Das Novagraz Inferno II (fertig)

      Derinius hatte das Kommando über die Ganger übernommen, die sich nach dem Sender-Massaker gemeldet hatten, für den Meister zu kämpfen. Viele waren nicht gekommen; ein paar Verstärkungen und die stinkenden Maden der Rotters. Irgendwie war aus dem Aufstand die Luft raus, seit die White Snakes von den Aliens zerschlagen worden waren. Der Alltag der Rebellen gegen den falschen Imperator war vom Rückzug vor den nachrückenden Tyraniden geprägt.

      Von einem Untergebenen war Derinius gemeldet worden, dass sich ein neuer Verbündeter gefunden hatte - er solle sich mit ihm im Keller eines zerbombten Hauses treffen. Es war stockdunkel als Derinius die Stiege hinunterstieg "Du bist also jetzt deren Anführer?" drang es aus dem Dunkel an sein Ohr. Es war eine befehlsgewohnte Stimme, die er all zu gut kannte "Mein Meister..." Derinius war schockiert, ihn zu treffen - alles hatte so gut ausgesehen; Lord Derinius als Alleinherrscher über Novagraz... Warum musste dieser Bastard das Sender-Massaker überleben, dachte er sich. Viel Zeit zum überlegen hatte Derinius ohnehin nicht. Mit wenigen wuchtigen Schritten war der servogrüstete Krieger vor ihm und wischte ihn mit einer abfälligen Handbewegung aus dem Weg. Als sein gebrochener Körper von der Kellerwand rutschte, konnte Derinius noch die Worte des Meisters vernehmen, bevor er vor Nurgle stehen würde "Euer Meister ist zurück, ihr Maden, und sein Kreuzzug ist nun von einem weiteren Gott des Chaos gesegnet! Wir werden das Geschwür in dieser verfluchten Stadt sein; Väterchen Nurgle möge uns behüten!"

      Zuletzt hatte er den Kristall durch ein Okkular gesehen - vor Jahren, jetzt würde er ihn sich holen. Doch zuerst war eine Schlacht zu schlagen; der ewige Rückzug würde ein Ende haben - die Tyraniden mussten aufgehalten werden.

      Der ehemalige Inquisitor ließ sich seit dem Sender-Massaker nicht mehr nur von seinen Rachegelüsten leiten; und das war auch notwendig, denn die Unterstützung durch die Novagrazer war auf zwei kleine Gangs geschrupft, und von anderen Marines, außer ihm selbst, konnte er nur träumen.
      Er hatte sich das Schlachtfeld gut ausgesucht und den Gangs aufgetragen, sich in zwei Häuserblocks zu verschanzen. In weiteren Gebäuden hatte er Sender anbringen lassen, die gefälschte Lebenszeichen von sich gaben. Wenn er die Masse der Aliens in zwei Teile spalten konnte, würde er jeden einzeln, mit der vereinten Kraft der Gangs, in kleine handliche Stücke hacken können. So lautete die imperiale Tactica, die ein jeder Inquisitor natürlich kannte...
      Es kam gänzlich anders, als geplant, ein Teil der Aliens bewegte sich wirklich auf die falschen Lebenszeichen zu, doch die dicken Brocken, ließen sich nicht täuschen und kamen auf die Gangs und ihren Meister zu.
      Es kam wie es kommen musste, und schon einmal gekommen war - die Ganger lagen allesamt zerschmettert am Boden und wurden Futter für das Schwarmbewusstsein.
      Er hatte als einziger überlebt und verschwand in den Tiefen der Kanalisation. Es war wieder an der Zeit neue Mitglieder für seinen Kreuzzug zu finden; und vielleicht würde sich endlich eine Gruppe der Alpha Legion finden, die seine Pläne unterstützt. Sein neues Ziel war der Imeriale Prunkpalast, doch bis dahin gab es viel zu tun.
      Der Herrscher des Wandels prüfte ihn hart, doch er war bereit jede einzelne Prüfung des Schicksals zu bestehen.

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      Diavolo beobachtete mit einem teuflischen Lächeln die imperialen Truppen, die sich auf dem Rückzug befanden. Eine schöne Nacht, dachte der Schmerzbringer beiläufig. Nicht nur hatten sie die Fabrik erobert, nein, dazu war auch noch Doroth, sein erbärmlicher Untergebener, von Schwächlingen vernichtet worden. Das ganze war äußerst amüsant.
      Diavolo lachte höhnisch, als ein Trupp fliehender Soldaten, noch halber Kinder, von einer Gruppe Raptoren förmlich in Stücke gerissen wurde. Die Lakaien der verrotteten Leiche auf dem goldenen Thron hatten nichts Anderes verdient. Der Rückzug der Imperialen wurde zu einer heillosen Flucht, als sie des Massakers gewahr wurden. Männer kreischten wie Frauen und suchten panisch das Weite, als Diavolos Krieger wie finstere Engel des Todes über sie herfielen. Die Menschen rannten sogar so schnell davon, dass nur einige wenige im Kreuzfeuer der Bolter der Night Lords niedergemäht wurden.
      Diavolo wandte seine Augen von dem Spektakel ab, als zwei seiner Krieger ihm den Körper Doroths zu Füßen legten. Leider war er den Tod eines wahren Night Lords gestorben, die Klauen blutig, ein gemeines Lächeln auf den bleichen Lippen und die Rüstung durchlöchert von Dutzenden Geschossen und Strahlen. Zu gerne hätte Diavolo den stolzen Krieger gedemütigt gesehen, doch es sollte offenbar nicht sein.
      Eine knarrende Stimme meldete sich plötzlich über seinen Vox.
      ?Schmerzbringer, hier Malleus Cordis im Orbit des Planeten. Unsere Verstärkung ist soeben mit zwei Schiffen eingetroffen. Der Primogenitor ist hier.?
      Diavolo nickte, wobei ihm bewusst war, das sein Gesprächspartner die Bewegung nicht sehen konnte. ?Ausgezeichnet. Lasst ihn sofort zu mir bringen, wenn er auf der Oberfläche ankommt. Mal sehen, was der Meister sich für uns ausgedacht hat.?
      ?Verstanden. Malleus Cordis Ende.? Die Verbindung wurde beendet.
      Diavolo lachte ein weiteres Mal und verpasste dem Körper zu seinen Füßen einen beiläufigen Tritt. Eine wahrlich schöne Nacht.

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      Imperiale Datei: Novagraz Inferno II, Imp 7.Nova - 5/2000.01 Top
      Einheit: Das 7. Novagraz ? ?Die Chancenlosen?, Major Rick Kramer
      Auftrag: Deckname ?Offensive?, klassifiziert, höchste Priorität.
      Zugang: für das Imperiale Heereskommando Novagraz, sowie für alle übergeordneten und alle höheren imperialen Stellen.
      Statusbericht: unbekannt, ?Offensive? ???, Stadtsektor Rot ? in der Nähe Erzimperator Johann Allee, Dunkelheit, vierter Tag...

      Die Sirenen brüllten ein Lied der Verdammnis! Schreiende Fabriksarbeiter stürzten aus dem Industriekomplex und wurden von den Boltern der Chaos Marines reihenweise niedergestreckt...
      Schreie, Bajonettattacken und inmitten des Kampfes ein verdammter Schrei eines Leutnant Tad Strikers...
      ?Nein!?

      ?Vorsicht, Rick! Vorsicht!? Tad klang ruhig, aber besorgt.
      Rick sah nichts als Dunkelheit.
      ?Wo bin ich?? Seine Stimme war ein heiseres Krächzen. Er hustete. Es war das Husten von jemanden, der zusammengeschlagen worden war.
      Und so fühlte er sich. In seinem Kopf schien die Discokugel des Dice Throwers? zu rotieren und der viel zu laute Sound der Boxen dröhnte in seinen Ohren ? so laut wie das Trommelfeuer der Basilisken...
      ?Was ist passiert??
      Tad versuchte zu lächeln.
      ?Du hast ganz schön was abbekommen, Rick. Das Refraktorfeld hat glücklicherweise das Schlimmste abgefangen. Aber der hübscheste bist du jetzt nicht mehr!?
      Beide wußten, dass Loraine es gewesen war, die drauf bestanden hatte, den Refraktorgürtel anzulegen. Was immer auch zwischen ihr und Rick geschehen war - es hatte ihm heute das Leben gerettet.
      Rick griff sich an den Kopf. Auf seiner Stirn war ein mordsdicker Verband und darunter pochte es höllisch.
      ?Was zum Teufel... Tad, wo sind wir? Was ist passiert??
      Auf Tads Stirn bildeten sich besorgte Runzeln.
      ?Kannst du dich nicht erinnern?
      Dunkelheit...

      Es wurde gekämpft...
      ?Wo bleibt die verdammte Artillerieunterstützung???
      Die Männer des 7. waren von einem überlegenen Feind gestellt worden. Und trotzdem kam es ihm nicht so vor, als wäre er es, der da kämpfte.
      Obwohl er es war, der mit seiner Energiewaffe auf den Chaos Marine Champion einschlug. Er erkannte die Waffe ? die Gravour darauf...
      Striker schrie: ?Nein!?
      Und fast 2 Dutzend Männer hieben auf den hochgewachsenen Raptor Champion ein, schlugen auf ihn, rannten gegen ihn an ? eine Welle der Wut und Rache.
      Striker rammte den Champion zur Seite, während die Männer auf den in seiner Ceramitrüstung gestrauchelten Marine einschlugen.
      ?Doroth? stand auf dessen Rüstung.
      ?Ich schaff dich hier raus!? brüllte Tad ihm ins Gesicht und hob ihn über die Schulter. ?Halte durch!?
      Wenige Meter später brach Tad unter seiner Last zusammen. Ein Treffer oder ein Hieb...
      Die Männer des 7. brüllten durcheinander. Widersprüchliche Meldungen, widersprüchliche Befehle ? und sein Helm war alles, was seinen Kopf noch zusammenhielt...
      ?Ich übernehme das Kommando!? brüllte Rumack. ?7.Novagraz! Freiheit oder Tod! Vorwärts!?
      Loraine...
      ?Wo war Loraine? Sie hätte das Kommando übernehmen müssen... Sie war der ranghöchste Offizier...
      Loraine?

      ?Loraine!!!?
      ?Sani ? eine Spritze!! Sachte, Rick ? ganz langsam! Loraine geht es gut. Sie hat nur einen Streifschuss abbekommen. Davon bleibt nicht einmal eine Narbe zurück... Na ja vielleicht eine kleine...?
      Rick suchte sein Gesicht. ?Mat! Was ist passiert??
      Alles was er sehen konnte, war, dass er auf einer Trage lag.
      Mats Gesicht war gezeichnet von Enttäuschung und trotzdem war etwas wie Zuversicht darin zu erkennen.
      Sie hatten Mat zum Oberleutnant befördert für seine Initiative in der Schlacht ? obwohl er, wie er selbst zugab, einmal gehörigen Mist gebaut hatte.
      ?Die Night Lords haben uns wie Schuljungen vorgeführt. Wir haben viele gute Jungs verloren. Aber wir haben uns tapfer geschlagen. Wir haben auch den Night Lords herbe Verlust zufügen können.
      Nochmal trauen sie sich das nicht...? Er lachte.
      Rick hielt sich den Kopf. ?Ich weiß nicht mehr was passiert ist, Playground. Was ist genau geschehen??
      Mat nickte. ?Der Schlag auf den Kopf hat dir das Kurzzeitgedächtnis genommen. Sie schicken jemanden, der sich das genau anschauen wird.
      Was ist das letzte, woran du dich erinnern kannst??
      Rick fühlte wie ein Panzerbataillon Leman Russ in seinen Kopf auf und abfuhr.
      ?Loraine... Ich habe sie splitternackt ins Zelt getragen...?
      Mat Rumack grinste. ?Ja ? ich habe schon davon gehört... Für die Männer bist du der absolute Held...
      Hmm...
      Dann erinnerst du dich nicht mehr, daran, wie der Raptor Champion den armen Teufel Sipp... eigentlich seine Überreste auf der Leonhardstraße abgeworfen hat?!?

      Ein Zettel auf Sipps Körper...

      Der Tag wird euch nicht retten, und die Nacht gehört uns. Tod dem Leben!

      Und ein Lächeln war auf Ricks Lippen gewesen. Er hatte sich vor der Dunkelheit noch nie gefürchtet...

      ?Ja, ich erinnere mich?, flüsterte Rick. ?Ich habe Sipp nie gemocht...?
      Mat grinste. ?Man könnte fast meinen... die Night Lords haben uns einen Gefallen getan!?
      Nun musste auch Rick grinsen, obwohl das höllisch in seinem Kopf schmerzte.
      Mat fuhr fort: ?Sergeant Black Murdock hat?s schlimm erwischt. Sie haben ihm das halbe Gesicht weggebrannt. Sie wissen nicht, ob er durchkommt...?
      Rick konnte sich erinnern, wie die Night Lords ihn und seinen Trupp abfackelten.
      Aber wenigstens hatten sie den Häretikern nicht lange ihre Freude gelassen. Eine Sprengladung hatte ihnen die Siegeslaune für immer ausgetrieben.
      ?Striker hat dir den Arsch gerettet, Rick. Ohne ihn wärst du draufgegangen... Er liegt auch hier auf der Krankenstation. Er wird wahrscheinlich eine künstliche Hüfte brauchen... Aber sonst ist er voll da und wartet nur auf die Chance mit den Night Lords abzurechnen...
      Gruber und sein Kochklub wurden bis auf den letzten Mann getötet.... Rainer und seine Gruppe... Sie versuchen noch immer deren Überreste von der Hauswand abzukratzen...
      In der Stadt geht es drunter und drüber... Eine Einheit hat Verrat begangen und die Space Wolves angegriffen. Sie erlitten schwere Verluste...?
      Stille ? nur das Rufen der Sanis und Pfleger war zu hören.
      Mat sah plötzlich auf und lächelte. ?Ich glaube da will jemand mit dir sprechen. Ich verschwinde dann mal und seh? zu, dass ich das Bataillon wieder flott kriege...?
      Er klopfte Rick leicht auf die Schulter.
      Jemand anders erschien in seinem Gesichtsfeld ? Loraine.
      ?Hi...? flüsterte er. Sie sah unheimlich gut aus...
      ?Oh Rick, was machst du nur für Sachen??
      Sie setze sich zu ihm aufs Feldbett, beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn leicht auf den Mund.
      Er stöhnte vor Schmerz ? obwohl es sooo gut war...
      ?Ich habe es vom anderen Gebäude aus gesehen. Es war... die Hölle...?
      Loraine war anzusehen, dass ihr bei dem Gedanken fröstelte. Nun war also auf sie geschossen worden...
      Sie erschauderte bei dem Gedanken an den Chaos Marine General. Dieser hatte sich wie ein Rachengel auf sie und ihren Trupp gestürzt.
      Wie hatten ihn seine Männer genannt? Diavolo?
      ?Diavolo...? murmelte sie gedankenversunken.
      Ricks Sinne waren mit einem Mal geschärft. ?Wie war das??
      ?Der Night Lord General ? er hieß Diavolo...?
      ?Diavo?lo? J.T. Diavo?lo??
      ?Sagt dir das was, Rick??
      Rick versuchte mit den Schultern zu zucken, aber auch das schmerzte.
      ?Ich kannte mal flüchtig einen hochrangigen Inquisitor namens Diavo?lo. Ich dachte er wäre tot. Ich meine... kennen ist etwas übertrieben. Wir haben mal kurz zusammen gearbeitet... du weißt ja wie das läuft... sie kommen, wir führen die Befehle aus. Er war eigentlich gar kein übler Mann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich an mich erinnert...?
      Sie lachte. ?Vielleicht doch, Rick. Denn du hinterlässt einen ziemlich bleibenden Eindruck ? zumindest bei den Mädchen ist es so...?
      Ihre Augen waren fast etwas traurig ? obwohl sie lächelte.
      Zu gerne hätte er sie jetzt auf den Mund geküsst.
      ?Loraine, ich habe da was für dich... Es ist in der Brusttasche meiner Jacke...?
      Die Jacke lag neben Rick auf seinen Sachen. Irgendwer hatte sein Rückengepäck zu ihm ans Bett gestellt.
      Sie brauchte nicht lange danach zu suchen.
      Es war ein Schreiben - mit dem Gefechtscomputer geschrieben.
      Loraine hob die Augenbrauen. ?Was ist das??
      ?Sieh selbst!?
      Es waren Versetzungspapiere.
      ?Die Versetzung zum Generalstab? Für mich... wie ist dir das gelungen???
      Rick versuchte zu lächeln. ?Das hast du nicht mir zu verdanken, Loraine ? sondern dem Namen deines Vaters. General Dickensen war ein großer Mann, Loraine. Ich habe nie verstanden, warum sie dich dem 7. zugeteilt haben... Ich glaube da war jemand ein ziemlich neidischer Arsch!?
      Ihre Miene verfinsterte sich. Den Tod ihres Vaters hatte sie schon längst verdrängt geglaubt.
      ?Verdammt, ich will nicht vom 7. weg. Ich bin doch keine Sesselanwärmerin! Ich will bei dir bleiben!?
      Rick nahm ihre Hand, zärtlich aber bestimmt. ?Hör zu Loraine! Schon morgen können wir tot sein. Oder schlimmer noch... ich könnte einen Befehl kriegen, den ich nicht ausführen kann... Du weißt, was das heißt - Rogues!
      Und ich will nicht, dass du dann im selben Boot mit drinhängst.
      Ich will sicher sein können, dass du aus der Schusslinie bist...
      Weißt du... ich habe nie über später nachgedacht. Mein ganzes Leben habe ich nicht über den morgigen Tag hinausgedacht.... Aber seit gestern Nacht weiß ich, was ich mir für die Zukunft wünsche. Und in der Zukunft sehe ich uns beide...?
      Sie wandte den Kopf ab und sagte nichts. Diesen Gesichtsausdruck kannte er. Es war der Gesichtsausdruck, den er selbst in solchen Situationen hatte... wenn eine einzige gemeinsame Nacht keine Bedeutung hatte... keine Bedeutung haben durfte...
      Wenn die Liebe eines einzelnen einfach nicht ausreichte für zwei ? und war sie noch so stark.
      ?Hey...? sagte er und versuchte seine Enttäuschung zu verbergen. Wie hatte er annehmen können, dass ihm selbst dieses Schicksal jemals erspart blieb?
      ?Entschuldige... ich glaube, das machen die...? Medikamente...
      In diesem Moment drehte sie sich zu ihm um. Tränen rannen ihre Wangen hinab.
      ?Seit 5 Jahren...? ...wartete sie auf diesen Augenblick. Schon vom ersten Moment, als er ihr die Hand geschüttelt hatte und sie im 7. willkommen hieß...
      Wären nicht die ganzen Verwundeten gewesen... die Pfleger und Besucher, sie hätte sich ihre Uniform vom Leib gerissen und sich zu ihm auf das Feldbett gekuschelt.
      So aber konnte nichts anderes tun als ihn zärtlich zu küssen...
      So mussten Küsse schmecken, entschied Rick ? auch wenn einem dabei der Schädel platzte...
      ?Loraine?? Er deutete auf seinen Kopf. ?Ich habe ein Black Out. Du bist gestern auf die Rampe gegangen ? ziemlich...? er seufzte und ließ das Ende des Satzes in Ermangelung eines passenden Ausdrucks einfach vage im Raum stehen.
      ?Ich erinnere mich noch, wie deine Uniform zu Boden glitt und du dich an den Leman Russ geschmiegt hast.?
      Loraine errötete und versuchte woanders hinzusehen als in seine blitzenden Augen... es gelang ihr nicht.
      ?Ich habe dich hinaus- und ins Zelt getragen. Aber was ist dann passiert??
      Loraines Augen verengten sich und schließlich lächelte sie verführerisch. ?Kannst du dich daran nicht erinnern? Du weißt, ich müsste jetzt eigentlich enttäuscht sein...?
      Rick versuchte sich zu erinnern ? aber irgendwas in seinem Verstand war blockiert...
      Er wusste nur, dass es himmlisch gewesen war.
      ?Mach dir darüber keine Sorgen, Liebling!? sagte sie sexy lächelnd und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. ?Werde erst mal wieder gesund, dann zeige ich dir wieder und wieder... und wieder, was dann geschehen ist... Du hast den Imperator angerufen, dich zu erlösen... Was du damit wohl gemeint haben könntest???
      Das 7. Nova Graz hatte eine Großoffensive begonnen. Beim Versuch dem Feind zuvor zu kommen war das Imperium kläglich gescheitert. Viele ruhelose Stunden saßen die Offiziere zusammen um einen neuen Plan zu durchdenken. Man war zum Entschluss gekommen, nur eine große Offensive könnte den Feind zurückschlagen. Demnach hatten die Marines im südlichsten Eck der Stadt Stellung bezogen, um in Richtung Norden die geschwächten Orkherden zu zerstören.
      Stuntman stand mit den anderen Offizieren im Gefechtsstand. In wenigen Stunden, sollten die Orks aus dem Süden der Stadt vertrieben werden. Nur wenige hundert Meter von ihnen entfernt, begann der feindliche Korridor. Es war eine riesige freie Fläche, bis zu den ersten Häuserblocks. Plötzlich kam ein Funkspruch. ?Rainbow six und Rainbow 02 kommen sie sofort zum Raumhafen. Dort erwartet sie ein Transporter der sie zu Herrn Kaltenegger bringt. Er wünscht ihre Anwesenheit sowie einen Bericht ihrer Armee.?
      ?Angriff abbrechen?, fragte Rainbow02.
      ?Nein. Die Führung soll Seirry übernehmen. Wir kommen sobald wie möglich.?
      2 Stunden später im südlichen Teil des feindlichen Korridors.
      Mit einer riesigen Staubwolke im Schlepptau schwebte ein Thunderhawk Transporter über einem Gebäude mit Hubschrauberlandefläche. Er setzte einen Whirlwind ab. Ein Trupp Scouts bezog in dem Gebäude davor Stellung. Mit 4 Scharfschützen am Dach. Die restlichen Marinetrupps lagen im Feld eingegraben. Ein zweiter Whirlwind stand im Innenhof des Gebäudes mit dem Hubschrauberlandeplatz. Sie feuerten aus allen Rohren ihrer Raketenwerfer. Nach der 2. Salve war das Gebäude komplett in Pulverschmauch eingehüllt. Wo die Raketen hinflogen, ließ sich nur vermuten. In weiter Ferne konnte man jedoch die Einschläge hören. Plötzlich eröffnete auch der Vindicator das Feuer auf ein Gebäude. Hinter und in ihm rannten Orks, Grotts und 2 Killercans auf die Marines los. ?Da waren endlich die Biester?, dachte sich Stuntman und befahl seinem Trupp zu Schießen. Nach einander lichteten sich die Reihen der Grotts, doch die Menge der Orks schien unendlich. Plötzlich tauchte auch noch ein Buggy auf. Er schien zwar nicht mehr ganz funktiontüchtig, entlud jedoch eine Menge Orks mit einem Orkboss. Die normalen Orkkrieger fielen im Feuer der Scharfschützen, doch der Boss wollte nicht draufgehn. Er zerschlug die beiden Whirlwinds sowie jede Menge Orks. Keine Chance ihn aufzuhalten. Der Vindicator war inzwischen durch einen Glückstreffer zerstört worden. Auch die Killercans kamen gefährlich näher. Als erstes wagte sich Stuntmans Trupp der nun von Seirry angeführt wurde in den Nahkampf. Sie wurden alle von der Kraft der Kriegsmaschine besiegt und von den vorstürmenden Orkhorden zermalmt. Ceramitrüstungsplatten wirbelten durch die Luft als die Spaltazz die Marinerüstungen trafen. Noch 2 mal erschallte das Fauchen einer Melter, die die beiden Killercans in Stücke riss.
      Einzig und allein, die Scouts waren noch am Leben. Ihnen bot sich ein grauenhafter Anblick. Überall lagen Leichen von Marines und Orks. Nichts bewegte sich mehr, außer ein Trupp Orks der den Ort des Massakers nach Gefangenen absuchte. Niemand hatte überlebt. Die Leiche Seirrys war in Stücke gerissen, der Trupp Rainbow zerstammpft. Die letzten Scouts zogen sich ins Lager zurück. Ihre Kameraden würden sie in der Nacht holen und in Särgen nach Hause schicken...

      Bei Kaltenegger
      Stuntman lies die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Er hoffte Seirry hatte seine Befehle erfolgreich ausgeführt, während er bei der Stadtführung war und gemütlich plauderte. Er schämte sich insgeheim dafür, am Angriff nicht teilgenommen zu haben, doch Befehl war Befehl. Er wollte um die Ecke biegen als ihn ein Scout entgegen kam. Er schien heute mitgekämpft zu haben. Seine Rüstung war verstaubt und hatte Einschusslöcher. In seinem Gesicht klaffte eine noch blutende Narbe.
      ?Sir wir wurden vernichtend geschlagen?, waren seine Worte. Melvin stand gut zwei Meter hinter ihm. Er hörte deutlich wie sein Atem stockte. ?Wir fahren sofort ins HQ, sie berichten mir auf der Fahrt was passierte?, war Stuntmans Entschluss.

      Als sie im Lager ankamen herrschte Totenstille. Ganze 5 Mann hatten das Massaker überlebt. Der Seargent saß mit seinen überlebenden 4 Scharfschützen am Feuer und betete. Als er Stuntman sah erhob er sich.
      ?Sir, wir haben versucht sie schon wärend des Kampfes zu erreichen, doch es gab kein Durchkommen zu ihren Standort.? Stuntman nickte nur. Der Innenhof, in dem sie sich befanden sah gespenstisch aus. So viele leere Zelte. Gestern war hier noch reges Treiben zu beobachten. Jetzt waren sie alle tot. Melvin hatte seit des Eintreffens des Scouts nichts mehr gesagt. Er hatte seine besten Kameraden verloren. Rainbow war Geschichte. Nun ging er in das Zelt des Funkers und öffnete einen verschlüsselten Kanal zur Leitung des 7. Nova Graz. Stuntman tat das Selbige, wollte jedoch mit seiner Heimat Kontakt aufnehmen, um baldmöglichst Verstärkung zu bekommen. Es würde nicht viel sein doch in Zeiten wie diesen war jeder Mann wichtig. Später saßen Stuntman Melvin und die überlebenden an einem Lagerfeuer und hörten sich die Schlachtberichte an. Die Leichen ihrer Kameraden würden in der Nacht von einem Thunderhawk abgeholt werden...
      Imperiale Datei: Space Force Command Novagraz.
      Zentrale Raumüberwachung, Raumhafen, 3. Schicht
      Major R.K. Tamos, 0:06 morgens Ortszeit

      Zivile Leibwächter, allesamt Exmilitärs, die sich jetzt die große Kohle mit Personenschutz verdienten, umringten Planetengouverneurstellvertreter Schlüssel und die junge, attraktive Frau an seiner Seite, wie die prähistorischen Footballspieler ihren Quarterback.
      Der Planetengouverneur selbst war schon mit der ersten Maschine vor 4 Tagen abgeflogen. In den darauf folgenden Stunden und Tagen war der gesamte Stab ausgeflogen worden, gefolgt von den Mitgliedern der Stadtverwaltung.
      Major Tamos fühlte wachsenden Hass, als er die beiden betrachtete. Die junge Frau stieg mit dem alten Sack nur deswegen ins Bett, weil dieser Macht und Annehmlichkeiten bieten konnte. Liebe konnte da nicht im Spiel sein und wehmütig dachte er daran, dass diese sich an ihn verschwendete.
      Die Aufregung schwoll mit jeder Minute an ? seitdem bekannt war, dass Einheiten der Verräter drauf und dran waren den Rumhafen zu stürmen. Draußen vor dem Landefeld wurde geschossen.
      ?Was ist hier los?? fragte Major Tamos scharf.
      ?Sir, es gibt Probleme mit den Genehmigungspapieren der Maschine...? antwortete ein Leutnant des Flughafenkommandos.
      Der Planetengouverneurstellvertreter versuchte sein junge Begleiterin zu beruhigen. ?Es wird alles gut, Liebling...?
      ?Sie sollen abfliegen ? sofort!? bellte Tamos und zog seine Laserpistole.
      An der Westseite des Gelände näherten sich Verräter in ihren getigerten Camouflageanzügen.
      ?Ja, Sir!? brüllte der Leutnant. ?Los, Männer die Rampe rauf!?
      Die Leibwächter beeilten sich den Gouverneur in die Maschine raufzuzerren. Die junge Frau stolperte in ihren High Heels hinterher.
      Schon fauchten die ersten Laserschüsse herüber und schlugen auf der Rampe und den Hangarwänden ein.
      Tamos feuerte einige Schüsse in die ungefähre Richtung der Verräter, um sie niederzuhalten. Fluchend half er der jungen Frau wieder auf die Beine, als sie auf der Rampe gestürzt war.
      Die Raumhafensirene schwoll ohrenbetäubend so plötzlich wie der Ansturm der Verräter an. Niemand hörte mehr die Befehle der Sergeants...
      ?Lassen sie die Schuhe liegen!? brüllte er ihr ins Ohr.
      Die ersten Leibwächter fielen tödlich getroffen von der Rampe und schlugen dumpf auf dem harten Beton des Landefelds auf. Sie schützten den Mann mit ihrem Leben...
      ?Vorwärts!? befahl er. Es waren nur mehr wenige Schritte bis zum Schott des Raumers. Dort waren sie in Sicherheit.
      Die Frau hatte Mühe mit ihm Schritt zu halten. Atemlos sah sie zu den Verrätern hinüber und hinauf zum Gouverneur.
      ?Nein!? Niemand hörte in dem Chaos ihren Schrei.
      Von einem Laserstrahl getroffen, brach der Gouverneur zusammen.
      Tamos riss sich die Verbandstasche vom Gürtel und versuchte die Blutung des Mannes zu stillen.
      Die Leibwächter gaben unterdessen Feuerschutz und zielten scharf auf die heranstürmenden Verräter.
      ?Bitte stirb nicht!? flehte die junge Frau mit Tränen in den Augen.
      Der Laserstrahl hatte ein sauberes Loch quer durch den Körper des Mannes gebrannt. Es war hoffnungslos...
      ?Bitte... Retten Sie meine Tochter... meine Tochter...? Der Alte legte die Hand der jungen Frau in die von Major Tamos, bevor er die Augen schloss - für immer.
      Tamos sah der jungen Frau in die Augen. ?Kommen Sie!?
      Die Leibwächter deckten so gut es ging ihren Rückzug zum Schott. Der letzte von ihnen fiel, als die Schleuse erreicht hatten.
      ?Schott schließen!? brüllte Tamos.
      ?Alarmstart in 5 Sekunden!? kam es über Bordfunk
      Tamos sah in die tränengeröteten Augen der jungen Frau. Nichts was er jetzt sagte, konnte ihr ein Trost sein. Schließlich fing sie erneut an zu weinen und sank hilflos in seine Arme.
      Die Triebwerke des Raumers zündeten und die 120.000 Tonnen Stahl jagten in den Weltraum hinauf. Es war das letzte Schiff gewesen, dem die Flucht aus Novagraz gelungen war.
      Imperiale Datei: Novagraz Inferno II, Imp 7.Nova - 5/3000.02 Top2
      Einheit: Das 7. Novagraz ? ?Die Chancenlosen?, Oberleutnant Mat Rumack
      Auftrag: Deckname ?Offensive?, klassifiziert, höchste Priorität.
      Zugang: für das Imperiale Heereskommando Novagraz, sowie für alle übergeordneten und alle höheren imperialen Stellen.
      Statusbericht: Bereitschaftsraum, Stadtsektor Rot ? in der Nähe Erzimperator Johann Allee, Nacht, vierter Tag...

      Ob ?Offensive? gescheitert war oder nicht, konnte niemand mit Sicherheit sagen. Zu widersprüchlich waren die eingehenden Daten, die Fetzen der Funksprüche, die Meldungen der Männer...
      Doch, dass nicht alles nach Plan lief, das war so gut wie sicher und niemand ging fehl in der Annahme, dass es nicht gerade überragend um sie alle stand.
      ?...sind den Orcs in einen Hinterhalt geraten. Hören Sie! Wir können uns hier nicht halten!!? Das waren die Marines im Südosten der Stadt.
      Mat Rumack atmete tief durch und blickte vom Kartenmaterial auf.
      ?Leutnant Dickensen, was tun Sie noch hier? Sie hatte doch Befehl ihre Versetzung anzutreten...?
      Ihr Lächeln reichte aus, um jeden Vorwurf aus seiner Stimme zu nehmen.
      ?Erst Morgen Punkt 0600 Uhr, Sir. Heute Nacht kann sich noch einiges tun...?
      Rumack grinste, wurde jedoch sogleich ernst. ?Rick würde mich umbringen, wenn Ihnen heute Nacht noch was zustößt.?
      Es war für Loraine offenbar nicht ungewohnt, ihn Sir zu nennen ? das spürte man. Es war für ihn jedoch ungewohnt Sir genannt zu werden, wo er die letzten 12 Jahre nur Sergeant genannt worden war.
      ?Tun Sie uns beiden einen Gefallen, Loraine. Gehen Sie zum HQ. Hier ist alles soweit unter Kontrolle...?
      Das war gelogen und wie um ihn Lügen zu strafen, sprach das Funkgerät lautstark an. ?... Kommen, verdammt noch Mal!!?
      ?Hier 7. Novagraz, Oberleutnant Rumack.?
      ?Der Raumhafen wird angegriffen! Ich befehle Ihnen sofort das 7. in Gang zu setzen, und die Verräter abzufangen!? Die Stimme des Generalstabsoffiziers klang panikerfüllt.
      Rumack versuchte ruhig zu bleiben. Warum war Loraine nicht schon längst gegangen? Sie sah ihn mit ihren großen Augen einfach nur an.
      ?Negativ, Sir. Das ist 7. ist vorerst nicht kampfbereit...?
      ?Das ist Verrat! Das 7. kommt auf die schwarze Rogueliste! Das Ansuchen Major Kramers wegen Rehabilitation der Einheit können Sie vergessen...?
      Rumack schloss müde die Augen.
      ?Sir... wir können nicht... Major Kramer liegt noch im Lazarett. Leutnant Striker ist erst morgen wieder dienstfähig. Ich habe keine Offiziere, um den Befehl auszuführen.
      Vom Bataillon bleiben mir gerade mal 80 Mann. Wo bleibt die Verstärkung? Wir sind nur mehr am Papier präsent!?
      ?Das ist ein Befehl gewesen!! Wir haben Sie nicht umsonst zum Oberleutnant gemacht... Wollen Sie vor ein Erschießungskommando???
      Rumack fühlte Wut in sich aufsteigen. Die Drohung war der Lösungsansatz der Inkompetenten...
      ?Wenn wir jetzt unsere Position verlassen, bricht der Südosten der Stadt zusammen... Wollen Sie das riskieren, Sir??
      Der Generalstabsoffizier schwieg für einen Moment.
      Mit Befehlen allein gewann man keinen Krieg. Das schien auch er zu wissen.
      Oder zumindest jemand anders...
      ?Hier General Kaltenegger... Rumack hören Sie, wenn wir den Raumhafen verlieren... dann bricht die gesamte Stadt zusammen...?
      ?Sir... geben Sie mir Männer und Offiziere und wir werden den Befehl ausführen!?
      ?Sie werden Männer bekommen, Rumack! Verlassen Sie sich darauf. Ende!?
      Rumack sah Loraine in die Augen. ?Es ist besser Sie gehen... Ich schließe nicht aus, dass sie einen Kommissar herschicken werden, um ein Exempel zu statuieren...?
      Loraine nickte. Obwohl Sie nicht sicher sein konnte, war sie jedoch sicher Rumack wiederzusehen...
      "Leiser" befahl Raghnath seinen Männern. Er konnte es nicht fassen, wie ein Marine, der so laut stapfen konnte wie ein Ork es in den Rang einer Graumähne schaffen konnte ohne vorher den Kopf zu verlieren.
      Nahezu geräuschlos schlichen er und sein Gefolge durch die düsteren Straßen von Novagraz in der Hoffnung im Lager der Necrons einige brauchbare Materialien für die Herstellung neuer Waffen zu ergattern.
      Bereits das zweite Mal versuchten er und der Rest der Truppe schon die Necrons auszukundschaften und dabei Beute zu machen, aber nie war es die Anstrengungen wert gewesen. Er hoffte diesmal erfolgreicher zu sein, schließlich brauchten sie neue Ausrüstung um Eisenpriester Bundy zu finden.

      *zzzzzzzzzzissssssch* Ein grüner Lichtblitz flog durch die Luft und durchschlug direkt die Mauer die Raghnath gerade entlangschlich.
      Erneut waren sie entdeckt worden, aber diesmal würden sie die Wachposten erledigen, bevor sie Schwierigkeiten machen würden.
      Blitzschnell setzten sich die Wolves in Bewegung um die Necron-Destruktoren zu eliminieren, bevor sie ihre Entdeckung melden konnten, doch es war anscheinend zu spät.
      Der Boden brach vor ihren Füßen auf und ein riesiger Schwarm metallener Käfer krabbelte daraus hervor um sich kurz darauf auf die Marines zu stürzen. Die Skarabäen versuchten die Ceramitrüstung der Marines zu durchdringen, doch sie scheiterten erbärmlich und wurden nach und nach von den Marines zerschmettert.

      Raghnath zündete sein Sprungmodul und und versuchte noch die Destruktoren zu verfolgen und zu vernichten. Das letze was er sah war ein leuchtend heller grüner Strahl von rechts... Dann hörte er die Ceramitrüstung brechen und es wurde schwarz vor seinen Augen......

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      Der Lord befand sich gerade in Stasis, um die momentane Lage, die geführten Schlachten, Siege und Niederlagen, wie auch das weitere Vorgehen noch einmal zu überdenken als ihn etwas aus seinem Schlaf, ja so würden es Menschen nennen, riss !
      Die Fleischlinge versuchten erneut, ungesehen durch ihre reihen zu schlüpfen und erneut waren sie entdeckt worden...
      Und erneut würde es einen unausweichlichen Kampf geben, und eines Musste der Lord dabei neidlos (Nicht das er eine Solche Gefühlsregung überhaupt empfinden konnte) anerkennen...
      Der Willen dieser Fleischlinge war schwer zu brechen, doch war es auch nicht der Plan von Selectus ihren Willen zu brechen, er wollte ihre Leiber zerschmettern.
      Schon nach kurzer Zeit hatten sich beide Fronten organisiert, und die ersten Schüsse fielen.
      Die Skarabäen, welche bereits Tage zuvor in die Kanalisation von NOVAGRAZ verschwunden waren, ströhmten nun aus allen Arten von Rohren und Rissen in der Ruine und versuchten die Spacewolfs zu vernichten doch... zur Überraschung des Lords scheiterten sie !
      Sie wirkten wie ungeziefer welchen von den Fleischlingen einfach zerquetscht wurde.
      Gerade in diesem moment, begaben sich die Destruktoren in Position um ihr Gaussfeuer optimal auf den Feind richten zu können als einer dieser Verrückten, aus der Deckung sprang und direkt auf sie zu hielt !
      Für Wahr, wenn er die Destruktoren erreicht hätte wäre der Schaden erheblich gewesen, der Necronlord kannte dir "Lords" der Fleischlinge, doch wurden die Zweifel zerstreut... Genauso wie der Fleischling.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Nightbringer“ ()

      Datei: Novagraz Straßenkampf, Rog?? 5/1000.00 ??
      Mitschnitt automatischer Kameras, Netzdaten
      Datei: klassifiziert, niedrige Priorität, Zugang für Heeresbedienstete, Bediensteten der Planetenverwaltung und alle höheren imperialen Stellen.
      Freund/Feindunterscheidung: Status ?AUS? ? Rogue?
      Einheit: nicht bekannt
      Einheitenstärke: nicht bekannt
      Status: nicht bekannt

      12 Stunden später...
      In der Stadt war der Teufel los...
      Tyraniden... Chaos Marines... Space Orcs? und noch Schlimmeres
      Gefechte von einem Häuserblock zum Anderen.
      Und kein Zeichen von Janice. Vielleicht lebte sie auch gar nicht mehr...
      Dieser Treffpunkt unter dem Gelände des Fernsehsenders war nur ihnen beiden bekannt. An jedem anderen Platz liefen, sie Gefahr von den Kräften der Inquisition aufgegriffen zu werden.
      Sein Herz sagte ihm, er liebte seine Frau und seinen Sohn ? seine Logik hatte jedoch die Gleichgültigkeit eines Achselzuckens...
      Janice... Hark...
      Schon vor Jahren hatte er in der Kanalisation Ausrüstung für einen Tag wie diesen versteckt. Ein alter U-Bahnschacht führte genau bis vor die Stadtgrenzen. Dort wartete ein raumtaugliches Schiff auf sie, dass sie bis an jeden Punkt in dieser Galaxis bringen konnte.
      Diese Stadt war dem Untergang geweiht. Die Bewohner wussten es nur noch nicht.
      Adre hatte alles geplant ? er hatte nur nicht damit gerechnet, dass alles so schnell gehen würde ? dieses Tempo brachte nun die Schwachstellen seines Planes zutage.
      Ein Raumschiff am Raumhafen zu erreichen wäre sicherlich einfacher gewesen ? doch hätte es wohl kaum die ganzen Jahre verborgen bleiben können.
      Darüber nachzudenken war jedoch unsinnig in der gegenwärtigen Situation. Er musste seine Ausrüstung erreichen und den U-Bahnschacht nehmen... koste es was es wolle.
      Auf Loraine und Hark konnte er keine Rücksicht nehmen...
      Datei: Novagraz Straßenkampf, Gang?? 4/1000.00 ??
      Mitschnitt automatischer Kameras, Netzdaten
      Datei: klassifiziert, niedrige Priorität, Zugang für Heeresbedienstete, Bediensteten der Planetenverwaltung und alle höheren imperialen Stellen.
      Gang: nicht bekannt
      Stärke: nicht bekannt
      Status: nicht bekannt, Stadtsektor Rot

      Hinterhofmurkser Olli hatte nicht gelogen...
      Eine Information führte zur nächsten. Doch die Kneipe, an die er verwiesen worden war, war zu sauber um der richtige Ort für das letzte, endgültige Zusammentreffen zu sein. Mit einem Grinsen bestellte sich der "Japse" ein kühles Bier, das die Space Wolves vertrieben. Seitdem sie die alte Brauerei in Novapuntigam wieder in Betrieb genommen hatten, brauchte kein Nachtschwärmer mehr auf dem Trockenen zu sitzen. "Wolfenbräu" war in den letzten Monaten zu einem regelrechten Markennamen geworden.
      Der ?Japse? sah sich um. Wenn er unerkannt blieb, drohte ihm keine Gefahr. Einige Marines des Orden Lithianu saßen zusammen mit einem Space Wolf am Tisch und unterhielten sich angeregt. Auch einige Imperiale Soldaten von verschiedenen Regimentern waren anwesend - aber im Augenblick dominierten die Zivilisten.
      In den Fernsehern, die überall im Saal hingen, brachten sie gerade eine Livesendung von den unterschiedlichsten Kampfschauplätzen der Stadt.
      "...traurige Gewissheit ist nun, dass niemand von der Belegschaft des NGRF, die zum fraglichen Zeitpunkt vor Ort waren, das Massaker überlebt haben. Auch Allf Poi'er, der Chefredakteur und Anwärter auf den diesjährigen GIJP, den galaxisweiten imperialen Journalismuspreis, befindet sich unter den Opfern. Er hinterlässt eine große Lücke in der Nachrichtenwelt. Das war Tarek Leitner von NGRF Mobilen Sendestation..."
      Der ?Japse? schüttelte unmerklich den Kopf, als ihn plötzlich ein Arm sanft von hinten berührte. In einer einzigen fließenden Handbewegung hatte er seine Energiewaffe gezogen, scharf gemacht und war bereit seinen Gegner niederzustrecken.
      "Süßer, du gehst aber ran!!" hauchte sie. Sie trug Plüschhasenohren und sah ihn mit verspielt erschrockener Miene an, ihre Lippen zum Schmollmund geformt. Außer einem Stringtanga trug sie... nichts.
      "Waffen sind nicht erlaubt in meinem Etablissement!!" rief eine dufte Biene hinter dem Tresen hervor.
      "Sorry Irene... er packt sie ja schon weg!" rief das Mädchen mit den Plüschhasenohren zurück. "Nicht wahr?" fragte sie unschuldig lächelnd den "Japsen".
      ?Lass uns nach hinten in mein Zimmer gehen, dort ist kuschelig und ich habe auch eine Dusche... Dort ist eng, glitschig und sehr feucht... Wenn du willst seife ich dich ab und sorge dafür dass du mal eine anständige Rasur bekommst..."
      Der "Japse" sah sie entgeistert an. "Was? Jetzt?"
      "Natürlich - das ist das "Dice Throwers". Wer bei uns nie den Würfel schwang hat nie richtig gelebt!"
      Der Japse nickte entgeistert und sah gerade noch wie der Biker, den er die ganze Zeit gesucht hatte durch den Ausgang nach draußen verschwand.
      "Hmmm..." machte er. "Ich kann's nicht riskieren... nie richtig gelebt zu haben!"
      Imperiale Datei: Novagraz Inferno II, Imp 7.Nova - 5/3000.02 Top
      Einheit: Das 7. Novagraz ? ?Die Chancenlosen?, Major Rick Kramer
      Auftrag: Deckname ?Offensive?, klassifiziert, höchste Priorität.
      Zugang: für das Imperiale Heereskommando Novagraz, sowie für alle übergeordneten und alle höheren imperialen Stellen.
      Statusbericht: Vormarsch, Stadtsektor Rot ? in der Nähe Erzimperator Johann Allee, Morgen, fünfter Tag...

      Fünfter Tag... oder war es vor 5 Jahren?
      Die Körper der Männer des 6. Novagraz lagen in den Straßen, auf Schutthaufen... zusammengesackt in ihren Sandsackstellungen... zusammengeschossen, wo die Necrons das Blutbad unter ihnen angerichtet hatten.
      ?Haltet die Augen offen! Wenn ihr eine dieser Maschinen seht, knallt sie ab!?
      Rumack meldete sich auf der Bataillonsleitung.
      ?Deckdealer von Playground ? sind in Position...?
      ?Verstanden Playground. Warten auf Signal zum Angriff...?
      Die Männer arbeiteten sich in den Straßen vor. Dieser Ortsteil war nach dem Prediger St. Peter benannt...
      ?Irgendwas tut sich da, Sir...? sagte einer der Männer und deutete auf die Schemen die am Ende der Straße zwischen den Laternen hin und herhuschten
      ?Ich sehe es...? murmelte Rick.
      ?Eines verstehe ich nicht...? eröffnete Striker. ?Zuerst wollen sie, dass wir den Norden der Stadt unter Kontrolle bringen... und jetzt marschieren wir in den Südosten. Die sollten sich mal einigen, wo sie uns haben wollen...?
      Doch es hatte Logik ? zumindest für Rumack. Keinen Stadtteil kannte das 7. so gut wie den, in den sie gerade marschierten...
      ?Wir sind da! Hier liegt er...?
      Anspannung lag in der Luft.
      ?Wer liegt da?? fragte Rumack und durchbrach die Funkstille.
      Rick sah zu Boden, umringt von seinen Männern. Sie alle starrten auf die leere Straße... den makellosen Pflasterbelag ? nicht mal Zigarettenkippen waren zu sehen.
      ?Wer liegt da, Rick??? Metzner! was seht ihr, Jungs?? Redet mit mir!?
      Sergeant Metzner sah von der Straße zu Rick auf und wieder auf die Straße zurück.
      ?Ich bin mir nicht sicher... Ich sehe... nichts!?
      Rick stand in der geröllübersäten Teil dessen was einst eine Straße gewesen sein mochte... ?Er liegt hier, Mat! Ich habe ihn gefunden...?
      ?Sir... die Schatten kommen näher!!!?
      ?Wer liegt da, Rick???
      Ricks Stimme brach. ?Oberst Karlsen!?
      Rumack brachte nur ein krächzendes Keuchen zustande ? viel zu lange schien es ihm, bis er endlich seine Stimme wieder fand. ?Schützenigel!! Volle Deckung!! Haltet die Augen offen!?
      Die Befehle und Vollzugsmeldungen der Sergeants folgten...
      Und inmitten der Funkflut sagte Rumack: ?Rick... Oberst Karlsen ist...
      Sag mir welcher Tag heute ist!?
      Rick versuchte sich zu erinnern. ?Mittwoch???
      Rumack fluchte. ?Welches Jahr??
      Ricks Antwort ging in den Schreien und Schussbefehlen der Männer unter.
      ?Oberst Karlsen ist tot, Rick!! Er starb vor fünf Jahren... Und sag mir bitte, dass du uns nicht einen Angriffsbefehl gegeben hast, der fünf Jahre alt ist!!?
      Rick schüttelte den Kopf. Wo war er hier? Wie war er hierher gekommen...
      Das nächste was er sah, war eine chitingepanzerte Bestie auf sich zuspringen...
      Imperiale Datei: Novagraz Inferno II, Imp 7.Nova - 5/4000.02 Top
      Einheit: Das 7. Novagraz ? ?Die Chancenlosen?, Major Rick Kramer
      Auftrag: ??? Priorität ???
      Zugang: ???
      Statusbericht: Stadtsektor Rot ? in der Nähe Erzimperator Johann Allee, früher Morgen, fünfter Tag??

      So schnell wie die Biester herangesprungen waren, so schnell waren sie auch wieder verschwunden. ?Was zum Teufel war das??
      Die Männer hatten aus allen Rohren gefeuert und offenbar die Tyraniden in die Flucht getrieben...
      Aus dem Nebel kamen Tad Striker und Mat Rumack.
      ?Habt ihr das gesehen?? fragte Rick grinsend.
      Besorgt sahen die beiden Männer ihn an...

      Stunden später...
      ?Na, wie sieht?s aus, Doc?? Mat Rumack verschränkte die Arme. Ihm war die Ungeduld anzusehen.
      Der Bataillonsarzt, Hauptmann Wiesler, zog die Stirn kraus. ?Es ist so wie ich es Ihnen bereits geschildert habe. Sein Kurzzeitgedächtnis ist hinüber...
      Er braucht einen Facharzt. Tja... und die Symptome werden schlimmer...
      Er kann Ihnen beispielsweise nicht sagen ob etwas gerade eben oder vor ein paar Tagen passiert ist.
      Er ist der festen Überzeugung, dass heute Mittwoch ist ? was auch stimmt. Nur... gestern war für ihn auch Mittwoch ? und es würde mich nicht wundern, wenn für ihn morgen auch Mittwoch wäre...
      Sie sagen, er hat einen 5 Jahre alten Befehl gegeben... Das ist das Problem ? die Vergangenheit scheint ihm mitunter realer als die Gegenwart zu sein...?
      Mat Rumack seufzte und kratzte sich am Kopf. ?Ist er in der Lage, das Kommando weiterhin inne zu haben. Er ist doch nicht durchgeknallt, oder???
      Der Doc lächelte milde. ?Durchgeknallt ? nein, dem Imperator sei Dank... Er hat eine schwere Kopfverletzung bei dem Kampf mit dem Chaos Marine davongetragen. Es ist ein Wunder dass er noch lebt...
      Aber sein logisches Denken ist davon unbeeinflusst. Er denkt noch immer messerscharf... Rechnet einwandfrei. Nicht mal seinen Humor hat er verloren.
      Von meiner Warte aus... Tja...er kann weiterhin die Befehlsgewalt über das 7. ausüben... Aber ich bin kein Facharzt. Im Heeresspital haben sie Spezialisten für Fälle wie ihn. Doch die werden sich nicht die Mühe machen die Ursache für seinen mangelnden Gedächtnissinn herauszufinden ? sondern ihm ein bionisches Implantat verpassen, das seine Gedanken regelt... fernsteuert...
      Ob das klug wäre ? ihn dorthin zu schicken?!?
      Rumacks Lippen wurden schmal und er schüttelte leicht den Kopf. ?Nein... er soll bei uns bleiben. Wir kümmern uns um ihn!? Rick hatte sich auch immer um einen jeden von ihnen gekümmert... Er hatte es nicht verdient wie ein Einstellungskonditionierter zu enden!
      ?Wie geht?s weiter, Doc? Ich meine... sein Zustand bleibt doch stabil, wird sich nicht verschlechtern, oder??
      Zweifel verdunkelten Hauptmann Wieslers Mienenspiel. ?Darauf würde ich nicht wetten. Helfen könnten wir ihm sofort, wenn wir ihn dem Heeresspital übergeben.
      Nur, die ziehen ihn dann für unbestimmte Zeit aus dem Verkehr, wenn sie ihm überhaupt eine Chance geben...
      Wenn er unbehandelt bleibt... dann besteht die Chance, dass sich sein Gedächtniszustand weiter verschlechtert ? bis er keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen kann. Es muss nicht so sein, aber es ist wahrscheinlich!?
      ?Dann hat er nur die Wahl ? entweder seine Persönlichkeit zu verlieren, oder Stück für Stück verrückt zu werden!?
      Hauptmann Wiesler schloss die Augen. ?Es ist chancenlos...?
      Imperiale Datei: Novagraz Inferno II, Imperiales Heereskommando - 5/1000.02 TopTop
      Einheit: Das imperiale Heereskommando Novagraz. General Nagl, sein Adjutant General Kaltenegger plus Stab.
      Auftrag: Verteidigung des Planeten Novagraz, sowie der Stadt Novagraz
      Zugang: nur für Berechtige des Heereskommandos des Sektors
      Statusbericht: Stadt im Ausnahmezustand, Kommandobunkeranlage Stadtzentrum...
      5. Tag seit Beginn des Infernos

      General Kaltenegger sah hinüber zu seinem Vorgesetzten, General Nagl. Es gefiel ihm nicht, dass nun nicht nur hochrangige Kommissare ihnen permanent über die Schulter sahen, sondern auch noch die Inquisition sich bemüßigt fühlte den imperialen Stellen auf die Finger zu schauen ? allen voran Großinquisitor Von Mackensen...
      ?Machen Sie es kurz, General!! Aufgaben höchster Dringlichkeit warten auf mich...?
      General Nagl nickte. ?Die Lage stellt sich heute wie folgt: Die Space Marines von Commander Stuntman und Wolfsgardist Raghnath erlitten schwere Verluste und sind kurz davor ihre Namen von der Karte verschwinden zu sehen...
      Im Westen und Nordwesten sind das 1. und 2. Novagraz am Vormarsch in Richtung Norden, wenngleich das 2. Novagraz eine herbe Niederlage gegen die Männer des 1. Tanith einstecken musste. Das 7. Novagraz... ist in wenigen Stunden wieder voll einsatzbereit...
      Der Raumhafen ist fest in der Hand der Rebellen. Gegenwärtig kommt keine einzige Maschine mehr raus oder rein. Der Kontakt zu Major Tamos ist abgebrochen.
      Unsere Alliierten, die Tau und die Eldar, erweisen sich gegenwärtig als mehr als unzuverlässig. Nun ? es war nichts anderes zu erwarten. Die scheinen ihren eigenen Krieg auszutragen...
      Die Orcs haben sich im Nordwesten verschanzt, die Necrons im äußersten Südwesten. Sie leisten noch immer erbitterten Widerstand.
      Die Tyraniden im Norden stürmen nun ungehindert das Stadtzentrum. Ich möchte Sie bitten, die imperialen Bestimmungen aufzuheben. Wir brauchen unsere Männer vor Ort!?
      Die hochrangigen Kommissare nickten zustimmend. Von Mackensen lächelte jedoch abwehrend. ?Diese Bestimmungen gibt es aus gutem Grund! Niemals wieder darf der Imperiale Palast entweiht werden ? nicht solange ich hier Großinquisitor bin!?
      General Nagls Brustkorb hob sich, jeder Muskel seines Körpers schien mit einem Mal angespannt zu sein. ?Also verweigern Sie unser Ersuchen??
      Von Mackensen schüttelte den Kopf. ?Das nicht... aber vorläufig besteht kein Grund die imperialen Bestimmungen aufzuheben, die ganz klar besagen, dass keine Truppen die Inneren Bezirke betreten dürfen ? außer im Fall eines Angriffs...?
      Nagl schien enttäuscht zu sein, sehr enttäuscht sogar. ?Der Angriff... steht unmittelbar bevor. Wir haben die Pflicht es unseren Leuten zu ermöglichen, dass sie sich vor Ort auf die Schlacht vorbereiten. Es hängt doch alles davon ab!?
      Von Mackensen lächelte als wäre Nagl ein dummes Kind. ?Die Bestimmungen sind eindeutig!! Übrigens... haben Sie General Adre schon gefunden??
      Kaltenegger glaubte sich verhört zu haben. ?Noch nicht... Zur Zeit sind die Orcs und Tyraniden unser Problem!!? platzte es aus ihm hervor.
      Hauptmann Dickensen kam hinzu - sie hielt mehrere Papiere in ihrer Hand.
      Von Mackensen warf einen missgestimmten Blick seitlich zu Kaltenegger. ?Habe ich Sie gefragt???
      ?Nein das nicht ? aber wir tun alles damit die Stadt nicht vor die Hunde geht und Sie?
      Warum bekamen wir keine Warnung, dass das 1. Tanith zu den Verrätern übergelaufen ist. Das war Ihre Verantwortung Großinquisitor von Mackensen... Sie hätten eine Warnung aussprechen müssen. Machen Sie Ihren Job ? wir machen unseren...?
      Von Mackensens Blick brachte den General wieder zur Räson. Ein General zu sein, bedeutete im Herrschaftsbereich der Inquisition gar nichts...
      Ein kaltes Lächeln schlich sich auf dessen Lippen.
      ?Ich würde mich gerne näher mit Ihnen darüber unterhalten, General Kaltenegger... vielleicht können Sie es einrichten nach der Besprechung mich zur Zentrale der Inquisition zu begleiten... ganz sicher sogar!!?
      General Nagl sah von einem zum Anderen und konnte ein schmales Lächeln nicht unterdrücken. Kaltenegger war leichenblass geworden.
      ?Wir bemühen uns ihn zu finden!? versuchte Nagl das Gespräch auf andere Bahnen zu lenken. ?Den letzten Meldungen zufolge ist er in diesem Abschnitt ? dieser ist tyranidenverseucht und unter der Kontrolle der Verräter. Meiner Meinung nach ist er tot.?
      ?Ihrer Meinung nach???? Nagl sah an Von Mackensens Blick was dieser von seiner Meinung hielt. ?Führen Sie den Befehl aus! Bringen Sie ihn mir!!! Und wenn Sie diese Stadt nicht unter Kontrolle bringen... nun... es wäre nicht die erste Welt die dem Exterminatus zu Opfer fällt... Ach da fällt mir ein, Sie sagten es geht keine Maschine mehr rein oder raus... Vielleicht beflügelt das ihre Bemühungen!?
      Das tödliche Lächeln auf Von Mackensens Gesicht ließ die Männer noch Minuten später wie erstarrt dastehen ? selbst als dieser schon gegangen war... und Hauptmann Loraine Dickensen musste die ungeheure Kraft aufbringen ihre Tränen niederzukämpfen...
      Network Datei: Imperialer Prunkpalast
      Für den NGRF ? Tarek Leitner

      NGRF Special ? Die Entscheidung bei der Imperialen Kathedrale...

      Über den Platz des Imperialen Friedens fegten die Granaten der Vanquisher Gefechtstürme, der Mörser und Maschinenkanonen, dazwischen das Tak Tak Tak der Bolter und das Klack Klack der Lasergewehre.
      Rauschschwaden zogen über das Pflaster und das Gesicht von NGRF Korrespondenten Tarek Leitner...
      ?Wir sind hier an einem Ort, der Ihnen meine lieben Zuschauerrinnen und Zuschauer wohl bekannt sein dürfte ? die imperiale Kathedrale im Herzen von Novagraz.
      Die Truppe jedoch nennt diesen Ort einfach ?Ground Zero?
      Neben mir ist der Kommandeur des 1. Novagraz Landwehrregiments, Oberst Teissl der Imperialen Streitkräfte.?
      Oberst Teissl nickte in die Kamera. ?Guten Abend!?
      ?Herr Oberst, was können Sie uns über die augenblickliche Lage sagen??
      Teissl deutete nach hinten.
      ?Wir kämpfen gegen Nids, die ungefähr die doppelte Überlegenheit zu uns haben.
      Diese befinden sich zwischen uns und dem 7. Novagraz, das jenseits der Noricum Kanonen Fabrikswerke auf den Feind vorrückt.
      Wir müssen davon ausgehen, dass es 2 Schwarmtyranten gibt, Carnifexe und unzählige Liktoren.
      Sie sehen es selbst ? momentan ist es noch nicht so ungemütlich ? aber das kann sich in den nächsten Sekunden schlagartig ändern.?
      Ein Mann aus Teissls Stab reichte dem Oberst das Funkgerät und Tarek Leitner hob das Mirko an seinen Mund.
      ?Wir bleiben natürlich für Sie live auf Sendung, solange es uns möglich ist und werden aktiv berichten, sollte sich die Lage auch im geringsten ändern...?

      Die Tyraniden stürmten über den Platz.
      Entfesselt wie eine Lawine... eine Masse aus insektenähnlichen Leibern, die unheimlich schnell näher kamen.
      Das laute Feuer der Basilisken röhrte in den Himmel und wurde von den renovierten Mauern des Palastes gespenstisch zurückgeworfen.
      Teile des 1. Novagraz versuchten das Westende des Palastes zu erreichen und wurden von den SAU Wacheinheiten genauso wie die Tyraniden ins Ziel genommen.
      Die Wachautomatik machte keinen Unterschied ? durfte sie nicht. Denn niemals wieder sollte der Palast von Rebellen entweiht werden.
      Oberst Teissl nickte als er die grüne Meute in seinem Feldstecher erfasste. Es war ein unheimlicher Anblick. Und hätten es diese Viecher darauf abgesehen gehabt, ihn und seine Leute zu jagen ? ihm wäre etwas unwohl gewesen.
      Doch sie waren nicht das Ziel... seltsamerweise.
      Die Tyraniden hatten es auf den Palast abgesehen. Wer wusste schon was in den Kreaturen vorging ? welche Beweggründe sie hatten? Sie waren Wesen jenseits der bekannten Milchstraße...
      Ihm konnte es nur recht sein, dass die Biester ihnen genau vor die Flinte liefen und sich wie Tontauben abknallen ließen.
      In einer berstenden Explosion verging ein Infernogeschützturm am Osttor der Prunkkathedrale.
      Die Tyraniden jagten die prunkvollen Stufen hinauf ? hinein in das Innere des Palastes. Dort wurden sie Selbstschussautomatiken aufs Korn genommen.
      Oberst Teissl lachte böse, als er ihre zerfetzten Leiber über die Treppen fliegen sah.
      ?Sir, sie werden den Palast einnehmen!? Die Stimme von Fähnrich Knoll klang ängstlich.
      Teissl nickte. ?Es gibt nichts, was es verhindern kann!?
      ?Was soll das schon wieder?? Stuntman warf ein Stück Papier auf den Tisch. Es hatte ein Wasserzeichen sowie ein Siegel. Musste also von der Justiz stammen. ?Was ist den jetzt schon wieder los,? Melvin erhob sich von seinem Sessel. Er arbeitete gerade an der Registrierung der Feindbewegungen. Eine sehr Nervenaufreibende Arbeit, da es keinen ungestörten Funkverkehr mehr gab. Man konnte sich die Geschehnisse nur noch aus Wortfetzen zusammenreiben. Der Orden Lithianu hatte schon lange den Überblick über die Geschehnisse verloren. Seit kurzem war auch der noch der Funkkontakt zu den Imperialen abgebrochen. Anscheinend funktionierte das Encryptionsystem nicht mehr. Stuntmans Nachricht ließ Melvin erstarren. In roter Schrift stand dort geschrieben:

      Sie wurden vom Heeresoberkommando zu Roughes erklärt. Sie haben die Möglichkeit die Stadt in 24 Stunden zu verlassen. Ansonsten werden sie von den Imperialen Streitkräften festgenommen und exekutiert.

      ?Was soll das denn? Wir haben doch nichts falsches getan? Wieso erklärt man uns als Roughes?? Melvin schien die Nachricht wirklich Sorgen zu machen. ?Als erstes werden wir uns mit Kaltenegger in Kontakt setzen, und die Sache aus den Weg schaffen.? Stuntman waren diese bürokratischen Dinge nicht fremd. Es war nicht das erste Mal das er für Gesetzwidrig erklärt wurde. Trotzdem nervte ihn diese Art der Imperialen. Sie waren irgendwie kleinkarriert. Erst durften sie die inneren Bezirk nicht betreten und die wichtigen Gebäude der Stadt sichern. Jede andere Regierung hätte das Kriegsrecht ausgerufen und ihre Heimatstadt besetzt. Doch nicht das Herr von Nova Graz. Die mussten schön warten bis die Bösen die Gebäude eingenommen hatten und den Krieg diktieren konnten.

      Stuntman setzte sich an einen Laptop und verfasste ein Schreiben an Kaltenegger. Es war ein kurzer Brief der es jedoch in sich hatte.
      Imperiale Datei: Novagraz Inferno II, Imperiales Heereskommando - 5/2000.02 Top
      Einheit: Das imperiale Heereskommando Novagraz. Adjutant General Kaltenegger plus Stab.
      Auftrag: Verteidigung des Planeten Novagraz, sowie der Stadt Novagraz
      Zugang: nur für Berechtige des Heereskommandos des Sektors
      Statusbericht: Stadt im Ausnahmezustand, Kommandobunkeranlage Stadtzentrum...
      5. Tag seit Beginn des Infernos


      Kaltenegger seufzte. Probleme ohne Ende und dies war sicher nicht der richtige Augenblick für solche Sachen.
      Schnell beantwortete er die eingegangene mail.
      "Bitte wenden Sie sich mit Ihrem Ersuchen an an das zuständige Kommissariat oder die Stellen der Inquisition.
      Gezeichent General Kaltenegger"
      Adjutant General Kaltenegger hatte schon nach kurzem zurückgeschrieben. ?Wir sollen uns an das zuständige Kommissariat oder die Stellen der Inquisition wenden. Die wurden doch schon vor Tagen aufgelöst. Dort findet man jetzt wohl höchstens ein paar Tyraniden oder Chaoten.? Stuntman war mit seinem Latein am Ende. Er hatte an den wichtigsten Mann von Nova Graz geschrieben, doch dieser schickte ihn nur weiter an weitere Bürokraten. ?Am einfachsten wäre, wir steigen alle in den nächsten Thunderhawk und fliegen heim. Lassen wir die doch alle hier versauern.? Melvins Nerven waren kurz vorm Zerreißen.
      Die letzten Tage hatten ihn sehr viel Kraft gekostet. Erst die fast vollständige Auslöschung seiner Ordensbrüder und dann dieses Chaos. Die Stadt schien im Chaos nahezu zu versinken...

      Nun kamen noch die Schreiben dazu. Über Funk ließ sich wohl nichts mehr regeln. ?Wir müssen ?die Chancenlosen? finden, bevor sie uns vollständig zu Rouges machen,? war Stuntmans letzter Vorschlag. Die letzte Rettung wäre wohl die Flucht, doch welcher Marine flüchtet? Diese Idee war vollständig indiskutabel.....

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      6.

      Am Boden der Sanduhr



      Inquisitionsdatei: Untersuchung gegen den mutmaßlichen Häretiker General Hark Adre
      Stadium: Verdacht bestätigt ? Häresie
      Zentrale der Inquisition, Hauptgebäude Novaunterschlossberg
      Ermittlungen durch Großinquisitor Von Mackensen.

      Von Mackensen hatte Anweisungen erlassen sich, sich um jeden Wunsch von Doktor Sallegger anzunehmen. Vielleicht brauchte er diesen Mann noch ? und selbst wenn nicht. Dieser konnte mit Lösungsansätzen aufwarten, die ihn, Von Mackensen, an die Spitze der Inquisition katapultieren konnten.
      Die Haftbefehle gegen Janice Adre-Schneider, Leutnant a.D., General Adre und gegen ihren gemeinsamen Sohn Hark Junior Adre waren seit mehr als 20 Stunden draußen.
      Doch nicht nur das... Er spielte auch mit dem Gedanken den übergeordneten Systeminquitor zu bitten den Exterminatur zu erwägen.
      Aber vorher wollte er diese drei Menschen lebend. Wenn er sie erst mal hatte... dann würde er sich bei seinen höheren Dienststellen melden und den ganzen Ruhm ernten.
      Und der Ruhm würde wahrlich groß sein.
      Denn der heilige Imperator selbst konnte dann entscheiden ? ob er sie tötete oder für seine heiligen Zwecke verwenden wollte.
      Von Mackensen ergötzte sich während des genussvollen Wartens an den anregenden Gesprächen mit Doktor Sallegger.
      ?Es mag sein, dass Janice Schneider den genetischen Code des Primarchen der Night Lords in sich trägt...? Das allein wäre schon eine Erkenntnis gewesen, die ihm Türen zu seinen kühnsten Träumen öffnen konnte...
      Aber das was ihm gerade durch den Kopf ging ließ das Universum in seinem Griff erzittern. Die Macht des Wissens hatte noch nie eine so erregende Wirkung gehabt ? niemals!
      ?Aber viel interessanter ist noch, dass Major Adres genetischer Code...? Er wagte es nicht auszusprechen... ?...ident mit dem des Kriegsherren... Horus ist!!!?
      Was das bedeutete, konnte Von Mackensen noch immer nicht in seiner Gesamtheit erfassen! Alles war nun möglich ? mit Horus in ihrer Gewalt, als ihr williges Werkzeug konnten sie alle abtrünnigen Marines mit einem Mal zerschmettern.
      Gut, sie hatten Horus nicht als Marine. General Adre war zwar gut in Form, hatte jedoch nie notwendigen Eingriffe erfahren.
      Aber seinen Sohn hatten sie ja auch noch!
      ?Vielleicht ist der Junge ident mit Horus... oder ident mit dem Primarchen der Night Lords!?
      Vielleicht war er aber auch nur der Junge seiner beiden sterblichen Eltern.
      Wie auch immer ? Doktor Salleger würde den genetischen Code schon aus den drei Menschen herausholen ? und wenn sie Adre und Schneider zwingen mussten noch ein Dutzend Kinder zu zeugen!!
      Zu schade, dass sie ein perfektes Wesen wie Horus oder den Primarchen der Night Lords nicht einfach wie Doktor Sallegger im Tank züchten konnten....
      In den vergangenen 26 Stunden hatten sie es mehrere Male probiert...
      Überwesen wie diese mussten geboren werden!!
      ?Vielleicht aber auch ident mit beiden... Kann es sein? Der Junge...? murmelte Von Mackensen, ?ist wie 2, die eins sind...?
      Imperiale Datei: Novagraz Inferno II, Imp 7.Nova - 5/4000.02 Top
      Einheit: Das 7. Novagraz ? ?Die Chancenlosen?, Major Rick Kramer
      Auftrag: ??? Priorität ???
      Zugang: ???
      Statusbericht: Stadtsektor Rot ??? ? in der Nähe Erzimperator Johann Allee, früher Morgen, fünfter Tag?? Fünf Jahre später... heute???

      Wo war er hier?
      Ein Whiskeyglas ? darin Malt Whiskey, dreimal destilliert. Der beste Whiskey den man in der Stadt kaufen konnte.
      Und die Musik...
      Die beste Musik, im besten Strip Tease Laden der ganzen Stadt.
      Bevor er noch einen Schluck aus dem Glas nehmen konnte, fühlte er wie etwas sehr Angenehmes seine Beine entlang strich und bei seinem Schritt verharrte.
      Er grinste. Natürlich... es war ein schwarzer Schuh mit 13 Zentimeter langen Bleistiftabsatz. Darüber ein unendlich langes Bein, perfekt in Szene gesetzt mit halterlose Seide... Wie konnte es anders sein?
      Er lachte, doch als er ihr Gesicht sah, blieb das Lachen in seinem Hals stecken.
      ?Loraine???? Seine Stimme klang nicht nur überrascht ? er sah aus, als hätte er einen Geist gesehen.
      Es war kaum die sonst übliche Erregung in seiner Stimme zu hören ? nur blanke Furcht.
      ?Ich habe gehört, dass du hier bist, mein wilder Hengst...? hauchte Loraine und ließ ihre Hand gekonnt über den Schritt seiner Hose wandern. Dabei strich sie sich mit ihrer Zunge über ihre perfekt geschminkten Lippen.
      Ihre ebenso perfekt geschminkten Augen unter ihren langen, voluminösen Wimpern schienen ihm die Kleider vom Leib reißen, ihn mit Haut und Haar verschlingen zu wollen...
      ?Nein!? kam es ihm über die Lippen. ?Du bist nicht hier... Das kann nicht sein... Wo ist Irene????
      Loraine lächelte ihn an. ?Alles in Ordnung, Rick? Du scheinst etwas abgekämpft zu sein... Und wer ist Irene? Geht mein kleiner Rick etwa fremd????
      Gespielt enttäuscht zog sie eine Zuckerschnute...
      ?Komm Rick ? lass uns Spaß haben. Genau das Richtige nach einem harten Tag in der Imperialen Armee... So wie jeden Tag in den vergangenen fünf Jahren bin ich immer für dich da...?
      Er fühlte wie ihm heiß wurde. Er bekam keine Luft. Es war hier so stickig.
      ?5 Jahre?? Ich habe dich doch versetzen lassen... Ich liebe dich doch, Loraine ? hörst du mich...?
      Tränen stiegen ihm in die Augen, als er sie in den halterlosen Strümpfen sah, den schwarzen String... den Strapsgürtel, der gar nicht notwendig gewesen wäre, weil sich die Strümpfe auch von selbst hielten ? deswegen nannte man sie auch halterlos...
      Ihre unverhüllten Brüste ? öffentlich zur Schau gestellt zum Gaudium der gaffenden Perverslinge...
      Ihr Lächeln verschwand und sie sah fast böse aus. ?Das musste ja so kommen... Sie haben mich ja davor gewarnt mich zu sehr mit einem Kunden einzulassen.
      Rick das ist keine Liebe... Du glaubst nur mich zu lieben, weil du mir schläfst ? weil ich dir jeden Wunsch von den Augen ablese...
      Aber mit Liebe, hat das nichts zu tun, Junge... sondern nur mit Geld! Du bezahlst dafür...?
      Sein Mund fühlte sich trocken an.
      ?Was geschieht hier?? Er fühlte wie sich die Welt um ihn zu drehen begann. ?Das bist nicht du ? das ist Irene...?
      Sie seufzte und blies die Luft aus. ?Rick, hör mal... Ich habe nichts gegen deine Rollenspielchen zwischendurch ? manchmal bin ich für dich dein Bunny, dein Kätzchen, dein... was auch immer... Aber ich kenne keine Irene. Hier hat noch nie jemand mit diesem Namen gearbeitet ? und ich muss es wissen, denn ich arbeite schon ewig hier...?
      Sie sah ihn mitfühlend an. Er sah erbärmlich aus. ?Ach Rick... Lass dein Geld heute Abend stecken und geh nach Hause...?
      Rick sah ihr in ihre hübschen Augen. Sie sah von ihm zu jemandem, der plötzlich neben ihm stand. ?Kennen Sie diesen Mann?? fragte sie. ?Sind Sie ein Freund von ihm? Bitte bringen sie ihn nach Hause!?
      Rick sah wie betäubt zu dem Mann hoch. ?Freunde sind wir nicht gerade... aber ich kenne ihn?, sagte dieser.
      Rick sah wie Loraine hinter die Bühne verschwand.
      ?Na Sarge? Auf die Dauer ist so ein Laden nichts? Nehmen Sie einen Rat von mir an... Hören Sie mit dem Saufen auf ? oder Sipp wird ihnen den Arsch aufreißen!?
      Rick sah sich das Gesicht des Mannes genau an. Er erkannte ihn ? aber er war seltsamerweise bei weitem zu jung.
      ?Mat?? Was ist mit deinem Gesicht? Und wo sind deine Oberleutnantsstreifen geblieben? Wieso nennst du mich Sergeant??
      Rumack sah ihn mit düsterer Miene an. ?Was bezwecken Sie mit diesen unsinnigen Fragen, Sergeant? Seitdem wir uns kennen war und bin ich Oberstleutnant des Generalstabs. Major Sipp hat mir ja einiges berichtet ? aber Sie schlagen alles... Er sagte Sie seien das einzige wahre, schwarze Schaf im 6. Morgen ist die Anhörung. Wollen Sie sich dafür nicht ausschlafen???
      Rick schluckte. ?Das 6. ? ich bin Kommandant des 7. Seit wann bist du Oberstleutnant? Und Sipp, sagst du? Wir haben ihn beide sterben sehen! Gestern, als die Night Lords ihn beim Blindeninstitut abwarfen... Was zum Teufel wird hier gespielt??
      Rumack schüttelte den Kopf. ?Mann, sind Sie durch den Wind. Lassen Sie sich mal untersuchen, Kramer.?
      Rick lachte. ?Ja das sollte ich vielleicht. Seitdem mir der Night Lord Champion die Rübe eingeschlagen hat ? sehe ich nur noch Gespenster...?
      Rumack nickte verwundert. ?Was für ein Night Lord Champion?? Sie haben im Offizierscasino mit einer Schrotflinte um sich geschossen. Haben Sie ein Glück, dass niemand verletzt wurde. Ich weiß aber trotzdem nicht, wie Sie Ausgang erhalten konnten... Sipp scheint Ihnen nicht nur zu vertrauen, sondern Sie auch zu mögen...
      Sie waren mal ein verdammt guter Soldat habe ich gelesen, Sergeant. Aber Männer wie Sie sind nur im Krieg zu gebrauchen. In Friedenszeiten taugen Sie zu nichts!?
      Rick schüttelte den Kopf.
      ?Ich bin Major und da draußen ist die Hölle los. Aliens ? sie nennen es das 2. Novagraz Inferno...?
      Rumack lachte schallend ?Ja genau ? so ist das! Wie konnte ich das nur vergessen?
      Wie viele hatten Sie von denen, Kramer???
      Rick sah auf sein Whiskeyglas.
      ?Wieso fragst du???
      Rumacks Gesicht war mit einem Mal abscheulich hässlich. ?Weil Sie wissen müssten... dass Novagraz seit 5 Jahren nicht mehr existiert. Sie sind hier auf Estiria, mein Freund!!!?