Das Novagraz Inferno II (fertig)

      Imperiale Datei: Novagraz Inferno II, HQ -3/1000 Low
      Statusbericht: HQ-Operationsraum, Oberstleutnant des Generalstabs Greg W. Sipp

      Die Meldungen über die Kampfhandlungen kamen nach und nach herein. Das 2. Novagraz hatte sich ein erbittertes Gefecht mit den Orcs geliefert und gewonnen. Das 1. Novagraz hatte angeblich Stunden später im selben Sektor der Stadt zugeschlagen. Die Orcs waren zurückgedrängt worden ? es fehlte nur mehr eine endgültige Bestätigung.
      Endlich kamen auch die Daten über das 7. Novagraz über die Kanäle des Heeresnachrichtendienstes.
      Sipp fühlte die freudige Erregung, als er sich von einer jungen Generalstabsbediensteten im Rang eines Korporals den Bericht geben ließ.
      Das 7. Novagraz war soweit nach Norden vorgedrungen, dass es nahezu von 3 Seiten von feindlichen Verbänden umgeben war.
      Kramer musste tot sein ? die Night Lords hatten ihm bestimmt schon den Rest gegeben...
      Jedoch...
      Sipp murmelte eine Verwünschung.
      Rick ?Lucky Looser? Kramer ? nur ?Looser? hätte besser zu dem Mann gepasst!
      ?Was für ein Draufgänger!? murmelte General Kaltenegger und grinste. ?Mit ihm an vorderster Front haben wir zumindest etwas Zeit bis die Marines ihr volles Potential entfalten. Schicken Sie ihm sofort Verstärkung!?
      Sipp räusperte sich. ?Sir, und was ist mit der Grenzverletzung???
      Kaltenegger legte den Kopf schief. ?Was soll damit sein? Dafür gibt es keine Bestätigung!?
      ?Sir, bei allem Respekt ? es ist unmöglich, dass das 7. Novagraz außerhalb der inneren Bezirke zum Fernsehsender vorgerückt ist ? denn da hätten sie mitten durch die Formationen der Night Lords brechen müssen!?
      Kaltenegger lachte auf. ?Na und? Dieser Mann ist die einzige Hoffnung, dass der Nordosten der Stadt nicht zusammenbricht. Werfen Sie mal einen Blick auf die Karte, Mann! Das 3. und 4. Novagraz existieren nicht mehr ? bleiben noch das 2. und 7, jeweils westlich und östlich des Zentrums... ? und vielleicht das 1., wenn Teissl es schafft durch die Linien der Orks durchzubrechen.
      Irgendwelche Imperialen Bestimmungen interessieren mich im Moment nicht - habe ich mich verständlich ausgedrückt???
      Sipp schluckte ?Ja, Sir!? Wütend knüllte er den Zettel mit dem Statusbericht des 7. zusammen...
      Imperiale Datei: Novagraz Inferno II, Imp 7.Nova -3/3000.01 Top
      Einheit: Das 7. Novagraz ? ?Die Chancenlosen?, Kdt. Major Rick Kramer
      Auftrag: Deckname ?Zuvorkommen?, klassifiziert, höchste Priorität.
      Zugang: für das Imperiale Heereskommando Novagraz, sowie für alle übergeordneten und alle höheren imperialen Stellen.
      Statusbericht: Rückzugsgefecht abgeschlossen. Stadtsektor Rot ? in der Nähe Erzimperator Johann Allee, ca. 22:30 Uhr nächster Tag...

      Erschöpft erreichten die Männer des 7. eine zu diesem Zweck ernannte Verteidigungslinie. Striker hatte es trotz allen Widrigkeiten geschafft, am Leben zu bleiben. Von seinem Zug waren nur weitere 11 Mann seinem Beispiel gefolgt...
      Er hatte Glück gehabt ? nun würde sich herausstellen, ob er mit seiner Vermutung richtig lag.
      Kramer hielt einen Baulaster an und ließ ihn beschlagnahmen. Der erschrockene Fahrer gestattete, ihm den CB Funk zu benutzen, um mit dem Bauleiter zu sprechen. Dieser war sehr aufgebracht, konnte sich jedoch überreden lassen, seine Dienste dem Imperialen Heer anzubieten. Ob und was der Major ihm dafür versprechen musste, hatte Leutnant Striker und Leutnant Dickensen nicht zu interessieren.
      Die Männer und Frauen des 7. hatten hinter Kellerfenstern ihre eilig errichteten Zweimann-Kampfdeckungen bezogen und deckten die ganze Straße ab. Während der eine sicherte, baute der jeweils andere die Stellung aus. Ans Schlafen dachte kaum jemand - dazu waren die meisten zu aufgeputscht. Mit grimmigen Blicken lugten sie über die Sandsäcke, während die Sergeants ihre Rundgänge machten.
      Der Major, der Bauleiter mehrere Bauarbeiter und ein Schalungstechniker trafen sich an der Kreuzung.
      ?Wie lange würde es dauern?? fragte Rick.
      Der Bauleiter sah zum Schalungstechniker. ?Vor morgen früh geht gar nichts. Wir fangen sofort an ? aber betonieren ist ein physikalisch-chemischer Prozess, der nicht in 5 Minuten erledigt ist. Und selbst die vorgefertigten Teile sind nicht vor morgen Früh aus dem Lager hier. Es tut mir leid, Sir...?
      Rick sah die Hoffnung schwinden gegen die Night Lords mit Bunkern aufwarten zu können. ?Versuchen Sie was Sie können...?
      Er sah in die Dunkelheit. Seitdem sie die Ausgangssperre verhängt hatten, waren die Straßenlaternen abgeschaltet. Die Bevölkerung verhielt sich den Anweisungen entsprechend. Eine Familie versorgte zusammen mit ihren beiden Töchtern die Männer mit Tee. Der Nachschubtransporter, der ihnen von Rumack nachgeschickt werden sollte, hatte vor 3 Stunden vergeblich weiter nördlich nach ihnen gesucht und war wieder zurück gefahren, nachdem die Night Lords unmissverständlich klar machen konnten, dass sie weder einen Besuch noch eine Lieferung wünschten.
      Wenigstens war ein Zug frischer Männer auf Befehl des HQs zu ihnen durchgekommen.
      Wie lange würde es wohl noch dauern, bis die Night Lords angriffen? Wie lange würden sie sich noch Zeit lassen? Vor 2 Stunden hätten die Night Lords sie eiskalt erwischt ? jetzt war das 7. zumindest vorbereitet...

      Es war schließlich 02:30 Uhr in der Nacht ? und nichts geschah.
      Rick tat das, was er immer tat in solchen Nächten ? er sprach dem Alkohol zu.
      Loraine sah ihn auf einem dieser vorgefertigten Betonteile sitzen, die der LKW-Fahrer dagelassen hatte. Er fluchte, schimpfte und warf Steine in die Dunkelheit, die irgendwo außerhalb des Sichtbereichs gegen ein Hindernis knallten.
      Die wenigsten der Einheit hatten gesehen, was er vor 5 Jahren hatte sehen müssen.
      Striker, Rumack und Murdock und noch ein halbes Dutzend Männer (von denen gestern beim Sender einige gestorben waren) waren wahrscheinlich die einzigen ? und keiner von ihnen wurde damit fertig...
      ?Verfluchte Blutsauger!?
      Neben sich hatte er ein HLF-Gerät stehen, der Ton leise... besser als jedes Radio. Und die Nachrichten waren wesentlich genauer als die der zivilen Informationsstellen ? authentischer...
      Die Alpha Legion ließ die loyale Bevölkerung nahe des Kommunikationszentrums reihenweise hinrichten. Die Night Lords stießen in ihren nächtlichen Attacken auf die Häuser hinab, drangen in sie ein und töteten alle Bewohner...
      Am schlimmsten wüteten sie über einem Siedlungsgebiet ? das NeuRom hieß...
      Das war auch der Grund, warum sie hier nicht angriffen!
      Wenn man genau hinhörte, konnte man die Schüsse bei der Fontana di Trevi sogar von hier mit freiem Ohr hören.
      Rick hätte am liebsten den Männern des 7. den Befehl erteilt, sofort loszumarschieren, um den Bewohnern des Sektor Schwarz zu helfen ? aber im Nachtkampf waren ihnen die Night Lords 10 zu 1 überlegen.
      Er konnte nur zuhören wie die Bevölkerung vom Sektor Schwarz abgeschlachtet wurde...
      Er hätte die Schlacht um den Sender nicht verlieren dürfen! Die Bevölkerung zahlte nun den Preis für sein Versagen.
      Die Einheit war schon vor der Schlacht kaputt gewesen ? das Bataillon schon damals Geschichte...
      Es war wahrscheinlich genauso, wie es sich manche gewünscht hatten ? allen voran Oberstleutnant Sipp...

      Nicht nur im Sektor Schwarz wurde gekämpft ? auch im äußersten Südosten und Südwesten ? Necrons. Und unbestätigten Meldungen zufolge krochen Tyraniden aus ihren Kanallöchern und jagten in Richtung Zentrum. Ein Einheimischer hätte wahrscheinlich gesagt, sie ?gatzten?... Und sie waren gar nicht mal so weit entfernt.
      ?Weißt du, Loraine...?, sagte er, als er sie neben sich wahrnahm, ?Kinder haben Angst vor der Dunkelheit.?
      Er nahm einen tiefen Schluck aus der Whiskeyflasche.
      ?Ich nicht... nie gehabt. Die Dunkelheit verbirgt mich... meine Unzulänglichkeit, mein Versagen... Im Dunkeln muss ich mich selbst nicht sehen!?
      Sie sah ihn an, sagte jedoch nichts. Er war betrunken...
      ?Ich habe Angst vor dem Tag!? Er seufzte. ?Denn im Licht der Sonne kommt die Hoffnungslosigkeit in all ihrer erschreckenden Unendlichkeit zutage...?
      Wie viele Frauen gab es wohl in seinem Leben, die ihn so kannten, wie sie ihn kannte? Sie wusste nicht, ob es ihr gefiel ihn so gut zu kennen. All das zu wissen, was nicht cool und sexy war... Sie hätte zu gern mit dieser Nutte im Strip Club getauscht. Die musste ihn nicht kennen, um mit ihm zu schlafen...
      ?Du brauchst etwas Schlaf, Rick. Zeit ins Bett zu gehen!?
      ?Wozu?? fragte er und sah zu ihr auf. ?Nur um in ein paar Stunden wieder aufstehen zu müssen?? Die Stadt... der ganze Planet kann mir gestohlen bleiben... Scheiß Gesetze! Scheiß Imperium! Scheiß Aliens...?
      Wenn er zerbrach, zerbrach die Einheit und niemand, nicht einmal der Imperator selbst, konnte vorhersehen, was dann aus ihnen allen wurde...
      ?Komm Rick ? ich bring dich zum Zelt!? Sie reichte ihm den Arm und half ihm hoch.
      ?Und gib mir die Flasche!?
      Widerwillig trennte er sich von seiner Medizin, die keine war...
      Er kämpfte um sein Gleichgewicht und sah sie mit müden Augen an.
      ?Warum haben wir nie etwas miteinander angefangen, Loraine??
      Sie errötete ? mit dieser Frage hatte sie bestimmt nicht gerechnet... Sie hoffte, dass er das in der Dunkelheit jedoch nicht sehen konnte.
      Er sah sie an, schob die Zeltbahn seines Kommandozelts zur Seite und murmelte noch etwas, bevor er hineinging, um in seinem Schlafsack in einen betäubungsähnlichen Schlaf zu sinken. Sie brauchte circa 3 Sekunden bis sie begriffen hatte, was er gesagt hatte...
      ?Du siehst süß aus... wenn du errötest...?
      "Niemals werden sie unserer Brauerei zu nahe kommen, was bilden sich diese Verräter denn ein"

      Raghnath war erzürnt über den Verrat, den ein Imperiales Regiment nun daran war zu verüben.
      Nie war ihm etwas derartiges passiert, dass ihn - so dachte er - Verbündete zu einem Taktischen gespräch vorluden und dann mit schwerem Artelleriefeuer empfingen...

      Die Wolves hatten eine kleine Streitmacht zum Treffen entsandt, doch kaum waren die Imperialen Streitkräfte in Sichtweite wurden die Rhinos und der Landraider schon unter Beschuss genommen.

      Ein Volltreffer einer imperialen Laserkanone zerstörte augenblicklich den Landraider der Wolves. Gottseidank war Raghnath in einem der Rhinos, um die darin enthaltenen Blutwölfe zu befehligien, sonst hätte er das darauf folgende Geschützfeuer auf die Landraiderbesatzung ebenfalls nicht überlebt.

      Doch auch in den Rhinos war Raghnath nicht sicher... Der Schuss eines Basilisken verwandelte seinen Transporter in eine aufgeplatze Konservendose. Ceramitrüstungen wurden durchdrungen und Raghnath sah seine jungen Brüder sterben...
      Hasserfüllt befahl er über Intercom den Rückzug.

      Die Wolfsfänge lieferten noch Feuerschutz, doch auch sie wurden Opfer des Basiliskengeschützes.

      Nur ein kleiner Bruchteil der Streitmacht überlebte das Massaker. Raghnath hatte es geschafft ein Rudel zu sammeln und sich taktisch zurückzuziehen, aber er schwor Rache...
      Rache gegenüber den Ketzern, die vorgaben dem Imperator zu huldigen um dann hinterrücks seine Elitekämpfer in eine Falle zu locken.
      Doch nichts wird ungesühnt bleiben - noch nie vergaß Raghnath einen Groll - und wenn er erst die neuen Rohstoffe der Necrons erbeutet hatte würde seine Zeit kommen...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Raghnath“ ()

      "Ibrahim!" Ibrahim schlug die Augen auf und starrte in den blauen Himmel über sich. "Ibrahim, wo bist du?" schallte es durch den Wald. Ibrahim lag auf am weichen Waldboden auf der Lichtung die ihm von gestern Nacht noch in Erinnerung war - sonst hatte er keinerlei Erinnerungen an letzte Nacht. Er fuhr sich über das Gesicht, um den Schlaf aus seinen Augen zu reiben.
      "Ibrahim, da bist du ja!", es war Mustafa, sein Bruder, der ihn offensichtlich gesucht hatte. "Ey, Mann was machst du da - dein Döner wird kalt!"
      "Scheiße, Mann, das is ja voll krass, wer war das?" Mustafa ließ seinen Blick über die Lichtung schweifen, nur um noch mehr zerbrochene Körper zu entdecken - zum Teil hingen sie sogar in den Bäumen. "Wie hast du das überlebt, Mann, sieht aus, wie wenn eine Bombe hoch gegangen wär!"
      Ibrahim richtete sich auf. Er fing an zu begreifen, was letzte Nacht geschehen war. "Mustafa, ich glaub, ich..." fing er an. "Verdammte Scheiße, Bruder, du hast ja gewütet wie ein Berserker!
      Sieh dir diese Typen an, die sind ja richtig zerlegt worden!"
      Mustafa half seinem Bruder auf die Beine und wischte ihm das Alienblut aus dem Gesicht, das an seinem ganzen Körper klebte. "Ich checks noch immer nicht...", Ibrahim schüttelte den Kopf, während sie gemeinsam ins Lager gingen, um zu Frühstücken - "Heute gehen wir einkaufen", hatte der Meister ausrichten lassen.
      Mohammad und seine Withe Snakes rückten in die Stadt vor, wie es der Meister befohlen hatte. Zum Glück hatte Mustafa seinen Bruder noch rechtzeitig gefunden - Mohammad hatte das Gefühl, das Ibrahim sehr wichtig sein würde für das Überleben der Withe Snakes.
      Einer der Crazy Nuts war schon vorausgeschickt worden - er sollte im Kaufhaus Verwirrung stiften - der Rest seiner Gang rückte auf der anderen Seite des Fernsehsenders vor.
      Ibrahim war froh, das ihn Mustafa geholt hatte, bevor es los ging. Hier gab es mehr Ruhm zu ernten als in den Wäldern bei diesen außerirdischen Fischköpfen. Er war stolz darauf vor den Kriegern des Blutgottes maschieren zu dürfen - so konnten alle sehen, wie wild er kämpfte - und vielleicht eines Tages, würde er auch eine blutrote Rüstung tragen. "Kabooom!" Ibrahim würde aus seinen Träumen gerissen. Vor den Withe Snakes, auf der anderen Straßenseite explodierte das Kaufhaus. "Diese Typen sind ja wirklich crazy!", rief ein Ganger.
      Sekunden später hörte er ein Pfeifen über sich und wenige Augenblicke später schlugen Granaten ein - direkt in die Formation der Marines im Gebäude hinter ihnen. Den Schrapnellhagel ignorierend, der die Hälfte der Snakes dahingerafft hätte, stürmten die Krieger des Blutgottes auf die Straße. Ibrahim sah hinüber, zur Mitte der Schlachtreihe - sein Blick traf den des Meisters - er nickte. Diesem Zeichen folgend, stürmte auch Ibrahim vorwärts.
      Schüsse drangen durch die zerborstenen Scheiben des Kaufhauses, wärhrend die Withe Snakes vorstürmten. Hin und wieder erwischte es ein Gangmitglied, aber das war Ibrahim egal. "Schwächlinge", dachte er sich - und fühlte sich wieder so stark wie gestern Abend.
      Als sie das Kaufhaus erreichten, feuerten die Withe Snakes auf einen kleine Haufen Soldaten, der Befehle in die Hinteren Räume brüllte. "Zu Wenige", dachte sich Ibrahim und sah sich nach lohnenderen Zielen um. Hinter den Kleidungsständern des Verkaufsraumes konnte er die Soldaten erkennen, denen die Befehle gegolten hatten. In freudiger Erwartung eines Kampfes drängte er vorwärts, um an der Spitze der Withe Snakes vorzustürmen, "Blut für den Blutgott!" Mohammad war zufrieden, er hatte es ja schon heute früh gewusst, das dieser Junge noch wichtig sein würde.

      Das es so einfach sein würde, hatte er sich nicht gedacht. Die Crazy Nuts waren beim Verwaltungsgebäude im Nahkampf, die Withe Snakes waren ins Kaufhaus vorgedrungen und er war mit den Überlebenden von Mogbars Leibgarde einfach durch den Haupteingang in den Fernsehsender hineinspaziert. Der Typ am Eingang war zwar ziemlich aufgebracht, aber einer seiner Leibgardisten kümmerte sich gerade um ihn.
      Wieder einmal vernahm er das Pfeifen heranfliegender Geschützgranaten. "Das Imperium verlässt sich immer noch auf den Fernkampf - Feiglinge", dachte er sich - er musste es wissen, schließlich hatte er dem falschen Imperator lange genug als Inquisitor gedient. Die Explosion im Stockwerk über ihm verursachte panische Reaktionen bei den Angestellten des Fernsehsenders. "Sollen sie nur auf ihre eigenen Leute schießen", dachte er sich. Der zweite Einschlag überzeugte ihn vom Gegenteil - zwei seiner Leibwächter vergingen im Trümmerhagel. Auch von den Crazy Nuts war nicht mehr viel übrig - ein ganzer Zug hatte sie aus dem Verwaltungsgebäude aufs Korn genommen.

      Ibrahim und die Withe Snakes wüteten im Verkaufsraum und setzten den Soldaten auch noch nach, als sie sich zurückzogen. Durch die Reste der Schaufensterfront konnte Ibrahim erkennen, das sich auf der Straße vor dem Sender noch mehr Imperiale Soldaten versammelten und er lenkte die Withe Snakes in ihre Richtung. Als erstes würden sie sich durch die Typen mit den schweren Waffen schlagen, und danach in den Haufen dahinter schmettern, plante Ibrahim das weitere Vorgehen "seiner" Gang.
      Mohammad sah mit an, wie sich die Snakes durch die Soldaten im Verkaufsraum hackten und folgte ihnen als sie auf die Straße stürmten. Das Kommando über die Gang war ihm entglitten. "Dieser verdammte Idiot wird uns alle noch umbringen", dachte er sich, als er die Imperialen Soldaten sah, die auf der Straße Stellung bezogen hatten. Er presste ein Stoßgebet über die Lippen und hob die Ikone noch höher in die Luft - wenn noch jemand helfen konnte, dann die Götter des Chaos.

      "Ding", der Aufzug hielt im zweiten Stock an und entließ die Auserkorenen Marines aus seinem Inneren. Hier, aus dem Büro des Chefredakteurs, konnte er das Kaufhaus genau beobachten. Die Withe Snakes stürmten gerade aus dem Gebäude, nur um in den vollkommen überraschten Spezialwaffentrupp zu krachen. Die Berserker, die im Kaufhaus geblieben waren, säuberten gerade die Lebensmittelabteilung. Alles verlief nach Plan, wären da nicht die Rekruten gewesen, die gerade Stellung auf der Straße bezogen.

      Gerade hatte Ibrahim den letzten Spezialisten erwürgt, da hörte er den Befehl "Feuer!" Rund um ihn brachen die Withe Snakes im tödlichen Lasergewehrfeuer zusammen. Hier auf offener Straße waren sie den Schüssen hilflos ausgeliefert. Ibrahim kauerte sich hinter eine Leiche, nur um zu erkennen, dass es Mustafa war. Fast kamen ihm die Tränen, er war verzweifelt. Als er sich mit den zwei Überlebenden Snakes zurückzog, sah er den Meister in einem Fenster des Sender stehen. Schnell richtete er sich auf und wollte gerade wieder in die Richtung der Soldaten stürmen - musste aber feststellen, das sich diese in den Sender zurückgezogen hatten. Bald darauf erblickte er auch den Grund dafür. Die Teufel der Hölle hatten sich im Kaufhaus manifestiert - der Blutgott war den White Snakes anscheinend doch wohlgesonnen.

      Im Fernsehsender war die Hölle los. Aus allen Richtungen vernahm er panische Schreie und genoss die Angst, die sich überall breit machte. Nur aus einer Richtung war kein Laut zu hören. Sie würden doch nicht so töricht gewesen sein... - ein Blick aus dem Fenster machte ihn sicher. "Marines, ihr habt schon mit Mogbar gekämpft, nun kämpft mit mir", er drehte sich zu den verbliebenen Auserkorenen um, "ihr wisst, wie wichtig diese Kommunikationsbasis für uns ist. Und ein Haufen Imperialer Möchtegernsoldaten will sie uns wegnehmen. Sie kommen direkt auf uns zu, lasst sie uns zum Kampf stellen. Blut für den Blutgott!" "Schädel für den Thron des Khorne!", stimmten sie mit ein.
      Der Meister ließ schon wieder Einwohner des Viertels hinrichten, die sich weigerten für ihn zu kämpfen. Er hatte sich dafür eine besonders grausame Methode einfallen lassen. Jeder der ihm seine Loyalität bekundet hatte, musste sich als würdig erweisen, indem er einen Gefangen hinrichtete - vorzugsweise Familienmitglieder oder enge Verwandte. Wer diese Prüfung nicht bestand, konnte sich gleich zu den Gefangenen gesellen, auch wenn er noch so oft "Blut für den Blutgott!" rief. Dem Blutgott war es sowieso egal, wessen Blut floss, Hauptsache es floss in Strömen.
      Ibrahim hatte nun entgültig das Kommando über die Withe Snakes übernommen, nachdem Mohammad ebenfalls zu den Verlusten der letzten Schlacht zählte. Gerade räumten ein paar Neue die Reste des Letzten Kampfes aus der Arena. Ibrahim gab sich nämlich fast so einfallsreich wie sein Meister. Jeder, der zu den Withe Snakes wollte, musste sich im Kampf mit ihm beweisen - was im allgemeinen daraus bestand, zu überleben. Der Letzte Kanditat hatte es offensichtlich nicht geschafft - seine Körperteile waren weit versteut.
      Den Gangern tat das bisschen Ruhe gut das sie hier hatten. Der Meister hatte eine Pause angeordnet, bevor sie weiter in die Stadt vorstießen. Er hatte ohnehin genug zu tun. Er musste den Fernsehsender so modifizieren, damit interstellare Komunikation möglich wurde. Zumindest die Night Lords, die weiter südlich die Stadt belagerten, hatte er schon erreicht. Auch hatte er erfahren, dass die Imperialen Verteidiger, auf die sie in der letzten Schlacht getroffen waren, noch südlicher als die Night Lords in Stellung gegangen waren. Der einzige Gegner, der sich derzeit bot, waren die Tau in den Wäldern im Norden.
      Hätte der Lord etwas wie Pein empfinden können, bei den C´tan, er hätte es empfunden!
      Es war ein lächerlicher Anblick, seine Armee von Gefühllosen, Kalten Metallener Kriegern in mitten der alten Gärten zu sehen.
      Doch auch dies würde sie nicht daran hindern zu kämpfen, dafür bedarf es mehr als ein paar Blumenbeete und Gartenzwerge!
      Und so war es auch. Es Schien die Necronskrieger nicht im mindesten zu bekümmern wo und wie sie siegen sollten, es war nur wichtig das sie siegen sollten!
      Nachdem der Lord die Position seiner Feinde ausgemacht hatte, ergoss sich auch schon das Gaussfeuer über den Feind, oder besser gesagt über die Ruinen, in denen sich der Feind verschanzt hatte.
      Es dauerte daher auch lange bis es die ersten Verluste auf der Seite der Fleischlinge gab, und selbst diese wurden durch die Tatsache der eigenen Verluste heruntergespielt...
      Einige Stunden später, nachdem der Necronlord die Sinnlosigkeit dieses Gefechts erkannt hatte, beschloss er, seine Armee zum stillen Rückzug um sich zu schaaren.
      Es kostete ihn nur wenig Mühe und Zeit den Rückzug zu koordinieren.
      Es lief alles reibunglos, und sie hinterließen keinerlei Beweise, welcher auf ihren kurzen "Besuch" hindeutete.
      Doch als sich der Necronlord umwandte, um den nun wahrscheinlich heranstürmenden Feind zu beschauen, erblickte er... Nichts !
      Es schien als hätten die Fleischlinge die gleiche Taktik wie er gewählt, doch nicht aus taktischen Gründen, sondern aus Feigheit, wie es bei Fleischlingen immer war - das wusste der Lord!

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Nightbringer“ ()

      Zwischen Gurken und Tomaten

      ?Verdammt wir müssen handeln,? Stuntman wirkte leicht aufgebracht. Die Marines hatten einige Stadtquadrate besetzt und warteten auf einen Befehl, doch nichts kam. Die Imperialen hatten genug eigene Probleme. Von ihnen konnte man keine Informationen erwarten. Die Übertragungskanäle waren mit imperialen Schnickschnack belegt. Die Funker schienen nur über ihre Urlaubserlebnisse zu tratschen anstatt Sinnvolles weiterzuleiten. Einzig und allein hatten die Space Marines erfahren, dass das Chaos begonnen hatte die Bevölkerung zu exekutieren. Es war an der Zeit selbst die Zügel in die Hand zu nehmen und Eigeninitiative zu beweisen.
      ?Angriff auf P15,? erschallte es plötzlich in den Funkgeräten der Marines. ?Es war Stuntman. Nach langem hin und her hatte er sich entschlossen eine Offensive gegen die Necrons zu starten. Er hatte sich mit Teissl beraten. Die Marines sollten die Vorarbeit erledigen und die Imps sollten den Necrons den Rest geben. Die Marines sammelten sich im HQ geordnet nach ihren Zügen um auf den Marschbefehl zu warten. Stuntman und Melvin luden noch schnell Kartenmaterial und Gefechtsdaten auf ihre Pocket PCs.

      ?Hier, Rainbow six. Zielkoordinaten: P15 Dauerkleingartenanlage. Das Gebiet ist mit SAUs und Stacheldraht gesichert. Rechnen sie mit heftigen Widerstand der Necrons. Möge sie der Imperator beschützen. Die Taktik für den Angriff war sehr simpel. Während Das ganze Schwere Gerät die Necrons an der Front unter Feuer legen sollte, würde der Trupp Rainbow durch die umstehenden Gebäude sprinten und die Necrons aus der Flanke angreifen.
      30 Minuten später waren alle Necrons auf dem Weg. Es war Nachmittag. Die Sonne stand noch ein Stück über dem Horizont, doch die Zeit war gekommen. Ein Whirlwind zog vorbei und fuhr in einen Innenhof, einer Wohnsiedlung. Sein Multi Rocket Launcher würde die Necrons durch indirektes Feuer unter Beschuss legen. Am Ende der Straße konnte man schon die Saus auf den Häuserdächern erkennen.
      ?Sir, die Necrons hatten unseren Angriff bemerkt sie sind gerüstet.?
      Dann wird der Angriff gleich 2 mal so hart?, dachte sich Stuntman.
      Die Necrons waren extrem gut vorbereitet. Sie hatten Wege und Gebäude mit Stacheldraht präpariert. In den Heimgärten lagen Panzersperren. Die Necrons standen hinter Barrikaden mit angelegten Gauswaffen. Dahinter die Destruktoren. Die Scharfschützen bezogen Stellung in einem Mehrfamilienhaus. Der Schwerwaffentrupp war in einem kleinen Kreislerladen untergekommen. Sowie der Vindikator in Reichweite war, eröffneten die Destruktoren ihr Feuer auf ihn. In ihm platzten ein paar Ölschläuche. Die Kontrolllampen der Demolisherkanone leuchteten Rot auf. Sofort machte sich der Bordingeneur an die Arbeit die Schläuche zu flicken. Der Whirlwind schoss seine Raketen ab. Die Feuerstrahle schwärzten den Innenhof und weißer Pulverschmauch stieg auf. Danach zog die Hunterkillermissle davon. Ihr Raketenmotor erzeugte ein schrilles Pfeifen, das in den Ohren der Marines schmerzte. Als sich Stuntman durch die Gänge und Korridore der Wohnsiedlungen schlug, fiel ihm auf, dass sich keine Einwohner in ihnen befanden. In einer Küche die sie durchschritten spielte ein Radio Lake of Fire aus dem Jahre 1994. ?Ein Wunder dass solch alte Stücke noch erhalten waren?, dachte Stuntman und hielt kurz inne. Dann war er bereits durch das nächste Fenster im nächsten Gebäude.

      ?Hier Observer one two, Hunterkiller meets enemy. One Destruktor dead. Roket Launcher meets enemy. 3 Necrons dead. Over and out?
      ?Das ging schon mal ganz gut los.? Stuntman war wieder weiter durch die Ruinen gezogen, den Bolter immer im Anschlag. Sein Trupp war kaum 2 Meter hinter ihm. Die Sniper schossen weitere Necrons aus den Reihen, doch manche standen immer wieder auf. Auch der Vindicator war nun in Reichweite. Ein Knall gefolgt von einer leichten Druckwelle erschallte, als das Nockerl einschlug. Fast zeitgleich eröffneten die Necrons ihr Feuer auf den Vindicator. Er wurde durchgeschüttelt die Crew hatte alle Hände voll zu tun sich in ihm festzuhalten. Auch der Whirlwind zerschoss wieder eine Destruktor.

      Stuntman bog um eine Ecke, sprang jedoch sofort wieder zurück. Eine SAU hatte das Feuer auf sie eröffnet. Mit der ?Schnauze im Dreck? ging es weiter vorwärts. Dann strömte Energie in die Melter des Schützen. Ein Blitz aus Fusionierenten Elementen schoss in Richtung der SAU und verwandelte diese in eine Sonne. Sekunden später zersprang sie in ihre Einzelteile. Sekunden später war Trupp Rainbow im Wohnhaus das ein Trupp Necrons besetzt hatte. Wärenddessen schossen die 3 übrig gebliebenen Destruktoren auf die Sniper. Vom Vindicator kam kein Signal mehr. Er war von den Gauswaffen durchsiebt worden, bis die Projektile die Munition trafen und ihn in weißen Rauch hüllten. Ein weitere Raketenwerfer schoss auf die 2. SAU doch die Rakete war fehlerhaft. Sie steckte in ihr, sprühte Funken und rauchte, explodierte jedoch nicht. Die mussten die Necrons erst mal entfernen ohne einen Techniker zu verlieren.
      ?Let?s rock?n roll?, brüllte Rainbow six und stürzte mit seinem Trupp in die Necrons. Mit seiner Energiewaffe zerschnitt er 3 Krieger. Auch der Rest war erfolgreich. Die Necrons flüchteten.
      Stuntman stellte sich an ein Fenster. Er sah den ausgebrannten Vindicator. Von den Scharfschützen war nur noch einer übrig. Der Schwerwaffentrupp war ausgelöscht. Auf der Ostseite sah er Necronkrieger und drei Destruktoren. In mitten ein Necronlord. Wie gerne hätte er ihn zerlegt, doch es war Zeit zum Angriffabbruch. Zusammen mit Melvin und den restlichen Marines sprintete er zurück in ihr Stadtquadrat. Die Necrons verfolgten sie nicht. Rainbow hatte einen Mann verloren. Er war im Nahkampf gefallen. Es war Rainbow 13 ein netter Kerl.

      Von der Gartenanlage blieb nicht viel übrig, außer ein paar Gurken und Karotten. Die Gartenhütten wurden zerschossen, die Zäune waren nur noch als Feuerholz gut und die Beete waren zertreten. Am Abend saßen Stuntman und Melvin an einem der vielen Lagerfeuer im Lager der Marines. Sie hatten das Stadtquadrat nicht erobern können. Inzwischen waren alle Marines in die Vorhöfe gezogen. Keiner von ihnen wollte in den niedrigen Gebäuden der Menschen schlafen. Wenn in so eines hineinkam, kam einem der Türstock in Schulterhöhe entgegen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „stuntman“ ()

      4.

      Wendepunkte - eine Stadt, zwei Gesichter



      Imperiale Datei: Novagraz Inferno II, Imp 7.Nova -4/1000.01 Top
      Einheit: Das 7. Novagraz ? ?Die Chancenlosen?, Kdt. Major Rick Kramer
      Auftrag: Deckname ?Zuvorkommen?, klassifiziert, höchste Priorität.
      Zugang: für das Imperiale Heereskommando Novagraz, sowie für alle übergeordneten und alle höheren imperialen Stellen.
      Statusbericht: Verteidigungsstellung India-Kilo-Lima bezogen. Stadtsektor Rot ? in der Nähe Erzimperator Johann Allee, ca. 04:55 Uhr dritter Tag...

      Geräusche...
      Instinktiv griff Rick zum Gewehr und war sofort wach.
      Die Baumschienen mussten endlich da sein. Er hörte die Bauarbeiter mit den Sergeants sprechen. Kaum einer der Männer hatte geschlafen.
      Schlaftrunken verließ er das Zelt.
      Wäre ihm etwas an seinem Leben gelegen, hätte er sich einen Refraktorgürtel umgebunden. Doch wozu? Die Kugeln trafen ohnehin nicht ihn, sondern seine Leute...
      Ein Jeep fuhr vor und in ihm saß ein übelst gelaunter Oberstleutnant Sipp.
      ?Was soll das hier, Kramer?? bellte er hinter dem Steuer hervor und nickte in Richtung der Baufahrzeuge. ?Sie hatten einen eindeutigen Befehl, verdammt noch mal!! Was ist so schwer an diesem Befehl gewesen, zu begreifen???
      Rick packte Sipp und zerrte ihn aus dem Jeep - umringt von den Männern, die sie beide mit offenen Mündern ansahen.
      ?Wir sollen vorrücken?? brüllte Rick Sipp ins Gesicht. Die Alkoholfahne aus Ricks Rachen war so intensiv, dass Sipp japsend nach Luft schnappte.
      ?Wir werden vorrücken! Aber du wirst uns führen!!?
      Rick gab ihm einen Stoß und Sipp stolperte die Straße hinunter.
      ??Ace? ? mach den Club...? ...abmarschbereit...
      Ein Raptor stieß vom Dach eines Hochhauses herab, packte Sipp und trug seine ?Beute? davon, bevor die Männer Zeit hatten zu reagieren...
      ?Holt ihn da runter!? brüllte Rick und zog seine Pistole.
      Sipp schrie vor Todesangst wie am Spieß. Mit weit aufgerissenen Augen, sah er sich über die Häuserdächer hinwegdonnern...
      Die Männer schossen ? zu halbherzig und zu ungenau...
      ?Verdammt!? flüsterte Rick und hielt sich den brummenden Kopf - zuviel Alkohol, zuwenig Schlaf.
      ?Es tut mir leid!? sagte einer der Scharfschützen endlich stellvertretend für alle. ?Ich hatte Angst Oberstleutnant Sipp zu treffen...?
      Rick warf ihm fassungslos einen Blick geradewegs aus der Hölle zu und zeigte mit dem Arm in die Richtung, in die Sipp verschwunden war. ?Sipp war Oberstleutnant des Generalstabs. Er wird den Night Lords einiges zu erzählen wissen...?
      Diese hatten Mittel und Wege alles aus dem Idioten herauszuquetschen. Damit wandte er sich ab.
      Der Schießbefehl hatte nicht dem Raptor gegolten... Es gab nur 5 andere, die das sofort geschnallt hatten. Und Loraine war eine von ihnen gewesen...
      Inquisitionsdatei: Untersuchung eines etwaigen Vergehens oder Verrats seitens General Hark Adre
      Stadium: Verdacht erhärtet sich
      Zentrale der Inquisition, Hauptgebäude Novaunterschlossberg
      Ermittlungen durch Großinquisitor Von Mackensen.

      Endlich waren die 12 Stunden um. Der Körper lag ihm Bett ? schlief...
      ?Wecken Sie ihn!? befahl Von Mackensen.
      Der behandelnde Arzt hielt inne. ?Der Körper hat viel durchgemacht, er könnte Schaden nehmen...?
      Von Mackensens Blick ließ den Doktor erbleichen. ?Das war ein Befehl! Der Körper ist nur zu einem Zweck da ? und wenn der erfüllt ist, wandert er auf den Müll!!?
      Die Schwester begann auf Zeichen des Arztes mit der Weckphase.
      Schließlich schlug der Körper die Augen auf...
      ?Wissen Sie... wer Sie sind?? frage der Arzt.
      Der Körper atmete schwer. Man sah ihm an, dass er versuchte sich zu erinnern.
      ?Ich bin... Doktor Werner Sallegger...?
      Der Arzt sah glückselig zu Mackensen. ?Es hat funktioniert!?
      Mackensen nickte. ?Hoffentlich! Machen Sie den Körper bereit für eine erste Befragung. Erledigen Sie alles, was getan werden muss, um den Körper bei Kräften und Gesundheit zu erhalten ? wenigstens solange bis ich alle nötigen Informationen habe!?
      Imperiale Datei: Novagraz Inferno II, Imp 7.Nova -4/2000.01 Top
      Einheit: Das 7. Novagraz ? ?Die Chancenlosen?, Kdt. Major Rick Kramer
      Auftrag: Deckname ?Zuvorkommen?, klassifiziert, höchste Priorität.
      Zugang: für das Imperiale Heereskommando Novagraz, sowie für alle übergeordneten und alle höheren imperialen Stellen.
      Statusbericht: Vormarsch, Stadtsektor Rot ? in der Nähe Erzimperator Johann Allee, ca. 06:30 Uhr dritter Tag...

      Was immer kommen wird, es wird hart sein ? und niemand weiß, ob er die nächsten Stunden überlebt.
      Dieser Satz stand auf den Gesichtern der Männer des 7., die sich in Gefechtsformation in der Straße vorarbeiteten.
      Rick nahm sich den Helm ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
      Bei dem Gedanken da raus zu müssen, bekam er eine Gänsehaut ? und er war nicht allein, wenn er schluckte und nach Atem rang ? es war Angst.
      Er hatte vor 5 Jahren gesehen, wozu die Night Lords fähig waren. Sie hatten die Menschen vor ihren Häusern in den Straßen zusammengetrieben und mit Flammenwerfern abgefackelt... sie bei lebendigem Leibe an die Wand genagelt. Die von Todesangst erfüllten Gesichter... die Schreie der Sterbenden... Nacht für Nacht erschienen sie von Neuem, um ihren unsäglichen Schmerz in die Weite des Universums zu brüllen ? und der Alkohol war das einzige, was diese Stimmen zu ertränken vermochte. Er hätte sich gewünscht, dass die Stimmen endlich schwiegen.
      Über Funk hörte man die unter der Nervosität des Kampfes gegebenen Befehle. Das 1. Novagraz hatte sich den marodierenden Orcs entgegen gestellt. Wer die Funksprüche halbwegs zu deuten vermochte, wusste, dass auf der Westseite des Zentrums erbittert gekämpft wurde.
      Die Stimmen im Funk klangen wie Geisterstimmen, denn hier in den Straßen war es totenstill. Vom Dach des Blindeninstitus hingen die Leichen der Getöteten. Die Night Lords hatte ganze Arbeit geleistet...
      Black ?Ace? Murdock sah Rick in die Augen. Irgendetwas stimmte hier nicht. Die Night Lords ließen sich nicht sehen. Es fühlte sich wie eine Falle an ? und das bedeutete - es konnte nur eine Falle sein...
      Imperiale Datei: Novagraz Inferno II, Imp 7.Nova -4/3000.01 Top
      Einheit: Das 7. Novagraz ? ?Die Chancenlosen?, Kdt. Major Rick Kramer
      Auftrag: Deckname ?Zuvorkommen?, klassifiziert, höchste Priorität.
      Zugang: für das Imperiale Heereskommando Novagraz, sowie für alle übergeordneten und alle höheren imperialen Stellen.
      Statusbericht: Vormarsch, Stadtsektor Rot ? in der Nähe Erzimperator Johann Allee, ca. 11:30 Uhr dritter Tag...

      Die Night Lords hatten sich den ganzen Morgen nicht gezeigt...
      Stattdessen marschierte ein endloser Strom Gardisten aus dem Zentrum die Straße herunter ? 200 Mann, insgesamt 4 Züge bis an die Zähne bewaffnet.
      Paradeposer, dachten die Männer des 7. verächtlich. Die hatten ihnen gerade noch gefehlt...
      Ein junger Hauptmann salutierte. ?Major Rick Kramer?!?
      Rick nickte müde.
      ?Anordnung vom HQ. Auf Befehl von General Kaltenegger treten Sie und das 7. Novagraz heute ab 2200 einen achtstündigen Urlaub an. Morgen Punkt 0600 haben Sie sich wieder hier einzufinden. Wir übernehmen ab jetzt hier für Sie.?
      Rick lachte auf und sah zu Striker und Black ?Ace? Murdock zurück, die ein hässliches Grinsen zustande brachten. Es war das Grinsen derjenigen, die einem schlechten Scherz mit einem Schuss aus ihrem Bolter ein Ende setzten.
      ?Wir haben Befehl vorzurücken!?
      Der Hauptmann schüttelte den Kopf. ?Davon weiß ich nichts, Sir!?
      Rick konnte es nicht fassen... 8 Stunden Urlaub in der gegenwärtigen Situation? Das war zu schön, um wahr zu sein. Als hätte man ein Cabrio gewonnen, in dem schon 2 flotte Bienen saßen, die nicht vorhatten, auszusteigen...
      ?Hauptmann... Da muss ein Irrtum vorliegen. Oberst Sipp hat vor nicht ganz 2 Tagen uns den klassifizierten Auftrag ?Zuvorkommen? zugeteilt. Unser Befehl lautet vorzurücken...?
      ?Kein Irrtum, Major. Es ist der Befehl des Generals...
      Soweit ich weiß, Sir, rückt das 7. morgen früh vor. Genaueres kann ich Ihnen auch nicht sagen. Sie erhalten Ihren Angriffsbefehl morgen. Wir sind nur hier, um die Lage stabil zu halten...
      Genießen Sie die 8 Stunden Urlaub, Sir...?
      An den Augen des Hauptmannes sah Rick, dass dieser nicht daran glaubte, ihn nach dem morgigen Tag jemals wiederzusehen...
      Inquisitionsdatei: Untersuchung eines etwaigen Vergehens oder Verrats seitens General Hark Adre
      Stadium: Verdacht erhärtet sich
      Zentrale der Inquisition, Hauptgebäude Novaunterschlossberg
      Ermittlungen durch Großinquisitor Von Mackensen.

      Stunde um Stunde besserte sich der Gedächtniszustand des Körpers von Doktor W. Sallegger. Salleger hatte monatlich ein Backup seines Gedächtniszustandes angelegt. Offenbar hatte dieser die Befürchtung gehegt, dass er eines Tages durch einen Unfall oder ein ähnliches Ereignis sein Gedächtnis teilweise oder ganz verlieren könnte. Dieses Backup sollte sich nun als sehr nützlich herausstellen. Leider endete es genau 2 Wochen vor dem fraglichen Zeitraum.
      ?Also beginnen wir wieder von vorne, Doktor Sallegger!? Von Mackensen fühlte, dass er der Lösung auf der Spur war. Gegen Sallegger war seitens der Inquisition ermittelt worden. Mittlerweile war sich Von Mackensen sicher, dass Sallegger bis zu dem Zeitpunkt des Backups nicht Verrat begangen hatte. Was war also in den folgenden 2 Wochen geschehen, das die Aufmerksamkeit der Inquisition auf ihn und den Heeresnachrichtendienst gelenkt hatte??
      ?Bitte ? ich bin müde!? murmelte der Körper von Doktor Sallegger.
      Von Mackensen nickte. ?Wir sind gleich fertig! Gleich dürfen Sie sich etwas ausruhen... Also... Was könnte Major Adre, der wie Sie mittlerweile wissen General ist, von Ihnen gewollt haben??
      Doktor Sallegger schüttelte müde den Kopf. ?Ich weiß es nicht. Ich erledige Hunderte von Aufträge jeden Tag. DNA-Vergleiche und Technische Entwicklungen, aber auch Werkstoffprüfungen, Bodenproben, Wasserproben, ballistische Messungen von Projektilen. Im Nachrichtendienst wird man bald ein Meister aller Klassen...?
      Von Mackensen lächelte ?Ja, aber Sie sind ein Meister der Genetik ? Ihr Hauptfach ist die Biotechnologie...?
      ?Ich weiß nicht, was Major Adre von mir gewollt haben könnte. Das letzte Mal kam er zu mir weil er eine Schusswaffenausprüfung benötigte. Das ist aber schon über ein Jahr her. Normalerweise geht alles den Dienstweg...?
      Von Mackensen überlegte. ?Und was geht nicht den Dienstweg??
      ?Ich verstehe nicht...?
      ?Weswegen kann es vorkommen, dass jemand sich vertrauensvoll an Sie wendet, anstatt den normalen Dienstweg zu beschreiten??
      Sallegger lächelte.
      ?Das kann die unterschiedlichsten Gründe haben...?
      ?Welche??
      Salleger zuckte mit den Schultern. ?Private Gründe... Ich habe schon manchmal Vaterschaftstests für ein paar Arbeitskollegen durchgeführt. Ein Kinderspiel... die Maschinen erledigen das vollautomatisch.?
      Von Mackensen lachte. Nie hätte er gedacht, dass er wirklich einmal diese Art von Spaß bei der Arbeit haben würde. ?Vaterschaftstests?? Sie meinen... wer den Kuckuck ins Nest gelegt hat und so??
      ?Kuckuck???? Sallegger war verwirrt. ?Was zum Teufel ist ein Kuckuck??
      Von Mackensen lachte. ?Nicht so wichtig... könnte es sein, dass Major Adre sich ein Vaterschaftsattest von Ihnen gewünscht hat? Wollte er vielleicht wissen, ob er der Vater ist??
      Sallegger gähnte. ?Ich weiß es nicht... Denkbar ist alles...?
      Von Mackensen lächelte zufrieden. ?Ruhen Sie sich aus, Doktor! Schlafen Sie! Ich werde jetzt ein paar Besorgungen machen und Sie werden dann einen Ihrer Vaterschaftstests durchführen...?
      Doroths Augen strahlten wie Feenfeuer in der Finsternis der Nacht auf Novagraz, als er sich vorstellte, seine Klauen langsam in den Bauch ihres unfähigen Anführers zu stoßen und langsam zuzudrücken. Aber noch nicht, ermahnte er sich. Noch nicht.
      Der hoch gewachsene Night Lord hatte schon mehrere Schlachten mit ansehen müssen, alle direkt vor ihrer Nase ausgetragen, und dennoch hatte er nicht eingreifen dürfen. Diavo`Lo hatte es verboten! Verflucht sei der Schmerzbringer, dachte Doroth. Hätten er und seine Raptors auch nur in eine der Schlachten eingreifen dürfen, hätten sie die Überreste der schwächlichen Armeen, die gekämpft hatten nur zusammenzukehren brauchen. Aber nein, das wollte Diavo`Lo nicht. Er hatte nur etwas von wegen primärem Ziel gefaselt und dass es die Chaosgötter nicht gerne sahen, wenn ihre Diener ihre Kräfte sinnlos verschwendeten.
      Seid wann galt denn Feinde töten unter den Chaos Space Marines als sinnloses Verschwenden von Kräften? Doroth fluchte in nur mühsam unterdrücktem Zorn.
      Statt draußen durch die Finsternis zu fliegen und auf die Schwachen und Schutzlosen dieser Stadt Jagd zu machen, saßen die Night Lords noch immer in den ausgebrannten Ruinen dessen, was nur vor ein paar Tagen ein Imperiales Krakenhaus gewesen war. Noch immer stöhnten einige der gepfählten und gekreuzigten Menschen leise vor Schmerz.
      Noch immer lebten einige von ihnen. Dieser Gedanke besserte Doroths Laune leicht.
      Trotzdem mussten sie bald zuschlagen. Von Süden her kamen die imperialen Hunde, vom Westen her näherten sich die Tyraniden und im Osten waren Tau und Eldar. Nur der Norden war durch die jämmerlichen Überreste ihrer Verbündeten noch einigermaßen gesichert...
      Doroth ballte die Energieklaue zur Faust und schlug brutal gegen die Wand. Ein Knacken ertönte, und ein großes Loch erschien, wo seine Faust aufgekommen war.
      Doroth zischte frustriert. So konnte es nicht weitergehen. Die Männer waren angespannt und er auch. Wenn sie nicht bald jemanden zu töten bekamen, würden sie aufeinander losgehen.
      Fluchend machte sich der mitternachtsblaue Chaos Space Marine auf den Weg zu seinem Narren von einem Befehlshaber.

      Diavo`Lo kniete auf de Dach des höchsten Gebäudes des Krankenhauses, einst reserviert für die Ambulanzraumschiffe, nun nur noch eine rauchende Ruine.
      Die Konzentration des Chaos Lords war beachtlich, denn sein Geist wandelte außerhalb seines Körpers, schwebte über den Ruinen der Stadt. Schon stundenlang saß er da, suchte nach dem, was gefunden werde musste.
      Seine spektralen Augen blickten auf viele Gebiete gleichzeitig, auf all die zahlreichen Völker, die hier versammelt waren. Er spürte Hass in sich Aufwallen, Hass und die Lust zu töten.
      Mühelos wischte er die Gedanken beiseite. Für den Kampf war später noch Zeit. Jetzt erstmal...
      Da! Ein Impuls! Schwach, aber deutlich. Er kam aus einiger Entfernung. Fast vom anderen Ende der Stadt. Diavo`lo schickte seinen Geist auf die Reise, folgte der Spur nach Süden.
      Und dann sah er es. Was er gesucht hatte, war dort. Im Gebiet der dreimal verfluchten Imperatortreuen. Nun, es würde schwer werden, da heranzukommen, doch nicht unschaffbar.
      Diavo`los Augen klappten auf, als sein Geist in den Körper zurückkehrte.
      Erst jetzt merkte er, dass Doroth neben ihm stand.
      Er erhob sich und musterte den Chaos Space Marine. Diavo`lo konnte die nur mühsam beherrschte Wut und den hass auf ihn deutlich in Doroths Geist fühlen, doch er verriet nichts davon. Seine Stimme war leise und ruhig.
      ?Doroth, versammle die Truppen. Ich habe gefunden, was wir suchten. Zeit für die Night Lords, in Aktion zu treten.?
      Der aufstrebende Champion schlug sich mit der Faust auf die gepanzerte Brust und verbeugte sich leicht. Dann richtete er sich schnell auf. Er grinste leicht. Endlich war die Zeit gekommen!
      ?Mein Lord, wir haben etwas, das euch vielleicht gefallen wird.? Die Stimme des Raptors klang ehrfurchtsvoll, trotz seines bösartigen Grinsens, das die spitzen Eckzähne sehen ließ.
      Diavo`lo und Doroth sahen ich an. Er bedeutete ihnen, ihm zu folgen.
      Schweigend verließen die Night Lords den Turm, flogen von Dach zu Dach, bis sie in Sichtweite des Blindeninstituts waren. Dort standen zwei Raptoren über einen am Boden kauernden Mann. Seiner Uniform nach war er ein Offizier der Imperialen Armee.
      Diavo`lo grinste leicht. ?Oberstleutnant Sipp. Ich freue mich, euch kennen zu lernen. Ohne Zweifel werden wir bald gute Freunde werden, wenn ihr mir alles erzählt, was ich wissen will.?
      Der Offizier zitterte leicht. Er versuchte seine Stimme fest klingen zu lassen.
      ?Ich werde dir nichts sagen, Verräter!?
      Die Night Lords stießen ein kaltes, leises Lachen aus, das jedweden Mut aus Oberstleutnant Sipps Herzen fegte. Die dunklen Gestalten ragten wie Boten des Todes über ihm auf.
      Diavo`los Hand packte der Menschen am Hemd und er hob ihn mühelos vom Boden auf.
      Mit einem leisen, mehr als nur leicht verrückten Lachen, verschwand er mit ihm in einem Gebäude. Bald zerrissen menschliche Schreie die Nacht, Schreie, die vom Wind zur imperialen Armee geweht wurden.
      Am nächsten Morgen überbrachte ein Raptor im Sturzflug eine Botschaft an die Diener des Imperiums. Neben dem, was von Sipp noch übrig war, lag eine schlichte Botschaft:
      ?Der Tag wird euch nicht retten, und die Nacht gehört uns. Tod dem Leben!?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Earin Shaad“ ()

      Datei: Novagraz Straßenkampf, Rog?? 4/1000.00 ??
      Mitschnitt automatischer Kameras, Netzdaten
      Datei: klassifiziert, niedrige Priorität, Zugang für Heeresbedienstete, Bediensteten der Planetenverwaltung und alle höheren imperialen Stellen.
      Freund/Feindunterscheidung: Status ?AUS? ? Rogue?
      Einheit: nicht bekannt
      Einheitenstärke: nicht bekannt
      Status: nicht bekannt

      General Adre sah über die Schulter zurück in Richtung Zentrum. Die Leute strömten aus den Zugängen zu den U-Bahnen. Tyraniden hatten mehrere Wagons zum Entgleisen gebracht ? im Inneren der Stadt tobten Chaos und Furcht.
      Bewaffnete Trupps mit entsicherten Gewehren versuchten bei den Menschenmassen vorbeizukommen um sich der Gefahr in den U-Bahnschächten zu stellen.
      Schreie und Explosionen waren zu hören.
      Es war nun viel zu schnell gegangen. Die Außerirdischen und Häretiker hatten den Nordosten viel zu schnell in ihre Gewalt gebracht.
      Überall waren Tyraniden zu sehen - sie huschten über die Dächer und verschwanden in dunklen Hinterhöfen. Und der Fernsehsender war von den grünen Bestien überrannt worden...
      Wenigstens war der Vormarsch der Orcs im Nordwesten vorerst gestoppt worden...
      Das 2. Novagraz hatte das Kraftwerk nach stundenlangen Kampf erobert. Wo Janice und der Kleine waren ? darüber konnte er nur Vermutungen anstellen.
      Er hoffte, dass Janice in der Lage war, den Treffpunkt irgendwie zu erreichen.
      Wahrscheinlich irrten sie jetzt irgendwo auf einer U-Bahnstation umher...
      Die Inquisition hatte sein Verschwinden offenbar schon bemerkt. Die einzelnen Landwehrregimenter hatten Befehl ihn zu finden.
      Bald würde es Nacht werden...

      Letzte Sendung für Ibrahim

      Ibrahim saß mit seiner Gang im Studio I des Senders. Gerade war ein Film über einen hinterwälderischen Planteten inklusive Herzschmerz und wunderschöner Landschaft zuende. Ibrahim hasste solche Schnulzen und Wut kam in ihm hoch - genau die richtige Stimmung für ein Interwiev. Der Chefredakteur fing die Sendung mit den Worten, "Vielleicht ist es ihnen schon aufgefallen, dass unser Viertel seit geraumer Zeit von blutrünstigen Bestien regiert wird. Doch heute möchten wir ihnen eine andere Seite unserer Herrscher präsentieren: Hier bei mir im Studio sitzt Ibrahim, die Rechte Hand unseres Meisters." an. Gerade wollte der Kameramann auf Ibrahim schwenken, als ihn eine durch Servos unterstützte Hand von hinten am Genick packte und gegen die Studiowand schleuderte. "Es gibt einen Kampf - der Meister will, dass du deine Ganger sammelst und das Erdgeschoss verteidigst. Das Interwiev ist beendet" Mit diesen Worten richtete der Leibgardist des Meisters die Boltpistole auf die nun kreischenden Fernsehmoderatorinen neben Ibrahim und drückte ab.
      Wenige Augenblicke später war Ibrahim auf den Beinen und stürmte zu einem der großen Fenster der Eingangshalle. Er blickte nach Westen durch die zerstörten Gassen rund um den Sender. Wo waren die verweichlichten Krieger des falschen Imperators - wann konnte er endlich wieder Schädel von für den Blutgott sammeln?
      Ein einfacher Ganger, der aus der Bevölkerung um den Sender rekrutiert worden war, stand plötzlich hinter ihm. Ohne etwas zu sagen, blickte er zuerst mit seinem Anführer in die Stadt. "Die Green Rats werden es bis zur Schlacht nicht schaffen, mein Meister" flüsterte er fast unhörbar und voller Erfurcht für den besten Krieger, den er jemals gesehen hatte. Ibrahim reagierte zuerst gar nicht und dann lief er einfach zurück ins Studio - der Ganger erkannte den Grund hinter den Fenstern: Fremdartige Wesen; animalisch und doch zum Teil aufrecht gehend, huschten durch die verlassenen Gassen. Direkt auf den Sender zu...
      Ibrahim stand mit seiner Gang im Studio I und wartete auf den Gegner; der Meister hatte sich mit seiner Leibwache im Büro des Chefredakteurs verschanzt - sein ehemaliger Besitzer und seine Angestellten waren kreischend oder stumm, ob der Qualen die erneut über sie hereinbrechen würden, verschwunden; in die Keller oder nach Osten - keiner machte Anstalten sie aufzuhalten. Die Ganger hatten andere Sorgen; mit einem Tempo, das Ibrahim schon oft gewünscht hatte, wenn er auf einen Gegner zustürmte, war die Erste Welle von Kriegern über ihnen. Das Abwehrfeuer auf kurze Distanz hatte zu wenig ausgerichtet - nun musste dem Blutgott geopfert werden.
      Ibrahim hatte seinen Gegner schnell gefunden, eine halb aufrecht stehende Kreatur die sich auf ihn zuschlängelte. Die gewaltigen Klauen und Mäuler waren beindruckend. "Für den Blutgott" mit diesem Schlachtruf auf den Lippen, stürzte er sich in das Verderben aus roten Muskelfasern. Lange dauerte der Kampf nicht, und danach war dem Blutgott auf Seite der Ganger reichlich geopfert worden. Die wenigen, die überlebt hatten und mitansehen mussten wie Ibrahim zerfetzt wurde, wollten sich schon zur Flucht wenden, als sie sich manifestierten; die Dämonen ihres Gottes. Vom Blutvergießen angelockt stürzten sie ihrerseits in die Meute aus Alienkriegern und hielten grausam Ernte.
      Doch es kamen mehr und mehr Krieger auf den Sender zu, und das waren vorerst nur die kleineren Kreauturen. Nachdem die erste Welle abgewehrt war stürzte sich der Meister selbst in den Kampf, als die Zweite ankam. Mit aus allen Rohren feuernden Flammenwerfern, brach seine Leibgarde direkt durch die Decke. Doch auch dies mochte den Kampfeswillen der Aliens nicht brechen - im Gegentei, jetzt erst schmetterten die Anführer der Krieger in den Kampf. Hoch aufragende, aufrecht gehende Monströsitäten hielten auf die Leibgarde zu. Der Meister selbst forderte eine von ihnen zum ungleichen Duell...

      Den Green Rats bot sich eine grausige Szene, als sie die nähere Umgebung des Senders erreichten. Schon auf dem Weg hier her, hatten sie 3 kreischende Fernsehmoderatorinen exikutieren müssen, um die Ruhe unter den Menschen, die ihnen entgegengekommen waren, zu erhalten.
      Neben Derinius stand der Chefredakteur des Senders und sein Kameramann. Dieser Mann war wahnsinnig - er hatte zwei grausige Schlachten überlebt, und wollt immer wieder mitten ins Geschen, um die besten Aufnahmen zu ergattern. Wieder murmelte er etwas von GIJP.
      Derinius blickte in Richtung Sender, wo die Aliens anscheinend ein Festmahl veranstalteten. Als er sich an den Chefredakteur wenden wollte, um mit der Kamera in der Distanz mehr erkennen zu können, war dieser verschwunden - er lief mit seinem Kameramann durch die Gassen auf die Meute zu...

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Tomizlav“ ()

      Datei: Novagraz Straßenkampf, Gang?? 4/1000.00 ??
      Mitschnitt automatischer Kameras, Netzdaten
      Datei: klassifiziert, niedrige Priorität, Zugang für Heeresbedienstete, Bediensteten der Planetenverwaltung und alle höheren imperialen Stellen.
      Gang: nicht bekannt
      Stärke: nicht bekannt
      Status: nicht bekannt

      Er warf seine Kapuze zurück und ließ ?Hinterhofmurkser Olli? sein Gesicht sehen.
      ?Du weißt, wer ich bin?!?
      ?Hinterhofmurkser Olli? nickte bleich ?Du bist der... den sie den Japsen nennen!?
      Er lachte und sah zu, wie ?Hinterhofmurkser Olli? sich fast in die Hosen machte. ?Hinterhofmurkser Olli? war nur ein kleiner, aber nicht unbedeutender Hehler, der auch knietief im Drogen- und Waffengeschäft steckte. Er war noch dazu der Haus und Hoflieferant des Bosses!
      ?Ja ich bin der, den sie den Japsen nennen!? Wie von selbst war die Engiewaffe in seiner Hand und streichelte den Handrücken von ?Hinthofmurkser Ollis? Rechten.
      Ein Knopfdruck und seine alte Schlampe würde ihm für den Rest seines Lebens die Ketchupflasche aufmachen müssen.
      ?Hey cool, Mann... ganz cool. Das ist alles gar nicht notwendig? willst du Stoff? Willst du ein paar Fraggranaten? Hinterhofmurkser Olli kann dir alles beschaffen!
      Eine wunderschöne Armbanduhr hätte ich!!?
      Der Japse grinste verschlagen. ?Das glaube ich... denn dein Arm wird keine Armbanduhr mehr tragen können...?
      ?Beim Imperator... nein, Mann. Ich kann dir alles besorgen ? bis auf Weiber. Da habe ich nicht den Zugang...?
      Der Japse lachte. Das sah Hinterhofmurkser Olli ähnlich - den heiligen Imperator um Beistand zu bitten!
      Er ließ seine Energiewaffe von der Hand ?Hinterhofmurkser Ollis? hinab zu dessen Schritt gleiten. ?Tja... wie recht du hast... Bald werden sie dich nur mehr Hinterhofmurkser Lolli nennen...?
      ?Hintermurkser Olli? warf die Nerven weg und rief tränenerstickt: ?Was willst du von mir, Mann??
      Der Japse warf ihm ein Photo zu. ?Der da ? wo finde ich den???
      Hinterhofmurkser Olli sah auf das Photo. Den hatte er doch schon mal gesehen.
      ?Ja... den kenne ich. Der hatte ?ne Bikegang. Wie hieß die doch gleich??
      Der Japse streichelte noch ein bisschen mehr den Schritt von Hinterhofmurkser Ollis Hose. ?Komm schon, erinnere dich!?
      ?Ich weiß es doch nicht, Mann. Das ist 5 Jahre her. Du weißt schon ? damals, als der Verband hier ankam und sie 5 Tage Rock n? Roll veranstaltet haben...
      Damals wurden die ganzen Biker zusammengeschossen...
      Er hat was gesucht ? so eine Art Prisma. Sah wie ein Edelstein aus ? muss ungeheuer wertvoll gewesen sein!?
      Eine irritierte Falte zog sich über die Stirn des Japsen. ?Willst du mich verarschen, Olli??
      ?Wenn ich es sage, Mann. Ich weiß das vom Boss. Der Boss wollte auch den Stein. Sie haben zusammen gekämpft. Der Boss sagte, er hätte ihn getötet!?
      Der Japse sah ihm mit versteinertem Gesichtsausdruck geradewegs in das große Nichts, das ?Hinterhofmurkser Olli? seine verdammte Seele nannte.
      ?Er ist tot??
      Hinterhofmurkser Olli zuckte mit den Schultern. ?Ich weiß es nicht, Mann...?
      Der Japse drehte sich um und ging davon. ?Kein Wort zu irgendjemanden Olli ? oder ich komme wieder und verlasse dich als Lolli!!!?
      Imperiale Datei: Novagraz Inferno II, Imp 7.Nova -4/4000.02 Top2
      Einheit: Das 7. Novagraz ? ?Die Chancenlosen?, Lt. Loraine Dickensen
      Auftrag: Deckname ?Zuvorkommen?, klassifiziert, höchste Priorität.
      Zugang: für das Imperiale Heereskommando Novagraz, sowie für alle übergeordneten und alle höheren imperialen Stellen.
      Statusbericht: Urlaub, Stadtsektor Rot ? in der Nähe Erzimperator Johann Allee, ca. 22:30 Uhr dritter Tag...

      Loraine sah wie sich alle über die unverhofften 8 Stunden Urlaub freuten. Manche waren kurz zu ihren Familien heimgekehrt ? andere, eigentlich die meisten, hatten keine Familie oder sie war irgendwo in von Aliens besetzten Gebieten daheim.
      Dieser größere Teil des 7. Novagraz saß hier in dem imperialen Hangar und genoss das spärliche Freizeitangebot, das sich ihnen bot. Einige spielten Karten ? unter Ihnen Rick und fast der gesamte Stab. Einige nutzten auch die ruhigen Stunden um verlorenen Schlaf nachzuholen.
      Interessiert beobachtete sie wie die wenigen Frauen der Einheit sich unter so vielen Männern zurechtfanden. Es war nicht leicht für sie...
      Sie selbst war wohlbehütet aufgewachsen. Ihr Daddy hatte dafür gesorgt, dass der Bürgerkrieg und der damit verbundene Schrecken weit entfernt von ihr geblieben waren.
      Damit hatte sie die Chance erhalten, wenigstens die Schule abzuschließen. Nach der Schule wurde sie von der Allgemeinen Wehrpflicht voll erwischt ? und auch hier hatte ihr Vater dafür sorgen können, dass das Unvermeidliche hinausgezögert wurde ? mit der Einberufung zur Militärakademie. Er hatte gehofft, dass die Krise vorüber war bis zu dem Zeitpunkt, ab dem sie auf sich selber aufpassen konnte. Und er sollte recht behalten haben... Ihren ersten Einsatz unter kampfähnlichen Bedingungen erlebte sie erst, nachdem der imperiale Verband gelandet war ? in den Wochen und Monaten nach dem Kampf um die Imperiale Kathedrale.
      Wirklich auf sie geschossen war in diesen Monaten kein einziges Mal auf sie worden... Auch diesmal beim Kampf um den Sender nicht. Die Kultisten hatten nicht mehr die Gelegenheit dazu gehabt.
      Nach der Schule hatte sie es als aufregend empfunden, als eine der wenigen Frauen zur Militärakademie zu gehen. Sie hatte es als tolle Gelegenheit gesehen, Jungs kennen zu lernen.
      Doch die Männer dort hatten sie nicht wirklich interessiert. Die einen waren zu jung gewesen (ebenfalls Söhne wohlbehüteter Familien), die anderen zu leer und ausgebrannt von den Bürgerkriegen.
      Sie hatte Liebhaber gehabt ? auch später. Aber nichts von Dauer. Und zu einer Beziehung mit einem Zivilisten war sie nicht geschaffen. Zu oft hatte sie schon mitangesehen, wie Träume von Zivilisten einfach zerplatzten. Militärs hatten diese Träume nicht ? denn Hoffnung war der erste Schritt zur Enttäuschung!
      Die Akademie hatte sie nicht gerade überragend, aber durchaus ohne Probleme absolviert. Es fiel ihr leicht, auch dann noch klar zu denken, wenn es um sie herum krachte. Wie das wohl war, wenn jemand gezielt auf sie schoss??
      Später hatte sie geglaubt unter den Missionen der ?Lokalanästhesie? würde sie es erfahren ? mittlerweile wusste sie, dass sie es nicht erfahren wollte ? sie es aber noch früher erfahren würde als irgendjemanden lieb sein konnte...
      Doch heute wollte sie sich amüsieren ? am ersten Abend seit dem Beginn der Krise, an dem sie nicht Dienst hatte ? eine Mauer bewachen musste, oder dafür sorgen, dass alle auf ihrem Posten blieben. Amüsieren... das klang wie ein verruchtes Fremdwort einer verboten schwülstigen Sprache...
      Sie war 26, wartete vergeblich auf die Beförderung zum Oberleutnant und musste trotz Bitten um Versetzung in einer Einheit ausharren, die ganz Novagraz als Stiefkind ansah...
      Heute war es an der Zeit auf die Pauke zu hauen!
      ?Mit wem muss eine Frau schlafen, damit man ihr einen Drink spendiert??
      Jemand, der sie kannte, hätte gesehen, dass sie schon einen Drink zuviel hatte.
      Rick sah es... obwohl er nur in sein halbleeres Whiskeyglas starrte.
      Einer der Sergeants versuchte sein Glück und schenkte ihr lächelnd ein. Statt dem erhofften Flirt, leerte sie das Glas in einem Zug und speiste den jungen Mann, mit einem schroffen ?Danke!? ab.
      Rick musste schmunzeln, ohne sie ansehen zu müssen.
      ?Okay meine Herren ? Poker ist der Name des Spiels ? Fünf Karten pro Hand ? 54 das Deck! Der Mindesteinsatz steht bei 5 Punkten ? und das ist alles, was es über dieses Spiel zu wissen gibt!? Heute war kein schlechter Tag, die Sergeants einmal richtig abzuzocken! Poker zu spielen war eine Hassliebe...
      ?Kein Schummeln, keine Kanonen ? keine derben Ausdrücke ? schon gar nicht in der Gegenwart von Damen!?
      Er zwinkerte der jungen Rekrutin zu, die sich auf allgemeinen Wunsch der Sergeants an den Tisch gesetzt hatte. Sie lächelte schüchtern... und hatte von Kartenspielen keine Ahnung...
      Loraine atmete einmal tief durch. Es war Zeit diesem Mann endlich zu zeigen, wo es lang ging...
      Auch einer, dessen Einstellung sie konditioniert hatten, saß am Spieltisch. Diese Jungs hatten zwar kein Glück, waren aber keine schlechten Pokerspieler ? denn sie hatten immer denselben leeren, um nicht zu sagen dümmlichen Gesichtsausdruck und verstanden es, wie kein anderer zu bluffen. Mit denen wollte eigentlich niemand mehr spielen...
      Rick fand langsam Gefallen am Spiel. Die Punkte, die er sich hier auf die Leichte verdiente, waren jede Minute im Dice Throwers? mehr als wert!
      Irgendjemand hatte eine Punktemünze in die Jukebox eingeworfen und irgendsoein langsames Uraltlied gewählt ? irgendsowas Kuschliges mit Schlafzimmerstimme in irgendsoeiner Sprache, die sie nur mehr auf irgendwelchen hinterwäldlerischen Planeten sprachen...
      Niemand hörte wirklich zu dem Song hin ? bis er an die Stelle kam, die alles ändern sollte... << ...and fill my heart with love? for only you...>>
      Plötzlich hörte man Pfiffe, laute Rufe und ein begeistertes Klatschen im Rhythmus der Musik. In der Halle war auf einmal der Teufel los!
      Rick wollte gerade 2 neue Karten, als er sich umdrehte. ?Was zum...?
      Die Sergeants sahen bei Rick vorbei ? nur der Einstellungskonditionierte war noch ganz beim Spiel.
      << Oh- Only you? can make this change in me?for it?s true?you are my destiny...>>
      Dort ging sie ? Loraine! Loraine?? ...zu der erhöhten Betonrampe, die zum Beladen der Panzer benötigt wurden, katzenartig, als wäre sie auf einer Bühne.
      ?Was tut sie da, Major?? fragte Black ?Ace? Murdock und grinste.
      Der oberste Knopf von Loraines Bluse öffnete sich, dann der nächste, und nächste...
      Das imperialgraue Hemd mit den Leutnantsstreifen glitt von ihren Schultern, darunter ein Hauch von Seide, der ihre makellosen Brüste bedeckte.
      <<... when you hold my hand ? I understand...>>
      Nun gab es für die jungen Männer kein Halten mehr. Sie grölten und feuerten diese Frau an... die echt heiß war.
      Einer der Korporäle musste einen Rekruten zurückhalten nicht den Fehler eines übereilten Sturmangriffs zu begehen.
      <<... the magic that you do>>
      Wie von selbst rutschten nach und nach ihre Stiefel von den Füßen ? ihre Hose...
      Beim mächtigen Rohr des riesigen Leman Russ Kampfpanzers angekommen, schmiegte sie sich an das Fahrzeug wie an den Körper eines leidenschaftlichen Liebhabers ? nur mit Slip bekleidet. Selbst der durchsichtige BH war zu Boden gerutscht...
      << you are my dream come true? my one and only? you!! >>
      Rick fluchte, warf die Karten auf den Tisch und ging ruhig zur Rampe ? zumindest versuchte er ruhig zu gehen...
      Die Männer sahen an seinen Augen, dass sie besser die Beine stillhielten und nicht einmal daran denken sollten, in ihre Richtung zu gaffen ? wenn sie nicht eine Rakete quer durch den Hangar machen wollten.
      ?Wollen Sie denn nun keine 2 Karten, Sir?? fragte der Einstellungskonditionierte.
      << Oh ? Only you? can make? this change in me?>>
      Mit der ausgestreckten Hand bedeutete Rick Loraine von dem Panzer herunter zu steigen.
      ?Gefällt dir das nicht?? frage sie sexy lächelnd und biss sich zart und verspielt auf die Unterlippe.
      Ihr wundervoller, formvollendeter Körper streichelte das Geschützrohr ? als wäre es...
      ?Komm da runter, Loraine!? befahl er. ?Du wirst dir noch das Genick brechen!?
      Sie sah an seinem Blick, dass er nun wirklich wütend war ? und doch war da etwas in seinen Augen, das sie dazu brachte weiterzumachen.
      << For it?s true ? you are my destiny? >>
      Verdammt ? wie lange kannte er sie jetzt schon? Fast 5 Jahre?
      Als Sie nicht aufhörte, schwang er sich auf die Oberseite des Leman Russ, holte sie von der ?Bühne? und trug sie splitternackt unter dem Beifall des gesamten 7. Novagraz in die laue Nacht hinaus...
      ?Glück in der Liebe ? Pech im Spiel!? murmelte der Einstellungskonditionierte bleiern und leidenschaftslos wie ein Gebetsmantra - und räumte den Pot ab.
      Die Sergeants sahen mit offenem Mund von einem zum Anderen, während die Jukebox fröhlich vor sich weiter plärrte...
      << My one and only you...>>
      Und Loraine war sich sicher, nicht über so etwas Dummes wie Liebe mit Rick sprechen zu wollen ? denn dafür war die Nacht einfach zu kurz...
      5.,

      Der Gegenschlag


      Imperiale Datei: Novagraz Inferno II, Imp 7.Nova - 5/1000.01 Top
      Einheit: Das 7. Novagraz ? ?Die Chancenlosen?, Major Rick Kramer
      Auftrag: Deckname ?Offensive?, klassifiziert, höchste Priorität.
      Zugang: für das Imperiale Heereskommando Novagraz, sowie für alle übergeordneten und alle höheren imperialen Stellen.
      Statusbericht: Befehlsausgabe, Vorbereitung zur ?Offensive?, Stadtsektor Rot ? in der Nähe Erzimperator Johann Allee, ca. 05:30 Uhr, vierter Tag...

      ?Ace, lass den Club zugsweise zur Befehlausgabe antreten!?
      Der Auftrag ?Zuvorkommen? war auf Eis gelegt worden ? denn die Aliens waren weit jenseits davon, abgefangen zu werden. Die Chance ihnen ?zuvorzukommen? war schon längst Geschichte.
      Ein anderes Wort geisterte verschlüsselt über den Äther. Gefechtsdaten und neue Befehle blockierten minutenlang die Modems der Gefechtslaptops.
      Als ihm endlich die Tragweite des Ganzen dämmerte, verstand Rick endlich, warum der junge Gardistenhauptmann ihn angesehen hatte, als ob er schon tot wäre.
      ?Offensive? war ein Todesbefehl ? aber zum Sterben war das verdammte 7. Novagraz ja da.
      Die Männer waren angetreten und starrten ihre Offiziere erwartungsvoll an.
      Striker sah zwischen Loraine und Rick hin und her und zwinkerte Loraine anzüglich zu. Sie schenkte ihm einen giftigen Blick und zischte ein Einheimischenwort, das soviel bedeutete, dass er gar nicht so dämlich zu glotzen brauchte und sich seine schmutzigen Phantasien sonst wohin stecken konnte...
      Doch er war nicht der einzige. Die ganze Einheit sah sie an, als würde sie von einem anderen Stern kommen.
      Rick schien davon ungerührt zu bleiben. Wer hatte etwas anderes erwartet? Plötzlich fing sie an zu grinsen ? was gestern zwischen ihr und Rick geschehen war ? ging nur ihn und sie etwas an...
      Veteranensergeant Mat Rumack ließ es sich nicht nehmen, alle mit einem breiten Grinsen zu begrüßen. ?Als ich von dem Irrsinn hörte ? war mir klar, dass ich meine Jungs nicht allein lassen kann...?
      Er kam damit Rick zuvor, der gerade anhob, ihm die Leviten zu lesen.
      Im Gepäck hatte er eine Handvoll Männer. Jeden einzelnen konnten sie jetzt brauchen...
      5 Züge, die meisten weit unter Sollstärke, waren alles was ihnen vom Bataillon geblieben war. Rick versuchte jedem der 130 Männer in die Augen zu sehen.
      ?Zur Lage: Nach dem unverhofften Sieg durch das 2. Novagraz hat sich die Heeresführung zu einer Großoffensive entschlossen.
      Wir bilden die erste Angriffswelle. Unser Auftrag lautet ? Eliminierung des Widerstands und Durchbruch durch die feindlichen Linien, um die Stadt wieder unter Kontrolle zu bringen...?
      Die Mienen Mat Rumacks, Tad Strikers, Loraine Dickensens und Black Murdocks wirkten düster ? zurecht. Die erste Angriffswelle bestand zumeist aus den Männern und Frauen, unter denen man nach der Schlacht vergeblich nach Überlebenden suchte.
      Schlachten wie diese waren es, die die Männer dazu brachten ihren Unteroffizieren und Offizieren in den Rücken zu schießen. Das geschah in regulären Bataillonen so und in Strafbataillonen war es die Regel.
      ?7. Novagraz - ich habe euch noch nie angelogen und ich will euch nichts vormachen. Sie sagen, dass da draußen der Ruhm auf euch wartet, dass ihr das Feld der Ehre betretet... Ihr wisst, dass das Schwachsinn ist!?
      Striker, Loraine und Murdock sahen wie von einem Gewehrkolben getroffen zu Rick. Nur Rumack grinste verhalten.
      Ricks Stimme wurde noch um eine Nuance lauter. ?Schwachsinn deshalb, weil sie euch versprochen haben, dass ihr mit eurer freiwilligen bzw. nicht freiwilligen Meldung euch von den Vorwürfen reinwaschen könnt!
      Viele von euch wissen nicht einmal, wieso sie noch hier sind ? warum sie noch immer in einer Einheit festsitzen, die niemand haben will.
      Vielleicht gibt es dunkle Punkte in unseren Karrieren...? er zuckte mit den Schultern.
      ?Vielleicht haben wir wirklich Dinge zu verantworten, die es mehr als gerechtfertigen, dass wir in dieser Einheit aushaaren müssen...
      Und wofür? Um in der 1. Angriffswelle mit dabei sein zu dürfen, während sich die anderen Einheiten inklusive der Marines im Taschenbillard üben???
      Nein, Leute ? dafür sicher nicht!
      Ich glaube, nein ich weiß... dass wir, wenn wir uns dem stellen ? unsere Pflicht erfüllen, dass wir uns endgültig unserer Schuld entledigen!!
      Wir tun das nicht nur fürs Imperium... nicht nur für den Imperator... nicht für die Heeresleitung.?
      Loraine presste die Lippen aufeinander und schickte ein Dankesgebet zum Imperator, dass ihnen kein Kommissar zugeteilt worden war!
      ?Nein!! Wir tun das für uns!
      Wir sind nun fast 5 Jahre im 7. Novagraz ? manche länger. Seit 5 Jahren müsst ihr aufpassen nicht von euren eigenen Leuten umgelegt zu werden.
      Auch wenn es bis jetzt noch keiner versucht hat ? irgendwann muss und wird damit Schluss sein!
      Es muss damit Schluss sein, dass uns Karriereleitern versperrt bleiben! Dass wir nicht wie andere Soldaten nach unserer Dienstzeit in ein geordnetes Zivilleben zurückehren können!
      Wenn diese Krise vorbei ist, werde ich nicht eher Ruhe geben, bis sie die schwarzen Punkte aus unseren Akten tilgen.
      Denn wir haben die letzten fünf Jahre gute Arbeit geleistet. Und ich werde es nicht zulassen, dass wir ewig für Taten sühnen sollen, denen wir uns mitunter gar nicht bewusst sind.
      Hier ist unsere Chance!
      Werdet euch dessen bewusst!
      Und sagt das den Männern und Frauen unter eurem Kommando!
      Wir kämpfen heute für unsere Zukunft!?
      Die Sergeants taten das übrige um die Männer auf den Kampf einzustimmen.
      ?Ihr habt das Wort eurer Offiziere!? schloss Rick. ?Doch das Wort zählt nur so lange, so lange wir am Leben sind, um es auch halten zu können...?
      Black ?Ace? Murdock und Tad Striker nickten Rick zu. Hoffnung war das, was diejenigen brauchten, deren Chancen dahin waren und die nichts zu verlieren hatten...
      ?7. Novagraz!? brüllte Murdock. ?Es folgt nun ein Ansprache des Oberkommandierenden der Heeresgruppe Novagraz, General Nagl... Habt Acht! Richtung rechts... schaut!?
      Die Köpfe der Männer ruckten nach oben, wo die 5 Meter hohe Hologrammdarstellung von 5 Sterne General Nagl erschien. Ein leichtes Grinsen war auf dessen hagerem Gesicht zu sehen.
      ?Männer der Novagraz Landwehrregimenter! In wenigen Augenblicken werden Sie da draußen das Feld der Ehre betreten... Grenzenloser Ruhm wartet auf euch...?
      Inquisitionsdatei: Untersuchung eines etwaigen Vergehens oder Verrats seitens General Hark Adre
      Stadium: Verdacht erhärtet sich
      Zentrale der Inquisition, Hauptgebäude Novaunterschlossberg
      Ermittlungen durch Großinquisitor Von Mackensen.

      ?Ich habe hier mehrere Proben. Sagen Sie mir einfach alles was Sie darüber sagen können. Machen Sie einen... Vaterschaftstest!!?
      Sallegger lachte. ?Glauben Sie, dass ich mich dann erinnern kann???
      Von Mackensen schüttelte den Kopf. ?Nein ? aber Sie werden vielleicht zum selben Ergebnis wie damals kommen!?
      Sallegger nickte. ?Haben Sie die Proben bereits untersuchen lassen?!?
      Von Mackensen nickte. ?Ja, Routineuntersuchungen ? für Spezielles fehlt uns offen gestanden Ihr Know How!?
      ?Gut!? murmelte Sallegger. ?Ich möchte die nächsten Stunden nicht gestört werden. Ich möchte meine Ruhe haben...?
      Von Mackensen schien protestieren zu wollen.
      ?Nein, Von Mackensen ? ich bleibe ungestört. Major Adre hätte mich auch in Ruhe arbeiten lassen und Sie wollen ja schließlich auch erstklassige Ergebnisse...?
      Von Mackensen akzeptierte widerwillig. ?Nun, dann auf Ihre Art ? aber lassen Sie mich nicht tagelang warten...?
      Tagelang musste Von Mackensen nicht warten. Es geschah viel früher, dass sämtliche Geräte in der Zentrale der Inquisition Alarm schrieen!
      ?Was zum Teufel haben Sie angestellt?? fragte Von Mackensen außer sich, als nach Stunden endlich bekannt war, dass die Laborgeräte von Doktor Sallegger den Alarm ausgelöst hatten.
      Doktor Sallegger schien einen Geist gesehen zu haben. ?Sie werden niemals glauben, was ich gerade entdeckt habe...?
      Von Mackensen war sich sicher, dass er es glauben würde... ?Den Grund, warum wir uns damals für die Heeresnachrichtenzentrale Novamur interessierten!?
      Langsam schien sich der Kreis zu schließen...