, die Provinz Morak, an die Wüste angrenzend, die reichste aller Provinzen, ein Reichtum der vor allem auf dem Handel mit den Nomaden der Staubwüste basierte.
    Elfenbein und Seide von jenseits der Wüste kamen von hier ins Reich und wurden in ganz Strath heiß begehrt. Der Herrscher von Morak, Lebonin, ein geschickter Händler und äußerst kultiviert war ein gern gesehener Gast in der Hauptstadt des Reiches.
    Dann noch die Westliche Provinz, Illear, der Getreidekorb von Strath, der wichtigste Lieferant von Nahrungsmitteln aller Art. Schließlich und endlich Anlar, die Provinz der Mitte, die die anderen Provinzen zusammenhält. Jedem Bürger von Strath ist bewusst, das nur das Zusammenhalten der Provinzen und der gegenseitige Austausch an Rohstoffen ihr aller Überleben und ihren Frieden sichert. In der Mitte Anlars, die Hauptstadt, Amareh, die großartigste Stadt der Welt. Ein imposanter und wunderschöner Ort der das beste und edelste aller Provinzen auf einem Fleck vereint. Eine weit ausgedehnte und erstaunlich saubere Stadt, mit einem wohl durchdachten Kanalisationssystem und über zweihundert Tausend Einwohnern. Der erste Ring der Stadt sind die Siedlungen des einfachen Volkes und der Kaufleute. Der zweite Ring ist prachtvoller als der erste und beinhaltet die Märkte und Geschäfte, die Kirchen und Gotteshäuser.
    Dann der Innere Ring. Die Häuser der Adeligen und der Imperiale Palast. Man hat schon viele Neuankömmlinge in Amareh gesehen die Minutenlang einfach staunend und mit offenem Mund stehen blieben, alles um sich herum vergaßen und sich in der Pracht des Inneren Ringes, des Zentrums der Welt, verloren hatten.
    Es ist eine gute Zeit für Strath und seine Bewohner. Frieden und Wohlstand herrschen und die Furcht und der Schatten haben keine Macht. Doch im geheimen arbeiten versteckte Gemeinschaften auf ihre eigenen Ziele hin, ohne sich um die Wünsche und Träume ihrer Mitbürger zu kümmern und an den Grenzen Straths braut sich Schreckliches zusammen. Der Schatten wächst langsam aber unaufhörlich und droht das Licht zu verschlingen.
    Und fünf Kreaturen der Finsternis halten sich mitten im schillernden Licht der Hauptstadt verborgen.
    Wehe, oh Menschen, die Zeit des Friedens ist vorbei...
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    Wie immer großartig!

    Dachte, du hast gegenwärtig keine Lust zum Schreiben?? :)
    "Das ist für die Neuen und "Alten" unter euch! Es ist sowas von egal, ob ihr kämpft oder nicht. Ihr könnt auch draufgehen, wenn euch das lieber ist..."

    Wie es läuft??
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    Das ist ne alte Story, die ich schon länger daheim herumliegen habe...

    Dominique Dupois verließ angeheitert doch sicheren Schrittes die Taverne, seine beiden massigen Leibwächter dichtauf. Der Mann passte augenscheinlich nicht in diesen Unzivilisiertesten und verwahrlosesten Teil Straths, in dessen Kneipen sich Halsabschneider, Abenteurer und Söldner herumtrieben, um sich hemmungslos zu besaufen. Dominique, Mitte zwanzig, war der jüngste Spross des einflussreichen Adelshauses Dupois, das durch den Handel geradezu ekelerregend reich geworden war - schon Dominiques Kleidung war ein Zeugnis des Reichtums: Er trug feinste schwarze Lederstiefel, glatt und glänzend. Schwarz war auch die Seidenhose. Sein weißes Hemd und der purpurne Umhang waren von ebensolcher erlesenen Qualität. Abgerundet wurde diese Montur durch ein feines und sündhaft teures Rapier, das in seiner edelsteinverzierten Scheide lässig um den weit geschnallten Gürtel baumelte. Hinzu kam noch ein breitkrempiger dunkelbrauner Hut, geschmückt mit drei Pfauenfedern. Und genau wie ein Pfau stolzierte auch Dominique durch die Menge, den Kopf stolz erhoben. Er war von Geburt kein schöner Mann, denn sein gelocktes rotes Haupthaar erinnerte stark an kratzige Schafswolle. Das Gesicht, immerzu von einem sowohl listigen als auch arroganten Ausdruck beherrscht, war über und über mit Sommersprossen bedeckt. Hinzu kam noch die Narbe, die sich quer über die linke Wange des jungen Mannes zog und auf die jener besonders stolz war, schließlich handelte es sich um eine Duellverletzung, die ihm ein Studienkollege beigebracht hatte. Dominique genoss seine Aufenthalte in diesem ärmlichen Viertel der Stadt, genau wie ein Junge es genoss, wenn sein Hund einen neuen Trick gelernt hatte. Und viel mehr waren diese armen Teufel auch für den jungen Dupois nicht.
    Die Straßen waren immer noch voller Menschen, auch wenn die Dämmerung bereits einige Stunden zurücklag. Krämer, Scharlatane, und Händler boten noch immer ihre Waren feil und zahlreiche Dirnen machten den Vorbeigehenden schöne Augen, wobei sie hin und wieder mal ein blankes Bein durch ihre langen ausgeschnittenen Röcke blitzen ließen. Wie von Zauberhand teilte die sich in den engen Straßen dahinwälzende Masse, wenn Dominique und seine beiden Muskelbepackten Begleiter diese passierte, um sich kurz hinter ihnen wieder zu schliessen. Dupois, von Bier und Wein berauscht, schwelgte im Hochgefühl der Überlegenheit diesem wertlosen Pack gegenüber, das da an ihm vorbeizog und sorgsam darauf achtete, ihm nicht einmal in die Augen zu blicken. Im Vorbeigehen betrachtete er eine der Dirnen. Er kannte das Mädchen, tatsächlich war sie ihm schon einige Male zu Diensten gewesen und er hatte es wahrhaft immer genossen, doch heute würde er sie sich wohl nicht nehmen, oder? Ein Schlag setzte seinem vom Alkohol umspülten Gedankengang ein jähes Ende. Der junge Adlige wurde durch den Aufprall herumgewirbelt und fiel auf das harte Kopfsteinpflaster. Rot vor Wut streifte er die helfenden Hände seiner Leibwächter ab, setzte seinen kostbaren Hut auf, der neben ihm gelandet war, erhob sich und wandte sich demjenigen zu, der es gewagt hatte, ihn nicht nur zu berühren, sondern sogar in den Dreck zu werfen. "Wie könnt ihr es wagen, das werdet ihr bereuen, so wahr ich Dominique Dupois heisse", brüllte er dem Mann, den er noch gar nicht richtig zur Kenntnis genommen hatte, ins Gesicht. Dieser war etwas größer als Dupois und von muskulöserer Statur, auch wenn man dies schwer einschätzen konnte, da ein weiter Umhang seine Konturen verhüllte. Das Kleidungsstück bestand aus schwarzer Seide, erweckte jedoch den Eindruck, dass es schon sehr oft getragen worden war, was Spuren hinterlassen hatte. Das Gesicht des Fremden, der nur ein wenig älter als der junge Adlige schien, war so schön wie das Dupois´ hässlich war. Die rabenschwarzen Haare kontrastierten mit der vornehmen Blässe der Haut, die beinahe von innen heraus zu leuchten schien. Der Unbekannte hatte markante Wangenknochen und eine perfekt geformte Nase. Das ganze wurde durch die gelblich schimmernden Augen des Fremden abgerundet. Der Mann war wahrhaft schön, doch war es eine leichenartige, mysteriöse, ja unwirkliche Schönheit. "Verzeiht mir, es war nicht meine Absicht, euch niederzuwerfen. Bitte nehmt meine aufrichtige Entschuldigung an", setzte der Fremde an, "Das werde ich nicht tun, ihr Kretin! Ich glaube, ihr habt eine Lektion verdient", spie Dupois ihm entgegen. Seine Leibwächter ließen bereits bedrohlich die Fingerknöchel knacken und machten sich bereit, dem Unbekannten eine Tracht Prügel zu verpassen. Alle Augen auf der Straße hatten sich nun auf das Geschehen gerichtet, in baldiger Erwartung einer zünftigen, wenn auch einseitigen Schlägerei. Doch schon war in Dupois´ listigem Geist eine andere Idee erwacht, eine noch bessere. "Halt ihr beiden", sagte er, seinen beiden Leibwächtern zugewandt. "Mit einer Tracht Prügel kommt ihr mir nicht davon. Ich schließe aus eurer Ausdrucksweise, dass ihr ein gewisses Grundmaß an Etikette besitzt. Ich fordere euch als Wiedergutmachung zum Duell! Ich hoffe doch, dass ihr mit dem Schwert umgehen könnt?" Wie zur Antwort schob der Fremde seinen Umhang etwas beiseite und entblößte eine schlichte, schwarzlederne Schwertscheide. "Nun denn. Wir treffen uns zur zwölften Stunde vor der Stadt Monsieur...wie heißt ihr eigentlich?" "Mein Name ist Mikael. Ich bitte euch, das Duell jedoch auf die Dämmerung, sagen wir acht Uhr zu verlegen, dann bin ich einverstanden", antwortete dieser. "Nun gut, so sei es", gab Dupois kurz angebunden zurück und setzte seinen Weg fort, innerlich frohlockend, dass er diesem Tölpel das Herz mit dem Schwert zerfetzen würde.
    Als sich die Menge wieder ihren eigenen Angelegenheiten zuwandte, machte auch Mikael sich auf den Weg. Er lächelte.
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    Das Balkonfenster des weiträumigen Schafgemachs war weit geöffnet. Der volle Mond schien hinein und tauchte das Innenleben in ein dumpfes Licht. Überall im Zimmer lagen achtlos weggeworfene Sachen verstreut. Die nächtliche Ruhe wurde nur von dem Miauen einer Katze auf nächtlichem Streifzug und einem leisen Stöhnen gestört. Es kam von dem wunderschön gearbeiteten Bett, dass von seidenen Vorhängen verhüllt wurde. Das Stöhnen wurde immer lauter. Kein Zweifel. Es kam von dem Bett. Jetzt konnte man auch zwei aneinander geschmiegte Körper erahnen. Immer schneller wurde der ekstatische Rhythmus. Im selben Maße wuchsen die Geräusche der Lust. Verträumt spielte der Wind mit den Vorhängen. Doch selbst er vermochte nicht die schwüle Luft dieses Sommerabends zu vertreiben.
    Mit animalischer Wildheit knurrte der Liebhaber seine Partnerin an, das Pflügen ihres Lustgartens hatte beide schon mit zwei Orgasmen beschenkt. Jetzt hieß es diesen Abend gebührend abzurunden. Er bedeckte ihren heißen Körper mit Küssen, beginnend mit dem sanft geschwungenen Lippen, den Hals hinab, über die festen Brüste und wieder hinauf. Ihre Finger krallten sich in seien muskulösen Rücken, die Schenkel umklammerten sein Becken und kreisten, so dass es ihm fast die Sinne raubte. Bald war es soweit. Noch ein paar Liebkosungen und... Mit unbeschreiblicher Lust schrie die Angebetete ihr Glück in die warme Nachtluft hinaus. Jetzt war der Moment gekommen. Er biss herzhaft in den wundervollen Hals und saugte gierig die Essenz des Lebens, die ihn für weitere zwei Tage am Leben erhalten würde. Heute war es das letzte Mal für Persephone das ihr Geliebter sie biss. Nach diesem letzten Mal würde sie endlich an seiner Seite durch die Nacht ziehen. Immer auf der Suche nach frischen Blut. Ein neuer Vampir in der Linie der von Carsteins.
    Erschöpft ließ Lucio von ihr ab. Mit einem feinen Seidentuch tupfte er erst die Bisswunde, dann seinen Mund von dem köstlichen Saft ab und leckte gierig daran. Welch eine Wonne ihm Persephone doch beschert hatte! Ja, sie war etwas besonderes, das hatte er gleich gespürt. Als sie sich das erste Mal im Keller der Lüste getroffen hatten, wusste er dass sie für ihn bestimmt war. Verträumt betrachtete er seine schlafende Angebetete. Die langen schwarzen Haare glichen den seinen, ihr ovales Gesicht hätte sein Herz höher schlagen lassen, wäre es nicht vor langer Zeit stehen geblieben. Gut zweihundert Jahre hatte er nach solch einer Frau gesucht und sie schließlich in Amareh gefunden.
    Sanft suchte er ihre Lippen. Sie war lächelnd in den Tod, nein Lucio verbesserte sich gedanklich, in den Untod gegangen. Als er ihr nach dem ersten Mal die ganze Wahrheit über sich berichtet hatte, war sie weder von ihm weggerannt, noch hatte sie die örtlichen Hexenjäger benachrichtigt. Stattdessen liebte sie ihn umso mehr, ja sie war gerade versessen darauf sich ihm hinzugeben. Er wandte ihr den Rücken zu. Vielleicht sollte er ein wenig auf ihren Ehrgeiz aufpassen...
    Mit einer lässigen Bewegung lenkte er den auf sein Herz gerichteten Pflock ab. Innerlich seufzend drehte er sich zu Persephone um. In ihren Augen loderte unbeschreibliche Gier. Gier nach seinem Geld, seiner Macht und seinem Einfluss. Vampire duldeten nur selten andere ihrer Art. Mit seiner Rechten hielt er immer noch ihr schmales Handgelenk in einem eisernen Griff gefangen.
    ?Ich hoffe du weißt wie außerordentlich Leid mir das tut, was ich dir jetzt antun muss...?
    Mit der linken Hand entwand er der geifernden Furie den Pflock und rammte ihn mit seiner vollen unmenschlichen Kraft in ihr schwarzes Herz. Augenblicklich zerfiel das Antlitz Persephones vor seinen traurigen Augen zu Staub. Also war seine Suche nach einer untoten Gefährtin doch noch nicht beendet. Vielleicht gab es auf dieser
    verfluchten Welt auch gar kein weibliches Exemplar, dass seinen erlesenen Ansprüchen gerecht wurde?
    Schnellen Schrittes eilte er zur offenen Balkontür, betrachtete noch einmal wehmütig das leere Bett. Sie hätte seinem ewigen Leben vielleicht einen Sinn geben können...
    Schnell sammelte er seine Sachen zusammen und zog sich an, hängte sein fein gearbeites Rapier an seinen Gürtel und warf den weiten schwarzen Mantel über die Schultern. Im trüben Licht des Vollmondes sah man nur einen Schatten der sich mit einem gewagten Sprung über die Brüstung schwang und sanft auf dem Innenhof der kleinen Villa in der Oberstadt landete. Lucio grinste. Vampir-Sein hatte doch seine Vorteile. Die Glocken der nahen Kirche schlugen zur fünften Stunde. Jetzt musste er sich aber sputen, um noch rechtzeitig in seine heimatliche Gruft zu kommen. Seufzend machte er sich auf den Weg. Nie wieder würde er einen Sonnenauf- oder -untergang betrachten, nie mehr würde er ihre warmen Strahlen auf seiner Haut fühlen oder am Tage durch die belebten Straßen Amarehs flanieren können. Vampir-Sein hatte doch seine Nachteile, gestand sich Lucio missmutig ein.
    Die ersten Strahlen der morgendlichen Sonne leckten schon über die Schindeldächer der Hauptstadt, ein neuer Tag brach heran.
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    Ferash parierte den Schlag des in Felle gekleideten Kriegers mit arroganter Leichtigkeit und stieß seinem Gegner mit derselben beiläufigen Begegnung das Breitschwert tief in die Brust. Er zog seine Waffe heraus und ließ sie mit beidhändigen Hieben nach links und rechts schwenken, er mähte alle nieder die er erreichen konnte.
    Ein überhebliches Grinsen verwandelte Ferashs schöne, edle Miene in eine boshafte Fratze als er zwei weitere seiner barbarischen Widersacher tötete.
    Das hier war wirklich zu einfach! Er trat einen Schritt nach vorne und enthauptete drei Gegner mit einem Hieb.
    Die Barbaren der Südlichen Salzmarschen hatten es doch tatsächlich gewagt in ihr Königreich einzudringen!
    Wie konnten sie nur! Ferash duckte sich unter einem mächtigen Hieb und riss dem übereifrigen Barbaren die Eingeweide heraus. Dann tötete er zwei weitere Gegner.
    Das war das erste Mal in der Geschichte Mourkhains das die Barbaren den nötigen Mut aufgebracht hatten, die Grenze zu überschreiten. Sie hatten sich zu einem Heer gesammelt und waren plündernd und brandschatzend über die Dörfer an der südlichen Grenze hergefallen.
    Bis jetzt hatten die Barbaren doch genau gewußt, das sie der großen und disziplinierten Armee Mourkhains nichts entgegenzusetzen hatten. Sie waren zu schlecht ausgerüstet und zu undiszipliniert. Außerdem hatten die Soldaten Mourkhains ja auch Ferash und seine Geschwister auf ihrer Seite.
    Was hatte den Barbaren nur den nötigen Mut gegeben, überlegte Ferash. Keiner ihrer Anführer war in der Lage sie so zu ermutigen. Vielleicht ein neuer Häuptling?
    Egal. Sie würden sowieso verlieren.
    Ferash machte einen der Häuptlinge der gegnerischen Armee im Getümmel vor ihm aus. Der riesenhafte Krieger schlug mit seinem Zweihänder eine breite Schneise in die Speerträger von Mourkhain. Ferash gab den Männern ein Zeichen sich zurückzuziehen, dann trat er dem Barbar entgegen und fauchte eine Herausforderung.
    Sein Gegner blieb stehen. Ferash sah die Angst in seinen Augen. Der Barbar wusste, was ihm gegenüberstand.
    Er wollte nicht kämpfen, doch vor seinen Männern durfte er keine Feigheit zeigen. Also griff er an.
    Mit einem lauten Schrei hob er des Schwert um es blitzschnell auf Ferash heruntersausen zu lassen.
    Dieser hob seine Klinge und parierte lässig den Hieb.
    Er sah Überraschung und entsetzliche Angst in den Augen seines Gegners auflodern. Nun würde er fliehen, wenn Ferash ihm die Gelegenheit gab. Aber Ferash war heute nicht gut aufgelegt und er wollte niemanden verschonen.
    Er versetzte seinem Gegner einen brutalen Rückhandhieb mit der Faust, und der Schädel des Häuptlings platzte unter der schieren Kraft des Schlages.
    Doch das war Ferash nicht genug. Mit einem Satz war er zwischen den entsetzten Barbaren und teilte blitzschnelle Schläge aus. Mit einem Schrei purer Wut steigerte er seine Angriffsgeschwindigkeit und wurde zu einem Wirbelwind der Zerstörung, einem Tornado der alles Leben auslöschte, das in seiner Reichweite war. Solch einer mächtigen Attacke waren die Barbarenstämme nicht gewachsen. Ihre ganze rechte Flanke löste sich vom Gegner und floh.
    Der Rest der Barbarenarmee versuchte weiterzukämpfen doch sie waren umzingelt, demoralisiert und hoffnungslos in der Unterzahl. Einer nach dem anderen fiel, bis nur noch wenige Dutzend am Leben waren.
    Dann ertönte das Signal zum Rückzug.
    Ferash war überrascht doch er gehorchte sofort. Dieses Signal konnte nur Ushorans persönlicher Hornbläser geben und wer war er dass er sich den Befehlen seines Vaters-in-Dunkelheit widersetzte?
    Diszipliniert und schnell formierte die Armee von Mourkhain sich um und zog sich zurück.
    Ferash war einer der ersten, die das Lager erreichten.
    Sofort eilte er zum Zelt seines Generals.
    Die meisten seiner Brüder und Schwestern waren bereits dort versammelt und die restlichen trafen kurz nach ihm ein. Geschlossen betraten sie das Zelt ihres Vaters.
    Es war gewaltig, voller Seide und Edelsteinen und so groß wie ein kleiner Palast. Von den fähigsten Künstlern und Architekten des Reiches entworfen, war es ein Meisterwerk, das Beste vom Besten. Und doch nur ein Zelt. Eine vorübergehende Residenz des Herrschers von Mourkhain. Des Prächtigen Ushorans. Des Herren der Masken.
    Inmitten all des Prunkes thronte der Erhabene auf einem Seidenkissen. Mit einem Lächeln begrüßte er seine Kinder.
    ?Das habt ihr gut gemacht.? Seine Stimme war tief und männlich, erfüllt von großer Macht und Autorität.
    ?Doch die Stämme waren niemals eine wahre Bedrohung für unser Königreich. Die wahre Bedrohung ist von einer anderen Seite gekommen, während wir gekämpft haben.?
    ?Und was könnte diese Bedrohung sein, Vater?? fragte einer der Strigoi. ?Was könnte so mächtig sein und unser großes Reich bedrohen??
    ?In der Tat, was,? sprach Ushoran.
    ?Nur ein Volk ist zahlreich und gleichzeitig mächtig genug um zu einer echten Gefahr für uns zu werden. Die Grünhäute.? Verblüfftes Schweigen folgte diesen Worten des Ältesten der Strigoi.
    ?Eine gewaltige Horde hat die östlichen Grenzposten überrannt und nähert sich der Hauptstadt. In zwei Tagen werden sie unsere Stadt erreicht haben.?
    ?Zwei Tage!? schrie Ferash. ?Die Hauptstadt verfügt über fast keine Truppen mehr zu ihrer Verteidigung. Alle Truppen sind hier!?
    ?Ja mein Sohn. Es sieht fast nach einem gerissenen Plan unserer Feinde aus, unsere Armee herzulocken. Wir müssen uns beeilen. Geht und treibt die Truppen an.?
    Mit diesen Worten entließ er sie.

    Ferash riss die Augen auf. Er hatte wieder geträumt und wieder hatte er in seinen Träumen die Vergangenheit gesehen. Bis vor wenigen Tagen hatte er nicht einmal gewußt das seine Art überhaupt träumte, das sie überhaupt Träumen konnten! Und so war es ihm auch lieber gewesen. Die Träume schmerzten. Es tat ihm unendlich weh an seine einstige Pracht zu denken.
    An die nun vergangene Pracht des Goldenen Reiches Mourkhain. Und an seinen Vater und Meister.
    Jetzt war alles nicht mehr. Er war nicht mehr prächtig, das Reich war zerstört und Ushoran tot. Niemals wieder würde es so sein wie früher.
    Ferash zischte wütend und versuchte die Gedanken aus seinem Kopf zu vertreiben. Er konnte spüren dass die Sonne vor wenigen Momenten untergegangen war.
    Außerdem war er durstig.
    Ferash schob den steinernen Deckel beiseite und entstieg seinem Sarg. In der Krypta tief unter dem Friedhof von Amareh war es ruhig und kühl.
    Hier fühlte er sich wohl, hier war er sicher. Aber er konnte nicht ewig hier bleiben. Er musste nach draußen, seinen Durst stillen.
    Ein leises Kratzen an der steinernen Tür kündete von der Ankunft seiner Diener. Er schob die Steinplatte beiseite und mehrere bucklige, verformte Schatten krochen in den Raum. Sofort fielen sie vor Ferashs Gestalt auf die Knie.
    Es lächelte. Er mochte diese Geschöpfe, die von den Menschen Ghoule genannt wurden. Sie erinnerten ihn an sich selbst. Einst waren auch sie prächtig gewesen, doch nun waren sie entstellt und verzerrt, fast so tief gesunken wie er.
    Der Gedanke machte den Strigoi wütend. Er stieß ein zorniges Zischen aus. Die Ghoule aus dem Weg schiebend verließ er die Krypta durch einen der zahlreichen Geheimgänge und trat an die Oberfläche. Heute Nacht würde er auf die Jagd gehen. Innerhalb der Stadt wartete zwar die bei weitem saftigere Beute, doch er wollte in seinem geschwächten Zustand keine ernsthafte Konfrontation riskieren. Seine Flügel ausbreitend stieß Ferash sich vom Boden ab und segelte in die Nacht davon.
    Es war Vollmond, eine sehr schöne Nacht und er hatte ein gutes Gefühl. Er würde heute Nacht gut speisen...
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    Die letzten Strahlen der Sonne verschwanden hinter dem Horizont und die Nacht verschlang die stolze Stadt Amareh. Das Jahr neigte sich bereits dem Ende zu und der Winter war nicht mehr fern. Die Tage wurden kürzer und die Finsternis brach so rasch über das Land, dass es kaum dämmerte. Die Bevölkerung hatte sich schon längst in den äußeren Ring zurückgezogen und ging früh zu Bett, um sich von dem harten Arbeitstag zu erholen. Nur sporadisch flackerte Licht aus den Fenstern der eng zusammengedrängten Häuser, als jemand eine Öllampe entzündete um die Finsternis zu vertreiben. Die Patroullie begann mit ihrem Rundgang, denn auf Befehl des Kaisers sollten die Straßen des Nachts überwacht werden, um den Frieden zu wahren. Je näher man den Blick Richtung Stadtzentrum streifen ließ, um so zahlreicher wurden die Lichter. Im inneren Ring war nahezu jedes Haus erleuchtet, und aus vielen drang gedämpftes Gelächter durch die Glasscheiben, dessen Ursprung meist ein gemeinsamer Abend in geschlossener, ausschließlich adliger Gesellschaft war. Nur in einem der Häuser, ganz nah am westlichen Rand des inneren Ringes, war jegliche Lichtquelle erloschen.
    Der Sargdeckel klappte absolut geräuschlos und mit einer beinahe gespenstischen Langsamkeit zur Seite. Mit der gleichen Ruhe erhob sich der nackte Oberkörper einer Frau aus dem mit rotem Samt gepolsterten Inneren. Erst als sie kerzengerade saß, schlug sie die Augen auf. Sie leuchteten in einem dunklen, sinnlichen Grün, und ihre Form war anmutig, vielleicht sogar ein wenig fremdländisch. Umrandet von einem makellos schönen Gesicht mit vollen roten Lippen und einer blass schimmernden, elfenbeinfarbenen Haut wirkten sie noch durchdringender, als sie langsam und bewusst die Umgebung beobachteten. Das Schlafgemach war geräumig, aber spärlich möbliert. Außer dem Sarg, der mitten im Raum auf einem Sockel aus weißem Marmor ruhte befanden sich nur ein großer ovaler Spiegel und ein antiker Schrank aus dunklem Holz im Zimmer.
    Behutsam setzte die Frau einen Fuß auf den Marmorboden. Er war eiskalt, denn das Fenster stand offen und eine leichte Brise trug die eisige Kälte der Herbstnacht in den Raum und ließ die halb transparenten Vorhänge im Wind tanzen. Die Schönheit fühlte, wie eine Gänsehaut ihr Bein entlangglitt und sich die Kälte langsam in ihrem Körper ausbreitete. Sie genoss das Gefühl, dass entlang ihrer Nervenbahnen wallte und ihre Sinne erbeben ließ. Dann entstieg sie dem Sarg zur Gänze und bewegte sich mit kleinen Schritten auf den Spiegel zu, immer die Zehenspitzen zuerst aufsetzend. Ein feines Lächeln umspielte ihre Mundwinkel, als sie ihr Spiegelbild betrachtete.
    Katherina war perfekt. Ihre Beine waren lang und geschmeidig, gingen in einer einzigen, flüssigen Kurve in ihre Taille über. Ihr schlankes Wesen hob den wohlgeformten Oberkörper noch mehr hervor und brachte jeden Mann halb um den Verstand. Katherina war sich ihres Anblicks sehr wohl bewusst und zögerte nie, ihre Wirkung auf das andere Geschlecht auszunutzen, wenn es Vorteile für sie brachte. Ihr Lächeln wurde ein wenig breiter und in den Mundwinkeln blitzten zwei lange, spitze Eckzähne hervor. Die Vampirin leckte sich kurz mit der Zunge über den Fluch all ihrer früheren Liebhaber, wandte sich um und schritt auf den Balkon hinaus. Eine Zeit lang sah sie den vielen Lichtern unter ihr zu. ?Die Führungselite der Menschen...?, dachte sie spöttisch. Nichtsdestotrotz musste sie sich wieder mit diesem armseligen Pack abgeben. Ihre letzte Mahlzeit lag bereits drei Tage zurück und ihr Körper dürstete nach Blut. Erneut ließ Katherina ihre Zunge die Zähne entlanggleiten. ?Ein Ball?, schoss es ihr durch den Kopf. Die Vampirin überlegte kurz, dann verließ sie den Balkon, streifte sich ein Abendkleid über und verließ ihr Schlafgemach. Sie eilte mit eleganten Schritten die geschwungene, mit einem roten Teppich ausgelegte Treppe ins Foyer hinab und betrat ihr Arbeitszimmer. Katherine schloss behutsam die Tür hinter sich, setzte sich an den Schreibtisch aus echter saltanischer Cenqua und nahm eine Feder zur Hand. Mit flinken Bewegungen tauchte sie die Spitze in etwas schwarze Tinte, nahm ein Bogen Papier zur Hand und begann in feiner, ordentlicher Schrift zu schreiben...

    Durchlauchte Ladies, ehrenwerte Gentlemen
    MASKENBALL
    Anwesen der von Calisto
    Erster Göttertag im Pradon
    Beginn bei Anbruch der Nacht

    Schnell hatte Katherina zwei Dutzend oder mehr Einladungen verfasst. Sie nahm ein Handtäschchen aus schwarzem Samt zur Hand und gab die Kärtchen hinein. Mit einem teuflischen Grinsen dachte sie an den kommenden Ball. Das würde ein Festmahl. Mit schnellem Schritt verließ sie das Haus und machte sich auf den Weg zu der Feier, auf die sie in dieser Nacht eingeladen war. Die Balleinladungen konnte sie später noch verteilen. Jetzt war es Zeit zu speisen.
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    Wird die Story eigentlich auch gelesen???
    Würde mich über Kommentare freuen, sie müssen auch nicht unbedingt positiv sein...

    Der Herbst neigte sich langsam seinem Ende zu. Die Sonne verschwand als gelber Feuerball am Horizont und tauchte den Himmel in flammendes Gold. Amarehs Hauptkirche verkündete mit dem Schlagen ihrer gewaltigen Glocken die zehnte Stunde.
    Wie als hätte er auf dieses Signal gewartet klappte der Ebenholzdeckel des wundervoll gearbeiteten Sargs auf und entließ seinen Insassen in die kühle Luft der heimatlichen Krypta. Lucio gähnte herzhaft bevor er sich unnötigerweise streckte und ein paar Dehnungsübungen absolvierte. Ein altes Ritual das er in all den Jahren des Vampir-Seins nicht abgelegt hatte. Vielleicht wollte er auch nur die Erinnerung an sein früheres Leben als reicher Adelssohn einer der großen Familien der Hauptstadt nicht ganz vergessen. Der von Carstein hatte schon von anderen Vampiren gehört, die sich ihres menschlichen Lebens nicht mehr zu entsinnen vermochten. Lucio hingegen konnte sich an seine Abstammung erinnern. Besonders an den Tag seiner Verwandlung konnte er sich entsinnen, als sei es gestern gewesen.
    Stark angetrunken war er nach einer Feier unter adligen Freunden nach Hause gewankt. Er musste sich verlaufen gehabt haben, denn die Gassen waren ihm damals seltsam dunkel und abweisend vorgekommen. Als nächstes erinnerte er sich daran, das sich eine schwarze Silhouette auf ihn gestürzt und ihn in den Hals gebissen hatte. Aus seiner heutigen Sicht der Dinge wusste Lucio natürlich, dass ein Vampir versucht hatte ihn auszusaugen. Damals hatte er noch keine Ahnung vom nächtlichen Treiben der Untoten gehabt. Der Angreifer war jedoch von einem zufällig auftauchenden Schreiner mit einem spitzen Stock angegriffen worden und hatte sich vor den Augen seines Opfers in Staub verwandelt. Lucio wusste seit seiner Verwandlung, dass der Schreiner unglaubliches Glück gehabt haben musste, als er den Vampir überraschte und unwissentlich mit einer Art Pflock angriff, der sich auch noch genau durch das schwarze Herz gebohrt hatte. Das nächste woran sich Lucio erinnerte, waren die grässlich hellen Strahlen der Sonne die ihm Schmerzen bereiteten. Der Schreiner hatte ihn mit zu sich nach Hause genommen gehabt und hatte sich als Egvard Diezel vorgestellt. Lucio war ihm sehr dankbar gewesen und hatte ihm reichlich Belohnung versprochen. Doch was der Schreiner zu spüren bekommen hatte, war die Blutgier eines jungen Vampirs gewesen, der seinen Durst nicht zu zügeln vermochte. Selbst nach den Jahrhunderten die dazwischen lagen, hasste sich Lucio für seine Tat. Damals hatte sich der von Carstein geschworen seine Schuld wenigstens an den Nachkommen des Schreiners zu sühnen. Er hatte sie als seine Diener in seiner großen Villa eingestellt, die er als unverhofft wiederkehrender Spross der Familie übernahm und hatte sie immer bestens behandelt. In der ganzen Stadt war Lucio für seine Fürsorge gegenüber seinen Untergebenen berühmt geworden. Seine Diener zahlten es ihm mit unerschütterlicher Loyalität und einem freundlichen Wesen, das sogar seine Andersartigkeit nicht zu stören vermochte, zurück. Doch konnte das wirklich seine Schuld gegenüber dem alten Schreiner aufwiegen?
    Schnell vertrieb er die bösen Geister der Vergangenheit und konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt. Die Fackeln waren frisch und auch sonst war recht wenig Staub in seiner heimatlichen Krypta. Die Erde unter ihm verströmte einen angenehmen Duft. Einer seiner Diener musste sich während seines Schlafes nützlich gemacht haben. Gemächlich erklomm er die Stufen zur Tür seines Schlafquartieres und ließ sie wie von Zauberhand aufschwingen.
    Marta, die Oberste Köchin und Haushälterin seiner Residenz empfing ihn wie immer mit einem gutmütigen Lächeln. ?Guten Abend, Herr!? Lucio lächelte zurück.
    ?Abend, Marta! Ich verspüre heute Lust auf eine schöne Flasche Rosentaler, Jahrgang 1479. Und lass Frederic in den Büchersaal kommen. Ich möchte mich mit ihm über Geschäftliches unterhalten.? Der Vampir wollte sich schon abwenden, aber Marta erhob noch einmal das Wort. ?Entschuldigung, Herr, aber es ist ein Brief für euch gekommen.? Lucio runzelte die Stirn. Marta überreichte ihm wortlos einen lieblich dufteten Brief und machte sich auf den Weg in die Küche um einen Diener anzuweisen den alten Weinkeller nach der gewünschten Flasche zu durchsuchen. Seltsam... Ich werde ihn später in aller Ruhe öffnen.
    Der von Carstein machte sich auf den Weg durch den mit kostbaren Teppichen behangenen Flur. Er wurde nur spärlich mit Öllampen, mehr für die Diener und eventuelle Gäste als für ihn, erhellt. Vampire hatten eine ausgezeichnete Nachtsicht und benötigten keine unnatürlichen Lichtquellen. Unterwegs begegnete Lucio Richard, der seine hauseigene Wache befehligt. Er erkundigte sich über den Zustand der siebzehn Männer, versprach Gelder für neue Waffen bereitzustellen und genehmigte auch einen neuen Wachplan.
    Als er endlich im großen Büchersaal ankam, warteten bereits der eingeschenkte Rotwein und Frederic, seines Zeichens Ehemann Martas und Familienoberhaupt der Diezels, auf ihn.
    ?Guten Abend, Herr! Ich war so frei uns schon mal ein Glas des schönen Tropfens einzuschenken...? Verschwörerisch zwinkernd reichte er Lucio eines der großen Gläser.
    ?Auf sie werter Herr und meine Familie! Möge unser beider Glück noch lang anhalten!?
    Der von Carstein lächelte über die vertraute Art seines Gegenübers. Er konnte sich glücklich schätzen solche Untergebenen zu haben. Lucio prostete dem in die Jahre gekommenen Frederic zu und schlürfte seinerseits von dem gar köstlichen Rosentaler. Ein warmes Gefühl breitete sich in seinem sonst so kalten Körper aus. Lucio genoss das trügerische Gefühl des Lebendig-Seins. ?Wahrlich ein ausgezeichneter Jahrgang, geschätzter Freund!?
    Frederic neigte als Zustimmung sein ergrautes, aber noch erstaunlich dichtes Haupt. Lucio stellte sein Weinglas auf den schweren Eichentisch und setzte sich auf den dahinter bereitstehenden großen Ledersessel. Sein Diener machte es sich auf dem Stuhl gegenüber bequem. Der Hausherr ließ seinen Blick über die hohen, gut gefüllten Bücherregale und exquisite Kunstwerke, die in den wenigen Freiräumen standen oder hingen, bis ihn zum großen vor sich hin prasselnden Kamin schweifen. Allein die vielen Erstwerke unter den Büchern würden einen Kenner das Herz höher schlagen lassen, für den von Carstein waren es jedoch nur nützliche Nebensächlichkeiten, die sich im Laufe der Jahrhunderte hier angesammelt hatten. Ihn interessierte vielmehr seine Sammlung arkaner Bände. Nach ein paar weiteren Augenblicken des ins Feuer Starrens, wendete er sich wieder seinem Finanzverwalter zu. Nach endlosen aufzählen langweiliger Wirtschaftsinformationen und Geldtransfusionen, war Lucio froh, als er Frederic eine geruhsame Nacht wünschen konnte. Nicht zum ersten Mal war er froh darüber jemanden zu haben, der sich verlässlich um das Geschäftliche kümmerte. Trübsinnig hing er seinen Gedanken nach. Unentschlossen was er diese Nacht anstellen sollte. Die Unsterblichkeit konnte manchmal ganz schön langweilig sein. Besonders für einen melancholischen Vampir wie ihn.
    Sein Blick viel auf einen unscheinbaren Umschlag der neben seinem Weinglas lag. Er hatte den Brief noch nicht geöffnet.
    Seltsam... Ich bin doch sonst nicht so vergesslich.
    Schnell nahm Lucio einen Brieföffner und zerschnitt dass angebrachte Siegel.
    Also, eine Person von Stand. Wie interessant... Der Vampir schmunzelte leicht über den ungewollten Reim. Zügig überflog er die vier Zeilen des Briefes und sog genießerisch den Duft des berauschenden Parfüms ein, den das Papier verströmte.
    Ein Ball! Das hatte es schon lange nicht mehr in Amareh gegeben!
    ?Mmh, ?von Calisto?... Wenn er sich recht erinnerte, gab es ein junges Fräulein namens Katherina die diesen Familiennamen trug. Er hatte schon viel über die Schönheit gehört.
    Sollte das das langerwartete Zeichen sein? Sollte seine Suche vielleicht auf dem Ball enden? Sollte er die Frau für die Ewigkeit finden?
    Mit frischem Elan machte sich Lucio daran einen Antwortbrief zu verfassen. Dann musste noch seine Gardarobe nach den passenden Kleidern durchsucht werden und eines Geschenkes bedurfte es selbstverständlich auch bei solch einem Anlass.
    Die nächsten Tage sprühte die Villa fast vor Vorfreude über und eilig kam man all den Aufträgen nach, die der werte Herr zu geben pflegte. Dunkelheit und Langeweile verschwanden aus dem alten Gemäuer und fast hätte man vergessen können dass ein leibhaftiger Vampir darin wohnte. Aber nur fast...

    Eternal the kiss I breath
    Siphon your blood to me
    Feel my wounds of your god
    Forever rape mortality
    I smell of death
    I reek of hate
    I will life forever
    Lost child pay the dead
    Bleeding screams so silence
    In my veins your eternity

    I'll kill you and your dreams tonight
    Begin new life
    Bleed your death upon me
    Let your bloodline feed my youth

    First breath born come alive learn to kill
    Blood fest awaits to feed your hunger
    Dark side has no rival test your faith in blood

    I'll kill you and your dreams tonight
    Begin new life
    Bleed your dead upon me
    Let your bloodline feed me youth

    I am the first not the last
    Condemned by a single kiss
    Betrayed eternally I'll rip inside your soul
    Contaminating the world
    Defying god and son
    Black heart that brings your death
    Living infamy

    Drink the flesh of life itself
    Prepare to reign a thousand years

    I'll kill you and your dreams tonight
    Begin new life
    Bleed your dead upon me
    Let your bloodline feed me youth

    Blame god chosen children
    As you die I'm immortal
    Faithless no religion
    Stalking prey is my confession
    Captive blood enslavement
    Pain and hunger drives your madness
    Drink the flesh of life itself
    Prepare to reign a thousand years
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    Ferash gefiel es auf seinen ausgebreiteten, ledrigen Schwingen durch den Nachthimmel zu segeln. Hier oben, weit, weit über der Hauptstadt, fühlte er sich zufrieden und glücklich. Die einzigen Momente des Glücks, die ihm verblieben waren, waren die Augenblicke im Himmel, verborgen vor den Blicken der Menschen und Tiere.
    Hier war er frei. Ferashs Antlitz verzog sich zu einem leichten Lächeln, etwas das sich seit der Flucht aus Mourkhain vor so vielen Jahren nur sehr selten ereignete.
    Die Erinnerung an seine ursprüngliche und geliebte Heimat ließ Ferashs Lächeln verschwinden und er fühlte den Schmerz erneut, einen Schmerz den die langen und einsamen Jahre nicht abgeschwächt, sondern vergrößert hatten, einen Schmerz der durch die glänzende Pracht Amarehs unter ihm noch verstärkt wurde.
    Ferash beobachtete die Stadt. Sie war großartig und von unglaublicher, reiner Schönheit. Wie Mourkhain. Das Mourkhain vor so vielen Jahren. Ferash seufzte.
    Seine schon seid Dutzenden von Jahren trockenen Tränendrüsen füllten sich fast mit Flüssigkeit, doch ehe die Trauer Ferash überwältigen konnte, schlug der Durst zu. Der rote Durst, der Makel seiner Art.
    Unter seinem Einfluss wurden sogar die stolzen und edlen Vampire der Strigoi zu geifernden Ungeheuern.
    Ferash begann fast zu Lachen. Ein irrsinniges Glucksen begann in seiner Kehle hochzusteigen, doch er verschluckte es.
    Die stolzen und edlen Strigoi! Wie lächerlich! Er war weder stolz noch edel, nun. Und eine geifernde Bestie war er nun auch ohne den roten Durst. Der Fall hatte ihn tief getroffen.
    Sein Äußeres und sein Inneres, jede Faser seines Seins wurde verändert. Weder edel noch stolz, ein gefallener Engel, ein Wesen der Nacht, einst edel und nun nur noch eine Bestie. Eine Bestie die durstig war...
    Ferashs Blickfeld begann langsam zu verschwimmen.
    Er musste etwas zu trinken auftreiben, und zwar schnell.
    Mit angelegten Flügeln ließ er sich fallen.
    Immer schneller raste er dem Boden entgegen, immer schneller wurde sein Sturzflug.
    Kurz über den Wipfeln der Bäume unter ihm bremste er ab und begann auf dem Wind zu gleiten. Er konnte es nicht wagen, in seinem geschwächten Zustand innerhalb der Stadtmauern auf die Jagd zu gehen, doch hier, knapp außerhalb von Amareh, gab es auch noch genug Beute, wie er in den letzten Monaten gelernt hatte.
    Er flog vorsichtig, immer Ausschau haltend nach einem Lebenszeichen, nach einem Menschen. Doch er fand niemanden. Ferash verzweifelte langsam.
    Er musste bald jemanden finden! Der Durst wurde immer schlimmer! Bald würde er sich nicht mehr beherrschen können!
    Da, im letzten Augenblick, die Rettung.
    Ein Fuhrwerk, schwer beladen, hatte die Stadtmauern verlassen. Gezogen von drei Pferden, beförderte es Edelsteine und Erze aus Naank in die südliche Provinz und hatte in der Hauptstadt für mehrere Tage Rast gemacht.
    Die zwei Männer auf dem Kutschenbock waren bester Laune und scherzten vergnügt mit den vier Wachen, die das Fuhrwerk begleiteten. Sie alle hatten ihren Aufenthalt in der Stadt genossen und freuten sich auf den Gewinn, den sie in Saltar, der südlichen Provinz, mit ihren Gütern erzielen würden. Angst vor Überfällen hatten sie keine, denn die Gegend um Amareh war äußerst zivilisiert und Räuber oder ähnliches gab es hier nicht.
    In ihrer guten Laune und ihrer Unbesorgtheit sah keiner der Männer den dunklen Schatten über ihnen und sogar als die Pferde nervös wurden, merkten sie nichts.
    Hätten sie etwas gesehen, hätten sie vielleicht noch eine kleine Chance gehabt, zu entkommen.
    So hatten sie überhaupt keine.
    Ferash stürzte sich auf sie, mit der Geschwindigkeit des Windes, mit der Kraft eines Dämons im Griffe des Blutdurstes. Seine Klauen schlugen zu, ein Mal, zwei Mal, drei Mal. Der letzte der Wächter versuchte davonzulaufen, doch der Vampir war schneller, so entsetzlich viel schneller. Ferashs Klauen schlossen sich um den Schädel des Mannes und rissen den Knochen auf wie Papier.
    Dann wandte er sich den Männern auf dem Wagen zu.
    Anfangs zu geschockt um zu reagieren, ließen die beiden jetzt die Peitsche knallen und die Pferde, selbst schon zu Tode verängstigt, stoben davon.
    Mit einem Sprung war Ferash wieder in der Luft und stürzte sich auf die armen Tiere. Die Pferde starben in Sekundenbruchteilen. Dann starb der Kutscher, seine auf den Vampir herabknallende Peitsche wurde ignoriert.
    Der Zweite Mann sprang auf und zog sein Schwert.
    Ungeschickt versuchte er einen Ausfall.
    Ferash riß ihm mit bloßen Händen den Kopf von den Schultern. Dann trank er gierig, gab sich dem Durst hin.
    Jeden der sechs Männer saugte er aus, sogar vor den Pferden machte er nicht halt. Er besudelte sich mit Blut, den Mund, das Gesicht, ja, den ganzen Körper. In seinem
    Durst war er zügellos.
    Endlich erlosch das furchtbare Verlangen und Ferash fühlte sich gesättigt. Das würde leicht für die nächsten Tage reichen. Er hatte genug getrunken.
    Ferashs übermenschlich scharfes Gehör nahm plötzlich einen Reiter wahr, einen Reiter der sich schnell näherte.
    Blitzschnell schwang er sich in die Luft.
    Als der Reiter um die Straßenbiegung kam, wurde er des Gemetzels gewahr. Der Mann fluchte laut und riß an den Zügeln, um sein Pferd zum Halten zu bringen.
    Dem Mann wurde übel. Auch er bemerkte den von oben kommenden Vampir nicht. Ferashs Klauen rissen ihm die Brust auf. Als er vom Pferd fiel, versuchte dieses, sich loszureißen doch der Vampir hielt es mühelos fest.
    Das Pferd rollte verängstigt mit den Augen und es wirkte, als würde es gleich ohnmächtig werden.
    Der Strigoi hingegen beachtete es nicht, er untersuchte die Ledertasche des Mannes, den er getötet hatte.
    Sie enthielt einige Briefe, an die verschiedenen Adelshäuser adressiert, die außerhalb der Stadt residierten. Ferashs Augen verengten sich. Er schnüffelte.
    Von den Briefen ging ein gewisser Duft aus. Ein Duft, den er kannte. Der Duft eines Vampirs.
    Und Ferash wusste es sogar noch genauer. All seine unnatürlich scharfen Sinne sagten es ihm. Eine Lahmia hatte die Briefe geschrieben. Eine vom verfluchten Klan, von dem Klan, dem er ewige Feindschaft geschworen hatte. Dem Klan, der Schuld war an seinem Elend, der alles, sein ganzes ewiges Leben, ruiniert hatte.
    Ferash brüllte. Eine Lahmia hielt sich also in Amareh auf.
    Eine Lahmia! Eine Schlange von einer Vampirhure!
    Er würde sie vernichten, er musste er tun! Und wenn es ihn sein Unleben kostete, es war ihm egal.
    Sogar seine Unsterblichkeit würde er dafür geben, eine Lahmia in die Finger zu kriegen.
    Langsam schüttelte er den Kopf. Die Wut und der Hass drohten seinen Verstand aufzufressen, doch er musste ruhig bleiben. Wenn es sich irgendwie einrichten ließ, würde er lieber am Leben bleiben.
    Und er hatte auch schon eine wage Idee, wie er das anstellen würde. Der erste Schritt folgte sofort.
    Ferash riß alle Briefe aus der Ledertasche und stopfte die Ohren und die Augen des Boten hinein, auch seine Zunge wurde hineingeschoben.
    Die Ledertasche band er dem Pferd um und dann ließ er es los. Das zu Tode verängstigte Tier galoppierte sofort panisch Richtung Stadttor.
    Ferash lachte. Die Wachen würden das Tier schon zu seiner Besitzerin bringen. Er hatte der Schlange eine Nachricht geschickt. Nun wurde er Zeit, abzuwarten und zu ruhen. Er musste seine Kraft sammeln und endlich seine Schwäche abschütteln.
    Er breitete die Schwingen aus und flog Richtung des geheimen Einganges zu seiner Krypta. Er musste ruhen, seine Zeit würde kommen. Die Schlange würde büßen...
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    Die Sonne neigte sich langsam dem Horizont entgegen. Ihre letzten Strahlen tauchten Land und Himmel in ein apokalyptisches Rot, als hätte die Welt Feuer gefangen. Die Wächter am großen Tor waren bereits damit beschäftigt, Fackeln in die gusseisernen Halterungen zu schieben. Das große Tor wurde nie verschlossen, auch des Nachts nicht, es sei denn natürlich, das Reich befand sich im Krieg. Doch die gewaltigen Kreuzzüge gegen das östliche Reich ? es war der letzte kriegerische Konflikt in der Geschichte Straths - lagen bereits fast zweihundert Jahre zurück. Dupois und ein Unbekannter warteten auf der Innenseite des Tores. Beide waren beritten und in Dominiques Hand ruhten die Zügel eines dritten Pferds. Sie hatten Mikael, der langsam auf die beiden zuschritt, die schwarze Kapuze tief ins Gesicht gezogen, noch nicht entdeckt. So hatte er Zeit, den unbekannten Reiter genauer zu betrachten. Es war ohne Zweifel ein Edelmann, gekleidet in feinsten Samt. Der Mann ? er musste etwa fünfzig sein ? ließ sich ohne zu übertreiben als füllig bezeichnen. Das ergraute Haar war zu einem Zopf zusammengebunden. Wenn der Mann atmete, geriet seine gesamte beachtliche Leibesfülle in Bewegung. Jeder Luftzug schien den Adligen anzustrengen, denn sein feistes Gesicht war puterrot. Doch ein Blick in die hellwachen, eisblau funkelnden Augen des Mannes stellte klar, dass es sich nicht um irgendeinen gemütlichen Dicken handelte. Mikael war nun bei den beiden angelangt und nickte ihnen wortlos zu. ?Ah....ihr seid gekommen?, begann Dupois in seinem hochnäsigen Tonfall. ?Der Mann neben mir ist Lord de Bris, ein hochgeschätzter Bekannter meiner Familie und gleichzeitig mein Sekundant.? De Bris deutete spöttisch eine Verbeugung an. ?Da dies nun geklärt wäre?, begann er mit tönender Stimme ? alles an diesem Mann schien massig zu sein, ?würde ich vorschlagen, dass wir losreiten.? Dupois deutete auf das überzählige Pferd, welches Mikael wortlos bestieg. Der Gaul wieherte und bäumte sich kurz auf, bevor er seinen Reiter akzeptierte. Im Gegensatz zu den Menschen wusste das Tier genau, was für ein Wesen auf seinem Rücken Platz genommen hatte. ?Wir reiten bis zum Saum des nahen Waldes. Dort sind wir ungestört?, brach Dupois das Schweigen mit diabolischem Grinsen. Er war fest davon überzeugt, dass dieser Mikael ihm nicht das Wasser reichen konnte. Beim Gedanken an dessen Tod streichelte er behutsam den verzierten Griff seines Schwerts. Unter Dupois Führung passierte die Gesellschaft das große Tor und preschte dem nahen Wald entgegen, der dunkel vor ihnen aufragte. Bald waren die drei Reiter an den Saum des Waldes heran, stiegen ab und banden die Pferde an einen der zahllosen Bäume. Mikael und Dupois stellten sich, wie von einer geheimen Macht gelenkt, in einigen Schritt Entfernung zueinander auf. De Bris hatte sich in sicherer Entfernung zu den beiden Kontrahenten aufgebaut. ?Nun lasst uns denn beginnen, so ihr es euch nicht anders überlegt habt?, zischelte Dupois mit hämischem Grinsen seinem Gegner zu. ?Möge der bessere gewinnen?, antwortete Mikael, nahm seine Kapuze ab und zog sein Schwert. Mit einem den Tod verheißenden Flüstern glitt es aus der Scheide. Es war eine ungewöhnliche Waffe, die Klinge dünner als es den meisten in Strath üblichen Schwertern entsprach. Ferner schien es sich um eine Säbelwaffe zu handeln, da nur eine der beiden Seiten spitz zusammenlief. Doch war die Waffe nicht einem Säbel gleich krumm, im Gegenteil, die Klinge verlief schnurgerade. Im Gegensatz zu Dupois Schwert, der dieses nun ebenfalls gezogen hatte, war Mikaels Waffe nicht verziert. Und doch besaß die schlichte Waffe eine Ausstrahlung, wie sie weder durch Gold noch durch Edelsteinbesätze hätte geschaffen werden können. Die Klinge hielt sich nicht damit auf, gleichzeitig Waffe und Prestigeobjekt zu sein. Die Botschaft, die von diesem Schwert ausging, war simpel: Sie verhieß den Tod.
    All das spukte auch in Kopf von de Bris herum. Er war nicht dumm, doch einige andere Adlige verwechselten Fülligkeit und Dummheit, wodurch sie den Lord unterschätzten ? ein unverzeihlicher Fehler im höfischen Machtkampf. De Bris kannte dieses Waffendesign, ein entsprechendes Exemplar hing an der Wand des Salons in seinem Stadtpalais. Einer seiner Vorfahren hatte es als Beutestück aus den Kreuzzügen mitgebracht. De Bris wusste zuerst nicht, was er von diesem Fremden halten sollte, doch nun nagte eine seltsame Gewissheit an ihm: Dies würde Dupois letztes Duell sein.
    Die Beiden Kontrahenten umkreisten sich mit gezückten Waffen, jeder auf eine Schwäche des anderen lauernd. Plötzlich machte Dupois einen Ausfall, sein schwerer Einhänder zielte mitten auf die Brust von Mikael. Doch schon stand dieser zur Parade bereit. Die Klingen blitzten in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne, als sie mit metallischem Klirren aufeinander trafen. Das rötlich schimmernde Dämmerlicht traf auch die Gesichter der Kämpfenden und verwandelte sie in teuflische Fratzen. Es sah aus, als trügen zwei Dämonen ihren Kampf um die Vorherrschaft der Hölle aus. Die Schwerter hatten sich noch immer nicht aus ihrer Umarmung gelöst. Die Anstrengung war Dupois anzusehen, eine glitzernde Schweißperle rann seine vernarbte Wange herab. Mikael hingegen zeigte keinerlei Regung. Er schien den Druck auf die Klinge mühelos aufrecht erhalten zu können. ?Genug gespielt?, flüsterte Mikael Dupois mit einem Lächeln zu. De Bris, der etwas abseits stand, konnte dies nicht hören, aber er sah, wie jegliche Farbe aus dem Gesicht Dominiques wich, als sein Gegner in mühelos wegdrückte, so dass der strauchelnde Dupois um sein Gleichgewicht kämpfen musste, um nicht zu Boden zu gehen. Doch schon war Mikael wieder bei seinem Kontrahenten und deckte ihn mit einem wahren Hagel aus Schlägen ein. Mit Mühe wehrte Dupois diese ab, wurde jedoch immer weiter in Richtung Wald zurückgetrieben. De Bris beeilte sich, den beiden in sicherem Abstand zu folgen. Einen Schritt um den anderen wich Dupois vor seinem übermächtigen Gegner zurück. Schon spürte er Widerstand im Rücken, die unebene Borke eines Baumes. Doch Mikael ließ von seinem Gegner ab, blieb einige Schritt entfernt stehen und senkte das Schwert. ?Gebt auf, Dupois und ich lasse euch das Leben. Es war kein fairer Kampf und euer Tod brächte mir keine Ehre. Lasst euer Schwert fallen, wenn euch euer Leben lieb ist?, sagte Mikael mit ruhiger Stimme. Dupois atmete stoßweise, seine Stimme war brüchig, als er antwortete. ?Nun gut, ich nehme euer Angebot an.? Er ließ sein Schwert sinken und warf es schließlich ins Gras. Doch mit einer Schnelligkeit, die man ihm nicht mehr zugetraut hätte, brachte der Mann eine kurzläufige Duellpistole aus seiner weiten Kleidung hervor. Mit diabolischem Grinsen drückte er ab. De Bris, noch immer etwas weiter entfernt, stand mit den beiden Kontrahenten in einer Linie, er sah nicht, wie Dupois die Pistole hervorholte, wohl aber vernahm er den Schuss, der über die gesamte Ebene hallte. Er sah auch nicht, wie sich das selbstgefällige Grinsen des jungen Dominique in eine Grimasse der Verblüffung und schließlich des Schreckens verwandelte. Der junge Mann hatte keine Chance mehr, sich von seinem Schock zu erholen. Ein schneller Schwertstreich trennte den Kopf vom Rumpf. Als hätte man einer Marionette die Fäden durchgeschnitten, brach Dominiques Leib zusammen, aus dem Halsstumpf spritzte weiterhin sein Lebenssaft und besudelte den Boden. Die leblosen Finger hielten die Pistole weiterhin fest umklammert. Mikael säuberte sein Schwert an den Kleidern des Toten und schob es in die Scheide. Dann zog er sich seinen samtschwarzen Mantel enger um den Körper, als wolle er sich vor der Kälte schützen. Schon war de Bris schnaufend bei ihm und sah auf den Torso des jungen Dupois herab. ?Ein schlechter Verlierer. Und noch nicht einmal das hat er richtig hinbekommen, auf diese Entfernung vorbeizuschießen?, murmelte er in anklagendem Ton, richtete seine Aufmerksamkeit dann aber wieder auf Mikael. ?Wie dem auch sei. Eure...Fertigkeiten sind geradezu erstaunlich. Vielleicht hätte ich ein oder zwei Dienste, die ihr mir erweisen könntet. Wäre es euch möglich mich morgen Abend in meinem Stadtpalais im inneren Ring aufzusuchen? Wir könnten dann die Einzelheiten besprechen, auch die Bezahlung. Was meint ihr?? Lange blickte Mikael Lord de Bris wortlos an, dann nickte er. ?Vortrefflich. Begleitet ihr mich zurück in die Stadt?? ?Nein, mein Lord. Ich werde noch etwas Zeit hier verbringen. Ich bin vom Kampf noch etwas...mitgenommen?, antwortete Mikael. Lord de Bris bedachte ihn mit einem letzten verwunderten Blick, ging dann aber zu seinem Pferd und ritt davon. Nachdem er sicher war, dass de Bris nicht mehr in der Nähe weilte, schob Mikael den Umhang zurück. Die Wunde verheilte bereits wieder. Trotzdem griff er mit zwei Fingern hinein, fand die Kugel und warf den blutigen Bleiklumpen in Richtung Dupois Leiche.
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    Er ruhte in seinem steinernen Sarkophag, schlief und sammelte Kräfte. Doch wie immer kamen die Träume, jene Träume die ihn verfolgten und quälten. Immer wieder kamen sie, jeden Tag, immer wenn er schlief.
    Und dieser war der schlimmste.
    Ferash stand auf der Ebene von Amkol. Er fühlte den heißen Wind, der durch sein staubiges Haar fuhr, spürte die Nähe seiner Geschwister, die ihn umgaben.
    Gemeinsam standen sie auf dem südlichsten aller Hügel, die Mourkhain umgaben. Sie standen da und sie beobachteten. Tagelang waren sie gereist, sie und ihre Armee. Sich keine Ruhe gönnend, keine einzige Pause einlegend, waren sie marschiert. Von jenem siegreichen Schlachtfeld weit im Süden, wo sie die Barbaren besiegt hatten, waren sie heimwärts geeilt. Und es schien, dass sie trotz allem zu spät gekommen waren.
    Mourkhain, die goldene, prachtvolle Stadt, lag unter ihnen, doch sie war umzingelt. Grünhäute, tausende und Abertausende von ihnen griffen die Stadt an. Ferash sah aus der Stadt Rauch aufsteigen. Er sah die Mauern in Trümmern liegen und die Grünhäute durch die prachtvollen Straßen stürmen, alles was ihnen in den Weg kam unter ihren schmutzigen Füßen zertrampelnd.
    Sogar der große Tempel wurde schon angegriffen.
    Von seinem Standpunkt aus sah Ferash, wie die letzten Wächter der Stadt dort verzweifelt versuchten, sich und das Volk im Inneren zu verteidigen. Doch es waren so wenige, viel zu wenige. Ferash konnte nicht länger warten.
    Und er musste es auch nicht länger.
    Ein lauter Schrei ließ ihn zusammenzucken. Sogar seine Nackenhaare richteten sich auf. Sein Vater befahl.
    Ushoran persönlich führte den Angriff an. Seine ansonsten so edle Erscheinung war grässlich verzerrt, von purer Wut verschlungen. Die Grünhäute waren ihrer Armee zahlenmäßig weit überlegen, doch die Strigoi griffen an.
    Ferash fühlte seines Vaters Zorn in seinen Adern toben, konnte sehen, dass es seinen Geschwistern ebenso erging. Sogar die gewöhnlichen Soldaten schienen davon angesteckt zu sein. Dies war ihre Stadt, ihr Heim, und keine Grünhaut würde sie mit ihrer Anwesenheit beschmutzen, solange auch nur ein Soldat am Leben war.
    Mit einem Brüllen stürmte die Armee vorwärts.
    Den Hügel hinab kamen sie, mit unglaublicher Gewalt trafen sie auf die hinteren Linien der Grünhäute.
    Dann begann das Schlachten.
    Die Soldaten Mourkhains wüteten furchtbar und doch war es nichts im Vergleich zum Zorn der Strigoi.
    Mit ihrem Vater an der Spitze brachen die Unsterblichen in ihrer blinden Wut durch die orkischen Linien. Ferash hieb nach links und rechts, er kämpfte nicht, er schlachtete.
    Die hinteren Reihen der Orks erzitterten, dann wankten sie und flohen. Nichts konnte dem Zorn der Strigoi widerstehen, jede andere Armee wäre vor Angst geflohen, egal wie viele Soldaten noch am leben waren.
    Nicht so die Orks. Ihre eigenen, gutturalen Kriegsschreie ausstoßend warfen sie sich auf ihre Gegner. Immer mehr und mehr Orks stürmten von allen Seiten heran. Ihre Zahl war gewaltig. Bald war Mourkhains Armee umzingelt.
    Durch ihre schiere Überzahl wurden die Menschlichen Soldaten fortgewischt, trotz all ihres Könnens und all ihrer Kraft. Jeder von ihnen stand gut zwanzig Orks gegenüber.
    Doch egal wie viele Orks heranstürmten, sie konnten die Strigoi nicht aufhalten. Ferash und seine Geschwister wüteten wie Götter. Die Orks kamen zu Tausenden und sie kamen um zu sterben. Innerhalb weniger Herzschläge wurden Hunderte Grünhäute niedergestreckt doch der Kampf tobte weiter. Für jeden toten Ork, schienen drei neue hinzuzuströmen. Dann, nahe des Stadttores, kam der Angriff der Strigoi zum Erliegen. Massen von gewaltigen, schwarzgepanzerten Orkveteranen fiel von allen Seiten über sie her. Nicht einmal die Wut von gottgleichen Wesen war solch einer Übermacht gewachsen. Die Strigoi waren gezwungen, sich zu einem Schildwall zu formieren.
    Die Orks brandeten gegen sie wie eine grüne Flutwelle, doch sie wurden zurückgeschlagen. Doch es sollte nicht genügen. Die Orks starben zu Hunderten, doch sie kamen weiter, stiegen über ihre Toten und griffen erneut an.
    Langsam zeigte ihre Überzahl ihre Wirkung. Hier und da wurde einer der Strigoi zu Boden gerissen, umgeben von Orkleichen und sein Unleben von Dutzenden von krummen Säbeln beendet. Immer mehr Strigoi fielen. Immer dünner wurden ihre Reihen.
    Und dann geschah es. Ushoran brach aus. Seine Wut verschlang alles in seinem Weg und er verließ den Schildwall. Mitten zwischen die Orks sprang er und lief auf das Tor zu. Die Grünhäute versuchten ihn aufzuhalten, doch es war nicht möglich. Der vollkommen entfesselten Macht dieses uralten Wesens waren sie nicht gewachsen.
    Sie fielen wie Grashalme unter seiner Klinge, er mähte sie nieder wie ein Bauer das Korn. Sie versuchten ihn zu erreichen und starben dabei. Ein Dutzend ihrer Bosse sprangen Ushoran an und starben. Brüllend vor Wut tötete er sie, streckte sie nieder wie Würmer. Als der letzte Boss seinen Kopf verlor, zerbrach Ushorans Schwert.
    Die Orks die dies sahen stimmten ein lautes Triumphgeschrei an, doch sie freuten sich vergebens.
    Ushoran war nun eine Bestie und er benötigte keine Waffen. Seine Krallen schlitzten und stachen, seine Zähne zerfetzten Dutzende Orks. Dann, vor dem Tor, traf er auf die Führer der Grünhäute. Zwei gewaltige Orks stürzten auf riesigen Lindwürmern auf ihn hinab. Der Waaghboss und sein Schamane. Jedes andere Wesen hätte innegehalten vor dieser Macht, denn die Orks und ihre Reittiere waren so groß wie ein Haus.
    Doch Ushoran zögerte nicht. Er sprang. Seine Fänge gruben sich in den Hals des Lindwurms des Waaghbosses.
    Der massige Ork stürzte zu Boden, während sein Reittier mit einem schrillen Schrei verendete.
    Noch ehe der Ork wieder auf den Beinen war, war Ushoran über ihm. Mit einem Triumphschrei schlug er die Waffen des Grünlings beiseite und umfasste seinen Kopf mit beiden Händen. Ein Ruck und Ushoran hielt einen blutigen Orkkopf in die Höhe.
    Da stimmten Ferash und seine überlebenden Geschwister einen lauten Siegesschrei an, denn sie sahen dass die Orks wichen. Doch sie triumphierten zu früh.
    Der Orkschamane stimmte einen lauten Gesang an und hielt seinen Stab auf Ushoran gerichtet. Der Vampir fauchte und stürmte vorwärts. Er wich einen Schlag des stachelbesetzten Schwanzes des Lindwurms aus, dann sprang er auf den Ork. Doch es war zu spät.
    Der Schamane heulte auf und ein gewaltiger, grüner Blitzstrahl verließ seinen Stab und traf den Vampir im Flug.
    Ushoran stürzte zu Boden. Sein ganzer Körper stand in grünen Flammen. Mit einem schrecklichen, qualvollen Schrei, der Ferash bis ans Ende seines Unlebens verfolgen würde, verendete er und sein Körper löste sich zu Staub auf. Die Strigoi waren wie paralysiert. Ihr Vater war gefallen. Ganz anders die Orks. Mit mächtigen Kriegsschreien stürmten sie erneut voran. Viele Strigoi wurden niedergestreckt, ohne sich zu wehren.
    Dann erst realisierten die anderen, was geschehen war.
    Ferash erwachte als erster aus seiner Starre. Er fuhr herum und floh. Er kehrte seiner Stadt und seiner Heimat für immer den Rücken. Mourkhain war gefallen.
    Die Strigoi waren verloren.

    Zitternd fuhr Ferash in seinem Sarkophag hoch. Die Erinnerung und er Schmerz waren nach all den Jahren noch frisch. Und gleich darauf fegte Wut all seine Trauer hinfort. ?Lahmia,? zischte er. ?Dafür wirst du büßen!?
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    Bin jetzt durch! Is echt gut geschrieben und der Stil ist exzelent! Langsam erkennt man die einzelnen Handelsstänge ineinanderlaufen und ich bin echt schon gespannt auf das Showdown, wenn alle Vertreter der verschiedenen Clans zusammentreffen! Wird wohl in nem heftigen Fight enden! Die Charactere haben starke Charakterzüge und verhalten sich Blutliniengetreu! Am Anfang sind die Zeit und Charactersprünge etwas verwirrend aber man gewöhn sich schnell dran! Durch und durch eine gute Story und ich hoffe bis Monatg auf ne Fortsetzung um mir die Arbeitszeit etwas zu versüßen!
    Eleftheria I Thanatos

    3000P Vampire
    4000P Hochelfen
    1500P Waldelfen ( werden bald Nachwuchs bekommen :D )

    Gewitterwolken türmten sich über der Stadt auf. Das Wetter schien seine Truppen für einen Sturmangriff auf Strath zu sammeln. Noch war es still, doch schon pflügte der erste Blitz dem Boden entgegen, gefolgt von lautem Donner. Dicke Regentropfen begannen, auf die unzähligen Dächer der Stadt zu trommeln und jene, die aus dem einen oder anderen Grund im Freien umhergingen, bis auf die Knochen zu durchnässen. Mikael zog seinen im Wind flatternden Umhang näher heran. Eigentlich war diese menschliche Geste unnötig, denn schon seit langem machten ihm weder Wetter noch Kälte zu schaffen. Wärme benötigte er nicht mehr. Und doch spendete es Mikael Trost, dass er immer noch menschlich reagierte. Er wusste, wenn er selbst solch einfache Gesten vergaß, war er dem Tier in sich einen Schritt näher gekommen. Schnell schüttelte er diese Gedanken ab. Sie geziemten sich nicht für einen Krieger. Denn das ? ob es ihm nun bewusst war, oder nicht ? war das einzige, was Mikael geblieben war. Der Pfad des Kriegers, das Streben nach Vollkommenheit im Kampfe. Mikael ging die menschenleere Straße im inneren Ring der Stadt entlang ? jeder, der keinen wirklich guten Grund hatte, würde an diesem Abend nicht mehr vor die Tür treten. Die Straße mündete in einem größeren Platz, der von einem zentralen Brunnen beherrscht wurde. Der Palais von de Bris ragte am anderen Ende des Platzes auf. Schnell quatschten Mikaels Stiefel über das nasse Kopfsteinpflaster bis hin zur großen, mit Schnitzereien und Eisenbeschlägen verzierten Pforte. Nach mehrmaligem Anklopfen öffnete sich eine kleine Sichtluke im oberen Teil der Tür. ?Ja? Was wollt ihr?, erklang eine misstrauische Stimme. ?Dein Herr erwartet mich?, antwortete Mikael kurz angebunden. Doch die Antwort schien zu genügen, denn schon konnte man hören, wie schwere Riegel beiseite geschoben und die Tür schließlich geöffnet wurde. ?Verzeiht mir mein Misstrauen, aber es treiben sich manchmal seltsame Gestalten in den Straßen herum?, erklärte der Diener, als er Mikael hereinwinkte und hastig die Tür hinter ihm schloss. ?Wie recht ihr habt?, murmelte Mikael leise, als der Diener ihn in einen großen Raum führte, der sich direkt an die Eingangshalle anschloss. Teure Teppiche bedeckten den Marmorfußboden. Ein Feuer brannte in einem riesigen Kamin an der anderen Seite des Raums und spendete sowohl Licht als auch Wärme. Eine Wand wurde von großen Fenstern beherrscht, die bei klarem Wetter einen wundervollen Ausblick auf den sich an das Haus anschließenden Garten versprachen. Doch jetzt sah man nur Schwärze. Regen trommelte in einem beruhigenden Rhythmus an die Scheiben. Die Wände des Zimmers waren mit allerlei Zierrat bedeckt, von Waffen über Wandteppiche bis hin zu Gemälden. Mehrere bequeme Sessel standen am Kamin. Lord de Bris hatte es sich auf einem von ihnen gemütlich gemacht und aß genüsslich einige Weintrauben, die auf einer Anrichte neben ihm aufgebaut waren. An seiner Seite stand ein muskulöser Mann, ganz in schwarz gekleidet. Er schien kaum älter als dreißig zu sein, hatte jedoch bereits seine gesamte Haarpracht eingebüßt. Eine ? ebenfalls schwarze ? Klappe bedeckte das rechte Auge. ?Milord, euer Besuch ist angekommen?, sagte der Diener. ?Ah...gut. Setzen sie sich zu mir Mikael?, antwortete de Bris und winkte den Neuankömmling zu sich. An den Diener gewandt, sagte er: ?Danke, Jonas, du kannst jetzt gehen. Mit einer kurzen Verbeugung verließ dieser den Raum. Mikael setzte sich dem dicken Adligen gegenüber. Der Einäugige ließ ihn dabei keine Sekunde aus den Augen, die Hand immer am Schwertgriff. Mikael erwiderte den Blick. De Bris beendete das Schweigen: ?Ah, ihr kennt meinen Leibwächter Gregor noch nicht.? Er deutete kurz auf den Einäugigen, der Mikael zum Gruß kurz zunickte. ?Aber nun zu unseren Geschäften?, begann de Bris erneut und rieb sich die Hände. ?Ein guter Freund von mir hat gewisse...Probleme mit einer Adligen, die s...ihn schwer gekränkt hat.? Mikael erkannte, dass de Bris sich verplappert hatte, obwohl der Adlige versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Was ihm auch beinahe gelang...beinahe. Der Auftraggeber war also eine Frau, dachte Mikael. ?Gibt es Leibwächter?, fragte er. ?In der Tat. Und sie sind sehr gut, wie ich gehört habe?, antwortete ihm de Bris. ?Natürlich würdet ihr für diese Risiken angemessen entlohnt?, fügte er mit schmeichlerischer Stimme hinzu. ?Ich will kein Geld, Herr. Ich verlange dies für meine Dienste?, antwortete Mikael und deutete auf ein Schwert, das zusammen mit anderen Waffen an der Wand befestigt war. ?Bring es her, Gregor?, forderte de Bris seinen Leibwächter auf. Als dieser mit der Waffe in der Hand zurückkehrte, nahm der dicke Adlige es ihm ab und betrachtete die Waffe geistesabwesend. ?Hm...Einer meiner Vorfahren brachte diese Waffe als Beutestück aus den Kreuzzügen gegen das östliche Reich mit. Das Schwert ist ohne Zweifel sehr kostbar, wenn auch recht schlicht?, stellte de Bris fest. ?Ihr tragt eine ähnliche Waffe. Woher stammt sie, wenn ich fragen darf?, schaltete sich nun zum ersten Mal der Leibwächter in die Unterhaltung ein. Mikael bedachte ihn mit einem abschätzenden Blick, antwortete jedoch schließlich: ?Mein Ohm kehrte als einer der wenigen aus dem letzten Kreuzzug zurück und brachte dieses Schwert mit.? ?Ja, der letzte der Kreuzzüge war ein furchtbarer Fehlschlag. Das gesamte Heer wäre an der Küste des östlichen Reichs ausgelöscht worden, wenn General Darius und seine Leibgarde nicht tapfer ausgeharrt hätten, bis auch der letzte Mann an Bord der wartenden Schiffe gegangen war.? ?Er hat nur getan, was er tun musste, schließlich war es durch sein Versagen erst zu diesem Desaster gekommen?, antwortete Mikael geistesabwesend. ?Wie dem auch sei...zurück zu unserem Geschäft. Das Schwert sei das eure, wenn ihr mein...Problem aus der Welt schafft?, verkündete de Bris mit erwartungsvoller Miene. ?Ich werde euch dabei helfen?, entschied Mikael nach einer Weile. ?Wo kann ich mein Ziel finden und wie heißt die Dame?? ?Es ist Baronin Christine, sie wohnt nicht weit von hier. Und nun...es ist Zeit für euch zu gehen, ich brauche meinen Schlaf. Ich wünsche euch bei eurem Auftrag viel Glück?, erwiderte de Bris aalglatt. Er nahm eine kleine Glocke von der Anrichte mit den Weintrauben und läutete nach dem Diener, der kurz darauf eintraf und Mikael hinausbegleitete. ?Meint ihr, er schafft es, mein Lord?, fragte der einäugige Leibwächter seinen Herrn, als diese wieder allein waren. ?Ohne Zweifel Gregor, ohne Zweifel?, antwortete dieser mit absoluter Gewissheit.
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    Die modrige Gasse in den nächtlichen Straßen der Stadt war lediglich erfüllt von einem sanften, stroboskopartigen Lichterspiel, was jedoch im Vergleich zu den akustischen Dingen die den Geschehnissen einher gingen eher auffällig wirkte. Obwohl für das in einer halbverrosteten Rüstung verpackte Mitglied der Stadtwache die Jahre seines Lebens dahinsausten wie Kanalratten gab er nur wenige Laute des Entsetzens von sich, als er spürte wie das Fleisch auf seinen Knochen verweste und ihm das Aussehen einer grotesken Puppe verliehen wurde. Es wäre auch mehr als verwunderlich gewesen, so hatte doch Muktarias die Lungenflügel des Mannes selbst durch die Rüstung hindurch mit einem einzigen Griff und in einer einzigen grauenvollen Sekunde aus dem Brustkorb entfernt und als dampfenden Fleischhaufen auf die Pflastersteine geschleudert.
    Wenige Sekunden später ließ Muktarias seine krallenbewehrte Hand wieder sinken und beobachtete zufrieden wie das sauber von jeglicher organischer Materie gesäuberte Skelett -selbst die verfallene Rüstung war korrodiert und zu Staub zerfallen- des Wachmannes schließlich mit einem Geräusch, als ob jemand auf der Straße ein Würfelspiel veranstaltete, zu Boden fiel. Dort angekommen löste es sich augenblicklich in mehliges Pulver auf und gab sich dem Spiel des sanften Nachtwindes hin.
    Ein gleichzeitig verächtliches und belustigtes Schnaufen verließ die uralte Kehle des Vampirs, bevor sich die dürre Gestalt wieder in Bewegung setzte. Der hochgewachsene in einer undurchdringlich und dennoch substanzlos anmutenden Robe bekleidete Necrarch zog sich mit einer knappen Geste seinen schweren Umhang wieder über den langgezogenen Kopf und schien fast über die Straße zu schweben, was wohl auch stimmte, da keinerlei ruckartige Gehbewegungen zu erkennen waren, die schwarze Silhouette des Vampirs glitt ohne die geringste Regung dahin.
    Es war ein Leichtes gewesen, in die Stadt zu kommen. Das streng bewachte, massive Haupttor und seine disziplinierte Besatzung aus erfahrenen und pflichtbewussten Soldaten waren dem Necrarchen völlig gleichgültig gewesen. Solcherlei Vorkehrungen betrafen nur die armseligen Versuche Sterblicher, sich Zugang in die Stadt Amareh zu verschaffen, doch der in vielerlei Aspekten der Nekromantie bewanderte Vampir kannte Myriaden von anderen Wegen, die äußeren Mauern zu passieren und von jeder Seele unbemerkt in die prächtige Stadt zu schreiten. Ein komplexer und äußerst schwierig zu erlernender Spruch, der seine Gestalt vorübergehend in die spirituelle Parallelwelt des Astralen verschob bezwang schließlich die meterdicken Granitmauern und Muktarias glitt diskret an einer abgelegenen Stelle in eines der seltenen, eher verfallenen Armenvierteln der sonst so prunkvollen Stadt Amareh. Sollte einer dieser Würmer dennoch beobachtet haben, wie er unbekümmert in ätherischer Gestalt dahingeschwebt war, so hätte dieser durch die manipulativen Fähigkeiten des Vampirs nur eine Ratte erblickt, die in den Ritzen zwischen den Steinblöcken nach Insekten jagte.
    Frisch angekommen wäre Muktarias? Tarnung jedoch trotz allem beinahe aufgeflogen. Ein kleiner Moment von Unachtsamkeit seinerseits hatte genügt einen dieser sprichwörtlichen Nachtwächter, der hier zufällig seiner Patrouille nachging, auf sich aufmerksam werden zu lassen. Was er zu so später Stunde noch auf der Straße suche, hatte er ironischerweise Muktarias, einen Vampir, gefragt. Dieser hatte ihm noch den Rücken zugedreht, was der einzige Grund war, wieso der Mann noch nicht Alarm schreiend und sich bekreuzigend davongerast war. Misstrauisch verharrte der Wächter vor dem Necrarchen, bevor der unheilige Magier herumwirbelte und der oberflächlicher Mut des Soldaten ebenso schnell zerfloss wie seine Lanze, die der Vampir mit einer einzigen komplizierten Handbewegung in Schlacke verwandelte. Danach war es ratsam, dem Mann in einer entschlossenen Aktion seine Stimme und schließlich in einer diskreten Gasse das Leben zu nehmen. Was auf eine für den Vampir sehr befriedigende Weise geschah.
    Trotzdem war es knapp gewesen. Muktarias würde sich in Zukunft vorsehen und seine arrogante Siegessicherheit etwas herunterschrauben müssen.
    Dieses beeindruckende Repertoire an thaumaturgischen Hilfsmitteln stand Muktarias nicht ohne Grund zur Verfügung. Vor Äonen, so erschien es dem Untoten, war er von dem sagenumwobenen dunklen Necrarchmeister Ashragoth höchstpersönlich in dessen ehrfurchtgebietender Zitadelle, die gut versteckt in den entlegensten Gipfeln des Nebelgebirges lag, in der Kunst der vampirischen Nekromantie unterwiesen wurden. Wie und warum er für diese Ehre auserwählt wurde und was überhaupt davor geschehen war, spukte nur verschwommen und durcheinander durch den Geist des Vampirs, jedoch, so glaubte Muktarias sich zu erinnern, war er damals tatsächlich noch sterblich gewesen, durch den Unterricht seines Meisters mächtiger als viele andere Wesen, aber dennoch unvollkommen, ein schwacher Schemen im Vergleich zu dem, was er noch werden konnte und schließlich sollte. Denn so sehr der dunkle Meister in auch schulte, so wusste Ashragoth auch, dass sein Schüler nie die Perfektion eines Necrarchen erreichen würde, solange dessen Herz noch schlug und warmes Blut in dessen Adern floss. Und so nahm Muktarias zu dieser Zeit am offensichtlichen Ende seiner langen Ausbildung das größte Geschenk entgegen, dass ein Nekromant in seinem ansonsten erbärmlich kurzen Leben erlangen konnte. Etwas, dass sich jeder Mensch in seinem tiefsten Inneren wünscht und doch gleichzeitig fürchtet, denn er weiß, dass solche Macht stets ihren fürchterlichen Preis besitzt.
    Unsterblichkeit.
    Das Dasein als Wesen der Nacht. Und unendlich mehr als das.
    Unendlich mehr als die Existenz als Vampir.
    Gefürchtet von vielen. Verehrt von weitaus mehr. Macht. Macht und ... Kontrolle.
    All dies lag Dank des dunklen Necrarchen für Muktarias damals in greifbarer Nähe.
    Er hätte alles tun können. Für den Anfang.
    Jedoch ...
    Verrat. Qual. Und ...
    Muktarias dachte nicht gerne über diese Zeit nach, denn sie weckten bloß grässliche Erinnerungen an Dinge, die das dunkle Herz des Vampirs schon vor langer Zeit vor Hass zerfressen ließen.
    Die Vergangenheit war geschehen und konnte nicht mehr verändert werden. Dieser resignierenden Vorstellung gab sich der Vampir törichterweise lange hin, doch dann stieß er auf etwas. Ein zweiter Versuch, eine Chance, alles, was falsch war, wieder in die dafür bestimmten Bahnen zu lenken. Die Vergangenheit zu verändern. Der Schlüssel lag hier.
    Und vor allem ... RACHE.
    Einige Minuten später gelangte der Necrarch in dem heruntergekommenen Viertel der Stadt vor eine längst verlassene Ruine von einem zweistöckigen Gebäude, die früher vielleicht einmal einer armen Familie Unterschlupf geboten hatte nun aber gnadenlos dem Zahn der Zeit ausgesetzt worden war. Trotzdem schien der Vampir ein ausgeprägtes Interesse für dieses Haus zu hegen. Sein Blick war konzentriert auf eine unscheinbare und etwas in den Boden verlagerte Holztür gerichtet, die nur wenige Meter neben der eigentlichen Haustür plaziert war. Während jedoch die Haustür nur noch ein zerfetztes Brett war, dass im Wind schwankte, offenbarte sich die andere als ein äußerst massiver Eingang bestehend aus eisenverstärktem Eichenholz. Muktarias warf einen flüchtigen Blick auf den im Hintergrund schützend über der Stadt aufragenden Palast, der sich vor dem sternübersätem Nachthimmel als gigantischer Schatten abzeichnete, grinste leicht in Erwartung der bevorstehenden Ereignisse und schritt dann zielstrebig die wenigen Stufen zu der Pforte hinunter. Seine lavendelfarbenen Lippen zitterten, als er mit beiden Händen über das vom vergangenen Regen noch feuchte Holz strich und mit geschlossenen Augen eine mysteriöse Phrase murmelte. Nur Augenblicke später nickte der Vampir sich selbst zu und ließ seine Hände wieder in den unergründlichen Tiefen seines Robe verschwinden, wo sie wieder für unbestimmte Zeit mit der substanzlosen Dunkelheit seines Körpers verschmolzen.
    Ja, es gab keinen Zweifel, dies war der Ort.
    Schneller, als das Auge folgen konnte umschloss er den schweren Türklopfer mit einer sehnigen Faust, bevor Muktarias ihn dreimal gegen das stabile Holz schlug. Das Pochen des Eisenrings hatte die drückende, nachhallende Schwere einer Kirchenglocke, ein Geräusch, welches man niemals von einer Vorrichtung in diesen Dimensionen erwarten durfte. Offenbar hatten dies auch die Bewohner auf der anderen Seiten der Pforte erkannt und als ein bestimmtes Zeichen zur Eile interpretiert, denn keine Sekunde nachdem der dritte Schlag verklungen war wurde ein schwerer Riegel weggeschoben und die Tür ächzend und knarrend aufgeschwungen, eine gedrungene, mit einer dreckigen Kutte bekleidete Gestalt und hinter ihr nur raumlose Finsternis offenbarend.
    Unbeeindruckt sah Muktarias auf seinen nun plötzlich zitternden Diener hinab und formte drei Worte, die mehr wie eine Drohung, denn wie eine Erklärung klangen.
    ?Ich bin es.?
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    Der Kuttenträger hauchte ein beinahe panisches ?Meister.? und fiel ohne zu zögern auf die Knie, was seine ohnehin kleingewachsene Statur im Vergleich zu dem Vampir zur völligen Bedeutungslosigkeit degradierte. Längeres Zaudern wäre vermutlich ein verhängnisvoller Fehler gewesen, denn der Necrarch bestrafte derartige Respektlosigkeiten für gewöhnlich ohne Gnade mit dem Tod, dem Untod, oder gar Schlimmerem.
    Seinem Sklaven keine weitere Beachtung schenkend betrat Muktarias das geheime Hauptquartier des Kultes und schien zum ersten Mal richtig zu gehen, als er seine beeindruckende Montur in den bis auf einige in seltsamen Farben flackernden Kerzen finsteren Raum schob. Obgleich die Kerzen genug Leuchtkraft besessen hätten, ausreichend Licht zu spenden, herrschte eine fast greifbare Finsternis wie eine eigene kleine Nacht in dem Zimmer. Der Necrarch war dennoch in der Lage jedes kleine Detail dieser Örtlichkeiten mit halbherzigen Interesse zu mustern.
    Man erkannte auf den ersten Blick, dass dies nur eine Art Vorraum, der Vorbote von etwas Größerem, der Punkt, an dem man noch kehrt machen konnte und den Schrecken, die noch kommen würden entkommen konnte, war. Der Raum war nicht sehr hoch, aber er brachte es gerade noch fertig, den Vampir aufrecht gehen zu lassen (höchstwahrscheinlich zum Glück des knienden Kuttenträgers) und erstreckte sich acht Meter weit, mehr in die Länge, als in die Breite, fast wie ein Korridor. Lediglich je acht Kerzenständer an jeder der rauhen Granitwände und ein mit verschnörkelten Zeichen überladener Teppich, der sich bis ans Ende des Zimmers über den grobkörnigen Boden wand und offenbar einigen Flecken getrockneten Blutes enthielt bildeten das unheilverkündende Mobiliar.
    Als Muktarias die rotbraunen Verunreinigungen auf dem Stück Stoff erblickte, wurde ihm trotz der ewigen Kälte in seinem Körper unsagbar heiß und er hätte wohl geschwitzt, wäre das für ein Wesen wie ihn möglich gewesen. Für den Bruchteil einer Sekunde nahm der lang unterdrückte Blutdurst in seinem Geist überhand und drohte damit, den mächtigen, kühl berechnenden Necrarch in ein berserkerhaftes Monster zu verwandeln. Seine eiskalten Lippen sehnten sich plötzlich nach einer Berührung mit dem warmen, samtigen Fleisch der Sterblichen. Von seinen Trieben überwältigt hielt er inne und wandte sich flüchtig wieder in Richtung des Türstehers, mit einem ganz bestimmten Gedanken jonglierend. Dieser schien die Absichten seines Herrn zu fühlen und rückte immer noch auf Knien unauffällig einige Zentimeter in die dunkle Ecke rechts neben der Tür. Der Vampir war sehr nahe daran, mit einem einzigen Satz zu ihm aufzuschließen, die Kutte vom Leib zu reißen und seine Reißzähne in den ungeschützten Hals zu versenken, um sich an dieser nichtigen Kreatur gütlich zu tun.
    Was würde das schon ausmachen? Und was sollte ihn daran hindern?
    Nein! Er brauchte jeden einzelnen von ihnen. Und zwar lebend.
    Mit dieser Einsicht konfrontiert, drehte sich der Necrarch missmutig knurrend wieder um und marschierte mit starken Schritten zum Ende des Raumes, stets dem blasphemischen Teppich folgend, der ein um so blutigeres Aussehen annahm, je näher man dem Ausgang kam.
    Als die in der Schwärze des Raumes noch um eine Stufe dunkler wirkende Gestalt Muktarias? die einzelnen bläulich brennenden Kerzen passierte, loderten sie für einen kurzen Moment mit größerer Kraft in die Höhe und entwickelten eine Helligkeit, die selbst in der Lage war, das Gesicht des Necrarch zu beleuchten und unheimliche Schatten auf seine Züge zu werfen, welche das nur angedeutete Lächeln seiner blassen Lippen in eine höhnische Fratze verwandelten.
    Muktarias durchschritt eine türgroße Öffnung, die den Eindruck erweckte, als wäre sie mit einem Messer Millimeter für Millimeter punktgenau aus dem Stein geschnitten worden und gelangte nach einer schier endlosen, gleichermaßen säuberlichen Wendeltreppe in den eigentliche Raum des Geschehens.
    Der Komplex war durchaus beeindruckend, wenn man die Diskretion und Gefahren seiner Erbauung beachtete. Diese Tatsache war auch Muktarias bewusst, der dies sogleich als Anlass nahm, sein Lächeln zu vergrößern, während er in die endlosen Weiten des Ritualraumes schritt, die Energie an diesem Ort wie einen unsichtbaren Nieselregen spürend.
    Der gesamte Raum schien irgendwie von innen heraus zu leuchten, wodurch keine Kerzen benötigt wurden und alles darin in einem gespenstischen blauen Licht erschien, was jedoch nicht verhindern konnte, dass die Decke der Halle sich ab einer gewissen Höhe in der Dunkelheit verlor und damit beträchtliche Ausmaße der zylinderförmigen Anlage vortäuschte.
    Im Gegensatz zum vorrangegangenen Zimmer bestand fast der ganze Bereich aus glattem, mit azurfarbenen Linien durchsetzten Marmor, während in der Mitte der kreisrunden Bodenfläche eine circa zwanzig Zentimeter hohe, ebenfalls runde Steinplatte mit einem halben Dutzend Fuß Radius plaziert war. Darauf konnte man eine Art verschlungene Rune erkennen, die scheinbar mit Blut auf den makellosen Marmorboden gemalt worden war. Nach der Staubschicht zu urteilen hätte der Lebenssaft schon vor Stunden gerinnen sollen, doch Muktarias vermochte selbst auf diese Entfernung noch immer seine köstlich zähflüssige Konsistenz schmecken.
    Das Zeichen des Ashragoth.
    Der durchdringenden Blick des Necrarchen schweifte ab und fiel auf zwei weitere Kuttenträger, die lautlos am anderen Ende der Halle aus einem schmalen Durchgang erschienen waren. Die beiden Männer flankierten eine gebeugt gehende Gestalt, die einen gehörnten Ziegenschädel auf dem glattrasierten Kopf trug. Der hellgraue Umhang, in den sie gehüllt war, wies auf dem Rücken in Schwarz dasselbe Zeichen, wie auf der Steinplatte auf, gleichzeitig baumelte ein goldener Talisman ebenfalls in Form dieser Rune vom dürren Hals des offensichtlich sehr alten Mannes. Seine ledrigen Haut war beinahe weiß und der Blick der giftgrünen Augen wirkte geistesabwesend und lethargisch, bis ebengenannter auf den schwarzen Schemen des wartenden Necrarchen fiel und schlagartig in die diesseitige Welt zurückkatapultiert wurde. Der Greis setzte sich schnell in Bewegung, die anspornenden Konsequenzen von Trägheit vor Augen.
    Sich schwerfällig auf seinen knorrigen Holzstab stützend humpelte der Nekromant auf seinen Meister zu, weiterhin auf beiden Seiten seine ausdruckslosen Diener hinter sich herziehend.
    Muktarias bedachte seinen Untergebenen mit einem drohenden Blick, als dieser den Totenschädel abnahm, vor ihm auf den kalten Boden fiel und mit der Stirn den Marmor berührte.
    ?Ich nehme an, es ist alles bereit, Dalukh??, tönte der Necrarch mit tiefer, heiserer Stimme, deren Echo wie ein eiskalter Wind durch die Halle fegte.
    ?Meister, es ist so, wie es sein muss.?, schallte es zittrig unter dem kahlen Schädel des Totenbeschwörers hervor.
    Muktarias wandte seinen Blick zur blutbesudelten Erhebung im Zentrum des Raumes und ließ dann den konzentrierten Blick in die Höhe schweifen, als er die leuchtenden Wände beobachtete.
    ?Ja, Ihr sprecht die Wahrheit, mein Diener, ich kann es an der Anspannung in der Luft fühlen. Alles wartet darauf, von uns begonnen zu werden. Dieser Ort ist wahrhaft perfekt dafür geeignet.?
    ?Es ist ein Nexus unglaublich kraftvoller nekromantischer und externarer Energie, Meister. Die Stärke ist mehr als ausreichend.?
    ?Das weiß ich selbst, Narr!?, zischte der Vampir, was den Nekromanten sogleich zusammenfahren ließ. Mit ruhigerer Stimme sprach er weiter: ?Nun denn, rufe deine Untergebenen her, Dalukh. Nach dieser langen Zeit des Wartens darf nun keine Zeit mehr verschwendet werden.?
    Dalukh hob langsam seinen ausgemergelten Kopf und lächelte unterwürfig.
    ?Ja, Meister.?, hauchte er mit kaum zu unterdrückender Aufregung.
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    Langsam schritt Rolf durch die Galerie. In gleichmäßigen Abständen aufgestellte Kerzenhalter tauchten den langgezogenen Raum in flackerndes Dämmerlicht. Eine Wand war fast komplett mit den Porträts von Vorfahren und Verwandten der Baronin bedeckt ? Hunderte von Augenpaaren schienen auf Rolf herabzublicken, als er seine übliche Runde machte. Er war kein besonders bemerkenswerter Mann, ein Durchschnittstyp. Aber er wusste mit dem Schwert umzugehen, was ihm auch die Anstellung als Wächter auf dem Anwesen der Baronin eingebracht hatte. Tagsüber war die im zweiten Stock des Palais befindliche Galerie ein freundlicher, sonnendurchfluteter Ort, denn die Außenwand war auf ihrer ganzen Länge mit Fenstern durchzogen. Und diese stellten ein Risiko dar, wie Hermann, der persönliche Leibwächter der Lady, Rolf sofort nach dessen Anstellung eingeschärft hatte. Rolf glaubte nicht wirklich daran, dass jemand durch diese Fenster käme, um der Baronin etwas anzutun, schließlich lagen sie über zehn Meter über dem Erdboden. Es gab einfachere Wege, um das Anwesen zu betreten. Doch er dachte nicht daran, sich Herrmanns Befehlen zu widersetzen. Er hatte gesehen, wie Herrmann David verprügelt und dann aus dem Haus gejagt hatte, nachdem man ihn schlafend auf seinem Posten gefunden hatte. Rolf hatte gehört, dass David immer noch humpelte.
    Gelangweilt hielt er inne und sah, ein Gähnen unterdrückend, aus dem Fenster und versuchte mit seinen Blicken die Dunkelheit vor ihm zu durchbohren, was ihm jedoch nicht gelang. Einem schwarzen Tuch gleich hatte sich die Nacht über Strath gelegt, mondlos, undurchdringlich. Regentropfen perlten mit rhythmischem Trommeln an der Scheibe ab. Eine in schwarz gehüllte Hand durchbrach das Glas mit lautem Klirren und legte sich blitzschnell um Rolfs Kehle. Der Wächter wehrte sich panisch, versuchte, den Arm zu packen und abzuschütteln. Sein am Gürtel baumelndes Schwert vergaß er völlig. Kurz bevor die letzte Luft in Rolfs brennenden Lungen verbraucht war, dachte er daran, dass dies vielleicht nicht der einfachste Weg wäre, einzubrechen. Allerdings rechnete auch kaum einer damit, dass jemand diesen Weg wählen würde. Dann umfing ihn die ewige Dunkelheit und Rolf der Wächter dachte an nichts mehr.
    Als er spürte, wie der letzte Lebensfunke in dem Sterblichen erlosch, löste Mikael seinen eisernen Griff. Plump fiel der leblose Körper zu Boden. Sich mit der Linken weiterhin an einem dünnen aber dennoch reißfesten Seil festhaltend fingerte Mikael durch das zerbrochene Glas am Riegel des Fensters herum und öffnete es. Lautlos schwang er in Innere des Gebäudes, und rollte sich auf dem steinernen Fußboden ab. Sofort schoss er in die Höhe, mehrere schlanke Wurfdolche bereithaltend, falls jemand den Lärm gehört und herbeigeeilt wäre. Doch alles blieb ruhig, woraufhin Mikael mit wehendem Umhang zum entfernten Ende des Raums eilte, die zahlreichen Porträts nicht beachtend. Er war ein Risiko eingegangen, als er den Wächter ausgeschaltet hatte, doch Mikael hatte keine Wahl gehabt. Warum hatte sich der Narr auch genau vor dieses Fenster stellen müssen, um die Nacht zu bewundern, fragte sich der Attentäter aufgebracht, denn nichts hasste er mehr als Risiken. Er hatte sie schon immer gehasst....nein, das stimmte nicht, korrigierte sich Mikael. Früher einmal hatte er das Risiko geliebt. Und versagt. Schnell vertrieb er die aufkeimenden Erinnerungen, er konnte es sich nicht leisten, jetzt in Reminiszenzen zu versinken, denn das Gemach der Baronin war nah. Mikael hatte sich genaue Kenntnisse über das Anwesen verschafft, indem er einen ehemaligen Wächter bestochen hatte. Nachdem dieser ihm alles Wissenswerte erzählt hatte, musste Mikael ihn natürlich beseitigen, denn den Mann am Leben zu lassen wäre ein Risiko gewesen. Als er am Ende der Galerie angekommen war überzeugte sich Mikael mit einigen kurzen Blicken, dass die Luft rein war und huschte dann einem Schatten gleich weiter seinem Ziel entgegen.
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    Er war unruhig heute Nacht. Er war nicht durstig, wollte nicht jagen und doch erbebte sein Innerstes vor Unruhe.
    Etwas würde geschehen, es würde bald geschehen.
    Schwarzmagische Kräfte sammelten sich irgendwo in der Stadt, Ferash konnte sie fühlen.
    Er kam sich vor wie eine Maus, die sich schutzsuchend unter einem Busch zusammenkauerte, während der Sturm hinaufzog. Ja, dachte der Strigoi. Der Sturm war wirklich eine passende Beschreibung für das, was geschehen würde. Jemand entfesselte Kräfte von großer Macht.
    Nekromantie. Die Magie der Toten und der Gräber.
    Woher mochte sie kommen, in einer Stadt wie dieser? Ferash überlegte. Die wahrscheinlichste Lösung war wohl ein menschlicher Magier, aber nicht viele Menschen konnten solche Energiemassen beschwören, wie die, die bald entfesselt werden würde. Also blieb noch die andere Möglichkeit. Ein anderer Vampir.
    Die Lahmia! Bei diesem Gedanken legte sich ein roter Schleier der Wut über Ferashs dunkle Augen. Er vermochte nicht klar zu denken. Langsam schüttelte er den Kopf, versuchte den Zorn abzuschütteln. Er musste einen kühlen Kopf bewahren, wenn er die Schlange erwischen wollte, ohne dabei zu sterben. Und eigentlich hatte Ferash vor, noch einige Jahrhunderte zu leben. Obwohl ?leben? wohl kaum der richtige Ausdruck für seine Existenz war.
    ?Dahinvegetieren? würde wohl besser passen.
    Egal. Vielleicht würde sich daran bald etwas ändern.
    Konnte es die Lahmia sein? Nein, Ferash bezweifelte dies.
    Es war nicht die Art dieses Clans offen die Macht zu beanspruchen, nein, die Intrige war das Werkzeug des Schlangen. Wer könnte es dann sein?
    Ein anderer Clan? Draconis? Nein, diese stolzen Krieger würden sich nie derart mit Nekromantie und Zauberei beschäftigen. Ihr Weg war das Schwert.
    Überrascht stellte Ferash fest das er diesem Clan noch immer so etwas wie Sympathie entgegenbrachte, fast noch immer Bewunderung. Obwohl er sich in seiner derzeitigen Lage wahrlich nicht leisten konnte, Gefühle zu empfinden. Vielleicht...
    Der Schmerz kam plötzlich und ohne Vorwarnung. Er schoss durch Ferashs Schädel, drückte sein Gehirn zusammen, riss es entzwei. Mit einem fürchterlichen Aufschrei ging der Strigoi zu Boden. Sein Muskeln bebten vor Krämpfen. Erneut stieß er einen Schrei aus. Er fühlte sich, als ob jemand mit einem Pflock in seinem Inneren herumstochern würde.
    Sofort waren die Ghoule an Ferashs Seite, winselten und versuchten ihm zu helfen. Doch sie konnten nicht tun.
    ?Meine treuen Diener?, dachte Ferash durch einen Nebel aus Schmerz und Tränen. ?Ihr seid mir treu.?
    Dann, ebenso plötzlich wie er erschienen war, verschwand der Schmerz. Erstaunt erhob der Strigoi sich. Die Ghoule drängten sich um ihn, auf ihren unnatürlichen Gesichtern zeichnete sich pure Freude ab.
    Ferash blickte sich um, Überraschung und Freude verdrängte jedes andere Gefühl. Er fühlte sich wieder gut, hatte keine Schmerzen mehr! Endlich, nach mehr als hundert Jahren war der Schmerz verschwunden.
    Er fühlte sich gut. Ferash spannte probeweise seine Muskeln an, breitete seine Schwingen aus. Von der alten Schwäche war nichts mehr geblieben, sie war endgültig verschwunden. Ferash warf den Kopf zurück und begann zu lachen. Es war ein Lachen voller Kraft und Energie und so fröhlich, dass die Ghoule mit ihrem kraqueelenden Stimmen mit einstimmten.
    ?Wer auch immer die Magie beschwor,? dachte der Strigoi,
    ?ich werde mich bei ihm bedanken müssen.? Und dieser Gedanke brachte ihn dann noch mehr zum Lachen.
    Die dunkle Krypta erbebte und wand sich vor dem Geräusch, das bestimmt zum ersten Mal an diesem Ort ertönte. Ferash war wieder stark!

    @El Greko: So, ich hoffe das hat vorerst mal gereicht.
    Hab aber noch genug davon daheim herumliegen, falls dir beim Ferialjob mal wieder fad ist... :D
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    Der Tag neigte sich seinem Ende zu, und wieder einmal entstieg Katherina von Calisto ihrem Sarg mit vollkommener Eleganz. Die Vampirin schritt zum Kleiderschrank, um den Stoff auszusuchen, der heute Abend das Privileg genoss, ihren Körper von makelloser Äsethik zu bedecken. Heute war ein besonderer Abend. Ballnacht.
    Katherina entschied sich für ein dunkelrotes, sinnliches Kleid mit freiem Rücken und tiefen Ausschnitt. Sie warf noch einmal einen Blick in den Spiegel und in ihren feinen Zügen war ein Hauch des Bedauerns zu sehen, in Ermangelung der Möglichkeit das Ergebnis ihrer Bemühungen zu sehen. Dann schritt sie die letzten Falten glatt, zog das Dekoltee etwas tiefer und verließ mit eilige Schritten ihr Schlafgemach.
    Im Haus war es still. Das Personal hatte das Buffet am Vormittag vorbereitet und war bereits nach Hause gegangen. Nur Mildred, Katherinas getreue Haushälterin, war noch zugegen und wartete am Fuß der geschwungenen Marmortreppe, die ins großzügig angelegte Vorzimmer hinabführte.
    ?Ist alles nach Eurem Wunsch, Milady??
    Katherina warf einen prüfenden Blick über das Treppenhaus, dann öffnete sie die Doppeltür zum großen Saal. Alle Spiegel waren abgenommen worden, an der Nordseite des Raumes waren einige Tische mit weißen Tüchern geschmückt und den erlesensten Köstlichkeiten des ganzen Landes gedeckt worden. Direkt neben der Tür lagen Masken für die vergesslicheren Gäste bereit.
    ?Ach ja, die Verkleidung.?, seufzte Katherina. Ihr Blick glitt über die Masken und blieb schließlich an einer besonders anmutigen haften.
    Die Vampirin griff nach der Katzenmaske und probierte sie mit einem Blitzen in den Augen an.
    ?Milady??
    ?Danke, Mildred. Alles ist in bester Ordnung. Du kannst gehen.?
    ?Danke, Milady.?
    Nachdem die Dienerin das Haus verlassen hatte dauerte es noch eine Weile, bis die ersten Gäste eintrafen. Schlussendlich klingelte es an der Tür. Endlich. Katherina vollführte eine dezente Handbewegung und die schwere Eichentür schwang lautlos zur Seite. Sie schmunzelte, als sie sich diesen kleine Spaß nicht verkneifen konnte.
    ?Ah, Graf von Eichberg und seine bezaubernde Frau, Gräfin Isabell. Es ist mir eine Ehre, Euch in meinem bescheidenen Heim willkommen heißen zu dürfen, Eure Lordschaft.?
    ?Die Ehre ist ganz meinerseits, Lady von Calisto. Es ist schon lange her, seit es hier einen gesellschaftlichen Anlass von solchen Ausmaßen gegeben hat, und da will man es sich doch nicht nehmen lassen sich vor allen anderen zu zeigen, nicht wahr, Liebes??
    ?Natürlich.? Lady Isabells Stimme glich einem kalten Windhauch, der über eine schneebedeckte Ebene glitt.
    Katherina heuchelte den Ansatz eines Lachens, bevor sie zur Seite trat und das Ehepaar mit einer großzügigen Geste hereinbat. Natürlich hatten sie auf Masken vergessen. Mildred hatte gut vorgesorgt. Als Graf und Gräfin noch mit der Auswahl der passenden Verkleidung beschäftigt waren, fuhr bereits die nächste Kutsche vor. Es war ganz einfach, man musste den Leuten gegenüber nur ein wenig Demut zeigen und sie fühlten sich geschmeichelt.
    Eine Stunde verstrich, und der Ballsaal füllte sich allmählich. Katherina begrüßte jeden Gast einzeln. Gegen neun fuhr eine schwarze Kutsche vor. Ein Mann in schwarzem Anzug stieg aus und erstieg die Treppe zur Tür. Er hatte eine Maske auf, sie war vollkommen weiß und zeigte ein trauriges Gesicht, und eine Träne glitt auf einer Wange herunter.
    ?Habe ich Euch eingeladen, Milord??
    ?Selbstverständlich.? Der Fremde zückte ein kleines weißes Kärtchen, das hinreißend duftete. Katherina erinnerte sich daran, auf das Parfüm vergessen zu haben. Das musste sie nachholen. Sie las den Namen.
    ?Ah, Lucio."
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    ?Ich wünsche euch eine gute Nacht, Baroness?, sprach der hünenhafte Mann, eine Verbeugung andeutend. ?Danke Herrmann?, antwortete Christine mit einem Lächeln auf ihrem jugendlichen, makellosen Gesicht und wandte sich dann der Tür ihres Gemachs zu. Die Baroness glich in Gestalt und Anmut einem Engel und verzauberte jeden mit ihrem Charme und ihrer Liebenswürdigkeit, sogar den mürrischen Herrmann, welcher ihr immer noch hinterher blickte. Doch gab es nicht nur Bewunderer. Viele der adligen Damen neideten der Baroness ihre Schönheit, die glänzenden schwarzen Haare, die großen Augen und die blasse Haut, welche an frisch gefallenen Schnee erinnerte. Ihre größte Rivalin war Lady Calisto, seit ihr die Baroness einen jungen Gardeoffizier ausgespannt hatte. Calisto hatte ihr dies nie verziehen und sie nun ? wohl als Demütigung ? auch als einzige der Oberschicht Straths nicht zu dem heutigen Ball eingeladen. Die Baroness überlegte bereits, wie sie es Calisto heimzahlen könnte, als sie die Tür zu ihrem Schlafgemach öffnete. Herrmann bezog wie jede Nacht direkt vor der Tür seinen Posten ? er ließ es sich nicht nehmen, stets die erste Wache vor dem Quartier seiner Herrin zu übernehmen.
    Der alte Brummbär war wohl ein bisschen in sie verliebt, dachte Christine mit einem Schmunzeln, während sie die Tür schloss. Vollkommene Finsternis herrschte in ihrem Quartier. Die Zofe hatte wohl vergessen, die Kerzen anzuzünden. Die Baroness nahm sich vor, ihre Dienerin morgen darauf anzusprechen. Langsam gewöhnten sich Christines Augen an die Dunkelheit. Sie erkannte ihr mit Blattgold verziertes Himmelbett, den Schminktisch und das große Fenster. Ein gleißend heller Blitz durchdrang kurz die Finsternis und tauchte das dunkle Zimmer in helles Licht. Christine erschauderte. Was sie bis eben für einen Vorhang gehalten hatte, entpuppte sich als eine vermummte, in einen schwarzen Mantel gehüllte Gestalt. Noch bevor sie sich von ihrem Schock erholte, hastete die Gestalt ihr entgegen, lautlos. Der Mantel breitete sich aus wie die Schwingen eines Todesengels. Ihres Todesengels. Die Baroness hatte sich gerade wieder gefasst und wollte um Hilfe rufen, doch der Schatten war bereits über ihr. Als die Dunkelheit ob des verblassenden Blitzes ins Zimmer zurückkehrte, spürte Christine, wie sich behandschuhte Hände um ihren Kopf legten. Für einen kurzen Moment konnte sie ihrem Mörder in die gelblich schimmernden Augen sehen. Doch da war nichts, keine Gefühlsregung. Kein Zeichen von Freude, von Mitgefühl, von Menschlichkeit.
    Mit einem Knacken brach das dünne Genick der Baroness und Mikael ließ den Körper zu Boden fallen, wo er mit einem dumpfen, fleischigen Pochen aufschlug.
    Die Tür wurde aufgerissen und Herrmann stürzte im Licht des Korridors mit gezogener Waffe ins Zimmer. Seine Augen verharrten auf dem im Lichtschein liegenden Körper der Baroness. Als Herrmann sich von dem Anblick losriss und ihren Mörder fixierte, standen Tränen in seinen Augen und seine Miene war wutverzerrt. ?Schwein?, brüllte er dem Assassinen entgegen, welcher bereits einen Dolch in der Hand hielt.
    Das nächste was der hünenhafte Leibwächter spürte, war ein fürchterlicher Schmerz in der rechten Schulter. Sein Schwert fiel klappernd zu Boden. Dann würde er ihn eben mit bloßen Händen zerfetzen, dachte Herrmann in seiner Wut und versuchte, sich auf den noch immer still stehenden Attentäter zu stürzen, als neuer Schmerz durch seine Schulter jagte und ihn laut aufstöhnen ließ. Zum ersten Mal besah sich Herrmann die Wunde an seiner Schulter. Der Dolch steckte noch in ihr, hatte ihn an die halb geöffnete Tür genagelt. Seine Agonie und Wut herausbrüllend, versuchte Herrmann mit der linken, sich von dem Dolch zu befreien. Doch der Schmerz war zu groß. Alle Farbe verlierend sackte der große Mann in sich zusammen. Noch immer fixierte er hasserfüllt den Mörder, der jetzt langsam an ihm vorbeiglitt, den Leibwächter keines Blickes würdigend.
    ?Verdammter Hund, ich werde dich finden. Und dann wirst du büßen?, rief Herrmann dem Attentäter noch hinterher, als dieser rasch den Korridor hinabschritt.
    Mikael ging ohne große Eile durch das Anwesen. Die Hilfeschreie des Leibwächters, den er zurückgelassen hatte, würden ungehört bleiben. Schon war er wieder in der Galerie angekommen, als er die Woge der schwarzen Magie spürte, die einer unsichtbaren Kraft gleich durch den Raum wehte. So groß war ihre Macht, dass Mikael taumelnd die Hand ausstreckte, um an der Wand Halt zu suchen. Seine Finger ertasteten einen alten Bilderrahmen. Verwundert betrachtete der Attentäter das Gemälde, welches ihm bisher nicht aufgefallen war. Mikaels Augen weiteten sich, als er eine kleine, angelaufene Bronzeplakette entdeckte. Ruckartig, als hätte er sich verbrannt, zog der Attentäter seinen nun zitternden Arm zurück.
    Herrmann hatte aufgehört, nach Hilfe zu rufen. Er versuchte gerade ein weiteres Mal, den Dolch aus seiner Schulter zu ziehen, als er den unirdischen Schrei hörte. Seine blutleere Haut wurde noch bleicher und ein kalter Schauer lief ihm den Rücken hinunter.
    Die Galerie war leer. Mikael war verschwunden. Das Flackern der Kerzen spiegelte sich auf der Bronzeplakette des Gemäldes, auf der folgendes zu lesen war: General Darius von Hohenfels, Befehlshaber der Truppen des zweiten Kreuzzugs, Ahnherr dieses Hauses. Das Bild selbst zeigte einen jungen Ritter in voller Rüstung, der den Helm abgenommen hatte und in heroischer Pose im Arm hielt. Es war Mikael.
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